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    Discount-Zertifikate oder Einzelaktien (steuerlich günstiger ?) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.01.02 21:50:02 von
    neuester Beitrag 01.02.02 09:13:42 von
    Beiträge: 4
    ID: 543.216
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      Avatar
      schrieb am 30.01.02 21:50:02
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo,

      ich bin das erste mal auf dem Board und möchte gerne mal
      eine Frage stellen, die sich auf die steuerliche Begüns-
      tigung von Zertifikaten (durch Dividendeneinnahme) bezieht.

      Es geht mir um die Dividendenbesteuerung der Zertifikat-
      einlagen bei den Banken (im Gegensatz zu dem was ich bei
      einer Direktanlage in dieser Aktie zu versteuern hätte
      (bei meinem individuellen Steuersatz)).

      Meine Frage verkürzt: Was ist klüger in Dividendenstarke
      Einzelaktien zu investieren oder alternativ in Discount-
      zertifikate.

      Hintergrund:
      Ich möchte mir jetzt ein Dividendenstrategiedepot (nach
      Prudential Bache) aufbauen. Hier möchte ich in Top5
      Dividendentitel des Eurostoxx (Repsol, BASF usw.)
      investieren. Dabei würde ich auch gerne alternativ in
      Discoutzertifikate auf diese Einzeltitel investieren.
      Für mich ist der Rabatt wegen des Caps aber gar nicht mal
      unbedingt erwünscht. Vielmehr geht es mir um die steuer-
      lichen Einsparungsmöglichkeiten (ich nenne das mal
      Einsparung durch innere Versteuerung des Zert. im Gegen-
      satz zur eigenen Versteuerung).

      Konkret heißt das:
      Ist es eigentlich sinnvoller, daß ich meine Dividenden
      1.) selber versteuere (nach Halbeinkünfteverfahren)
      oder ist es steuerlich günstiger wenn 2.) die Bank die Di-
      videnden erhält (und diese Divideneinnahme als Preis
      vorteil des Zertifikat dem Kunden weitergibt).
      Zu 2.)
      Wie muß die Bank überhaupt diese Dividendeneinnahmen
      versteuern (wird das mit dem eigenen Körperschafts-
      steuersatz der Bank verrechnet. Gilt bei der Bank
      auch das Halbeinkünfteverfahren ?)
      Vielleicht weiß auch jemand wie es darüber hinaus
      mit der ausländischen Quellensteuer ist (kann sich
      die Bank die vollständig zurückholen).

      Darüberhinausgehende Angaben:
      Persönlicher Steuersatz=0%
      Mein persönlicher Steuersatz ist 0% da ich als Student
      weniger als 14500,00 + 3100 Einnahmen habe.
      Es geht mir aber nicht nur um meine persönliche Situation
      sondern auch um eine allgemeine Beantwortung.
      Avatar
      schrieb am 31.01.02 10:04:26
      Beitrag Nr. 2 ()
      Du verwechselst 2 Dinge: nämlich "Discountzertifikate" und
      "Indexzertifikate".

      Bei "Indexzertifikaten" geht die Dividende (sofern es sich
      um einen "Perfoirmance"-Index, wie z. B. dem DAX in die Index-
      berechnung mit ein, und Du bekämest die Dividenden dann indirekt
      über einen höheren DAX.

      Bei Zertifikaten auf einen Kursindex kassiert die Bank die
      Dividende ein und Du gehst leer aus. Ob das Zertifikat
      in Abhängigkeit von der Restlaufzeit angemessen
      niedriger als der Index notiert, bleibt nachzurechnen.

      Bei "Discountzertifikaten" auf Aktien kassiert die Bank die
      Dividenden ein und Du gehst leer aus. Oftmals ist der Abschlag
      zum Aktienkurs kaum höher als die erwartete Dividende. Also
      auch hier: nachrechnen.

      Discountzertifikate sind deshalb m. E. nur sinnvoll bei
      Aktien, die in der Restlaufzeit des Zertifikates keine
      oder nur sehr wenig Dividende zahlen, oder bei denen der
      Cap weit unter dem aktuellen Kurs liegt (aktueller Aktienkurs
      60 Euro, Cap 30 Euro, aktueller Kurs des Zertifikates 25 Euro,
      Restlaufzeit 1 Jahr...)

