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    Leni hat heute 100. Geburtstag - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.08.02 12:03:32 von
    neuester Beitrag 29.08.02 21:22:48 von
    Beiträge: 19
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      schrieb am 22.08.02 12:03:32
      Beitrag Nr. 1 ()


      geboren am 22. August 1902 in Berlin
      deutsche Regisseurin, Fotografin, Tänzerin und Schauspielerin
      100. Geburtstag am 22. August 2002




      Leni Riefenstahl, Deutschlands bedeutendste Regisseurin, dreht seit über vier Jahrzehnten keine Filme mehr – weil sie in den 30er Jahren einwilligte, einen Dokumentarfilm über den Reichsparteitag der NSDAP zu machen. Doch behauptet Riefenstahl, die niemals NSDAP-Mitglied war, Triumph des Willens (1934) sei keine faschistische Propaganda, sondern reine – und wohlgemerkt äußerst gelungene - Kunst.
      Kann man im Fall Riefenstahl künstlerisches Können und Geschichte trennen? Diese Frage läßt sich schwer beantworten. Ihr Film über die Olympiade von 1936 in Berlin, der Hitler nicht besonders gefiel, weil er den afro-amerikanischen Jesse Owens in einem "zu positiven Licht" erscheinen ließ, wird wegen seiner Verherrlichung des menschlichen Körpers als Aushängeschild der faschistischen Ästhetik betrachtet. Zugleich wurde Olympia (1938), der die filmische Sportreportage nicht nur prägte, sondern erst erschuf, mehrfach ausgezeichnet und in eine Liste der 100 wichtigsten Filme aller Zeiten aufgenommen.


      Leni Riefenstahl begann ihre künstlerische Laufbahn nicht als Filmemacherin, sondern als Tänzerin. Als sie Probleme mit dem Knie bekam, trat sie in Bergfilmen als Schauspielerin auf. Ihr Durchbruch als Regisseurin kam im Jahr 1932 mit dem Film Das blaue Licht. Nachdem Olympia fertig war, begann die vierzehnjährige Arbeit an Tiefland (1954). Obwohl Riefenstahl dieses Projekt als Ausrede benutzte, um keine weiteren Filme für Hitler drehen zu müssen, wurde die Produktion in die Geschichte des Dritten Reiches verstrickt: Aus Konzentrationslagern geholte Sinti mußten sich für diesen Film unentgeltlich als StatistInnen hergeben.
      Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde Riefenstahl von Schuld freigesprochen. Trotzdem war es der kaltgestellten Regisseurin unmöglich, in der Nachkriegszeit Filmprojekte zu finanzieren. Unbeeindruckt stieg die willensstarke Künstlerin auf die Photographie um und brachte in den siebziger Jahren zwei Bildbände über den sudanesischen Stamm der Nuba heraus. Im Alter von 72 Jahren lernte sie tauchen, und begann, sich mit Unterwasseraufnahmen zu beschäftigen.
      Obwohl jede neue Ausstellung, jedes neue Buch über Riefenstahl Kontroversen auslöst, bleibt die Tatsache ihrer Begabung unumstritten. Die bezaubernde Schönheit und der lyrisch-musikalische Rhythmus ihrer Filme berauschen immer noch. Gerade dieses Talent, durch Film zu verführen, wurde ihr zum Verhängnis.

      Rachel Freudenburg

      Avatar
      schrieb am 22.08.02 12:05:53
      Beitrag Nr. 2 ()
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 12:08:23
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wieviele threads willst Du dieser ewiggestrigen Mumie eigentlich noch widmen ?:mad:
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 12:11:20
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die (Fach-)Welt feiert Leni Riefenstahl, die am 22. August ihren einhundertsten Geburtstag begeht, als überragende Meisterin der Lichtspielkunst, als eine der bedeutendsten Vertreterinnen der Lichtbildnerei. In Deutschland aber bewerfen Extremisten einer ewiggestrigen antideutschen Vergangenheitsbewältigung die begnadete Regisseurin und Fotografin mit Dreck, den sie aus der Hitlerzeit aufwühlen. Man holt gespenstische Vorwürfe aus der Rumpelkammer ­ Vorwürfe, welche bereits in nicht weniger als 60 Prozessen widerlegt werden konnten, die Leni Riefenstahl zur Abwehr von Verleumdungen angestrengt hat.


      Nach KZ und Folterqualen...

      Die Befreier von 1945 nahmen Leni Riefenstahl alles Hab und Gut, verschleppten sie in das nun von US-Besatzern betriebene KZ Dachau und ließen sie in der geschlossenen Psychiatrie von Freiburg im Breisgau mit Elektroschocks foltern.
      Als sich der Hass bei den einstigen Kriegsfeinden legte und einer gerechten Würdigung zu weichen begann, starteten Rufmordspezialisten in Deutschland ihre Kampagne gegen die Riefenstahl. 1948 konnte sie einen ersten gerichtlichen Erfolg verbuchen. Das "Tagebuch der Eva Braun", ein primitives Falsifikat, wurde gestoppt. Die Regisseurin war darin als enge Vertraute und Geliebte Hitlers erschienen; u. a. perverse Porno-Orgien von Führer und Filmerin auf dem Obersalzberg hatten sich die Fälscher in ihrer kranken Phantasie einfallen lassen.


