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    Die Türkei wird immer europäischer - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.08.03 21:47:22 von
    neuester Beitrag 19.08.03 01:26:55 von
    Beiträge: 54
    ID: 763.112
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      Avatar
      schrieb am 09.08.03 21:47:22
      Beitrag Nr. 1 ()
      Samstag, 9. August 2003, 21:31 Uhr

      Die Türkei wird immer europäischer

      Europäische Union: Die Regierung in Ankara arbeitet systematisch an der Erfüllung der Beitrittskriterien


      Thomas Seibert, Istanbul

      In Ankara fällt ein Tabu nach dem anderen. Die traditionelle Machtstellung der Militärs in der türkischen Politik galt vor kurzem noch als unlösbares Problem der türkischen EU-Bewerbung. Doch jetzt verloren die Generäle die Kontrolle über den Nationalen Sicherheitsrat, der bisher ihr wichtigstes Instrument zur Beeinflussung der Regierungspolitik war. Die Türkei kommt der Erfüllung europäischer Kriterien zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der EU immer näher. Die Diskussion über eine türkische EU-Mitgliedschaft wird deshalb schon bald wieder aufflammen.

      Noch kann niemand behaupten, dass die Türkei schon fit wäre für die EU. Viele Reformen stehen bisher nur auf dem Papier. In den Polizeiwachen des Landes wird nach wie vor gefoltert; Aktivisten kurdischer und linker Gruppen bekommen immer wieder Schwierigkeiten mit der Staatsgewalt; Gerichte fällen weiter Urteile nach dem Motto «Im Zweifel für die Behörden und gegen den Angeklagten.» Die Regierung ist sich bewusst, dass diese Missstände schwere Folgen für die EU-Kandidatur haben können. Ende kommenden Jahres will die EU entscheiden, ob sie Beitrittsverhandlungen mit der Türkei aufnimmt oder nicht. Bis dahin muss Ankara beweisen, dass die Reformen im Alltag umgesetzt werden.

      Viele Hausaufgaben schon gemacht

      Dennoch ist die Zwischenbilanz der türkischen Reformpolitik beachtlich. Innerhalb einen Jahres wurden die Todesstrafe abgeschafft, kurdische Fernsehsendungen erlaubt, die Stellung der Christen im Land verbessert, die Meinungsfreiheit erweitert und die Rechte von Verdächtigen in der Haft gestärkt. Dies war nur möglich, weil das Ziel der EU-Mitgliedschaft alle wichtigen gesellschaftlichen Kräfte in der Türkei eint. Zum Reformprogramm gehört auch eine Teil-Amnestie für die kurdische Guerillagruppe PKK. Einige tausend PKK-Mitglieder sollen wieder in die türkische Gesellschaft integriert werden, was eine Abnahme türkischer Asylgesuche in Europa zur Folgen haben könnte.
      Das Beispiel zeigt, dass die Annäherung Ankaras an die EU nicht nur für die Türkei selbst Fortschritte bringen kann, sondern auch für die Europäer. Aber muss es denn gleich die Vollmitgliedschaft sein? Türkei-Skeptiker in Europa wollen Ankara eine Partnerschaft unterhalb der Beitrittsschwelle vorschlagen, um die Türken aus der EU herauszuhalten. Dieses Modell taugt aber nichts. Schliesslich ist die Türkei seit vier Jahren offizieller EU-Beitrittskandidat – die Europäer haben dem Land die spätere Mitgliedschaft versprochen, falls es bestimmte Bedingungen erfüllt. Soll diese Zusage nun nichts mehr wert sein, nur weil die Türkei das Unerwartete tut und die Aufgabenliste systematisch abarbeitet?
      Wichtiger als die Fairness ist ein anderer Punkt. Gegner einer EU-Mitgliedschaft der Türkei gehen vom heutigen Zustand des Landes aus. Das ist zu kurz gedacht. Eine Türkei, die die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Beitrittskriterien erfüllt, wäre keine Last, sondern ein Gewinn für Europa.

      Demokratie an West-Ost-Nahtstelle

      Die entscheidende Frage lautet: Wie europäisch ist die Türkei? Dabei geht es nicht um Geografie oder Religion, sondern um die politische und wirtschaftliche Ordnung des Landes. Mit den jüngsten Reformen wird die Türkei immer europäischer, auch wenn sie noch einen weiten Weg vor sich hat. Wenn sie diesen Weg konsequent zu Ende geht, haben die Europäer am Ende die Chance, eine gefestigte Demokratie an der geostrategisch wichtigen Nahtstelle zwischen Ost und West aufzunehmen, ein Land mit einer sehr jungen Bevölkerung und mit einer sehr dynamischen Wirtschaft – und ein Land, das für das Ziel Europa bereit ist, seinen ganzen Staat umzukrempeln. An der Reformbereitschaft in Ankara kann sich so mancher EU-Staat jedenfalls ein Beispiel nehmen.

      http://www.oltnertagblatt.ch/pages/index.cfm?id=116188&re=Au…
      Avatar
      schrieb am 09.08.03 23:51:51
      Beitrag Nr. 2 ()
      man könnte glatt meinen, der Artikel in #1 sei von irgendwelchen islamistischen Propaganda-Abteilungen verfaßt und in Umlauf gebracht worden.

      Fakt ist, daß die Menschenrechte in der Türkei elementarer bedroht sind als selbst zur Zeit der Militärdiktatur.

      die von der derzeit herrschenden islamistischen Partei betriebene Entsäkularisierung zielt vielmehr auf das Alltagsleben und moralische Werte der Bevölkerung, als über leicht erkennbare diktatorische Mittel zu Einführung einer Diktatur.

      Ist die türkische Bevölkerung eines Tages genug hirngewaschen und islamisiert, wird sie ganz demokratisch und friedlich eine islamisch-faschistische Gesellschaftsordnung "wollen".

      Die Kampangnien zur Einführung einer islamischen Gesellschaft (was gleichbedeutend ist mit der Abschaffung der Menschenrechte)in der Türkei laufen über das immer gleiche Schema: Gegen die Grundrechte von Frauen und individueller Selbstbestimmung.
      Unterwerfen sich die Menschen im Alltag unter willkürliche, diskriminierende, brutale Norman, so begehren sie auch gegen offene Diktatur nicht mehr auf.

      In Auszügen ein Artikel aus der sonst linken Südwestpresse:

      Verhüllung liegt im Trend

      In staatlichen Gebäuden und bei Behörden, an den Unversitäten und Schulen bleibt das Kopftuch verboten. Dennoch ist es immer stärker in der Öffentlichkeit präsent. Das zeigt sich vor allem in den türkischsen Großstädten, wo man heute sehr viel mehr Frauen mit Kpoftüchern begegnet als noch vor 10 oder 15 Jahren.
      ....
      Nach einer Befragung ein Tageszeitung tragen 64% der Türkinen Kopftuch, und 75% sprachen sich für die Aufhebung der bestehenden Kopftuchverbote aus.
      Unter den Wählern der Islamisten sogar 93%.

      Die AKP hat die Kopftuchdebatte neu entfacht. Sie wagt damit eine politische Kraftprobe mit den mächtigen Militärs, die alle islamisch-fundamentalen Regungen im Keim zu ersticken versuchen. Die Generäle beobachten deshalb die im politischen Islam verwurzelte neue Regierung mit größtem Argwohn.

      ......

