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    MORD AN JUNGER TÜRKIN: "Sie hat ja wie eine Deutsche gelebt" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.02.05 15:20:32 von
    neuester Beitrag 20.02.05 15:58:40 von
    Beiträge: 17
    ID: 956.313
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      schrieb am 19.02.05 15:20:32
      Beitrag Nr. 1 ()
      Eine Türkin, die sich von ihrer Familie losgesagt hatte, wurde in Berlin auf offener Straße erschossen. Die Ermittler befürchten einen so genannten Ehrenmord. An einer Schule fand das Verbrechen bei einigen muslimischen Schülern Beifall. Die Diskussion um gefährliche Parallelgesellschaften bekommt neue Nahrung.

      Berlin - Die Schüsse fallen am Abend des 7. Februar an einer einsamen Bushaltestelle in Berlin-Tempelhof. Ein Telefonanruf hat Hatin Sürücü aus dem Haus gelockt. Auf der Straße wird die 23-Jährige von mehreren Kugeln aus nächster Nähe so schwer getroffen, dass sie noch am Tatort stirbt. Bald darauf werden drei ihrer Brüder verhaftet - sie sollen das Mädchen schon seit längerem bedroht haben.

      Die junge Deutsche türkisch-kurdischer Herkunft galt für ihre streng konservative Familie als Verstoßene. Denn Hatin Sürücü hatte sich von ihrer Familie abgewendet und ein neues Leben begonnen - um endlich nach ihren eigenen Regeln leben zu können. In Berlin aufgewachsen, heiratete sie mit 16 Jahren ihren Cousin in Istanbul. Die Hochzeit war von den Eltern arrangiert worden. Durch die konservativen Familientraditionen fühlte sich Hatin Sürücü jedoch bald eingeengt: Sie ließ sich scheiden und kehrte mit ihrem kleinen Sohn nach Berlin zurück.

      Hier wohnte sie in einem Mutter-Kind-Heim, machte ihren Schulabschluss und begann eine Ausbildung als Elektroinstallateurin. Sie galt als lebenslustig und ging gern aus. Das Kopftuch hatte sie abgelegt. War das ihr Todesurteil?

      Sollte sich der Verdacht der Ermittler auf einen so genannten Ehrenmord bestätigen - der Fall von Hatin Sürücü wäre nicht der erste in Deutschland, wohl aber einer der brutalsten in jüngster Zeit. Nach einer kürzlich veröffentlichten Studie von Papatya, einer Berliner Kriseneinrichtung für junge Migrantinnen, sind zwischen 1996 und 2004 insgesamt 45 Männer und Frauen "im Namen der Ehre" ermordet worden.

      Patriarchalische Muster

      "Traditionelle Familien wollen nicht, dass ihre Kinder deutsch werden", sagt die türkische Autorin Necla Kelek. In ihrem Buch "Die fremde Braut" beschreibt sie das Leben türkischer Frauen, die keine Rechte kennen. "Die Eltern fürchten, dass ihre Kinder zu Individualisten werden - denn dann würden sie ihre Macht über sie verlieren." Ähnlich argumentiert Myria Böhmecke von der Frauenorganisation Terre Des Femmes. "Ehrverbrechen sind kein rein islamisches Phänomen, sondern spiegeln traditionell patriarchalische Muster", sagt die Leiterin der seit November laufenden Kampagne "Nein zu Verbrechen im Namen der Ehre", die das Thema enttabuisieren soll.

      Für Ali Kizilkaya, den Vorsitzenden des Islamrates, eines der großen muslimischen Dachverbände in Deutschland, stellt die Ermordung Hatins "einen Missbrauch und eine Beleidigung der Religion" dar. Für solche "Ehrenmorde" gebe es keine religiöse Rechtfertigung.

