checkAd

    PLEITEN, BANKEN, REGIERUNG--Das Aus in Sichtweite - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.11.02 15:38:39 von
    neuester Beitrag 21.08.03 12:44:54 von
    Beiträge: 61
    ID: 663.984
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.620
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 22.11.02 15:38:39
      Beitrag Nr. 1 ()
      Angesichts leerer Haushaltskassen und einer fehlgesteuerten Politik mag es nicht verwundern, daß
      die größte Insolvenzwalze seit nach dem Krieg sehr bald schon die Banken mit in den Strudel zieht.
      Droht etwa bald schon die Staatspleite?

      ftd.de, Fr, 22.11.2002, 13:21

      Neues Insolvenzrecht verursacht Pleitewelle

      Fast 50.000 Insolvenzen sind in den ersten sieben Monaten
      diesen Jahres beantragt worden. Es ist die größte Pleitewelle in
      Deutschland seit den fünfziger Jahren.

      Nicht nur die Konjunkturflaute, sondern auch Änderungen des
      Insolvenzrechts haben die Zahlen um über 60 Prozent im Vergleich
      zum Vorjahr in die Höhe getrieben. Wegen der Ende 2001 in Kraft
      getretenen Änderungen der Insolvenzordnung sei ein
      Vorjahresvergleich in vielen Bereichen schwer möglich, teilte das
      Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit.

      Rund 21.600 Unternehmen mussten zwischen Januar und Juli den
      Gang zum Insolvenzrichter antreten. Dies waren 14 Prozent mehr
      als im Vorjahreszeitraum. Bei den Verbrauchern gab es mit 11.200
      Fällen ein Plus von über 40 Prozent. Nach der Ende 2001
      reformierten Insolvenzordnung können natürliche Personen auch
      dann ein Verfahren beantragen, wenn sie mittellos sind, da ihnen
      die Verfahrenskosten gestundet werden können. Die Eröffnung
      eines Insolvenzverfahrens ist Voraussetzung, um die Befreiung von
      den restlichen Schulden zu erlangen. Diese Erleichterung gilt nicht
      nur für Verbraucher, sondern auch für ehemals selbstständig Tätige
      und für Kleinunternehmen.

      Nach Ansicht des BDI-Chefs Michael Rogowski wird die Zahl der
      Firmenpleiten in Deutschland auch im kommenden Jahr noch einmal
      ansteigen. "Wir werden dieses Jahr einen Rekord an Pleiten haben,
      und wir werden nächstes Jahr den Rekord noch einmal schlagen",
      sagte Rogowski am Donnerstagabend in München.


      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 22.11.02 15:54:56
      Beitrag Nr. 2 ()
      Der Letzte macht das Licht aus!:cry: :cry: :cry:
      Avatar
      schrieb am 22.11.02 15:59:03
      Beitrag Nr. 3 ()
      aber rot/grün kann nix dafür !
      Avatar
      schrieb am 22.11.02 16:09:54
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wenn den kleineren und mittleren Unternehmen alles, aber wirklich alles
      an Lasten aufgepckt wird, dann braucht man sich über solche Horrorschlagzeilen
      wirklich nicht zu wundern.

      DAS GANZE LAND GEHT IN RENTE!
      Avatar
      schrieb am 22.11.02 16:18:21
      Beitrag Nr. 5 ()
      Berlin, 22.September 2002, Mitternacht
      Ein Politiker namens Stoiber sagt zu seinem Mitstreiter:
      "Guido, lass uns gehen ! Wir beide können hier nichts
      mehr tun. Und mach das Licht aus."
      Guido tat wie ihm geheissen und ....
      .... es wurde dunkel über Deutschland !

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,2170EUR +3,33 %
      Unfassbare Studie – LPT-Therapie bewahrt Patient vor dem Tod!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 22.11.02 16:55:24
      Beitrag Nr. 6 ()
      40.000 Euro im Schnitt

      Riesiger Schuldenberg lastet auf den
      Deutschen

      Die privaten Haushalte sind verschuldet wie noch nie in
      der Geschichte der Bundesrepublik.







      Im Schnitt lasten dieses Jahr nach Angaben des
      Bundesverbandes Deutscher Inkassounternehmen (BDIU)
      auf jedem Privathaushalt fast 40.000 Euro reine
      Konsumentenkredite — ohne Hypothekenverpflichtungen.

      Zwei Millionen Haushalte seien überschuldet und könnten
      ihre Kredite nicht mehr abbezahlen, sagte BDIU-Präsident
      Dieter Plambeck am Donnerstag in Berlin.

      Rekord an Unternehmenspleiten

      Schlechte Zahlungsmoral und anhaltende
      Konjunkturschwäche bescherten Deutschland außerdem
      einen neuen Rekord an Unternehmenspleiten. Der Verband
      rechnet für 2003 noch mit einer Verschärfung der Lage.
      Avatar
      schrieb am 11.01.03 11:34:30
      Beitrag Nr. 7 ()
      In der Rentenkasse fehlen vier Milliarden Euro

      In der gesetzlichen Rentenversicherung ist im vergangenen Jahr ein Defizit von rund vier Milliarden Euro entstanden. Das berichtet die "Frankfurter Rundschau" unter Berufung auf den vorläufigen Finanzabschluss des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR). Ausgaben von über 220 Milliarden Euro würden lediglich Einnahmen über 216 Milliarden Euro gegenüber stehen.
      Sorgenkind Rente -

      Weniger Pflichtbeiträge eingenommen als geplant
      Die Pflichtbeiträge der Versicherten seien um eine halbe Milliarden Euro hinter den Planwerten zurückgeblieben, heißt es weiter. Mit 140,4 Milliarden Euro seien - bereinigt um die Veränderungen des Beitragssatzes - nur genau so viel in die Kassen geflossen wie im Jahr 2001.

      Drei Gründe für die Einnahmeausfälle
      Für die Einnahmeausfälle habe der VDR drei Gründe genannt. So sei die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten um 0,8 Prozent gesunken. Zudem sei es im Tarifbereich zu Kürzungen wie etwa beim Weihnachtsgeld gekommen. Schließlich scheine sich bereits die sozialbeitrags- und steuerfreie Gehaltsumwandlung im Rahmen der neuen betrieblichen Altersvorsorge bemerkbar zu machen.
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 14:39:54
      Beitrag Nr. 8 ()
      IBM beantragt 20 Mrd. Dollar shelf offering Dienstag, 21.01.03, 18:15


      Die International Business Maschines Corp. hat bei der Börsenaufsicht ein so genanntes "shelf offering" in Höhe von 20 Mrd. Dollar beantragt.


      Dies ermöglicht dem Unternehmen nach und nach Schuldverschreibungen, Aktien und weitere Wertpapiere auszugeben. Die Konditionen werden dabei erst bei der Emission der Papiere festgelegt. IBM will die Einnahmen für generelle Unternehmenszwecke nutzen sowie für die Refinanzierung bestehender Schulden.

      -----------------------------------------------------


      AOL Time Warner: Fast 100 Mrd. $ Verlust

      Der weltgrößte Medienkonzern AOL Time Warner hat im Jahr 2002 den höchsten Verlust in der Geschichte der USA ausgewiesen. Vizepräsident Ted Turner kündigte seinen Rücktritt an.
      ------------------------------------------------------

      ....eigentlich unvorstellbar!!!!
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 14:58:48
      Beitrag Nr. 9 ()
      Es ist unklar, ob diese Pleitewelle nicht sogar gewollt ist.

      Zumindest am Anfang. Jetzt bekommt man das nicht mehr in den Griff.

      Die Ursachen liegen in einer grundsätzlichen Änderung der gesellschaftlichen Grundeinstellungen.

      Begonnen hat das weltweit mit der von einer kleinen Minderheit eingeleiteten Globalisierung, welche wenigen nutzen und vielen schaden sollte. Und so kam es auch: Von Kanada bis Indien haben die Leute panische Angst um ihre Lebensexistenzen und haben zunächst in kleinen Gruppen den Kampf um ihre Lebensexistenz aufgenommen.

      In den letzten Jahren haben wir die grenzenlose Gier zum Lebensideal erhoben und dies bedingt, dass viele zugrunde gehen. Dafür wird eine kleine Minderheit steinreich. Dies ist ursächlich für die Pleiten.

      Wie war das vorher? Unternehmer verstanden ihr Unternehmen als eine Gesellschaftsaufgabe und nicht als Möglichkeit an den Börsen zu zocken. Den Unternehmern ging es finanziell dennoch sehr gut, wir hatten fast Vollbeschäftigung. Arbeitslosigkeit im heutigen Ausmaß gab es nicht. Einem großen Teil des Volkes ging es von Jahr zu Jahr besser. Man konnte etwas aufbauen. Die Gier hielt sich in Grenzen.

      Dann begannen die Zentralisierungsprozesse (Globalisierung im Kleinen). Die großen Konzerne -früher in allen Städten mit eigenen Niederlassungen vertreten - und dennoch sehr gut verdienend - lösten deutschlandweit ihre Niederlassungen auf und Millionen Arbeitslose überfluteten dieses Land, die auch kein Mittelbetrieb mehr auffangen konnte.

      Dann kam "das unselige" 630 DM Gesetz. Firmen entliessen normal angestellte Mitarbeiter und stellten sie auf 630 DM Basis wieder ein.

      Das gesamte Wirtschaftsgefüge kam nicht nur ins Schwanken, sondern brach zusammen, wie die Türme des WTC.

      Wie anders sollte das auch sein, wenn plötzlich jeder nur noch danach trachtete, ein Unteernehmen nur noch danach zu bewerten, was aus einem Unternehmen herauszuholen ist.

      Dies ist ein völliges Mißverständnis freier Marktwirtschaft. Natürlich braucht ein Unternehmen Gewinne, je nach Situation, große Gewinne.

      Aber Gewinne sind nicht das einzige Ziel eines Unternehmens. Ein Unternehmen hat auch eine sehr massive gesellschaftliche Verantwortung, denn es geht mit der Lebensplanung von Menschen um.

      Dies wird heute nicht mehr so gesehen. Und deshalb ist Deutschland zusammengebrochen.

      Ein Gesellschaftsgefüge kann jedoch nicht zum Ziel haben, dass einige wenige steinreich werden und der Rest der Gesellschaft versinkt in Schutt und Asche.

      Das ist nicht was freie Marktwirtschaft will und meint. Die Ziele der freien Marktwirtschaft sind ganz andere.

      Außerdem ist auch eine freie Marktwirtschaft immer in eine Gesellschaft eingebunden. Keine Marktwirtschaft dieser Welt existiert losgelöst von einer Gesellschaftsordnung.

      Diese Änderung im Grundverständnis führte nicht nur Deutschland in den finanziellen Ruin.

      Nur kommt man auch an einen Punkt, an dem eine Umkehr nicht mehr möglich ist.

      Eine Firma, die pleite ist, kann nicht mehr umkehren.

      Ein Staat, der pleite ist, kann auch nicht mehr umkehren. Er ist durch die Gier einer kleinen Minderheit gegen die Mauer gefahren worden.
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 15:38:18
      Beitrag Nr. 10 ()
      Das hat zwar was "für sich", QDocMorris - es gibt jedoch genügend seriöse Firmen mit gut funktionierendem Geschäftsprinzip, die das Ruder noch herumreissen könnten. Daß die zunehmende Globalisierung schwere soziale Spannungen mit sich bringt, bleibt auch unbestritten.

      Grenzenloses Wachstum wird es ebenso nicht geben. Was bleibt uns also dann?! Der Werteverfall den Du beklagst führt bis ins kleinste Glied,- die Familie. Der Individualisierungsprozess ist soweit fortgeschritten, daß eine Umkehr unmöglich scheint. Die Egoismen gewisser Lobby´s (Politiker, Manager, und Verbände) scheinen grenzenlos.

      Moralvorstellungen die vor 10 Jahren noch fest in der Gesellschaft verankert waren, sind verpönt und gelten als Hemmschuh für das eigene Fortkommen.

      Ein "GAU" scheint unausweichlich. Und dennoch glaube ich fest an die Selbstheilungskräfte innerhalb unserer Gesellschaft,- es muß nur Jedem klar werden, daß wir uns nicht mehr so weiterbewegen können!

