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    Der Fall Yukos ! Oder warum Ihr nichts wissen dürft ..... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.03.05 21:33:40 von
    neuester Beitrag 12.07.05 11:43:39 von
    Beiträge: 18
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      schrieb am 29.03.05 21:33:40
      Beitrag Nr. 1 ()
      [http://saar-echo.de/news.php?news_ID=20015]Saar-Echo-Leitart…
      Yukos und die Mainstream-Medien
      Desinformationspolitik korrespondiert mit Desinformationsjournalismus / Die vorsorgliche Kapitulation vor den Interessen der Nachrichtendienste


      --------------------------------------------------------------------------------

      Von FRANK KRÜGER


      Während die Mainstream-Medien – in Amerika wie in Deutschland – über den (vorläufig verlorenen) amerikanischen Ölkrieg um Yukos und gegen Russland mit selektiver Wahrnehmung berichtet haben und die Verwicklung der USA und einiger ihrer engsten Verbündeten in die kriminellen Aktivitäten von Chorodkovsky & Konsorten ausblendeten, damit ganz im Sinne amerikanischer Desinformationspolitik ein verfälschtes Bild der politischen Realität abbildeten – kurz, den Leser zu verdummen suchten – war das SAAR-ECHO mit seiner Serie „Von Clearstream bis Yukos“ bemüht, auch die Puzzleteile dieses globalen Politik- und Wirtschaftskrimis in seine Berichterstattung und Analysen einfließen zu lassen, die anderenorts entweder in die Redaktionspapierkörbe gewandert sind oder mittels vorauseilendem Gehorsam unterschlagen wurden – weil nicht sein kann, was nicht sein darf. So entstand ein anderes, wenn auch beängstigendes Bild der amerikanischen Supermacht, jedenfalls kein Bild, wie es gewöhnlich von Journalisten gezeichnet wird, die sich intellektuell oder real wie im letzten Irak-Krieg von den USA lieber „einbetten“ lassen.

      Sobald Geheimdienste Politik vorbereiten oder machen und in Affären, Skandale oder kriminelle Aktivitäten verwickelt sind, halten sich manche Journalisten lieber bedeckt. Es könnte den Job kosten oder andere Unannehmlichkeiten nach sich ziehen. Das erleben wir gerade in den USA, wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ aus scheinbar sicherer Distanz zum Land des Geschehens von Hamburg aus über die Vereinigten Staaten in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, während das Magazin über ähnliche brisante Ereignisse vor der eigenen Haustür gelegentlich lieber schweigt – so beim Fall Yukos und die Verwicklung des BND in die Affäre. Investigativer Journalismus scheint nicht jedermanns Sache zu sein, obwohl hierzulande vorläufig noch nicht überall amerikanische Verhältnisse herrschen. In den USA, so das Magazin, zwingen Staatsanwälte neuerdings Journalisten, ihre Quellen und Informanten zu verraten. Wer nicht kooperiert, wird zum Kriminellen erklärt und muss mit Haftstrafen rechnen.

      Trotzdem kommt die Wahrheit gelegentlich ans Licht, leider viel zu selten durch investigativen Journalismus, sondern durch Zufälle oder wenn es eine veränderte politische Großwetterlage plötzlich doch geraten erscheinen lässt, das bislang Ignorierte, Verheimlichte oder Unterschlagene publik werden zu lassen, weil es nunmehr in das neue politische Konzept der Mächtigen passt, wie es sich im Fall des Yukos-Skandals nach der amerikanischen Niederlage im Ölkrieg um den russischen Energiegiganten gerade abzeichnet. Plötzlich kommt es im Zusammenhang mit Yukos auch in Spanien zu Razzien, weil der kriminelle Hintergrund und die Verwicklung der USA in die Affäre nicht mehr lange unter dem Deckel gehalten werden können, da Russlands Präsident Putin keine Anzeichen erkennen lässt, Chodorkovsky & Konsorten stillschweigend davonkommen zu lassen.

      Noch bis vor wenigen Tagen hat der gesamte Westen in einer von den USA gesteuerten konzertierten Aktion entrüstet aufgeheult, weil es in Russland zu Razzien gegen Yukos, zu Festnahmen und schließlich zu Prozessen gegen einige Räuberkapitalisten gekommen war. Präsident Putin wurde dafür heftig kritisiert, so als herrsche in Russland noch eine stalinistische Diktatur ohne ein demokratisches Rechts- und Justizsystem. Ausgerechnet die ehemalige Bundesjustizministerin der FDP, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, setzte sich im Europa-Parlament an die Spitze der Yukos-Lobbyisten und stellte die Unparteilichkeit und Objektivität der russischen Behörden in Frage, die „in überzogener Weise und unter Missachtung fundamentaler Rechte“ gehandelt hätten, als sie Chodorkovsky & Konsorten festnahmen, anklagten und vor Gericht stellten. Hat sie sich deshalb so weit aus dem Fenster gelehnt, weil ihr Parteifreund Otto Graf Lambsdorff Mitglied im Beirat des Yukos-Hauptaktionärs Menatep-Holding ist, die ihren Sitz in das britische Offshore- und Steuerparadies Gibraltar verlegt hat – nicht weit von Marbella entfernt, wo die spanische Polizei gerade Razzien gegen Geldwäscher aus dem Yukos-Konzern durchgeführt hat –, um sich den russischen Steuerbehörden zu entziehen?

      Scheibchenweise wird nun der Umfang des Schadens bekannt, den Chodorkovsky & Konsorten mit ihren Betrügereien angerichtet haben. Die russische Nachrichtenagentur Nowosti berichtete gestern unter Bezugnahme auf die Moskauer Wirtschaftszeitung Wedomosti, wie und in welchem Umfang die Räuberkapitalisten ihr ehemaliges Unternehmen Juganskneftegas ausgeplündert haben: Indem sie russisches Erdöl zu niedrigen Preisen ins Ausland verkauften, sei für Juganskneftegas ein Schaden von sage und schreibe sechs Milliarden Dollar entstanden.

      Hinter dieser Meldung verbirgt sich, was das SAAR-ECHO zuletzt in der gestern veröffentlichten Folge XI seiner Yukos-Hintergrundserie bereits berichtet hatte: Chodorkovsky & Konsorten haben ihr ehemaliges Unternehmen schlichtweg ausgeplündert, ihre Mitarbeiter, Kleinaktionäre und den russischen Fiskus betrogen. Sie verkauften das russische Öl zu Dumpingpreise an sich selbst, nämlich an Offshore-Firmen, die sie zuvor in Steuerparadiesen gegründet hatten, um es dann wieder zu marktgerechten Preisen weiter zu verkaufen und den Profit steuerfrei in die eigene Tasche stecken zu können.