      Beifall fand die Ermordung von Hatin Sürücü an einer Schule in Berlin-Neukölln. Drei türkischstämmige Schüler der Thomas-Morus-Hauptschule, die ganz in der Nähe des Tatorts liegt, hatten den Mord im Unterricht gut geheißen: "Sie hat ja wie eine Deutsche gelebt", hatte einer von ihnen erklärt.

      Schulleiter Volker Steffens war schockiert - und reagierte sofort: In einem offenen Brief an die Schüler, Eltern und Lehrer drohte er den Schülern für solche "Hetze und Respektlosigkeit" mit scharfen Konsequenzen. Als der Brief in die Medien gelangte, war die Schule plötzlich von Fernsehteams und Fotografen belagert.

      "Wir wollen an unserer Schule nichts unter den Teppich kehren", sagte Steffens auf einer spontan organisierten Pressekonferenz. Die betreffenden Schüler seien aber keine "Meinungsführer" an der Schule. Klarheit über den Gehalt der Schüler-Aussagen soll ein Gespräch in der kommenden Woche bringen, an dem auch die Eltern teilnehmen.

      Alles nur Spaß?

      Unklar bleibt, ob die Bemerkungen der drei Achtklässler nur pubertäre Provokationen waren - oder weit verbreitetes Denken unter türkischen und arabischen Erwachsenen. Die Schüler jedenfalls können die ganze Aufregung und den Medienrummel nicht verstehen. "Der Rektor hat das alles viel zu Ernst genommen", sagt Schulsprecherin Damla Y. Vielleicht sei es ja nur ein Spaß gewesen: "Das sind doch kleine Kinder, die wollten nur den Lehrer nerven." Den Mord an Hatin Sürücü verurteilt die 18-jährige Türkin. Sie selbst lehnt ein Kopftuch ab und trägt ihr Haar offen: "Ich bin frei. Ich kann machen, was ich will."

      Viele Schüler sind der Ansicht, dass ihr Rektor überreagiert habe. Vor den Kameras und Mikrofonen befürwortet keiner den Mord an Hatin Sürücü. "Das sind doch Sitten wie im Mittelalter", sagt Ebo A. aus dem Libanon. "Wer so etwas will, soll doch zurück in die Türkei gehen." Ohnehin trügen viele Mädchen nur deshalb Kopftücher, weil ihre Eltern das so wollten, so der 17-Jährige. "Die glauben aber nicht dran."

      Auf dem Schulhof sind nur wenige Mädchen mit Kopftuch zu sehen. Doch wer im Sommer mit einem kurzen Rock zur Schule komme, erzählt Eve K., werde schon mal als "Schlampe" beschimpft - von Kopftuch tragenden Mädchen.

      http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,342484,00.html





      wer das für gut befindet und in deutschland haben will, kann sich hier im thread jetzt offen dazu bekennen.
      Avatar
      schrieb am 19.02.05 15:33:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      Man manchen Menschen fehlt es wirklich an bildung echt schade um das Mädchen :(
      Avatar
      schrieb am 19.02.05 15:42:21
      Beitrag Nr. 3 ()
      :cry:
      Avatar
      schrieb am 19.02.05 16:00:29
      Beitrag Nr. 4 ()
      Drei türkischstämmige Schüler der Thomas-Morus-Hauptschule, die ganz in der Nähe des Tatorts liegt, hatten den Mord im Unterricht gut geheißen: " Sie hat ja wie eine Deutsche gelebt" , hatte einer von ihnen erklärt.

      Ich bin Deutscher und lebe wie ein Deutscher. Habe ich den Tod verdient?
      Avatar
      schrieb am 19.02.05 16:04:15
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ehren-Morde in der Türkei

      Wie Gewalt ein Leben zerschneiden kann

      Noch immer werden Frauen in der Türkei vergewaltigt und geschwängert - und dann von ihrer Familie auch noch zur Strafe gesteinigt – jetzt regt sich im Land Widerstand gegen barbarische Sitten.
      Von Christiane Schlötzer


      Nachdem Semsiye Allak tot war, wollte ihre Familie ihren Körper nicht anfassen, als trage der Leichnam einen durch bloße Berührung übertragbaren Makel, der von keinem Leichenwäscher abzuwaschen ist. Und dies, obwohl die Steine, die man auf Semsiye Allak geworfen hatte, doch gleichsam einer Reinigung dienen sollten.

