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    Drohen uns japanische Verhältnisse ??? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.04.05 17:08:52 von
    neuester Beitrag 03.04.05 11:47:19 von
    Beiträge: 13
    ID: 971.438
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      Avatar
      schrieb am 02.04.05 17:08:52
      Beitrag Nr. 1 ()
      Also ich denke gerade darüber nach, wie sich wohl die Zinsen entwickeln werden. Grundsätzlich läuft ja die Wirtschaft hier sehr schlecht und für die Situation in Deutschland sind aus meiner Sicht die Zinsen eher zu hoch als zu niedrig.
      Ich schätze mal, dass die Situation noch erheblich schlechter werden wird. Momentan profitieren die deutschen Grossunternehmen ja noch von der Weltkonjunktur.
      Allerdings gibt es da ja noch zu berücksichtigen, dass die asiatischen Währungen ja nicht ewig künstlich zum Dollar unten gehalten werden können.
      Egal wie ich mir das durchdenke, ich kommen einfach zu keinem schlüssigen Ergebnis.
      Habt ihr dazu eine Meinung?
      Avatar
      schrieb am 02.04.05 18:07:37
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo nett!

      Was steht denn zum Thema Zinsen in dem Buch "Deflation" von Günter Hannich? Du hattest mal erwähnt, dass du es gelesen hast.


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 02.04.05 18:22:14
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wie war doch gleich die Arbeitslosenquote in Japan??? Ich glaube nicht, dass uns in DER Hinsicht japanische Verhältnisse "drohen" (leider).

      Gruß, Jocki
      Avatar
      schrieb am 02.04.05 18:38:21
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo Volkmar,
      also Hannich argumentiert in etwa so.
      Gründe für Deflation:
      - Einzug von Geld durch Notenbank
      - Umkippen des Preisniveaus am Ende einer Inflation
      - Rückzug des Geldes vom Markt nach einem Crash
      - Überschuldung und explodierende Kapitalkosten

      Sinkende Reallöhne führen zu Preisdruck.
      Wenn die Notenbank die Geldmenge konstant hält, dann müssen die Preise sinken.

      Zum Thema Zins:
      Da die Wirtschaft immer schlechter läuft, sinken die Zinsen. Sofern diese unter ein bestimmtes Niveau (2-3%) gesunken sind, zieht sich das Geld vom Markt zurück weil der Zins zu gering ist und daher statt auf dem Konto auch zu Hause gehortet werden kann.
      Dann fehlt das Geld in der Wirtschaft, weil es nicht weiter verliehen werden kann. Folglich verstärkt sich die Deflation. Immos crashen!

      Nun wieder meine Sichtweise:
      In Amerika scheint man aber die Geldhähne so weit aufgedreht zu haben, dass künstlich Inflation erzeugt worden ist. Ob das hilft, da bin ich mir nicht so sicher, weil ja die Zinslast dann langfristig noch schneller steigt.
      In Japan hat mal wohl die Deflation wirken lassen und somit sinken die Preise und die Währung ist gestiegen.
      Im Prinzip haben die Asiaten auch keine andere Wahl, denn wenn die Zinsen stiegen, wäre das der Staatsbankrott.
      Meine Frage ist:
      Kann die amerikanische Entwicklung dauerhaft sein?
      In wie weit sind wir davon betroffen?
      Wenn der Euro mit Dollars besichert ist, dann ist ja der Euro auch nichts mehr wert? Was heisst das für die Zukunft?
      Avatar
      schrieb am 02.04.05 18:49:07
      Beitrag Nr. 5 ()
      Noch was,
      Volkmar, Du glaubst ja an eine Teilwährungsreform.
      Ich denke aber, dass das so leicht nicht machbar sein wird, weil die EZB das wohl kaum so mal eben zulassen wird.
      Die anderen Staaten müssten ja zustimmen und das würde wohl nicht heimlich gemacht werden können, ohne dass da vorher was durchsickert.
      Folglich bleibt nur der Weg in die Deflation.
      In unseren Sozialsystemen wird m.E. noch sehr viel Geld ausgegeben. Daher wird vermutlich durch entsprechende Kürzungen bei Rente, Pensionen, Stütze usw., die ganze Sache noch etwas nach hinten verschoben werden können. Zumindest wird es wohl für die Politik, egal wer dann regiert, nicht gerade angenehm.
      Was mich gewisser Weise etwas hoffnungsvoll macht, ist dass in den anderen europäischen Ländern die Situation besser ist. Das läßt aber hoffen, dass bei einer radikalen Sozialstaatsreform, das Problem vielleicht doch lösbar ist, indem wir wieder so viel Wachstum erzeugen, dass wir quasi "herauswachsen" können.
      Das würde allerdings erheblich mehr "Ungleichheit" erfordern, zumindest hat das der Clement mal in einem Interview erwähnt. Mit den Sozis ist das aber nicht zu machen. Daher in mein Szenario die Deflation.
      Insofern erpresst der Zins, der ja quasi eine Mindesthöhe haben muss, ein permanentes Wachstum.
      Irgendwann kann das Volk das aber nicht mehr leisten, weil der Kapitalstock zu gross geworden ist. Der Zins wächst ja exponentiell und nicht linear.

