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    Die polnischen Landwirte sind glücklich über die EU- Ihre deutschen Kollegen auch? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.01.05 10:37:21 von
    neuester Beitrag 16.01.05 19:43:21 von
    Beiträge: 23
    ID: 944.063
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      schrieb am 16.01.05 10:37:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      In den letzten Tagen auf vielen Fernsehkanälen:

      Interviews mit polnischen Landwirten. Der anfänglichen Skepsis ist Euphorie gewichen.

      Die dicken EU-Gelder sind bereits geflossen. Neue Traktoren ( natürlich keine deutschen, sondern Ferguson) und neue Erntemaschinen sind gekauft und der Erfolg übertrifft alle Erwartungen.

      Seit Polens Aufnahme in die EU hat sich

      -der polnische Schweinefleisch - Export verdoppelt
      -der polnische Rindfleischexport vervierfacht
      -der polnische Export von Milchprodukten verfünffacht.

      Neue Fleischfabriken ( natürlich von EU-Geld) schießen aus dem Boden und die polnische Landwirtschaft brummt.

      Die Frage ist nur, zu wessen Lasten. Da der Fleisch-und Milchprodukteverbrauch europaweit ja nicht so gestiegen sein kann, ist es eine Verdrängung heimischer Produkte zu lasten der deutschen Bauern und der anderen Bauern in der EU.
      Ein reiner Verdrängswettbewerb. Wo greifen hier eigentlich irgendwelche Handelsbeschränkungen und wo sind die Kontrollen?

      Man hat jetzt einen ungefähren Eindruck, was auf uns zukommt, wenn Bulgarien, Rumänien und ( ogott, ogott) die Türkei eines Tage ihre Agrarprodukte auf den deutschen Markt schmeissen.
      Das Sterben von weiteren zehntausenden deutscher Bauer und Meldung beim Arbeitsamt werden die Folge sein.

      Nur zur Erinnerung: Deutschland ist der größte Nettozahler.

      Gruss

      Oberhof
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 10:46:47
      Beitrag Nr. 2 ()
      im gegensatz zu den meisten neumitgliedern und den eu-abgeordneten arbeiten die polen wenigstens dafür.
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 10:50:55
      Beitrag Nr. 3 ()
      # rohrberg

      da hast du wohl recht, die eu-abgeordneten sind für mich auch die letzten nichtsnutze.

      die polnischen landwirte arbeiten dafür, aber wieder zu Lasten der deutschen kollegen und zum großen teil bezahlt von deutschen geldern.

      das kann doch so nicht richtig sein.

      gruss

      oberhof
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 11:17:08
      Beitrag Nr. 4 ()
      # 3

      Wenn ich richtig gehört habe, kommen viele Aldi und Lidl Milchprodukte inzwischen aus Polen.

      Viele Bauern haben schon dadurch Absaztschwierigkeiten.

      Das Bauernsterben in D wird, dank der EU also sich verschlimmern. Und wir zahlen auch noch dafür.

      Ich war immer viel von der Maxime von Ludwig von Holberg gehalten, die lautete:

      Die Pflicht des Regierenden ist es, sein Land nicht größer, sondern stärker zu machen.

      Mit der Osterweiterung haben wir die EU zwar größer, aber nicht stärker gemacht.

      Es betrifft nicht nur die Bauern.

      Auch das Verlagern der Industrie nach Polen, wäre uninteressanter, wenn Polen nicht in der EU wäre.

      Billige Importe aus dem Osten hätte man einfach mit Einfuhrzöllen wieder verteueren können.

      Das wirtschaftliche Gefälle ist einfach zu groß, um daraus einfach ganz simple ein Wirtschaftsraum zu machen.

      Wir werden jetzt gezwungen, uns mit diesem Billiglohnländern auseinander zu setzten. Und da wir keine Möglichkeit mehr haben, dieses durch Einfuhrzolle zu kompensieren, wird dieses sich in den nächsten Jahren zusätzlich sehr stark negativ auf den Arbeitsmarkt auswirken.

      Wir müssten unsere Lohnkosten mehr als halbieren, um wettbewerbsfähig zu sein, könnne das aber nicht, da wir nun mal auch ein Hochkostenland sind.

      Mit der EU Erweiterung hat man uns in Situation gebracht, die eigentlich in den nächsten Jahren nicht lösbar ist.

      Wir sind zu teuer, können aber nur begrenzt billiger werden.
      Wir können diese Differenz nicht durch Einfuhrzölle kompensieren.

      Wir verlieren nicht nur Arbeitsplätze aus der Landwirtschaft, sondern auch aus der Industrie.

      In 3 Jahren dürfen Polen uneingeschrängt in D Arbeiten.

      Gerade die grenznahen (neuen) Bundesländer werden darunter zu leiden haben. Die Arbeitslosenquote wird zwangsweise steigen.

      Deutschland wird an der Osterweiterung verlieren. Und jeder Politiker ,der ein bisschen nachgedacht hätte, hätte sich auch darüber klar werden müssen.

      Wenn die Industrie davon profitiert, dann nur dadurch, dass sie Arbeitsplätze nach Polen/Tchechien usw. auslagern kann.