      Prominente Ehefrauen islamistischer Politiker zeigen sich selbst mit und propagieren das Tragen von Kopftüchern, sowie die strengen Sittenkodexe der islmischen Kleiderordnung.

      --------

      Eine Türkei darf nur in die EU, wenn sie säkularisiert bleibt, und zwar klar erkennbar im Alltagsleben, und nicht bloß auf dem Papier mit ein paar Lippenbekenntnissen, die keinerlei praktische Bedeutung haben.

      Für die EU gilt es, die säkularen Kräfte in der Türkei zu unterstützen, anstatt sicn von den Islamisten blednen zu lassen, ansonsten droht durch fortschreitende Islamisierung in der Türkei und die beschleunigte Entwicklung von islamischen Paralellgesellschaften innerhalb der europäischen Länder.
      Avatar
      schrieb am 10.08.03 00:02:38
      Beitrag Nr. 3 ()
      und ein Land, das für das Ziel Europa bereit ist, seinen ganzen Staat umzukrempeln

      Na das ist doch ne gute Nachricht (für die Europäer)!

      Die Türkei hält also das europäische
      Gesellschaftsmodell für das bessere.

      Und da behaupten die Kritiker immer,

      dass die Türkei aus rein wirtschaftlichen
      Gründen in die EU will. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.08.03 00:07:48
      Beitrag Nr. 4 ()
      hab ich heute gesehen, hier am hiesigen Binnengewässer

      :laugh:

      es muss endlich Schluß sein mit der ewigen Toleranz und masochistischen Selbstaufgabe
      Avatar
      schrieb am 10.08.03 00:11:11
      Beitrag Nr. 5 ()
      Daimler, sag bloß?

      Auch die Toleranz ist schon ein
      Wesensmerkmal der Türken?

      Und sogar baden gehen sie schon in der
      Öffentlichkeit? Echt wahr? :D

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      Avatar
      schrieb am 10.08.03 00:27:32
      Beitrag Nr. 6 ()
      a ha, verstehe,

      wenn der Artikel stimmt, hätten die Türken während
      der letzten 6 Monate mehr Fortschritte gemacht, als
      manche Staaten in 20, 30 oder mehr Jahren.

      Dass es in der Türkei Fortschritte gibt, leugnet doch
      keier,

      aber daß man die Fortschritte medial wieder so zurechtbiegt,
      daß man uns in einigen Jahren weitere Millirden-Belastungen
      zumuten kann, das ist eine Schweinerei!

      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 10.08.03 09:03:50
      Beitrag Nr. 7 ()
      Es gibt nur wenige Bevölkerungsgruppen auf dieser Erde die weniger nationalistisch eingestellt sind wie die türkische Bevölkerung.
      Jetzt gibt es schon die Türken-Cola und die Konzerne wie Coca-Cola und Pepsi rechnen mit hohen Einbußen auf dem türkischen Getränkemarkt.

      :lick:
      Avatar
      schrieb am 10.08.03 22:37:26
      Beitrag Nr. 8 ()
      Und der Türken-Euro wird auch bald kommen,

      und wenn sie aus der EU-Kasse nicht genau so viel
      raus holen können (pro Kopf wohlgemerkt) wie einst
      die Griechen, Italiener oder Portugisen werden sie
      uns dafür, daß sie nur eine begrenzte Milliardenzahl
      an Euro pro Jahr erhalten auch noch als böse Rassisten
      abstempeln!

      Vielleicht gibt es nur weniger Länder die weniger
      naitonalistisch sind als die Türken,

      aber gewiß gibt es auf der Welt kein Volk, das
      dümmer ist als das Deutsche!

      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 00:39:02
      Beitrag Nr. 9 ()
      @denali,

      was ist daran so schlimm, den Türken Ihre Kultur zu lassen?
      Oder müssen sich vorher noch alle zu Christen taufen lassen?
      Ein EU-Beitritt der Türken würde wohl den Amis mehr Kopfzerbrechen machen als den Europäern. Das dürfte mit ein Grund sein, warum man nach immer neuen Kriterien sucht
      und die Möhre höher hängt.
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 01:58:23
      Beitrag Nr. 10 ()
      @ schnauzevoll

      die türkische Kultur ist recht vielfältig für ein islamisches Land.

      Aber man muß nicht grade den kulturellen Anteil unterstützen, der im krassen Gegensatz zu den elementarsten Grundrechten steht, also selbst intolerant, repressiv und grausam ist.

      Könnte man sich die liberal-säkular eingestellten Türken raussuchen, und auf die verzichten, welche westliche Kultur ohnehin ablehnen, wär alles Bestens.;)
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 10:22:57
      Beitrag Nr. 11 ()
      @denali

      wie hoch schätzt du denn den anteil der atatürk-türken und
      den der anti-westlichen in der türkei?
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 10:44:05
      Beitrag Nr. 12 ()
      .....und noch ein Beweiss,dass der Beitrag als Eingangs-Posting stimmt ------> schaut rein !!!

      http://www.bremer-nachrichten.de/politik/fs_bn_politik.html?…
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 11:31:34
      Beitrag Nr. 13 ()
      @denali, a la turka,

      Die Atatürk-Türken, wie Du Sie nennst machen wohl mindestens 90% aus.
      Als Faustregel würde ich aufstellen:
      je ärmer die Region oder der Stadtteil, desto höher der Fundamentalismus.
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 12:31:39
      Beitrag Nr. 14 ()
      @ derdieschnautzelangsamvollhat

      Ein Land,dass seit ca. 40 Jahren Europa als Ziel hat,kann meiner Meinung nach nicht "anti-westlich" sein.
      Sicherlich gibt es hier und dort einige Skeptiker - aber gegenüber der Masse haben die keine Chance.

      Ich war immer einer,der gegenüber der jetzigen Regierung in der Türkei skeptisch war.
      Ich kann mich heute und auch wohl in Zukunft nicht mit dieser Partei identifizieren - aber ich muss selbst eingestehen,dass was die bisher im Bezug auf die Kopenhagener-Kriterien geschafft haben sehr beachtlich ist.

      Persönlich wünsche ich mir eine Regierungspartei die mit Religion (damit meine ich alle Religionen) nichts zu tun hat.
      Dies gehört meiner Auffassung nach strikt getrennt.
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 13:23:02
      Beitrag Nr. 15 ()
      # 11 Cole,

      wie hoch der Anteil der Attatürk-Türken ist ?

      Schwer zu sagen. Jedenfalls ist der Islamismus auf dem Vormarsch, was man am Kopftuch-Indikator ja gut erkennen kann. In der Türkei, wie auch hier.

      Traditionell sind die Alewiten eher liberal, und stehen einem säkularen Staat näher, als andere Gruppen.

      In den Großstädten, besonders Istanbul, hat sich eine Stadtkultur entwickelt, die westlichen Großstädten nicht unähnlich ist, mit allerlei Nischen-Kulturen. Fast für jeden etwas.

      Aber die Tendenz ist klar hin zur religiös geprägten Gesellschaft. Leider.

      a_la_turka

      die aktuelle Regierung betreibt vielleicht eine formaljuristische "Liberalisierung", praktisch fördert sie aber die Ausbreitung islamischer Werte. Und die stehen im totalen Gegensatz zu westlichen Werten und den Menschenrechten im Allgemeinen.