      Eine Steinigung. Ein blutiges Ritual, nicht aus finsterer Vergangenheit, sondern aus der Gegenwart. Die 35-jährige Semsiye Allak aus dem Ort Yalimköy bei Mardin nahe der türkisch-syrischen Grenze ist gestorben, weil ihre Familie meinte, die Frau habe die Ehre ihrer Verwandten verletzt, nachdem sie unverheiratet schwanger geworden war.

      Von einem Mann, der sie vergewaltigte, nachdem er schon zehn Kinder gezeugt hatte. Dafür wurde Semsiye Allak, die nie eine Schule besucht hat und um deren Hand nie ein Mann angehalten hat, bestraft. Von ihrer Familie. Die warf die Steine, auch noch, als die Frau schon nicht mehr vom Boden aufstehen konnte.


      Wo die Angst wohnt

      Fremde Frauen haben die Gesteinigte zu Grabe getragen, 100 Kilometer von ihrem Dorf entfernt, in der türkisch-kurdischen Metropole Diyarbakir. Die Totengräberinnen von Semsiye Allak hätten ihr lieber beim Überleben geholfen. Es waren Psychologinnen, Ärztinnen und freiwillige Helferinnen einer Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, so viele Frauen wie möglich vor dem Grauen so genannter Ehrenmorde zu retten.

      Kadin Merkezi, zu Deutsch Frauenzentrum, abgekürzt Ka-mer, heißt die Organisation. Ihre Zufluchtstätte in Diyarbakir ist ein großes vierstöckiges Gebäude. Es ist ein Haus für Frauen in Todesangst.

      Das Zentrum hat ein Notruf-Telefon, schon seit fünf Jahren. In dieser Zeit gab es 1500 Anrufe. „Melden sich Frauen in Gefahr, suchen wir Menschen, die Einfluss auf die Familie haben, das kann ein Imam oder ein Bürgermeister sein“, sagt Nebahat Akkoc, die Ka-mer mitgegründet hat.

      Akkoc, eine große selbstbewusste Frau mit kurz geschnittenen Haaren, weiß, wie Gewalt ein Leben zerschneiden kann. Ihr Mann wurde Mitte der 90er Jahre auf offener Straße ermordet. Damals war Krieg im Südosten der Türkei, Krieg zwischen kurdischen Guerilleros und staatlichen Sicherheitskräften, und es gab viele nie aufgeklärte Morde.

      Der Krieg ist vorbei, aber das hat nicht alles verändert, nicht die patriarchalischen Verhältnisse beispielsweise. „Wir haben als Frauen alle Erfahrung mit Gewalt“, sagt Akkoc. Sie will in diesem Jahr im kurdischen Südosten gleich mehrere neue Zufluchtshäuser für Frauen eröffnen.

      In Batman, Bingöl und Kiziltepe gibt es sie schon. In Urfa und Hakkari wird es bald soweit sein. Auch in Mardin, wo Semsiye Allak lebte.

      Sie hat den Weg zu den Helferinnen nicht mehr geschafft. Nachdem Allak schwer verletzt in die Universitätsklinik von Diyarbakir gebracht worden war, lag sie acht Monate im Koma, bevor sie starb. Ihr Grab auf dem Friedhof von Diyarbakir befindet sich in der Sektion der anonymen Toten.