      Deutschland müsste schnellstens gegensteuern. Wir können selbstverständlich die Löhne nicht halbieren. Wir hätten aber schon, bevor die Osterweiterung stattfand:

      Die Lohnnebenkosten hätten senken müssen.

      Eine radikale Steuerreform, in Form eine radikalen Steuervereinfachung hätten durchführn müssen

      Eine radikale Entbürokratiesierung durchführen müssen

      Das Betriebsverfassungsgesetz reformieren

      Die Bauberufsgenossenschaftsvorschriften reformieren

      Das Arbeitsrecht reformieren.



      Fast alles davon wurde angekündigt, aber nichts in Angriff genommen. Wir haben es verpennt, und wir verpennen es immer noch

      Dieses Land ist alt, unbeweglich, verkrustet. Und dieses Land ändert sich nicht.

      Wir werden überrollt werden.

      Da fällt mir nur Heinrich Heine ein:

      "Denk ich an Deutschland in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht"
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 11:31:21
      Beitrag Nr. 5 ()
      es muss in 4 heißen

      Ich habe(war) immer viel von der Maxime von Ludwig von Holberg gehalten, die lautete:

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      Avatar
      schrieb am 16.01.05 11:45:48
      Beitrag Nr. 6 ()
      Die deutschen (Hobby)Landwirte überleben eh nur, weil sie so massiv subventioniert werden wie sonst kein anderer Berufsstand.
      Deshalb: Schluss mit den Subventionen! und sinnvolle Produktion dort, wo sie sich selbst trägt (zB in Polen).
      Ein weiterer Schritt zu einem vereinten Europa.
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 11:56:17
      Beitrag Nr. 7 ()
      # 6 HarryHart

      Die polnischen Landwirte leben nur von Subventionen.
      Zur Zeit mehr als alle Landwirte in den alten EU Staaten.

      Deine Einstellung, dass da produziert werden soll, wo es am billigsten ist, finde ich ja eine ganz neue Einstellung von dir.

      Wenn die Industrie Arbeitsplätze ins Ausland verlagert, redest du doch ganz anders.

      Du mißt also mal wieder mit zwei veschiedene Massen.

      Die Arbeitsplätze in der Landwirtschaft dürfen auswandern, wenn dies in der Industrie passiert, schimpfst du auf die Unternehmen.

      Wobei ich mit dir einer Meinung bin, dass die Subventionen allgemein drastisch reduziert werden sollten.
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 11:57:33
      Beitrag Nr. 8 ()
      @1: die deutschen Landwirte haben sehr, sehr lange alles mögliche mitgenommen an Subventionen was es gab. Der Preis, den sie dafür zahlten, war eine sehr hohe Regulierungsdichte. Aber dieser "EG Sozialismus" kann sich halt auf Dauer den Gesetzen der Marktwirtschaft nicht entziehen. Bauern, die ihre eigene Unabhängigkeit frühzeitig verkauft haben, bekommen jetzt die Quittung dafür. Traurig, aber so ist es.

      Ich glaube übrigens nicht, daß es aus der Türkei wesentlich höhere Lebensmittelimporte geben wird als jetzt, sollte sie EU Mitglied sein. Die Subventionitis für Agrartransporte gerät durch die Flächenausdehnung der EU an ihre Grenzen und wird über kurz oder lang zurückgefahren. Die Transporte werden sich nicht mehr lohnen.
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 12:12:19
      Beitrag Nr. 9 ()
      # 8 RRichter

      Man darf aber auch nicht vergessen, warum die Landwirte so subventioniert wurden.

      Man wollte der Bevölkerung die Nahrungsmittel billig anbieten können.
      Mal ganz ehrlich. Ein Kilo Kotelett von 7 € ( Im Sonderangebot sogar auch mal für 5 €) ergibt für eine ganze Familie die Fleischration pro Mittag essen. Pro Person gerade 2 €. Glaubt jemand wirklich, dass zu diesem Preis das Kotelett erzeugt werden kann.Das gleiche können wir mit den Milchpreisen, Brotpreisen usw. fortführen.

      Ich bin auch der Meinung, dass die Subventionen fallen sollen, denn die nierdigen Lebensmittelpreise bezahlen wir durch unsere Zuschüsse an die EU.

      Man muss sich aber darüber im klaren sein, dass dann auch die Preise steigen werden.
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 12:21:21
      Beitrag Nr. 10 ()
      #6 in Deutschland investiert wohl kein einziges Industrieunternehmen, ohne das es in irgendeinerweise subventioniert wird. Die Frage ist doch, ob es sinnvoller und günstiger ist, einen bestehenden Arbeitsplatz zu subventionieren oder die Arbeitslosigkeit. Aus meiner Sicht ist es günstiger die Arbeitsplätze zu subventionieren, du scheinst da andere Meinung zu sein.
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 12:29:27
      Beitrag Nr. 11 ()
      Über die Hälfte, aktuell ca 58%, der Höfe sind Nebenerwerbsbetriebe, Tendenz steigend. Bei den restlichen 40% ist wiederum in 80% die Nachfolgefrage nicht zu regeln, dh die ganze deutsche Agrarwirtschaft ist am sterben. Auch ich finde für meinen(Nebenerwerb) Hof keinen Nachfolger und werde ihn Ende des Jahres aufgeben.
      Die Subventionen sind in den Wind geblasen.
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 12:41:33
      Beitrag Nr. 12 ()
      Werden dann wenigstens die Preise bei Lidl & Co. billiger??
      Denke mal nicht. :mad:
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 12:42:17
      Beitrag Nr. 13 ()
      # 11

      Und was passiert dann mit deinem Hof, wenn du ihn aufgibst.


