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    Bombe oder Boom?Der Irak-Krieg verändert die Wirtschaft im Orient - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.04.03 22:03:46 von
    neuester Beitrag 14.09.03 00:32:38 von
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      schrieb am 08.04.03 22:03:46
      Beitrag Nr. 1 ()
      Mit den Bomben auf den Irak und den Raketen, die von beiden Seiten der irakischen Grenzen abgeschossen werden, verändern sich zwangsläufig die wirtschaftlichen Strukturen im gesamten nahen und mittleren Osten.
      Der Preis für das Erdöl entscheidet dabei mit über die Zukunft der Staaten auf der Arabischen Halbinsel. Wie in keiner anderen Region der Welt, hängen hier ganze Länder vom ungestörten Fluss der Petro-Dollars ab.
      Auch die Frage, was wird nach dem Ende des Irakkrieges, wird aller Wahrscheinlichkeit nach zu neuen heftigen Auseinandersetzungen führen: So mancher Staat wittert hier jetzt schon ein gigantisches Geschäft, doch wer letztendlich daran beteiligt wird, das ist eine ganz andere Frage. Was etwa, wenn sich die Lage nicht schnell genug stabilisiert, wenn sich der Krieg über Monate – vielleicht Jahre - hinzieht?

      Die bisherige Liberalisierung der Volkswirtschaften der Golfstaaten wäre dann gefährdet. Jetzt ist Krieg – was aber wird danach folgen? Eine Analyse des WDR-Nahost-Experten Christian Vogg.

      Hier das Manuskript zum Feature
      Bombe oder Boom?! Der Irak-Krieg verändert die Wirtschaft im Orient
      Länge : 54` max
      Sendung : 26.3.03 20.05-21.00 Uhr

      Wiederholung: 8.4.03 auf WDR 5 in der Sendung Scala: 19.05 -20.00 Uhr

      Personen:
      - Erzähler: Hans-Peter Hallwachs
      - Sprecherin 1: Ruth Schiffer
      - Zitator 1/Übersetzer: Matthias Ponnier
      - Zitator 2: Walter Renneisen
      - Zitator: Wolfgang Rüther (Archivausschnitt)
      - Sprecher: Jochen Kolenda (Archivausschnitt)
      - Sprecherin 2: Beate Abraham (Archivausschnitt)

      COPYRIGHT by WDR COPYRIGHT by WDR COPYRIGHT by WDR COPYRIGHT WDR COPYRIGHT

      Zitator 2 "Der Krieg ist ein Winterschlaf der Kultur". Friedrich Nietzsche Atmo
      (Laptop wird hochgefahren, dann Tippen, man hört wildes „Hacken“, elektronisches Signal, hackt weiter. Hält dann inne:)
      Erzähler
      (erst vor sich hinmurmelnd beim Texten mit Wiederholung der ersten Zeilen) Freitag 21.März 2003.....Ja, so hört sich das besser an. Also. Freitag, 21. März 2003. Dies ist eine Reise in die Vergangenheit und gleichzeitig eine Reise in die Zukunft, eine Reise in den Orient, auf die Arabische Halbinsel, wo sich in diesen Tagen das Schicksal von Millionen Menschen entscheidet. Mit Waffengewalt wird im Namen der Freiheit eine Regierung gestürzt, das Regime eines finsteren Diktators. Ungeachtet weltweiter Proteste und massiven diplomatischen Gegenwinds im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, haben die USA beschlossen...
      Atmo
      CNN-Jingle/Begrüßung der Stewardess von Jordanian
      Erzähler
      ... das Kapitel Saddam Hussein im Irak ein für alle Mal zu beenden.
      Atmo
      arabische Ansage im Flugzeug, Sicherheitshinweise
      Erzähler
      Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich in einem Airbus 320 der Royal Jordanian, der Fluggesellschaft des hashemitischen Königreichs Jordanien. Sie fliegt auch an diesem Mittwoch, als ob nichts wäre. Ich bin, von Frankfurt aus, unterwegs in den Nahen Osten. Ziel der Reise ist Amman, die jordanische Hauptstadt. Meine Armbanduhr zeigt kurz nach halb drei; früher Nachmittag. Noch knapp 13 Stunden bis zum Ende des Ultimatums, jener letzten Frist, die der amerikanische Präsident George W. Bush seinem Amtskollegen Saddam Hussein in Bagdad gesetzt hat. Amtskollege - nur weil beide sich Präsident nennen, da muss ich mir ein anderes Wort überlegen...der Präsident am Tigris will wohl kaum mit Mr. President aus Washington verglichen werden und umgekehrt.
      Atmo
      arabische Ansage im Flugzeug
      Erzähler „Rhein-Main-Airbase“ steht da drüben an einem erstaunlich kleinen Tower, und: „Gateway to Europe“, Tor nach Europa. Das ist für US-Soldaten bestimmt. Der amerikanische Luftwaffenstützpunkt ist ja auch hier auf dem Frankfurter Flughafen und das schon seit 1945. Im nächsten Augenblick sehe ich sie: In Reih und Glied stehen sie da, gut ein Dutzend stahlgrauer Transportflugzeuge der US-Luftwaffe. Dahinter ein großer Hangar, über dessen Tor hängt eine überdimensionale Tafel, und darauf steht: „Security, safety“. Mit Sicherheit – Sicherheit, oder so.
      Atmo
      Sicherheitshinweise, arabisch/englisch
      Erzähler
      Gedankenverloren schaue ich aus dem zerkratzten Flugzeugfenster. Die Startbahn „07 Rechts“ ist für uns vorgesehen, zumindest biegen wir in diese Richtung ein. Die Sonne scheint, am Himmel zeigt sich kein Wölkchen, ein friedlicher Frühlingstag.
      Atmo
      CNN-TV/Jingle:War-on-Iraq/Flugzeugmotorengeräusch
      Zitator 1
      Bomben oder Boom?! Wie der Irakkrieg die Wirtschaft im Orient verändert.
      Sprecherin
      Beobachtungen auf der Arabischen Halbinsel
      Zitator 1
      Eine Sendung aus Köln und Amman von Christian Vogg.
      Atmo
      Jingle“This is CNN"/RJ-Airbus Start
      Zitator 2
      "Jeder Krieg ist eine Niederlage des menschlichen Geistes". Arthur Miller.
      Erzähler
      Wie wird sich der Nahe Osten verändern – jetzt, nachdem Bomben auf den Irak fallen, jetzt, wo es kein zurück mehr gibt an den Verhandlungstisch, jetzt, wo die Auswirkungen für die gesamte nahöstliche Region unabsehbar sind? Wobei mich momentan weniger die politischen Folgen interessieren, mir geht’s in erster Linie um die Wirtschaft. Es heißt ja nicht von ungefähr: Money makes the world go round, oder? Wobei Geld in dieser Region vor allem eines meint: Erdöl – das schwarze Gold. Nur um mal so die Dimension zu verdeutlichen, von der wir hier reden, ein paar Zahlen über das, worauf die sogenannten „Ölscheichs“ sitzen:
      Atmo/Musik unterlegt folgenden Text
      Sprecherin 1 Zwei Drittel aller weltweit bekannten Erdölvorkommen lagern unter dem Sand der Arabischen Halbinsel und vor ihren Küsten im Persisch-Arabischen Golf. Dazu noch ein Drittel der globalen Erdgas-Reserven, die mit Abstand größte Menge davon gehört dem kleinen Emirat Qatar.