      Der neue Eigentümer von Juganskneftegas, das Staatsunternehmen Rosneft, verklagt Yukos deshalb jetzt auf Schadensersatz von insgesamt 11 Milliarden Dollar. Diese Summe errechnet sich aus dem „entgangenem Gewinn“ in Höhe von 6 Milliarden Dollar und einer Kompensation für Steuern in Höhe von 5,1 Milliarden Dollar, die Juganskneftegas für die Jahre 1999 bis 2003 an den Fiskus nachträglich abführen musste.

      Im Klartext: Chodorkovsky & Konsorten sowie ihre Komplizen im westlichen Ausland haben allein mit der ehemaligen Yukos-Tochter 11 Milliarden Dollar schlichtweg ergaunert.

      Offensichtlich können die russischen Justizbehörden diesen gigantischen Betrug inzwischen weitgehend beweisen. Jetzt wird es eng, nicht nur für Chodorkovsky & Konsorten, sondern auch für ihre Komplizen aus dem Westen – für Banken und Politiker, die diese unglaublichen Betrügereien möglicherweise angeschoben, zumindest jahrelang gefördert, gedeckt und davon profitiert haben. Ohne sie wäre diese Plünderung der russischen Rohstoff-Ressourcen nicht möglich gewesen.

      Damit erklärt sich der Gesinnungswandel der US-Regierung, Razzien nunmehr auch im Westen, wie gerade in Spanien, zuzulassen und auf einmal stillschweigend zu unterstützen. Es sind Razzien auch in eigener Sache, nicht nur um justitiable Beweismittel zu sichern, sondern ebenso, um sie notfalls verschwinden zu lassen, damit die Verwicklung der USA wie des gesamten Westens in diesen Skandal besser verschleiert werden kann.

      Lesen Sie dazu:

      Thematische Einführung: DER KALTE RUSSISCH-AMERIKANISCHE ÖLKRIEG.

      Teil I: WLADIMIR PUTIN, GERHARD SCHRÖDER, ERNEST BACKES – UND WELCHE ROLLE SPIELTE DABEI DER BND?

      Teil II: CHODORKOVSKY VERLOR GEGEN US-AMERIKA - UND DIE US-PROFIS GEGEN WLADIMIR PUTIN

      Teil III: WAR YUKOS WIRKLICH HEISSE UND KALTE KRIEGE WERT? – DAS US-GROSSKAPITAL MACHT RECHNUNG OHNE WIRT

      Teil IV: TOTALBLAMAGE FÜR DIE GROSSMEISTER DES KAPITALS: RUSSLAND UND CHINA GEWINNEN GLOBALE ZOCKERPARTIE

      Teil V: GERÄT DAS KAPITALISTISCHE ABENTEUER YUKOS ZUM AUSGANGSPUNKT EINER GEOPOLITISCHEN KORREKTUR?

      Teil VI: AUCH OBEN AUF DEN SCHULTERN EINES GEHEIMDIENSTES KANN EINER MANCHMAL DEUTLICHE SPUREN HINTERLASSEN


      Teil VII: WESTLICHE WELT LEIDET AN GEDÄCHTNISVERLUST – GEOPOLITISCHE ZIELE DER USA MASSIV GEFÄHRDET


      Teil VIII: WAR DEUTSCHLAND DER SCHWACHPUNKT IM BIG DEAL? MIT SICHEREM GESPÜR ZWISCHEN ALLEN STÜHLEN


      Teil IX: AUF DIE SCHWEIZ KANN SICH JEDER VERLASSEN, DER DIE RICHTIGEN, DIE KAPITALEN ARGUMENTE VORBRINGT

      Teil X: AMERIKAS ANTWORT AUF DIE SCHWERE YUKOS-SCHLAPPE: MIT BUSH-TROMMELN GEGEN PUTIN UND RUSSLAND

      Teil XI: NACH PUTINS SIEG LECKT AMERIKA DIE WUNDEN UND SUCHT ZU RETTEN, WAS EIGENTLICH NICHT ZU RETTEN IST


      ************************************************************


      Lest und begreift !

      PEAK OIL
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 22:12:51
      Beitrag Nr. 2 ()
      [http://ftd.de/ub/in/1111217812106.html?nv=hpm]

      ftd.de, Di, 29.3.2005, 16:32
      Yugansk verklagt Yukos auf 1,73 Milliarden Euro

      Die frühere Hauptsparte des russischen Energiekonzerns Yukos, Yuganskneftegaz, hat den ehemaligen Mutterkonzern vor einem Schiedsgericht zu einer Milliardenzahlung verklagt. Yukos sieht darin einen weiteren Angriff des Staates gegen das Unternehmen.........:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 22:50:18
      Beitrag Nr. 3 ()
      Das Saar-Echo ist also der Nabel des investigativen Journalismus ... :laugh::laugh::laugh:

      Der Schreiberling wundert sich, warum kein großes Blatt seine Artikel übernimmt. Nun ja, wenn dieser Schreibstil mit seinen Antiamerikanischen und Antisemitschen Tendenzen wohl für Deutschland repräsentativ wäre, dann würden wir wohl in naher Zukunft unseren zweiten D-Day erleben!!! :cool:
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 23:30:25
      Beitrag Nr. 4 ()
      @stockpicker999
      Könntest Du mir bitte mal ein Beispiel für die "antisemitischen Tendenzen"
      dieses "Schreiberlings" geben? :confused:
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 00:07:15
      Beitrag Nr. 5 ()
      @ spock

      Hast Du Teil 1 bis 10 gelesen und mit anderen Quellen mal verglichen?

      Lohnt die Mühe auch nicht ... beam me (or him, den Schreiberling) up !!! ;)

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      Avatar
      schrieb am 30.03.05 00:27:50
      Beitrag Nr. 6 ()
      @stockpicker999

      ...hab` schon einige Textpassagen und andere Quellen gefunden und gelesen.
      Danke.
      Da tun sich ja z.T. Abgründe auf... :eek:

      ...allerdings würde ich den Wahrheitsgehalt eines Berichts nicht daran
      festmachen, wie amerikafreundlich oder -feindlich er ist...
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 08:28:29
      Beitrag Nr. 7 ()
      Bei dem Schreiberling fehlt es entweder schon ganz grundsätzlich an wirtschaftlicher Denkweise, oder er verdreht die einfachsten Wahrheiten, weil er ein Fan von autoritären Regimen ist.
      Wer Rohstoffvorkommen als "Volksschatz" ansieht, ist von sozialistischer Ideologie geprägt. Man kann in einem Rechtsstaat nicht zuerst die Firmen das wirtschaftliche Risiko der Ressorcenentwicklung tragen lassen und dann, falls die Rohstoffpreise überraschend stark steigen, die Gewinne und Firmenwerte verstaatlichen.
      Daß die russischen Ölunternehmen per völlig willkürlicher Exportsteuern/Exportbeschränkungen und durch künstlich niedriggehaltene inländische Ölpreise (zu Gunsten der Bevölkerung) teilweise ihrer Erträge enteignet werden und der russische Staatshaushalt von diesen Sondererhebungen stark abhängig ist (also die Bevölkerung nochmals stark von der Tätigkeit der Konzerne profitiert), wird völlig unterschlagen.
      Daß die Kleinaktionäre betrogen worden wären, ist die offensichtlichste und dreisteste Lüge des Herrn. Man braucht nur den Kursverlauf von Yukos vor und nach Putins diktatorischen Eingriffen anzusehen, um zu verstehen, wer die Kleinaktionäre reich gemacht hat und wer sie enteignet hat.
      Pfui Teufel zu so einem dreckigen Lügenartikel!
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 08:30:59
      Beitrag Nr. 8 ()
      P.S.
      Der Threaderöffner ist aber eh noch nie durch sinnvolle Beiträge aufgefallen. Also ist das hier nur eine weitere Bestätigung, daß es sich um einen politisch verwirrten Troll handelt.
      Avatar
      schrieb am 04.04.05 08:59:37
      Beitrag Nr. 9 ()
      Yukos fury at being singled out by Putin