      Die Wut ist kreativ

      Die Lehmerde ist dort so schwer, dass sie in dicken braunen Brocken an den Schuhen klebt und sie schwer macht wie Stein. Auch die Gräber sind nur braune Erdhügel. Allein eine lange Längsreihe kleiner weißer Kiesel auf dem Rücken eines Hügels lässt erkennen, wo ein Mensch liegt. Grabstätten ohne Namen, wie bei Selbstmörderinnen üblich, oder bei den unbekannten Toten des kurdischen Krieges. Die liegen gleich neben den ermordeten Frauen.

      Der Friedhofswärter aber weiß trotz alledem, wo Semsiye Allak begraben ist. Er muss es wissen, denn zeigt er das Grab, gibt es Trinkgeld, und es kommen immer wieder Frauen, die dort Blumen niederlegen wollen. Denn das Schicksal von Semsiye Allak, obwohl es nur eines von vielen ist, hat etwas verändert. Es hat die Wut auf die Frauen-Morde wachsen lassen. Die Wut ist kreativ.

      Ein Theaterstück in Diyarbakir wurde über die gesteinigte Frau geschrieben. Das städtische Theater hat es aufgeführt. Viele Menschen haben das Stück inzwischen gesehen, und in diesem Jahr wollen es die Autoren durch die ganze Republik auf Tour schicken.

      Am liebsten möchten sie es auch im Ausland spielen, weil es in sehr traditionellen türkischen oder arabischen Familien auch in Schweden oder Deutschland die mörderische Meinung gibt, dass „namus“, die Ehre der Frauen, etwas sei, das mit Blut gereinigt werden müsse, und dass „seref“, die Würde der Männer, mit der Gewalt zu tun haben könnte, die sie über das Leben der Frauen gewinnen.

      „Für das, was die Familie Allak getan hat, ist auch die Gesellschaft verantwortlich. Die muss sich schämen“, sagt der Theaterautor Mehmet Sait Alpaslan. Alpaslan, ein Mann in Jeans und mit Dreitagebart, hat die Geschichte der etwa gleichaltrigen Semsiye Allak nicht mehr losgelassen.

      „Kurden lassen ihre Toten sonst nie liegen. Selbst wenn 1000 Leute auf der Flucht sterben, werden sie von Angehörigen mitgenommen und begraben“, sagt Alpaslan. Nicht vergessen kann er auch das einzige Foto, das es von der Lebenden gibt. „Sie lag im Krankenhaus mit 100 Schläuchen am Körper, eine Frau, die wohl nie zuvor bei einem Arzt war.“

      „Kleiner Schmerz“ nannte Alpaslan sein Stück. Er schrieb es in Kurdisch, weil das die Sprache seines Publikums ist. Die meisten Ehrenmorde gibt es im kurdischen Südosten der Türkei. Dass Alpaslan die lange geächtete Sprache auf die Bühne bringen kann, ist eine Folge der EU-Reformen, zu denen sich das Land entschlossen hat.

      Der Autor ist selbst ein Überlebender, was das Künstlerische betrifft. In der Zeit des Sprachverbots übersetzte er, als eine Art Ausdauertraining, die Bibel wie die Tora ins Kurdische. Mit Stolz überreicht er die dicken Bände. Das Stück über Semsiye Allak ist ein knappes, aber bewegendes Werk.

      Es sind Brüder, Onkel, Väter, die töten

      „Ich bin das Mädchen, das in Mardin gelyncht wird, in Batman Selbstmord begeht, in Afghanistan unter der Burka zu Tode gepeitscht und in Iran erhängt wird“, sagt die Bühnen-Semsiye. Das Publikum spendet langen Applaus, in den sich die gellenden, kehligen Freudenschreie kurdischer Frauen mischen. „Das ist eine Lektion, damit die Familien ihre Töchter besser verstehen“, sagt eine junge Zuschauerin, am Arm ihres Bruders, der sie ins Theater geführt hat.

