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    Japan gerettet? Geldbesteuerung nach Silvio Gesell geplant?! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.10.03 14:22:54 von
    neuester Beitrag 13.10.03 17:10:34 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 11.10.03 14:22:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      Japans Regierung durch Gesellsche Ideen inspiriert?


      Auf ihren Internetseiten berichtet das US Magazin Forbes über einen Plan der japanischen Regierung, eine Steuer auf Geld zu erheben. Der Haken an dem Bericht (siehe Link am Ende des Beitrags), der Autor bezieht sich ausschließlich auf eine Veröffentlichung in einem japanischen Lifestyle Magazin. Die Glaubwürdigkeit dieser Quelle wird derzeit von uns geprüft.

      Japan erwägt eine radikale Deflations-Therapie
      Benjamin Fulford, 09.06.03, 9:50 AM ET, www.forbes.com
      (eine Übersetzung von R. Mittelstaedt)

      TOKYO - Gemäss einer führenden japanischen Wochenzeitschrift, Shukan Gendai, erwägt Japan alles Bargeld und alle Sparguthaben zu besteuern mit der Absicht, die Menschen zu bewegen, ihr Geld auszugeben - oder es zu verlieren.

      Der Plan, wie er in dem Magazin dargestellt wurde, fordert eine jährliche Steuer von 3% bis 5% auf alle Sparguthaben und Termineinlagen des Landes. Das Ziel der Massnahme ist, die japanischen Sparer zu zwingen, ihr Geld entweder für Konsum zu verwenden oder in Aktien, Anleihen oder Immobilien zu investieren, um auf diese Weise die Auswirkung einer empfindlichen negativen Zinsrate auf ihre Sparguthaben zu vermeiden.

      Das Magazin berichtet, dass die Massnahme im April nächsten Jahres durchgeführt würde, wenn die Regierungspläne umgesetzt würden, im Austausch zur bestehenden Währung, eine neue, schwer zu fälschende Währung einzuführen, um die Menschen daran zu hindern, einfach Bargeld zu horten. Das alte Bargeld würde dann durch neues Bargeld ersetzt, wobei die Regierung einen Abzug von 3% bis 5% einbehält und den Bestand des gebunkerten Geldes erfasst.

      Wenn die Leute ihre alten Banknoten nicht vor diesem Termin umtauschen, werden sie zu wertlosen Papierzetteln. Unnötig zu erwähnen, dass dann auch schwarzes Geld, welches von Gangstern, Steuerbetrügern und anderen gehalten wird, dazu gezwungen würde, sich auf Immobilien, Anleihen oder Aktien zu verlagern.

      Die einzige Alternative dazu wäre, dass die japanischen Sparer ihr Geld ins Ausland bringen, ein Vorgang, der einen Tsunami von Yen auf die Weltmärkte schwemmen würde.

      Da die japanischen Sparguthaben etwa 12 Billionen Dollar ausmachen, könnte die Massnahme, wenn sie durchgeführt wird, massive Auswirkungen haben. Mit grosser Sicherheit würde diese Massnahme den 13 Jahre langen japanischen Bärenmarkt beenden. Sie könnte auch die Deflation im Land beenden.

      U.S.-Firmen, die hohe Investitionen in japanischen Immobilien und Aktien besitzen oder japanische Firmen gekauft haben, sollten dabei einen netten Gewinn machen. Dies würde sich u.a. für Goldman Sachs, Morgan Stanley, Wal-Mart Stores und die verschiedenen Hedge-Fonds - wie Ripplewood Holdings, Cerberuns and Carlyle -, die dort hohe Einsätze haben, positiv auswirken.



      http://www.forbes.com/2003/06/09/cz_bf_0609japan.html

      Für Japanisch-Leser hier die URL von "Shukan Gendai":
      http://kodansha.cplaza.ne.jp/wgendai/index.html

      Inzwischen ist die ganze Geschichte in der japanischen Mailingliste der GRSJ [Gesell Research Society Japan, wo ich Mitglied bin] etwas ausführlicher diskutiert worden aufgrund der Anfrage eines Deutschen, der in perfektem Japanisch um Auskunft gebeten hatte. Aus der Diskussion ergibt sich nun folgendes:
      Ein Teilnehmer der ML, bzw. dessen Frau, erinnerte sich an den Artikel von "Shukan Gendai" und demnach war in diesem Artikel nur von einer -einmaligen- Erhebung einer Steuer von 3-5% anlässlich der Umtauschaktion im April nächsten Jahres die Rede. Die Aktion der Regierung ziele vor allem darauf ab, den Umfang von gebunkertem und schwarzem Geld zu erfassen.
      Eiichi Morino [der Leiter der GRSJ] meinte, dass er über keine Insider-Informationen der Regierung verfüge. Er wisse nur, dass ein Wirtschaftsexperte der japan. Notenbank ein Buch (Fukao, "Ausweg aus der Stagnation" [Teitai Dasshutsu]) geschrieben habe, in dem dieser die Einführung von Gesell-Geld als notwendig erachtet, aber dieser Wirtschaftsexperte ist halt nicht die Regierung. Morino-san hält es für sehr unwahrscheinlich, dass man sich in Regierungskreisen ernsthaft mit Gesell auseinander gesetzt habe. Die Einführung von *echtem* Gesellgeld (keine Umlaufgebühr auf Geldguthaben) wäre sicher vernünftig und eine ökonomische Wohltat. Andererseits hätte ein Alleingang Japans weitreichende politische Konsequenzen, den aufgrund mangelnder Einsicht in den Segen des Gesell-Geldes in oberen Regierungskreisen niemand wagen würde. Man kann also den Forbes-Artikel getrost als Ente abhaken.
      An der Einführung von Gesell-Geld wird in Japan jedoch sehr emsig gearbeitet -, nämlich auf der Graswurzelebene in zahlreichen Regionalwährungen, wobei die GRSJ eine sehr aktive Rolle spielt. Auf dieser Ebene gibt es durchaus wohlwollendes Interesse von regionalen Regierungsstellen. Irgendwann wird das dann sicher auch nach oben durchdringen, doch das braucht Zeit...

      Robert Mittelstaedt


      (10.10.2003 Popp
      inwo.de)
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      das nenne ich doch einmal eine positiv Aktion:)
      Avatar
      schrieb am 11.10.03 14:40:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wann wird auch Hans Eichel auf diese Idee kommen? :look:
      Avatar
      schrieb am 11.10.03 15:42:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      Das Ausmaß der Verwerfungen und Fehlinvestitionen könnte gigantisch werden.
      Da die Japaner im Allgemeinen nicht direkt blöd sind, werden sie das bleiben lassen.
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 17:10:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      hat dazu keiner was zu sagen :confused:


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