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    3. Reich kontra Irak - Krieg - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.03.03 19:56:08 von
    neuester Beitrag 27.03.03 20:42:43 von
    Beiträge: 8
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      schrieb am 27.03.03 19:56:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wie blutig ist der Krieg ? Die Bomben auf den Irak erinnern an die Zerstörung unserer Städte im 2. Weltkrieg . Doch Historiker Jörg Friedrich hält das nicht für vergleichbar . Machen >> intelligente Bomben << den Krieg zum >> chirurgischen Eingriff << ?

      Frage :Mit Ihrem Bestseller >> Der Brand << haben Sie uns die unerbittliche Strategie der britischen Luftangriffe gegen Deutschland im Zweiten Weltkrieg vor Augen geführt. Die grausamen Folgen für die Zivilbevölkerung gehen unter die Haut . Was unterscheidet einen Bombenwerfer wie Winsten Churchill von Gerog W. Bush ?

      Die militärische Absicht ! Während die älteren Bombenstrategien zivile Wohnquartiere angriffen und damit den zehn - , ja hunderttausendfachen Tod von Unbewaffneten bezweckten , haben die heutigen britischen und amerikanischen Luftstrategien solch eine Massenvernichtung nicht im Sinn.

      Frage : Aber soll den letztlich nicht immer ein unbarmherziges Bombardement eine rasche Kriegsentscheidung bringen ?

      Krieg zerstört und tötet. Wie soll das mit Barnherzigkeit vonstatten gehen ? Ein akkurates , unblutiges Bombardement gegen Militäranlagen hat es bisher allenfalls in der Propaganda gegeben. Der Krieg ist ein Übel - manchmal allerdings das kleinere. Aber : Einen mordlustigen Despoten Massenvernichtungswaffen anhäufen und ausprobieren lassen , ist auch nicht friedensstiftend.

      Frage : Was sind nun aber die Unterschiede - damals und heute ?

      Das fünfjährige Bombardement von 160 Städten und Ortschaften während des 2. Weltkrieges ist etwas Einmaliges in der Geschichte. Weder zuvor noch danach hat eine städtische Wohnbevölkerung eineinhalb Millionen Tonnen Spreng - und Brandstoffe auf den Kopf bekommen.Das Resultat waren 500 000 Ziviltote , darunter 75 000 Kinder. Dazu die weitgehende Auslöschung einer in 1000 Jahren gewachsen Kulturlandschaft , das steinerne Gehäuse unserer Geschichte. Sie begegnet uns fast nur noch in ein paar reliquien und in Kopien. Dieses Geschehen hat die Familien über Generationen hinweg traumatisiert und geprägt. Im Unterschied zu den Amerikanern sehen Deutsche den Bombenkrieg von der Bodenperspektive - als zermalmende Faust , die blind nach unten hämmert. Die andere Perspektive ist : Der Kreuzritter da oben , der dem Reich des Bösen Demokratie und Rechtsliebe einpaukt.
      Das Ziel der Bombe war , die Zivilbevölkerung durch Tod und Qualen gefügig zu machen. Sie sollte , wenn nicht aus Einsicht , dann durch puren Schrecken , der Diktatur in den Rachen greifen , gegen Hitler und die Gestapo rebellieren , zumindest die Arbeit verweigern. Das Gewaltsystem , von außen unüberwindlich , sollte von innen her geknackt werden - durch den Aufstand seiner Bürger. Der Bombenterror sollte ihnen Beine machen. Er brachte aber hauptsächlich Durst , Wohnungselend , Kleider - und Gebrauchsgütermangel , er machte müde , apathisch , schutzbedürftig , machte abhängig vom nächsten Helfer. Und das war der Nazi - Staat. Fazit : Churchill bombte die Deutschen Hitler in die Arme. Das haben die Luftstrategen inzwischen begriffen.

      Frage : Aber das kann den Amerikanern doch auch im Irak passieren ...

      Warum ? Der Angriff auf nichtmilitärische Ziele ist überhaupt nicht geplant. Wenn es dennoch geschieht , ist es ein Unfall , den man dringend zu vermeiden trachtet. Es wird nicht alle Kunst daran gesetzt , dutzende von Quadrat kilometern Wohngebiet in eine Flammenhölle zu tauchen. Bagdad wird weder Dresden noch Hiroshima . Die lasergesteuerte Bombe ist ein Geschoß mit Augen. Der Konstruktion nach soll sie keine Fläche verwüsten , sondern militärische Schlüsselpunkte ausschalten. Das wird nur unvollständig gelingen , aber machen wir doch einen Unterschied zwischen einem schwer vermeitlichen Unglück und einem Vernichtungsvorsatz.

      Frage : Sie befürworten die Position der Amerikaner , obgleich Sie um die Leiden eines Krieges wissen ?

      Lassen Sie mich Bush und Blair vergleichen mit Chirurgen , die zu entscheiden haben , ob und wie aus dem Gewebe der Zivilisation ein aggressiver Tumor zu entfernen ist , der sie auffrisst. Gesundbeten hat nicht geholfen , der Tumor entfernt sich nicht selbst. Man muß schneiden , und es wird eingeschnitten , auch in gesundes , schutzwürdiges Fleisch. Wer das scheut , muss die Geschwulst wuchern lassen. Der Tod des Tumors , das sind die 100 Liter Milzbrandbakterien , die Saddam verbirgt . Ein Liter reicht , um eine Millionenstadt in einen Friedhof zu verwandeln. Hitler war auch ein Tumor. Wenn er streut , kann man ihn nicht zum Schrumpfen überreden. Deshalb ist mir die naive Zuversicht der Quacksalberei unverständlich . Wer operiert, riskiert . Aber ich traue den Opariteur mehr al dem Tumor , auch wenn viele das Risiko anders beurteilen. Saddam und die Islamisten hantieren mit Massenvernichtung. Das ist das Prinzip ihrer Waffen.