      Die Türkei könnte vielleicht in die EU, aber nur mit einer Sonderregelung, die die Zuwanderung in andere EU-Staaten restriktiv regelt, so daß sich nicht noch schneller islamische Parallelgesellschaften in anderen Ländern bilden können.
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 13:42:54
      Beitrag Nr. 16 ()
      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:


      so europäisch
      dass die Kaplans
      und andere Terroristen
      nicht abgeschoben werden dürfen
      weil ihnen die Folter droht
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 14:10:09
      Beitrag Nr. 17 ()
      @aufwachen,

      Du wirst doch wohl nicht behaupten wollen, daß in der EU nicht gefoltert wird?
      Stelle mir die Dunkelziffer und den Vertuschungsgrad alleine in D ziemlich hoch vor.
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 14:37:38
      Beitrag Nr. 18 ()
      jupp z.B. Rot/grün hat was durchgesetzt:

      Kinderfolter gesponsort vom Sozialamt

      100 Euro Zuschuss fürs Beschneidungsfest



      :mad:
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 15:58:38
      Beitrag Nr. 19 ()
      @ Denali

      Zunächst kommt immer das "Formaljuristische".
      Dagegen kann kein Mensch etwas haben,der dieses Thema neutral betrachtet.

      Aber was ausschlaggebend sein wird,ist das Praktische.
      D.h. ob das "Formaljuristische" auch wirklich 1 zu 1 in die Praxis umgesetzt wird.

      Wird es bis Ende 2004 nicht der Fall sein - und die Verhandlungen werden nicht aufgenommen,wird es für diese Partei durch den Wähler eine "Klatsche" geben.

      Auch diese Partei muss handfeste Ergebnisse gegenüber der Bevölkerung vorweisen können.
      Nur die gute Vorarbeit allein reicht nicht aus.

      Auch diese Partei hat keine Garantie auf die Mehrheit im Parlament für die Ewigkeit.

      Ich persönlich habe grosses Vertrauen gegenüber den demokratischen und westlichen Kräften in diesem Land.
      Und diese haben genauso eine skepsis gegenüber dieser Partei wie ich - und beobachten alles sehr sehr wachsam.
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 17:38:19
      Beitrag Nr. 20 ()
      Es ist mir total gleichgültig, ob die Türkei Fortschritte
      macht oder nicht. Der Türkei-Beitritt würde selbst bei
      sehr langfristigen Übergangsregelungen allein Deutschland
      >5 Mrd.€/annum an transferleistungen kosten. Hinzu
      kommen Horden unqualifizierter Sozialhilfeempfänger,
      die durch 3 Monate (Schein-)Arbeit Aufenthaltsgenehmigungen
      nach EU-Recht bekämen.
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 17:43:51
      Beitrag Nr. 21 ()
      "Attatürk-Türken"

      LOL War Attatürk nicht Teil der jungtürkischen Bewegung
      (und sogar im Stab von Enver), die u.a. den Genozid
      an der Armeniern zu verantworten hat.

      Und so etwas soll ein Vorkämpfer für Menschenrecht sein.
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 17:46:46
      Beitrag Nr. 22 ()
      Tipp: Gebt mal bei Google "Lepsius Haus" ein.:D:D:D
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 21:20:14
      Beitrag Nr. 23 ()
      Diese Frage kann man meiner Meinung nach nicht ausdiskutieren.
      Das muß an der Wahlurne ausgetragen werden.
      Deshalb:
      Volksabstimmung über den Beitritt der Türkei.
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 21:23:03
      Beitrag Nr. 24 ()
      der Genozid
      an den Armeniern wir offiziell geleugnet





      das ist wie wenn Gerdi
      die Auswitzlüge verbreiten würde



      :mad:
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 08:47:39
      Beitrag Nr. 25 ()
      Türkische Reformen bringen die EU in Zugzwang
      Entmachtung des "Politbüros"

      Ein wahres Reformfieber hat die Türkei erfasst. Für das große Ziel, die Mitgliedschaft in der Europäischen Union, vollzieht sich derzeit ein für die dortigen Verhältnisse geradezu atemberaubender Umbruch. Mit den jüngsten Reform-Beschlüssen ergibt sich eine deutliche Machtverschiebung vom Militär hin zur Politik.
      Der bisher allmächtige "Nationale Sicherheitsrat", laut der großen türkischen Zeitung "Hürriyet" ein Art "Politbüro" des Landes, ist vom Entscheidungsgremium zu einem beratenden Organ degradiert worden. Ging früher nichts ohne den Zirkel der Generale, müssen diese sich nun mit einer Randposition bescheiden.

      Eine einschneidende Änderung für das Selbstverständnis der Armee. Sah sich diese doch bisher als Korrektiv zur Unfähigkeit ziviler Regierungen, Einheit und Sicherheit der Türkei zu garantieren. Mehrfach übernahmen die Militärs, wie zuletzt 1980, selbst die Regierungsgewalt.

      Zähneknirschend nimmt die Armeeführung die Beschneidung ihres Einflusses hin. Der islamisch-konservativen Regierung von Recep Tayyip Erdogan, die sich zunehmend gemäßigt gibt, kommt entgegen, dass die Militärs sich in den vergangenen Monaten wie selten vorher an eine politische Order halten mussten.

      Die war vom Parlament in Ankara vorgegeben worden: Es hatte im Vorfeld des Irak-Krieges den Amerikanern die Stationierung von 60000 Soldaten verweigert und somit den Aufbau einer US-Nordfront verhindert. Daraufhin verbaten sich die brüskierten USA einen türkischen Vormarsch in den Nordirak. Die Beziehungen zwischen Ankara und Washington waren auf dem Tiefpunkt.

      Mittlerweile zeigen sich Amerikaner wie türkische Armee an einer Beteiligung der Türkei an einer internationalen Friedenstruppe interessiert, doch das letzte Wort hat wiederum das Parlament. Beim eingeschränkten Aktionsradius der türkischen Armee fiel es dem Kabinett Erdogan umso leichter, weiter an der Reform-Schraube zu drehen. Neben der größeren Kontrolle des Militärs gehört dazu das auch das kürzlich verabschiedete Amnestiegesetz für Separatisten der verbotenen kurdischen Arbeitpartei PKK.

      Der Staat will damit eine Wiedereingliederung großer Teile der Rebellen in die Gesellschaft erreichen. Denjenigen die sich stellen, winken Straffreiheit oder Strafminderung. Das auf sechs Monate begrenzte Angebot ist vor allem an die rund 5000 PKK-Rebellen gerichtet, die nach der Festnahme PKK-Chefs Abdullah Öcalan 1999 in den Nordirak geflüchtet waren.

      Bereits im Sommer des Vorjahres war beim kräftigsten von insgesamt sieben Reformschüben den Kurden das Recht auf eigene Sendungen in Radio und Fernsehen zugebilligt worden. Außerdem wurde der Kurdisch-Unterricht an Schulen erlaubt. Besonderes Aufsehen aber erregte damals die Abschaffung der Todesstrafe und die garantierte Pressefreiheit.

      Die türkische Regierung sah sich damit bestens gerüstet für den Kopenhagener "Erweiterungsgipfel" der EU. Doch der damals amtierende Ministerpräsident Abdullah Gül kehrte schwer enttäuscht nach Hause zurück. Statt des erhofften Beitrittstermins brachte er nur die Zusicherung mit, das Ende 2004 über die Aufnahme von Beitrittsgesprächen neu entschieden wird.

      EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen freute sich gerade wieder über den nicht nachlassenden türkischen Reformeifer und betonte, besonders der Dämpfer für die Militärs sei "ein bedeutender Schritt "bei der Angleichung der zivilen Kontrolle über das Militär an die in den EU-Staaten übliche Praxis". Gleichzeitig spornte er die Türken an, die beschlossenen Reformen der vergangenen Monate auch tatsächlich umzusetzen. Die "Schlüsselrolle" liege bei Behörden und Justizapparat.

      Das ist wohl richtig. Doch den Schlüssel für eine auf Dauer nach westlichen Maßstäben demokratisierte Türkei hält nicht ein anatolischer Dorfrichter in der Hand, so viel Mühe er sich auch geben mag, sondern Brüssel. Der seit Jahren praktizierten Hinhaltetaktik der EU wird Stück für Stück der Boden entzogen. Europäisiert euch, hieß es immer wieder. Wenn genau das passiert, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder den Türken das Tor zur Union nach Terminangabe aufzuschließen oder klar zu sagen, dass Europa vor dem Bosporus endet. Was freilich zur Konsequenz haben könnte, dass das türkische Militär marschiert - zurück an die Macht.

      Von Steffen Honig

      http://www.volksstimme.de/debatte/show_fullarticle.asp?Berei…
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 08:52:44
      Beitrag Nr. 26 ()
      in einigen Teilen Ostanatoliens
      herrscht Hungersnot


      und die Sitten und Moral
      erinnern mich an das Mittelalter
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 08:55:15
      Beitrag Nr. 27 ()
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 09:54:18
      Beitrag Nr. 28 ()
      Europa als Ziel
      Von Rainer Hermann

      05. August 2003 Still und ohne Aufregung hat die Türkei eine Revolution vollzogen. Mehr als hundert Reformgesetze hat das Parlament in den vergangenen zwölf Monaten verabschiedet und dabei mit mancherlei Tabus gebrochen. Noch vor dem Zusammenbruch der Regierung Ecevit hatten die Abgeordneten des alten Parlaments die Todesstrafe abgeschafft und eine Schneise für die Verwendung des Kurdischen in den elektronischen Medien geschlagen. Dann hat nach ihrem Erdrutschsieg die AKP, eine konservative Partei mit islamistischer Vergangenheit, das Tempo beschleunigt: Sie erweiterte die Meinungsfreiheit, gewährte den Kurden kulturelle Rechte und entmachtete schließlich das Militär.

      Ungewiß war bis zuletzt, ob Ministerpräsident Erdogan und sein Außenminister Gül die Machtprobe mit dem Militär riskieren würden. Sie entschlossen sich dazu und spielten ihre Partie gut. Am Ende siegten sie ohne Verluste. Bei allen früheren Reformpaketen war Ankaras Establishment noch stark genug, um wichtige Reformen zu verwässern. Diesmal ist die Regierung hart geblieben. Erdogans Regierung sonnt sich nun im Glanz ihres Reformerfolgs.

      Dabei hatte es im Frühjahr gar nicht gut für sie ausgesehen. Der Irak-Krieg drückte ihr eine Agenda auf, die ihr schwer zu schaffen machte. Eine Schwächephase begann. Sie hat aber die Regierung nicht aus der Bahn geworfen. Denn zwei Vorzeichen haben sich fast unmerklich umgedreht: Zum einen ist die türkische Gesellschaft längst nicht mehr zerrissen, sondern geeint wie nie; erstmals führt das Ziel einer EU-Mitgliedschaft alle großen Gruppen zusammen und richtet sie auf ein gemeinsames Gesellschaftsprojekt aus. Zum anderen ist das Militär kein monolithischer Block mehr; seit dem Irak-Krieg ist es gespalten und mit sich selbst beschäftigt.

      Entlang der Peripherie Europas hat allein das Ziel EU viele Länder stabilisiert und eine Hinwendung zur Demokratie befördert, auch in der Türkei. Über Jahrzehnte war die Türkei ein tief gespaltenes Land. Heftige Konflikte hatte es zwischen türkischen und kurdischen Nationalisten gegeben, zwischen Säkularisten und Religiösen. Gespannt war auch das Verhältnis zwischen der urbanen Elite und der kulturellen Provinz. Immer kräftiger hat sich in den vergangenen Jahren aber ein Anstoß von außen bemerkbar gemacht, der diese Gegensätze miteinander versöhnen und die Demokratie endlich verankern konnte: das Projekt Europa.

      In wenigen Ländern an der Peripherie Europas findet das Ziel einer EU-Mitgliedschaft eine so hohe Zustimmung wie in der Türkei: Siebzig Prozent der Türken wollen sie. Jeder erhofft sich etwas von ihr. Die säkulare, intellektuelle Elite verspricht sich die Achtung der Menschenrechte und vor allem, daß zwei ihrer Albträume für immer verschwinden: die Umwandlung der Türkei in einen islamischen Staat und die Abspaltung der Kurden. Die Kurden wiederum wollen frei und ohne Repressionen über ihre Belange sprechen können; die Religiösen schließlich wollen mit dem Projekt EU die Religionsfreiheit verankern; wollen sicherstellen, daß künftig der das Sagen hat, der die Wahlen gewinnt.

      Denn bisher behält sich das Militär das letzte Wort vor. Der Ort dafür war der Nationale Sicherheitsrat. Dessen Entmachtung durch die Regierung Erdogan haben sich die Generäle erfolglos widersetzt. Erdogan hat erkannt, daß sich der Freiraum der Politik gegenüber dem Militär vergrößert hat, denn die Armee, die der EU skeptisch gegenübersteht, verliert an Rückhalt.

      Die Armeespitze ist seit der Diskussion über eine Beteiligung der Türkei am Irak-Krieg außenpolitisch tief gespalten. Viel Wirbel haben Äußerungen von "blockfreien" Generälen entfacht, die eine unabhängige Regionalmacht Türkei wollen, deren natürlicher Verbündeter Rußland sein könnte; einige ihrer Sprecher werden noch in diesem Monat in den Ruhestand gehen. Eine zweite Gruppe um Generalstabschef Özkök befürwortet die Reformen und das EU-Ziel, eine dritte pflegt die strategische Allianz zu Washington und zu Israel, mißtraut indes Europa. Seitdem Amerikaner im Nordirak elf türkische Soldaten verhaftet haben, fühlt sich die Armee auch noch in ihrer Ehre verletzt. Das Mißtrauen zwischen türkischen und amerikanischen Militärs ist seither unüberbrückbar geworden. Das erleichtert es den Generälen, sich vielleicht doch mit der EU abzufinden, wenn auch nicht mit der AKP.

      Noch immer scheiden sich an Erdogans Partei die Geister, die Schärfe der Diskussion ebbt aber ab. Allmählich schält sich heraus, daß in der Türkei zwei Formen konservativer Politik miteinander konkurrieren. Eine ist autoritär-konservativ, will den Staat also vor dem Bürger und vor Veränderungen schützen; dafür stehen Teile des Militärs und mehrere Parteien, die in der Versenkung verschwunden sind. Die andere ist kulturell-konservativ, verbindet also traditionelle Werte mit wirtschaftlichem Liberalismus; dafür steht heute die AKP. Sie setzt, auch wenn sie islamistische Wurzeln hat, die Tradition früherer Reformparteien fort, der Demokratischen Partei der fünfziger und der Mutterlandspartei der achtziger Jahre.

