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[The Trump]

ERÖFFNUNGSSPIEL

Senegal entzaubert den Weltmeister

Die WM 2002 hat ihre erste Sensation. Im Eröffnungsspiel siegte nicht der Weltmeister aus Frankreich, sondern der Außenseiter aus Senegal.

Seoul - Mit einer sensationellen Niederlage von Titelverteidiger Frankreich gegen Neuling Senegal ist am Freitag in Seoul die 17. Fußball-Weltmeisterschaft spektakulär gestartet. Die hoch favorisierten Europäer unterlagen den Afrikanern vor 63.000 Zuschauern in Seoul und einem Fernsehpublikum in aller Welt von 500 Millionen mit 0:1 (0:1). Das entscheidende Tor des ersten von 64 WM-Spielen erzielte der 24-jährige Pape Bouba Diop in der 30. Minute.

Senegals exzellente Vorstellung

"Es ist eine große Befriedigung für uns, nachdem wir 18 Monate hart gearbeitet haben. Es ist der größte Erfolg, den Senegal je errungen hat.", freute sich Bruno Metsu, der französische Trainer der Afrikaner. "Der Sieg ist aber nichts wert, wenn wir gegen Dänemark und Uruguay nicht genauso engagiert zu Werke gehen." Etwas zerknirscht wirkt Metsus Kontrahent. "Es war eine sehr, sehr gute Vorstellung von Senegal. Exzellent", lobte Frankreichs Coach Roger Lemerre. "Ich hatte schon vor dem Spiel das Gefühl, dass mein Freund Metsu eine gute Taktik wählen wird. Wir müssen nun unsere Fehler analysieren und das Beste aus den nächsten beiden Spielen machen. Es ist eine sehr, sehr harte Gruppe. Da hat keiner etwas zu verschenken."

Ohne seinen am Oberschenkel verletzten Regisseur Zidane fehlte dem Titelverteidiger in der Schaltzentrale des Spiels das kreative Element. Vom Ex-Lauterer Youri Djorkaeff, dem Lemerre die Zidane-Rolle übertragen hatte, ging zu wenig Wirkung aus. Bis auf einen Drehschuss von David Trezeguet (23.), der vom Pfosten zurückprallte, ging von den Franzosen eine Halbzeit lang keine Torgefahr aus.

Gefahr durch Diouf

Ganz anders präsentierte sich im Duell der "Franzosen im Ausland gegen die Ausländer in Frankreich" (Michel Platini) Afrikas Vizemeister. Die durchweg in französischen Clubs beschäftigten Senegalesen stellten Frankreichs Abwehr der über 30-Jährigen vor allem dann vor Probleme, wenn sie ihre Angriffe über den pfeilschnellen El Hadji Diouf vortrugen. Schon nach sechs Minuten kam die Viererkette um Marcel Desailly erstmals in Schwierigkeiten, als Diouf auf den mitgelaufenen Khalilou Fadiga passte, dessen Schuss Keeper Fabien Barthez jedoch mühelos entschärfte.

So war die Halbzeitführung für die Elf von Trainer Bruno Metsu vor stimmungsloser Kulisse vollauf verdient, auch wenn der Treffer auf glückliche Weise zu Stande kam. Nach einem Flankenlauf von Diouf auf der linken Seite misslang Emmanuel Petit der Rettungsversuch vor dem eigenen Tor und der 24-jährige Bouba Diop bedankte sich mit dem 1:0. Der Angreifer des RC Lens hatte in der WM-Qualifikation nur 13 Minuten lang zur Endrunden-Teilnahme beigetragen.

Vom Rückstand geschockt erhöhten die Franzosen endlich das Tempo und den Druck. Das Tor von Tony Sylva rückte mehr und mehr in den Brennpunkt des Geschehens, doch der kleine Keeper war nicht nur bei Djorkaeffs Schuss (57.) und dem Versuch von Thierry Henry (90.) glänzend auf dem Posten. Beim Heber von Henry (66.) verhinderte die Latte den möglichen Ausgleich. 60 Sekunden zuvor hatte das Aluminium des französischen Tores beim Schuss von Fadiga dem vorentscheidenden 2:0 im Wege gestanden. Obwohl Lemerres Kicker in der Schlussphase alle Kräfte nach vorne warfen, gelang ihnen das 1:1 nicht mehr.

Frankreichs Trainer war erstaunt über die taktische Disziplin des afrikanischen Vizemeisters. "Sie waren in ihrem Fünf-Mann-Mittelfeld gut organisiert", so Lemerre. "Wenn man auf eine solche Mannschaft trifft, muss man mit Schnelligkeit und Spontanität dagegen halten. Das ist uns nicht gelungen." Das Netz vor der Abwehr der Senegalesen sei zu dicht gewesen, die Konter des Gegners saßen, lobte der Franzose. Trotz der Blamage wollte sich Lemerre nicht allzu sehr grämen. "Natürlich ist das peinlich, aber noch ist nichts verloren. Es sind noch zwei Spiele zu absolvieren. Wenn wir die gewinnen, kommen wir ins Achtelfinale."

Frankreich - Senegal 0:1 (0:1)
0:1 Bouba Diop (30.)
Frankreich: Barthez - Thuram, Leboeuf, Desailly, Lizarazu - Vieira, Petit - Wiltord (81. Cisse), Djorkaeff (60. Dugarry), Henry - Trezeguet
Senegal: Sylva - Coly, Cisse, Diatta, Daf - Moussa Ndiaye, Diao, Malick Diop, Bouba Diop, Fadiga - Diouf
Schiedsrichter: Ali Mohamed Bujsaim (Vereinigte Arabische Emirate)
Zuschauer: 65.000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Petit

[The Trump]

Die BILD-Zeitung ist wieder spitze:

"8:0 - Danke, Rudi. Das war Haudi-Saudi-Gaudi!"

Auf solche Wortspielereien muß man erst einmal kommen...