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    Bush, bin Laden und Herr Wickert - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.10.01 18:40:47 von
    neuester Beitrag 09.11.01 17:23:40 von
    Beiträge: 14
    ID: 482.278
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      schrieb am 03.10.01 18:40:47
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wickert in einem "Max"-Interview u.a.:
      Bush und bin Laden hätten "die gleiche Denkstrukturen".

      Hat Wickert zuviel Rindfleisch gegessen?
      Avatar
      schrieb am 03.10.01 19:31:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      Warum? Er hat doch vollkommen recht. Beide halten sich für die Guten und die Anderen für die Bösen. Ziemliches Schwarz/weiß Denken eben.
      Avatar
      schrieb am 03.10.01 21:49:39
      Beitrag Nr. 3 ()
      Na klar, man muß nur die Kriterien richtig wählen, dann erkennt man auch, daß Bush und bin Laden gleichviel Chromosome haben und ein Stück Scheiße intelligenter ist als ein Intellektueller.
      Avatar
      schrieb am 04.10.01 15:39:02
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hätte ich Ihm nicht zugetraut.

      Aber ist halt BÄBÄ sowas laut zu sagen.

      HIRN ist OUT.

      Heute zählt HASS, HASS, HASS

      Terror auf Terror.

      Der Böse. Freie Meinungsäusserung - schafft sie endlich ab.
      Ist doch auch hier nicht gewünscht von einigen.
      Avatar
      schrieb am 04.10.01 22:42:00
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ehrlich, jetzt ist er der Dumme

      Sein Vergleich von Osama Bin Laden mit US-Präsident George W. Bush hat den Anchorman und Glückskeksphilosoph Ulrich Wickert in Bedrängnis gebracht. Warum der Mann nicht anders kann


      Ulrich Wickert
      Foto: dpa
      Von Jörn Lauterbach

      Lange Zeit war Ulrich Wickert einer von vielen ARD-Korrespondenten. Sachlich, professionell, vielleicht seiner französischen Wahlheimat etwas verbundener als seine Kollegen ihren jeweiligen Einsatzgebieten. Doch dann tat er etwas, das ihm plötzliches Aufsehen brachte: Er ging, das Mikrofon in der Hand, ohne nach rechts und links zu blicken, schnurstracks durch den dichten Kreisverkehr am Place de la Concorde. Touristen verbringen oft bange Minuten, um Gleiches zu schaffen. Aber Wickert, der kannte den Kniff: Einfach mit großem Selbstbewusstsein seines Weges gehen. Und alle anderen hatten eben auf die Bremse zu treten.
      Man mag das leichtsinnig oder mutig nennen, in jedem Fall war es erfolgreich. Und es war ein frühes Sinnbild für die Denkweise des Diplomatensohns Wickert, die ihn bis heute bestimmt: Selbst am rotierenden Puls der Zeit, wenn die Welt sich schneller dreht und die öffentliche Aufgeregtheit mit ihr, will er der Antipode sein. Sicher keine schlechten Eigenschaften für das, was die Amerikaner einen Anchorman nennen. Einer, der in aller berechtigten Aufgeregtheit nüchtern sortiert, den Weg weist und nötigenfalls eben den Anker wirft.

      Wickert aber hat diesen Grundsatz nach einer eher zurückhaltenden Eingewöhnungsphase als Nachfolger des legendären Hanns-Joachim Friedrichs schnell ganz anders ausgelegt als alle seine Kollegen. Wenn sein ZDF-Pendant Wolfgang von Lojewski davon spricht und neuerdings auch schreibt - und sich dabei an Friedrichs anlehnt -, der Journalist selbst müsse zwar überall dabei sein, dürfe aber nie selbst mitmachen, kann Wickert nur mit den Augen blinzeln und innerlich zum Wetter überleiten. "La nouvelle, c`est moi" - die Neuigkeit bin ich. Zumindest auch ich.

      Und damit ist keinesfalls seine regelmäßige Wiederkehr mit irgendwelchen Liebschaften in den Klatschspalten gemeint, wo nie so ganz klar ist, wie viel auch durch sein Zutun gedruckt wird. Seine ganz eigene Nachricht ist seine Meinung, sind seine Ansichten, die gehört werden, weil er einen der wichtigsten Jobs im TV-Journalismus bekommen hat und weil es einfach ungewöhnlich ist, wenn sich jemand in dieser Position mit seinen Stellungnahmen zu Wort meldet. Wickert fühlt sich als eine Art Bundespräsident, zumindest als Spiritus Rector (vielleicht zuweilen auch als Spiritus Sanctus) unter den Journalisten. Er muss zwar nicht zu jedem Firlefanz irgendetwas sagen, aber in wichtigen Situationen doch das Wort ans Volk richten.