      Häufig sind es die Brüder, die Onkel, wenn nicht die Väter, die ihre Töchter töten. Und die Mütter stimmen im Familienrat nicht selten zu. Türkische Medien erzählen die traurigen Geschichten immer öfter im Ton echter Empörung. Und sie zeigen die Bilder von Frauen, die eine Frau zu Grab legen, etwa die aus Mardin stammende 15jährige Kadriye Demirel, die von ihrem 19jährigen Bruder mit Steinwürfen und einem Hackmesser getötet wurde, weil sie schwanger war.

      Es sind unerhörte Beerdigungs-Bilder. Frauen, die einen Sarg tragen, schon das ist ein Tabubruch. Dem schlichten Holzsarg der Kadriye Demirel folgten im November 2003 mehrere Tausend Frauen zu dem Friedhof in Diyarbakir. Diese weiblichen Trauerzüge sind Demonstrationen. Die Frauen hinter den Särgen sagen, wir lassen uns das nicht mehr bieten.

      Schule als Schutz

      Bisweilen töten sich die Frauen auch selbst, oder es sieht so aus, als hätten sie das getan, wie bei einer 24-Jährigen in Batman, in deren Leichnam die Polizei schließlich eine Kalaschnikowkugel fand. Die Frau hatte nicht geschossen.

      Aytekin Sir, Psychiater an der Dicle-Universität in Diyarbakir, hat 134 Selbstmorde und Selbstmordversuche, die 1997 in der 550.000 Einwohner-Stadt aktenkundig wurden, untersucht. Er fand, dass die Selbstmordrate der Frauen doppelt so hoch war wie die der Männer. „Im Rest des Landes ist es wie im Rest der Welt, umgekehrt“, sagt der Arzt in seinem handtuchschmalen Büro in der Universitätsklinik.

      Sir ist noch mehr aufgefallen. Üblicherweise töten sich eher ältere Männer. In Diyarbakir sind es überwiegend Frauen zwischen 15 und 24 Jahren, die Pestizide schlucken, vom Dach springen oder den Strick nehmen. „Das ist hier für Frauen das gefährlichste Alter“, sagt der Arzt.

      Am gefährlichsten scheint das Leben für Mädchen, die zu Hause leben und in keine Schule gehen. „Die meisten Toten waren Analphabetinnen, Frauen, die total abhängig von ihren Familien sind.“ Deshalb ist Sir überzeugt, dass viele Selbstmorde mit dem Streit um Ehre und Tradition zu tun haben, und dass es in Wirklichkeit häufig Morde sind.

      „Ich bestehe darauf“, sagt Sir und wird ganz ernst, „die Mädchen müssen zur Schule gehen. Das ist der wichtigste Schutz.“ Er glaubt, dass auch Semsiye Allak noch leben würde, wäre sie weniger hilflos und abhängig gewesen. „Dann hätte ihre Familie das nicht gewagt.“

      Der Staat müsse auf dem Land Mädcheninternate bauen und die Schulpflicht überall durchsetzen, fordert der Professor. Dass die Zahl der tödlichen Familienkonflikte in den letzen Jahren eher stieg, erklärt Sir mit den Ereignissen der 90er Jahre. Viele Familien mussten während des kurdischen Krieges ihre Dörfer verlassen. Die Entwurzelten halten sich erst recht an den Traditionen fest. Sir vermisst staatliche Unterstützung für seine Forschung. „Aber ich hoffe“, sagt er, „dass nun eine neue Sensibilität entsteht, auch bei Gerichten.“

      Mörder hinter Gittern

      Die Mörder von Semsiye Allak wurden verurteilt. Fünf von acht Beschuldigten wanderten hinter Gitter. Kurz vor Allaks Tod wurde von der Regierung in Ankara auch eine Reform des Strafgesetzbuchs auf den Weg gebracht. „Ehren-Mörder“ sollen nicht mehr mit reduzierten Strafen rechnen dürfen.

