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    ------Es ist vorbei für Bush! Tel.-Nr. 001-202-456-1414---------- - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.04.03 21:14:44 von
    neuester Beitrag 05.05.04 14:45:06 von
    Beiträge: 22
    ID: 716.752
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      schrieb am 03.04.03 21:14:44
      Beitrag Nr. 1 ()
      Es ist vorbei für Bush! Tel.-Nr. 001-202-456-1414
      Dokumentarfilmer und Schriftsteller Michael Moore setzte am 27. März in der Riverside Church in New York City seine abgebrochene Rede zur Oscar-Verleihung fort

      Von Uta Veneman

      Time`s up!«, sagt der Dokumentarfilmemacher und Schriftsteller Michael Moore (»Bowling for Columbine«, »Stupid White Men«) dem Weißen Haus über sein Handy vor Tausenden von jubelnden Anhängern auf einer Veranstaltung in der vollbesetzen Riverside Church in New York City am Donnerstag, den 27. März. Dies ist nicht das erste und vermutlich nicht das letzte Mal, dass Michael Moore die Bush-Regierung angesichts des verbrecherischen Krieges gegen Irak und der von Tag zu Tag wachsenden Zahl unschuldiger Opfer zum Rücktritt auffordert. Schon bei der Oscar-Verleihung hatte Michael Moore der Bush-Regierung vor Millionen von Zuschauern weltweit mitgeteilt, dass ihre Zeit abgelaufen sei.
      Die Riverside Church, in der Michael Moore diese jüngste Rede hielt, ist nicht nur irgendeine Kirche, in New York City. Es ist die Kirche in der Martin Luther King am 4. April 1967, genau ein Jahr vor seiner Ermordung, seine Rede »Beyond Vietnam« (Jenseits von Vietnam) hielt. Und so war die Überschrift der Veranstaltung, in deren Rahmen Moore sprach, »Echoes of Martin Luther King’s ›Beyond Vietnam‹, An Evening of Resistance to the War on Iraq« (Echos der Martin Luther King Rede »Jenseits von Vietnam«, Ein Abend des Widerstandes gegen den Irak-Krieg). Andere Sprecher und Performer dieser vom New Yorker Community Radiosender WBAI und der Riverside Church gesponserten Veranstaltung waren u.a. Schauspieler Ossie Davis, Democracy Now Radiojournalistin Amy Goodman, Pete Seeger, Tom Chapin und Rev. Herbert Daughtry.
      Die Rede »Jenseits von Vietnam« war Kings erste bedeutende Rede zum Vietnamkrieg. Doch leider sind die Reden der letzten Jahre seines Lebens (1965-1968) in den USA weniger bekannt, denn er begann, über die rassistische Unterdrückung hinaus auch die großen Einkommensunterschiede zwischen Reichen und Armen in diesem Land anzuprangern und »radikale Änderungen in der Struktur unserer Gesellschaft« zu fordern. In »Jenseits von Vietnam« wies er insbesondere auf die Verbindung zwischen dem Kriegführen gegen andere Länder und rassistischer Unterdrückung und Armut im eigenen Land hin und verurteilte seine Regierung als »die größte Gewaltausüberin in der heutigen Welt«:
      »Die Amerikaner zwingen sogar ihre Freunde dazu, ihre Feinde zu werden. Es ist seltsam, dass die Amerikaner, die so vorsichtig kalkulieren, um einen militärischen Sieg zu erzielen, nicht erkennen, dass sie im Begriff sind, eine tiefe psychologische und politische Niederlage zu erleiden. Das Bild von Amerika wird nie wieder das Bild der Revolution, der Freiheit und der Demokratie sein, sondern das Bild der Gewalt und des Militarismus.«
      Die Worte, die King damals sprach, sind heute noch höchst relevant. Und wie Millionen von Menschen in der Welt in der letzten Woche für Frieden demonstriert haben, um diesem Wahnsinn ein Ende zu machen, so forderte King damals: »Somehow this madness must cease. We must stop now.«
      Am 27. März 2003, 36 Jahre später, hält Michael Moore in derselben New Yorker Riverside Church eine ebenso leidenschaftliche Rede gegen einen ebenso wahnsinnigen Krieg. Es ist die Rede, die er bei der Oscar-Verleihung am letzten Sonntag begann, und da man ihn dort aber nicht ausreden ließ, hier erst zu Ende führen kann.
      »Die Kinder von Columbine haben in der vergangenen Woche etwas Wichtiges gelernt. Sie haben gelernt, dass Gewalt ein akzeptables Mittel ist, um Konflikte zu lösen. Das ist es, was die Kinder aller Columbines (Columbine High Schools) in Amerika gelernt haben, dass es okay ist, zu töten, wenn dir irgendjemand anderes nicht passt. Das ist die wichtige Sache, die sie in der letzten Woche gelernt haben, und es ist sehr sehr traurig, dass wir Erwachsenen ihnen dies beigebracht haben.«
      So traurig und so deprimierend die ganze Situation ist, Michael Moore bringt seine Zuhörer trotzdem immer wieder zum Lachen. Er sagt, dass er es nicht mehr länger ertragen konnte und seinen Fernseher ausschalten musste, angesichts der vielen Generäle, die in den Fernsehsendungen ausgegraben werden; dass es ihm scheint, als ob das US-Militär nicht nur Irak sondern auch die US-Medien überfallen hat. Dann fordert er lautstark, ab sofort alle US-Truppen aus allen Fernsehkanälen, ABC, NBC, CNN, Fox, usw., und aus Irak abziehen. »US troops come home! US troops come home!«
      Anschließend nimmt er mit seinem genialen Witz und Humor die Gründe auseinander, die von der Bush-Regierung und den hörigen Medien für diesen Krieg angeführt werden. Er spielt Osama bin Laden: »Osaaaama bin Laden! Ich bin der Kopf, der hinter allem Bösen in dieser Welt steckt. Ich, ich ganz allein!« Michael Moore gelingt es, das Klima der Angst, das die gegenwärtige Administration tagtäglich schürt, um das amerikanische Volk zu manipulieren und die Demokratie weiter zu unterhöhlen, in Lachen aufzulösen. Was bleibt, ist die Ungeheuerlichkeit dieser Invasion. Denn laut Michael Moore ist niemand in den USA leidenschaftlich für diesen Krieg und dafür, die irakische Bevölkerung zu morden.
      Der einzige Grund, weshalb die Umfragen zur Zeit ergeben, dass die Zustimmung zum Krieg hoch ist, ist der, dass die Mehrheit der Befragten arme Amerikaner und Amerikaner der Arbeiterklasse sind, deren Kinder und Nachbarskinder in Irak als Soldaten kämpfen. Sie wollen nichts sagen, was ihren Kindern oder Nachbarskindern schaden könnte. Sie sagen etwas Positives, weil sie Angst haben, etwas gegen den Krieg zu sagen, weil sie wollen, dass ihre Kinder oder die Kinder ihrer Nachbarn lebend und unverletzt nach Hause kommen.
      Meinungsumfragen haben ergeben, dass die Mehrheit der Amerikaner für stärkere Umweltgesetze ist, Gewerkschaften und das »Roe vs. Wade Law« unterstützt (das US-Gesetz, das 1973 die Abtreibung legalisierte) und diesen Krieg nicht ohne die Unterstützung der UN anfangen wollte. Amerikaner sind in der Mehrheit progressiv und liberal eingestellt. »Sie haben nur keine liberalen Politiker, da das heute zu einem Widerspruch in sich geworden ist«, sagt Michael Moore.
      »The good news are«, sagt Michael Moore, dass die Mehrheit der Amerikaner gegen diesen Krieg ist, egal was die Medien berichten. Und er ist nicht nur fest entschlossen, diesen Krieg zu stoppen. Nein, er geht schon einen Schritt weiter, er sieht das Ende der Bush-Regierung. »It`s so over for him!« Und dann ruft er gemeinsam mit Tausenden von Kriegsgegnern das Weiße Haus an: 1-202-456-1414. Es herrscht absolute Stille in der Riverside Church.
      »The White House«, antwortet eine Frauenstimme, und dann brüllt die Menge: »TIME`S UP! TIME`S UP! TIME`S UP....«





