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    Kennzahlen zur Fondsbewertung - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.03.05 16:15:56 von
    neuester Beitrag 24.03.05 23:39:38 von
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      schrieb am 23.03.05 16:15:56
      Beitrag Nr. 1 ()
      Welche Kennzahlen zur Fondsbewertung sind für euch ausschlaggebend?

      Hier mal ein Auszug der Kennzahlen von www.fondsweb.de


      Kennzahlen
      Kennzahlen entstehen durch Auswerten und Vergleichen bestimmter Daten und geben als Indikatoren in konzentrierter Form Aufschluss über sonst nicht messbare Größen wie beispielsweise den Erfolg eines Investmentfonds. So misst fondsweb beispielsweise im Fondsmeter-Ranking die risikoadjustierten Rendite, die so genannten Risk Adjusted Performance (RAP), die dem Fondsanleger Aufschluss über das Risiko/Renditeverhältnis des betreffenden Fonds gibt. Weitere Kennzahlen von Investmentfonds sind beispielsweise das Kurs/Gewinnverhältnis (KGV), Sharpe Ratio, Informatio Ratio, Jensen’s Alpha oder Treynor-Ratio.

      RAP
      Abkürzung für Risk Adjusted Performance (RAP), eine risikoadjustierte Rendite. Diese zweidimensionale Kennzahl errechnet sich aus der erzielten Wertentwicklung (Performance) und dem dabei eingegangenen Risiko (Volatilität) und bezieht als Grundannahme die Kombination mit einer risikofreien Anlageform ein. Sie dient als Grundlage für das von der financial webworks GmbH errechnete Fondsmeter-Ranking.

      Volatilität
      Die Volatilität ist ein Maßstab für die Schwankungsintensität eines Wertpapierkurses, von Rohstoffpreisen und auch von Investmentfondsanteilen. Um die Volatilität zu messen, wird die durchschnittliche Entwicklung z.B. des Fondsanteils über einen bestimmten Zeitraum gemessen, z.B. 10% in einem Jahr. Anschließend wird diese durchschnittliche Entwicklung genommen und gemessen, wie weit sich der Kurs des Fondsanteils in diesem Jahr von der durchschnittlichen Entwicklung entfernt hat. Somit berechnet man also die Schwankungsbreite um einen Mittelwert (durchschnittliche Entwicklung). Je größer diese Schwankungsbreite (Volatilität) ist, um so risikoreicher ist die Anlage in diesem Fonds.

      Sharpe-Ratio
      Diese Kennziffer gibt Aufschluss darüber, ob und inwiefern eine Mehrrendite unter Einbeziehung des Risikos (Volatilität) im Vergleich zu einer risikolosen Geldmarktanlage erwirtschaftet wurde. Liegt die Sharpe-Ratio über eins (>1), so konnte vom Fonds eine Mehrrendite erzielt werden. Bei einem Ergebnis zwischen null und eins konnte zwar eine Mehrrendite bezüglich der Geldmarktverzinsung erzielt werden, diese entsprach jedoch nicht dem eingegangenen Risiko. Ist die Kennziffer negativ (<0), so war es nicht einmal möglich, die Verzinsung einer risikolosen Geldmarktanlage zu erreichen.

      Information Ratio
      Kennzahl, die dem Anleger verdeutlicht, inwiefern der Fonds die Wertentwicklung des ihm zu Grunde liegenden Referenzindexes übertrifft. Je höher der Wert, desto mehr hat sich das vom Fondsmanager eingegangene erhöhte Risiko für die Anleger gelohnt. Die Information Ratio errechnet sich aus der durchschnittlichen Monats- oder Jahresrendite dividiert durch den Tracking Error innerhalb des jeweiligen Zeitabschnittes.

      Treynor-Ratio
      Verhältnis der Überschussrendite zum Beta Faktor. Stehen zwei Fonds unter gleichen Rahmenbedingungen zur Auswahl, so erzielt der Fonds mit der größeren Treynor Ratio seine Rendite mit geringeren indexkorrelierten Schwankungen.

      Jensens Alpha
      Mit dieser Kennziffer wird die risikoadjustierte Überrendite (Outperformance) in Bezug auf den Marktindex bzw. Referenzindex berechnet. Je größer der Wert, desto besser.