      Aber türkische Frauen-Organisationen sind mit dem Entwurf nicht zufrieden, denn der Vorschlag enthält noch zweifelhafte Formulierungen. So spricht ein Artikel von „ungerechtfertigter Provokation“, was auch immer das heißen mag, die Täter von einem Teil ihrer Schuld exkulpieren kann. Und Vergewaltiger, die ihr Opfer heiraten, sollen von Strafe verschont werden können. Justizminister Cemil Cicek versprach im Dezember immerhin, er werde die Kritik prüfen. Aber, so Cicek, Gesetze allein würden tiefverwurzelte Haltungen nicht ändern.

      Das wissen auch die Frauen von Ka-mer. „Wir wollen die Frauen stärken, aber wir müssen auch die Männer erreichen. Eine patriarchale Gesellschaft hat auch Auswirkungen auf die Männer“, sagt Nebahat Akkoc, die Chefin des Zentrums. Jüngst hat Ka-mer Frauen, die nicht lesen und schreiben können, animiert, ihre Gefühle zu malen. „Ich konnte mir vorstellen, dass ich an diesem Tag sterbe, aber nicht, dass ich malen würde“, schwärmte eine Kurdin über die neue Ausdrucksfreiheit.

      „Sei frei!“

      Die Bilder sind ausgestellt, in einer Galerie in Diyarbakir. Auf einer Zeichnung ist ein Mädchen ganz in Rosa zu sehen, mit Engelsflügeln. Nur die Schuhe sind schwarz. Daran hängt eine schwarze Kugel, wie sie mittelalterliche Gefangene im Verließ trugen. „Sei frei“ steht darüber. Auf einem anderen Bild verfolgt ein Strichmännchen-Vater seine Tochter. Die steigt eine Leiter hoch, die in den Himmel führt. „Papa, Du bist alles für mich“, lautet die Inschrift.

      Weil es die Verwandten sind, die töten, die Väter, denen die größte Ehrfurcht und häufig die größte Liebe der Töchter gilt, „sind die Opfer so einsam“, hat ein Reporter der Zeitung Radikal zum Fall Allak notiert. Im Prozess gegen die Mörder sah sich der Journalist selbst von Angehörigen der Täter bedroht.

      Über das Grab von Semsiye Allak donnern in Diyarbakir die Kampfjets. Der Friedhof liegt neben dem größten Militärflughafen der Region. Die Jets fliegen so tief, als könnten sie in jeder Sekunde den Boden berühren und sich wie eine gewaltige Hand auf die Gräber legen. Nicht einmal als Tote haben die gesteinigten Frauen Ruhe.


      http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/95/25070/

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      schrieb am 19.02.05 16:04:59
      Beitrag Nr. 6 ()
      #4
      ... vorsticht Satire ... (muß man ja hier ankündigen sonst heulen die Mod´s und Sozen wieder rum)



      Stell die Frage nicht hier ...

      Stell sie in einer Koranschule oder in einer Moschee ... da wird man Dir die Augen öffnen (oder mit ner 45iger für immer schließen) :laugh::laugh:


      Revenue
      Avatar
      schrieb am 19.02.05 16:25:45
      !
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      Avatar
      schrieb am 19.02.05 16:37:05
      Beitrag Nr. 8 ()
      # 7

      Das hat nichts mit Nazismus zu tun.

      Wir leben in einem Rechtsstaat, mit einem gewissem Status an Menschenrechten.

      Jeder, egal welcher Religion, hat diese Gesetze, und die hier gültigen Menschenrechte zu akzeptierenn.

      Tut er das nicht, lebt er im falschem Land.

      Zwangsehen sind in Deutschland verboten. Es ist menschenverachtend, nur um den Schein der Multikulitkultur zu wahren, dieses zu dulden.