      RON SOMMER war einer der Letzten, der ungehindert durch das Egoistenziel marschierte. Die Politiker sind mit gutem Beispiel gefordert. Es gibt keine "Vorbilder" mehr in unserer Gesellschaft. "DER TANZ UM DAS GOLDENE KALB" hat längst begonnen.

      Hemmungslos versuchen Verbände ihre Interessen durchzusetzen(siehe VER.DI) obwohl die Lobbyisten wissen, daß es derzeit unmöglich ist, höhere Tarifabschlüsse zu finanzieren.

      Die Selbstheilungskräfte müssen erst greifen, innerhalb des Staates(der sein aufgeblähtes System zurückfahren muß), der Wirtschaft, indem defizitäre Giganten geschlachtet werden, innerhalb der Verbände, indem man seine Erwartungen den realen Gegebenheiten anpaßt!

      Und wir müssen wieder bereit sein, die "Uhr des Lebens" zu akzeptieren,- das heißt,- wir können nicht 30 Jahre arbeiten und 50 Jahre Rente/Pension kassieren! "Arbeiten um zu leben" wird das Motto des 3. Jahrtausends.

      Geburtenkontrolle in den Entwicklungsländern, Wiederaufforstung versandeter Gebiete und eine radikal reduzierte Erdbevölkerung wir am Ende stehen.
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 12:14:41
      Beitrag Nr. 11 ()
      dpa-AFX-Nachricht




      Donnerstag, 06.02.2003, 11:07
      Deutschland bei Pleiten Spitze in Europa
      DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Deutschland führt zum zweiten Mal in Folge die Pleitenstatistik in Europa an. Im vergangenen Jahr schnellten die Insolvenzen in der größten Volkswirtschaft der EU um 66,4 Prozent auf 82 400 Fälle in die Höhe, teilte das Neusser Wirtschaftsinformations- Unternehmen Creditreform am Donnerstag in Düsseldorf mit. Damit liege Deutschland sowohl bei der absoluten Insolvenzzahl als auch bei der Steigerungsrate vor allen anderen Ländern Westeuropas. Unter den 10 größten Konkursen Europas seien sieben deutsche Konzerne zu finden./vd/DP/af



      info@dpa-AFX.de
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 15:15:30
      Beitrag Nr. 12 ()
      dpa-AFX-Nachricht




      Donnerstag, 20.02.2003, 14:28
      Sparkassen sehen Mittelstand in dramatischer Lage
      BERLIN (dpa-AFX) - Die Sparkassen sehen ihre mittelständischen Firmenkunden in einer dramatischen Wirtschaftslage und befürchten weitere Pleiten, Gewinneinbrüche und Personalabbau. Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Dietrich Hoppenstedt, wies am Donnerstag in Berlin zugleich Kritik an der Kreditwirtschaft zurück, dass sie kleinen und mittleren Betriebe kaum noch Kredite gewährten. Für die Sparkassen gelte das nicht: "Wir kämpfen um jedes Unternehmen", sagte Hoppenstedt.

      Das Regierungsinitiative für den Mittelstand sei zu begrüßen, sagte der DSGV-Präsident weiter. Die Mittelstandsbank des Bundes müsse aber Förderinstitut bleiben und sollte nicht in Konkurrenz zu den Hausbanken treten. Es dürfe nicht zu Wettbewerbsverzerrungen kommen.

      NEGATVIER AUSBLICK AUF 2003

      Nach einer Analyse des DSGV auf der Basis von rund 60.000 Firmenkundenbilanzen und der Befragung von 80 Prozent der Sparkassen im gesamten Bundesgebiet sei die Ertragslage im Mittelstand alarmierend. "Rund 30 Prozent aller mittelständischen Unternehmen erzielen keinen Gewinn oder weisen sogar Verluste aus", sagte Hoppenstedt. Im Durchschnitt betrage die Umsatzrentabilität nur noch drei Prozent. "Und die Erwartungen für das Jahr 2003 stimmen nicht hoffnungsfroh."

      Die Eigenkapitalbasis habe sich weiter verschlechtert. Gut 38 Prozent der mittelständischen Betriebe arbeite ohne jegliche bilanzielle Eigenmittel. Überdurchschnittlich belastet werde der Mittelstand zudem durch Personalkosten. Knapp ein Viertel - 23 Prozent - des Unternehmensumsatzes müsse für Löhne, Gehälter und Lohnnebenkosten veranschlagt werden. Bei Großunternehmen betrage die Personalaufwandsquote dagegen nur 17,5 Prozent.

      REFORMEN ANGEMAHNT

      Strukturelle Reformen, insbesondere bei den Sozialversicherungen seien deshalb für kleine und mittlere Unternehmen besonders wichtig. Nur dann könnten sie auch wieder Personal einstellen und Investitionen tätigen. "Je eher die Reformagenda abgearbeitet wird, desto schneller zeigen sich nachhaltige Verbesserungen. Je länger zugewartet wird, desto einschneidender müssen die Änderungen sein."

      Hoppenstedt wies ferner darauf hin, dass die Sparkassen-Finanzgruppe die einzige Bankengruppe sei, die 2002 ihr Kreditvolumen an Unternehmen und Selbstständige noch ausgeweitet habe, und zwar um insgesamt drei Milliarden Euro. Demgegenüber hätten die Privatbanken ihre Kreditlinien um 19,4 Milliarden Euro reduziert. Sparkassen und Landesbanken seien mit rund 42 Prozent Marktführer bei der Kreditvergabe an Betriebe und Selbstständige./ta/DP/zb



      info@dpa-AFX.de
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 16:06:48
      Beitrag Nr. 13 ()
      Viva Argentinia :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 21:22:48
      Beitrag Nr. 14 ()
      der Insolvenzkanzler








      wenigstens hier sind wir Weltmeister:laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 21:27:38
      Beitrag Nr. 15 ()
      @ Realisti,

      unter Bush werden aber auch alle amerikanischen Rekorde gebrochen.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 23:30:41
      Beitrag Nr. 16 ()
      zu #6


      ich bin an mehr daten interessiert-

      und zwar keine Schnittzahlen, sondern Schätzungen, wie sich das genau verteilt.

      Genauso will ich das für Hypothekenschulden wissen, in Deutschland soll der Eigenheimanteil mit ca. 40 % der niedrigste in Europa sein, doch wie viel % von den Eigenheimbesitzern haben ihre Schulden schon zu viel abbezahlt?


      Alles sehr wichtig für weitere Überlegungen zum Credit Crunch, der ja schon angefangen hat.


      Im Gegensatz zu der 1 WWK droht IMO heute eine noch größere Gefahr aus verschiedenen Richtungen.

      Was steht am Ende dieser Entwicklung?

      Wirkliche Massenarbeitslosigkeit, verarmte Staatsdiener und Rentner, insolvente Banken, die zwar noch tausende von Rechten auf Pfanderfüllung haben, die aber nichts mehr pfänden können, weil es keine Abnehmer mehr gibt und die Preise zu schlecht sind?

      Hatte mal einen Thread dazu im Allgemeinen, leider versunken.

      Ich will keine Angst schüren, nur ist hier etwas sehr bedrohliches am entstehen.
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 08:30:34
      Beitrag Nr. 17 ()
      @SittinBull wenn Du diese Zahlen genau wissen willst, solltest Du Dich an die CREDITREFORM wenden. Sie haben all das Wissen, das Dich treibt.

      Waurm brauchst Du diese Zahlen? Zu den Häuselbauern - es sind 45% Haushalte, die entweder eine Eigentumswohnung oder ein Haus besitzen. In Italien sind das über 70%. Sogar in Griechenland sind es weit mehr als in Deutschland.

      Das Problem liegt darin, daß Deutsche nicht so gut mit Geld umzugehen wissen als in anderen Ländern. Jene, die irgendwann mal anfingen zu sparen und so die "kritische Marke" von 50-100.000 DM erreichten, erlebten ALLE etwas ganz seltsames- sie sparten weiter. Die dazukommenden Zinsen sorgten über die Zeiträume für die wundersame Geldvermehrung.

      ...wenn ich jetzt weiterschreibe, kann ich nicht mehr aufhören...
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 12:02:04
      Beitrag Nr. 18 ()
      Schaut mal da rein!

      http://www.miprox.de/
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 16:01:52
      Beitrag Nr. 19 ()
      kenne ich, danke! ;)


      bekommt man die Daten einfach so bei der Creditreform?


      :confused:
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 16:40:48
      Beitrag Nr. 20 ()
      Geh mal auf ihre Homepage! Ich glaube, da muß man bezahlen.
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 09:38:06
      Beitrag Nr. 21 ()
      Aus der FTD vom 11.3.2003 www.ftd.de/kreditkontrolle
      Zentralbanken planen für den Notfall
      Von Andreas Krosta, Frankfurt

      Die Zentralbanken Europas reagieren mit einem Interventionsprogramm auf mögliche Krisen des Banken- und Finanzsystems. Sie wollen mit der von 15 Notenbanken und weiteren Aufsichtsbehörden unterzeichneten Absichtserklärung einen Notfallplan aufstellen und rasch in Krisen eingreifen können.




      Die Zusammenarbeit solle die Stabilität des Finanzsystems gewährleisten. Dies teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Montag mit. Die Zentralbanken kommen in der Erklärung zu dem Schluss, dass die Wahrscheinlichkeit für multinationale Krisen des Bankensystems höher geworden ist. Das Memorandum ziele darauf ab, die praktischen Vorkehrungen zur Krisenbewältigung auf EU-Ebene zu verbessern.

      Die schwierige Situation, in der sich einige europäische Banken derzeit befinden, unterstreicht die Bedeutung der Absichtserklärung. Die Kreditinstitute kämpfen mit Gewinnrückgängen oder Verlusten. Versicherungen haben wegen der Börsenflaute Werte in Milliardenhöhe an den Aktienmärkten verloren. Die Nationalbanken reagieren allerdings nicht auf die aktuelle Krise, denn das Papier ist das Ergebnis zweijähriger Verhandlungen.



      Meister sieht keine Bankenkrise


      Das Vorstandsmitglied der Bundesbank, Edgar Meister, sagte am Montag jedoch vor Journalisten, er sehe keine Bankenkrise in Europa. "Das Bankensystem ist robust." Meister leitet die zuständige EZB-Arbeitsgruppe. Auch ein möglicher Golfkrieg werde nicht automatisch zu einer Krise des Bankensystems führen.


      In einem Krisenfall könnten die Zentralbanken die gesamte Palette der geldpolitischen Instrumente ziehen. Auch kurzfristige Zinssenkungen schließen die Geldpolitiker je nach Ausmaß der Krise nicht aus. Zudem könnte einzelnen Instituten bei Liquiditätsproblemen mit Geld geholfen werden. Damit kann eine Bankschließung vermieden werden. Bei Liquiditätsproblemen können Banken etwa die Spareinlagen ihrer Kunden nicht mehr auszahlen.



      Pläne für den Ernstfall


      Nach den US-Terroranschlägen am 11. September 2001 hatten sich die Zentralbanker weltweit per Telefon abgestimmt. Die EZB pumpte Dollar-Reserven in den Markt, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Zudem senkten sie zusammen mit der US-Notenbank Fed die Leitzinsen.


      In der Erklärung seien Kontaktlisten von Ansprechpersonen aufgeführt. Man könne sich innerhalb von vier Stunden an zentralen Orten in Europa treffen, um Krisen zu beraten. "Im Ernstfall können weitere Aufsichtsbehörden wie die Finanzministerien oder die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht eingeladen werden", sagte Meister. "Das Abkommen schließt eine Lücke in der Zusammenarbeit zwischen Zentralbanken und Aufsichtsbehörden." Die Finanzmarktaufsicht teilen sich derzeit noch nationale Behörden, Zentralbanken und die EZB.


      Deka-Bank-Volkswirt Carsten Junius sagte, die Zentralbanken zeigten, dass sie das Problem auf dem Radarschirm haben. "Es stärkt das Vertrauen in das Finanzsystem. Keiner kann sicher sagen, wann das nächste Unternehmen Konkurs geht."