      Beta
      Durch das Beta wird die Sensitivität erfasst, mit der der Fonds auf Veränderungen bezüglich des Referenzindex reagiert. Ein Beta größer 1 bedeutet, dass der Fonds überstark oder aggressiv reagiert und wahrscheinlich stärker ansteigt oder nachgibt als der Referenzindex. Ein Beta kleiner 1 bedeutet, dass der Fonds weniger stark reagiert oder defensiv ist und in Bezug auf den Referenzindex weniger stark ansteigt oder zurückgeht. Ein Beta von 1 bedeutet, dass Fonds und Referenzindex identisch reagieren.
      Avatar
      schrieb am 23.03.05 17:12:28
      Beitrag Nr. 2 ()
      mit Bewertung hat das nix zu tun, allerdings erfährt man aus diesen Zahlen ein bißchen was über das Verhalten in der Vergangenheit.
      Avatar
      schrieb am 23.03.05 21:26:37
      Beitrag Nr. 3 ()
      Mag sein, daß die Kennzahlen noch keine Bewertung
      darstellen, jedoch als wesentliches Kriterium
      zur Selbigen beitragen. Ob Fonds allerdings ein
      Verhalten haben, bestreite ich allemal.;)

      Kurzum, wie seht ihr die o.g. Kennzahlen?
      Avatar
      schrieb am 24.03.05 18:08:26
      Beitrag Nr. 4 ()
      Doch, Fonds haben ein Verhalten ;) und für die Vergangenheit läßt sich das auch einigermaßen mit Hilfe der o.a. Kennzahlen rekonstruieren.

      Jedoch ist es sehr kühn, die ganzen Kennzahlen im Präsens zu beschreiben, angebracht wäre das Perfekt, meinetwegen auch das Imperfekt :rolleyes:
      die Kennzahlen beziehen sich nämlich zwangsläufig auf einen Stichtag in der Vergangenheit - und "Past performance does not guarantee future results".

      Die ganzen Kennzahlen könnte man natürlich auch für Einzelaktien errechnen, sie aber mit "Bewertung" im selben Satz zu verwenden würde allerdings Gelächter auslösen ;).
      Wobei Volatilität und Beta im Derivat- und Hedgingbereich und in der Portfoliotheorie schon eine Bedeutung haben - aber auch hier verlassen wir die Gefilde, die mit Bewertungen zu tun haben.
      Avatar
      schrieb am 24.03.05 23:39:38
      Beitrag Nr. 5 ()
      Während diese Kennzahlen bei Aktien mit einer BEWERTUNG nichts zu tun haben, verhält es sich bei Fonds völlig anders. Denn hier haben wir es mit einem Portfolio zu tun. Und diese Kennzahlen zeigen, was aus den einzelnen einzelnen Aktienrisiken im Gesamt-Portfolio entstanden ist. Beispiel: Die Schwankung der einzelnen Aktien im DAX ist höher als die Schwankung des DAX-Index (der DAX ist eigentlich auch ein Portfolio).

      Demnach zeigt die Volatilität eines Fonds an, was der Fondsmanager und sein Team aus den einzelnen Aktienrisiken gemacht haben: hier sollte natürlich die Vola des Fonds niedriger sein als die Vola des Index. Ideal ist es, wenn die Performance auch noch höher als beim Index ist. Wer allerdings Fonds herausfiltert, die genau diese Kriterien entsprechen, wird vielleicht 2 interessante Produkte finden. Alles andere ist mit Vorsicht zu genießen. Hier findet man allzu häufig Themenfonds und Modefonds, die speziell dazu aufgelegt wurden, das Fondsvolumen aufzublähen und Gebühren einzustreichen. Diese Fonds fahen i.d.R. starke Länder- oder Branchenwetten und laufen 2, 3, vielleicht auch 4 Jahre gut. Dann aber dreht der Markt und die Fonds liegen plötzlich ganz weit hinten. Wer hier nicht schnell wieder rausgeht (i.d.R. sind das die meisten Anleger), zahlt munter die Management-Fee weiter für eine schwache Performance.

      Für mich zählen Kennzahlen wie die Performance, die Volatilität, das Bull-Beta, das Bear-Beta eine wichtige Rolle. Sharpe-Ratio schaue ich mir weniger an, da man hier einen 3-Jahres-Zeitraum nehmen muss, um auf einen nachhaltigen Wert zu kommen. Leider ist durch die Baisse die Sharpe-Ratio bei vielen Fonds im Minus und deshalb völlig unbrauchbar, da negative Sharpe-Ratios unfug sind. Außerdem ist die Welt von heute alles andere als statisch. Fondsmanager kommen und gehen. Fondsgebühren werden erhöht und gesenkt. Anlagestrategien ändern sich. Daher ist eine Sharpe-Ratio über 3 Jahre nicht immer aussagekräftig.

      Sehr wichtig ist die Analyse, was ein Fondsmanger wirlich macht. In welchen Zeiten kann er gut performen? In welchen Zeiten eher nicht? Beispiel: Wenn ich mir vorstelle, dass in Europa wieder Wachstumswerte gefragt sein sollten, sollte ich eher Fonds kaufen, die eine Wachstumsphilosophie verfolgen als nach dem historich interessantesten Fonds zu suchen. Ich würde einen Fonds kaufen, von dem ich überzeugt bin, dass er in einem derartigen Marktumfeld besonders stark profitiert.

      Fazit: Kennzahlen sind an sich ganz aussagekräftig, sind aber für die Zukunft NICHT übertragbar.


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