      --------------------------------------------------------------------------------

      Die englische Rede von Michael Moore kann man sich im Internet auf der Webseite von Democracy Now! www.democracynow.org anhören bzw. ansehen. Siehe Programm vom 28. März, Time`s Up: Academy Award winning director Michael Moore tells the White House comment line with thousands of cheering supporters. Links für die Originalrede von Martin Luther King »Beyond Vietnam: A Time to Break Silence« sind http://www.hartford-hwp.com/archives/45a/058.html und http://www.mlkonline.com/
      (ND 03.04.03)


      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 21:35:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      # 1

      m. moore ist ein "begnadeter" mensch mit charisma -
      amerikaner. klasse !

      ich habe seine kurze rede bei der filmpreisverleihung im fernsehen gesehen -mutig,klar,direkt.

      m. moore auf den spuren m. l. king ?

      gut möglich,
      ich gehe davon aus, dass wir von ihm noch des öfteren hören werden, der wird mit sicherheit noch weiter aktiv bleiben im gegensatz zu bush !

      after war, wird sich schnell herausstellen, was die bevölkerung wirklich denkt -viele nehmen jetzt noch rücksicht, weil ihre soldaten im krieg sind, das wird sich nachher schnell ändern.

      es freut mich als ich in meinem thread eine paralelle von
      moore zu friedrich spee zog, der durch seine aufklärerische schrift den "hexenhammer" als geistliche irrlehre (=vgl. "pseudoreligiöse" irrlehre bush`s überwand), u. damit die beendigung der inquisition einleitete (moore leitet die beendigung der ära& irrlehre bush ein ? !!!).


      time will tell


      cu

      rightnow
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 21:48:47
      Beitrag Nr. 3 ()
      schon interessant... die mehrheit der amerikaner war nur für einen krieg mit uno-mandat, aber jetzt steht auf einmal die gesamte politische kaste hinter dem präsidenten, und der präsident findet immer noch eine jubelnde menge, die seine dummheiten bejubelt (heute: "we not only bring them help, we bring them hope"). scheinbar haben die amis wirklich die moderne form der diktatur erfunden, es wird keiner mehr verhaftet, er wird einfach nicht mehr ernst genommen.

      auch ein mr. moore darf seine meinung überall sagen, aber in wahrheit hat er verloren. er ist ein star der politischen linken, aber die medien werden ihn langsam aber sicher beerdigen. es gibt genügend sozial denkende menschen und genügend friedensfreunde in den usa, aber zugang zu wirklicher macht haben nur die, die an das geld der wirtschaft kommen, und die sind eben so wie bush... auch wenn ich glaube, dass es sich die amerikanische wirtschaft beim nächsten mal besser überlegt, wer für sie den frontmann spielen darf.
      yarkssen
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 22:11:20
      Beitrag Nr. 4 ()
      # yarkssen

      Ich sage das nur sehr ungern. Aber ich befürchte du hast Recht.
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 22:20:15
      Beitrag Nr. 5 ()
      Tja, Moore hat für seine Dokumentation "Bowling for Columbine" die höchste Filmische Auszeichnung bekommen, die es gibt. Und dieser Film geht nicht gerade sanft mit dem Amerikanischen System des Mordens um.
      Vieleicht wird er es schweer haben sich Gehör zu verschaffen. Aber mit jeder weiteren Dokumentation wird seine Macht wachsen. Denn mit den Filmen wird er auch an mehr und mehr Geld kommen. Mit den Filmen bekommt er quasi "Spenden der Kinogänger" für seinen Kampf gegen die "US-Pseudo-Diktatur".

      Moore ist noch am Anfang seines Kampfes!
      Unterstützen wir Ihn von hier aus! Geht in seinen Film! Lest sein Buch! Und geht auch in seine kommenden Filme. Anscheindend will er jetzt einen WTC-Film drehen.

