Dividendenstrategie
Dogs of the Dow - Seite 2
Man setzt auf die Verlierer der Vergangenheit
Als „Dogs“ bezeichnet man im Englischen umgangssprachlich minderwertige Sachen. Im Falle von Aktien sind damit die Titel gemeint, die im vergangenen Jahr am schlechtesten abgeschnitten haben. Denn oft zieht die Dividendenrendite einer Aktie an, weil der Kurs gesunken ist und nicht, weil die Dividende gestiegen ist. O’Higgins hatte beobachtet, dass sich gerade die Kurse dieser Verlierer im darauffolgenden Jahr durchschnittlich besser entwickelten als die der anderen Aktien im Dow Jones. Im Prinzip setzt man bei dieser Strategie einfach auf die Verlierer der Vergangenheit. Über längere Zeiträume zeigte diese Vorgehensweise eine bessere Entwicklung als der Dow Jones. Allerdings gab es auch immer wieder Phasen, in denen diese Methode nicht aufging.
Viele Strategien beruhen auf den „Dogs of the Dow“-Ansatz
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In den letzten Jahren entwickelten sich eine ganze Reihe weiterer Regeln, die alle auf den grundsätzlichen Überlegungen der „Dogs-of-the Dow“-Strategie beruhen. Sehr verbreitet ist dabei auch die „Foolish Four“-Dividendenstrategie. Dabei werden aus den zehn Werten mit der höchsten Dividendenrendite nur die fünf mit dem niedrigsten Aktienkurs ausgewählt. Die Aktie mit dem niedrigsten Aktienkurs von allen wird allerdings gestrichen und dafür die mit dem zweit niedrigsten Aktienkurs doppelt gewichtet. Es gab durchaus Marktphasen, in denen diese Strategie etwas besser abgeschnitten hat. Allerdings besteht das Depot nur aus vier Aktien. Kritiker bemängeln dadurch eine unzureichende Diversifikation. Etwas komplexer ist die „Dobermann-Strategie“. Dabei wird zusätzlich die Eigenkapitalrendite und der freie Cash-Flow der auszuwählenden Unternehmen berücksichtigt. Allen Strategien ist gemein, dass sie über längere Marktphasen ein besseres Ergebnis als der Index erzielen konnten, allerdings gab es auch gegenläufige Entwicklungen. Den wissenschaftlichen Beweis sind alle Strategien bis jetzt schuldig geblieben. Der größte Vorteil solcher Strategien ist, dass der Investor eine gewisse Disziplin mitbringen muss und immer zu 100 Prozent durch alle Marktphasen investiert ist. Emotionen werden bei der Anlageentscheidung völlig ausgeklammert.