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    Bernd Niquet: 70 Milliarden Euro an Neuemissionen - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 06.03.00 13:50:43 von
    neuester Beitrag 06.03.00 19:05:07 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 06.03.00 13:50:43
      Beitrag Nr. 1 ()

      Bernd Niquet: 70 Milliarden Euro an Neuemissionen

      - Kann der Markt das verkraften ?-

      Die Deutschen - ein Volk von Aktionären? Wer erinnert sich nicht daran, wie lange schon von nahezu allen Wirtschaftsführern bemängelt wird, dass der Anteil der Haushalte am Aktienbesitz in der Bundesrepublik deutlich niedriger liegt als in den meisten vergleichbaren Industrieländern.

      Und so wurde Jahrzehnte geredet und geredet und geredet, die entscheidende Bedingung jedoch stets vergessen.

      Denn die notwendige Bedingung für eine Erhöhung des Aktienanteils der Haushalte ist entweder eine Reduktion der Anteile der anderen Gruppen wie beispielsweise der Banken (Weg Eins) oder aber eine spürbare Welle von Neuemissionen (Weg Zwei).

      Weg Eins hat niemand so recht gewollt in der Vergangenheit, und bei Weg Zwei ist allen das Herz in die Hose gerutscht. Ich rede wohlgemerkt von den 60er, 70er, 80er sowie bis zur Mitte der 90er Jahre. Doch plötzlich kehrte sich dieses Bild schlagartig in sein Gegenteil um - und die Bedenkenträger von einst sind nunmehr die Profiteure des Booms.

      Spiegelbildlich dazu jedoch ist wohl mittlerweile allen Vorkämpfern für eine neue Aktienkultur aus der Pre-Telekom-Zeit mittlerweile Angst und Bange geworden. Bestes Beispiel hierfür ist Infineon: Die ungeliebte, weil einem extrem zyklischen und krisenanfälligen Geschäft angehörende Siemens Tochter, wurde damals ausgegliedert, um das Stammgeschäft von Siemens nicht zu belasten. Doch heute nun mutiert der einstige Papierkorb zur Goldgrube. The times they are a changing.

      Insgesamt wird für dieses Jahr ein Neuemissionsvolumen von etwa 70 Milliarden Euro erwartet, was in etwa das Fünffache des Volumens des letzten Jahres ausmachen wird. Erinnert man sich an die "Verstopfung" des Marktes im letzten Sommer, dann kann einem diese Größe eigentlich nur Respekt einflößen.

      Doch andererseits machen diese 70 Milliarden gerade einmal drei Prozent des gesamten Geldvermögens der Bundesbürger aus, welches bei deutlich über 5.000 Milliarden DM, also 2.500 Milliarden Euro, liegt. Und bezogen auf die gesamte Marktkapitalisierung des deutschen Aktienmarktes sind es ca. sieben Prozent nach ungefähr drei Prozent in 1999.

      Das heißt: Wenn die Bundesbürger weiterhin gewillt sind, die Aktienquote in ihren Vermögensanlagen weiter auszudehnen, dann werden auch diese 70 Milliarden gut im Markt untergebracht werden. Das einzige, was hierzu erforderlich ist, ist die Neigung, in der Gesamtheit weniger Vermögen in Form von Sicht-, Termin- und Spareinlagen zu halten und dafür die Aktien ins Portefeuille zu nehmen.

      Alles hängt also an den Erwartungen der Vermögensanleger. Glaubt man an weitere Kursgewinne, dann wird man sogar 700 Milliarden Euro bereitwillig aufnehmen. Wenn nicht, dann wird es hingegen schwierig - und die Preise werden deutlich sinken müssen.

      Völlig unwichtig in diesem Prozess ist hingegen die "Liquidität", auf die jedoch alle Kaninchen dieser Welt gegenwärtig schielen. Denn sie dient einzig der Abwicklung dieser Transaktionen, wobei sie sich jedoch - über die Umlaufgeschwindigkeit - in diesem Prozess ebenso beliebig strecken läßt wie das Zeilenhonorar mancher Börsenkommentare.

      Bernd Niquet, Montag, 6. März 2000

      Feed-back und Diskussion: Im angeschlossenen Board bei www.wallstreet-online.de oder über: b.niquet@wallstreet-online.de

      Bernd Niquet, KEINE ANGST VORM NÄCHSTEN CRASH - Warum Aktien als Langfristanlage unschlagbar sind, Campus-Verlag, Frankfurt/M., New York 1999, 269 Seiten, kartoniert, 49,80 DM, ISBN 3-593-36293-7. Bestell-Link: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3593362937/buchervonberndni

      Avatar
      schrieb am 06.03.00 15:33:12
      Beitrag Nr. 2 ()
      hallo herr dr. niquet,
      so langsam gehen sie mir auf den senkel mit ihren ewigen warnenden hinweisen, die aber letztendlich nichts aussagen, weil sie sich partout nicht festlegen.ich hatte mal einen freund, der sah genauso aus wie sie und war auch genauso drauf.irgendwie hat jeder doch seine doppelgänger,gell..!
      im grunde genommen haben sie mit ihren dauernden warnenden,versteckten andeutungen, die manchmal gar halbintellektuell daherkommen, ja recht- nur- es will keiner hören!
      nehmen sie bitte zur kenntnis, das wir in einer welt des geldes leben!
      alle warnungen,überlegungen,erfahrungen,hinweise,signale werden derzeit mit geld totgeschissen!
      so what? schwimm mit oder halt den mund!
      gruß armageddon
      Avatar
      schrieb am 06.03.00 16:33:52
      Beitrag Nr. 3 ()
      Aktien von Wachstumsunternehmen sind mittlerweile Tauschwerte mit besonderen Eigenschaften: ohne sie kann man weder andere Wachstumsunternehmen kaufen noch sich an ihnen beteiligen und ohne zumindest Optionen auf sie lassen sich auch bald keine guten Mitarbeiter mehr halten.

      Das ganze hat zumindest den Vorteil, dass die alten, trögen "Substanzwerte" nicht wieder alles aufkaufen und plattmachen können, wie schon so oft in der Vergangenheit, sondern nun selbst gejagt werden.
      Avatar
      schrieb am 06.03.00 19:05:07
      Beitrag Nr. 4 ()
      Lieber indexer,

      ich sehe das genauso. Die alten Hierarchien werden gesprengt. Heute ist die Chancengleichheit wesentlich größer als vor 10 Jahren. Deswegen ist es auch eine Riesengeschichte, dass derart viele junge Unternehmen keinen Mangel an Kapital mehr leiden müssen und sich voll entwickeln können.


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