      Musik
      Sprecherin 1
      Die Förderkosten für ein Barrel Erdöl sind auf der Arabischen Halbinsel konkurrenzlos günstig: Das 159-Liter-Standardfass, besser bekannt als „Barrel“, schlägt dort nur mit ein bis zwei US-Dollar zu Buche. Andere Ölproduzenten auf dieser Welt müssen mindestens sechs Dollar aufwenden, um die selbe Menge Öl zu fördern. Musik
      Sprecherin 1
      Sie haben einen leichten Zugang zum Weltmarkt: das Netz an Pipelines etwa in Saudi-Arabien erlaubt dem Öl-Königreich, seinen Rohstoff sowohl über den Persisch-Arabischen Golf verschiffen zu lassen, als auch übers Rote Meer. Musik
      Sprecherin 1
      Und die Möglichkeit, ihre Förderkapazität kurzfristig auszuweiten, haben allein die Golfstaaten – um beispielsweise darauf zu reagieren, dass dem Markt von heute auf morgen die knapp zwei Millionen Fass Erdöl fehlen, die der Irak tagtäglich produziert. Musik
      Erzähler
      Und wenn man jetzt noch weiß, dass die Golfaraber, obwohl sie ja zwei Drittel der Welt-Öl-Reserven besitzen, gerade mal ein Drittel der täglichen Produktion stellen, weltweit, - dann kann man sich an drei Fingern abzählen, wie wichtig dieses arabische Öl in Zukunft noch werden wird.
      Atmo
      Ansage des Flugkapitäns, Route......
      Erzähler
      Gerade überfliegen wir die Alpen, die schneebedeckten Gipfel und Hochtäler glänzen und glitzern in der Nachmittagssonne. Na ja, und wenn die Route so stimmt, wie sie der Flugkapitän eben erzählt hat, dann geht’s direkt und ohne kriegsultimatumbedingte Umwege nach Amman.
      Atmo
      Ansage des Flugkapitäns
      Erzähler
      Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, beim Erdöl. Was diese braun-schwarze Brühe, die da auf der Arabischen Halbinsel von alleine an die Erdoberfläche schießt, bohrt man eine Petroleum-Blase an, was also diese brennbare Flüssigkeit für eine Bedeutung hat für die „Söhne der Wüste“, ja, das versteht man erst so richtig, wenn man sich die Geschichte des Erdöls ansieht. Und diese Geschichte, nun, ich meine nicht die, wie Petroleum über Jahrmillionen aus den Überresten überfluteter Urwälder und toter Dinosaurier entstanden ist, nein, ich meine die Geschichte seiner Entdeckung und Ausbeutung. Das ist wie ein Märchen aus 1001 Nacht. Der Plot könnte so aussehen: Armer Schlucker wird plötzlich unermesslich reich, und schlittert rein in eine Welt voller Intrigen und Verrat, es geht um knallharte Interessen, Macht und Krieg.
      Atmo
      Pilot begrüßt Fluggäste auf deutsch und darüber dann: Musik
      Sprecherin 1
      Tondokument Nummer eins: Das Erdöl, die OPEC und die sieben Schwestern
      Zitator 1
      1908 fanden britische Bohrtrupps im Iran das erste Öl. In den 20er und 30er Jahren wurden auch im Irak und auf der Arabi-schen Halbinsel weitere große Ölvorkommen entdeckt.
      Sprecherin 2
      Um diesen Rohstoff und Energielieferanten Nummer eins gewinnbringend ausbeuten zu können, entstanden Ölgesellschaften. Die sieben größten - allesamt in westlichem Besitz - sind zu der Zeit Esso, Shell und Chevron, Mobil, Gulf, BP und Total.
      Sprecher
      Sie alleine bestimmten, wieviel Öl aus dem arabischen Boden gepumpt wurde, und sie alleine setzten den Ölpreis fest, den Preis pro Barrel, pro 159 Liter. Diese uneingeschränkte Verfügungsgewalt über das Erdöl hatten sie sich mit sogenannten "Konzessionen" erkauft.
      Sprecherin 2
      Hamburg, Deutsches Orient-Institut. Dort arbeitet auch Aziz al-Kazaz. Der Wirtschaftswissenschaftler stammt aus dem Irak. Mit der Geschichte des Erdöls hat er sich intensiv auseinandergesetzt. Al-Kazaz erklärt, warum eine Öl-Konzession faktisch die Lizenz zum Gelddrucken bedeutet:
      O-Ton/Al Kazaz Die klassischen Konzessionen waren die Anfang der 20er und in den 30er Jahren vergeben wurden. Die hatten einen ganz bestimmten Typus. Nämlich, die jeweilige Konzession umfasste in der Regel fast das ganze Staatsterritorium und die Langfristigkeit dieser Konzessionen, die liefen über 50 Jahre, 70 Jahre usw... Und die waren auch vergeben worden im Zeitalter der Kolonialgesellschaft, die Muttergesellschaften stützten sich auf die Macht ihrer Staaten.
      Sprecher
      Jahrzehntelang hielten die sieben Ölmultis, man nennt sie auch die "sieben Schwestern", den Preis niedrig. Das Fass Rohöl kostete bis in die 60er Jahre immer rund zwei amerikanische Dollar. Die billige Energie kurbelte zudem in den Industriestaaten das Wirtschaftswachstum an. Die Ölgesellschaften machten riesige Gewinne.
      Sprecherin 2
      Den Arabern aber gestanden sie nur einen festgelegten Anteil am Verkaufspreis zu, das waren magere zehn Prozent. Lange Jahre ließen sich die Scheichs damit abspeisen.
      Sprecher
      Erst in den 50er Jahren - mittlerweile hatten sich in Arabien Nationalstaaten gebildet - dämmerte es den arabischen Regierungen, dass sie auf zwei Dritteln aller Ölvorräte saßen - aber nichts zu sagen hatten.
      Atmo
      Flug RJ-126, Zwischenansage
      Erzähler
      Soso! Nun ja, der Rest der Geschichte ist schnell erzählt:
      Atmo
      Flug RJ-126, Zwischenansage
      Zitator
      Die OPEC, das Kartell der erdölproduzierenden Länder außerhalb der westlichen Hemisphäre, wurde 1960 gegründet. Den Gründungsmitgliedern Saudi-Arabien, Kuwait, Irak, Iran und Venezuela schlossen sich bald auch Qatar, Libyen und Indonesien an. Später traten noch Abu Dhabi, Algerien, Nigeria, Ecuador und Gabun bei.
      Sprecherin 2
      Das Ziel der OPEC war eine gerechtere Beteiligung am Gewinn des Ölgeschäfts. Auch die Gewinne an sich sollten steigen, durch höhere Preise bzw. höhere Fördermengen. Doch es dauerte noch einmal über zehn Jahre, bis die Ölgesellschaften - nicht ganz freiwillig - ihre Macht abgaben.