      Kontrollsystem für Kreditwürdigkeit


      Zudem einigten sich sieben Zentralbanken auf ein Kontrollsystem für die Kreditwürdigkeit von Bankkunden. Kreditinstitute sollen möglichst in zwei Jahren über Kredite ihrer Unternehmenskunden im Ausland von den Zentralbanken informiert werden. Meister sagte, das System erhöhe die Transparenz über die Verbindlichkeiten von Unternehmen. "In Einzelfällen führt es zu einer besseren Risikoabschätzung."


      Viele Banken mussten wegen fauler Kredite ihre Risikovorsorge erhöhen. Sie hatten etwa Firmen im Börsenboom unterstützt, die nun in finanziellen Schwierigkeiten stecken. "Ob es zu einer Änderung der Kreditvergabe kommt, muss man abwarten", sagte Meister. "Ich meine, nicht." Die Banken untersuchen bereits bei Großkrediten die Bonität ihrer Kunden. Zum anderen können sie bei den Rating-Agenturen Standard & Poor’s, Moody’s oder Fitch Analysen einkaufen. Das Kreditregister ist ein weiteres Informationssystem.



      © 2003 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 14.03.03 18:20:37
      Beitrag Nr. 22 ()
      Freitag, 14.03.2003, 16:22
      Interview: "35 Lebensversicherer auf der Kippe"
      Den deutschen Lebensversicherern steht eine umfassende Konsolidierung bevor. Nahezu jeder vierte Anbieter der etwa 120 Anbieter stehe vor dem Aus. Das erklärte Marco Metzler, Versicherungsanalyst von Fitch Ratings in einem Interview mit EURO am Sonntag. EURO sprach mit Metzler über die jüngste Fitch-Studie zu den Lebensversicherern, den Abschreibungsbedarf und die Verbandskritik an den Zahlen



      EURO: Herr Metzler, der Ausverkauf an den Börsen geht weiter. Viele Versicherer stehen vor massiven Abschreibungen. Droht der deutschen Versicherungswirtschaft eine Pleitewelle?


      Metzler: Noch nicht. Auf Basis der 2002er-Abschlüsse nach HGB ist bei vielen Lebensversicherern die Welt noch in Ordnung. Viele nutzen die 2002 eingeführte Regelung nach Paragraph 341b des HGB. Danach sind Abschreibungen auf Wertpapiere nur bei dauerhaften Kursverlusten zwingend. Das heißt, sofern eine Aktie länger als sechs Monate 20 Prozent unter ihrem Buchwert notiert. Für viele ist das ein Hintertürchen, über das sie bislang um Abschreibungen herumgekommen sind und stattdessen Stille Lasten gebildet haben.


      EURO: Aber die Kursverluste sind doch dauerhaft, der Dax fällt weiter.


      Metzler: Eben. Daher werden spätestens in den 2003er Bilanzen satte Abschreibungen fällig und dann kommt’s knüppeldick.


      EURO: Wieso?


      Metzler: Wir gehen alleine für 2002 von Abschreibungen und Stillen Lasten von 45 bis 50 Milliarden Euro aus, nur für die deutschen Lebensversicherer. Dem stehen Stille Reserven in Immobilien und festverzinslichen Wertpapieren von 10 bis 15 Milliarden gegenüber. Die lassen sich im Notfall aber kaum realisieren.


      EURO: Bei den Abschreibungen gehen die Schätzungen weit auseinander. Andere Experten rechnen eher mit zehn bis 30 Milliarden. Woher diese Diskrepanz?


      Metzler: Wenn Sie von den 45 bis 50 Milliarden die noch vorhandenen Stillen Reserven abziehen, kommen Sie auf ähnliche Ergebnisse.


      EURO: Einige Versicherer gelten bereits jetzt als angeschlagen. Werden die das überleben?


      Metzler: Wohl kaum.


      EURO: Wer ist am stärksten bedroht?


      Metzler: Vor allem kleinere und mittelgrosse Versicherer ohne starken Mutterkonzern. Für die dürfte es Ende 2003 ganz eng werden.


      EURO: Wieviele wären das?


      Metzler: Von den rund 120 Lebensversicherern in Deutschland dürften spätestens mit den Jahresabschlüssen 2003 und den bereits heute absehbaren Abschreibungen rund 35 auf der Kippe stehen.


      EURO: Nun wirft Ihnen der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV „Panikmache“ vor. Ihre Studie hätte methodische Schwächen. Sie operierten mit veralteten Zahlen, heißt es.


      Metzler: Der GDV hat bereits im November 2002 unsere Studie offiziell angefordert und auf der Mitgliederversammlung 2002 die Ergebnisse und Methodik geprüft. Von Vorständen, mit denen wir gesprochen haben und die auf dieser Sitzung anwesend waren, haben wir erfahren, dass die Methodik nicht in Frage gestellt wurde. Im Gegenteil, der von Fitch vorgestellte Stress-Test scheint als Vorlage für den im Dezember 2002 veröffentlichten GDV-Stress Test gedient zu haben. Beide beruhen auf Bilanzdaten, obwohl der GDV auch interne Daten der Mitglieder für einen derartigen Test verwenden könnte. Der GDV-Test greift darüber hinaus zu kurz. Es werden keine Schwankungen auf den Immobilienmärkten berücksichtigt. Ein grosser Teil der noch vorhandenen Stillen Reserven der Versicherer liegt jedoch im Immobilenbesitz.


      EURO: Außerdem würden Sie bei der Hochrechnung auf mögliche Abschreibungen Verluste von Investment-Anteilen in Ihre Berechungen miteinbeziehen. Dabei seien nur rund ein Drittel der Investmentfonds in Aktien investiert. Wieso?


      Metzler: Auch auf Investmentfonds sind Abschreibungen fällig. Wir haben jedoch bei unseren Berechnungen berücksichtigt, dass 60 Prozent der unter Aktien und Investmentanteilen ausgewiesenen Bestände bereits in festverzinslichen Wertapieren investiert sind. Das heißt nur auf 40 Prozent der Aktien und Investmentanteile haben wir einen 35prozentigen Kursverfall unterstellt. Der Dax ist bekanntlich 2002 um 44 Prozent gefallen. Daher sind unsere Annahmen sehr konservativ. Der tatsächliche Abschreibungsbedarf im Jahr 2002 könnte daher noch viel höher ausfallen. Die bisherigen Berichte über das Geschäftsjahr 2002 der AMB und der Mannheimer zeigen dies bereits.


      EURO am Sonntag/Thomas Schmidtutz



      info@finance-online.de
      Avatar
      schrieb am 14.03.03 19:59:40
      Beitrag Nr. 23 ()
      Egal, ob es jemanden paßt oder nicht,

      # 9 DocMorris hat in allen Punkten Recht.

      Dieser an Wahnwitz grenzende Raubtierkapitalismus, natürlich aus den U.S.A., hat unseren unkritischen Lemmingakteuren das Zepter in die Hand gegeben, einige Wenige zu Multimillionären zu katapultieren, die übrige deutsche Bevölkerung aber immer mehr ins finanzielle und soziale Abseits zu bringen.

      Lassen wir mal die Politik weg, die bringt so und so nichts, ob nun lilablassblau oder ultraviolett.

      Entscheidend ist, dass sich die gesellschaftspolitischen Grundordnungen aufgelöst haben.

      Während noch vor zwei Jahrzehnten jeder Arbeitnehmen, jeder Klein- und Mittelstandsbetrieb sein erträgliches Auskommen hatten, begann man mit dem Großen Blick über den Großen Teich auch das Große Geld zu wittern.

      Ebensowenig wie der Kommunismus in Reinkultur ist auch der Kapitalismus in Reinkultur nicht überlebensfähig.

      Jetzt haben wir den Salat! Außer den Global Players, deren Ende schon eingeläutet ist, ergehen sich Arbeitnehmer gegenseitig in Ellenbogenattütüden, die Klein- und Mittelbetriebe zerfleischen sich gegenseitig im Konkurrenzpreiskampf; man beugt sich einer immer weiter ausufernden substanzzerfressenden Bürokratie!

      Ja bravo, wie weit sind wir eigentlich noch von unserem geistigen und damit wirtschaftlichen Exhaust entfernt?


      Machen wir doch weiter so. Amerika ist ein glänzenden Vorbild für alle Naivlinge.
      Warum gibt es zum Beispiel dort so viele Gefangene
      in privaten Gefängnissen?
      Antwort: Weil das die billigsten aller Arbeitskräfte sind. Die bekommen ein paar Cent am Tag; die Produkte werden von den Betreibern der Anstalt für anständiges Geld vermarktet.

      Das erklärt selbstredend warum jeder 70. Amerikaner im Knast sitzt. Und das nach dem dritten Delikt in Folge (kann durchaus nur lapidarer Diebstahl sein)

      für die nächsten 25! Jahre.

      Vielleicht begreift jetzt langsam jemand dass das beste Wirtschaftssystem die "soziale Marktwirtschaft" ist. Warum es irre unsinnig ist, Knebelverträge mit den Global Players einzugehen. Warum es wieder an der Zeit ist einen angemessenen Preis für die erbrachte Leistung zu verlangen.

      Je dämlicher die Kleinen, desto mächtiger die Großen.

      Damit meine ich diesmal im Grunde genommen speziell die Mittelständler, die nicht in der Lage sind, gemeinsam einigen Großkonzernen die Stirn zu bieten und sich schamlos ausnutzen lassen.
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 10:45:08
      Beitrag Nr. 24 ()
      Du sprichst mir aus der Seele, @Wrmdlpfrmpft nur wie soll man das andern? Wie sollte Deine neue Wirtschaftsordnung installiert werden? Auf nationaler Ebene könnte man ja versuchen eine Ethik-Debatte anzustossen und mit entsprechenden Gesetzen gegenlenken, was jedoch zur Folge hätte, daß wir noch weiter ins Abseits kämen.

      Die internationalen Konzerne haben uns bereits so stark im Würgegriff, daß sich behaupte, wir haben bereits "Monokulturen", die die Märkte komplett aufsogen. Abfälle, die sich als nicht lohnenswert ausmachen werden Klein und Mittelständlern überlassen.

      AG´s abschaffen?
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 15:53:02
      Beitrag Nr. 25 ()
      Was not tut, die internationale Kontrolle der Finanzwelt.

      Aber daraus wird nichts, jetzt schon garnichts, weil wir es mit Egomanen in den Poltikerzentralen weltweit zu tun haben.

      Die Finanzmärkte werden von Regierungen als Politik mit anderen Mitteln missbraucht.

      So kann man die Regierungen in die Knie zwingen.

      Ihr werdet sehen, am Schluss geben alle klein bei.

      Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles.
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 16:26:23
      Beitrag Nr. 26 ()
      Ich würde es mal umdrehen... Die Finanzmärkte mißbrauchen die Regierungen, sie setzen alle Mittel ein, politisch genehme Schritte werden so erreicht. Ich habe schon seit längerer Zeit den Verdacht, daß die Rohstoffkriege so geleitet werden. Nur könnte man solche Behauptungen niemals beweisen.

      Ja, am Schluß geben (fast- ausser CHINA)ALLE nach.
      Schönes WOE!
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 16:51:28
      Beitrag Nr. 27 ()
      #14,
      Hauptsache, die Banken trifft keine Schuld.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 20:42:28
      Beitrag Nr. 28 ()
      # 24 - Schinderluder

      Ich konnte es mir lange Zeit nicht vorstellen wie es denn im Dritten Reich möglich war dass alle bedenken- und willenlos einem Führer ins eigene Verderben nachliefen.

      Heute sind wir alle etwas gebildeter, haben noch! die Möglichkeit einer freien Informationspolitik und freien Meinungsäußerung. Aber schon geht es flugs wieder in die Richtung dass man wie weiland beim Rattenfänger zu Hameln auf die Stimmen eines kleinen Kreises Weltgroßmannssüchtiger hört.
      Die Frage lautet für mich: Hat vielleicht der Wohlstand der letzten Jahrzehnte diesmal die Hirne unserer Gesellschaft zerfressen, damit sie nicht mehr erkennen können zu wessen Spielball sie immer mehr geworden sind?
      Und jetzt passier genau wieder dasselbe Spiel. Einige Wenige geben den Ton an, die anderen heulen hinterher und zum Schluß zerfällt das Ganze wie die ewige Sowjetrepublik.

      Aber zurück zu unserer Situation hier in Deutschland.

