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     905  0 Kommentare Die Berichtssaison nimmt Fahrt auf

    Robert_Ertl_neu2Notenbanken beflügeln: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche größtenteils spürbare Gewinne verzeichnet, der Deutsche Aktienindex (Dax) markierte ein neues Rekordhoch. Nachdem sich die Anleger in der ersten Wochenhälfte vor den Ratssitzungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) noch zurückgehalten hatten, sorgten die Sitzungsergebnisse für gute Stimmung und merkliche Kursgewinne. Beide Notenbanken hatten ihren Leitzins jeweils um die erwarteten 0,25 Prozentpunkte angehoben. Ausschlaggebend für den Optimismus der Investoren war die Erwartung, dass bei beiden ein Ende des Zinserhöhungszyklus in Sicht sei. Dabei sorgten mit Blick auf die EZB gerade schwach ausgefallene Konjunkturdaten, die eine Rezession wahrscheinlicher erscheinen ließen, für die Annahme, dass die Notenbanker eine Pause bei den Zinsanhebungen einlegen könnten. In den USA wurden dagegen überraschend starke Wirtschaftsdaten positiv aufgenommen.Wir stellen den Marktkommentar von Robert Ertl, Börse München, vor.

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    Neues Rekordhoch im Dax

    Der Deutsche Aktienindex (Dax) erreichte am vergangenen Freitag bei rund 16.490 Zählern ein neues Rekordhoch und gewann im Wochenvergleich 1,8 Prozent auf 16.469,75 Punkte. Der MDax legte um 1,6 Prozent auf 28.706,20 Zähler zu. Der TecDax kletterte um 2,3 Prozent auf 3.302,53 Punkte. Der m:access All-Share sank dagegen um 1,2 Prozent auf 1.547,05 Zähler.
    Größte Wochengewinner im Dax waren die Titel von Sartorius, die ihre Kurserholung forstsetzen und um 16,5 Prozent zulegen konnten. Der Kurs von Adidas zog um 8,5 Prozent an, der Sportartikelhersteller gab im Rahmen der überraschend vorgelegten Quartalszahlen eine optimistischere Prognose für das Gesamtjahr ab. Dagegen büßten die Titel von MTU Aero Engines 6,6 Prozent ein. Die Nachrichten zu Triebwerksproblemen bei vielen Airbus-Mittelstreckenjets, die eine Überprüfung der Antriebe nötig machten, überschatteten die als solide eingeschätzten Quartalszahlen des Triebwerkherstellers. Im MDax setzten sich Aixtron mit einem Kursplus von 13,0 Prozent an die Spitze der Wochengewinner. Die Anleger honorierten die Zahlen und das angehobene Jahresziel des Zulieferers für die Halbleiterindustrie.
    Die Kurserholung bei Sartorius geht weiter.

    Anleihen: Überschaubare Kursveränderungen

    Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche in überschaubaren Grenzen hin- und hergependelt. Zeitweise wurden die Notierungen der Bundespapiere durch einige schwächer als erwartet ausgefallene Frühindikatoren für Deutschland und die Eurozone unterstützt, die eine pessimistischere Sicht auf die weitere konjunkturelle Entwicklung nahelegten. Die Entscheidungen der Notenbanken blieben ohne Überraschungen, allerdings wurde aufmerksam registriert, dass die EZB eine Zinserhöhungs-Pause im Gegensatz zu den vorangegangenen Sitzungen nicht mehr ausschloss. Im Wochenvergleich rückte die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe von 2,46 auf 2,48 Prozent vor. Die Umlaufrendite erhöhte sich leicht von 2,54 auf 2,55 Prozent.

    USA: Hoffnung auf Zinspause treibt die Kurse

    Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche zugelegt. Die Hoffnung, dass ein Ende der Zinserhöhungen der Fed in Sichtweite sei, versetzte auch hier die Marktteilnehmer in Kauflaune. Dabei profitierten Technologiewerte, die besonders von Investitionen und Finanzierung abhängig sind, überdurchschnittlich. Der Dow-Jones-Index stieg im Wochenvergleich um 0,7 Prozent auf 35.459,29 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index rückte um 1,0 Prozent auf 4.582,23 Zähler vor. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq-100-Index gewann 2,1 Prozent auf 15.750,93 Punkte.

    Ausblick: Weitere Gewinne möglich

    Für die aktuelle Woche können sich etliche Beobachter weitere Gewinne an den deutschen Aktienbörsen vorstellen. Allerdings gibt es auch einige Analysten, die sich zurückhaltender geben. Letztlich könnte entscheidend sein, ob die Anleger eher auf die Hoffnung eines baldigen Endes der Zinsanhebungen oder auf die sich eingetrübten Konjunkturaussichten fokussieren werden. Zudem dürften wichtige Impulse vom Fortgang der Berichtssaison kommen, die deutlich machen dürfte, wie weit die großen Gesellschaften unter der wirtschaftlichen Abschwächung leiden.
    Alleine aus dem Dax sind für die kommenden Tage die Quartalsberichte einer ganzen Reihe von Unternehmen angekündigt, darunter die Zahlen und Ausblicke von BMWCommerzbankDeutsche Post (inzwischen DHL Group), FreseniusInfineon und Siemens Healthineers. Auch aus der zweiten und dritten Reihe werden zahlreiche Veröffentlichungen erwartet.

    Hochkarätige Konjunkturdaten

    Aus makroökonomischer Sicht steht ebenfalls einiges Hochkarätiges auf der Agenda. Hier sind zuerst die Arbeitsmarktzahlen aus den USA zu nennen, die sowohl auf ihre Aussage in Bezug auf die wirtschaftliche Situation als auch auf ihre mögliche Auswirkung auf das weitere Vorgehen der US-Notenbank hin analysiert werden dürften. Ähnliches gilt für die viel beachteten ISM-Indizes aus den USA. Auch für Deutschland und die Eurozone stehen Einkaufsmanagerindizes an, zudem die Verbraucherpreise sowie das Bruttoinlandsprodukt für die Eurozone auf großes Interesse stoßen. Auch diese Zahlen dürften die Marktteilnehmer auf ihre Aussage über konjunkturelle Entwicklung einerseits und mögliche Bedeutung für die weitere Geldpolitik andererseits abklopfen. Konkretes zur Geldpolitik gibt es zudem aus Großbritannien, wo die Bank of England das Ergebnis ihrer Ratssitzung bekannt gibt, sowie aus Japan, hier legt die Notenbank das Protokoll ihrer vergangen Sitzung vor.
    Trotz dieser Flut an Zahlen und Daten könnte das Marktgeschehen insgesamt aber ruhiger werden, da sich etliche Anleger im üblicherweise dünneren Sommerhandel zurückhalten könnten, so sie nicht ohnehin in Urlaub sind.
    Ausgewählte wichtige Termine der Woche
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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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