      Feld, Wald, und Flur.

      Verwildert es dann, wird wieder ein kleiner Urwald daraus, wie der Bayrische Wald, oder werden einfach Wildwiesen daraus, wo sich Bienen, Libellen und sonstige Kleintiere wieder wohlfühlen.

      Ich bin keine Landwirt, aber ich glaube, ein simples Fabrikgebäude läßt sich leichter stillegen, als einen ganzen Hof ?
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 12:47:22
      Beitrag Nr. 14 ()
      höchstwahrscheinlich wird das Land in so einem Fall verpachtet!

      was ja auch dann gewisse vorteile mit sich bringt!
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 12:48:30
      Beitrag Nr. 15 ()
      # 12

      sind sie doch schon. Lidl hat doch gerade im Herbst letzen Jahres eine neue Preiskampaktion durchgeführt.

      Im übrigen, warum hat es den in vielen Familien vo 30 bis 50 Jahren nur einmal die Woche Fleisch gegeben. Weil es teuer war.

      Die Fleischpreise sind doch in den letzten Jahren, im Vergleich zu der Lohnentwicklung zurückgegangen. Viele Milchprodukte doch auch.
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 12:51:47
      Beitrag Nr. 16 ()
      # 14

      Und was passiert dann damit, wenn sich die Landwirtschaft nicht lohnt.

      Auch wenn die Feldflächen verpachtet werden, müssen sie bewirtschaftet werden.

      Das Problem bleibt das gleiche, nur die Person änder sich.
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 12:56:34
      Beitrag Nr. 17 ()
      bla,bla,bla

      wäre es nicht einfacher, die milliarden-subventionen den deutschen landwirten weiter auf direktem wege zu geben als auf dem umweg über die unselige eu den polnischen landwirten in den arsch zu schieben und damit zehntausende weiterer arbeitsloser in deutschland zu produzieren?

      gruss

      oberhof
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 12:57:47
      Beitrag Nr. 18 ()
      (bin kein Fachmann!)

      könnte mir vorstellen wenn ein Landwirt "größer" ist sollte auch die Effektivität besser sein!
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 12:59:53
      Beitrag Nr. 19 ()
      # 17

      Es wäre am einfachsten alle Subventionen zu streichen.

      Das Essen würde zwar teurer werden, aber jeden Cent, den die Bauern aus Brüssel bekommen, würde uns vorher weggenommen. Spomit hätten wir, ohne Subventionen auch mehr Geld, um uns das Essen leisten zu können.

      Das Geld wächst ja nicht auf Bäumen.
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 14:03:26
      Beitrag Nr. 20 ()
      :D :laugh: .... lustiger Thread.... :D
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 14:06:19
      Beitrag Nr. 21 ()
      Natürlich sind grosse, automatisierte Höfe wirtschaftlicher, aber sie sind bei den gesellschaftlichen und ökonomischen Vorraussetzungen und der Besiedlungsdichte in Deutschland nicht mehr realistisch.
      Noch überwiegend landwirtschaftlich orientierte Länder wie Polen eignen sich dafür viel besser.
      Ich bin froh, wenns vorbei ist die Plackerei.
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 14:11:43
      Beitrag Nr. 22 ()
      ...andere sind auch lernfähig...

      die Zigaretten in Polen sind übrigens auch teurer geworden seit der EU-Mitgliedschaft, Schweinerei...

      wahrscheinlich kommen die Polen bald auch nicht mehr mit ihren Billiglöhnen aus...
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 19:43:21
      Beitrag Nr. 23 ()
      @ #19 von 23552: es dürfte ein ganz großer Trugschluß sein, daß der Moloch "Staat" uns weniger Geld via Steuern und Abgaben wegnimmt, nur weil ein Großteil der Subventionen gestrichten wird. Das hat es noch nie gegeben! Es wird immer irgend eine Ausrede geben, warum man das Geld für dieses oder jenes verwenden müsse.

      Zum Beispiel für die Tilgung der horrenden Schulden?
      Überlegt Euch doch mal welche Stellung Rußland in der Welt hat, wenn die ihre Auslandsverbindlichkeiten weitgehend bezahlt haben! Überlegt Euch mal, welche geopolitischen Konsequenzen das für Europa hat, wenn die Russen wieder können wie sie wollen...

      ... und dann erscheinen unsere Agrarsubentionen auf einmal als ein sehr unbedeutendes Problem. Aber egal, weg müssen die trotzdem wie alle Subventionen!


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