      Es ist mir nicht mehr gänzlich unverständlich wieso unsere Interessenverbände nicht in der Lage sind einmal "tabula rasa" zu machen. Ganz einfach weil die Solidarität fehlt. Da meint jeder kleine Arbeitnehmerwichtel und Klein-und Mittelunternehmer, sein Vorteil wäre es, die anderen durch Zugeständnisse, gleich welcher Art, an die Wand fahren zu lassen.

      Das Ergebnis sieht dann so aus dass es unter den Arbeitehmern viele faule Schweine gibt, die nur vom "verkaufen" der anderen Arbeitnehmer profitieren, oder die anderen, die durch "Klotzen bis zum Geht nicht mehr" mit fünfzig zum "Sozialfall bis zum Lebensende (bedingt durch Erkrankungen, Herzinfarkt, Schlaganfall etc.)" werden.

      Den Klein- und Mittelbetrieben steht das Gleiche in finanzieller Hinsicht ins Haus. Dumpingpreise und Konkurrenzdenken bis zum Umfallen.

      Ich habe etliche dieser Betriebe erlebt, die dann klugerweise sich dazu entschlossen haben mit dem Schlüssel für immer zuzusperren, bevor der Kuckuckskleber ins Haus kam, um die seit Jahrzehnten erwirtschaftete Substanz auch noch der Insolvenz zuzuführen.

      Wie gesagt, es mangelt am Gemeinsinn unsere erarbeiteten Werte auch zu behalten und miteinander weiter voranzubringen. Es wäre ganz einfach, vernünftige Konzepte (bestes Beispiel eine gnadenlose Zurechstutzung unserer Bürokratie) auf den Weg zu bringen, wäre man sich insgesamt einig.

      Doch leider, und da scheitert es eben an allem, ist der Mensch nicht in der Lage es zu kapieren dass Gemeinwohl dem Eigenwohl dient. Erst muß die Welt wieder in Trümmern liegen damit der Gemeinsinn geschärft wird.

      Also, leider gibt es im Moment meiner Meinung nach keine Lösung den Gang der Dinge wesentlich zu verändern.
      Warten wir daher auf einen Neubeginn.
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 12:30:11
      Beitrag Nr. 29 ()
      Ich weiß ja nicht, wie es Euch ergeht, aber ich habe so einen Verdacht, ich kann ihn noch nicht genau definieren, oder besser lokalisieren. Es hängt jedoch ALLES mit den Kapitalmärkten zusammen. Die Amerikanischen INVESTMENTBANKEN spielen da eine zentrale Rolle.

      Ich bin mir nur nicht sicher, ob sie auch die politischen Fäden strickt, verdeckt, grau, immer im Hintergrund, Schatten, wo immer ich ansetzte, taucht das Großkapital auf.

      Langsam hege ich sogar den Verdacht, daß ein paar Familien, deren Grundgesinnung, die oftmals spartanische Einstellung, auch über Generationen zu denken, Weichen zu stellen für 100 oder 200 Jahre unsere Geschicke bestimmen.

      Eines weiß ich gewiß: Nichts wird dem Zufall überlassen. Selbst die Kapitalmärkte und Geldflüsse sind wohldosiert, die Zinsen bilden das Steuerelement, der Dollar wir mal in die, mal in die andere Richtung gelenkt. Die FED die eigentliche Weltregierung?

      @wrmbdlbrmpft wir müssen es schaffen, uns von unserer Vergangenheit zu entfesseln und zwar schleunigst! Kein Mensch will ein totalitäres System. Wir benötigen dringlichst ein Gegengewicht zu den USA -politisch und was noch wichtiger: bei den INVESTMENTBANKEN! Wir brauchen einen EURO, indem auch GB mit von der Partie ist.

      WIR BRAUCHEN EIN EUROPA, DAS MEINETWEGEN POLITISCH EIN ZWERG, WIRTSCHAFTLICH DIE WICHTIGSTE MACHT AUF DIESEM GLOBUS DARSTELLT!
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 17:08:21
      Beitrag Nr. 30 ()
      # 29 - Schinderluder

      Ich neige zu der Ansicht dass Europa die besten Voraussetzungen hätte wirtschaftlich wieder dominierend zu sein.

      Und wer die wirtschaftliche Dominanz hat, hat meiner Auffassung gleichzeitig auch die politische.

      Doch genau da hakt Amerika ein. Es will immer dominant sein, und dies kann es eben nur durch militärische Aktionen. Somit muss jetzt z.B. der Irakkrieg und wahrscheinlich sich daraus ergebende Folgekriege geführt werden. Wir werden aller Wahrscheinlichkeit auch wieder den größten finanziellen Anteil dazu beitragen müssen (ob nun durch Aufnahme von Flüchtlingen oder Aufbaukosten). Und damit steigen unsere Staatsausgaben und es ist wieder nichts mit einer wirtschaftlichen Aufwärtsbewegung. Amerika sichert sich die besten Happen und bleibt nach wie vor Supermacht.
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 17:24:31
      Beitrag Nr. 31 ()
      Da ist was dran. Im letzten Irakkrieg baten die AMI´s alle zur Kasse und machten ein gutes Geschäft dabei. All diese Faktoren ergeben langsam ein Puzzle, deren Kunturen bereits gut sichtbar sind. Scheiß Spiel, was da läuft. Ich fürchte, daß viele Politiker eine andere Sichtweise besitzen. Sonst würden sie tatsächlich mal auf den Tisch schlagen und entschieden "Mit mir nicht" brüllen!
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 18:03:53
      Beitrag Nr. 32 ()
      Vergessen wir die Politiker...


      Aufklärung von unten, durchs Volk, ist das letzte Mittel, den sich bereits zeigenden Wahnsinn zu stoppen!

      Sind wir noch wehrhafte Demokraten oder nicht?


      Hat uns die Plutokratie schon so im Griff, dass wir keine Chance mehr haben?
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 21:51:26
      Beitrag Nr. 33 ()
      # 32 - sittting bull

      Letzter Satz: Ein eindeutiges JA .

      Vorletzter Satz: Die meisten verstehen unter Demokratie moderate Bierpreise, ein gut beheiztes Wohnzimmer, genügend Wurst im Kühlschrank und sich ja nicht der Infiltration der privaten Medien zu entziehen.

      Nebenbei noch eine kleine Anmerkung: Vor ungefähr 25 Jahren hatten wir im Fach Wirtschaftsenglisch eine Dozentin, die nach über dreißig Jahren aus New York wieder nach Deutschland zurückkehrte. Ihre Voraussage damals: Ihr werdet euch noch wundern über das was über euch noch hereinbricht! Eure Kinder werden nicht mehr richtig schreiben können, was sie lesen wird ihnen ohne Erklärung nicht mehr vermittelbar sein. Ihr werdet zig Fernsehprogramme rund um die Uhr haben, mit Werbesendungen unterbrochen (damals gab es im deutschen Fernsehen nur drei Programme, welche ziemlich genau nach Mitternacht ihren Sendebetrieb einstellten), eure Studenten werden von der Uni kommen und doch keinerlei Ahnung von der Praxis haben etc. etc.

      Damals haben wir uns fast in die Hosen gepisst vor Lachen über deren Unvernunft. Heute würde ich mich vor ihr verneigen.
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 22:03:26
      Beitrag Nr. 34 ()
      Kulturpessimismus ist nicht akzeptabel.

      Es gibt Lösungen, ohne den Menschen verändern zu müssen!

      Zu dem anderen: ich weiß- aber die Einschläge kommen näher, wehe es trifft einen selbst-

      und es trifft einen selbst.
      So sicher wie das Amen in der Kirche.


      Übrigens eine ähnliche Schlußfolgerung im Thread: Sittin Bulls elitärer Diskussionsthread für Biospohisten von mir. . .
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 22:10:01
      Beitrag Nr. 35 ()
      sehe es wie # 7 - mokos

      Leider habe ich nicht die Zeit hier unendlich weiter zu diskutieren.

      Nur soviel: bleibt dran am Ball, auch wenn es aussichtslos scheint.

      Gruß nach Lakota.
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 12:45:41
      Beitrag Nr. 36 ()
      Aus der FTD vom 15.4.2003
      Arbeitslosigkeit erhöht Eichels Finanznot
      Von Birgit Marschall und Jens Tartler, Berlin

      Die steigende Arbeitslosigkeit wird den Bund nach Einschätzung der sechs führenden führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in diesem Jahr noch stärker belasten als im Vorjahr.




      Die Arbeitslosenzahl werde 2003 im Durchschnitt um knapp 400.000 auf voraussichtlich 4,45 Millionen steigen. Dies habe hohe arbeitsmarktbedingte Mehrausgaben zur Folge, sodass der Bund den Fehlbetrag der Bundesanstalt für Arbeit mit einem deutlich höheren Zuschuss als im Vorjahr (5,6 Mrd. Euro) ausgleichen muss, heißt es im Frühjahrsgutachten der Institute. Es wird am Dienstag in Berlin offiziell vorgestellt.

      Die negative Entwicklung am Arbeitsmarkt macht den Bundeshaushaltsplan 2003 und auch die Finanzplanung für die kommenden Jahre bereits jetzt obsolet. Rechnungen der Opposition ergeben für dieses Jahr einen Bundeszuschuss für die Bundesanstalt für Arbeit (BA) von mehr als 8 Mrd. Euro. Zu den konjunkturbedingt höheren Kosten der Arbeitslosigkeit von über 5 Mrd. Euro kommen Fehlbeträge im Etat der BA, die daraus resultieren, dass die Behörde erwartete Einsparungen der Hartz-Reformen am Arbeitsmarkt von knapp 3,4 Mrd. Euro allenfalls teilweise realisieren kann.


      Politiker der Opposition, aber auch der rot-grünen Regierungskoalition gehen davon aus, dass nach der Steuerschätzung Mitte Mai ein Nachtragshaushalt für das laufende Jahr diskutiert werden wird. Dabei gehen die Meinungen über den richtigen Weg zur nötigen Haushaltskonsolidierung auseinander: Während Finanzminister Hans Eichel auf zusätzliche Ausgabenkürzungen setzt, brachte Schleswig-Holsteins Ministerpräsidentin Heide Simonis am Wochenende erneut eine Erhöhung der Mehrwert-steuer ins Gespräch.



      Experten gegen hohe Steuerlast


      Die Wirtschaftsforscher sprechen sich in ihrem Gutachten, das der Financial Times Deutschland vorliegt, kategorisch gegen derartige Pläne aus. "Die vom Bundeskanzler gemachte Zusage, dass es auf jeden Fall bei den angekündigten Steuerentlastungen in den kommenden beiden Jahren bleibt, ist zu begrüßen. Es sollte darüber hinaus angekündigt werden, dass die Steuerlast nicht erhöht wird", schreiben die Institute.


      Im Grunde wären sogar weitere Steuersenkungen notwendig, um mehr wirtschaftliche Dynamik zu erreichen. Die Ökonomen räumen aber ein: "Angesichts der hohen Budgetdefizite und der weitreichenden Konsolidierungserfordernisse wäre es aus heutiger Sicht wohl unrealistisch, schon für 2006 eine Steuersenkung in Aussicht zu stellen."


      Nach Einschätzung der Institute wird das deutsche Staatsdefizit im laufenden Jahr 3,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erreichen. Für das kommende Jahr 2004 errechnen sie eine nur knapp unter dem Drei-Prozent-Limit des EU-Stabilitätspakts liegende Defizitquote von 2,9 Prozent des BIP.



      Defizit ist nicht gleich Defizit


      Die Forscher halten es für richtig, dass auf europäischer Ebene ein Konsens darüber erreicht worden sei, dass als Referenz für den EU-Stabilitätspakt nicht die tatsächlichen Defizite, sondern die strukturellen, konjunkturbereinigten Defizite herangezogen werden sollen. Es sei daher vertretbar, dass Deutschland nach 2002 auch im laufenden Jahr das Defizitkriterium verletzen werde. Allerdings müsse die Bundesregierung "konkrete Schritte" ankündigen, wie das Ziel der Haushaltskonsolidierung erreicht werden soll. Strukturelle Ausgaben müssten langsamer steigen oder in einigen Bereichen sogar sinken. Ein Sparkurs müsse nicht zwangsläufig dazu führen, dass wachstumsfördernde öffentliche Investitionen gekürzt würden. "Vor allem geht es darum, die Investitionen in Humankapital auszuweiten", schreiben die Ökonomen.