      Es ist das Verdienst der türkischen Demokratie, diese Islamisten integriert und sie im Wettbewerb der Parteien zu gemäßigten Akteuren der Politik gemacht zu haben. Dieser Wettbewerb wollte, daß seit 1987 keine Regierungspartei wiedergewählt worden ist. Die AKP weiß nur zu gut, daß es nur ein Mittel gibt, dieses Gesetz zu durchbrechen: die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen. Das erklärt einen Teil ihres Eifers. Die Grundsatzfrage ist dabei in den Hintergrund getreten, ob Demokratie und Islam miteinander vereinbar sind. In der Türkei wird vielmehr gefeiert, daß gerade diejenigen demokratische Reformen durchgesetzt haben, denen es bis vor einem Jahr die wenigsten zugetraut hatten.

      http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc…
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 12:31:03
      Beitrag Nr. 29 ()
      Versuch´s mal mit harten Fakten, z.Bsp. liegt das BIP
      nur bei 10% des deutschen.
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 12:33:40
      Beitrag Nr. 30 ()
      #29

      Fakt ist auch, dass 98 % der Landesfläche in Asien liegt.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 12:47:08
      !
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      Avatar
      schrieb am 12.08.03 13:03:33
      Beitrag Nr. 32 ()
      Türkei
      Aufschwung mit Achillesferse
      Nur das Militär könnte die Wirtschaft bremsen >>> !!! (ND 18.07.03)!!! <<<

      Von Jan Keetman, Istanbul

      Das hat es in der Türkei lange nicht mehr gegeben. Die Wirtschaft wächst mit hohen Raten, und das Inflationsgespenst ist verschwunden.
      Nach aller Drangsal, nach allem Stress haben wir so schöne Nachrichten nötig«, jubelte dieser Tage die türkische Wirtschaftszeitung »Dünya«. Die aktuellen Wirtschaftsdaten sind wirklich alles andere als lausig. Um 7,4Prozent ist die Wirtschaft im letzten Quartal im Verhältnis zum gleichen Vorjahreszeitraum gewachsen. Der Aufschwung wird zu einem großen Teil von guten Exporten getrieben. Trotz des Geschreis der Exportwirtschaft und von Banken wegen der Lira-Stärke gegenüber dem Dollar nahmen die Ausfuhren im ersten Halbjahr um 34,6Prozent zu. Hauptabnehmer ist nämlich der Euro-Raum.
      Frohe Botschaft kommt nun auch von der Inflationsfront. Die Verbraucherpreise sind – nach einem langen Zeitraum mit zwei- bis dreistelligen Teuerungsraten – von Mai auf Juni leicht gesunken, die Großhandelspreise sogar zweite Monate in Folge. Das letzte Mal hatte man so etwas vor 18 Jahren erlebt.
      Letzteres ist zum Teil auf die Währungsrelationen zurückzuführen – der schwache Dollar hält die Rohstoff- und Energiepreise in Schach. Doch es ist auch die Frucht zäher Reformen, die die jetzige Regierung und ihre Vorgängerin, den Internationalen Währungsfonds im Nacken, durchgeführt haben. Noch vor zwei Jahren schrumpfte die türkische Wirtschaft um 9,4 Prozent, die Inflation mit Raten von 60 bis 70 Prozent war chronisch. Für das Gesamtjahr 2003 peilt die Regierung 5 Prozent Wachstum an und liegt damit noch unter den Erwartungen vieler Ökonomen. Anders als im vergangenen Jahr beruht dabei der Anstieg nicht auf einem äußerst niedrigen Ausgangsniveau.
      Sicher trägt zu der guten Stimmung in der Wirtschaft auch bei, dass sich die Regierung erfolgreich bemüht, die politischen Kriterien für die Aufnahme der Beitrittsverhandlungen mit der EU zu erfüllen. Umgekehrt ist eine Regierung, die mit ökonomischen Problemen zu kämpfen hat, oft zu schwach, um sich gegen Reformgegner durchzusetzen. Kommt sie aber mit dem Volldampf einer prosperierenden Wirtschaft daher, ist sie nicht so leicht aufzuhalten. Dennoch liegt hier die Achillesferse des Aufschwungs. Sollte das Militär den Eindruck haben, seine Macht würde zu sehr beschnitten oder einige Reformschritte dienten in Wirklichkeit nur einer schleichenden Islamisierung, könnte es zu einer Konfrontation kommen, die auch die positive Stimmung der Wirtschaft rasch wieder vertreiben könnte.
      Im Moment allerdings herrscht Aufbruchstimmung. Selbst die ansonsten sehr nüchterne »Dünya« schreibt pathetisch: »Nun ist die Zeit gekommen. Wir wollen unsere Ketten zerbrechen, wir wollen unsere Furcht besiegen!«

      >>> !!! (ND 18.07.03)!!! <<<

      http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=38586&IDC=3
      Avatar
      schrieb am 12.08.03 16:46:38
      Beitrag Nr. 33 ()
      Ohne den 11.September hätte Argentinien die IWF-Hilfe
      bekommen und nicht die Türkei, die jetzt im Zustand von
      Argantinien wäre.
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 08:20:13
      Beitrag Nr. 34 ()
      WOW, was für ein Forum, wenn Kurden und Deutsche über die Entwicklungen in der Türkei sprechen:D
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 10:20:31
      Beitrag Nr. 35 ()
      @Sensys

      Meinst Du "alaKurda" oder was?:confused:

      MfG
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 10:22:14
      Beitrag Nr. 36 ()
      DIe Türkei gehört genau so zu Europa wie China und Japan !

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 12:12:35
      Beitrag Nr. 37 ()
      I



















      NUR ZWISCHENDURCH ZUR ENTSPANNUNG !
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 12:18:57
      Beitrag Nr. 38 ()
      nehmt ruhig alle von uns, in unserer unendlichen Solidarität und Toleranz teilen wir gerne alles mit euch

      es reicht, erstmal gehören die alle nach Hause geschickt, alles Wirtschaftsflüchtlinge und dann kann die gute Türkei gerne versuchen, der GUS oder sonstwo beizutreten aber in der EU hat sie wirklich absolut gar nichts zu suchen, wär ja noch schöner
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 12:37:06
      Beitrag Nr. 39 ()
      #23 MrGangsta...man könnte die Wahlurnenabstimmung
      über den Türkeibeitritt auch derart ausweiten, dass
      diejenigen Parteien, die solches befürworten,
      im Voraus oder aber im Nachhinein einfach nicht mehr gewählt werden...Parteien, die über Wählerköpfe hinweg
      derart entscheiden , sollten wissen, dass sie bei der nächsten Wahl (egal welcher Art ) verlieren werden....:D
      ...alle M8 dem Wechselwähler...
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 12:40:44
      Beitrag Nr. 40 ()
      @eloy1,

      danke für die Bilder. Sie erinnern mich an unvergessliche Tage als Gast bei freundlichen, höflichen Menschen.
      Und das seit 25 Jahren.
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 17:30:02
      Beitrag Nr. 41 ()
      vor allem für Frauen
      ein tolles Reiseland :O
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 18:24:39
      Beitrag Nr. 42 ()
      @aufwachen,

      ja, auch für Frauen.
      Avatar
      schrieb am 15.08.03 20:46:26
      Beitrag Nr. 43 ()
      @wolaufensie

      Das klingt gut, wird in der Praxis aber nicht funktionieren.
      Avatar
      schrieb am 16.08.03 01:57:57
      Beitrag Nr. 44 ()
      Nun, hier wird noch relativ harmlos gegen die Türkei zu Felde gezogen, aber das ist ja nichts neues.