      Conal Walsh
      Sunday April 3, 2005
      The Observer

      Yukos shareholders plan to seize on last week`s commitment by Vladimir Putin not to investigate Russia`s `oligarchs`, as evidence that their company is being unfairly singled out for punishment.
      They believe that President Putin`s declaration will bolster their international arbitration case against the Russian government.

      The shareholders of the Russian oil company are claiming $28 billion compensation after seeing Yukos broken up amid what many believe is a politically driven campaign against Mikhail Khodorkovsky, its former chief executive.

      Last week, Putin told Russia`s top billionaires that he was in favour of a policy that limited investigations to the fraud which allegedly occurred during his own period in office. The policy would exempt all of Russia`s main `oligarchs` from official action since they made their fortunes during the privatisations of the Boris Yeltsin era.

      Putin`s display of leniency has been interpreted as a sign of the Kremlin`s alarm at the flight of capital out of Russia, which has dramatically accelerated since Yukos was first hit by fraud and tax evasion charges in 2003.

      Robert Amsterdam, a leading lawyer for Yukos, said that Putin`s concession was further proof that the judicial proceedings currently taking place against Yukos and Khodorkovsky in Moscow amounted to `a show trial`. He said: `The charges they face relate to events in the 1990s. So why are they still on trial?`

      Yukos shareholders are suing the Russian government under the international Energy Charter Treaty, which is administered by the UN. Amsterdam admitted that he was `pessimistic` about separate proceedings which could see Khodorkovsky facing a 10-year prison sentence for fraud and tax evasion, through a court in Moscow. Khodorkovsky has denied the accusations.

      Once Russia`s biggest oil firm, Yukos has seen its main oil production unit, Yugansk, sold off in a forced auction on the grounds that allegedly it owed more than $25bn in unpaid tax. Yugansk has been effectively renationalised after being bought by Rosneft, a state-owned oil firm that is now merging with Gazprom, Russia`s government-controlled gas monopoly.:rolleyes:

      Krokodilstränen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.04.05 13:38:28
      Beitrag Nr. 10 ()
      Sonntag, 10. April 2005
      Mehrheitseigner prophezeit
      Yukos bis Sommer bankrott

      Dem in Bedrängnis geratenen russischen Ölkonzern Yukos droht nach Angaben seiner Eigentümer bis zum Sommer der Bankrott. "Bei dem Maß an Gesetzlosigkeit und Energie, das Putin bisher anwandte, wird Yukos bis zum Sommer de facto bankrott sein", sagte Yukos-Mehrheitseigner Leonid Newslin dem Nachrichtenmagazin "Focus".

      Der im israelischen Exil lebende Milliardär kündigte an, er werde sein gesamtes Geschäft in Russland aufgeben. Er wolle jetzt in Osteuropa, Israel und möglicherweise auch im Baltikum investieren.

      Im Vorfeld des Besuchs von Russlands Präsident Wladimir Putin bei der Hannover-Messe am Sonntag übte der Freund des in Moskau inhaftierten Ex-Yukos-Chefs Michail Chodorkowskij heftige Kritik an der Russland-Politik von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). Es sei nicht nachvollziehbar, dass Schröder im Fall Yukos keine Rechtsverletzungen sehe. So lange Schröder Kanzler sei, werde er in Deutschland kein Geld investieren, sagte Newslin. :laugh::laugh:


      Gerhard kann froh sein wenn Putin so Gnädig ist und noch ein Paar Jahre Oel und Gas verkaufen läßt !

      2010 ist dann Schluss : Russia first !
      Avatar
      schrieb am 10.04.05 20:41:59
      Beitrag Nr. 11 ()
      Wer Rohstoffvorkommen als " Volksschatz" ansieht, ist von sozialistischer Ideologie geprägt.

      Wem sollten die Rohstoffe denn sonst gehören :confused::rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 20.04.05 09:12:37
      Beitrag Nr. 12 ()
      19. April 2005


      Chodorkowski soll Öl gestohlen haben
      Möglicherweise wird die Moskauer Staatsanwaltschaft weitere Anklagen gegen den Gründer des russischen Ölkonzerns Jukos, Michail Chodorkowski, erheben. Einer seiner Anwälte sagte der Zeitung "Iswestija", die Strafverfolger würden nach der Urteilsverkündung im laufenden Prozess den einst reichsten Mann Russlands voraussichtlich auch des Diebstahls von Öl im Wert von umgerechnet 4,5 Milliarden Dollar sowie der Geldwäsche beschuldigen. Das Urteil im aktuellen Verfahren soll am 27. April verkündet werden.

      Dem Zeitungsbericht vom Dienstag zufolge geht es bei den neuen Anklagepunkten um den illegalen Verkauf von Öl des Jukos-Konzerns. Es soll über eine Kette von Zwischenhändler veräußert worden sein, die laut Staatsanwaltschaft sämtlich vom Unternehmen kontrolliert wurden. Im laufenden Prozess muss sich Chodorkowski ebenso wie sein Geschäftspartner Platon Lebedew unter anderem wegen Betrug und Steuerhinterziehung verantworten. Ihm droht eine bis zu zehnjährige Lagerhaft.

      Pitschugin-Prozess als Vorbild
      Die russischen Behörden hatten die Anklage gegen den Gründer und früheren Vorstandschefs von Jukos genutzt, um den größten privaten Ölkonzerns des Landes de facto zu zerschlagen. Kurz vor Weihnachten wurde die wichtigste Produktionstochter in einer windigen Auktion zwangsversteigert, um mit den Einnahmen Teile der Steuerschuld in Milliardenhöhe zu decken, die die Behörden von Jukos forderten. Kurz darauf sichert sich der staatlich kontrollierte Gasprom-Konzern die Anteile an Juganskneftegas.