      Nicht einig sind sich die Institute über die notwendige Konsolidierungsstrategie. Die Mehrheit der Institute "hält es aus Gründen der Glaubwürdigkeit für unerlässlich, dass an dem im Rahmen des Stabilitätsprogramms der Bundesregierung festgelegten Ziel festgehalten wird, das strukturelle Defizit zurückzuführen und 2006 auf nahezu null zu bringen". Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) plädieren dagegen für einen grundlegenden Wechsel der Strategie: Die Finanzpolitik sollte sich an einem festgelegten Ausgabenpfad für die konjunkturunabhängigen Ausgaben orientieren. Ziel sei auch bei dieser Variante, das Defizit vollkommen zurückzuführen.



      Kommunen sollen von Mehrwertsteuer profitieren


      Um die Gemeindefinanzen zu stärken, sprechen sich die Institute für einen höheren Anteil der Kommunen an der Mehrwertsteuer aus. Eine Neuverteilung dürfte angesichts der angespannten Haushaltslage des Bundes jedoch kaum politisch durchsetzbar sein. So hat das vorab verbreitete Gutachten am Montag im Bundesfinanzministerium bereits für Ernüchterung gesorgt. "Ein Wirtschaftswachstum nahe null hat natürlich Auswirkungen auf die Kosten für den Arbeitsmarkt", sagte ein Mitarbeiter von Finanzminister Hans Eichel. Schon BA-Chef Florian Gerster habe gesagt, dass ein Bundeszuschuss von null unrealistisch sei. Damit habe Gerster Recht.


      Eichel versucht, Forderungen nach Ausgabenerhöhungen oder einer Anhebung der Mehrwertsteuer entgegenzutreten, indem er auf die Agenda 2010 von Bundeskanzler Gerhard Schröder verweist. Die darin beschriebenen Reformen dürften die Kasse des Bundes kurzfristig jedoch kaum entlasten.


      Am 13. Mai werden die Ergebnisse der Steuerschätzung vorgelegt. Am 21. Mai muss Eichel der EU-Kommission Bericht erstatten, welche Maßnahmen er gegen das übermäßige Haushaltsdefizit ergreifen will. Entwickeln sich die Rahmenbedingungen weiter ungünstig, bleiben Eichel nur Ausgabenkürzungen etwa bei den Investitionen - oder am Ende doch die Erhöhung der Mehrwertsteuer.
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 09:30:55
      Beitrag Nr. 37 ()
      Aus der FTD vom 17.4.2003
      Rentenkassen droht 2003 Milliardendefizit
      Von Timo Pache und Birgit Marschall, Berlin

      Angesichts der schwachen Konjunktur droht die gesetzliche Rentenversicherung das Jahr 2003 mit einem Milliardendefizit abzuschließen. Es sei durchaus möglich, dass der Notgroschen der Rentenversicherung - die so genannte Schwankungsreserve - von einer halben Monatsausgabe deutlich unterschritten werde, erklärten am Mittwoch Sprecher der Rententräger.




      Damit würde bei den Rententrägern ein Minus auflaufen, das in die Berechnung des gesamtstaatlichen Defizits einfließt. Die sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute hatten am Dienstag in ihrer Frühjahrsprognose ein gesamtstaatliches Defizit von 3,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für 2003 prognostiziert. Dabei seien die Forscher allerdings von ausgeglichenen Haushalten der Sozialversicherungen ausgegangen, erklärten Vertreter der Institute. Das drohende Milliardenloch in der Rentenkasse könne das Defizit am Jahresende noch um einige Zehntelprozentpunkte weiter erhöhen.

      Deutschland droht die nach dem EU-Stabilitätspakt zulässige Höchstgrenze der jährlichen Neuverschuldung von drei Prozent des BIP 2003 zwar zu verletzen. Doch Finanzminister Hans Eichel muss deshalb in diesem Jahr noch nicht mit Sanktionen der EU rechnen: Nach den Statuten des Pakts hat Eichel zwei Jahre nach Eröffnung eines EU-Verfahrens Zeit, die Staatsfinanzen wieder in den Griff zu bekommen - also noch bis 2004. Allerdings gefährdet ein deutlich über drei Prozent liegendes Defizit im laufenden Jahr das Ziel, wenigstens 2004 die Drei-Prozent-Marke zu unterschreiten.


      Das Frühjahrsgutachten hat am Mittwoch Spekulationen um ein Defizit der Rentenkasse Auftrieb gegeben: Die Prognose fiel mit einem Wachstum von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, 4,45 Millionen Arbeitslosen und einem Bruttolohnzuwachs von nur einem Prozent schlechter aus, als die Rententräger in einem internen Szenario angenommen hatten.



      Finanzpolster geschrumpft


      Zwar erklärten Sprecher der Rententräger, es sei noch zu früh für Prognosen über den Kassenstand zum Jahresende. Doch hieß es auch, die Schwankungsreserve werde im Dezember voraussichtlich die gesetzlich vorgeschriebene Grenze von 50 Prozent einer Monatsausgabe unterschreiten. Die Reserve könne am Jahresende zwischen 35 und 45 Prozent liegen. 15 Prozent weniger in den Rentenkassen als erlaubt hieße für Finanzminister Hans Eichel mehr als 1,5 Mrd. Euro zusätzliche Schulden nach den Kriterien des Maastricht-Vertrags. Zudem muss das Defizit 2004 mit höheren Beiträgen der Versicherten ausgeglichen werden.


      Bereits in den ersten drei Monaten dieses Jahres schrumpfte das Finanzpolster auf die gesetzlich vorgeschriebene Untergrenze von 50 Prozent. "Wir bewegen uns absolut an der Grenze", sagte am Mittwoch eine Sprecherin der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA).


      Bereits zum Jahreswechsel starteten die Rententräger mit einer Reserve von 63 Porzent - vorgeschrieben waren zu diesem Zeitpunkt noch 80 Prozent. Normalerweise sinkt die Reserve im Jahresverlauf kontinuierlich ab und erreicht den Tiefststand im Oktober. Im November und Dezember wird die Kasse durch steigende Einnahmen wieder aufgefüllt. Der erwartete Anstieg könnte dennoch nicht ausreichen, um ein Defizit zu vermeiden.



      Im Herbst droht neues Loch in der Kasse


      Weitere Haushaltsrisiken auf der Einnahmenseite könnten die Planungen der Kassen noch ins Wanken bringen. Durch die Hartz-Reformen am Arbeitsmarkt und den Tarifabschluss im öffentlichen Dienst könnten den Versicherern zusätzlich bis 2 Mrd. Euro entgehen - am Ende könnte das Defizit somit sogar bei über 3 Mrd. Euro liegen. Doch die Rentenkassen könnten sich auch schon früher zu einem Risiko für die Haushaltsplanungen Eichels entwickeln: Nämlich dann, wenn Eichel die Rentenzahlungen übernehmen muss, weil das Geld der Rententräger zur Neige geht. Bei der BfA hieß es, im Herbst werde die Reserve möglicherweise einen Wert von deutlich unter 40 Prozent einer Monatsausgabe erreichen. Dann fällige vorgezogene Bundeszuschüsse wären ein Novum in der Geschichte. "Ende August werden wir absehen können, ob wir die Zuschüsse brauchen oder nicht", sagte die BfA-Sprecherin.


      Ohnehin sehen sich Bund, Länder und Gemeinden enormen Haushaltsproblemen ausgesetzt. Am 15. Mai legt der Kreis der Steuerschätzer neue Zahlen zu den Steuereinnahmen 2003 vor. Da das Wachstum geringer, die Zahl der Arbeitslosen aber sehr viel höher angesetzt wird als im November, rechnen Steuerschätzer mit konjunkturbedingten Mindereinnahmen gegenüber der November-Schätzung von 10 bis 11 Mrd. Euro. Auf Grund zwischenzeitlicher Steuererhöhungen sind aber auch Mehreinnahmen zu erwarten. Die Institute gehen von etwa 3,5 Mrd. Euro zusätzlich aus. Eichel rechnet noch mit 6 Mrd. Euro Mehreinnahmen; in der Regel werden seine Vorgaben herangezogen. Das Minus gegenüber November dürfte damit im Mai auf 5 bis 6 Mrd. Euro taxiert werden.


      Auf den Bund entfiele davon knapp die Hälfte. Hinzu kommt ein drohender Bundeszuschuss für die Bundesanstalt für Arbeit (BA). Bislang hat Eichel keinen Zuschuss vorgesehen. Institutsvertreter rechnen jedoch mit einem BA-Defizit von bis zu 8 Mrd. Euro, das der Bund ausgleichen müsste. "Die effizienzverbessernden Maßnahmen durch die Hartz-Reformen greifen erst voll in einer konjunkturell günstigeren Situation", sagte Heinz Gebhardt, Finanzexperte des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung.



      © 2003 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 10:46:39
      Beitrag Nr. 38 ()
      dpa-AFX-Nachricht




      Donnerstag, 17.04.2003, 10:36
      `Spiegel`: Eichel steht 2003 vor Haushaltsloch von 12 Milliarden Euro
      HAMBURG (dpa-AFX) - Die Bundesregierung sieht sich einem Bericht des "Spiegel" zufolge mit einem Haushaltsloch von 12 Milliarden Euro konfrontiert. Vor allem für die Finanzierung der Arbeitslosigkeit müsse wegen der schlechten Konjunktur wesentlich mehr Geld aufgebracht werden als geplant, berichtet der "Spiegel" am Donnerstag vorab unter Berufung auf Regierungskreise. So brauche nach Berechnungen des Wirtschaftsministeriums die Bundesanstalt für Arbeit eine Finanzspritze von sieben Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt. Ursprünglich sollte die Nürnberger Anstalt ohne Geld aus Berlin auskommen.

      Zudem sei abzusehen, dass die für die Arbeitslosenhilfe eingeplanten 12,3 Milliarden Euro nicht ausreichten. Hier benötige Wirtschafts- und Arbeitsminister Wolfgang Clement drei Milliarden Euro zusätzlich.

      Weil der Staat zudem weniger Steuern einnehme als erhofft, müsse Finanzminister Hans Eichel weitere zwei Milliarden Euro aufbringen. Dabei fehle eine Milliarde wegen der schwachen Konjunktur. Eine weitere Milliarde Euro falle aus, weil das Steuererhöhungspaket im Bundesrat nur unvollständig durchgesetzt wurde./st/jh/kro





      info@dpa-AFX.de
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 13:47:46
      Beitrag Nr. 39 ()
      ftd.de, Do, 1.5.2003, 9:00
      Deutsche Firmen auf der Flucht
      Von Frank Schulte, Arne Storn, Michael Prellberg und Olaf Preuß

      Wie Infineon überlegen derzeit viele deutsche Unternehmen, ihre Zentrale in ein Nachbarland zu verlegen. Einige sind bereits vorgeprescht.

      Qiagen ist ein niederländisches Unternehmen, offiziell. Dabei sitzen in der Zentrale in Venlo nur drei Menschen. Produziert wird in Deutschland und neun weiteren, über den Globus verteilten Ländern. Thiel Logistik ist ein Luxemburger Unternehmen, offiziell. In Grevenmacher sitzen immerhin 150 Mitarbeiter. In Deutschland arbeiten 6000 Menschen für Thiel, weltweit sind es mehr als 11.000.

      Epcos ist ein deutsches Unternehmen. Noch. Der Hersteller von Elektronikbauteilen kann sich ebenfalls einen Umzug vorstellen. "Wer diese Option nicht prüft, kann schon morgen weg sein", sagte Epcos-Chef Gerhard Pegam kürzlich.


      Auch Infineon ist ein deutsches Unternehmen auf dem Sprung. CEO Ulrich Schumacher hat am Dienstag gedroht, den Firmensitz des Halbleiterherstellers in die Schweiz zu verlegen. "Wenn wir wieder in die Gewinnzone kommen, bleibt uns nichts anderes übrig", sagte Schumacher auf der Halbjahreskonferenz. Er erinnerte an das Jahr 2000, als Infineon ähnlich viel Gewinn machte wie der Konkurrent STMicroelectronics. Der Unterschied: ST zahlte 400 Mio. Euro weniger Steuern - weil dessen Sitz in der Schweiz liegt.