      O-Ton
      Archivausschnitt aus Kriegsreportage "Oktober-Krieg `73"
      Sprecherin 2
      6. Oktober 1973, ein Samstag. Seit mittags um zwei Uhr herrscht wieder Krieg im Nahen Osten. Ägyptische Truppen haben den Suezkanal überschritten und am Golan greifen syrische Soldaten die israelische Armee an.
      Archiv-O-Ton
      Kriegsreportage "Oktober-Krieg" Israel/arabische Länder; endet mit: "Öl als Waffe")
      Sprecherin 2
      Wien, ebenfalls am 6. Oktober 1973. Zufällig sitzen an diesem Tag auch die arabischen OPEC-Mitglieder und Vertreter einiger großer westlicher Ölgesellschaften zusammen. Es geht, wie immer bei solchen Treffen, um eine Preiserhöhung. Doch dieser Tag ist anders. Nicht nur, weil arabische Truppen gegen Israel kämpfen. Zu diesem Zeitpunkt haben auch alle arabischen Ölförderer die Kontrolle über ihre Produktion übernommen. Der Markt in Europa steht ihnen offen. Und diesmal sind sie sich einig - was später nicht unbedingt immer der Fall sein sollte - diesmal aber fordern sie eine Verdopplung des Preises.
      Atmo
      Flugzeugkabinen-Atmo
      Erzähler
      Ja, und dieser Preis, der verdoppelte sich dann nicht nur, der ging ab wie eine Rakete. In den Jahren der sogenannten Ölkrise, Mitte der 70er und noch mal in den 80er Jahren, kostete ein Fass Rohöl bis zu 40 Dollar. – in Deutschland gab es deswegen, also wegen des teuren Öls, sogar autofreie Sonntage – und plötzlich hat’s sich auch gerechnet, die Ölvorkommen unter der Nordsee stärker auszubeuten. Dass das dann mittelfristig den Marktanteil der Ölscheichs schrumpfen ließ, das juckte die damals nicht. Die waren viel zu sehr damit beschäftigt, ihre Petrodollars auszugeben. Sie konnten ja richtiggehend drin baden, so wie Dagobert Duck in seinen Goldtalern. Es gab damals, also vor fast 30 Jahren, ein Buch, das hieß: „100 Millionen Dollar pro Tag“. Der Titel spielte auf die Tatsache an, dass zu dieser Zeit Saudi-Arabien und Kuwait zusammen 100 Millionen Petrodollars verdienten, am Tag! Das waren gigantische Geldsummen, die die Ölscheichs da plötzlich zur Verfügung hatten. Kein Wunder, dass der Westen deshalb gehörig Angst hatte, von den Arabern schlicht und einfach aufgekauft zu werden.
      Sprecherin 1
      Tondokument Nummer zwei: Was die Ölaraber mit ihren Petrodollar-Milliarden so alles hätten kaufen können.
      (Archivausschnitt)
      Sprecher
      Die Araber hätten damit, so rechnete der Buchautor vor...
      Sprecherin 2
      ...nach 16 Tagen die Bank of America aufkaufen können,
      Zitator
      nach drei Wochen den Ölmulti BP,
      Sprecherin 2
      nach sieben Monaten den Computerkonzern IBM,
      Zitator
      nach einem Jahr und acht Monaten alle deutschen und französischen Aktiengesellschaften,
      Sprecherin 2
      nach fünf Jahren und zwei Monaten das Gold aller Zentralbanken,
      Zitator
      und nach 25 Jahren und drei Monaten hätten die Araber alle Firmen an den größten Börsenplätzen dieser Welt kaufen können.
      Musik
      Zitator 2
      "Krieg, die Furcht, welche Sicherheit will und sie nur in der Übermacht über alle anderen findet." Karl Jaspers.
      Musik
      Erzähler
      So, jetzt landen wir gerade in Amman, Queen Alia-Airport. Halb acht Uhr abends Ortszeit, - Moment, muss noch schnell meine Armbanduhr ne Stunde weiterdrehen, soo. Es ist schon dunkel, und von draußen klatschen Regentropfen an die Flugzeugscheiben. Ein „schönes“ Willkommen im Nahen Osten.
      Atmo Flugzeuglandegeräusch
      Erzähler
      Warum ich das mit dem Öl und den Petrodollars so ausführlich erzähle? Ganz einfach. Nur so versteht man, wie es dazu kommen konnte, dass die Golfstaaten sich innerhalb weniger Jahrzehnte eine der modernsten Infrastrukturen der Welt zusammen kauften - und sich bis an die Zähne bewaffneten. Wirtschaftlich gesehen wurden die Petrodollar-Milliarden zu einem Win-Win-Geschäft – für die Ölscheichs, weil sie sich binnen kürzester Zeit in ein Luxusleben ohnegleichen katapultierten. Und für die westlichen Industriestaaten, weil sie den Ölscheichs all das – teuer – verkauften, was die für ihr Leben im Luxus brauchten.
      Musik
      Erzähler
      Warum aber die militärischen Großeinkäufe? Panzer, Flugzeuge, Schiffe, Raketen – die ganze Militärpalette rauf und runter, das Beste war und ist gerade gut genug. Die Scheichs blätterten Milliarden dafür hin. Warum? Nun, die Region hat in den letzten 100 Jahren keine besonders friedlichen Zeiten erlebt. Fast alle Golfstaaten entstanden erst nach dem 2. Weltkrieg, es gab blutige Umstürze und Grenzstreitigkeiten; und es gibt bis heute dort keine einzige wirklich demokratische Regierung, was im Umkehrschluss bedeutet: Die Regierungen, in aller Regel sind das die Herrscherfamilien, halten sich schon aus reinen Sicherheitsgründen gut bewaffnete Truppen.
      Atmo
      Auto aufschließen, Zündschlüssel drehen, Motor startet
      Erzähler
      Der Mietwagen ist da, jetzt erst mal in die Stadt fahren und im Hotel einchecken...
      Atmo
      Auto fährt an, arabische Musik aus dem Autoradio
      Erzähler
      Ja, und dann dieser Saddam Hussein. Ein Putschist, mit einer Gier nach Macht und viel Blut an den Händen. Seit 1979 Präsident und, fast noch wichtiger, Vorsitzender des revolutionären Kommandorates, der eigentlichen Machtzentrale im Irak, versprach er seinem Land eine blühende Zukunft. Denn dieser Staat, den Saddam nach und nach mit der sozialistischen Baath-Partei gleich schaltete, hatte sich gerade in den 70er Jahren schnell entwickelt, er garantierte seinen Bürgern eine gute Ausbildung, einen guten Job. Das Geld dazu war ja da, immerhin verfügt der Irak über riesige Mengen an Erdöl. Nach dem Giganten Saudi-Arabien gilt er als Nummer zwei, was die bekannten Ölvorkommen angeht. Doch ein prosperierendes Land, das war Saddam Hussein offenbar nicht genug. Er wollte mehr. Und als er glaubte, sein Nachbar Iran sei durch die Islamische Revolution geschwächt, die 1979 den Schah hinweggefegt hatte, griff er an. Acht lange Jahre dauerte dieser Krieg. Der Irak erhielt damals massive Unterstützung, auch aus den USA: Waffen, Satellitenfotos, und Donald Rumsfeld -heute Verteidigungsminister der USA, damals Vertreter der Reaganregierung, besuchte den Diktator in Bagdad, schüttelte ihm die Hand. Das Motto lautete seinerzeit:
      Zitator 1
      Dieser Saddam Hussein ist ein Hundesohn. Aber besser unser Hundesohn als der der anderen.