      "Zigeunerschinderin" und Zensur

      Im Mai 1949 kam die Illustrierte "Revue" des nach Art des Chamäleons zum Extrem-Umerzieher mutierten Helmut Kindler mit einer Story heraus, die bis heute zum Standard-Repertoire der Ränkeschmiede zählt: Für ihren "Tiefland"-Film (Drehbeginn 1940) habe Leni Riefenstahl todgeweihte KZ-Zigeuner hemmungslos missbraucht. Vor Gericht konnte die Regisseurin die Verleumdung widerlegen. Im Dritten Reich aber hatte besagter Kindler nicht nur als Redakteur beim NS-eigenen Deutschen Verlag und Hauptschriftleiter des braunen Propagandaorgans "Erika" Karriere gemacht, sondern war auch Trommler der Propaganda-Kampanie und Autor für Dr. Goebbels` Renommierblatt "Das Reich". Anlass genug eigentlich für ihn, Selbstbewältigung zu betreiben.
      In den 50er-Jahren sorgten Intrigen und Sabotagen von Radikal-Bewältigern der Zeitgeschichte dafür, dass neue Filmprojekte der Regisseurin scheiterten ­ Lichtspiele, die zweifellos zu großen Würfen hätten werden können. Etwa ein Werk "Friedrich der Große und Voltaire", für den sich der große Jean Cocteau aus Frankreich bereit erklärt hatte, die Titelgestalten in einer Doppelrolle zu spielen, und ein Streifen über Verbrechen des Sklavenhandels an Afrikanern.
      1958 zensierte die "Freiwillige Selbstkontrolle" (FSK) der deutschen Filmwirtschaft Leni Riefenstahls international als eines der größten Meisterwerke der Filmgeschichte gefeierten zweiteiligen Olympia-Film für die öffentliche Vorführung. Herausgeschnitten werden mussten nicht nur die Szenen, in denen Hitler zu sehen war, sondern auch alle deutschen Siegerehrungen. Als "jugendgefährdend" wurde die nackte Tänzerin im Prolog bewertet, die abgedunkelt werden musste. Bezeichnenderweise bestand man bei großen Festivals im Ausland, zum Beispiel bei der Biennale in Venedig 1959, darauf, dass die nicht manipulierte Fassung gespielt wurde.
      Im Januar 1960 wurde unter Beteiligung auch bundesdeutscher Medienvertreter ein Eklat bei einer Pressekonferenz mit der Riefenstahl in London inszeniert. Dort wollte sie über die mit englischen Produzenten geplante Neufassung ihres berühmten Streifens "Das blaue Licht" und weitere Vorhaben berichten.


      "Regisseurin der Endlösung"

      Zur selben Zeit vergiftete der Regisseur Erwin Leiser, der seit seiner Emigration aus dem Dritten Reich 1939 in Schweden lebte, mit seinem Film "Mein Kampf" das Meinungsklima. Er hatte darin Sequenzen aus Leni Riefenstahls Nürnberger Parteitagsfilm "Triumph des Willens" mit Bildern von Leichnamen nationalsozialistischer Konzentrationslager zusammengeklittert, die von Angehörigen der US-amerikanischen Propagandatruppe 1945 aufgenommen worden waren. Mit ihrem Urheberrechtsprozess gegen Leisers Produktionsfirma scheiterte die Regisseurin, weil die Gerichte Zweifel daran nicht voll ausgeräumt sahen, dass die Rechte für "Triumph des Willens" allein bei ihr lagen.
      Von 1960 bis 1962 wurde die Weltöffentlichkeit durch den israelischen Prozess gegen den aus Argentinien entführten Adolf Eichmann und die schließliche Hinrichtung dieses einstigen Leiters von Hitlers "Reichszentrale für jüdische Auswanderung" aufgewühlt. Passend dazu verfasste ein gewisser Victor Alexandrov das Buch "Sechs Millionen Tote". Darin war die Behauptung enthalten, Leni Riefenstahl sei sozusagen Eichmanns Chef-Regisseurin in Sachen "Endlösung" gewesen, habe in seinem Auftrag KZ-Filme gedreht. Wieder ging es vor Gericht. Und abermals gelang es Leni Riefenstahl, diesmal in Paris, wo das Buch herausgekommen war, die Verleumdung zu widerlegen und ein richtigstellendes Urteil zu erwirken.

      Seither werden die Anschuldigungen der 50er- und 60er-Jahre immer wieder einmal aufgetischt. Mit einer Monotonie, dass die sprichwörtlichen tibetanischen Gebetsmühlen dagegen abwechslungsreich wirken. Seit den 80er-Jahren häufiger. Seit Beginn der 90er-Jahre in der Bundesrepublik mit wachsender Ekstase. Hätte die Riefenstahl stets die Gerichte angerufen, wäre sie wohl zu nichts anderem mehr gekommen, hätte zum Beispiel auch ihre international bewunderten Bildbände über die Nuba in Afrika kaum erschaffen können.
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 12:17:48
      Beitrag Nr. 5 ()
      Warum feiern wir solche Friedhofsdeserteure?