      Wer nach türkischen Traditionen, auch wenn diese gegen deutsche Gesetze vestoßen, leben will, soll das von mir aus machen. Aber dann bitte in Istambul, Ankara, oder Anatolien, aber nicht bei uns.
      Avatar
      schrieb am 19.02.05 16:43:20
      Beitrag Nr. 9 ()
      Auch unter manchen Deutschen steht die "Ehre" erschreckender Weise wieder hoch im Kurs! :mad:
      Avatar
      schrieb am 19.02.05 16:49:36
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ist das Thema also endlich gesellschaftsfähig geworden.:yawn:

      Es ist hier in vielen Threads nachzulesen, daß schon die Erwähnung dieser Verbrechen als Verunglimpfung und Ausländerfeindlichkeit gesehen wurden. Als gezieltes schüren von Ressentiments gegen Migranten und den Islam.

      Es wurde in Zweifel gezogen, ob es solche Morde überhaupt über seltene Einzelfälle hinaus gibt. Man wollte Quellenbelege aus Medien und Statisiken.
      Woher sollte man die nehmen, wenn niemand wagt darüber zu schreiben, wenn unsere Regenten gezielt verhindern, daß Daten hierzu erhoben werden, damit das Idealbild der Multi-Kulti-Bereicherung keine Kratzer bekommt.

      Die nun genannten Ehrenmorde sind auch in der BRD nur ein Bruchteil, denn wie in den islamischen Ländern sonst auch, werden diese Morde im Regelfall getarnt als Selbstmord oder Krankheit. Oder man sperrt die Frauen einfach ein. Lebenslang.

      Jetzt blickt man auf ein Mordopfer - aber zum Mord kommt es nur relativ selten, denn fast jede unterwirft sich lange zuvor aufgrund von Psychoterror und Mißhandlung. Nur die wenigsten halten der für uns Europäer unvorstellbaren, und sehr häufigen Brutalität in islamischen Familien psychisch stand, und wagen unter Todesgefahr ein selbstbestimmtes Leben.

      Wer schweigt zu solchen Verbrechen, macht sich mitschuldig.
      Wer totschweigt, also versucht Information über Ehrenmorde, Zwangsheirat, Islam ect. zu unterdrücken, nimmt sogar eine aktive, unterstützende Rolle zur Begehung dieser Verbrechen ein.

      Auf politischer Ebene sind die Grünen und die politisch Korrekten bisher zwar ungewollte, letztlich aber klare Unterstützer dieser Verbrechen gewesen, weil sie jede Benennung dieser Verbrechen als Verunglimpfung diskreditiert hatten. Daß unter islamischen Migranten derart barbarische Sitten zuhause sind, paßt nicht in das kulturelle Bereicherungstraumbild dieser Ideologen, die nur in Deutschen und Amis böse Menschen sehen wollen.



      http://www.welt.de/data/2005/02/19/510729.html

      UN: Weltweit 5000 Opfer pro Jahr
      Der Mord an der 23jährigen Hatun Sürücü ist kein Einzelfall. Die UN-Menschenrechtskommission geht davon aus, daß weltweit Jahr für Jahr etwa 5000 Frauen - zumeist in islamischen Ländern - barbarischen Ehrgesetzen zum Opfer fallen. Genaue Zahlen zur Häufigkeit dieses Delikts in Deutschland gibt es nach Auskunft des Bundeskriminalamts zwar nicht. Aber der Berliner Krisendienst Papatya, der sich um junge Migrantinnen kümmert, hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, die auf Polizeimeldungen und Prozeßberichten basiert. Danach gab es zwischen 1996 und Juli 2004 bundesweit etwa 40 "Ehrenmorde" und Mordversuche im sogenannten Namen der Ehre.


      Allein in Berlin, wo die meisten Türken in Deutschland leben, wurden seit Anfang Oktober letzten Jahres sechs Frauen Opfer von türkischen oder arabischen Männern, die verletztes Ehrgefühl als Motiv angaben. Am 4. Januar wurde die 32jährige Meryem Ö. in ihrer Neuköllner Wohnung erwürgt. Ihr Lebensgefährte und Vater der gemeinsamen fünf Kinder wurde wenig später in der Türkei festgenommen. Der 33jährige Mahmut S. hat die Tat gestanden und wartet nun in einem türkischen Gefängnis auf seinen Prozeß.