      Die Befürchtungen von Chodorkowski Anwalt stützen sich offenbar auf Erfahrung im jüngst zu Ende gegangenen Prozess gegen den früheren Sicherheitschef von Jukos, Alexei Pitschugin. Er war am Anfang April wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Vergangene Woche zog die Staatsanwaltschaft nach und erhob eine weitere Anklage gegen ihn. Sowohl das Verfahren gegen Pitschugin als auch das gegen Chodorkowski und Lebedew ist vom Europarat rechtlich beanstandet worden.

      Offenbar politisch motiviertes Verfahren
      Einige Beobachter fürchten, dass auch aus der Verurteilung Pitschugins ein weiterer Anklagepunkt gegen Chodorkowski konstruiert werden könnte: Strafverfolger hatten bereits angedeutet, die dem früheren Sicherheitschef zu Last gelegten Morde seien im Auftrag von Jukos und damit letztlich des damaligen Chefs Chodorkowski begangen worden.

      Obwohl Präsident Wladimir Putin die Anklage gegen Chodorkowski stets als Erfolg seiner Politik gegen Korruption und Steuerhinterziehung dargestellt hat, werfen ihm Kritiker politische Motive vor: Chodorkowski hatte vor den jüngsten Parlamentswahlen oppositionelle Parteien offen unterstützt und galt manchen bereits als möglicher Gegenkandidat zu Putin.

      (N24.de, Netzeitung):laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.04.05 09:24:23
      Beitrag Nr. 13 ()
      Michail Chodorkowskij: Der Mann, der ins Gefängnis wollte
      von Nils Kreimeier
      Im Sommer 2003 ist Michail Chodorkowskij der reichste Mann Russlands. Er hat mit dem Ölkonzern Yukos ein effizientes Unternehmen aufgebaut und ist dabei, den großen Schritt zum Global Player zu gehen: Eine Fusion mit dem Konkurrenten Sibneft steht unmittelbar bevor. Dann kommt der Absturz.

      Michail Chodorkowskij, Ex-Yukos-Chef, erwartet heute sein Urteil im Moskauer ProzessChodorkowskij wird im Oktober 2003 verhaftet, landet in Moskauer Untersuchungshaft und muss sich wegen Betrugs und Steuerhinterziehung verantworten. Er gibt seinen Posten auf, sein Unternehmen wird mit ausufernden Steuernachforderungen auseinander genommen und verliert einen Großteil seines Börsenwerts. Die für ursprünglich für Mittwoch angekümdigte Verkündung des Urteils gegen Chodorkowski, wird auf den 16. Mai verschoben. Dies ging aus einem Aushang hervor, der hinter der gläsernen Eingangstür des zuständigen Gerichts in Moskau angebracht wurde. Im äußersten Fall muss er für zehn Jahre hinter Gitter.

      Für Russland wäre eine derart harte Strafe ein fatales Signal. Das Wirtschaftswachstum geht bereits zurück, und die Investoren verhalten sich zögerlich. Präsident Wladimir Putin, der deutlich an Zustimmung in der Bevölkerung verloren hat, versucht nun, die Unternehmer zu besänftigen. Den Wirtschaftsführern versprach er eine Amnestie für mögliche Vergehen bei der Privatisierung in den 90er Jahren.

      Für Chodorkowskij kommt das Angebot zu spät. Allerdings wird in Moskau bereits spekuliert, dass die Strafe mild ausfallen könnte. Putin ist derzeit an einem guten Image in der Wirtschaft gelegen.


      Gang ins Gefängnis in Kauf genommen

      Ein Ziel hat der frühere Yukos-Chef ohnehin schon erreicht: den Kreml an den Pranger zu stellen. Denn Chodorkowskij nahm den Gang ins Gefängnis offenkundig in Kauf. Schon im Sommer 2003 wurden der Yukos-Sicherheitschef und ein Miteigentümer verhaftet. Deutlicher kann in Putins "gelenkter Demokratie" eine Drohung nicht ausgesprochen werden. Andere Oligarchen hatten in vergleichbaren Situationen das Land längst verlassen. Aber Chodorkowskij verhielt sich, als habe er nichts bemerkt. Er unterstützte Kreml-kritische Parteien. Zudem stellte er sich in der Energiepolitik den Plänen Moskaus entgegen und forcierte den Bau einer eigenen Ölpipeline nach China. Für einen der westlichen Anwälte Chodorkowskijs besteht kein Zweifel: "Dieser Mann wollte ins Gefängnis."

      Nach der Verhaftung des Milliardärs begann ein beispielloser Medienkrieg. Der Kreml bezeichnete den Prozess als rechtsstaatliches Verfahren und verbat sich jede Kritik von außen. Zugleich boten Chodorkowskij und die Yukos-Eigner der Menatep-Gruppe ein Heer von Anwälten und PR-Agenturen auf, die bestrebt sind, den Fall an die ganz große Glocke zu hängen. Parlamentariern und Journalisten in aller Welt wird eingehämmert, es handle sich um ein Exempel für die unhaltbare Menschenrechtslage und die Steuerung der Justiz in Russland. Der Europarat bestätigte den Befund.

      Chodorkowskij selbst wurde zu einer Ikone. Das Bild seines kurz geschorenen Kopfes hinter Gittern ist ein Renner auf den Titelseiten. In eigenen Texten aus dem Gefängnis philosophiert er über die Lage des Liberalismus in Russland. Eine seiner Erkenntnisse, die er hinter den Mauern niedergeschrieben hat: "Geld hat keine Bedeutung mehr für mich." ftd :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 03.05.05 08:33:58
      Beitrag Nr. 14 ()
      By JOSEF FEDERMAN, Associated Press Writer
      Mon May 2, 2:33 PM ET



      HERZLIYA, Israel - Fugitive Russian oil baron Leonid Nevzlin, one of the world`s richest men just a year ago, is now living a quiet life in this exclusive seaside community, trying to salvage what remains of a shattered business empire.

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      In a rare interview Monday at his home, Nevzlin branded Russian President Vladimir Putin a "corrupt dictator," yet held out hope the Kremlin will drop criminal charges against him and other executives of the Yukos oil giant, even if it means heavy losses in his wealth. Whatever happens, Nevzlin made it clear that his future is in Israel.

      "If the Putin regime remains in Russia, I don`t want to be a Russian citizen," he said through a translator. "I want to live in a free country."

      Not long ago, Nevzlin was at the pinnacle of the Russian business world, one of the so-called oligarchs who snapped up state-owned assets at cheap prices during the late 1990s. As the second-largest shareholder in Group Menatep, the holding company that controlled Yukos, Nevzlin was ranked No. 277 on Forbes magazine`s 2004 list of billionaires, with a personal fortune valued at $2 billion.

      Now he is living in a comfortable exile in a walled compound in Herzliya Pituach, an exclusive seaside neighborhood north of Tel Aviv that is home to ambassadors and business magnates.