      Erzähler
      Der Rest ist jüngere Geschichte: der Irak überfällt Kuwait, eine westlich-arabische Alliiertenarmee vertreibt ihn ein halbes Jahr später wieder von dort. Saddam Hussein übersteht diesen „Desert Storm“ und kann in den Jahren danach, trotz oder vielleicht auch gerade wegen des UN-Embargos gegen sein Land, seine Macht sogar festigen. Weite Teile der Bevölkerung verarmen, UN-Waffeninspekteure finden in jahrelangem Katz- und Mausspiel große Teile des irakischen Arsenals an chemischen und biologischen Waffen, Atombomben besitzt Saddam Hussein nicht, sagt jedenfalls die Internationale Atomenergiebehörde nach ausführlichen Suchaktionen. Es kommt oft zum Streit zwischen den UN-Waffenspezialisten und der irakischen Führung, schließlich verlassen die Inspekteure das Land, wenige Stunden später fallen Bomben auf den Irak. Das war Ende 1998.
      Atmo
      CNN- War-on-Iraq-Jingle
      Zitator 2
      "Große Worte sind Waffen, die in keinem Krieg fehlen."
      Erzähler Seit 20. März 2003, seit Donnerstag vergangener Woche also, haben wir wieder Krieg im Irak. Ich bin nun schon seit sieben Tagen in der Region, die amerikanischen und britischen Truppen rücken beständig vor, gleichzeitig werden Bagdad und andere Städte, besonders auch im Nordirak, bombardiert. Vom ARD-Nahoststudio in der jordanischen Hauptstadt Amman aus beobachten etliche Kollegen und ich die Entwicklung.
      Atmo
      O-Ton-Archivausschnitt aus Zeitfunkbericht Christian Vogg vom 23.3.03: "Am Spätnachmittag übernahm der proarabische Sender Al Dschazira...."
      Erzähler
      Neben all den militärischen Geschichten, irgendwie habe ich den Eindruck, politisch gesehen ist es gerade am Golf unglaublich still. Okay, Kuwait unterstützt die Amerikaner aktiv, das Emirat stellte sein kleines Territorium als Aufmarschgebiet zur Verfügung. In Bahrein befindet sich schon seit Jahren das Hauptquartier der 5. US-Flotte, auch kein Grund, jetzt politisch den Lauten abzugeben. Und Katar, mit seinen gigantischen Gasvorkommen, dieses Emirat arbeitet auch mit den USA zusammen, schließlich befindet sich das Hauptquartier der alliierten Truppen dort. Doch, es gibt noch einen anderen Grund für diese Leisetreterei. Schon jetzt, während Bomben fallen und Menschen sterben, machen nämlich gerade die Golfstaaten richtig Geld. Franz Reichwein hat mir das erklärt, er arbeitet als Korrespondent in Dubai für die Bundesagentur für Außenhandelsinformationen, kurz: B-F-A-I. Diese Behörde gehört zum Bundeswirtschaftsministerium, ihre Aufgabe ist es, in aller Welt Wirtschaftsdaten zu sammeln, deutsche Unternehmen beispielsweise können dann – gegen Geld – darauf zugreifen. Also, Franz Reichwein beobachtet die Lage am Golf, und er sagt, schon jetzt verdienen sich die Golfaraber eine goldene Nase:
      O-Ton/Reichwein
      Erzähler
      Wieder eine dieser schlecht verständlichen Aufnahmen aus dem Krisengebiet, wie sie über viele Umwege zu uns kommen und nicht wiederholt werden können. Mit viel Mühe verstehe ich, was Reichwein sagt.
      O-Ton/Zitator 1
      Die hohen Weltmarktpreise für Rohöl und die hohe Ölförderung, spülen viel Geld in die Staatskassen. Es kommt hinzu, dass das amerikanische Militär für den Umschlag von Versorgungsgütern in hohem Umfang die See- und Flughäfen der Golfstaaten nutzt und dafür entsprechende Gebühren bezahlt. Auch bei der Treibstoffversorgung der amerikanischen Streitkräfte aus Raffinerien der Region, verdienen die Golfstaaten einiges Geld. Und: Die hohen Einnahmen aus all diesen Geschäften können diesmal in den Taschen der Golfstaaten bleiben. Sie müssen nicht damit rechnen, dass ihnen die USA, so wie 1991 geschehen, eine Kriegskostenrechnung präsentieren.
      Erzähler
      Stimmt, damals mussten die Ölscheichs zwei Drittel der Rechnung bezahlen, runde 40 Milliarden Dollar waren das, und das ging nicht mal so eben aus der Portokasse. Es gibt auch jetzt Zahlen, wie viel der laufende Krieg gegen den Irak kosten wird.
      Zitator 1
      Die reinen Kriegskosten schätzen Analysten auf 100 bis 250 Milliarden Dollar - das kann man über den Daumen gepeilt mit Euro gleich setzen - 100 bis 250 Milliarden - nicht Millionen - Milliarden Euro. Hinzu kommen die Kosten für eine mögliche US-Besatzungszeit. Hier werden zweieinhalb Milliarden Dollar veranschlagt – pro Monat! Macht im Jahr 30 Milliarden. Rechnet man die irakischen Öleinnahmen dagegen, damit wird Bagdad schließlich den Krieg und die Folgekosten bezahlen müssen, kommt man auf 25 Milliarden Dollar im Jahr. Vorausgesetzt, die Ölförderung erreicht drei Millionen Fass am Tag und der Ölpreis hält sich im Mittel bei 23 Dollar.
      Erzähler
      Und da sind die Kosten des Wiederaufbaus noch gar nicht mit eingerechnet, also all das Geld, was gebraucht wird, um im Grunde die komplette Infrastruktur dieses Landes zu erneuern: Kraftwerke und Straßen, Eisenbahn und Telekommunikation, das Wasser- und Abwassersystem, die Gesundheitsversorgung, Schulen, etc. pp. Und wer wird sich da eine goldene Nase verdienen? Nur amerikanische und britische Firmen, weil deren Regierungen den Krieg führen? Nach dem zweiten Golfkrieg 1991 war das so ähnlich, da machten diejenigen den großen Reibach, die sich auch mit Soldaten beteiligt hatten. Deutschland war damals auch nicht dabei gewesen, nur mit dem Scheckheft, danach. Nun, diesmal, so scheint, ist vieles anders. Okay, US-Baufirmen sind schon vor dem Krieg von der Regierung in Washington angesprochen worden, es gab sogar eine Ausschreibung für Wiederaufbau-Projekte, nur für US-Firmen. Und der Vertrag für das Aufpäppeln des Hafens von Basra soll bereits unterzeichnet sein – natürlich mit einer US-Firma. Und, wie die CNN-Star-Reporterin Christiane Amanpour aus dem Süden des Irak berichtet, von den Ölfeldern, die sich mittlerweile unter britischer Kontrolle befinden:
      O-Ton CNN//Sprecherin 1:
      Hier wurden alle Leitungen abgeschaltet, die Ventile geschlossen. Es ist kaum etwas zerstört, jetzt warten die Ölförderanlagen auf private Firmen, um wieder ans Netz gehen zu können.