      Steuern und Personal sparen


      Nicht nur Steuern könnte Schumacher durch einen Umzug sparen - auch Personal. Denn alle 300 Mitarbeiter der Münchner Zentrale werden kaum mitgehen in die Schweiz. Die Buchhaltung beispielsweise wird nach Portugal ausgelagert, die Geschäftsführung für die Sparte Automobil- und Industrie-Elektronik nach Österreich.


      Damit liegt Infineon voll im Trend. Viele Konzerne ärgern sich über aufgeblähte Wasserköpfe in teuren Zentralen. Über die Hälfte der 50 Unternehmen, die die Unternehmensberatung Arthur D. Little (ADL) in einer Studie befragte, reduzierten in den vergangenen zehn Jahren die Zahl der Arbeitskräfte in den globalen Zentralen, delegierten Verantwortung an dezentralisierte Geschäftsbereiche und reduzierten Hierarchieebenen. Auf 1000 Mitarbeiter im gesamten Konzern gerechnet, arbeiten in einer schlanken globalen Zentrale heute nur noch drei Personen.


      Deren Aufgaben haben sich gewandelt: Zunehmend agiere die globale Zentrale als Vermittler zwischen den dezentralisierten Geschäftsbereichen, sagt ADLs Deutschland-Chef Achim Riemann. Deshalb setzten die Unternehmen auf "shared services": Globale Zentralen sollen heute Dienste produzieren, die von den einzelnen Standorten genutzt werden können. Zum Beispiel in der Marktforschung, im Qualitätsmanagement und im Marketing.


      Als Standort von Unternehmenszentralen ist die Schweiz erste Wahl. In mehr als der Hälfte aller untersuchten Fälle (55 Prozent) zog es die Unternehmen in die Schweiz. Mit deutlichem Abstand folgen nach ADL-Angaben mit jeweils 16 Prozent Großbritannien und Belgien.



      Schweizer sind zu Firmen freundlich


      Drei Kriterien geben für die Wahl den Ausschlag: die Lebensqualität, die Erfahrung nationaler Manager und vor allem - 88 Prozent - steuerliche Vorteile. So viel Freundlichkeit wie die Schweiz zeigt kein anderes europäisches Land gegenüber seinen Unternehmen. Der Steuersatz von rund acht Prozent auf das Nettoeinkommen einer Holding ist in den Kantonen Fribourg, Zug und Glaris äußerst niedrig. Und dann fallen auf Gewinne aus Aktienverkäufen auch keine Kapitalertragssteuern an.


      Es sind aber nicht nur die Steuern, die die Schweiz so attraktiv machen, sondern auch die Lebensqualität. Als ansprechendste Stadt gilt laut "Worldwide Quality of Life Survey" Zürich, Genf liegt auf dem vierten Platz. Auch in der Managererfahrung haben die Schweizer die Nase vorn, vor den Niederländern und Belgiern, steht im "World Competetive Yearbook".


      Die Schweiz ist Europas Holding-Standort Nummer eins, aber für deutsche Unternehmen sind auch die Niederlande interessant. Dort verhandelt jedes Unternehmen individuell mit der Finanzbehörde über die Besteuerungsgrundlage. Hat man sich geeinigt, wird diese Grundlage auf zunächst vier Jahre vertraglich festgeschrieben. Weil die Bemessungsgrundlage zumeist gering ausfällt, lässt sich auch der darauf zu entrichtende nominale Körperschaftssteuersatz von 34,5 Prozent verschmerzen.



      Keine Gewerbesteuer in Holland


      Vom internationalen Schachtelprivileg profitieren Muttergesellschaften in Ländern, mit denen ein Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen wurde: Sie zahlen keine Steuern auf Gewinne, die über die niederländischen Töchter erwirtschaftet und ausgeschüttet wurden. Beteiligungsgesellschaften haben außerdem den Vorteil, dass Veräußerungsgewinne steuerfrei sind. Gleiches gilt, wenn ausländische Beteiligungsgesellschaften Gewinne an die Holding überweisen. Weiterer Vorteil: Die Niederländer erheben keine Gewerbesteuer.


      Damit ausländische Unternehmen nicht abgeschreckt werden, ist Entbürokratisierung ein Top-Thema in den Niederlanden. In einigen größeren Städten gibt es so genannte One Stop Shops: Unternehmen finden unter einem Dach die wichtigsten Ansprechpartner vom Finanzamt bis zur Wirtschaftsförderung. Das spart Wege und Zeit.


      Mit wenig Bürokratie locken auch die skandinavischen Länder. Immer mehr Unternehmen konzentrieren ihre Verwaltung und ihre Logistik für ganz Skandinavien plus die gesamte baltische Region in Schweden. "Aus einzelnen Impulsen ist ein Trend geworden", sagt Ninni Abraham von der Handelskammer in Stockholm.


      Kapitalgesellschaften zahlen in Skandinavien Sätze zwischen 25 und 30 Prozent, in Schweden wird noch nicht einmal eine Gewerbesteuer fällig. Die Einkommensteuer hingegen liegt meist über dem deutschen Spitzensatz, wenn auch nicht mehr so exorbitant hoch wie noch vor einigen Jahren. Kein Märchen ist das Gerücht von den aufgeschlossenen staatlichen Institutionen: Oliver Baake von der Handelskammer in Kopenhagen registriert in den Behörden ein "ausgeprägtes Servicedenken". Jörn Gallwitz, Geschäftsführer der deutsch-schwedischen Handelskammer in Stockholm, preist die Vorliebe für kurze Prozesse: "Eine AG, in Schweden die typische Unternehmensform, können sie binnen zehn Minuten gründen."



      --------------------------------------------------------------------------------


      Fluchtpunkt Schweiz

      Steuern Auf Gewinne müssen Unternehmen in der Schweiz acht bis zehn Prozent Steuern zahlen. In Großbritannien sind es rund 30 Prozent, in den Niederlanden 35 Prozent und in Deutschland 40 Prozent.

      Umzug Infineon ist nicht das erste deutsche Unternehmen, das mit der Schweiz liebäugelt. Umgezogen sind bereits Procter & Gamble (von Frankfurt nach Genf) sowie Compaq und Siemens Building Technologies von München nach Zürich. Ein Umzug ist in rund acht Monaten bewerkstelligt.
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 14:55:50
      Beitrag Nr. 40 ()
      @Schinderluder

      Du bist hier wohl ein einsamer Kämpfer, was?

      Dabei ist Dein Thema das heißeste, was es aktuell in Deutschland gibt.

      Eigentlich unverständlich, das sich kaum einer daran beteiligt, oder typisch deutsch.(wegschauen, wir können es eh nicht ändern)

      Das schlimme ist, wir haben kaum jemanden in Berlin, der den Dingen ins Auge sieht. Hartz, Rürup und wie se alle heißen, alles nur rummdoktern um den heißen Brei.

      Die Staatsquote von weit über 50% und die Bürokratisierung mit vielen vielen kleinen Unterthemen, das ist das Übel. Wenn ich schon höre Agenda 2010, rollen sich mir die Fußnägel. Es soll ja eine "Richtungsweisung" werden, aber mal ehrlich:

      Kann man bei einem in Flammen stehenden Haus über das Schlauchmaterial diskutieren? Oder sollte man nicht besser anfangen zu löschen?

      Das ist hier das Problem, Kohl konnte es auch nicht, nebenbei. Aber die GewerkschaftsSPD kann es erst recht nicht.

      Armes Deutschland, nicht nur Kriege haben dir zu gesetzt, auch unfähige, abgehobene Politiker zerstören dich.
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 15:00:27
      Beitrag Nr. 41 ()
      Wenn überhaupt, dann dürften die USA früher pleite gehen als Europa.

      Riesen Leistungsbilanzdefizit der USA.

      Es wird zuviel importiert und zuwenig geleistet. Wenn kein Geld mehr in den Dollar fliesst, dann hilft nur eine massive Abwertung.

      Sieht so aus, als ob der Euro der Einäugige unter den Blinden ist.
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 15:05:53
      Beitrag Nr. 42 ()
      Ausnahmslos alle Firmen die in Deutschland jahrelang
      mit Steuervergünstigungen, staatlichen Zuschüssen und sonstigen Wettbewerbsvorteilen Gewinne erwirtschaftet haben, und danach, wenn die öffentlichen Kassen leer sind ins steuerbegünstigte Ausland abwandern um dort das gleiche Szenario zu wiederholen, sollten verpflichtet werden alles erhaltene dem deutschen Volk zurückzuzahlen.
      Leider wird diese gnadenlose Ausbeuterkultur von unseren Obersten auch noch bis zum Erbrechen unterstützt!
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 15:20:09
      Beitrag Nr. 43 ()
      # 42

      sehe ich genauso.

      leider weiss ich den namen nicht mehr genau, werd `s aber grob (als bsp.) beschreiben:

      im nördl. raum (nähe hamburg) ging es um eine riesen fläche, die ein dt. grosskonzern wollte, um sein geschäft zu erweitern.

      was geschah:
      nach langem zähen ringen mit der dortigen bevölkerung, die das nicht wollte, stimmte der staat letztlich zu.

      das hauptargument:
      wir werden (der konzern) arbeitsplätze schaffen !!!!!!!!!
      das gab letztlich den ausschlag!

      der konzern bekam die fläche, die (gratis - staatsgelder)!

      fakt:
      heute (nach ca. 2 jahren) kein einziger arbeitsplatz !!!
      wurde geschaffen.


      natürlich wegen pisa, keine qualifizierten leute, keine
      arbeitswilligen...?, bla,bla, : lol!

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 15:34:51
      Beitrag Nr. 44 ()
      rightnow,

      kenne das gleiche Problem hier im Raum Neuss/NRW, wo vor allem ausländische Firmen(mehrheitlich Japaner;Koreaner und US)einfach alles unter den gleichen Begründungen erhalten.
      Erst wurden Arbeitsplätze geschaffen, dann wurden Fachkräfte gegen Leiharbeiter eingetauscht,Lohn und Gehaltsdumping, keine Mietgliedschaft in AG-Verbänden und daher auch an keinerlei Tarife gebunden. Dazu Steuervergünstigungen und der Gewinn wandert ins Ausland ab.
      Deutsche Firmen sourcen so gut wie alles aus, was sich im Osten oder Afrika billiger machen lässt. Wenn das Endprodukt wieder in deutschen Läden landet, stellt man mit Verwunderung fest das diese vom Preis her noch teurer sind als vorher.
      Vielleicht sollte man diese Firmen als Krönung des Ganzen noch mit staatlich bezahlten SH-Empfänger belohnen.
      Avatar
      schrieb am 04.05.03 14:43:04
      Beitrag Nr. 45 ()
      @Rhum56 aber nicht mehr lange. Bald schon wird Einigen das Wasser bis zum Halse stehen! Vor allem unser STAAT mit all seinen unfähigen "Winkeladvokaten" die´s eben wegen ihrer Unfähigkeit in die Politik treibt, könnte sehr bald schon ein ganz rauher Wind um die Ohren pfeiffen!!

      Es ist nämliuch so, daß das ganze System gefährdet ist, wenn nicht schon baldigst etwas von der Politik unternommen wird, das in Richtung "Stärkung der Heimischen Wirtschaft, Abbau der Beamtenklüngels, und vor allem- Abbau der enormen Staatsschulden getan wird.