      War vielleicht jemand in der Türkei, z.B.Urlaub machen und so. So nebenbei immer mehr Deutsche leben fest in der Türkei, so viele, dass man das schon wieder verstört aufnimmt. Genaue Zahlen gibt es nicht. Schätzungen gehen von 150.000 aus, tendenz steigend.

      Da gibt es ein Volk von Dichtern und Denkern, sagt man.
      Und rauskommt im Grunde ein Verschnitt von ewig einseitig "gebildeten" Gedanken. Dass sich die auch noch trauen, so zu schreiben, ist auch noch erbärmlich dazu.

      Zunächst, der Drang nach Europa wehrt schon über 500 Jahre.
      Vorreiter kamen bis nach Bayern.

      Ich selbst gestehe, dass nicht die ganze Fülle von Wissen zuwerfen kann, damit ihr endlich mal das Maul nicht zu weit aufreist.

      Was sind das für Werte, die ihr da insgesamt verteidigen wollt?

      - Etwa die, wie man Kinder ohne Väter aufzieht?
      - Die Steigerung dazu führt, dass gleichgeschlechtliche Kinder haben können?
      - Gibt es noch so etwas wie Gott in eurem Leben?
      - Ist das Lebensziel die Perversion des Seins, das Maß aller Dinge?

      Die Beschneidung ist eine Übernahme vom Judentum. Im übrigen war Jesus auch Jude und dummerweise auch beschnitten! Der paulinische Gedanke im Christentum, hat dann diese Voraussetzung zum Sektenbeitritt abgeschafft.
      Paulus kommt auch noch aus Tarsus, der heutigen Türkei. noch ein blöder Zufall.

      Die Rechte von Frauen sind im Islam umfassend geregelt.
      Und haben den Frauen mehr Rechte gegeben, als es im Abenland üblich war. Die monogame Ehe wurde von der katholischen Kirche durchgesetzt, um die Familie besser unter der Kontrolle zu haben. Was die Fürsten und Päpste natürlich nie gebunden hattte.
      Wer hat den systematisch Frauen in Sumpfe und Seen versenkt, auf Scheiterhaufen verbrannt und in die Sklaverei verschickt, gen Osten?

      Der Islam hat auch strenge Hygiene-Vorschriften, für die der Westen das späte 19. Jahrhundert gebraucht hatte.

      Zum einen brantmarkt ihr das Verbot des Kopftuchtragens und verbietet es dann wieder um so strenger in euren westlichen Ländern. Irgenwas läuft hier schief?

      Paradoxerweise sind die Islamisten im gleichen Boote, wie die 5. Kolone des Westens. Die Islamisten und die EU haben das gleiche Ziel: Die Zerrschlagung des Kemalismus,samt den Atatürkimus. Dummerweise hat eigentlich der Westen die Form begründet.

      Den Eintritt der Türkei in den 1. Weltkrieg hat sie dem Dreier Kollegium um Talat Pascha (allesamt Berlinhörig) zu verdanken, indem sie ganz einfach ein unbewaffnetes russisches Handelschiff versenkten. Die Ölfelder um Kirkuk haben Deutsche Eisenbahn Ingenieure zufällig entdeckt, weil man schon mit einem Spatenstich daran kam.
      Das deutsche Ziel war die ungestückelte Form des osmanischen Reiches zu beherrschen. Was natürlich den Engländern und Franzosen überhaupt nicht passte.
      Nur weil sich eben diese damaligen drei Mächte nicht einigen konnten, kam es zum ersten Weltkrieg. Der arme Serbe war im Grunde nur eine Fata Morgana. Kriege haben immer eine wirtschaftliche Form, die auch Macht heißt!

      Ach ja die arme armenier Frage. Vielzu gern würde auch die deutsche Politik sich dieser Form der Desinformation beteiligen, wären da nicht die eigenen Leichenberge genau um diese Frage nicht allzu groß. Die Erleichterung zu dieser Erkenntnis müßt ihr euch schon selber holen.

      Euer Glück ist doch, daß die türkische Intellektuellen vielzu große Phileuropäer sind. Ud der Rest kaumdarüber bescheid weiß. Jedes eurer Argumente ist doch nur eine leere Sprechblase!

      Wie weit ihr im übrigen mit den neuen Zugewinnen seid, ist auch noch an anderer Stelle zu würdigen!

      Das man mich hier nicht mißversteht, ein Befürworter für den EU-Beitritt der Türkei sollte man aus meinem Beitrag nicht daraus folgern! Gerade das Gegenteil ist der Fall!
      Ich finde nur eure Gedanken und eure Intention, geht in eine ganz andere Richtung. Und dagegen bin aufs Schärfste.
      Avatar
      schrieb am 16.08.03 02:24:52
      Beitrag Nr. 45 ()
      War „Vater der Türken“
      ein „Sohn der Juden“ ?

      War Kemal Atatürk Jude ? Hingen seine Reformen mit seiner Herkunft zusammen? Ist der Jude Atatürk gerade als solcher zum Feind des türkischen Islam geworden? Wie schon früher hat auch in diesem November der Todestag von Kemal Pascha „Atatürk“, dem Vater der modernen Türkei, zu einer Belebung der alten Diskussion über seine wahrscheinlich jüdische Abstammung geführt. Die diesjährige Debatte in der türkischen Presse um den 10. November – am 10. 11. 1938 verstarb der Staatsgründer – wird in der Dezember-Zeitschrift des Zentralrates der Israelitischen Kultusgemeinden von Griechenland „Zachronoth“ zusammengefaßt. Auch zu den griechischen Juden hat diese Frage Bezug, da Atatürk 1881 in Saloniki geboren wurde. Dieses einstige „Jerusalem des Balkans“ mit seiner unter den Sultanen zu zwei Dritteln jüdischen Einwohnerschaft gehört heute zu Griechenland und zählt seit der Schoah nur mehr knapp 3000 Juden.
      „Zachronoth“ zufolge gehörten die Eltern Kemals zur Gemeinschaft der sogenannten „Dönmehs“, was auf Türkisch „Glaubenswechsler“ bedeutet. Es handelt sich dabei um die gerade in Saloniki stark vertretenen Anhänger des falschen Messias Schabatai Zewi aus dem 17. Jahrhundert. Dieser hatte unter anderem die äußerliche Annahme des Islam gepredigt, um den Juden im Osmanischen Reich auch die höchsten Staatsämter zugänglich zu machen. Nach schabataistischen Prophezeiungen sollte eines Tages sogar der Sultan aus ihren Reihen kommen. Fast so weit brachte es nach der jungtürkischen Revolution von 1908 deren Dönmeh-Minister Cavid (= David) Bey; immerhin jener Mann, mit dem die Zionisten vor dem Ersten Weltkrieg erfolgreich über ihre ersten Niederlassungen in Palästina verhandelt haben.
      Wichtige Zeugin für die Herkunft Atatürks aus dieser Gemeinschaft ist die Sultanstochter Kenize Murad in ihren Memoiren aus der Palastzeit des damals jungen Generals Kemal Pascha. Gerade Atatürks Bemühen um säkuläre Harmonie zwischen allen drei großen monotheistischen Weltreligionen in der Türkei anstelle der alten islamischen Vorherrschaft hinge mit seinem Dönmeh-Hintergrund zusammen. Bezeichnenderweise sei die auch – vorübergehende – Hitler-freundliche und antisemitische Wende der Türkei 1941/42 erst nach Atatürks Tod unter seinem türkisch-nationalistischen Nachfolger Ismet Inönü möglich geworden.
      Heinz Gstrein, Athen

      http://www.aufbauonline.com/1999/issue24/pages24/23b.html
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 10:31:16
      Beitrag Nr. 46 ()
      Deutschland und die Türkei
      waren ja schon früh miteinander verbunden ...