      Jetzt hat er es wieder getan, deutlicher und zugleich, so mag er es sehen, missverständlicher als je zuvor. Der 58-Jährige legt Wert darauf, dass er den Führer der freien Welt, George W. Bush, nicht mit dem Topterroristen Bin Laden verglichen haben will, sondern nur einen unsinnigen Gedanken zitiert und ungelenk interpretiert habe. Direkt nach den Terrorangriffen hatte er auch den Bürgerkrieg in Ruanda und das große Leid dort in einen Zusammenhang mit den Anschlägen in New York gebracht: "Es gab keinen Schock in der zivilisierten Welt, der die verantwortlichen Politiker veranlasst hätte, ihre Armeen in Alarmbereitschaft zu versetzen, ganz zu schweigen von Gedenkgottesdiensten." Aber auch damals wollte er, so schob er schließlich nach, keinen direkten Vergleich anstellen. In dem selben Artikel geiselte er auch den Truppen-Einsatz im Kosovo: "Auch die westliche Zivilisation hat immer wieder unzivilisierte Kriege geführt, auf dem Balkan tut sie es noch."

      Wäre es böse, ihm zu unterstellen, er wollte auch den medialen Kreisverkehr um ihn herum etwas auf Touren bringen, damit sein neues Buch, das heute erscheint, nicht ganz in der Tagesaktualität verloren geht? "Zeit zu handeln. Den Werten einen Wert geben" heißt es. Und wer schon einmal einen Blick hineinwerfen konnte, fand sich schnell wieder in der Welt der Allegorien: "Verabreden sich Freunde zu einem Spaziergang oder einer Wanderung, so nehmen sie sich im Allgemeinen ein Ziel vor: vielleicht eine Kneipe, in der sie ermattet einfallen können, um den Ausflug gebührend zu feiern. Die Kneipe erreichen sie jedoch nur - und das klingt völlig banal -, wenn sie den Weg kennen und die Orientierung nicht verlieren." Und anschließend wird das Wegbrechen vieler Werte beklagt, diesmal deutlich politischer pointiert als noch fünf Jahre zuvor in seiner Tugendfibel "Der Ehrliche ist der Dumme", die sich mit ihrer pseudointellektuellen Glückskeksphilosophie rund 450 000 Mal verkaufte.

      Wickert leidet darunter, dass er in seiner Funktion als Moderator seine eigene Meinung bestenfalls unterschwellig anklingen lassen darf. Zugleich aber wäre seine Sicht der Dinge nur deswegen interessant, weil er eben auf diesem wichtigen öffentlich-rechtlichen und halb politischen Stuhl sitzt. Er kann das eine auf Dauer kaum ohne das andere haben - eine Kausalität, die sich nur ohne eigenen Geltungsdrang entschärfen lässt, etwa so wie Gabi Bauer es in ihrer praktischen, handwerklichen Vernunft vorgemacht hat.

      Immer häufiger treibt Wickert seine eigene Position in die Enge. Im Januar platzte ihm der Kragen, als ein Redakteur des MDR in seiner Sendung nicht nach seinem und dem Gusto der Redaktion kommentierte. Es liegt in der unverständlichen Arithmetik der ARD, dass dieser tatsächlich komplett missratene Kommentar zu einer gescheiterten Ausstellung von Kriegszeichnungen Lothar Günther Buchheims nicht aus der Sendung gekippt werden konnte. Und so schwieg Wickert einen Moment, um sich dann zu distanzieren: "Dieser Kommentar, meine Damen und Herren, gibt wohlgemerkt nicht die Meinung der Redaktion der ‚Tagesthemen` wieder." Ein in der deutschen Medienlandschaft bis dahin einmaliger Vorgang, der Wickert wieder einmal zum Gesprächsthema der ARD-Intendantenrunde machte.

      Wickerts Gedankenritte sind vorzugsweise bei "Max" nachzulesen, einer Illustrierten, der schnelle Aufmerksamkeit im Zweifel auch wichtiger ist als das Eigengewicht der Aussage. Dort überraschte er vor Wochen mit Haschtee-Geständnissen und mit allerlei anderen Devotionalien der späten sechziger Jahre, jener Zeit, als sein Weltbild auch als "Monitor"-Reporter geprägt wurde. Die Verarbeitung dieser bewegten Jahre verbringt er - wie viele andere, die aber nicht öffentlich gehört werden - noch heute gern als Rotwein trinkender Großstadtbourgeois, ohne aber die Feindbilder von einst gänzlich runterspülen zu wollen. Und wenn George W. Bush nicht der Schurke ist, für den er qua Funktion und Parteizugehörigkeit zu halten ist, dann wird eben die Realität dem Feindbild untergeordnet - und sei es um den Preis, sich in einer weiteren Fernsehpremiere als "Tagesthemen"-Moderator in der eigenen Sendung entschuldigen zu müssen, wie am Mittwochabend geschehen.

