checkAd

    Aktueller Krieg die Hintergründe und die neuen Kriege der USA! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.03.03 13:29:05 von
    neuester Beitrag 11.04.03 14:27:04 von
    Beiträge: 4
    ID: 714.582
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.581
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 13:29:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      Gute Zusammenfassung des akt. Kriegs und die Hintergünde des Kriegs der USA!
      Außerdem die wahrscheinlichen neuen Kriege!
      Sehr intressant!


      Unrecht des Stärkeren

      Am 20. März begann das US-Militär mit der Bombardierung Bagdads. Ein UN-Mandat für den Angriff hat es nicht gegeben. Die weltweiten Proteste konnten US-Präsident George W. Bush und seine wenigen Verbündeten nicht von dem Feldzug abhalten. Es drohen Tausende von Opfern unter der Zivilbevölkerung.

      Bei dem Krieg geht es weit mehr als "nur" um den Irak. Bush will die politische und wirtschaftliche Vorherrschaft der USA über die Welt zementieren und dabei die ganze Welt von denjeinigen befreien, die die US-Regierung für die Bösen hält.

      Erst jüngst kleidete George W. Bush dieses Herrschaftsinteresse in eine Vision für die "Befreiung Iraks", "die in das Leben von Millionen Menschen Hoffnung und Freiheit bringt". Hinter dieser Vision verbergen sich Planungen, die in dem neokonservativen Strategiezirkel "Projekte für ein neues amerikanisches Jahrhundert" ausgeheckt wurden. Zu diesem Zirkel zählen die einflussreichsten Köpfe der US-Regierung: Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, sein Stellvertreter Paul Wolfowitz, Vizepräsident Dick Cheney sowie christliche Rechte wie Justizminister John Ashcroft. Dieser Zirkel plant seit Jahren einen "Kreuzzug" gegen den Irak. Bereits am 26. Januar 1998 forderte Wolfowitz im Namen dieses Zirkels den damaligen US-Präsidenten Bill Clinton "zur Beseitigung des Saddam-Regimes von der Macht auf", weil Waffeninspektoren nutzlos seien. Clinton lehnte ab. Inzwischen bestimmt dieser Zirkel die US-Politik - und ihren Präsidenten. Dabei kam der 11. September wie gerufen. Er bestärkte ihr Feindbild und sie selbst in ihrem langjährigen Ziel, die Welt vom "Bösen" zu befreien und die US-Streitkräfte so aufzurüsten, dass "kein möglicher Rivale die Macht der USA überbieten oder ihr ebenbürtig sein kann", so Wolfowitz.

      Gegen die von ihnen auserkorenen "Bösen" dieser Welt entwarfen sie eine nationale Sicherheitsdoktrin, mit der sich die US-Regierung das Recht nimmt, "gegen heraufziehende Bedrohungen zu handeln, bevor sie voll ausgeformt sind". Damit rechtfertigen sie präventive Angriffskriege, die weder mit dem Völkerrecht noch mit der US-Verfassung vereinbar sind. Das erste Exerzierfeld für diesen Krieg ist der Irak - weitere stehen bereits fest: Syrien und der Iran. Diese Kriegsszenarien dienen auch den wirtschaftlichen Interessen einer Großmacht, die wie kein anderes Land von Erdöl abhängig ist. Mit vier Prozent der Weltbevölkerung verbrauchen die USA jährlich ein Viertel der globalen Erdölproduktion - 60 Prozent davon stammen aus dem Ausland. In seinem nationalen Energiebericht aus dem Jahre 2002 beschreibt Vizepräsident Dick Cheney die Ölversorgung als zentrales Ziel für die USA.

      Da im Gebiet zwischen dem Persischen Golf und Zentralasien - also in der Region rund um den Irak und Afghanistan - 75 Prozent der Erdölvorräte lagern, verwundert es nicht, dass Cheney dieser Region in seinem Bericht ein eigenes Kapitel widmet. Dass dieses Kapitel auch politisch aufgeschlagen wird, dafür sorgt die mächtige Öllobby in der Regierung.

      Die Familie Bush ist seit Jahrzehnten eng mit der texanischen Ölindustrie verbunden. Vizepräsident Cheney war viele Jahre lang Vorstandsvorsitzender und Großaktionär des Ölkonzerns Haliburton. Sicherheitsberaterin Condoleeza Rice saß zehn Jahre lang im Aufsichtsrat des Chevron-Konzerns, der schon einen Öltanker nach ihr benennen wollte. Nach ihrem Eintritt in die US-Regierung erhob sie dagegen Einspruch. Statt "Condoleeza" heißt der Tanker jetzt "Altair Voyager".