      Bei letzterem bin ich mir nicht sicher, ob das überhaupt noch was bringt. Es könnte bereits zu spät sein.
      Avatar
      schrieb am 04.05.03 17:12:50
      Beitrag Nr. 46 ()
      # 45 / schinderluder

      ich meine, dass der zenit definitiv überschritten ist:
      es ist zu spät.


      anderes bsp.:

      infineon kassiert vom staat subventionen!! ohne ende; zahlt keine steuer !!!(=verlustvortrag) u. will jetzt den firmensitz ins ausland verlagern.

      wegen der hohen lohnnebenkosten: ? lol, lol!


      ganze 150 mitarbeiter wären davon betroffen.

      also können es auch definitiv die lohnnebenkosten nicht
      sein! (zumindest in diesem fall)

      der staat lässt sich schröpfen wie eine gans, u. gibt das ganze weiter an die bevölkerung.


      cu

      rightnow
      Avatar
      schrieb am 04.05.03 17:22:16
      Beitrag Nr. 47 ()
      Diese Befürchtung hege ich die ganze Zeit schon. Das Problem ist nur: Wie rettet man sein "Eingemachtes?" Ich bin mir ziemlich sicher, es gibt einen Königsweg...
      Avatar
      schrieb am 04.05.03 17:30:54
      Beitrag Nr. 48 ()
      ich halte "abbezahlte 4 wände für die entscheidende grundlage" -u. die "hütte" muss nicht unbedingt in d stehen.

      keine 50 % der deutschen haben dass, ich leider auch nicht.:look:

      cu

      rightnow
      Avatar
      schrieb am 04.05.03 17:50:23
      Beitrag Nr. 49 ()
      Das ist richtig. Abbezahlt darauf kommt es an. Aber was ist mit den LV´s, den Bundesschatzbriefen, den Grundschuldverschreibungen oder Aktien...?
      Avatar
      schrieb am 04.05.03 17:53:16
      Beitrag Nr. 50 ()
      @Schinderluder fragt sich:

      "Diese Befürchtung hege ich die ganze Zeit schon. Das Problem ist nur: Wie rettet man sein "Eingemachtes?" Ich bin mir ziemlich sicher, es gibt einen Königsweg..."

      Erstens gibt es keinen Königsweg.

      Zweitens ist eh alles weg, wenn man stirbt.

      Drittens ist alles was jetzt geschaffen wird, spätistens in 5 Milliarden Jahren, frühestens aber bei der nächsten Eiszeit hinfällig.

      Viertens ist nichts Sicher:
      Ein Haus kann zerstört oder enteignet werden.
      Renten (Anleihen) können durch Banrott wertlos werden.
      Für Aktien gilt das um so mehr.
      Gold ist sehr unberechenbar, und kann geklaut werden.
      Ebenso Sachwerte, die auch noch zerstört werden können, Fälschungen sein können, oder durch den Zeitgeistwandel an Wert verlieren können.
      Avatar
      schrieb am 04.05.03 17:57:10
      Beitrag Nr. 51 ()
      Hab ich noch vergessen:

      Fünftens Währungen (Papiergeld) können Wertlos werden durch Inflation und Staatsbankrott und

      Sechstens Plastikgeld ist eine um so mehr unsichere Sache.
      Avatar
      schrieb am 04.05.03 18:17:04
      Beitrag Nr. 52 ()
      kosmo ?:confused:

      finde die frage v. schinderluder:

      a. voll angemessen
      b. verstehe ich "königsweg" nicht als patentlösung mit null risiko, sondern einfach:
      "wie kann ich das beste daraus machen" -muss nicht renditemässig sein, sondern, um einigermassen unter normalen umständen leben zu können

      c. logisch, wenn ich gestorben bin... -jetzt leben wir noch, u. müssen für die lebenszeit planen

      d. logisch kann ein haus kaputt gehen, (wie hoch ist die wahrscheinlichkeit ?)

      aber lieber habe ich dieses objektive "minimalstrisiko" -
      als erst gar kein abbezahltes haus !
      andere wären froh , sie hätten dieses "risiko" !

      und gerade, weil niemand voraussagen kann, wie papiergeld
      bestand hat (= kaufkraft) ist eine abbezahlte hütte -imho-


      goldwert!!

      kurzum:
      ich halte zusammenbruch des aktuellen währungssystems für wesentlich vorstellbarer, als dass ein haus,
      wegen fehlgelandeter ufo`s !! zusammenbricht !! :laugh: :laugh:

      schinderluder, wenn du zuviel kohle hast (mensch, das
      problem wollte ich liebend gerne haben !) :D ,
      kaufe dir eine 2. hütte (das reicht), u. geniese das leben!
      ;)

      cu

      rightnow
      Avatar
      schrieb am 04.05.03 21:19:08
      Beitrag Nr. 53 ()
      Im Osten wurden der Grund und Boden für symbolischen Werte verschenkt und danach von den sogenannten Investoren teuer weiterverkauft. Auch der Staat wurde
      vorher abgezockt.
      Das Austauschen von Fachkräften gegen Hilfskräften mit Stundenlöhnen bei 6 Euro ist eine beliebte Spielregel.
      Die ganzen neuen Vorschläge der Regierung sind schon im Osten lange die Regel und diese haben bisher keine neuen Arbeitsplätze geschaffen. Warum sollte das wo anders Wesentliches bewirken.
      Wo die Gelder ausgegeben werden ist doch jedem bekannt.
      Im Osten haben die Staatsdiener die höchsten und sichersten Gehälter.Die Privatindustrie hat so gut wie keine Flächentariefverträge und so sehen die Löhne und Arbeitszeiten auch aus.
      Avatar
      schrieb am 04.05.03 21:27:16
      Beitrag Nr. 54 ()
      golddistel

      der erste satz von dir beschreibt eine historische einmalige situation :
      (wiedervereinigung = absolute sondersituation / womit ich nicht sagen will, dass ich diese "abwicklungsart" gut finde !)

      zum restlich geschriebenen stimme ich dir voll zu.

      cu

      rightnow
      Avatar
      schrieb am 04.05.03 21:30:48
      Beitrag Nr. 55 ()
      #54 Danke !!
      Ich wollte damit nur die alten Bundesländer vor einer schlimmen Zukunft warnen.
      Avatar
      schrieb am 05.05.03 10:04:45
      Beitrag Nr. 56 ()
      @Golddistel die schlimme Zukunft kommt sowiso und ist kaum aufzuhalten, das die Demographie sämtliche wirtschaftliche Prognosen schmeißen wird. Wenn alleine in Berlin bis 2015 hunderttausend Menschen an Altersdemenz leiden werden.

      Wenn man bedenkt, was für enorme Kosten auf die erwerbstätigen Familien zukommen, -Mann Alleinverdiener, 2 Kinder, möglicherweise noch in Miete...die politischen Weichenstellungen müßten JETZT (besser vor 10 Jahren) vorgenommen werden. Nichts, aber auch garnichts geschieht in dieser Richtung!!

      Wir sehen doch, Armut wird politisch erzeugt! Wenn ein Aron Sommer oder ein Esser z.B. starke Schleifspuren in ihren Firmen hinterlassen, Mißmanagement durch unglaubliche Summen belohnt werden, wenn ein solch seltene Schwachköpfe wie unsere letzten beiden Finanzminister von "SPAREN" sprechen und Steuererhöhungen vornehmen, wie soll da unser Land denn gesunden?!

      Beraterverträge für verdiente Politiker, die in der Vergangenheit einzelne Firmen auf Kosten des Gesamtwohls streichelten und hegten...Als jüngstes Beispiel sei nur mal an die Steuerbefreiung von AG´s bei Veräusserungsgewinnen gedacht(VW-Schröder) ...natürlich bei Beendigung seines Staatsjobs mit einem entsprechenden Beratersalär aufwarten kann...natürlich erst nachher...

      Wenn ein Heer von Beamten 50% der Staatseinnahmen auffressen, wenn es 2017 mehr Pensionäre als aktive Beamte geben wird, wenn Lehrer, Zuchthauswärter oder Arbeitsvermittler verbeamtet werden, dann frage ich mich, wie wir da noch rauskommen sollen---UNMÖGLICH!

      Wenn Kommunen ihrer Einkommensquellen von staatswegen beraubt werden, wenn Schlüsselzuweisungen nach dem Gießkannenprinzip funktionieren, wenn Gelder aus diesen Zuweisungen insofern verplempert werden, indem zum Jahreswechsel noch mal schnell 10 Kopierer für die Kommunalverwaltung angeschafft werden, damit im darauffolgenden Jahr keine Gelder gestrichen werden...

      Wenn Politiker Aufsichtsratsposten innerhalb großer AG´s oder Körperschaften innehaben, dann haben wir doch die LOBBYTRÄGER zum Bock gemacht!!

      Wenn Arbeitslosigkeit über 3 Jahre finanziert wird, wenn die Pharmabranche ihre Arzneien mit einem Teuerungsaufschlag von 30% auf den DEUTSCHEN MARKT ungehindert platzieren darf, ohne den Europäischen Gerichtshof fürchten zu müssen(VW bezahlt in schöner Regelmäßigkeit hohe Strafen) ja dann...dann wundert mich garnichts mehr!
      Avatar
      schrieb am 08.05.03 12:10:09
      Beitrag Nr. 57 ()
      ftd.de, Do, 8.5.2003, 7:27
      Schätzer erwarten Steuerausfälle in zweistelliger Milliardenhöhe

      Nach einem Zeitungsbericht müssen Bund und Länder in diesem Jahr mit Steuerausfällen in Höhe von 15 Mrd. Euro rechnen. Besonders der Bundeszuschuss für die Bundesanstalt für Arbeit (BA) reißt ein Loch in den Haushalt.




      Allein dem Bund drohe im Vergleich zur vergangenen Steuerschätzung vom November 2002 ein Minus von bis zu 6 Mrd. Euro, berichtete das "Handelsblatt" am Donnerstag unter Berufung auf Steuerschätzerkreise. Statt der erwarteten 458,5 Mrd. Euro Einnahmen dürften Bund, Länder und Gemeinden nach den Prognosen der Steuerschätzer dieses Jahr nur 448 bis 450 Mrd. Euro kassieren, schrieb die Zeitung.
      Die Experten gingen davon aus, dass bei einem Wirtschaftswachstum 2003 unter der Regierungsprognose von 0,75 Prozent weitere Milliarden Mindereinnahmen die Folge wären. Auch auf der Ausgabenseite rechneten die Experten mit neuen Belastungen. Ihrer Ansicht nach könnte der von der Bundesanstalt für Arbeit für dieses Jahr erwartete Zuschuss von bis zu 7,5 Mrd. Euro auf über 10 Mrd. Euro steigen. Die amtliche Steuerschätzung soll kommende Woche vorgestellt werden.
      Avatar
      schrieb am 18.07.03 13:14:22
      Beitrag Nr. 58 ()
      18.07.2003 11:15 Uhr
      Quelle: Sueddeutsche Zeitung

      Insolvenzen

      Deutsches Land - abgebrannt

      Die Zahl der Pleiten ist im ersten Quartal um mehr als 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Besonders erschreckend sind die vielen Verbraucher-Insolvenzen.



      Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte, wurden im April von den Amtsgerichten insgesamt 8.759 Insolvenzen gemeldet, 3.610 von Unternehmen und 5.149 von anderen Schuldnern.

      Dies bedeutet gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat eine Zunahme der Gesamtzahl um 23,7 Prozent. Bei den Unternehmensinsolvenzen war der Zuwachs mit 8,0 Prozent aber deutlich niedriger als bei den Insolvenzen der anderen Schuldner mit 37,9 Prozent.



      Einzelpersonen besonders stark betroffen
      Den Angaben zufolge nahmen insbesondere die Insolvenzen von Verbrauchern mit 75,3 Prozent und von Personen, die früher einmal selbstständig waren, mit 57,8 Prozent weiter kräftig zu.

      Von Januar bis April 2003 wurden 33.137 Insolvenzen gezählt. Das entspricht einem Zuwachs von 26,1 Prozent gegenüber den ersten vier Monaten des Vorjahrs.

      Davon entfielen 13.357 auf Unternehmen (plus 9,0 Prozent), 10.338 auf Verbraucher (plus 70,9 Prozent), 7.376 auf ehemals selbstständig Tätige (plus 76,6 Prozent), 1.265 auf natürliche Personen als Gesellschafter (minus 57,8 Prozent) und 801 auf Nachlassinsolvenzen (plus 0,3 Prozent).



      Milliardenforderungen offen
      Die Gesamthöhe aller offenen Forderungen wurde von den Gerichten in den ersten vier Monaten 2003 auf 15,5 Milliarden Euro beziffert gegenüber 13,7 Milliarden Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum
      Avatar
      schrieb am 21.07.03 14:07:51
      Beitrag Nr. 59 ()
      Montag, 21. Juli 2003 Berlin, 14:02 Uhr


      WELT AM SONNTAG

      Eine traurige Bilanz
      Vier Jahre Gerhard Schröder. Er hat vieles anders gemacht, kaum etwas besser. Für den Standort Deutschland verlorene Jahre

      Ein nachdenklicher Kanzler: Er galt lange als Freund der Wirtschafts-bosse. Die Zeiten haben sich geändert Foto: ddp
      Von Matthias Wulff
      Der "Stimmungsumschwung" bei den Meinungsumfragen in Deutschland, so frohlockte der Kanzler, sei da. Bei der Arbeitslosigkeit sei die "Trendwende" erreicht, die Schaffung neuer Arbeitsplätze bleibe auch nach der Wahl das zentrale Thema der Innenpolitik.

