Marine Le Pen - Ganz der Papa - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 21.03.04 07:45:01 von
neuester Beitrag 21.03.04 23:09:37 von
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Ganz der Papa
Jean Marie Le Pens jüngste Tochter Marine kandidiert am Sonntag in Paris bei den Regionalwahlen
Johannes Wetzel und Marc Theobald
PARIS, im März. Umstandslos holt Marine Le Pen ihren Besucher am Eingang der Parteizentrale ab: Eine legere junge Frau von fünfunddreißig mit offenem blonden Haar in langen Strähnen, die sie bei Fernsehauftritten liebevoll zurückstreicht. Als "Klon von Jean-Marie Le Pen" hatte sie ihre Mutter bezeichnet: Äußerlich. Charakterlich. Dasselbe breite Gesicht, dieselbe stämmige Figur wie ihr Vater. Derselbe Mut, wie sie selbst meint. Es dauert nicht lange, bis ihr herzhaftes Lachen erschallt, "Stärke sechs auf der Richterskala". Die jüngste Tochter des rechtsextremen Parteiführers hat den Charme einer Seemannsbraut: Bretonisches Familienerbe. Geschnürtes Oberteil, braune Lederhose, spitze Wildlederschuhe mit hohen Absätzen: Man könnte sie sich auch in einem Western vorstellen. Da würde sie den Saloon führen. In Wirklichkeit will sie am liebsten französische Innenministerin werden. "Wenn Jean-Marie Le Pen 2007, wie ich hoffe, Staatspräsident ist", sagt sie, und steckt sich die erste Zigarette an.
Dreihundertprozentig
Le Pens jüngste Tochter hat eine große Klappe wie ihr Vater und dieselben Ansichten. Aber sie hat keinen der Fehler des Fünfundsiebzigjährigen: Sie ist zu jung, um sich im Algerienkrieg die Hände schmutzig gemacht zu haben, sie bezeichnete den Holocaust nie als "Detail in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs", sie vermeidet Provokationen und Handgreiflichkeiten. Und bleibt doch dreihundertprozentig Le Pen. Erst kürzlich wieder musste Jean-Marie Le Pen sich wegen "Aufstachelung zum Rassenhass" verantworten: "Wenn es in Frankreich 25 Millionen Muslime gibt, haben die das Sagen. Die Franzosen werden mit gesenkten Augen vom Trottoir treten." Die Tochter stimmt ihm darin zu: "Er hat das auf seine Art gesagt. Ich hätte mich anders ausgedrückt. Aber ich teile dieselbe Befürchtung."
Marine Le Pen kann die jungen, weiblichen, bürgerlichen Wähler anziehen, die den Front National bisher mieden. Die Regionalwahlen am 21. und 28. März, bei denen sie als Spitzenkandidatin der "Nationalen Front" in der Region Ile-de-France um Paris antritt, sind ein wichtiger Test. Politologen befürchten, dass am 21. März 2004 der Vergleich mit dem 21. April 2002 bemüht werden muss, als Jean Marie Le Pens Triumph im Präsidentschaftswahlkampf ein politisches Erdbeben auslöste.
Es gehe ihr um die "Entdiabolisierung" des Front National, sagt sie mit zigarettenrauher Stimme. Die Partei sei nach dreißig Jahren reif, Regierungsverantwortung zu übernehmen. Die junge Politikerin gibt sich als normale Vertreterin einer normalen Partei: Jurastudium, Rechtsanwaltspraxis, zweite Ehe. Zwischen Papierstapeln, Fernseher und Telefon auf ihrem Schreibtisch stehen etwas verloren die Bilder ihrer drei Kinder. Eine Durchschnittsfamilie, in der es wie überall auch Dramen gibt: Mutter Pierrette rächte sich nach der Scheidung von Jean-Marie Le Pen mit gewagten Fotos und einem Interview in Playboy. Fünfzehn Jahre lang sprach Marine nicht mit ihr. Die älteste Schwester Marie-Caroline überwarf sich mit der Familie, weil sie sich mit einem Anhänger des "Verräters" und Gründers der konkurrierenden "National-Republikanischen Bewegung" (MNR), Bruno Mégret, liierte.
Oberste Parteijuristin
Die Politik, sagt Marine Le Pen, habe ihr in ihrem Leben die größten Verletzungen beigebracht. Aber "was mich nicht umbringt, macht mich hart." Marine stieg in den väterlichen Betrieb ein. Zähneknirschend verfolgen die Altgedienten ihren rasanten Aufstieg in der Partei. Marine Le Pen moblisierte die Jugendorgansation "Générations Le Pen" zum Aufbau einer eigenen Machtbasis und umgab sich mit Dreißigjährigen. Als oberste Parteijuristin verbuchte sie im Kampf gegen Bruno Mégret um die Parteisymbole einen wertvollen Sieg. Nach dem Wahlerfolg des Vaters 2002 trat sie zum ersten Mal in den Fernseh-Runden auf - und überzeugte: Die Medien, die Jean-Marie nicht mögen, laden jetzt bedenkenlos Le Pen ein. Der Vater erhob sie daraufhin zu seiner Stellvertreterin.
Marine Le Pen wehrt sich gegen die Etikettierung des FN als rechtsextreme Partei : "Der Begriff ist rassistisch konnotiert. Wir sind eine populistische, nationale Partei. Unsere Vorschläge sind in keiner Weise extremistisch. Die Extreme Rechte in Frankreich, das sind MNR und Unité Radicale. Kleine Gehirne mit großen Schuhen, die alles hassen, was nicht weißhäutig ist."