      Moore for President.

      "I have a dream!"

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      Avatar
      schrieb am 03.04.03 22:42:56
      Beitrag Nr. 6 ()
      Martin Luther King:
      Rede zum Marsch auf Washington 1963

      Ich freue mich, heute mit euch zusammen an einem Ereignis teilzunehmen, das als die größte Demonstration für die Freiheit in die Geschichte unserer Nation eingehen wird.

      Vor hundert Jahren unterzeichnete ein großer Amerikaner, in dessen symbolischen Schatten wir heute stehen, die Emanzipationsproklamation. Er kam wie ein freudiger Tagesanbruch nach der langen Nacht ihrer Gefangenschaft.

      Aber hundert Jahre später ist der Neger immer noch nicht frei. Hundert Jahre später ist das Leben des Negers immer noch verkrüppelt durch die Fesseln der Rassentrennung und die Ketten der Diskrimminierung. Hundert Jahre später schmachtet der Neger immer noch am Rande der amerikanischen Gesellschaft und befindet sich im eigenen Land im Exil.

      Deshalb sind wir heute hierher gekommen, um eine schändliche Situation zu dramatisieren. In gewissem Sinne sind wir in die Hauptstadt unseres Landes gekommen, um einen Scheck einzulösen. Als die Architekten unserer Republik die großartigen Worte der Verfassung und der Unabhängigkeitserklärung schrieben, unterzeichneten sie einen Schuldschein, zu dessen Einlösung alle Amerikaner berechtigt sein sollten. Dieser Schein enthielt das Versprechen, daß allen Menschen -ja, schwarzen Menschen ebenso wie weißen - die unveräußerlichen Rechte auf Leben, Freiheit und den Anspruch Glück garantiert würden.

      Es ist heute offenbar, daß Amerika seinen Verbindlickeiten nicht nachgekommen ist, soweit es die schwarzen Bürger betrifft. Satt seine heiligen Verpflichtungen zu erfüllen, hat Amerika den Negern einen Scheck gegeben, der mit dem Vermerk zurückgekommen ist: "Keine Deckung vorhanden". Aber wir weigern uns zu glauben, daß die Bank der Gerechtigkeit bankrott ist. Wir weigern uns zu glauben, daß es nicht genügend Gelder in den großen Stahlkammern der Gelegenheiten in diesem Land gibt.

      So sind wir gekommen, diesen Scheck einzulösen, einen Scheck, der uns auf Verlangen die Reichtümer der Freiheit und die Sicherheit der Gerechtigkeit geben wird. Wir sind auch zu dieser merkwürdigen Stätte gekommen, um Amerika an die grimmige Notwendigkeit des Jetzt zu erinnern. Jetzt ist nicht die Zeit, wo man sich den Luxus einer "Abkühlungsperiode" leisten oder die Beruhigungsmittel langsamen, schrittweisen Fortschritts einnehmen kann. Jetzt ist es Zeit, die Versprechungen der Demokratie Wirklichkeit werden zu lassen. Jetzt ist es Zeit, aus dem dunklen und trostlosen Tal der Rassentrennung aufzubrechen und den hellen Weg der Gerechtigkeit für alle Rassen zu beschreiten. Jetzt ist es Zeit, unsere Nation aus dem Flugsand rassischer Ungerechtigkeit zu dem festen Felsen der Brüderlichkeit emporzuheben. Jetzt ist es Zeit, Gerechtigkeit für alle Kinder Gottes Wirklichkeit werden zu lassen. Es währe verhängnisvoll für diese Nation, wenn sie nicht die Dringlichkeit der gegenwärtigen Lage wahrnehmen würde. Dieser heiße Sommer berechtigter Unzufriedenheit des Negers wird nicht zu Ende gehen, solange nicht ein belebender Herbst der Freiheit und Gerechtigkeit begonnen hat.

      1963 ist kein Ende, sondern ein Anfang. Wer hofft, der Neger werde jetzt zufrieden sein, nachdem er Dampf abgelassen hat, wird ein böses Erwachen haben, wenn die Nation wieder weiternacht wie vorher.

      Es wird weder Ruhe noch Rast in Amerika geben, bis dem Neger die vollen Bürgerrechte zugebilligt werden. Die Stürme des Aufruhrs werden weiterhin die Grundfesten unserer Nation erschüttern, bis der helle Tag der Gerechtigkeit anbricht.

      Und das muß ich meinem Volk sagen, das an der abgenutzten Schwelle der Tür steht, die in den Palast der Gerechtigkeit führt: Während wir versuchen, unseren rechtsmäßigen Platz zu gewinnnen, dürfen wir uns keiner unrechten Handlung schuldig machen.

      Laßt uns nicht aus dem Kelch der Bitterkeit und des Hasses trinken, um unseren Durst nach Freiheit zu stillen. Wir müssen unseren Kampf stets auf der hohen Ebene der Würde und Disziplin führen. Wir dürfen unseren schöpferischen Protest nicht zu physischer Gewalt herabsinken lassen. Immer wieder müssen wir uns zu jener majestätischen Höhe erheben, auf der wir physischer Gewalt mit der Kraft der Seele entgegentreten.

      Der wunderbare, neue kämpferische Geist, der die Gemeinschaft der Neger erfaßt hat, darf uns nicht verleiten, allen Weißen zu mißtrauen. Denn viele unserer weißen Brüder - das beweist ihre Anwesenheit heute - sind zu der Einsicht gekommen, daß ihre Zukunft mit der unseren untrennbar verbunden ist. Sie sind zu der Einsicht gekommen, daß ihre Freiheit von unserer Freiheit nicht zu lösen ist. Wir können nicht allein marschieren.