      Das war 1998. Der Optimismus blieb ohne Wirkung. Bundeskanzler Helmut Kohl wurde abgewählt, das Hoffen auf den "Stimmungsumschwung" ein Pfeifen im Wald.

      2002 hat sich die Rhetorik des Amtsinhabers gegenüber der seines Vorgängers nicht geändert: Schröder hofft, beflügelt durch einige Meinungsumfragen, auf ein Siegtor in der letzten Minute. Schon wieder macht die Regierung eine "Trendwende" auf dem Arbeitsmarkt aus, die Wirtschaft ziehe an, "der Herbst wird ein Konjunkturfrühling" (Arbeitminister Walter Riester).

      Das Vokabular der Regierenden hat sich nicht geändert, weil die Probleme die gleichen geblieben sind. Vor vier Jahren hatte Schröder eine angeschlagene Deutschland AG übernommen. Sein Motto, er wolle nicht alles anders, aber vieles besser machen, hat er zumindest im wirtschaftlichen Bereich nicht umgesetzt. Weder bei der Arbeitslosigkeit, dem Budgetdefizit der öffentlichen Haushalte und der Abgabenquote noch beim Wachstum hat die rot-grüne Koalition Deutschland einen Schritt nach vorne gebracht.

      Als Gerhard Schröder 1998 ankündigte, die Arbeitslosigkeit auf 3,5 Millionen senken zu wollen, war das noch nicht einmal eine Sensation. Das Ziel zu erreichen, so hieß es von Union, Gewerkschaften und Volkswirten, werde ein Leichtes sein. Ein wenig Demografie, da immer weniger Deutsche im erwerbsfähigen Alter sind, ein wenig Aufschwung und schon sind gut eine halbe Million Arbeitslose weg.

      Dass es anders gekommen ist, hat Schröder nicht nur schwer geschadet, weil ihm die Opposition das gebrochene Versprechen bei jeder Gelegenheit unter die Nase reibt. Vor allem übernahm der Sozialdemokrat die Gesamtverantwortung für ein Problem, dass die Politik allein nicht lösen kann. So sehr er durch das globale Konjunkturhoch 2000 den Rückenwind genoss, so sehr leidet er heute unter den denkbar miesesten Rahmenbedingungen: Die Weltwirtschaft geht bergab, der Ölpreis steigt - seit Jahresbeginn um 40 Prozent -, die Kriegsgefahr steigt, die Folgen des 11. September sind noch nicht verdaut, die Überkapazitäten in der Bauwirtschaft schmälern das Wachstum um 0,8 Prozent.

      Dass die Bilanz des Kanzlers aber so schlecht ist, ist auch hausgemacht. Die Regelungen am Arbeitsmarkt wurden verschärft, sei es beim Kündigungsschutz, beim Betriebsverfassungsgesetz oder bei der Teilzeitarbeit. Der Regulierungsdruck habe für die Unternehmen "wie eine Rationalisierungspeitsche" gewirkt, so Hans-Joachim Hass, Chef-Volkswirt beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Arbeitnehmer wurden entlassen oder bauten Überstunden auf, die Unternehmer investierten in arbeitssparende Technik und vermieden Neueinstellungen.

      Zwar stieg die Zahl der neuen Erwerbstätigen, immerhin mehr als eine Million Menschen in vier Jahren, doch haben sie wenig zum Wachstum beigesteuert. Denn sie stammen entweder aus der stillen Reserve, überwiegend nicht beim Arbeitsamt registrierte Frauen, die in den guten Jahren 1999 und 2000 wieder in Jobs gekommen sind und auf Grund der niedrigen Produktivität und Gehälter der Konjunktur kaum helfen konnten. Oder sie arbeiteten, so die damalige Bezeichnung, in 630-Mark-Jobs, die in dieser Legislaturperiode in die Sozialversicherungen einbezogen wurde. Absolut sind immer noch über vier Millionen Menschen arbeitslos.

      Die Heerschar an unproduktiven Arbeitskräften sorgt dafür, dass Deutschland am Boden bleibt, die Kosten schlagen in allen öffentlichen Haushalten durch: Bei Bund und Ländern fehlen Lohnsteuereinnahmen, die Bundesanstalt für Arbeit muss bezuschusst werden, in diesem Jahr wohl mit zwei Milliarden Euro. Die Rentenversicherer müssen die Lasten für Frühpensionäre übernehmen, die in Wahrheit Arbeitslose sind, die Kommunen zahlen die Sozialhilfe für die Familien ohne erwerbstätigen Ernährer. Unternehmer und Arbeitnehmer finanzieren über ihre Sozialversicherungsbeiträge die Arbeitslosigkeit. Hohe Lohnnebenkosten wiederum führen dazu, dass die Firmen bei Neueinstellungen zögern.

      Diesen Teufelskreis zu durchbrechen, dem die Kohl-Regierung schon durch ein Anwachsen der Staatsverschuldung begegnet ist, hat auch Schröder nicht geschafft. Folglich kann er auf den anderen Feldern genauso wenig punkten. Das verhaltende Wachstum nach dem Wiedervereinigungsboom, der 1995 abebbte, setzte sich fort: Seit 1996 legt die deutsche Wirtschaft im Schnitt lediglich um ein Viertel Prozentpunkt in jedem Quartal zu. Trotz der Steuerreform 2000, die Unternehmen und Bürger entlasteten und die die einzig gelungene Wirtschaftsreform der Schröderjahre war, verebbte das Wachstum, das nach der Millenniumswende noch bei 3,0 Prozent lag.

      Das gute Jahr 2000 plus der Sondereinnahmen von 50 Milliarden Euro durch den Verkauf der UMTS-Lizenzen verleitete die Regierung dazu, die Ausgaben nicht ausreichend zurückzufahren. Das strukturelle Budgetdefizit, das das Minus in den öffentlichen Haushalten vom konjunkturellen Auf und Ab bereinigt, wuchs nach einer Commerzbank-Analyse von 1999 mit 0,8 Prozent auf 2,0 Prozent. Lediglich in diesem Jahr fällt es wieder auf 1,4 Prozent. Zwar tragen auch Länder und Kommunen durch eine zögerliche Sparpolitik Mitschuld daran, dass der Finanzierungssaldo Deutschlands 2002 bei über 3,0 Prozent liegt und damit die Kriterien des EU-Stabilitätsplan verletzt werden. Aber Finanzminister Hans Eichel hat es versäumt, ehrgeizigere Sparziele für den Bund zu formulieren, so dass er an seinem Versprechen, bis 2004 einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen, nicht viel länger als bis zum Wahlabend festhalten dürfte.

      Zudem vermochten es Schröder und Eichel nicht, die großen Ressorts Arbeit und Gesundheit zu nennenswerten Einsparungen zu bewegen. Folge: Auch das Wahlversprechen, die Abgabenquote auf unter 40 Prozent zu senken, wurde nicht eingelöst. Kein Wunder, dass sich Schröder dieses Mal jegliche Versprechungen verkneift und den zaghaften "Wir schaffen das"-Slogan ausgewählt hat.

      Mitarbeit: Mario Escher
      Avatar
      schrieb am 22.07.03 14:06:20
      Beitrag Nr. 60 ()
      Aus der FTD vom 22.7.2003 www.ftd.de/gothaer
      Gothaer erleidet Rekordverlust
      Von Herbert Fromme, Köln

      Die Kölner Gothaer-Gruppe, die zwischenzeitlich als Parion-Konzern firmierte, hat 2002 den höchsten Verlust in der fast 200-jährigen Firmengeschichte eingefahren. Daran waren nicht nur die schwachen Börsen schuld.






      Der mit 4,1 Mrd. Euro Prämieneinnahmen mittelgroße Konzern erlitt einen Verlust nach Steuern von 198 Mio. Euro, verglichen mit einem Gewinn von 6 Mio. Euro im Jahr 2001. Vorstandschef Werner Görg lehnte es ab, eine Prognose für das Ergebnis 2003 abzugeben. Allerdings sei der Konzern für die Zukunft "gut gewappnet".

      Die Gothaer-Gruppe wird von dem Versicherungsverein Gothaer Versicherungsbank VVaG geführt, der keine Aktionäre hat. Görg machte die Turbulenzen an den Kapitalmärkten und die ungünstigen Schadenverläufe in einigen Sparten - vor allem Sturm und Flut - für das Minus verantwortlich. Hohe Verluste aus dem Verkauf von Aktien sowie Abschreibungen schlugen zu Buche.


      Der Konzern legte seine Ergebnisse nach der internationalen Rechnungslegung IAS (International Accounting Standards) vor, die rigoroser als das deutsche Handelsgesetzbuch (HGB) mit Verlusten auf Kapitalanlagen umgeht. Während die Tochter Gothaer Leben 425 Mio. Euro an Abschreibungen auf Aktien nach HGB verschob und damit "stille Lasten" bildete, die noch abgetragen werden müssen, ging die Summe beim Konzern voll als Verlust in die IAS-Bilanz 2002 ein.



      Besser als die Konkurrenz gerechnet


      Vorstandsmitglied Reinhard Blei sieht das Unternehmen sogar in einem besseren Zustand als viele Rivalen. "Wenn man wirklich ehrlich alles einrechnet, kam die Gothaer Leben 2002 auf eine Rendite von minus 1,7 Prozent der Kapitalanlagen", sagte Blei. Im Marktschnitt hätten die Lebensversicherer drei Prozent ihres angelegten Kapitals verloren.


      Die Gothaer Leben habe bis zum 30. Juni schon 225 Mio. Euro der "stillen Lasten" aufgeholt, erklärte Blei. Das Unternehmen sei Anfang 2002 in großem Stil in Aktienoptionsfonds eingestiegen und habe damit hohe Gewinne gemacht. Aktien ohne Absicherung gegen Kursverluste machten dagegen nur noch zwei 2 Prozent der Kapitalanlagen aus.


      Blei sieht nicht nur bei Aktien, sondern auch bei festverzinslichen Papieren hohe Risiken für die Assekuranz. "Bei längerer Laufzeiten haben wir ein hohes Kursrisiko, ein Zinsanstieg um 1 Prozent beschert uns Kursverluste von 7 Prozent." Die Renditen von Papieren mit kürzerer Laufzeit deckten aber kaum die den Kunden zugesagten Garantieverzinsung.


      Blei ist ein Verfechter von alternativen Investments, zu denen er Hedge Funds, Private Equity, Immobilienpartnerschaften und Credit-Produkte zählt. Im Dezember 2002 hätten diese 30 Prozent der Kapitalanlagen ausgemacht, in zwei Jahren sollen es 35 Prozent sein.


      Vorstandschef Görg versprach außerdem weitere Verbesserungen im eigentlichen Versicherungsgeschäft. Zumindest bei dem Schaden- und Unfallversicherer Gothaer Allgemeine sah es nicht schlecht aus. Er hatte 2002 eine Schaden- und Kostenquote von 97,1 Prozent der Beitragseinnahmen (nach 107,4 Prozent im Vorjahr).


      Die Gothaer Leben soll von der Absenkung der Verzinsung des Sparkapitals der Kunden von 5,25 Prozent auf 4,3 Prozent profitieren, die der Konzern mitten im Jahr zum 1. Juli 2003 vollzog. Die stillen Lasten sollen vollständig in 2003 bereinigt werden, so Görg.


      Die jahrelang unter schwachen Bilanzzahlen leidende Gothaer Kranken, früher Berlin-Kölnische, habe sich "mit einem Paukenschlag" zurückgemeldet, sagte Görg. Wegen Kostensenkungen und drastischer Preiserhöhungen konnte das Unternehmen seine Ergebnisse deutlich verbessern. Damit solle mittelfristig auch das Neugeschäft wieder wachsen.



      © 2003 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 21.08.03 12:44:54
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      PLEITEN, BANKEN, REGIERUNG--Das Aus in Sichtweite