Berliner Zeitung
Samstag, 20. März 2004
Jean Marie Le Pens jüngste Tochter Marine kandidiert am Sonntag in Paris bei den Regionalwahlen
Johannes Wetzel und Marc Theobald
PARIS, im März. Umstandslos holt Marine Le Pen ihren Besucher am Eingang der Parteizentrale ab: Eine legere junge Frau von fünfunddreißig mit offenem blonden Haar in langen Strähnen, die sie bei Fernsehauftritten liebevoll zurückstreicht. Als "Klon von Jean-Marie Le Pen" hatte sie ihre Mutter bezeichnet: Äußerlich. Charakterlich. Dasselbe breite Gesicht, dieselbe stämmige Figur wie ihr Vater. Derselbe Mut, wie sie selbst meint. Es dauert nicht lange, bis ihr herzhaftes Lachen erschallt, "Stärke sechs auf der Richterskala". Die jüngste Tochter des rechtsextremen Parteiführers hat den Charme einer Seemannsbraut: Bretonisches Familienerbe. Geschnürtes Oberteil, braune Lederhose, spitze Wildlederschuhe mit hohen Absätzen: Man könnte sie sich auch in einem Western vorstellen. Da würde sie den Saloon führen. In Wirklichkeit will sie am liebsten französische Innenministerin werden. "Wenn Jean-Marie Le Pen 2007, wie ich hoffe, Staatspräsident ist", sagt sie, und steckt sich die erste Zigarette an.
Dreihundertprozentig
Le Pens jüngste Tochter hat eine große Klappe wie ihr Vater und dieselben Ansichten. Aber sie hat keinen der Fehler des Fünfundsiebzigjährigen: Sie ist zu jung, um sich im Algerienkrieg die Hände schmutzig gemacht zu haben, sie bezeichnete den Holocaust nie als "Detail in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs", sie vermeidet Provokationen und Handgreiflichkeiten. Und bleibt doch dreihundertprozentig Le Pen. Erst kürzlich wieder musste Jean-Marie Le Pen sich wegen "Aufstachelung zum Rassenhass" verantworten: "Wenn es in Frankreich 25 Millionen Muslime gibt, haben die das Sagen. Die Franzosen werden mit gesenkten Augen vom Trottoir treten." Die Tochter stimmt ihm darin zu: "Er hat das auf seine Art gesagt. Ich hätte mich anders ausgedrückt. Aber ich teile dieselbe Befürchtung."
Marine Le Pen kann die jungen, weiblichen, bürgerlichen Wähler anziehen, die den Front National bisher mieden. Die Regionalwahlen am 21. und 28. März, bei denen sie als Spitzenkandidatin der "Nationalen Front" in der Region Ile-de-France um Paris antritt, sind ein wichtiger Test. Politologen befürchten, dass am 21. März 2004 der Vergleich mit dem 21. April 2002 bemüht werden muss, als Jean Marie Le Pens Triumph im Präsidentschaftswahlkampf ein politisches Erdbeben auslöste.
Es gehe ihr um die "Entdiabolisierung" des Front National, sagt sie mit zigarettenrauher Stimme. Die Partei sei nach dreißig Jahren reif, Regierungsverantwortung zu übernehmen. Die junge Politikerin gibt sich als normale Vertreterin einer normalen Partei: Jurastudium, Rechtsanwaltspraxis, zweite Ehe. Zwischen Papierstapeln, Fernseher und Telefon auf ihrem Schreibtisch stehen etwas verloren die Bilder ihrer drei Kinder. Eine Durchschnittsfamilie, in der es wie überall auch Dramen gibt: Mutter Pierrette rächte sich nach der Scheidung von Jean-Marie Le Pen mit gewagten Fotos und einem Interview in Playboy. Fünfzehn Jahre lang sprach Marine nicht mit ihr. Die älteste Schwester Marie-Caroline überwarf sich mit der Familie, weil sie sich mit einem Anhänger des "Verräters" und Gründers der konkurrierenden "National-Republikanischen Bewegung" (MNR), Bruno Mégret, liierte.
Oberste Parteijuristin
Die Politik, sagt Marine Le Pen, habe ihr in ihrem Leben die größten Verletzungen beigebracht. Aber "was mich nicht umbringt, macht mich hart." Marine stieg in den väterlichen Betrieb ein. Zähneknirschend verfolgen die Altgedienten ihren rasanten Aufstieg in der Partei. Marine Le Pen moblisierte die Jugendorgansation "Générations Le Pen" zum Aufbau einer eigenen Machtbasis und umgab sich mit Dreißigjährigen. Als oberste Parteijuristin verbuchte sie im Kampf gegen Bruno Mégret um die Parteisymbole einen wertvollen Sieg. Nach dem Wahlerfolg des Vaters 2002 trat sie zum ersten Mal in den Fernseh-Runden auf - und überzeugte: Die Medien, die Jean-Marie nicht mögen, laden jetzt bedenkenlos Le Pen ein. Der Vater erhob sie daraufhin zu seiner Stellvertreterin.
Marine Le Pen wehrt sich gegen die Etikettierung des FN als rechtsextreme Partei : "Der Begriff ist rassistisch konnotiert. Wir sind eine populistische, nationale Partei. Unsere Vorschläge sind in keiner Weise extremistisch. Die Extreme Rechte in Frankreich, das sind MNR und Unité Radicale. Kleine Gehirne mit großen Schuhen, die alles hassen, was nicht weißhäutig ist."
Berliner Zeitung
Samstag, 20. März 2004
Solche Extremen kommen eben hoch, wenn sich die etablierten Parteien einen Scheissdreck um die Überfremdung ihres Landes kümmern und nur noch daran denken, wie sie sich selbst am besten die Taschen füllen können...wird in Deutschland nicht anders kommen.
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