      Bei einer Aktienanlage bekämest Du die Dividende, die Du auch
      versteuern müßtest, hast aber die Chance auf "unbegrenzte" Gewinne,
      im Gegensatz zu Discountzertifikaten.

      kroko
      Avatar
      schrieb am 31.01.02 21:02:30
      Beitrag Nr. 3 ()
      O.K. Kroko, Du hast schon recht (insbesondere, daß bei Dis-
      countzertifikaten der Dividendenanteil der Aktien einbehal-
      ten wird).

      Wegen der hohen Konkurrenzsituation der Discountzertifikats-
      anbieter denke ich aber, daß die Anbieter (als Marketmaker)
      gezwungen sind hier einen günstigen Preis zu machen,
      sodaß ich denke, daß eine hohe (vorhersehbare) Dividenden-
      einnahme (die ja die Bank einkassiert) als Preisvorteil
      weitergegeben wird.

      Also ich denke die Banken werden gezwungen sein, die
      zu erwartende Dividende vergünstigend mit den Zertifi-
      katspreis zu verrechnen (ansonsten wären ja Discount-
      zertifikate auf Aktien mit hohen Dividendenrenditen
      ja ziemliche Mogelpackungen).

      Jetzt noch mal meine Frage:

      Wenn man theoretisch annehmen würde, daß der Emittent
      die voraussichtlich einbehaltene Dividende (nach
      Versteuerung) zu 100% als Discount an den Käufer
      weitergibt, was wäre dann günstiger:

      1. Eine Direktanlage in diese Dividendenaktien
      und Versteuerung nach individuellem Steuersatz
      oder
      2. Ein Discountzertifikatsanlage wobei die Depotbank
      die zu erwartenden Dividendeneinnahmen (nach Steuern)
      auf bei der Kursfestsetzung zu 100% als Rabatt an-
      rechnet ?

      Steuersatz der Bank:
      Dabei wäre eben zu wissen mit welchem Steuersatz
      die Bank die Sachen versteuern muß und ob die Depot-
      bank bessere Möglichkeiten hat den ausländischen
      Quellensteuerabzug zurückzuholen.

      In der Praxis:
      In der Praxis wird die Bank wahrscheinlich nicht
      zu 100% den Dividendenvorteil weitergeben. Aber ich kann
      mir nicht vorstellen, daß überhaupt nichts von diesem
      Vorteil weitergegeben wird. Sonst wären Discountzertifi-
      kate ja besonders auf dividendenstarke Titel wirkliche
      Mogelpackungen.
      Avatar
      schrieb am 01.02.02 09:13:42
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wie ich schon gerschrieben habe, bleibt dies im Einzelfall
      nachzurechnen, ob es sinnvoller ist, eine Aktie (mit Dividende)
      oder ein Discountzertifikat (ohne Dividende, aber mit Discount)
      zu kaufen.

      Wenn eine Aktie, die voraussichtlich 3 Euro Dividende aus-
      schüttet heute 80 Euro kostet, ein Discountzertifikat auf
      diese Aktie (Cap 90 Euro, Laufzeit 1 Jahr)) heute 75 Euro
      kostet, so kannst Du Dir leicht ausrechnen, daß der "Netto-
      aufwand" für die Aktie nach Ausschüttung zwischen 77 und 78
      Euro (je nach Steuersatz) liegt.

      Du bekämest also effektiv beim Discountzertifikat einen "Discount"
      von 2 - 3 Euro, hast aber eine maximale Kurssteigerung auf 90.
      Die Aktie könnte dagegen bis auf 10000000 steigen.

      Lohnt sich das?

      Es gibt bestimmt auch bessere Beispiele - aber eben: nachrechnen!
      Verallgemeinern kann man dies nicht.

      Ähnlich wäre die Frage, ob es sinnvoller ist, langlaufende
      oder kurzlaufende Renten zu kaufen. Was sinnvoller war, weiß man
      erst im Nachhinein, man kann aber die Kursrisiken etwas
      "abschätzen" - `"wissen" tut an der Börse niemand etwas!

      kroko


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