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      schrieb am 22.08.02 12:22:07
      Beitrag Nr. 6 ()
      Triumph of the Will (UK-Import) DVD


      Amazon.de-Verkaufsrang 150


      Sind das alles Nazis, die diesen Film kaufen?
      :eek:
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 12:25:46
      Beitrag Nr. 7 ()
      keine Áhnung, aber bei meinem Nachnamen "Will" -> Matthias Will, hätte ich auch einen Grund
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 12:27:10
      Beitrag Nr. 8 ()
      @matthias,

      weil solche objekte wie du mit sicherheit nie gediehnt haben, und weil du zivieldienst "vollbracht" hast, weil du hier alles scheisse findest, und wahrscheinlich dich in der freizeit um kriminelle ausländer kuemmerst....

      so long....tradition ist gut ...ehre ist besser
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 12:28:58
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ich fasse es nicht, du hast es.

      In diesem Sinne
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 12:34:43
      Beitrag Nr. 10 ()
      @kursverfall:

      nicht so viel marschieren, lieber in die Schule gehen, dann brauchst du das nicht mehr:

      www.duden.de
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 12:35:55
      Beitrag Nr. 11 ()
      @wonko, Danke,

      ich konnte vor Lachen dies nicht schreiben.
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 12:39:09
      Beitrag Nr. 12 ()
      @ Matthias301275

      Hab ich was von Feiern gesagt? Und wieso WIR? Mit Leuten wie Dir feier ich mal garnichts. Du hörst wohl wieder das Gras wachsen.
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 12:42:04
      Beitrag Nr. 13 ()
      Was geht denn hier ab?

      Mir ist ehrlich gesagt egal, wen du huldigst. Aber beschwere dich nicht, wenn noch mehr Bekloppte (like you) sich hier verewigen.
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 14:34:49
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ich weiß nur, daß in amerikanischen Filmhochschulen "Triumph des Willens" zu den Standard-Lernfilmen gehört.
      Und im Übrigen: Hätte Leni Riefenstahl nicht in Deutschland sondern für die Sowjetbolschewiken Filme gedreht (Lenin im Oktober oder Panzerkreuzer Potjomkin und wie diese Schinken noch alle hießen) würde man sie ohne Frage an die Seite von Eisenstein ,Michail Romm usw. also an die angeblich größten Regisseure stellen.
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 15:05:25
      Beitrag Nr. 15 ()
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 20:13:41
      Beitrag Nr. 16 ()
      Avatar
      schrieb am 24.08.02 11:45:07
      Beitrag Nr. 17 ()
      .
      Avatar
      schrieb am 28.08.02 09:34:05
      Beitrag Nr. 18 ()
      Strafverfahren gegen die 100-Jährige

      "Wenn Sie, Frau Riefenstahl, eines Tages einen pflichtbewussten Zeugen brauchen, lassen Sie mich vorladen. Ich stehe Ihnen jederzeit zur Verfügung. Noch nie habe ich eine solche Verleumdungskampagne zur Zerstörung eines Menschenlebens erlebt."
      So sagte es der Vorsitzende der "Entnazifizierungs-Spruchkammer", Dr. Levinson, als er 1952 die Regisseurin von dem Vorwurf der Beteiligung an NS-Verbrechen freisprach. Wenn einer wusste, wovon er sprach, dann dieser Mann. Nicht allein, dass er als Jude zum Kreis der Hitlerverfolgten gehört hatte. In dem von ihm geleiteten Verfahren war er mit wahren Abgründen an Verleumdungen konfrontiert worden, mit denen man die Riefenstahl, die übrigens im Gegensatz zu manchen ihrer Verfolger der Nachkriegszeit nie NSDAP-Mitglied gewesen war, "fertigmachen", ja vernichten wollte. Und dies, nachdem sie bereits ein Martyrium im von den US-Besatzern weiter betriebenen KZ Dachau und in französischer Internierung (Folter mit Elektroschocks) hatte erleiden müssen.


      Und sie geben keine Ruhe

      Sie hat nun eine Verpflichtungserklärung unterzeichnet, nicht mehr zu behaupten, ihren "Tiefland"-Zigeunern sei bis Kriegsende nichts passiert. Sie hat öffentlich das Verfolgungsschicksal, das Zigeunern unter Hitler widerfuhr, bedauert und verurteilt. Reicht alles nicht. Ein Zigeunerverein namens "Rom e. V." hat sie nun wegen angeblicher Volksverhetzung (Leugnung des Holocaust; hier: der Vernichtung von Zigeunern) angezeigt und die Staatsanwaltschaft ermittelt. Bis zu fünf Jahre Haft stehen auf das Delikt.
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 21:22:48
      Beitrag Nr. 19 ()
      .


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