      "Das Weltbild der Bush-Regierung ist das Weltbild von Ölmännern", schrieb der Publizist Gregg Easterbrook in der Wochenzeitung New Republic - und dieses Weltbild bestimmt ihre Außenpolitik. So ging es im Krieg gegen Afghanistan auch um den Bau einer Pipeline, um Öl von Usbekistan und Turkmenistan durch Afghanistan an den US-beherrschten Persischen Golf zu transportieren. Im Irak lagern die zweitgrößten Ölreserven weltweit nach Saudi Arabien. Sie werden für die USA dann besonders wichtig, wenn Saudi Arabien unter die Kontrolle islamischer Fundamentalisten geraten sollte.

      So ist der Kampf gegen die so genannten Bösen auch ein Kampf ums Öl. Dafür hat die US-Regierung seit dem 11. September ungeheuer aufgerüstet. In diesem Jahr wurde der Wehretat um 19 Milliarden US-Dollar auf 399 Milliarden aufgestockt - bis zum Jahre 2009 soll er auf über 500 Milliarden US-Dollar anwachsen. Allein die 21 Stealth-Bomber im üppigen Waffenarsenal der US-Streitkräfte verschlingen bei einem Stückpreis von 2,1 Milliarden Dollar fast so viel Geld wie alle Industrieländer zusammen jedes Jahr an weltweiter Entwicklungshilfe leisten.

      Zweifelsohne geht Diktator Saddam Hussein über Leichen und unterdrückt sein Volk. Auf Grund der Waffenkontrollen durch die UN in den vergangenen zehn Jahren ist sein Militär jedoch geschwächt und für die Umgebung kaum gefährlich - geschweige denn für Europa oder für die Vereinigten Staaten. Der Krieg gegen den Irak droht dagegen "die Region zu destabilisieren", warnt Bundesaußenminister Joschka Fischer.

      Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Nahostexperte Jürgen Todenhöfer sagt: "Ein Angriffskrieg gegen den Irak würde den Antiamerikanismus in den muslimischen Ländern massiv stärken und den muslimischen Terrorismus weiter fördern. Es könnte sein, dass wir 30 Tage Bomben auf den Irak mit 30 Jahren Terrorismus bezahlen." Auf diese Gefahr werden die Regierungen der Industrieländer mit einem weiteren Abbau der demokratischen Rechte reagieren. Sie wurden schon im Rahmen des Kampfes gegen den Terror erheblich eingeschränkt.

      Teuer wird der Krieg obendrein: ökonomisch und politisch. Der renommierte US-Ökonom William Nordhaus von der Yale-University befürchtet eine Verdoppelung des Ölpreises und Kriegskosten von bis zu 1925 Milliarden US-Dollar, wenn sich der vermeintlich schnelle Krieg zu einem langwierigen Häuserkampf um Bagdad bei anschließend langjähriger und teurer Besatzung entwickeln würde. Die eh schon angeschlagene Weltwirtschaft droht dann tiefer in die Krise zu stürzen.

      Noch größer ist der politische Preis für den Krieg: Das Völkerrecht hat faktisch seine Bedeutung verloren. Jede aggressive Regierung könnte zukünftig ihr eigenmächtiges Handeln gegen andere Länder mit der US-Doktrin vom Präventionskrieg rechtfertigen. Dann ersetzt das Recht des Stärkeren endgültig die Stärke des Rechts. Pentagon-Berater Richard Perle sieht mit dem Wüstensturm II "das Ende der internationalen Ordnung, wie wir sie kennen," kommen. Der US-Falke droht bereits mit dem nächsten Feldzug: "Wir werden noch viele Kriege gegen sie (die Terrroristen) auf dem Territorium anderer Völker führen müssen."

      Wolfgang Kessler


      http://www.igmetall.de/metall/apr03/thema_voll.html

      MFG Teffie! :mad:
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 13:47:58
      Beitrag Nr. 2 ()
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 13:52:35
      Beitrag Nr. 3 ()
      #2,

      auch sehr intressant und sehr lesenwert kann ich nur jedem entfehlen diesen Artikel zu lesen!

      Vorallem die Befürworter des Kriegs sollten dieses mal lesen!

      MFG Teffie! :eek:
      Avatar
      schrieb am 11.04.03 14:27:04
      Beitrag Nr. 4 ()
      Nun ist wohl Syrien dran?:eek:

      MFG Teffie! :confused:


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Aktueller Krieg die Hintergründe und die neuen Kriege der USA!