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      Avatar
      schrieb am 02.04.05 18:49:42
      Beitrag Nr. 6 ()
      Drohen uns japanische Verhältnisse ???

      Das wäre fatal.

      Allein die Sprache ist sauschwer. :D
      Avatar
      schrieb am 02.04.05 20:00:39
      Beitrag Nr. 7 ()
      Zum Thema Zins:
      Da die Wirtschaft immer schlechter läuft, sinken die Zinsen. Sofern diese unter ein bestimmtes Niveau (2-3%) gesunken sind, zieht sich das Geld vom Markt zurück weil der Zins zu gering ist und daher statt auf dem Konto auch zu Hause gehortet werden kann.
      Dann fehlt das Geld in der Wirtschaft, weil es nicht weiter verliehen werden kann. Folglich verstärkt sich die Deflation. Immos crashen!



      Genau dieses Szenario sehe ich für Deutschland voraus. Die Preisspirale dreht sich schon stark abwärts, nur die Energiekosten steigen etwas, da der erwartete Dollarkollaps noch nicht stattgefunden hat und Amerika noch nicht in die Rezession abgetaucht ist.

      Aus deinem Posting entnehme ich, daß du dir nicht sicher bist, wann die Teilwährungsreform kommen könnte. Diese Währungsreform bedeutet Geldmengenerhöhung, und das wird erst kommen, wenn die Deflation schon sehr weit fortgeschritten ist. Vorher macht es keinen Sinn, das Geld würde nicht in der Realwirtschaft ankommen.


      Nun wieder meine Sichtweise:
      In Amerika scheint man aber die Geldhähne so weit aufgedreht zu haben, dass künstlich Inflation erzeugt worden ist.


      Es handelt sich aber nicht um eine Binnenmarkt-Inflation, das erzeugte Geld landet größtenteils im Finanzmarkt. Stattdessen haben die USA mit einer importierten Inflation zu kämpfen, die sie langsam nicht mehr kontrollieren können (der Ölpreis als Inflations-Indikator steigt schon signifikant).

      Überhaupt stellt sich die Frage, wann die FED die Kontrolle vollständig verlieren wird, und was dann passieren wird. Die US-Notenbank, die amerikanischen Verbraucher und der Rest der Welt wird dann von heftigen Turbulenzen durchgeschüttelt, so lange, bis sich wieder ein Gleichgewichtszustand eingestellt hat.


      Meine Frage ist:
      Kann die amerikanische Entwicklung dauerhaft sein?


      Nein. Siehe oben. Alles ist schuldenfinanziert und hängt von dem Vertrauen in die Wirtschaftkraft der USA ab. Rutschen die USA in eine Rezession, brechen für die Gläubigerstaaten die Exportmärkte weg, und es besteht dann kein Anlaß mehr, den Status Quo zu erhalten, d.h. den Dollar zu stützen.


      In wie weit sind wir davon betroffen?

      Die Deflationsspirale wird sich beschleunigen, da der deutsche Konsument nicht mehr konsumieren kann oder will (Nachfrage-Kollaps).


      Wenn der Euro mit Dollars besichert ist, dann ist ja der Euro auch nichts mehr wert? Was heisst das für die Zukunft?


      Genau diese Fragen wird sich die Bevölkerung auch stellen, wenn die Krise, d.h. die Deflation, sich langsam ihrem Höhepunkt nähert. Man wird begreifen, daß das Geld völlig ungedeckt ist und Maßnahmen ergreifen, um das Vermögen zu schützen. Jetzt stelle dir mal vor, was hier für eine Panik losbricht, wenn in den USA eine Hyperinflation wütet. Man wird das gleiche auch für den Euroraum befürchten und das Vertrauen in den Euro sowie in die sozialen Sicherungsysteme vollständig verlieren.

      Ich glaube übrigens nicht, dass die sozialen Sicherungen weiter gekürzt werden können. Die Regierung wird bei 10 Mio. Arbeitslosen Straßenschlachten und sonstiges Elend vermeiden wollen und dafür lieber die Neuverschuldung erhöhen. Man ist ja schon dabei.


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 02.04.05 20:07:27
      Beitrag Nr. 8 ()
      In gewisser Weise auf jeden Fall.
      Alle genannten Probleme bekommen eine extreme Zuspitzung, die bereits seit mehr als 10 Jahren begonnen hat, bis dato aber noch keiner wirklich wahr haben will, geschweige denn, in seinem vollen Ausmaß abschätzen kann.
      Wir sitzen diesbezüglich auf einer rasch tickenden Zeitbombe.



      Dieses Problem lautet Demographie.:cry:
      Avatar
      schrieb am 02.04.05 20:26:19
      Beitrag Nr. 9 ()
      Nun, der Dollar hat ja schon stark abgewertet. Daher läuft auch in USA die Wirtschaft wieder besser. Ich vermute mal, dass die FED die Abwertung einfach nur geordnet hinkriegen will. Insofern sind die Dollarbesitzer schon stark entreichert worden und werden es wohl auch noch weiterhin werden.