      Die ARD-Gremien werden ihm wohl den Ausfall ein weiteres Mal nachsehen, auch mangels Alternative. Aber so ganz ohne Blessuren kommt er aus diesem Kreisverkehr der Kritik nicht heraus. Viele Intendanten halten sein Profilierungsstreben für nicht vereinbar mit seinem Spitzenjob. Vielleicht geht einer von ihnen bald von der Bremse.


      Der Auslöser


      Auszüge aus dem Wickert-Artikel "Familiengeheimnis" in "Max".

      "Der Westen hat die tiefere Ursache für die Terroranschläge, die von Intellektuellen und nicht von Unterpriviligierten begangen wurden, anscheinend noch nicht verstanden. Sie waren wirklich, wie Gerhard Schröder sagte, ein Angriff auf die "westliche Zivilisation", aber sie zielten nicht auf die (ethischen) Werte des Westens, sondern auf dessen Überheblichkeit und Materialismus. Als sei er von allen guten Geistern verlassen, erklärte der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi...: "Wir sollten uns der Überlegenheit unserer Zivilisation bewusst sein, die aus einem Wertesystem besteht, das den Respekt der Menschenrechte und der Religion garantiert. Diesen Respekt gibt es in den moslemischen Ländern sicherlich nicht." Dieser - pardon! - Schwachsinn - hat Methode. ... Wenn aber die politischen Vertreter der westlichen Zivilisation solche Aussagen hinnehmen, dann verstärken sie das Gefühl der Erniedrigung in den islamischen Ländern und bestätigen, was Arundhati Roy, die wichtigste Schriftstellerin Indiens, dieser Tage sagt: "Osama Bin Laden ist das amerikanische Familiengeheimnis, der dunkle Doppelgänger des amerikanischen Präsidenten." Bush ist kein Mörder und Terrorist. Aber die Denkstrukturen sind die gleichen."


      Die Entschuldigung


      "Wenn Sie morgen über Äußerungen des ,Tagesthemen`-Moderators in den Zeitungen lesen, sollten Sie das wissen: Als Autor, der sich mit Werten und ausländischen Zivilisationen beschäftigt, versuche ich zu verstehen, was mit den Terroranschlägen geschehen ist. Der Präsident der Vereinigten Staaten, George Bush, ist nicht vergleichbar mit dem Terroristen Osama Bin Laden. In einem Artikel zitiere ich die wichtigste indische Autorin Arundhati Roy aus ihrem Beitrag in der ,FAZ` vom 28. September. Die indische Autorin Roy schreibt: ,Osama Bin Laden ist das amerikanische Familiengeheimnis, der dunkle Doppelgänger des amerikanischen Präsidenten.` Dieser Satz ist ungeheuerlich, doch, da ihn die wichtigste Autorin Indiens in der ,FAZ` schreibt, habe ich mir überlegt, was sie damit meinen könnte. So interpretiere ich ihre Äußerungen dann: Bush ist kein Mörder und Terrorist, aber die Denkstrukturen sind die gleichen. Diese Formulierung ist offenbar missverständlich und misslungen. Dafür bitte ich um Entschuldigung und nehme sie mit Bedauern zurück. Ich stelle noch einmal ganz eindeutig fest: Ich vergleiche den Führer der freien Welt nicht mit dem Drahtzieher des internationalen Terrorismus."

      Ulrich Wickert verlas diese Entschuldigung am 3. Oktober in den "Tagesthemen

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      schrieb am 04.10.01 23:03:45
      Beitrag Nr. 6 ()
      "Ein aufrechter Intellektueller wie Ulrich Wickert wird immer mißverstanden. Der Ehrliche in Deutschland ist immer der Dumme. Spitzfindige Äußerungen, die unsere verrottete Volksgehirnmasse wiederbeleben sollen, rufen die kleinkarierten Kritiker aus dem rechten Lager auf den Plan. Der arme Ulli! Macht Schluß mit der Hetzjagd auf unseren TV-Kämpfer für die geistige Volksgesundheit.