      Und wenn wir marschieren, müssen wir uns verpflichten, stets weiter zu marschieren. Wir können nicht umkehren. Es gibt Leute, die fragen diejenigen, die sich selbst der Bürgerrechte verpflichtet fühlen: "Wann werdet ihr endlich zufriedengestellt sein?" Wir können niemals zufriedengestellt sein, solange der Neger das Opfer der unaussprechlichen Schrecken polizeilicher Brutalität ist.

      Wir können nicht zufriedengestellt sein, solange unsere müden Leiber nach langer Reise in den Motels an den Landstraßen und den Hotels der großen Städte keine Unterkunft finden. Wir können nicht zufriedengestellt sein, solange die Bewegungsfreiheit der Neger in erster Linie darin besteht, von einem kleinen Getto in ein größeres zu geraten.

      Wir können nicht zufriedengestellt sein, solange noch unsere Kinder ihrer Freiheit und Würde beraubt werden durch Zeichen, auf denen es heißt: "Nur für Weiße". Wir können nicht zufriedengestellt sein, solange der Neger in Mississippi nicht das Stimmrecht hat und der Neger in New York niemand hat, den er wirklich wählen möchte. Nein, wir werden nicht zufriedengestellt sein, bis das Recht strömt wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein mächtiger Strom.

      Ich weiß wohl, daß manche unter euch hierhergekommen sind aus großer Bedrängnis und Trübsal. Einige von euch sind direkt aus engen Gefängniszellen gekommen. Einige von euch sind aus Gegenden gekommen, wo ihr aufgrund eures Verlangens nach Freiheit mitgenommenund erschüttert wurdet von den Stürmen der Verfolgung und polizeilicher Brutalität. Ihr seid die Veteranen schöpferischen Leidens. Macht weiter und vertraut darauf, daß unverdientes Leiden erlösende Qualität hat.

      Geht zurück nach Mississippi, geht zurück nach Georgia, geht zurück nach Lousiana, geht zurück in die Slums und Gettos der Großstädte im Norden in dem Wissen, daß die jetzige Situation geändert werden kann und wird. Laßt uns nicht Gefallen finden am Tal der Verzweiflung.

      Heute sage ich euch, meine Freunde, trotz der Schwierigkeiten von heute und morgen habe ich einen Traum. Es ist ein Traum, der tief verwurzelt ist in amerikanischen Traum. Ich habe einen Traum, daß eines Tages diese Nation sich erheben wird und der wahren Bedeutung ihres Credos gemäß leben wird: "Wir halten diese Wahrheit für selbstverständlich: daß alle Menschen gleich erschaffen sind."

      Ich habe einen Traum, daß eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Söhne früherer Slaven und die Söhne früherer Sklavenhalter miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können.

      Ich habe einen Traum, daß sich eines Tages selbst der Staat Mississippi, ein Staat , der in der Hitze der Ungerechtigkeit und Unterdrückung verschmachtet, in eine Oase und Gerechtigkeit verwandelt.

      Ich habe einen Traum, daß meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird. Ich habe einen Traum heute . . .

      Ich habe einen Traum, daß eines Tages in Alabama mit seinen bösartigen Rassisten, mit seinem Gouverneur, von dessen Lippen Worte wie "Intervention" und "Annullierung der Rassenintegration" triefen ..., daß eines Tages genau dort in Alabama kleine schwarze Jungen und Mädchen die Hände schütteln mit kleinen weißen Jungen und Mädchen als Brüdern und Schwestern. Ich habe einen Traum, daß eines Tages jedes Tal erhöht und jeder Hügel und Berg erniedrigt wird. Die rauhen Orte werden geglättet und die unebenen Orte begradigt werden. Und die Herrlichkeit des Herrn wird offenbar werden, und alles Fleisch wird es sehen.

      Das ist unsere Hoffnung. Mit diesem Glauben kehre ich in den Süden zurück.

      Mit diesen Glauben werde ich fähig sein, aus dem Berg der Verzweiflung einen Stein der Hoffnung zu hauen. Mit diesem Glauben werden wir fähig sein, die schrillen Mißklänge in unserer Nation in eine wunderbare Synphonie der Brüderlichkeit zu verwandeln.

      Mit diesem Glauben werden wir fähig sein, zusammen zu arbeiten, zusammen zu beten, zusammen zu kämpfen, zusammen ins Gefängnis zu gehen, zusammen für die Freiheit aufzustehen, in dem Wissen, daß wir eines Tages frei sein werden. Das wird der Tag sein, an dem alle Kinder Gottes diesem Lied eine neue Bedeutung geben können: "Mein Land von dir, du Land der Freiheit singe ich. Land, wo meine Väter starben, Stolz der Pilger, von allen Bergen laßt die Freiheit erschallen." Soll Amerika eine große Nation werden, dann muß dies war werden.

      So laßt die Freiheit erschallen von den gewaltigen Gipfeln New Hampshires. Laßt die Freiheit erschallen von den mächtigen Bergen New Yorks, laßt die Freiheit erschallen von den hohen Alleghenies in Pennsylvania. Laßt die Freiheit erschallen von den schneebedeckten Rocky Mountains in Colorado. Laßt die Freiheit erschallen von den geschwungenen Hängen Kaliforniens. Aber nicht nur das, laßt die Freiheit erschallen von Georgias Stone Montain. Laßt die Freiheit erschallen von von Tennesees Lookout Mountain. Laßt die Freiheit erschallen von von jedem Hügel und Maulwurfshügel in Mississippi, von jeder Erhebung laßt die Freiheit erschallen.

      Wenn wir die Freiheit erschallen lassen - wenn wir sie erschallen lassen von jeder Stadt und jedem Weiler, von jedem Staat und jeder Großstadt, dann werden wir den Tag beschleunigen können, an dem alle Kinder Gottes - schwarze und weiße Menschen, Juden und Heiden, Protestanten und Katholiken - sich die Hände reichen und die Worte des alten Negro Spiritual singen können: »Endlich frei! Endlich frei! Großer allmächtiger Gott, wir sind endlich frei!«



      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 22:54:29
      Beitrag Nr. 7 ()
      Bodenseemann, sofort, "Stupid White Men" habe ich gerade verschlungen.