      Thread: Waren die Türken ein Vorbild für Hitler?
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 14:11:43
      Beitrag Nr. 47 ()
      Bzgl.Argumenten gegen einen EU-Beitritt der Türkei
      möchte ich auf meinen Thread: EU-Betritt der Türkei: Schröder verrät uns alle hinweisen.
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 17:24:22
      Beitrag Nr. 48 ()
      Die Türkei rückt näher

      VON THOMAS SEIBERT, Istanbul

      In der Türkei hat eine neue Ära begonnen. Die Unterschrift von Staatspräsident Sezer unter das jüngste EU-Reformpaket der Regierung bedeutet, dass die Armee erstmals seit dem Militärputsch von 1980 kein gesetzlich verbrieftes Recht mehr hat, der Regierung in Ankara im Nationalen Sicherheitsrat die Politik zu diktieren. Die Reformen, darunter auch eine Amnestie für PKK-Mitglieder, verbessern nicht nur die EU-Chancen Ankaras. Sie dürften auch Auswirkungen auf die Asylpraxis in Deutschland haben: Es gibt immer weniger Gründe, Asylanträge von Türken anzuerkennen. Ministerpräsident Erdogan kann bei seinem Besuch in Deutschland Anfang September mit viel Lob der Bundesregierung rechnen.

      Die Reform des Sicherheitsrates krönt das Reformprogramm von Erdogans Regierung. In den vergangenen Monaten waren die Rechte der Kurden verbessert und die Stellung christlicher Gemeinden sowie die Meinungsfreiheit gestärkt worden. Nun wird der Sicherheitsrat von einer Art militärischen Nebenregierung zu einem der Regierung unterstellten Beratungsgremium umgestaltet. Dies war nur möglich, weil das Ziel der EU-Mitgliedschaft alle wichtigen gesellschaftlichen Kräfte in der Türkei eint. Das hohe Tempo hat seine Wirkung auf westliche Botschaften in Ankara und die EU-Kommission in Brüssel nicht verfehlt. Ankara wird für seine Reformfreude gelobt. Bei seinem Besuch bei Bundeskanzler Gerhard Schröder im September wird Erdogan auf seine Erfolge hinweisen - und die deutsche Unterstützung für die EU-Kandidatur der Türkei einfordern.

      Zum türkischen Reformprogramm gehört auch eine Teilamnestie für Mitglieder der kurdischen Guerillagruppe PKK. Einige tausend PKK-Mitglieder sollen wieder in die türkische Gesellschaft integriert werden. Wenn sich die türkischen Behörden an ihre Zusage halten und die PKK-Mitglieder rechtsstaatlich behandeln, könnte das Folgen für viele türkisch-kurdische Asylbewerber in Deutschland haben. Die "Asyl-Tür"nach Europa sei jetzt endgültig zu, kommentierte eine türkische Zeitung bereits. Das Beispiel zeigt, dass die Annäherung Ankaras an die EU nicht nur für die Türkei selbst Fortschritte bringen kann, sondern auch für die Europäer.

      Aber muss es gleich die Vollmitgliedschaft sein? Türkei-Skeptiker in Europa wollen Ankara eine Partnerschaft unterhalb der Beitrittsschwelle vorschlagen, um die Türken aus der EU herauszuhalten. Ähnliche Partnerschaftsverträge sind auch für andere Länder wie die Ukraine im Gespräch. Zumindest im Fall der Türkei taugt dieses Modell aber nicht. Anders als etwa die Ukraine ist die Türkei seit vier Jahren offizieller EU-Beitrittskandidat - die Europäer haben dem Land die spätere Mitgliedschaft versprochen, falls es bestimmte Bedingungen erfüllt. Soll diese Zusage nun nichts mehr wert sein, nur weil die Türkei das Unerwartete tut und die EU-Aufgabenliste systematisch abarbeitet?

      Wichtiger als die Fairness ist aber ein anderer Punkt. Gegner einer EU-Mitgliedschaft der Türkei gehen vom heutigen Zustand des Landes aus. Das ist zu kurz gedacht. Wäre eine Türkei, die die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Kriterien für einen Beitritt erfüllt, wie sie es derzeit mit einigem Erfolg versucht, nicht doch ein Gewinn für Europa? Die entscheidende Frage lautet: Wie europäisch ist die Türkei? Dabei geht es nicht um Geografie oder Religion, sondern um die politische und wirtschaftliche Ordnung des Landes. Mit den jüngsten Reformen wird die Türkei immer europäischer, auch wenn sie noch einen weiten Weg vor sich hat.

      Wenn sie diesen Weg konsequent zu Ende geht, haben die Europäer am Ende die Chance, eine gefestigte Demokratie an der geostrategisch wichtigen Nahtstelle zwischen Ost und West aufzunehmen, ein Land mit einer sehr jungen Bevölkerung und mit einer sehr dynamischen Wirtschaft - und ein Land, das für das Ziel Europa bereit ist, seinen ganzen Staat umzukrempeln. An der Reformfähigkeit und dem Reformtempo in Ankara jedenfalls könnte sich so mancher EU-Staat ein Beispiel nehmen.

      Aktualisiert: 18.08.2003, 05:06 Uhr

      http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/48…
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 17:41:04
      Beitrag Nr. 49 ()
      @a_la_turka

      Sag mal, reicht es bei Dir noch zu mehr als copy&paste von Artikeln aus der roten Presse?
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 18:22:17
      Beitrag Nr. 50 ()
      @ danatbank

      Kannst Du die Fakten bzw. die Wahrheiten nicht vertragen ?

      Bei einem Türken der sich in Deutschland über etwas beschwert,würden einige Deutsche wohl antworten : "Dann geh doch in die Türkei zurück,wenn es Dir hier nicht gefällt".

      Soll ich mich diesem Niveau anpassen und Dir sagen: "Dann geh doch in einen anderen Tread,wenn es Dir hier nicht gefällt" ?

      Also,das möchte ich dann doch nicht.
      Aber ich bin gerne bereit mit Dir über dieses Thema zu diskutieren.
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 19:00:22
      Beitrag Nr. 51 ()
      Also Fakten beinhalten die Artikel unten nicht in
      besonderem Maße. Dies wird daran deutlich, daß keine
      konkreten Zahlen genannt werden.

      Hier ist die erste Zahl: 4,9 Mrd.€/annum wäre allein der
      Anteil Deutschlands während der ersten Jahren, der
      sich in den Folgejahren noch weiter steigern würde.

      Als Absatzmarkt ist die Türkei relativ uninterressant,
      da das BIP deutlich unter dem der Schweiz liegt.
      Nenn doch mal ein einziges türkisches Unternehmen,
      das international eine Rolle spielt. 42% der
      Erwerbsbevölkerung sind noch immer in der Landwirtschaft
      beschäftigt, ganze Branchen (z.B.Chemie/
      Pharma) werden protektionistisch geschützt.
      Ergo: Die Türkei paßt allein aufgrund der Wirtschaftsstruktur
      nicht in die EU (Gleiches gilt für andere Armenhäuser
      wie Rumänien oder die Ukraine).