      The three-level villa features marble floors, a wrought-iron spiral staircase and a downstairs sitting area decorated with "Free Khodorovsky" posters. Those refer to Mikhail Khodorkovsky, the billionaire former CEO of Yukos jailed in 2003 in what Kremlin critics at home and abroad say is politically motivated case.

      A manicured garden with lemon, grapefruit, olive trees and a small crescent-shaped swimming pool sit out back.

      Nevzlin`s luck turned after Putin came to power in 2000. Putin started tightening state scrutiny over the oligarchs and the disputed sales of the 1990s and started clamping down on most major media outlets, sending another Russian oligarch — Vladimir Gusinsky — into exile in Israel. In 2003, authorities began scrutinizing Khodorkovsky, Yukos` politically ambitious founder.

      Khodorkovsky was arrested in October 2003 and charged with tax evasion and fraud — charges that many believe were punishment for his support of opposition parties.

      Nevzlin, who was in Israel when Khodorkovsky was nabbed, has remained here ever since. As a Jew, Nevzlin was eligible for automatic Israeli citizenship. In early 2004, Nevzlin was charged in Russia with tax evasion and has since been accused of ordering a double murder.

      Nevzlin, 45, trim and youthful, rejected the entire case against him, Khodorkovsky and other Yukos officials as politically motivated. "We need to call what is going on in Russia by a different name. They have built a corrupt dictatorship. They call it managed democracy."

      Russia sold Yukos` key production unit last year in a disputed auction to a state-run oil company, essentially re-nationalizing it.

      Nevzlin said he would be willing to sell his remaining Russian holdings at a steep discount if it would protect small investors in the company and lead Russia to drop the cases against him and his partners.

      "If someone from Putin`s administration, speaking on Putin`s behalf, turns to us with a proposal of making a deal for liberating all these people they put in prison, we would start negotiating," he said.

      But he said the Kremlin is unlikely to make that offer. Instead, Nevzlin expects the Kremlin to seize what is left of Yukos` Russian assets and eventually sell them off in pieces to Putin`s allies. In return, the company would sue Russia in an overseas court under an international energy treaty, he said.

      Russia`s crackdown on Yukos has already decimated the value of Menatep, which controlled about 60 percent of Yukos.

      Nevzlin is a director of Menatep along with fellow Yukos billionaires Mikhail Brudno and Vladimir Dubov, who also fled Russia and are Nevzlin`s neighbors in Herzliya. With an international arrest warrant issued against him by Russia, Nevzlin rarely travels abroad.

      :laugh:

      Mit internationalem Haftbefehl in Israel versteckte Verbrecher am russ. Volk ( Ausverkauf an die USA ) beschuldigen Putin ein korrupter Diktator zu sein ....:mad:
      Avatar
      schrieb am 16.05.05 20:11:55
      Beitrag Nr. 15 ()
      Weitere Urteilsverkündung vertagt

      Chodorkowski schuldig gesprochen

      Der Gründer des russischen Ölkonzerns Yukos, Michail Chodorkowski, und seine mitangeklagten Partner sind von einem Moskauer Gericht zunächst in vier Anklagepunkten schuldig gesprochen worden.


      HB MOSKAU. Insgesamt gab es sieben Anklagepunkte gegen Chordorkowski, dem unter anderem Betrug und Steuerhinterziehung vorgeworfen wurde. Die weitere Verlesung des Urteils wurde nach rund drei Stunden bis Dienstag vertagt.

      Bereits im Vorfeld hatte einer der Anwälte des 41-Jährigen erklärt, er rechne mit einem Schuldspruch. Vor dem streng bewachten Gerichtsgebäude demonstrierten etwa 200 Unterstützer Chodorkowskis und riefen "Freiheit, Freiheit!" Einige der Demonstranten wurden festgenommen.

      Chodorkowski und sein Geschäftspartner Platon Lebedjew hätten sich Gelder der Düngemittelfabrik "Apatit" angeeignet, in dem sie Konzentrat billig gekauft und teuer im Ausland abgesetzt hätten, erklärte das Gericht. Zudem hätten sie durch Betrug ein Aktienpaket eines Forschungsinstitutes erworben. "Wir haben nichts anderes erwartet", kommentierte Chodorkowskis Anwältin Karina Moskalenko den Schuldspruch in den ersten Punkten.

      Die Vorsitzende Richterin Irina Kolesnikowa erlaubte es Chodorkowski und seinen Mitangeklagten Platon Lebedjew und Andrej Krainow, der Verlesung im Sitzen zuzuhören. Anwälte des früheren Besitzers des Ölkonzerns Yukos erklärten, angesichts des mehrere hundert Seiten langen Urteils werde das Strafmaß voraussichtlich nicht vor Mittwoch verkündet.

      Die Staatsanwaltschaft hat die Höchststrafe von zehn Jahren Gefängnis beantragt. Die Anwälte des Angeklagten plädierten auf Freispruch. Chodorkowski, dessen Vermögen einst auf 15 Mrd. Dollar geschätzt wurde, hat wiederholt seine Unschuld beteuert und den Prozess als Farce und politisch motiviert bezeichnet.

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 19.05.05 06:21:22
      Beitrag Nr. 16 ()
      DAS ENDE !
      19.05.2005
      HINTERGRUND ( 16.05.2005 21:14 )Von Clearstream bis Yukos (XIV)
      Chodorkowskis Schuldspruch beendet den amerikanisch-russischen Ölkrieg
      Aber damit sind die geopolitischen Interessenlagen keineswegs geklärt / US-Finanz- und Wirtschaftskrise scheint programmiert


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      Moskau. (SE) Die russische Justiz hat sich vom eineinhalbjährigen Propagandafeuerwerk des Westens nicht beeindrucken lassen und den ehemaligen Yukos-Chef Michail Chodorkowski (die eingedeutschte Schreibweise des Namens wird unterschiedlich gehandhabt; inzwischen hat sich die von uns heute benutzte Form durchgesetzt) nach zehnmonatiger Verhandlung in vier von sieben Anklagepunkten schuldig gesprochen, unter anderem wegen Betrug und Steuerhinterziehung. Ob der ehemals reichste Russe auch in drei weiteren Anklagepunkten schuldig ist, wird erst am Dienstag feststehen, wenn die Verlesung des mehrere Hundert Seiten umfassenden Urteils fortgesetzt wird. Wegen der Länge der Urteilsbegründung hatte Richterin Irena Kolesnikowa die Verlesung nach drei Stunden unterbrochen und auf Dienstag vertagt. Das Strafmaß wird in Russland erst am Ende der Urteilsverkündung bekannt gegeben, doch halten es Prozessbeobachter nun nicht mehr für ausgeschlossen, dass gegen Chodorkowski eine empfindliche Strafe verhängt wird. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Verurteilung Chodorkowskis zu zehn Jahren Straflager beantragt.