      Erzähler
      Britische Firmen, amerikanische Multis? Was ist mit den Franzosen, Spaniern, Italienern, Chinesen, ja auch Russen – alle hatten sie lange vor diesem Krieg mit Bagdad über Ölkonzessionen verhandelt. Manch unterschriebener Vertrag liegt da noch in der Schublade. Alles vergebens? Franz Reichwein von der BFAI hat eine interessante Analyse dazu zu bieten:
      O-Ton Reichwein/Zitator 1
      Es besteht die allgemeine Erwartung, dass der Krieg relativ schnell zu Ende geht, vielleicht sind es nur drei oder vier Wochen. Aufgrund der zu erwartenden, erheblichen Kriegsschäden und der allgemein schlechten Wirtschaftsverfassung des Landes, ist mit einer gewissen Chaossituation zu rechnen. Die Amerikaner wollen in irgendeiner Form die Verwaltung des Landes übernehmen. Dies bedeutet die Einführung einer allgemeinen Freiheit und natürlich auch einer Freiheit im Wirtschaftsbereich. Es wird vermutlich einige Grundregeln geben, nach denen eine Marktwirtschaft funktionieren soll. Amerikanische Unternehmen sind aufgefordert worden, sich an der Behebung der Schäden, die durch die amerikanischen Militäraktionen entstehen, zu beteiligen. Sind diese grob beseitigt, so sind sehr wahrscheinlich alle anderen Länder eingeladen, am Wiederaufbau des Irak teilzunehmen. Dabei darf man nicht vergessen, dass die industrielle Infrastruktur des Irak vorwiegend aus europäischen Ländern kommt, maßgeblich aus Frankreich und Deutschland. Die beiden Länder waren auch während der Sanktionszeit die bedeutendsten westlichen Lieferanten des Irak. Die Ausgangsbasis für beide Länder, in das Irak-Geschäft einzusteigen sind gut. Auch die Golfstaaten bereiten sich auf Investitionen im Irak vor. Es wird schon mit den Grundstückspreisen in Bagdad gehandelt; In Dubai wurde bereits ein Investitionsfonds für den Irak aufgelegt; Kuwaiter wollen Wochenendgrundstücke in unmittelbarer Nähe der irakischen Hafenstadt Basra kaufen.
      Erzähler
      Dieser Fonds soll übrigens 100-Millionen-Dollar schwer und auf den Virgin Islands registriert sein. Wer sich daran beteiligen will, muss aber – (ironisch) leider, leider - Emirati sein, sprich: dieser Fonds ist reserviert allein für die Söhne der Wüste. Und die haben schon sehr praktische Vorstellungen: die einen planen, ein neues Bürohaus in Bagdad hochzuziehen, die anderen wollen Produktionsanlagen für die Herstellung von Alltagsgütern errichten, wieder andere basteln bereits am Managementplan für die künftige Freizone im Hafen von Basra, und, und, und – das Fell des Bären, so mein Eindruck, ist längst verteilt. Jetzt muss er nur noch erlegt werden!
      Musik
      Zitator 2
      "Krieg, eine Anstrengung fremde Märkte zu erschließen durch Töten fremder Verbraucher". Unbekannter Autor.
      Musik/Atmo
      Londoner U-Bahn kommt an, Stationsansage
      Erzähler
      Kürzlich sprach in London der frühere saudiarabische Erdölminister Scheich Zaki Yamani als Redner eines Seminars für die Wirtschaft zu einem zahlenden und zahlungskräftigen Publikum. Reporter waren zugelassen - und sie kamen, ging es doch um die Zukunft der Länder am persischen Golf, die Krisenregion und darum, welche Geschäftschancen es da gäbe. Eine Rückblende:
      Atmo
      U-Bahn fährt an
      Erzähler
      In der britischen Hauptstadt ist nämlich ziemlich viel Sachverstand versammelt, was den gesamten Nahen Osten angeht. Da gibt’s eine der beiden Erdölbörsen, die andere ist in New York. Da tummeln sich viele Exil-Araber: saudische Oppositionelle, ein bunter Mix an Irakern, auch militante Islamisten konnten – bis zum 11. September Null eins – da eigentlich ganz unbehelligt ihre Hasstiraden schwingen, auf den Westen im allgemeinen und auf Amerika im Speziellen. Und: Es existiert ungemein viel an Wirtschaftssachverstand. Den wollte ich dieses Mal anzapfen. Zum Beispiel das Wissen von Thomas Ewerett-Heath. Er arbeitet als Redakteur beim Fachblatt Middle East Economic Digest.
      Atmo
      Großraumbürogeräusch
      Erzähler
      Die kleine Redaktion ist in ein enges Großraumbüro gepfercht – eigentlich ein Widerspruch in sich, bis man es selbst, mit eigenen Augen gesehen hat. Thomas bittet mich in einen kleinen Besprechungsraum, bietet mir einen Kaffee an – very british: undefinierbar im Geschmack, liegt aber vielleicht auch am Plastikbecher, in dem die braune Brühe schwimmt. Na ja, egal. Thomas jedenfalls ist Experte in Sachen Nahostwirtschaft. Und er zählt mir dann an den Fingern zweier Hände auf, was im Irak so alles im Argen liegt:
      O-Ton/Zitator 1
      Es gibt zu wenig Elektrizität im Irak, ich glaube, die haben zur Zeit eine installierte Stromkapazität von fünfeinhalbtausend Megawatt für eine Bevölkerung von fast 25 Millionen Menschen, das ist schlichtweg nicht genug. Unabhängig davon, wer dafür bezahlt, die brauchen mindestens noch 5000 Megawatt dazu, vielleicht reichen auch 2000, das hängt davon ab, was man mit dem Strom machen will und ob die Industrie auch was braucht. Jedenfalls gibt’s da genügend Raum für Investments – plus die Verteilerstationen, die Leitungs- und Verteilernetze, das braucht viel Geld. Dann der Wassersektor: anders als viele andere Länder in der Region, verfügt der Irak über eigene Vorkommen – Flüsse, Grundwasser. Nun, auch die Wasserversorgung muss verbessert werden, Transport, Verteilung und Abwassermanagement. Z.B. gibt es kaum funktionierende Klärwerke in den irakischen Städten. Und so was sollte schon wegen der generellen Gesundheitsvorsorge gebaut werden. In diesem Bereich: auch die Krankenhaus-Infrastruktur, das Gesundheitssystem – es ist schwach. Es leidet unter Unterfinanzierung in den letzten 15, 20 Jahren. Es gibt da eine Zahl, dass in den 80ern, während des Iran-Irak-Krieges, das Regime von Saddam Hussein 500 Millionen Dollar im Jahr für die Gesundheitsversorgung ausgegeben hat. Momentan also sehen wir, dass diese Zahl auf 20 Millionen Dollar im Jahr gefallen ist. Das bedeutet, die existierende Infrastruktur ist heruntergekommen und in schlechtem Zustand. Andere Sektoren: Telekommunikation. Auch hier die Annahme, dass dieser Bereich eines der ersten Ziele für US-Bomber ist. Und unabhängig davon, in wie schlechtem Zustand das jetzt alles sein mag, da wird nicht viel davon übrigbleiben. Denn die Kommandokette gehört zu den wichtigen Dingen, die zerstört werden. Das bedeutet, man fängt wieder ganz von vorne an im ehemaligen Telekom-Sektor.