      "Aus deinem Posting entnehme ich, daß du dir nicht sicher bist, wann die Teilwährungsreform kommen könnte. Diese Währungsreform bedeutet Geldmengenerhöhung, und das wird erst kommen, wenn die Deflation schon sehr weit fortgeschritten ist. Vorher macht es keinen Sinn, das Geld würde nicht in der Realwirtschaft ankommen."

      Warum würde das Geld nicht in der Realwirtschaft vorher ankommen? Kannst Du mir das erläutern? Wie weit muss die Deflation fortschreiten und wie kann man erkennen, dass es bald soweit ist. Denn dann müsste man ja auch die Sachkapitalseite wechseln. Worin unterscheidet sich Deine Teilwährungsreform von der Geldmengenerhöhung die die USA gemacht haben. Über die Inflation wird dann ja auch der Dollar entwertet. Oder welche Einflüsse bestimmen den Devisenmarkt? Oder sind die Devisenkurse alle nur noch manipuliert und man hat gar keine Orientierung mehr?


      Zum Thema Binnenmarktinflation:
      Das müsste doch eigentlich egal sein, was das für eine Inflation ist. Es geht ja nur darum, dass das Geld wieder hortet wird, also der Zins über 2-3% steigt. Das Argument verstehe ich nicht.

      Besteht eigentlich nicht die Möglichkeit, dass wir durch Wachstum das Problem noch weit in die Zukunft schieben können? Wir haben doch gigantische Fehlallokationen in fast allen Systemen. Das geht soweit, dass es in manchen Fällen besser ist nichts zu tun, als dass man einer Arbeit nachgeht. Da steckt doch viel Potential drin. Was meinst Du dazu?


      Zum Thema Kürzungen:
      Da ist noch sehr viel Lust. Wenn eine neue Regierung z.B. alle Sozialleistungen zusammenfasst und quasi als negative Einkommensteuer in einem Vorgang die Umverteilung vornimmt, dann sollten sich doch Einsparungen um, sagen wir mal, 30% möglich sein. Das würde zwar ein bischen Ärger geben, aber der deutsche Michel akzeptiert auch das. Oder etwa nicht?
      Avatar
      schrieb am 02.04.05 20:43:46
      Beitrag Nr. 10 ()
      Es könnte natürlich auch noch ganz anders kommen.
      Du spekulierst ja auf einen stark ansteigenden Goldpreis.
      Der weltweit grösste Goldbestand ist aber bei der FED. Diese Menge reicht m.E. aus, den Goldpreis quasi auf ewig zu manipulieren. Denn weil die FED weiß, wann sie interveniert wird sie dieses Spiel immer gewinnen.
      Folglich wird es eben nicht möglich sein, am Goldpreis die Lage zu erkennen. Aber gegen was soll dann der Dollar abwerten?
      Dazu kommen ja noch die Asiaten. Wie lange machen die so weiter? Wenn die aufwerten sollten, dann gibt das ja eine deutlich Entlastung für die europäische Wirtschaft und wir könnten dann aus dem Problem herauswachsen. Was meinst Du dazu?
      Avatar
      schrieb am 03.04.05 08:31:35
      Beitrag Nr. 11 ()
      Sei mir nicht böse, aber das sind einfach zu viele Fragen basierend auf zu vielen Szenarien. Ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll zu argumentieren. Außerdem habe ich über manche Dinge noch nicht so genau nachgedacht und müßte mich erst einmal darin hineindenken, um nicht irgendwelche Querschüsse zu fabrizieren.

      Letztes Jahr habe ich viel darüber gegrübelt. Und im letzten Jahr habe ich mir auch mein Szenario zurechtgelegt, das ich für am wahrscheinlichsten halte. Möglich, dass es etwas anders kommt, aber besser wird es bestimmt nicht. Wir befinden uns jetzt im Kondratieff`schen Winter, man sollte mit fortschreitender Zeit mit dem Schlimmsten rechnen und sich entsprechend positionieren, dann ist man auf der sicheren Seite.

      Dieses Jahr ist mein Kopf wieder relativ frei von möglichen Horrorszenarien. Und ich möchte es auch dabei belassen und mich stattdessen wieder den schönen Dingen des Lebens widmen. Man fühlt sich dann einfach besser. Das Drama beginnt früh genug.

      Also sei mir bitte nicht böse, wenn ich deine Fragen unbeantwortet lasse.


      Volkmar
      Avatar
      schrieb am 03.04.05 10:20:28
      Beitrag Nr. 12 ()
      Schade Volkmar,
      wir sind nämlich gerade an Punkten angekommen, die man weder in der Literatur noch in Diskussionen finden kann.
      Eigentlich geht es ja nur um ein paar Überlegungen, was passieren sollte.
      Na, vielleicht war es einfach nur zu viel auf einmal.
      Gruss
      nett
      Avatar
      schrieb am 03.04.05 11:47:19
      Beitrag Nr. 13 ()
      @volkmar

      Wie sollen Immos crashen wenn das Volk begreift, daß das Geld völlig ungedeckt ist und Maßnahmen ergreift, um das Vermögen zu schützen ?


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      Drohen uns japanische Verhältnisse ???