      Wo laufen denn seine Filme in Deutschland?
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 22:57:39
      Beitrag Nr. 8 ()
      auf edonkey
      Avatar
      schrieb am 12.04.03 11:25:30
      Beitrag Nr. 9 ()
      Topstorys
      Unser liebster Amerikaner
      Beatrice Schlag

      Mit dem Dokumentarfilm «Bowling for Columbine» wurde der Regisseur Michael Moore zum Popstar der Amerikakritiker. Bemerkenswert ist allerdings, dass der Oscarpreisträger und Politaktivist in den USA noch viel populärer ist als in Europa.


      «Diese Leute verdienen billige Anwürfe, und zwar haufenweise»: Bush-Gegner Michael Moore.
      Als das Buhkonzert bei der Oscar-Verleihung losging, sagt Michael Moore, sei ihm vor allem ein Gedanke durch den Kopf gegangen: «Und dafür habe ich einen Smoking angezogen?» Ausserdem drifteten seine Wahrnehmungen auseinander. Was er sah, war ein Saal voller Stars, die ihn mit einer Standing Ovation ehrten. Jack Nicholson, Nicole Kidman, Meryl Streep, Martin Scorsese, alle waren aufgesprungen und klatschten mit sichtlicher Begeisterung. Die Buher waren nur zu hören, aber nirgends zu entdecken. Sie standen, wie die Los Angeles Times später berichtete, in den Seitengängen der Bühne und waren nicht besonders zahlreich, aber sehr nahe an den Mikrofonen. Dann begann das Publikum auf dem Balkon, meist Angehörige der nominierten Stars, die Buher auszubuhen, während Moore seine Brandrede hielt gegen den «fiktiven« Präsidenten Bush, der Amerika «aus fiktiven Gründen in den Krieg schickt».

      Empörung auszulösen, gehört unter normalen Umständen zu den Dingen, die Michael Moore entzücken. Aber jetzt war er unter Druck. Ein Oscar-Gewinner bekommt laut Zeremonienprotokoll genau 45 Sekunden, der Welt etwas mitzuteilen. Die Buher raubten ihm kostbare Zeit. Er wollte unbedingt seine Schlusspointe setzen. Bekanntlich kam es nicht so weit. Nach 55 Sekunden, 10 mehr, als ihm eigentlich zustanden, wurde seine Rede mit Musik zugedeckt. Den höhnischen letzten Satz, der in den Klängen des Orchesters unterging, mussten Fans auf seiner Website nachlesen: «Wer den Papst und die Dixie Chicks gegen sich hat, dessen Tage im Weissen Haus sind gezählt.» In den Tagen nach der Preisverleihung hatte nach Recherchen des britischen Guardian keine politische Website der Welt mehr Hits als michaelmoore.com.




      Weiter:

      http://www.weltwoche.ch/ressort_bericht.asp?asset_id=4759&ca…



      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 12.04.03 16:52:50
      Beitrag Nr. 10 ()
      martin l. king hatte nur kurze zeit,seine überzeugung vorzutragen und die massen zu begeistern.

      wieviel hat m. moor?
      Avatar
      schrieb am 20.05.03 23:10:58
      Beitrag Nr. 11 ()
      Der folgende Text ist die Übersetzung eines anonymen Postings, der Wahrheitsgehalt sollte also mit einer gewissen Skepsis betrachtet werden, in weiten Teilen läßt sich der Text aber verifizieren.


      "Hi Harry,

      ich liebe Bowling for Columbine und konnte der Einladung, dabeizusein, wenn Michael Moore per Satellit in Cannes interviewt wird, wobei er seinen neuen Dokumentarfilm, Fahrenheit 911, ankündigt, nicht widerstehen.

      Wild Bunch - die ich für ihre mutige Auswahl (beispielweise Vincent Gallos "The Brown Bunny" und Lou Yes "Purple Butterfly" und "Tiny Tiptoes") liebe - hatten eine kleine Auswahl internationaler Käufer eingeladen, mit Moore über das Projekt zu sprechen. Er konnte nicht nach Cannes kommen, weil er in der Schule seiner Tochter eine Verpflichtung hatte, aber wir waren am Freitag Nachmittag um 16:00 eingeladen, um den Knüller zu hören.


      Weiter:

      http://www.freace.de/artikel/mai2003/f911190503.html


      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 11:16:34
      Beitrag Nr. 12 ()
      :cool:
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 11:49:54
      Beitrag Nr. 13 ()
      Moore ist so ein moderner Kreuzzügler, der ständig neue Haßobjekte hochzüchten muß, zur Befriedigung seiner Emotionen.

      Thread: Michael Moore - - - auch sein Haß auf uns Deutsche ist scheinbar grenzenlos

      Etwas Konstruktives, oder gar Objektives, kam von diesem Menschen noch nie.
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 12:14:42
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ich schätze M. Moore wird bald dem gleichen Schicksal wie Fr. A. Lindt erlegen.....
      Avatar
      schrieb am 21.09.03 14:06:37
      Beitrag Nr. 15 ()
      Offener Brief


      Bush muß weg!