      Erzähler
      So, und wer, so fragt sich nicht nur Thomas, wird hier den dicken Reibach machen, wenn nicht amerikanische Firmen?! Irgendwie muss dieser Krieg ja schließlich refinanziert werden. Warum nicht über den Umweg dicker Wiederaufbau-Aufträge, von den Irakern mit ihren Petrodollars bezahlt und von US-Firmen ausgeführt, die dann wiederum kräftig Steuern auf ihre Gewinne abführen?! Hören wir noch mal Franz Reichwein zu, dem Wirtschaftskorrespondenten der B-F-A-I in Dubai. Der sieht das alles nämlich etwas anders, sprich: das ganze ist längst nicht so Schwarz-Weiß, wie man vorschnell meinen könnte:
      O-Ton /Zitator 1
      Einmal abgesehen von dem unmittelbaren Engagement amerikanischer Firmen bei der Beseitigung von Kriegsschäden, die auch der amerikanische Steuerzahler indirekt finanziert, ist mit einer durchaus normalen Konkurrenz durch amerikanische Firmen zu rechnen. Bei den amerikanischen Firmen wird es sehr darauf ankommen, ob diese als Teil einer Besatzungsmacht oder einer Befreiungsmacht anerkannt werden. Gegenüber Unternehmen aus europäischen Ländern müssen sie zweifellos mit einem höheren Sicherheitsbedarf rechnen. Im Energiebereich, und dies ist natürlich der größte Wirtschaftsbereich des Iraks, müssen sogar US-Unternehmen ohne große, wesentliche Konkurrenz aktiv werden, um diesen Bereich vollständig zu sanieren. US-Unternehmen und deren Personal haben sich aus vielen Staaten der Golfregion in letzter Zeit zurückgezogen, so hat z.B. die Firma Coca-Cola ihren Sitz für das Nahost-Geschäft ihren Sitz von Bahrein nach Athen verlegt. Es ist schwer zu sehen, wie US-Unternehmen in der Region wieder Fuß fassen wollen und ob sie dafür auch die richtigen Mittlerpersonen haben
      Erzähler
      Soweit also das Märchen von der amerikanischen Vorherrschaft in Sachen Wiederaufbau des Irak nach dem Krieg.
      Musik/Atmo
      Studiotür aufschließen, Treppen hoch laufen
      Zitator 2
      "Einen Krieg beginnen, heißt nichts weiter als einen Knoten zerhauen statt ihn auflösen". Christian Morgenstern.
      Erzähler
      Mittlerweile geht’s hier in Amman richtig rund, die Kriegsereignisse überschlagen sich, die ARD-Studiomannschaft produziert Berichte am laufenden Band, ist ständig live in den Radioprogrammen zwischen Hamburg und München vertreten, arbeitet rund um die Uhr. Aber kommen wir noch mal zum Öl, denn ohne diese besonders Schmiere läuft hier in der Region gar nichts. Die Volkswirtschaften ALLER Golfstaaten hängen so stark vom Erdöl ab, dass sie ohne das schwarze Gold in Kürze zusammenbrechen würden.
      Atmo
      BBC - World- War on Iraq-Nachrichtenjingle
      Sprecherin 1
      Gleich zu Kriegsbeginn haben britische Elitesoldaten die Insel Fao erobert. Denn Fao, und der dazugehörige Verladehafen Umm Qasr, mittlerweile auch in der Hand der Alliierten, sind im tiefsten Süden des Irak wichtige Knotenpunkte für die irakische Erdölindustrie. Umm Qasr ist der einzige Tiefseehafen des Irak, und auf Fao werden die Öltanker beladen. Von hier aus geht ein Großteil des irakischen Reichtums, also ich meine das Öl, in alle Welt. Eine kleinere Menge fließt durch eine Pipeline gen Syrien, dort zum Mittelmeerhafen Latakia. Übrigens, nur als kleine Anmerkung am Rande:
      Zitator 1
      Bis wenige Tage vor Kriegsausbruch lieferten die Iraker den größten Teil ihrer etwa 1,7 Millionen Öl-Barrel-Tagesproduktion an US-Firmen.
      Erzähler
      Nun ja – jetzt jedenfalls kontrollieren US-Marines und Briten den Großteil der südirakischen Ölfelder. Und wie reagiert der Ölpreis? Er fällt. Und was macht die OPEC, die Organisation Erdölexportierender Länder? Sie gibt ein Statement heraus:
      Sprecherin 1
      Wien, Österreich, 20. März 2003. Sofort nach Beginn der Feindseligkeiten im Irak, gibt Seine Exzellenz Abdullah bin Hamad Al-Attiyah, Minister für Energie und Industrie des Staates Qatar und gleichzeitig Präsident der OPEC Konferenz, folgendes bekannt:
      Zitator 1
      Wir erinnern daran, dass auf der 124. Opec-Konferenz entschieden wurde, dass die Mitgliederländer auf jede Versorgungskrise reagieren werden. Im Lichte der Ereignisse im Irak und angesichts der Unterbrechung der Exporte eines OPEC-Gründungsmitglieds, fordere ich den Entschluss der OPEC ein, dass die Mitgliedsländer in der Zwischenzeit ihre vorhandenen Überkapazitäten nützen und eine kontinuierliche Ölversorgung sicherstellen.
      Erzähler
      Was da etwas amtlich-geschraubt klingt, meint im Kern: Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate, vielleicht noch Kuwait, sie müssen ihren Ölhahn jetzt schleunigst aufdrehen, um das irakische Öl auf dem Weltmarkt zu ersetzen. Allerdings dauert es mindestens 90 Tage, bis beispielsweise die Saudis ihre Produktion nach oben fahren können. Und: selbst innerhalb der OPEC gehen die Meinungen auseinander, was jetzt zu tun sei. Marktbeobachter wissen: Obwohl derzeit die Vorräte zum Beispiel in Amerika nach dem kalten Winter recht mager sind, schippert gleichzeitig jede Menge Rohöl über die Weltmeere. Weiteres Indiz für genügend Öl, das sich im Markt befindet: Sofort mit Ausbruch des Krieges vor wenigen Tagen sank der Preis deutlich ab. Also ließ Großproduzent Iran einen Tag nach Kriegsausbruch, also Ende letzter Woche, verkünden:
      Zitator 1
      Teheran lehnt Erhöhung der Förderquote strikt ab!
      Erzähler
      Na toll! (ironisch) Daneben gibt’s aber auch genügend unabhängige Fachleute, die solch einen Schritt, also den Ölhahn aufdrehen, ebenfalls nicht für notwendig halten. Zu ihnen gehört Fadhil Chalabi. Der alte Herr, gebürtiger Iraker, schon lange im Exil in England, zeichnet als Vizepräsident des renommierten Center for Global Energy verantwortlich. Und, was in diesen Kriegstagen nicht unterschätzt werden sollte: Chalabi gehört einem Beraterkreis des amerikanischen Präsidenten an, der sich ausschließlich mit den Szenarien beschäftigt, wie sich der Ölmarkt nach dem Irak-Krieg entwickeln könnte. Das interessante daran: Chalabis Szenario für den weltweiten Energiemarkt unterscheidet sich von dem vieler anderer Analysten.