      Frage : Ist ein chirurgischer Schlag gegen den Gas - und den Seuchenwaffenbesitz ein Angriff ?

      Selbstverständlich , so wie eine Operation Körperverletzung ist.

      Frage : Was sagen Sie Kritikern Amerikas ?

      Das sie auf dem Holzweg sind. Wie auch immer die Weltlage entstanden ist : Amerika ist die einzige Macht , mit der militärischen und mentalen Fähigkeit , der Entschlußkraft und der Autorität , eine Zivilisationsgefahr operativ zu beseitigen. Von Chirac und Schröder lässt sich niemand entwaffnen . Die Inspektion , die sich allein auf Neugier und UNO - Papiere stützt , ist doch eine Spassgesellschaft. Allein der Respekt vor dem US - Truppenaufmarsch hat dem UN - Inspektionschef Hans Blix zu Ergebnissen verholfen. Wenn sich diese Drohkulisse als Operettenarmee enttarnt , hätte es sich "ausgeblixt ". Die Alternative Inspektion oder Militärschlag ist Blödsinn. Die " Friedensentwaffner " haben sich anstelle von Saddam selbst entwaffnet. Zurück bleiben Geschwulst , das Skalpell und die Chance des Operationsglücks.


      PS : Der Beitrag stammt aus aktueller Ausgabe der " Super - Illu " .
      Zum Großteil ist das Statement von Herrn Friedrich auch meine Meinung. Ich bin hoch erfreut , dass auch mal in einer als " links " zugeordneten Zeitschrift ein solch nachdenkenswerter Beitrag publiziert wird.

      kibuzz
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 20:09:10
      Beitrag Nr. 2 ()
      @ kibbuz

      Wenn es ums entwaffnen geht, sollte man doch in Israel
      anfangen.
      Dem Herrn Sharon juckt es wieder gewaltig:

      Er hat heute 4 palaestinensische Polizisten in ihrem Polizeirevier durch Raketen toeten lassen.

      Letzte Woche waren es einige Kinder, schwangere Frauen,
      sowie eine neunfache Mutter.

      Aber da wird von der gerechtigkeitsliebenden USA hinweggesehen, doppelte Sichtweise wird das genannt.

      Von Israel wurden seit Jahrzehnten UNO Resulutionen nicht befolgt, bzw durch das US Veto zu Fall gebracht.

      Also kibbuz, lehne Dich besser nicht so weit aus dem Fenster...
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 20:15:07
      Beitrag Nr. 3 ()
      #2
      Ich teile Deine Meinung durchaus . Ich mag nur aktuelle weiß/weiß - Malerei der " friedliebenden Kreise " nicht so gern.
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 20:15:24
      Beitrag Nr. 4 ()
      @kibbuz

      Ein weiteres Interview:
      http://www.spiegel.de/sptv/special/0,1518,237918,00.html

      MfG
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 20:16:26
      Beitrag Nr. 5 ()
      #1
      Sehr guter Beitrag,
      Jörg Friedrich beeindruckt mich immer wieder.

      "Deshalb ist mir die naive Zuversicht der Quacksalberei unverständlich."
      Sollte sich Schröder, Fischer un Co mal hinter die Ohren schreiben.

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      Avatar
      schrieb am 27.03.03 20:18:58
      Beitrag Nr. 6 ()
      #2

      Du sagst es. Und deshalb ist es gut wenn die Ami´s jetzt mal richtig den Arsch vollkriegen. Dann hat die Weltgemeinschaft Hoffnung auch hier etwas zu tun. Die Ami-möchte-gern-Vormachtstellung wird bald vorbei sein.

      Wir alle können nur hoffen & beten, dass Bush auf die Nase fällt

      !!!
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 20:24:13
      Beitrag Nr. 7 ()
      .
      Quo vadis - Amerika ????
      .
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 20:42:43
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ich möchte mal eine These kommentieren , bzw. wiederholen, welche gestern auf Phönix ausgestrahlt wurde.
      Unabhängig davon ist natürlich die vermehrte Forschung bzgl. alternativer Energiequellen notwendiger denn je.

      - aktuell steigt der Ölverbrauch in den USA massiv an
      - die Fördermengen dort sinken rapide
      - Venezuela und Saudi - Arabien gelten nicht mehr als zuverlässiger öllieferant
      - könnten die islamischen Öllieferanten ihr Produkt zukünftig als Waffe gegen den Westen instrumentalisieren ?

      - dies könnte zu einer Weltwirtschaftskrise ungeahnten Ausmaßes führen , mit Arbeitslosigkeit und Verarmung der Masse der Bevölkerung , auch in der westlichen Welt

      - sind wenige , diktatorische Staaten eigentlich berechtigt,mit Ressourcen wie Öl die gesamte Welt zu disziplinieren , auch wenn diese auf ihrem Hohheitsgebiet vorkommen ?

      - die nächsten Kriege werden wohl um Wasser geführt , die gleiche , lebensnotwendige Frage dürfte dann hier erneut gestellt werden müssen.

      Sorry , es ist nur eine Frage !!!!


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