      Was macht unser Ulli? Er hilft sich selbst und entwindet seinen Kritikern alle Argumente, indem er zugibt, daß er mißverstanden worden ist. Die rechten Hetzer und Volksverdummer haben unseren Ulli unterschätzt. Angreifbar ist in Deutschland nicht das, was man sagt, sondern nur das, was man vielleicht gemeint hat. Ulli hat das nicht so gemeint und vergibt seinen Kritikern, die sich grollend in ihre Höhlen im Neanderthal zurückziehen müssen. Eine weitere gewonnene Schlacht auf dem Weg in eine Welt voller anständiger Deutscher. Ein Deutschland, in dem der ehrliche Ulli der Kluge ist."

      (c) Hohlbirne
      Avatar
      schrieb am 05.10.01 02:01:01
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ich glaube fast, die Entschuldigung ist Ironie. Denn wer soll denn z.B. dieser ominöse "Führer der freien Welt" sein, von dem Wickert in der oben zitierten Entschuldigung spricht.
      Hat es in der "freien Welt" irgendwelche länderübergreifenden Wahlen gegeben, wo ich den Urnengang verpaßt habe ? :confused:
      Naja, das Christentum hat ja Übung darin, daß Ketzer Abbitte und Widerruf zu leisten haben. Meist reichte schon das bloße Vorzeigen der Folterinstrumente. Z.B. Inausssichtstellen des Verlustes des lukrativen Jobs. Funktioniert heute noch, wie man sieht.

      Gruß
      GerhardS
      Avatar
      schrieb am 05.10.01 07:57:37
      Beitrag Nr. 8 ()
      Indem Herr Wickert bereits gesagt hatte, daß Busch kein Terrorrist ist, hat er eine Gleichsetzung ausgeschlossen. Daß Busch und Bin Laden allerdings ähnliche Denkstrukturen haben, dürfte zutreffen. Nur Busch Intelligenz, Machtwillen und strategisches Denkvermögen zuzubilligen und Bin Laden als primitiv anzusehen, ist verkehrt. Die Anschläge in den USA konnten möglicherweise nur dadurch ausgeführt werden, weil hier in Deutschland den Islamisten zuwenig zugetraut wurde. Daß BKA hatte bereits seit dem letzten Jahr Hamburg-Harburg im Visier, nur der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen abgebrochen ... (lt. Kontraste).
      Avatar
      schrieb am 05.10.01 08:07:25
      Beitrag Nr. 9 ()
      es ist wie harald schmidt gestern sinngemäss sagte "noch vor ein paar monaten hätte man das wort denkstrukturen überhaupt nicht mit bush in verbindung bringen können. jetzt tut es einer und alle regen sich auf..."
      Avatar
      schrieb am 05.10.01 08:28:14
      Beitrag Nr. 10 ()
      Wenn man sich den Artikel von Wickert und seine Entschuldigung durchliest, so wundert man sich schon darüber. Ein Mann, der das Spiel mit den Wörtern von der Pike auf gelernt, verursacht solch eine Entgleisung.

      Wer daran glaubt ist blind.

      Ich bin es mittlerweile leid, dass man versucht alles zu relativieren.

      Eines ist ja wohl unbestritten:

      Fällt die USA, fällt Europa mit. Denn
      ohne die USA kann Europa nicht auf Dauer
      friedlich leben. Schaut Euch nur einmal
      die Institutionen an, die der freien Welt
      das friedliche Miteinander garantieren.
      UNO und Nato.


      Es kommt mir so vor, als handele die Menschen in Europa nach dem Motto der Öko-Fantasten "Was interssiert mich Atom-Kraft. Mein Strtom kommt aus der Steckdose!"

      In diesem Sinne wünsche ich allen ein friedliches Leben.

      coke
      Avatar
      schrieb am 05.10.01 08:53:13
      Beitrag Nr. 11 ()
      "Das gute gegen das Böse" "Im Kampf gegen das Böse müssen wir
      Opfer bringen" "Es könnten auch einige unserer Soldaten sterben"
      Avatar
      schrieb am 05.10.01 10:45:55
      Beitrag Nr. 12 ()
      "Wir kämpfen gegen einen gemeinsamen Feind", hat Wladimir Putin den Amerikanern zugerufen
      http://www.zeit.de/2001/41/Politik/200141_allianz.html
      Putin beschuldigte tschetschenische Terroristen. Er denunzierte sie als ‚verrückte Hunde‘ und versprach, er werde sie ‚durch die Toilette entsorgen lassen‘.
      http://www.wsws.org/de/2000/mar2000/puti-m21.shtml

      Na prima, dann hat Putin ja dieselben Denkstrukturen wie Bush, was ich doch äußerst stark bezweifeln möchte.