      In Untersuchungshaft sitzt auch der 21jährige Selahattin E., dem vorgeworfen wird, am 29. November vorigen Jahres seine 14 Jahre ältere Ehefrau Melek durch Stiche getötet zu haben. Tatort war wiederum der Berliner Stadtteil Neukölln, in dem sehr viele Türken leben. Der Mann ist inzwischen wegen Totschlags angeklagt. Vier Tage zuvor war die 21jährige Semra U. auf einer belebten Kreuzung im Stadtteil Reinickendorf vor den Augen ihrer dreijährigen Tochter erstochen worden. Die Tat hat ihr Cousin und Ex-Mann Cengiz (25), der auch der Vater des Kindes ist, gestanden. Der 29jährige Mahmut C. wiederum ist angeklagt, seine Ex-Frau Stefanie (24) vor den Augen ihrer zwei kleinen Töchter erstochen zu haben. Weil sie sich von ihrem im Libanon geborenen Lebensgefährten Mohammed Al C. trennen wollte, mußte auch die 22jährige Ramona S. sterben. Sie wurde am 9. Oktober in der Badewanne der gemeinsamen Wohnung ertränkt, der mutmaßliche Täter sitzt in Haft.


      Die Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes hat inzwischen eine Kampagne "Nein zu Verbrechen im Namen der Ehre" gestartet. Bedrohten Mädchen und Frauen in Deutschland wird geraten, sofort den Namen und das Bundesland zu wechseln. banjo/DW
      Avatar
      schrieb am 19.02.05 16:53:13
      Beitrag Nr. 11 ()
      #9

      keine sorgen, rot/grüne anhänger stehen nicht im verdacht etwas über ehre zu wissen.
      Avatar
      schrieb am 19.02.05 17:20:08
      Beitrag Nr. 12 ()
      Schade um jeden Menschen, der aufgrund von falschverstanderner Ehre und falschem Fehdenrecht zum Opfer dieser durch nichts zu rechtfertigenden Denk- und Handlungsweise wird.

      Wie sagte ein intelligenter Mann:
      Zwei Dinge sind unendlich das Universum und die Dummheit des Menschen. Bei dem Universum bin ich mir allerdings noch nicht sicher. (Albert Einstein)
      Avatar
      schrieb am 19.02.05 18:09:14
      Beitrag Nr. 13 ()
      #4,

      Du hast Dein Leben verwirkt!:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.02.05 18:22:51
      Beitrag Nr. 14 ()
      wurde hier im Thread schon wieder gelöscht :laugh:



      Wer schweigt zu solchen Verbrechen, macht sich mitschuldig.
      Was soll dieser Schwachsinn eigentlich? Es wurde ein Mord verübt, oder? was in solchen Dingen zu tun ist, ist wohl Standard. Evtl. sollte man das Pack einfach in den nächsten Flieger setzen und dort hinbringen, wo es als "Ehre" gilt eigen Fleisch und Blut hinzurichten.
      Avatar
      schrieb am 19.02.05 20:38:03
      Beitrag Nr. 15 ()
      Multikulti für Fortgeschrittene
      Avatar
      schrieb am 20.02.05 14:16:08
      Beitrag Nr. 16 ()
      Leute, merkt ihr langsam was...merkt ihr langsam dass gewisse Kulturen nicht mit der unseren kompatibel sind und es nie sein werden.

      Dies ist keine Wertung, sondern dies ist eine Tatsache.
      Avatar
      schrieb am 20.02.05 15:58:40
      Beitrag Nr. 17 ()
      connor lebt auch wie ein deutscher......:D


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      MORD AN JUNGER TÜRKIN: "Sie hat ja wie eine Deutsche gelebt"