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[meislo]

Cebit wird zum Rohrkrepierer
Experten erwarten sich keine positiven Impulse für Tech-Titel - Konsumflaute drückt die Stimmung
von Daniel Eckert und Holger Zschäpitz


Die letzten Vorbereitungen laufen
Foto: dpa
Berlin - Stell Dir vor, es ist Cebit und der größte Telekom-Netzwerkausrüster geht nicht hin. Das wäre alles andere als ein gutes Omen für den High-Tech-Sektor und dessen Aktien. In diesem Jahr wird das Gedankenspiel bittere Realität. Denn Marktführer Ericsson ist erstmals nicht mit einem eigenen Stand auf der weltgrößten Computermessse vertreten, die morgen ihre Pforten öffnet. Kein Wunder, dass viele Analysten kaum positive Impulse für die darniederliegende Technologiebranche erwarten, sondern sich in Spott und Sarkasmus über die Veranstaltung ergehen.


"Die Cebit ist zwar das Techno-Großereignis im März. Die Nachrichten aus Hannover werden aber bestenfalls deprimierend ausfallen", sagt Pip Coburn, Stratege bei UBS Warburg in New York.


Gleich mehrere Aspekte stimmen die Fachwelt skeptisch. Zwar werden einige Innovatione wie neue Handys, Bildschirme, Laptops oder vernetzte Fernsehapparate vorgestellt. Doch in der momentanen Konjunkturflaute hält sich die Konsumfreude der Verbraucher in Grenzen. Keines der vorgestellten neuen Produkte gilt unter den Experten als technologisches Muss, so dass der Kaufanreiz für die Konsumenten nicht groß genug sein dürfte. Die Zeiten sind zu ernst, als dass sich Spielereien wie Filme übers Handy oder Musik aus dem Internet ins Autoradio vermarkten ließen.


Doch nicht nur die Ausgabefreudigkeit der Konsumenten hat stark gelitten. Auch die Hauptkunden der Technologiekonzerne, die Telekomgesellschaften, sind wegen ihrer horrenden Schuldenberge zu einen gnadenlosen Sparkurs gezwungen. Vor allem Netzwerkausrüster wie Ericsson, Alcatel oder Marconi trifft dies bis ins Mark. Und so wollen viele Analysten nicht ausschließen, dass die Cebit weniger dazu genutzt wird, um neue Höhenflüge zu verkünden, sondern um die Gewinnerwartungen der Anleger entscheidend zu dämpfen. "Die Computermesse könnte für die IT-Branche in diesem Jahr sogar negative Auswirkungen haben", meint Joachim Paech, Händler bei Julius Bär.


Tatsächlich könnte die Cebit viele Hoffnungen auf einen technologischen Schub als Rohrkrepierer entlarven. "Der garstige Bärenmarkt für Technologietitel wird anhalten", sagt Richard Windsor, Stratege bei Normura in London. Denn viele Neuerungen etwa aus dem Reich der drahtlosen Daten seien noch nicht ausgereift und sehr problembehaftet. Hierzu zählt Windsor auch den Mobilfunk-Zukunftsstandard UMTS, für den Telekomkonzerne im Jahr 2000 noch viel Geld bezahlt haben. Zudem konkurrierten zahlreiche Unternehmen mit noch zahlreicheren Technologien um den vermeintlich lukrativen Zukunftsmarkt. Hier dürfte die Cebit noch keine endgültige Klarheit bringen.


Windsor räumt mit einer weiteren Mär auf. Zwar seien viele Aktien der Techfirmen optisch billig. Doch die derzeitigen Gewinnerwartungen seien alles andere als sicher. Bei weiter sinkenden Erlösen könnten sich günstige Papiere schnell als teuer Kauf erweisen.


Diese Botschaft ist inzwischen auch bei den Tech-Fondsmanagern angekommen. Sie beobachten das Spiel weiter von der Seitenlinie. "Ich warte erst einmal ab, bis sich auch die geopolitischen Unsicherheiten gelegt haben", sagt Ralf Walter, Fondsmanager bei der Cominvest in Frankfurt. Sein knappes Cash hält er lieber noch zurück. Auch von der Cebit erwartet er sich keine Wunder. "In diesem Jahr gehe ich noch nicht einmal hin."

[kohelet]

Nokia hat in letzter Zeit den großen Umsatz nicht mit den trendigen Kamera-Handys gemacht, sondern mit den bewährten Standard-Modellen ohne Schnick-Schnack den keiner brauch.

Der war so gut der Umsatz, das die Aktie gleich gestiegen ist.

Ist Vieleicht ein Vorgeschmack auf das erhoffte Geschäft mit den UMTS-Handys.