      Von Michael Moore

      Weiter:

      http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc…


      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 21.09.03 14:54:25
      Beitrag Nr. 16 ()
      Hallo Denali,

      Moore ist so ein moderner Kreuzzügler, der ständig neue Haßobjekte hochzüchten muß, zur Befriedigung seiner Libido und Potenz. :rolleyes:

      Volle Zustimmung über ein aufgeblasener Wichtigtuer!
      Avatar
      schrieb am 21.09.03 14:58:54
      Beitrag Nr. 17 ()


      Schweinchen Babe läßt Grüßen!:laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.09.03 18:31:21
      Beitrag Nr. 18 ()
      na hoffentlich !

      cu
      rightnow
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 12:14:48
      Beitrag Nr. 19 ()
      Macht euch klar, ihr werdet nie reich...
      Auszug aus Michael Moores neuem Buch: ‘Dude, where’s my country?’
      von Michael Moore



      Weiter:

      http://www.zmag.de/article/article.php?id=861

      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 12:50:53
      Beitrag Nr. 20 ()
      Amerika

      "Nicht ganz Amerika ist verrückt"

      Die Koalition der Unwilligen formiert sich. Auch in den USA wendet sich die öffentliche Meinung gegen Präsident Bush

      Von Michael Moore





      Seid gegrüßt, meine deutschen Freunde, stolze Überreste des alten Europa und Anführer der Koalition der Unwilligen! Was zum Teufel ist los mit euch? Habt ihr nicht mehr gewusst, dass ihr gehorchen müsst, wenn die einzige Supermacht der Welt einen Befehl bellt? Wir bellen, ihr springt – das ist die Regel. Hat Mr Bush euch nicht hoch genug bestochen, damit ihr mitmacht und die Bevölkerung des Iraks bombardiert? Habt ihr nicht gewusst, dass Saddam der Übeltäter Massenvernichtungswaffen besaß? Große Waffen! Oh ja! Grausige Waffen! Er … er … er konnte sich unsichtbar machen, und er besaß geheime magische Kräfte, wie dass er, äh, dass er sich in eine Motte verwandeln konnte! Und, und … fliegen konnte er auch! Ich habe gesehen, wie er auf dem Empire State Building landete, und er sah so grimmig drein, als wollte er uns alle töten! Echt!

      Millionen von uns versuchen hier in den USA mit aller Macht zu verhindern, dass das Bush-Regime rund um den Erdball noch mehr Unheil anrichtet. Für uns ist es dringend notwendig, dass ihr Deutschen Bush Widerstand leistet, und ihr sollt wissen, dass wir diesen Widerstand geradezu verzweifelt begrüßen. Es schadet uns sehr, dass Leute wie Tony Blair unsere Anstrengungen sabotieren. Aber zum Glück haben in Frankreich und Deutschland und zahlreichen anderen Ländern einige der größten Antikriegsdemonstrationen aller Zeiten stattgefunden. Ich kann dazu nur sagen: Danke, Danke und nochmals Danke.

      Ein Volk, das den Irak nicht einmal auf der Landkarte findet

      Als ich kürzlich nach Übersee reiste, kamen viele Leute auf mich zu und dankten mir, weil ich „der einzige vernünftige Amerikaner“ sei. Dieses Kompliment entspricht schlichtweg nicht der Realität. Ich kann euch versichern, dass nicht das ganze Amerika verrückt geworden ist. Bitte vergesst niemals die folgende Wahrheit: Die Mehrheit der Amerikaner stimmte nicht für George W. Bush. Es ist nicht der Wille des amerikanischen Volkes, dass er im Weißen Haus sein Amt ausübt. Im Gegensatz zu einem weit verbreiteten Irrglauben ist eine Mehrheit der Amerikaner ziemlich fortschrittlich – ihr würdet es „linksliberal“ nennen –, aber sie hat keine engagierten liberalen Führer. Wenn sich das (hoffentlich bald) ändert, bessert sich die Lage.

      Ich schreibe euch, damit ihr wisst, dass ich keineswegs allein bin, sondern mitten in einer neuen amerikanischen Mehrheit stehe. Viele Millionen amerikanischer Bürger denken wie ich, oder ich denke wie sie. Ihr erfahrt bloß nichts von ihnen, jedenfalls bestimmt nicht aus der Presse. Aber sie sind da draußen – und ihre Wut brodelt dicht unter der Oberfläche. Deshalb mache ich weiter meinen Job und versuche, das eine oder andere Loch zu bohren, damit die Wut sich in einem Geysir demokratischen Handelns entladen kann.

      Ich kann gut verstehen, dass Deutschland und der Rest der Welt über das Verhalten der Vereinigten Staaten von Amerika ausgeflippt sind. Recht hatten sie! Der Haufen, der bei uns regiert, fühlt sich an kein Gesetz gebunden. Ihr braucht euch nur zu fragen, wozu diese Gauner noch fähig sind, wenn sie schon die Wahl gefälscht haben. So viel kann ich euch sagen: Sie haben keine Hemmungen, alles zu zerstören, was sich ihnen in den Weg stellt, besonders wenn sie unterwegs sind, um noch mehr Geld zu machen. Und sie bestrafen euch, auch als alte Verbündete, wenn ihr nicht mit gebeugtem Knie und gesenktem Kopf am Wegrand steht und ruhig zuseht, wie sie zum nächsten Regimewechsel marschieren (vorzugsweise in einem Land, das ein paar profitversprechende Ölfelder hat).

      All dies wird natürlich zu ihrem – und unserem – Untergang führen. Ich glaube, eine knappe Mehrheit der Amerikaner spürt das tief unten in ihren Bäuchen. Sie sind nur völlig verwirrt, und zwar nicht zuletzt, weil sie unter einer aufgezwungenen Unwissenheit leiden. Die Grundlage für diese Unwissenheit wird schon in der Schule gelegt, denn in unseren Schulen lernen sie fast nichts über den Rest der Welt. Und sie werden auch ihr ganzes Erwachsenenleben lang unwissend gehalten, weil die Medien kaum noch über das Ausland berichten, es sei denn, die Nachrichten haben etwas mit den USA zu tun. Dass wir nichts über euch wissen, solltet ihr an uns am meisten fürchten. Die meisten von uns finden euch nicht einmal auf der Landkarte. Laut einer kürzlich erschienenen Studie finden 85 Prozent der Amerikaner zwischen 18 und 25 den Irak nicht auf der Weltkarte. Ich meine, die erste Vorschrift des Völkerrechts sollte lauten: Ein Volk, das seinen Feind nicht einmal auf dem Globus findet, darf ihn auch nicht bombardieren.

