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    VERZOCKT AM NEUEN MARKT - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.05.04 17:49:29 von
    neuester Beitrag 09.05.04 10:58:11 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 08.05.04 17:49:29
      Beitrag Nr. 1 ()
      VERZOCKT AM NEUEN MARKT
      Deutsche Bank zahlt Schadenersatz



      Rund 111.000 Euro zahlt die Deutsche Bank einem Anleger, der durch den Crash am Neuen Markt viel Geld verloren hat. Er sei durch falsche Beratung massiv in hochspekulative Werte gedrängt worden, so sein Vorwurf. Die Bank stimmte einem Vergleich zu.

      Frankfurt / München - Im Depot des Anlegers fand sich im Frühjahr 2000 so ziemlich alles, was angesagt und teuer war. Der vermeintliche Börsenstar EM.TV , Pixelnet , der Internet-Kapitalgeber Softbank sowie der DWS-Fonds "Neuer Markt". Umso heftiger die Verluste, als die Blase platzte und die Kurse aus luftiger Höhe in den freien Fall übergingen.





      Geldvernichtung im großen Stil: Im Segment "Neuer Markt" der Deutschen Börse wurden binnen weniger Jahre Milliarden vernichtet


      Rund 380.000 Euro hatte der Kunde der Deutschen Bank bis dahin in die angeblichen Überflieger des Neuen Marktes investiert. Nach Angaben der Münchener Anwaltskanzlei Rotter vor allem deshalb, weil ein Berater der Deutschen Bank ihm in mehreren Telefongesprächen zu dieser hochspekulativen Anlage geraten habe. Obwohl der Investor eine risikoarme Anlage gewünscht habe, seien ihm überwiegend Aktien aus dem Segment Neuer Markt empfohlen worden - ohne den Hinweis, dass hier deutlich höhere Risiken bestehen als bei einer Investition in Standardwerte.

      Der Anleger darf die Verlust-Papiere behalten

      Der Anleger reichte daraufhin beim Landgericht Frankfurt eine Schadenersatzklage gegen die Deutsche Bank wegen fehlerhafter Anlageberatung ein. Das Gericht habe in mehreren mündlichen Verhandlungen durchblicken lassen, dass eine Verurteilung der Bank alles andere als ausgeschlossen sei, berichtet Franz Braun, Rechtsanwalt der Kanzlei Rotter. Die Deutsche Bank entschloss sich daraufhin, den Rechtsstreit durch eine freiwillige Zahlung in Höhe von 111.200 Euro zu beenden. Die Papiere, die sich noch in seinem Depot befinden, kann der Anleger außerdem behalten.

      Verzicht auf Stopp-Loss-Absicherung

      "Die Zahlung ist gerechtfertigt, weil hier von der Deutschen Bank keine seriöse Beratung angeboten wurde", sagt Rechtsanwalt Braun. Auch Stopp-Loss-Orders, die Verluste hätten begrenzen können, hätten nicht zum Repertoire des zuständigen Bankberaters gehört. Der Fall sei für viele Anleger interessant, die in der Vergangenheit auf Grund von Empfehlungen ihres Bankberaters in Papiere des Neuen Marktes oder der Nasdaq investiert hätten.





      Derzeit hat die Deutsche Bank außerdem Ärger mit einigen Kunden, denen das Vermögensverwaltungsprogramm "TopInvest" deutliche Verluste beschert hat. Die Bank habe sie nicht ausreichend über die Risiken aufgeklärt, argumentieren die Kläger. Etwa ein Dutzend Verfahren sind derzeit bundesweit anhängig. Das Programm "TopInvest" investiert überwiegend in die hauseigenen DWS-Investmentfonds mit verschiedenem Risikograd. Vor wenigen Wochen hatte die Deutsche Bank einen Vergleich mit einem Ehepaar aus Frankfurt geschlossen und ihnen Schadenersatz in Höhe von 68.000 Euro gezahlt.


      Geld verbrennen mit EM.TV: Die ehemaligen EM.TV-Vorstände Thomas (r.) und Florian Haffa waren Meister der Selbstdarstellung


      Als erstes Unternehmen am "Neuen Markt" wurde am 10. März 1997 die Aktie von Mobilcom notiert. Drei Jahre später, am 10. März 2000, hatte eine gewaltige Spekulationsblase die Marktkapitalisierung des Neuen Marktes über die Marke von 220 Milliarden Euro getrieben, der "Auswahlindex" Nemax 50 erreichte die Marke von 9000 Punkten.

      Dann folgte der freie Fall: Bis zum fünften Geburtstag des "Wachstumssegmentes" der Deutschen Börse im März 2002 wurden rund 200 Milliarden Euro Anlegerkapital vernichtet, der Nemax notierte unter 1000 Punkten. Um sich weitere Peinlichkeiten zu ersparen, ersetzte die Deutsche Börse das von Rainer Riess geleitete "Wachstumssegment" rechtzeitig vor dem sechsten Geburtstag des Nemax 50 durch den - noch - unbelasteten TecDax .

      Mehr zum Thema

      · Neuer Markt: Die Chronik einer Kapitalvernichtung (01.06.2003)



      · Neue-Markt-Pleiten: "I have very little money left" (14.03.2001)


      http://www.manager-magazin.de/geld/geldanlage/0,2828,298834,…
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      schrieb am 08.05.04 23:42:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      Schöner Artikel.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 01:48:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      Das Spiel lief aber bei allen Banken so ab.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 10:58:11
      Beitrag Nr. 4 ()
      Richtig.


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