      Atmo
      Menschenmenge in einem mittelgroßen Raum, gedämpfte Gespräche, man hört das leise Klirren von Löffeln in Kaffeetassen.
      Erzähler
      Chalabi habe ich ebenfalls in London getroffen. Der alte Herr saß bei einer Tagung seines Instituts im feinen Carlton Tower Hotel im noch feineren Stadtviertel Knightsbridge mit auf dem Podium. Thema der Tagung:
      Sprecherin 1
      Der Irak nach Saddam Hussein.
      O-Ton/Zitator 1
      Günstige politische und finanzielle Bedingungen vorausgesetzt, kann der Irak nach Saddam als neuer Super-Ölproduzent-Gigant weltweit groß rauskommen. Vor dem Golfkrieg lag die irakische Kapazität bei dreieinhalb Millionen Barrel am Tag. Seine zugänglichen, erschlossenen und nachgewiesen ausbeutbaren Reserven würden es dem Irak erlauben, mit Leichtigkeit diese Kapazität zu verdoppeln. Innerhalb von sechs bis acht Jahren könnte der Irak mit seinen bekannten Reserven acht Millionen Barrel am Tag produzieren! Das braucht eben sechs bis acht Jahre, wegen der ganzen Arbeit, die da noch getan werden müsste.
      Erzähler
      Okay, soweit ist das irakische Ölszenario absehbar und realistisch. Dann aber zeigte uns Chalabi – der übrigens mit einem der wichtigsten Führer der irakischen Exilopposition verwandt ist – ein Szenario, das aufhorchen läßt:
      O-Ton/Zitator 1
      Nach einer Studie, die wir zusammen mit Petrolog-Consultants erstellt haben, könnten sich die weiteren Vorkommen des Irak, also die noch nicht entdeckt sind, die aber vermutet werden, auf gut und gern 200 Milliarden Barrel belaufen. Neben den 112 Milliarden Fass, die bereits bekannt sind.
      Erzähler
      Aha, träfe dies zu, würde der Irak nicht nur zum Super-Giganten im Ölbusiness, nein, da wäre mindestens ein Mega-Gigant drin. Denn auf soviel Öl sitzen nur noch die Saudis. Und deren Vorkommen gelten bislang mit großem Abstand als die weltweit größten. Wow! Und jetzt die Folgen, so wie sie der alte Chalabi mit seiner sanften Stimme völlig unaufgeregt vorletzte Woche in London einem hochkarätigen Fachpublikum geschildert hat – und da war es für Minuten ziemlich still im Saal. Chalabi tat dies in zwei Schritten. Zuerst sagte er: vergesst alle Prognosen, wie sich der Ölmarkt entwickeln wird. Die haben noch nie gestimmt. Die Weltwirtschaft werde nämlich nicht so kräftig wachsen, wie alle vorhersagen. Und damit auch nicht die Nachfrage nach Öl.
      O-Ton/Zitator 1
      Dafür gibt es viele Gründe. Die Welt steuert auf eine Situation zu, wo der Ölverbrauch immer weniger wird. Es gibt Druck aus dem Umweltbereich, das Kyoto-Protokoll beispielsweise zielt auf die Reduktion der Kohlendioxid-Emissionen. Der Fortschritt der Technik führt dazu, dass man viel weniger Öl braucht fürs Wirtschaftswachstum, z.B. auch fürs ganze Transportgewerbe. Und: Steuern machen Energie teuer, auch das senkt den Verbrauch. Alle Indikatoren deuten also darauf hin, dass die Weltwirtschaft langsamer wachsen wird, was bedeutet: es wird auch weniger Öl gebraucht. Dazu der Trend in den Industriestaaten, mehr und mehr in Bereiche zu investieren, die wenig auf Öl angewiesen sind. All das zusammen genommen, können wir uns vorstellen, dass die Weltölnachfrage in Zukunft schwächer wird.
      Erzähler
      In einer solchen Situation, so argumentiert Chalabi völlig cool weiter, bröckeln die Kontrollmechanismen der OPEC nach und nach ab. Und auch kein Ölproduzent außerhalb der OPEC dürfte willens und in der Lage sein, deutlich weniger Öl zu fördern, nur um den Preis zu stabilisieren. Also wird das Barrel immer billiger werden. Die OPEC-Zielmarke von 25 Dollar dürfte locker nach unten durchbrochen werden. Der Preis ist nicht zu halten. Daraus ergibt sich eine ganz einfache Logik:
      O-Ton/Zitator 1
      Viele Leute sehen in einem fallenden Preis etwas Negatives. Aber ich glaube, das wird positive Folgen haben. Denn ein niedriger Preis wird den Schwerpunkt der Ölproduktion wieder in den Nahen und Mittleren Osten verlagern, in die Niedrig-Preis-Regionen, was die Förderkosten angeht. Hohe Ölpreise in der Vergangenheit, wegen der OPEC-Politik und aufgrund der Verstaatlichung der Ölproduktion, haben doch dazu geführt, dass Öl auch in Regionen gefördert werden konnte, in denen das richtig Geld kostet. Die Folge: die OPEC hat massiv an Marktanteilen verloren. Wobei der Marktanteil nur die eine Seite der Medaille ist, es geht auch um Wachstum. Die Ölindustrie, wenn man da nicht investiert, kann man nicht wachsen. Und man verdient nur dann Geld um zu investieren, wenn man die Nachfrage ankurbelt. Niedrige Preise kurbeln die Nachfrage aber nicht an. Außerdem machen sie Investments in teurere Ölproduktionsgebiete erst rentabel. Also: Es gibt die Möglichkeit, dass sich mit dem zusätzlichen Öl, das vor allem aus dem Irak kommen wird, ein Wandel auf der Weltkarte der Ölversorgung abzeichnet, und zwar von den Hochpreis-Regionen zurück zu den Niedrig-Preis-Regionen.
      Musik
      Erzähler
      Lassen wir das mal kurz sacken: also – überschwemmt der Irak mit seinem Öl den Markt, was durchaus passieren kann, denn das Land wird jeden Petrodollar, ja, jeden Petrocent brauchen, um wieder auf die Füße zu kommen. Lässt dann die irakische Ölschwemme den Preis fürs Fass Rohöl in den Keller krachen, heulen alle auf, alle Produzenten, nicht wir Verbraucher. Dann also bringt das den Ölscheichs auf der Arabischen Halbinsel mittel- und langfristig nur Vorteile?!! Ein kühner Gedanke, aber gar nicht mal so abwegig. Und: Diese Argumentation provozierte interessante Reaktionen bei den Zuhörern im Saal. Am besten brachte es Sheikh Zaki Yamani auf den Punkt, der ehemalige saudische Erdölminister und heute Chef von Chalabi beim Center for Global Energy Studies. Der Sheikh nämlich, der wie alle anderen in dunklem Anzug gekommen war – und nicht in seiner Landestracht, dem bodenlangen Hemdgewand und Kopftuch-, der Sheikh reagierte mit beißender Ironie:
      O-Ton/Zitator 1
      In der Vergangenheit war Präsident Saddam Hussein freundlich genug, der OPEC und der Ölindustrie zu helfen. Nach der iranischen Revolution zum Beispiel.