      Sollte ein derart unwissendes Volk die Welt führen? Wie ist es überhaupt dazu gekommen? 82 Prozent von uns haben nicht einmal einen Pass! Nur eine Hand voll kann eine andere Sprache als Englisch (und auch das sprechen wir nicht besonders gut). George W. sieht den Rest der Welt jetzt zum ersten Mal – weil er muss, weil das Reisen bei einem Präsidenten, verdammt noch mal, zum Job gehört. Vermutlich bekamen wir die Verantwortung für die Welt, weil wir die größten Kanonen haben. Komisch, das funktioniert anscheinend immer. Wir haben den Kalten Krieg gewonnen, weil unser Gegner die Flagge gestrichen hat. Die Sowjetunion beschloss dank Mr Gorbatschow, den Kampf aufzugeben, weil sie sich mit einem System stranguliert hatte, das einfach nicht funktionierte. Das Regime in Ostdeutschland ging zu Ende, weil die Leute auf die Straße gingen und gegen eine Mauer hämmerten. Wow, das muss man sich mal vorstellen, ein Regimewechsel, ohne dass ein einziger Schuss abgefeuert wird!

      Dasselbe passierte in Südafrika – niemand musste das Land bombardieren, um es zu befreien. Tatsächlich gibt es etwa zwei Dutzend Länder, die – grob gerechnet – im letzten Jahrzehnt befreit wurden, einerseits durch den Druck der Weltöffentlichkeit, vor allem jedoch, weil ihre Bevölkerung durch einen gewaltlosen Aufstand die Macht ergriffen hat.

      Aber wir Amerikaner kriegen ja keine Nachrichten aus Gebieten, die jenseits von Brooklyn oder Malibu liegen. Vermutlich haben wir gar nicht erfahren, wie ein richtiger Regimewechsel vor sich geht. Deshalb war es vor dem Irak-Krieg auch so einfach, uns schaufelweise Sand in die Augen zu streuen (meine Lieblingsschaufel war, dass der 11. September mit Saddam Hussein in Verbindung gebracht wurde), und die meisten von uns ließen sich blenden.

      Ein Volk, das George W. Bush nicht noch einmal wählen würde

      Okay, das ist verständlich. Wir wussten es nicht besser, und ich bin sicher, den meisten von euch ist klar, dass wir ein wirklich leichtgläubiger Haufen sind. Wir gehen das Leben ziemlich offen und großzügig und unkompliziert an. Wenn ihr uns um Hilfe bittet, kommen wir euch zu Hilfe. Und wenn ihr uns sagt, dass Esel fliegen können, glauben wir es (wenn ihr es im Fernsehen sagt). So sind wir nun mal, und ihr habt bestimmt schon festgestellt, dass das eine bezaubernde Eigenschaft von uns ist. Na los, gebt’s schon zu, das ist doch der Grund, warum ihr uns so gern habt. Und unseren Unternehmungsgeist nicht zu vergessen! Wir haben die nächste große Erfindung schon gemacht, bevor es 12 Uhr mittags schlägt. Wir haben Drive! Und Ehrgeiz! Und Selbstvertrauen! Klar, wir haben seit sechs Jahren keinen Tag mehr freigehabt, aber was soll’s! Wer braucht schon Schlaf! Wir müssen eine Welt regieren!

      Das erklärt vermutlich, warum wir uns so verhalten haben, wie wir uns verhalten haben. Aber jetzt kommt meine Frage an euch: Welche Entschuldigung habt ihr? Warum habt ihr euren Regierungen im Lauf der Jahre gestattet, immer mehr von dem sozialen Netz wegzuschnippeln, das ihr uns vorausgehabt habt? Ihr Deutschen habt doch immer gesagt: „Wir sind füreinander verantwortlich.“ Deshalb gab es bei euch die Krankenversorgung, die Ausbildung und überhaupt alles, was Alle brauchen, umsonst. Aber jetzt wird das alles immer weniger. Es ist, als ob ihr euch in uns verwandelt, in ein Volk, das glaubt, dass die Reichen immer reicher werden müssten und alle anderen ihnen den Arsch küssen sollten. Ach, kommt schon, ihr Deutschen, ihr wisst es doch besser! Ihr seid belesen. Eure Medien berichten auch, was südlich der Alpen geschieht. Ihr macht Reisen. Ihr wisst Bildung zu schätzen. Und ihr habt im vergangenen Jahr die moralische Führung in der Frage Krieg oder Frieden übernommen. Ich bitte euch inständig, zeigt dieselbe moralische Urteilsfähigkeit, wenn es darum geht, das soziale Netz für jene Deutschen zu erhalten, die in eurem Land die Schwächsten sind. Beschreitet nicht den amerikanischen Weg, wenn es um die Wirtschaft, um Arbeitsplätze und um Dienstleistungen für Arme und Einwanderer geht. Es ist der falsche Weg.

      Okay, jetzt kommt eine gute Nachricht: Während ich dies schreibe, wird über eine neue Meinungsumfrage in den USA berichtet. Ihr zufolge sind die Amerikaner zum ersten Mal mehrheitlich der Ansicht, dass Bush keine zweite Amtszeit mehr regieren sollte. Das ist eine großartige Nachricht, wenn man bedenkt, wie viel Unterstützung er zunächst für seinen kleinen Krieg bekam, der inzwischen zu einem endlosen Krieg geworden ist. Es hat also auch etwas Positives, dass wir Amerikaner uns nicht lange auf eine Sache konzentrieren mögen und immer nach sofortiger Befriedigung streben! Der Irak war kein Grenada, und jetzt ist uns die Sache langweilig geworden! Wir wollen Fernsehshows mit Happy End! Hey, warum schießen die immer noch auf uns? Ich will nach Hause! Hilfäääääääääää!