      Chodorkowski und seine Mitangeklagten Platon Lebedew und Andrej Krainow durften die Verlesung des Urteils im Sitzen verfolgen. Lebedew war Chef der Menatep-Holding, die vom Steuerparadies Gibraltar aus über 60 Prozent des russischen Yukos-Konzerns kontrollierte. Krainow war Chef der Briefkastenfirma Wolna, über die rechtswidrige Yukos-Transaktionen abgewickelt worden sein sollen. Krainow, wegen Betrug, Schädigung fremden Eigentums und Missachtung eines Gerichtsurteils angeklagt, hatte sich bereits im Vorfeld des Yukos-Prozesses teilweise für schuldig bekannt und blieb deshalb im Gegensatz zu seinen Mitangeklagten von der Untersuchungshaft verschont, musste aber eine Verpflichtungserklärung unterschreiben, Moskau nicht zu verlassen.

      Vor der Urteilsverkündigung demonstrierte eine kleine Gruppe von etwa 200 Chodorkowski-Unterstützern vor dem Gerichtsgebäude. Die Demonstranten riefen „Freiheit, Freiheit“. Einige legten sich mit Polizeikräften an und wurden daraufhin vorübergehend festgenommen.

      Intelligenz als diplomatische Waffe

      Wie das SAAR-ECHO als eine der ersten Zeitungen Deutschlands bereits vor Wochen berichtete, hat die russische Staatsanwaltschaft Chodorkowski inzwischen auch wegen Öl-Diebstahl und Geldwäsche angeklagt. Ein Termin für dieses Verfahren steht noch nicht fest.

      Der Schuldspruch gegen Chodorkowski hat weitreichende Konsequenzen für das zukünftige amerikanisch-russische, ebenso für das europäisch-russische Verhältnis. Er lässt nunmehr erkennen, welche Strategie Russland auf dem geopolitischen Schachbrett verfolgt. Präsident Putin war in der Vergangenheit im eigenen Land gelegentlich Konzeptionslosigkeit vorgeworfen worden, weil er der Eindämmungspolitik der rohstoffhungrigen Vereinigten Staaten gegenüber Russland scheinbar keine eigene Strategie entgegenzusetzen hatte und es so schien, als würde er die von den USA geschürten und finanziell unterstützten „bunten Revolutionen“ in den Nachbarstaaten der Russischen Föderation paralysiert hinnehmen. Tatsächlich wird mit dem Schuldspruch gegen Chodorkowski deutlich, dass der Kreml nach dem jetzt auch mit juristischen Mitteln gewonnenen amerikanisch-russischen Ölkrieg um Yukos sich nunmehr intelligenter diplomatischer Waffen bedient, um sein eigenes geopolitisches Konzept durchzusetzen, das sich von dem der USA gravierend unterscheidet.

      Washington verfolgt das Ziel, eine unipolare Welt unter amerikanischer Führung zu dominieren. Mit dem Zerfall der Sowjetunion schien dieser schon seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs geträumte imperiale Traum der USA in greifbare Nähe gerückt zu sein. Um das Wiederaufleben einer russischen Großmacht und damit eines Konkurrenten zu verhindern, pluralisierten und destabilisierten die Vereinigten Staaten die Russische Föderation und die mit ihr sprachlich und kulturell nach wie vor verbundenen aber inzwischen unabhängig gewordenen, rohstoffreichen ehemaligen Sowjetrepubliken, um sie aus der russischen Einflusssphäre heraus zu brechen und dem „inoffiziellen amerikanischen Imperium“ einzuverleiben. Restrussland sollte isoliert werden, um schwach zu bleiben. Durch massive Unterstützung „bunter Revolutionen“ in der Ukraine und Georgien schien die neue Variante der alten amerikanischen „containment policy“ (Eindämmungspolitik) aus den Zeiten des Kalten Krieges Erfolg versprechend zu sein.

      Putin jedoch entwickelte schon bald in aller Stille eine Gegenstrategie, die erst in den vergangenen Wochen und Monaten vor dem Chodorkowski-Urteil Konturen annahm. Mit den gestiegenen Einnahmen aus Gas- und Ölverkäufen war auch das russische Selbstbewusstsein gestiegen. Nervös geworden, verlegten sich die USA schon bald auf verbales Zündeln wie in den besten Zeiten des längst beendet geglaubten Kalten Krieges: Washington schickte seine neo-konservativen Wadenbeißer an die Front, zuletzt ließen sich sogar Präsident Bush und seine Außenministerin Rice vom Baltikum aus zu oberlehrerhaften Verbalattacken gegen Russland hinreißen, während sie gleichzeitig den Sturz der mit Moskau verbündeten weißrussischen Regierung unter dem diktatorischen Präsidenten Alexander Lukaschenko vorbereiten und finanzieren. Kurz, die USA kaschieren ihre Hegemoniebestrebungen mit der längst unglaubwürdig gewordenen Behauptung, Pluralität, Demokratie und Freiheit zu bringen, während sie tatsächlich lediglich ihre auf Vormachtstellung ausgerichteten unipolaren Interessen durchzusetzen und den rohstoffreichen Rivalen Russland als Machtfaktor auszuschalten versuchen.

      Putin hingegen setzte statt auf Interventionismus auf eine behutsame demokratische Entwicklung mit pluralistisch und multipolar orientierter globaler Kooperation, die im Osten China und Indien und im Westen die EU mit einbezieht – gleichsam einer tatsächlich samtenen, fast friedlichen russischen Revolution, die allerdings ganz offensichtlich nicht nach dem Geschmack der Vereinigten Staaten ist, weil sie beiden fernöstlichen Konkurrenten der USA zu gefallen scheint: China und Indien sind ebenfalls auf dem Weg zu regionalen Großmächten und gefährden damit gleichfalls das amerikanische Imperium.

      Moskau gewinnt global an Gewicht

      Das Urteil gegen Chodorkowski kennzeichnet dabei den nun sichtbaren Wendepunkt in der russischen Außenpolitik, die plötzlich nicht mehr konzeptionslos erscheint. Anders als die USA will Russland mit friedlichen diplomatischen Mitteln und wirtschaftlicher Zusammenarbeit, jedoch ohne einen globalen Hegemonieanspruch zu erheben, die Zukunft Russlands und Eurasiens durch Kooperation gestalten und vorantreiben. Dass dadurch Moskau auch auf der globalen politischen Bühne an Gewicht und Einfluss gewinnt, ist eine von Putin einkalkulierte Folge, die von den immens verschuldeten Vereinigten Staaten gefürchtet wird.

      Während Russland auf Gold- und Devisenreserven sitzt, die bis zum Ende dieses Jahres ein Rekordniveau von 170 Milliarden Dollar erreicht haben werden, Putin bereits dabei ist, die wirtschaftlich leicht angeschlagenen Westeuropäer mit vorzeitiger Schuldenrückzahlung in Höhe von 15 Milliarden Dollar zu beglücken, Moskau kurz vor der Aufnahme in die World Trade Organisation (WTO) steht und sich als bedeutender Energieversorger der EU einen guten Namen gemacht hat, muss das im Vergleich zu Russland rohstoffarme Amerika nicht nur um seine Rohstoffversorgung, sondern nach dem Desaster im Irak auch um sein internationales Ansehen bangen.