      Erzähler
      Der Sheikh erzählt genüsslich, wie damals durch den Krieg des Irak gegen den Iran der Preis nach oben ging: gut für die Gewinne der OPEC. Gleiches „Spielchen“ noch mal 1990/91: der irakische Überfall auf Kuwait ließ ebenfalls bei den Ölscheichs die Kassen klingeln. Da schmerzte es nicht so sehr, danach die Rechnung für den Wüstensturm bezahlen zu müssen. Und heute? Sprecherin 1 (spöttischer Unterton): Same procedure as every year (so wie in Dinner for one)
      Erzähler
      Genau damit rechnen die Ölscheichs. Dass ihnen Saddam Hussein einen letzten Gefallen erweist – und dann aber abtritt von der Bühne. Bleibt nur noch ein klitzekleiner Schönheitsfehler. Die ganze Chose wird nämlich nicht ganz ohne „Nebenwirkungen“ ablaufen. Nebenwirkungen allerdings, über die auf der Arabischen Halbinsel keiner gern spricht. Dabei geht’s um zwei Dinge: Einerseits um die Liberalisierung der kompletten Wirtschaftsstrukturen. Bestes Beispiel: Privatisierung bislang vom Staat gemanagter Aufgaben, wie etwa die Wasserversorgung; solche Projekte sind in etlichen Golfstaaten in letzter Zeit erfolgreich angeschoben worden. Andererseits geht’s um Diversifizierung. Das meint die Anstrengungen, aus der einseitigen Abhängigkeit vom Öl rauszukommen. Also: Andere Industrien aufbauen, den Privatsektor fördern. Ein Paradebeispiel eines Landes, wo dies bislang eher verpennt wurde, das ist das Emirat Kuwait. Selbst nach der Befreiung von der irakischen Besatzung vor nunmehr 12 Jahren, als der Emir Stein und Bein schwor, so ziemlich alles in seinem Scheichtum zu modernisieren, geschah wenig bis gar nichts. Aziz Alkazaz, Wirtschaftsfachmann für die Golfregion beim Orientinstitut in Hamburg, sagte mir dazu letzthin folgendes:
      O-Ton/Alkazaz
      Das hat für Folgen, dass der Spielraum für den Privatsektor eng geblieben ist, sogar der Beitrag des Privatsektors zum Bruttoinlandsprodukt ist in den 80er und 90er Jahren von 42 auf 26 Prozent zurückgegangen.
      Erzähler
      Der Knackpunkt, der sich dahinter verbirgt, hat weniger mit Wirtschaftswachstum zu tun, es geht um die politische Macht im Emirat. Und da steht Kuwait im Prinzip für alle anderen Staaten auf der Arabischen Halbinsel, wo durch die Bank Herrscherfamilien am Ruder sind oder, wie im Jemen, ein demokratisch verbrämter Diktator. Denn Strukturreformen nur um der Wirtschaft willen, das funktioniert nicht:
      O-Ton/Alkazaz
      Strukturreformen bedeutet den Willen für die Delegation von neuen Befugnissen, neue Machtverteilung. In Kuwait stellt sich heute tatsächlich die Frage der Neuverteilung der Macht.
      Atmo
      Jingle Al Dschazira War on Iraq/CNN/ Al Dschazira
      Zitator 2
      "Der Krieg ist nichts anderes als eine Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln". Karl von Clausewitz.
      Erzähler
      Der Krieg gegen den Irak geht indessen weiter. Die Arbeit im ARD-Nahoststudio in Amman zehrt an unseren Kräften. Wir haben einen 24-Stunden-Schicht-Betrieb eingerichtet, manchmal übernachten wir auch im Büro. Dennoch, bei diesen ganzen Ereignissen treibt mich eine Frage noch so richtig um. Denn, betrachtet man all die Vorbereitungen für einen Irak nach Saddam unter regionalen Gesichtspunkten, so steuern wir da in eine mehr als ungewisse Zukunft. Alle Staaten der Region, ob Ölscheichs oder arme Brüder in Jordanien, ob „Demokrator“ in Ägypten oder moderner Alleinherrscher im Einparteien- und Geheimdienststaat Syrien, ob fetter Bau-Tycoon, der den Ministerpräsidenten im Libanon gibt oder alternder Ex-Freiheitskämpfer und jetzt abgehalfterter Palästinenserpräsident Arafat – alle, alle, alle haben sie um ihre Macht zu fürchten. Sollte also tatsächlich ein halbwegs demokratischer Irak nach diesem Krieg entstehen, der amerikanische Präsident scheint ja davon zu träumen, dann Gnade Allah den Herrschern im Orient. Davor haben sie die meiste Angst – und deshalb werden sie möglichst bald und möglichst schnell die Flucht nach vorne antreten. Die Flucht in eine wunderbare Welt des tatkräftigen Wiederaufbaus des Irak, auf dass die Kassen klingeln. Die Flucht auch in eine neue Traumwelt für ihre ständig wachsende Schar an Untertanen, denen sie dann hoffentlich auch ausreichend Arbeitsplätze bieten können und damit Zufriedenheit. Denn, und damit endet dieses Manuskript meiner Reise in Vergangenheit und Zukunft: Wussten Sie, dass allein im stinkreichen Saudi-Arabien mehr als 30 Prozent der Einheimischen arbeitslos sind??
      Atmo
      Töne, ähnlich wie zu Beginn,aber mit einer Geräuschmischung aus allen Tönen dieses Features(das wilde Hacken hört auf, der ERZÄHLER murmelt halblaut die ersten Zeilen des letzten Erzähler-Textes vor sich hin: „...bei diesen ganzen Ereignissen treibt mich eine Frage noch so richtig um...“ darüber läuft dann der Abspann:)
      Musik
      Zitator 1
      Bomben oder Boom?! Wie der Irakkrieg auch die Wirtschaft im Orient verändert
      Sprecherin 1
      Beobachtungen auf der Arabischen Halbinsel
      Zitator 1
      aufgezeichnet und dokumentiert von Christian Vogg.
      Sprecherin 1
      Es sprachen: Hans-Peter Hallwachs, Ruth Schiffer, Matthias Ponnier und Walter Renneisen sowie Beate Abraham, Jochen Kolenda und Wolfgang Rüther.
      Zitator 1
      Technische Realisation: Sascha John, Regieassistenz: Maria Fremmer, Regie: Christoph Pragua.
      Zitator 2/Musik
      "Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende machen, sonst wird der Krieg der Menschheit ein Ende machen." John F. Kennedy.
      Sprecherin 1
      Redaktion: Marita Knipper und Armin E. Möller, eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks 2003


      © 2002 Westdeutscher Rundfunk
      Avatar
      schrieb am 09.04.03 23:57:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      Mal eine Frage an die Experten:

      Ist das zu schwer (viel Text)zu lesen oder passt das nicht ins Kalkül?
      Avatar
      schrieb am 14.09.03 00:32:38
      Beitrag Nr. 3 ()
      :confused:


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