Notenbanken
Kommt der „Draghi Crash“? - Seite 3
Beim Vollgeldsystem gäbe es keinen Grund mehr, sein Geld abzuheben, weil die Guthaben auf den Bankkonten alle durch die Zentralbank gedeckt wären. Zusätzlich würde die Gefahr von Spekulationsblasen und Finanzkrisen deutlich verringert. Banken könnten dadurch nicht mehr nahezu unbegrenzt Kredite vergeben und auch Vertrauenskrisen im Interbankenhandel wären unwahrscheinlich, da alle Transaktionen nur mit von der Zentralbank gedecktem Vollgeld laufen würde. Im Prinzip würde die Macht über das Geld vom privaten Sektor auf den Staat verlagert. Kritiker warnten eindringlich vor der Machtfülle, die in einem solchen System bei der Notenbank entstehen würde – also bei einer formal zwar unabhängigen, aber doch staatlichen Institution.
Vermutlich war das der Grund, dass die Schweizer Bürger mit großer Mehrheit, immerhin mit mehr als 70 Prozent, den Wechsel zum Vollgeld ablehnten. Das Vertrauen in den Staat ist bei den freiheitsbewussten Schweizern nicht sehr ausgeprägt. Auch überwog wahrscheinlich die Angst vor einem Systemwechsel. Die kleine Schweiz gegen den Rest der Welt, da verließ wohl so manchem Schweizer der Mut.
Nach dem Motto: Es läuft doch – warum soll man etwas ändern? Keiner kann wirklich einschätzen was passiert wäre, wenn ein relativ kleines, aber international stark vernetztes Land wie die Schweiz allein auf ein völlig neues Geldsystem umgestiegen wäre.
Aktien überstehen langfristig jeden Crash
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Für den Draghi Kritiker Markus Krall ist der Zusammenbruch des Euros nur noch eine Frage der Zeit. Spätestens bei einer Zinswende kollabiert das System. Dabei bleibt er jedoch eine konkrete Antwort schuldig, warum es zwingend zu einem massiven Zinsanstieg kommen sollte. Bis jetzt hat Draghis „whatever it takes“ die Macht der EZB eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Es ist durchaus möglich, dass der EZB ein ordnungsgemäßer Wechsel der Geldpolitik gelinkt. Allerdings sollten sich Sparer bewusstmachen, wo die wirklichen Risiken in ihren Anlagen liegen. Wer an den Draghi Crash glaubt, sollte seine Tages-, Festgelder und Sparbücher schnellstens auflösen und in reale liquide Sachwerte überführen. Aktien überstehen, dem widerspricht auch Markus Krall nicht, langfristig jeden Crash.