      Es ist interessant, wie so mancher Moralapostel mit einem "Das war nicht so gemeint/Zusammenhang gerissen" durchkommt, während andere weniger eloquente Leute, die es wirklich nicht so gemeint haben, dafür medial geköpft werden. Speziell das Beispiel Jenniger fällt mir dazu ein. Damals habe ich mich nicht getraut, mich für ihn in der Öffentlichkeit einzusetzen, da war der mainstream zu stark.
      Fast niemand hat den eigentlichen Redetext damals gelesen, der durchaus ungewöhnlich war, und kein hirnloses Abschreiben der Vorgänger. Jenniger ist gewiss kein Nazi.

      Lustig ist auch Berlins Kultursenatorin Adrienne Goehler, der zwei Tage nach dem Attentat zu den Türmen einfiel: "Sie waren Phallussymbole.``
      Das stimmt sicher, der Zeitpunkt ist dennoch mehr als daneben gewesen. Sie behauptete, dass es aus dem Zusammenhang gerissen wurde, was ich ihr auch ohne weiteres Nachdenken auch glaubte. Was ich aber nun mehr als bedenklich erachte, dass sie nun den Zugriff auf den Mitschnitt der Podiumsdiskusion verweigert, um den Zusammenhang überhaupt zu erkennen.

      Hier etwas gegen das Denkverbot, dass so manche gerne hier einführen wollen. Mal nicht von einem Sesselstrategen, die wir alle sind.
      http://www.henryk-broder.com/html/fremd.html?a=1
      Und bevor ich beschimpft werde: Ich teile die Meinung nicht so, sie ist gewiss nicht nur nüchtern-abgeklärt, es kann aber sein, dass ich sie teilen würde, wenn ich dort leben würde. Die Mail finde ich jedenfalls beängstigend!
      Avatar
      schrieb am 06.10.01 22:18:09
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hier ist der Grund für Wickerts Ausfall: Er wollte Aufmerksamkeit auf sein neues Buch lenken und scheute nicht davor zurück, die Opfer des Terroranschlags vom 11.9 zu verhöhnen. Das ist widerlich:

      Wickerts Buch-Vorstellung wegen Terror-Äußerungen abgesagt
      Laut «Bild»-Zeitung Fall Wickert auf Tagesordnung von ARD-Konferenz
      Hamburg (AP) «Tagesthemen»-Moderator Ulrich Wickert wird laut einem Bericht der «Bild»-Zeitung (Samstagausgabe) am Montag nicht sein neues Buch in Berlin vorstellen. Die Präsentation sei wegen der heftigen Kritik an ANZEIGE

      Wickerts Äußerungen über US-Präsident George W. Bush und den mutmaßlichen Drahtzieher der Terroranschläge Osama bin Laden abgesagt worden. Zudem habe MDR-Intendant Udo Reiter den Fall Wickert auf die Tagesordnung der ARD-Schaltkonferenz am kommenden Montag gesetzt, schreibt die Zeitung.

      Wickert hatte in einem Zeitschriftenbeitrag geschrieben: «Bush ist kein Mörder und Terrorist. Aber die Denkstrukturen sind die gleichen.» Wickerts «unglückselige Äußerungen» hätten bei Zuschauern «zu ziemlich heftigen Reaktionen geführt», zitiert die Zeitung aus einem Schreiben Reiters an seine Kollegen. «Dabei wird die Tagesthemen-Tauglichkeit von Herrn Wickert massiv in Frage gestellt», heißt es weiter. Die Zeitung zitiert auch einen ARD-Chefredakteur, der anrege, die Nebentätigkeiten des Moderators einzuschränken. «Wickert wirkt überlastet, unkonzentriert. Er muss sich wieder auf seine Kernarbeit beschränken.»

      Der derzeitige ARD-Chef, WDR-Intendant Fritz Pleitgen, erklärte in der «Bild»-Zeitung, Wickert wisse selbst, dass seine Äußerungen «empfindlich daneben gegangen» seien. Der Moderator habe aber «seine Formulierungen für misslungen erklärt, sie voll und ganz zurückgenommen und sich dafür entschuldigt.» Der ganze Vorgang sei ihm eine Lehre für die Zukunft. «In dieser Form, wie er sich entschuldigt hat, stehe ich zu ihm
      Avatar
      schrieb am 09.11.01 17:23:40
      Beitrag Nr. 14 ()
      Harald Schmidt hat es wieder auf den Punkt gebracht


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