      Während sich Russland gegen die „Umkreisung der Bushmen“ wehrt (so der politische Kommentator Pjotr Romanow vor wenigen Tagen), lud der Assistent von Präsident Wladimir Putin gestern im russischen Fernsehen die EU ein, „an der Regelung von Konflikten im postsowjetischen Raum mitzuwirken“. Russland ist auf dem Weg zur Demokratie und Transparenz – ohne die USA.

      Wie es im Augenblick aussieht, scheint Putin der eurasische Spagat vom Fernen Osten bis in die EU hinein zu gelingen. Wenige Tage vor der Verkündung des Chodorkowski-Urteils, das schon bald in Vergessenheit geraten sein wird, einigten sich Russland und die EU auf eine zukünftig noch engere Zusammenarbeit. Selbstbewusst ließ der Kreml über die russische Nachrichtenagentur Nowosti den Vorsitzenden des Staatsduma-Ausschusses für wirtschaftliche Angelegenheiten, Konstantin Kossatschow, mitteilen, dass Russland der EU „zu einer Spitzenposition in der Welt verhelfen“ könne, wenn sie sich Russland annähere. Er spielte damit auf den vor der EU-Haustür liegenden riesigen russischen Absatzmarkt an. Moskau sei bereit, mit der EU Symbiosen und Kooperationen einzugehen.

      Und noch ein deutliches – für die USA jedoch alarmierendes – Signal sandte der Kreml vor wenigen Tagen in Richtung EU: Russland wird seine Dollar-Devisen-Reserven abbauen und dafür den Euro-Anteil erhöhen, bis der russische Doppeldevisenkorb je zur Hälfte aus Euro und Dollar besteht. Im Augenblick dominiert noch der Dollar mit einem Verhältnis von 80:20. Bereits bis zum Jahresende jedoch soll der Euro-Anteil auf 30, anschließend auf 50 Prozent erhöht werden.

      Nur ein vagabundierender Dollar ist nützlich

      Als Saddam Hussein über einen ähnlichen Plan lediglich laut spekulierte, nämlich Ölverkäufe gegebenenfalls auf Euro- statt auf Dollar-Basis abzurechnen, gerieten die USA in Panik und kritisierten die Ankündigung äußerst scharf, bevor sie wenig später das Land überfielen. Die USA befürchteten damals einen Domino-Effekt in der arabischen Welt und sorgten sich, dass das irakische Gedankenspiel im ölreichen Mittleren Osten Schule machen könnte. Schließlich würde eine Verdrängung des Dollars im internationalen Zahlungsverkehr fatale Folgen für die USA haben, da die außerhalb der hoch verschuldeten USA umherkreisenden Dollar-Umlaufmengen faktisch einen permanenten und zinslosen Kredit für Washington darstellen. Im Weißen Haus dürften deshalb angesichts der Ankündigungen, die russischen Dollar-Reserven abzubauen, die Alarmsirenen geschrillt haben. Indem die russische Zentralbank den Euro „puscht“, löst sie elegant zugleich eine andere Aufgabe, die Räuberkapitalisten jenseits des Atlantiks nicht gefallen kann: Die Devisenkurse, die dank des zukünftigen Doppeldevisenkorbs Russlands schwer prognostizierbar sein werden, erschweren den Spekulanten das Leben.

      In den vergangenen zwei Wochen vor Verkündung des Urteils gegen Chodorkowski hat Putin scheibchenweise seine Strategie zu erkennen gegeben, wie Russland dem globalen amerikanischen Interventionismus zukünftig begegnen wird. Mit dem Schuldspruch gegen den gestürzten und von den USA lange Zeit protegierten ehemaligen Oligarchen wurde indirekt auch Washington abgestraft. Glücklicherweise ist Russland kein militärisches Leichtgewicht wie der Irak und kann deshalb von den USA nicht in derselben Weise diszipliniert werden wie das Land im Mittleren Osten. Wie aber sonst wird Washington auf die russische Offensive reagieren?

      Putin setzt auf Demokratie und Kooperation, könnte damit die EU auf seine Seite ziehen, das transatlantische Bündnis schwächen und die USA in Verlegenheit und in Zugzwang bringen. In Russland jedenfalls wird mit dem Urteil gegen Chodorkowski das Kapitel „Räuberkapitalismus“ schon bald abgeschlossen sein. Nach dem für Washington verloren gegangenen amerikanisch-russischen Ölkrieg um Yukos, der trotz des Einsatzes von BND und dessen „Big Brother“ in den USA von den Bushmen nicht gewonnen werden konnte, zeichnet sich nun eine neue amerikanisch-russische Konfrontation diesmal auf dem Parkett des internationalen Finanz- und Währungssystems ab, besonders dann, wenn des Moskauer Beispiel, verstärkt auf den Euro zu setzen, Nachahmer im Fernen Osten finden sollte. (fk) :eek::rolleyes::cool:
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      schrieb am 11.07.05 20:59:07
      Beitrag Nr. 17 ()
      Die Schlacht um Yukos
      "Gigantischer Raubzug"

      | 11.07.05 |
      Mordvorwürfe, eine Hochzeit und Angriffe auf Anwälte: Der Wirtschaftskrimi um die Milliarden des Yukos-Konzerns nimmt immer absurdere Formen an.
      Mehr zum Thema

      Chronologie – Putins Kampf gegen Yukos

      Von Boris Reitschuster, Moskau

      Etwas bleich trat der Mann mit der Statur und dem Bass eines Bären vor die Fernseh-Mikrophone. Obwohl er das Blatt Papier in seinen Händen fest umklammerte, geriet er immer wieder ins Stottern. Dennoch waren es schwere verbale Geschosse, die Russlands Vize-Generalstaatsanwalt Wladimir Kolesnikow da in den Abendnachrichten vortrug: Der Vorstand des Ölkonzerns Yukos, allen voran Mehrheits-Eigner Leonid Newslin, sei nichts anderes als eine organisierte kriminelle Vereinigung.

      Jetzt könne man ihnen sogar einen neuen Mord nachweisen, radebrechte Kolesnikow: 1998 hätten die Yukos-Leute den Mord am Bürgermeister der sibirischen Ölstadt Neftejugansk in Auftrag gegeben.

      „Gigantischer Raubzug““

      Was auf den ersten Blick wie eine neue Fußnote in Russlands umfangreicher Kriminalgeschichte klingt, ist in Wirklichkeit der Auftakt zu einer neuen Episode in einem Wirtschaftskrimi, in dem hochrangige russische Beamte die Hauptrollen spielen.