      Noch eine letzte Bemerkung: Ich bin ganz überwältigt, wie die Menschen auf der ganzen Welt, seit Stupid White Men und Bowling for Columbine erschienen sind, auf meine Arbeit reagiert haben. Besonders aber bin ich von der Reaktion der Deutschen überwältigt. Die deutschsprachige Ausgabe von Stupid White Men wurde über eine Million Mal verkauft, und das Buch stand über sechs Monate auf Platz eins der Bestsellerliste. Zu einem bestimmten Zeitpunkt war es gleichzeitig Nummer eins und sechs – in der deutschen und in der englischen Version! Während ich dies schreibe, stehen Bücher von mir in Deutschland auf Platz eins und zwei (mein erstes Buch, Querschüsse von 1997, belegt den zweiten Platz). Über vier Millionen Exemplare von Stupid White Men sind inzwischen weltweit gedruckt (anscheinend hat sich nur Harry Potter besser verkauft), und Bowling for Columbine war für einen Dokumentarfilm der größte Kassenschlager aller Zeiten. Ich bin dafür sehr dankbar, weil es bedeutet, dass ich ohne Einmischung anderer die Bücher und Filme machen und veröffentlichen kann, die ich will. Dies ist ein Geschenk, das ich keineswegs als selbstverständlich betrachte. Ich nehme es als Zeichen, dass sich die Öffentlichkeit von der Rechten abgewandt hat und dass die Zeit reif ist für eine Bewegung, die sich für ein paar von den guten Dingen einsetzt, die endlich realisiert werden sollten. Ich hoffe, es ist euch ein Trost, dass die Amerikaner letztes Jahr, als Bush (wie die Medien fälschlich berichteten) so populär war, kein Buch öfter kauften und lasen als Stupid White Men, in dem George W. Bush die Hauptrolle spielt. Wie ihr seht, ist nicht alles verloren! Habt Vertrauen! Habt Hoffnung! Und schickt uns eine Zeitung mit interessanten Artikeln!

      Quelle:
      http://www.zeit.de/2003/46/AbdruckMoor

      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 17:52:18
      Beitrag Nr. 21 ()
      wfa,

      hervorragender text von michael moore. great !

      ----
      "...Millionen von uns versuchen hier in den USA mit aller Macht zu verhindern, dass das Bush-Regime rund um den Erdball noch mehr Unheil anrichtet. Für uns ist es dringend notwendig, dass ihr Deutschen Bush Widerstand leistet, und ihr sollt wissen, dass wir diesen Widerstand geradezu verzweifelt begrüßen. Es schadet uns sehr, dass Leute wie Tony Blair unsere Anstrengungen sabotieren. Aber zum Glück haben in Frankreich und Deutschland und zahlreichen anderen Ländern einige der größten Antikriegsdemonstrationen aller Zeiten stattgefunden. Ich kann dazu nur sagen: Danke, Danke und nochmals Danke..."
      ---

      es gibt wirklich noch amerikanische bürger, von denen wir was lernen können.


      moore`s bürgernahe aktivitäten u. veröffentlichungen werden ihre wirkungen nicht verfehlen ! :D

      moore,
      wird zur allesentscheidenden brezel !!!! für bushs ABGANG! :laugh: :p :D :cool:

      cu rightnow
      Avatar
      schrieb am 05.05.04 14:45:06
      Beitrag Nr. 22 ()
      Disney blockiert Bush-kritische Dokumentation

      Der Disney-Konzern, Eigentümer der US-Filmfirma Miramax, will verhindern, dass Michael Moores neue Dokumentation "Fahrenheit 911" in die Kinos gelangt. In dem Film kritisiert der Oscar-Preisträger die Politik George W. Bushs nach dem 11. September 2001.



      Filmemacher Moore: "Manche Leute haben Angst vor diesem Film"
      New York - Wie die "New York Times" am Mittwoch berichtet, untersagte Disney seinem Tochterunternehmen Miramax bereits im vergangenen Jahr, Moores Dokumentarfilm "Fahrenheit 911" in die Kinos zu bringen.

      Disney kaufte Harvey Weinsteins erfolgreiche Filmfirma (u.a. "Chicago", "Kill Bill") vor zehn Jahren und behielt sich die Option vor, bestimmte Filme zu blockieren, wenn sie gegen die Firmeninteressen verstoßen. Miramax wehrte sich aber gegen den Vertriebsstopp von "Fahrenheit 911", da eine Anwendung der Vertragsklausel in diesem Fall nicht gerechtfertigt sei. Miramax, die über die Vertriebsrechte des Films verfügt, wolle nun versuchen, den Moore-Film über ein Partnerunternehmen zu vertreiben, das nicht unter Disney-Kontrolle stehe, berichtete das Branchenblatt "Variety" unter Berufung auf einen Firmensprecher.

      "Fahrenheit 911" umfasst die Zeitspanne kurz vor und nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und rückt den derzeitigen US-Präsidenten George W. Bush in ein denkbar schlechtes Licht. Zudem werden Fragen nach Verbindungen Bushs mit mächtigen saudi-arabischen Familien, darunter der von Terroristenführer Osama bin Laden, aufgeworfen.

      Unabhängig von Disneys Bemühungen in den USA, den Film zu blockieren, wird er im Mai beim Filmfestival in Cannes im Rahmen des Wettbewerbs Premiere feiern. Ein US-Start war bislang für Juli ins Auge gefasst worden. Unterdessen dürfte die umstrittene Entscheidung des Mutterkonzerns zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Disney-Boss Michael Eisner und Miramax-Chef Weinstein führen.

      Michael Moore selbst stellte auf seiner Website die Frage, ob Disney "in einer freien und offenen Gesellschaft" eine solche Entscheidung treffen dürfe. Der streitbare US-Filmemacher, der im vergangenen Jahr mit seiner Dokumentation "Bowling For Columbine" einen Oscar gewann, mutmaßt, dass "manche Leute Angst vor diesem Film haben, wegen der Inhalte, die er zeigt".

      Moores Sprecher Aro Emmanuel machte indes darauf aufmerksam, dass "Bowling For Columbine" lediglich drei Millionen Dollar gekostet, aber 120 Millionen Dollar eingebracht habe. Eisners Entscheidung, den Vertrieb von "Fahrenheit 911" zu untersagen, sei also finanziell falsch und zudem politisch unklug.


      Quelle:
      http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,298457,00.html

      ;) ;) ;)


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