      Also: Was kann die Türkei bieten, daß solche
      Transferzahlungen sich rentieren?
      Avatar
      schrieb am 18.08.03 19:17:21
      Beitrag Nr. 52 ()
      @ danatbank

      Zitat aus #48

      Wichtiger als die Fairness ist aber ein anderer Punkt. Gegner einer EU-Mitgliedschaft der Türkei gehen vom heutigen Zustand des Landes aus. Das ist zu kurz gedacht. Wäre eine Türkei, die die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Kriterien für einen Beitritt erfüllt, wie sie es derzeit mit einigem Erfolg versucht, nicht doch ein Gewinn für Europa? Die entscheidende Frage lautet: Wie europäisch ist die Türkei? Dabei geht es nicht um Geografie oder Religion, sondern um die politische und wirtschaftliche Ordnung des Landes. Mit den jüngsten Reformen wird die Türkei immer europäischer, auch wenn sie noch einen weiten Weg vor sich hat.

      Wenn sie diesen Weg konsequent zu Ende geht, haben die Europäer am Ende die Chance, eine gefestigte Demokratie an der geostrategisch wichtigen Nahtstelle zwischen Ost und West aufzunehmen, ein Land mit einer sehr jungen Bevölkerung und mit einer sehr dynamischen Wirtschaft - und ein Land, das für das Ziel Europa bereit ist, seinen ganzen Staat umzukrempeln. An der Reformfähigkeit und dem Reformtempo in Ankara jedenfalls könnte sich so mancher EU-Staat ein Beispiel nehmen.
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 00:07:03
      Beitrag Nr. 53 ()
      a_la_turka,

      vielleicht wäre es für die Türkei sogar besser, sie würde
      nicht in die EU kommen.

      Nehmen wir China und Korea. Diese beiden Länder sind
      heute das Welt-Zentrum der Elektro-Produktion. Sind
      diese Länder in der EU??? Nein - sie haben es aus
      eigener Kraft geschafft und sich nicht darauf verlassen
      in eine größere Staatengemeinschaft eingemeindet und
      anschließend von dessen Unternehmen kolonialisiert zu
      werden.

      Die Aufnahme vieler Staaten in die EU wird bedueten:

      Reduzierung des Staates auf einige wenige Kern-Regionen
      -bei kleineren Staaten meist die Hauptstadt- und der
      Rest wird zur tiefsten Provinz, so wie Nord-Dakota in den
      USA.

      Ja, es werden sich Unternehmen ansiedeln; als verlängerte
      Werkbänke und wenn ein noch kostengünstigeres Land der
      EU beitritt wird dorthin abgewandert.

      In Ungarn habe ich neulich gelesen macht die Auto-Branche
      rund 50 Prozent der Exporte aus.Und diese hängen an den
      Liefer-Verträgen mit zwei oder drei Auto-Konzernen.

      Ungarn ist damit so einseitig auf die EU ausgerichtet,
      wie es vorher an der Sowjetunion und deren Kombinaten hing!
      Vielleicht noch einseitiger, denn da, wo heute die
      Motoren für BMW und Audi gefertigt werden, montierten
      die Ungarn einst das Endprodukt Busse und das für den
      gesamten RGW!

      Nehmen wir den Finanz-Sektor, einen nennenswerten eigenständigen
      Finanz-Sektor gibt es in keinem der Beitritts-Länder mehr.
      Das sind alles nur noch Filialen Deutscher, französischer
      und angelsächsischer Konzerne.

      Die bis jetzt selbständigen türkischen Unternehmen
      mundgerecht zubereitet zu schlucken, darüber freuen sich
      die Konzern-Zentralen schon. Und dann schauen wir mal,
      was 20 Jahre nach dem Beitritt von einer eigenständigen
      türkischen Wirtschaft verbleiben wird!

      Muß mal durchrechnen, wie man eine in die EU eingegliederte
      Türkei kolonisieren wird!

      Oder anders ausgedrükt:

      Der einfache Bürger in Deutschland zahlt seine Steuern
      dafür, daß sich ein paar reiche Türken und viele
      mächtige West-Konerzne am EU-Beitritt der Türkei bereichern können.



      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 19.08.03 01:26:55
      Beitrag Nr. 54 ()
      @a_la_turka

      Wenn sie diesen Weg konsequent zu Ende geht, haben die Europäer am Ende die Chance, eine gefestigte Demokratie an der geostrategisch wichtigen Nahtstelle zwischen Ost und West aufzunehmen,

      Geostrategische Nahtstelle ist ja wohl euphemistisch
      für Krisenherd. Mit der Zeit haben die Türken es
      sich mit allen Nachbarn verscherzt: Mit den Griechen,
      den Armeniern, den Syrern, ganz zu schweigen von den
      kurdischen Minoritäten.

      ein Land mit einer sehr jungen Bevölkerung

      Ist ja schön für die Türken, aber was haben wir davon?

      und mit einer sehr dynamischen Wirtschaft

      Ich sehe ein gewisses Potential im Rahmen des Outsoucings
      in Niedriglohnländer, aber in diesem Bereich bietet
      der Mittlere und Ferne Osten ein konkurrenzlos niedrigbezahltes
      industrielles Reserveheer.(siehe Mexico: trotz
      offshore-outsourcing-Welle ging die Beschäftigung im
      verarbeitenden Gewerbe letztes Jahr um knapp 5% zurück
      durch Produktionsverlagerung nach China).
      Und für den lokalen supply chain gibt es ja schon Osteuropa.
      Vor einem Jahr haben noch alle von schwerer Wirtschaftskrise
      gesprochen, dann kamen die gewaltigen IWF-Beihilfen und
      der Staat hat einen Haufen fauler Kredite übernommen und
      marode Banken verstaatlicht (übrigens ohne Entschädigungsansprüche
      auch ausländischer Anteilseigner zu prüfen).
      Zudem hat die Lira noch immer stark inflationäre Tendenzen.

      - und ein Land, das für das Ziel Europa bereit ist, seinen ganzen Staat umzukrempeln.

      Klar, aber doch nicht um des Umkrempelns selbst willen,
      sondern im Hinblick auf die EU-Aufnahme mit all ihren
      Implikationen (inklusive Transferzahlungen in Höhe von
      über 10% des türkischen BIP).

      An der Reformfähigkeit und dem Reformtempo in Ankara jedenfalls könnte sich so mancher EU-Staat ein Beispiel nehmen.

      Nun, es hat auch kein europäisches Land derartigen
      Nachholbedarf in Sachen demokratischer Grundrechte.

      @thefarmer

      In der Türkei würde ich nicht unbedingt investieren.
      Siehe z.B.
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,259694,00.html
      Daß die Turk Telecom (genausowenig wie m.W. die
      Turkish Airlines) selbst auf dem Höhepunkt des
      Telekombooms (wohl wg.gewaltigen Investitionsbedarfs)
      nicht losgeschlagen werden konnte,
      spricht Bände. Tatsache ist aber, daß ein Großteil der
      protektionierten mittelständischen Industrie vom
      Markt verschwinden würde.


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      Die Türkei wird immer europäischer