      Es geht um Öl, um Einfluss – und vor allem um Milliarden Dollar. Der Yukos-Konzern, dessen Chef Michail Chodorkowskij im Mai wegen Betrugs zu neun Jahren Haft verurteilt wurde, sieht sich als Opfer eines gigantischen Raubzuges, dessen Drahtzieher im Kreml sitzen – und die sich der Staatsanwaltschaft als Komplizen bedienen. Der Kreml selbst hüllt sich in Schweigen – inoffiziell sprachen Putin-Berater schon von einem „Schauprozess“ und „Betrug“.

      Enthüllung nach sieben Jahren

      Fakt ist, dass sich der Bürgermeister von Neftejugansk Ende der 90er-Jahre heftig gegen den Einfluss des Ölkonzerns Yukos in der sibirischen Stadt wehrte – und kurz darauf erschossen wurde. Tatsache ist aber ebenso, dass die Täter bereits wenige Tage nach den tödlichen Schüssen 1998 gefasst wurden. Eine Verbindung zu Yukos entdeckte die Staatsanwaltschaft dagegen erst jetzt, sieben Jahre später – und genau einen Tag, bevor der Staatskonzern Rosneft neue Forderungen gegen Yukos erhob.

      Synchronschwimmen der Ankläger

      Böse Zungen sehen hinter dem Synchronschwimmen von Staatsanwaltschaft und Rosneft-Konzern Vetternwirtschaft: Rosneft-Aufsichtsratschef Igor Setschin ist Vize-Chef des Präsidialamtes und ein enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin, dessen Sekretariat er schon leitete, als beide noch im Petersburger Rathaus saßen. Die Tochter des Rosneft-Kontrolleurs ist mit dem Sohn des Generalstaatsanwaltes verheiratet.

      Und eben dessen Behörde hatte im April 2004 ein Aktienpaket beschlagnahmt, das Yukos am Konkurrenten Sibneft, Russlands fünftgrößtem Ölproduzenten, hielt. Offizieller Grund für die Beschlagnahmung waren plötzlich entdeckte Steuerschulden.

      Todesstoß durch den Staat

      Yukos hätte damals zwar genügend Geld auf der Seite gehabt, um diese Schulden zu begleichen. Doch statt wie eine westliche Regierung alles zu tun, um den strauchelnden Konzern zu retten, taten die Strafverfolger das Gegenteil: Sie ließen seine Konten sperren – und beschlagnahmten das Eigentum von Yukos.

      Bei einer hochgradig dubiosen Zwangsversteigerung ging die lukrativste Yukos-Tochter, Yuganskneftegas, weit unter Wert an eine dubiose Briefkastenfirma – die sich kurz darauf der vom Putin-Vertrauten Setschin kontrollierte Staatskonzern Rosneft einverleibte.

      „Betrug des Jahres“

      Das hanebüchene Geschäft wurde selbst von einem Präsidenten-Berater als „Betrug des Jahres“ bezeichnet. Yukos spricht von Raub. Jetzt legt Rosneft noch einen drauf – und macht einen Anspruch auf jene 20 Prozent der Sibneft-Aktien geltend, die Yukos gehören: angeblich als Entschädigung von Yuganskneftegas.

      Wirtschafts-Experten sprechen von einer „an Absurdität nicht zu überbietenden“ Forderung: Das Ganze sei in etwa so, wie wenn man einen technisch einwandfreien Wagen absichtlich als Unfallwagen deklariert, um ihn weit unter Wert kaufen zu können – und dann vom Käufer nachträglich fordert, er solle auch noch das Geld für eine Luxus-Aufpäppelung dazuschießen.

      Globale Strategie

      Hinter der Forderung könnten nach Ansicht von Beobachtern auch globale strategische Interessen des Kreml stehen: Bereits seit Wochen gibt es Gerüchte, dass nach der Zerschlagung von Yukos nun auch Sibneft, das im Jahr 2004 rund 45 Millionen Tonnen Öl förderte, unter die Fuchtel des Staates kommen soll.

      Da der Konzern aber im Gegensatz zu Yukos nie die Opposition förderte und die Aktienmehrheit dem Putin nahe stehenden Chelsea-Eigner Roman Abramowitsch gehört, will ihn der Kreml nach Ansicht von Beobachtern statt mit Hilfe der Staasanwaltschaft mit einer großzügigen Abschlags-Zahlung in Staasbesitz bringen.

      Einschüchterung der Reichen

      Es sei zu befürchten, dass mit dem Yukos-Verfahren auch die Einschüchterung anderer wohlhabender Personen und die Zurückgewinnung der Kontrolle über strategisch wichtiges wirtschaftliches Vermögen angestrebt werde, kritisieren Beobachter wie die frühere Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), die als Beauftragte des Europarates die Yukos-Affäre untersuchte. Zahlreiche Verfahrensmängel und sonstige Faktoren deuteten auf einen politischen und wirtschaftlichen Hintergrund des Yukos-Verfahrens hin, glaubt die Liberale.

      Angriff auf Anwälte

      Von Rechtsstaatlichkeit könne in Russland keine Rede sein, sage Leutheusser-Schnarrenberger: „Das hat der Yukos-Prozess mehr als deutlich gezeigt. Die Anwälte Chodorkowskis hatten große Schwierigkeiten sich mit allen Anschuldigungen, die gegen ihren Mandanten erhoben wurden, auseinanderzusetzen.“ So wurde ihnen zum Teil der Zugang zu ihren Klienten im Gefängnis verwehrt; sie wurden zu Hause und in ihren Büros durchsucht, ihre Unterlagen beschlagnahmt.

      „Verhandlungen sinnlos“

      „Die neuen Ansprüche auf Yukos-Eigentum sind eine neue Etappe beim Ausrauben unseres Konzerns", beklagt Mehrheitseigner Newslin: „Auf den Rechtsweg haben wir keine Hoffung, die Gerichte in Russland sind unter Kontrolle des Kremls, auch Verhandlungen machen keinen Sinn“. Der Konkurs von Yukos ist nach Ansicht Newslins „nur noch eine Frage der Zeit“. focus.de

      :laugh::laugh::lick:
      Avatar
      schrieb am 12.07.05 11:43:39
      Beitrag Nr. 18 ()
      :look:Hallo,
      was soll uns die Nachricht #16 sagen ?
      ***
      Gibt es eine Chance/Zukunft für Yukos oder nicht?
      ***
      Wieso steigen die Kurse wenn alles (laut #16) so schlecht aussieht?
      ***
      Wieso sollte der Staat ein Unternehmen wie Yukos das in der Zukunft bestimmt seine Steuern zahlen wird zerstören?
      ***
      Oder geht es nur darum die Macht und die Milliarden neu zu verteilen?
      ***
      Fragen über Fragen und keine passende Antwort
      ***
      quickclick:look::look:


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      Der Fall Yukos ! Oder warum Ihr nichts wissen dürft .....