checkAd

    3. März 1857 Frankreich und Großbritannien erklären China den Opiumkrieg - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.03.06 03:47:39 von
    neuester Beitrag 10.03.06 01:01:15 von
    Beiträge: 31
    ID: 1.044.583
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.780
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 03:47:39
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der Zweite Opiumkrieg oder Arrow-Krieg Großbritanniens und Frankreichs gegen das Kaiserreich China währte von 1856 bis 1860.

      Am 8. Oktober 1856 gingen chinesische Beamte an Bord der Lorcha Arrow, daß unter britischer Flagge fuhr. Gegen dieses Schiff bestand Verdacht auf Piraterie, Schmuggel und Opiumhandel . Zwölf Männer wurden verhaftet, gefangen gesetzt und auch auf Verlangen Großbritanniens nicht freigelassen. Daraufhin erklärten die Briten China den Krieg.

      Unter dem Vorwand der Rache für die Hinrichtung des französischen Missionars Auguste Chapdelaine in Guangxi schloss sich Frankreich der britischen Militäroperation gegen China an, der tatsächliche Grund lag aber im Versuch der Erweiterung der Einflusssphäre in China.

      Im Juni 1858 endete der erste Teil des Krieges mit der Unterzeichnung des Vertrags von Tianjin.

      China weigerte sich anfangs, die Abkommen, die aufgrund ihres Zwangscharakters von der chinesischen Geschichtsschreibung zu den "Ungleichen Verträgen" gezählt werden, zu ratifizieren.

      Im Jahr 1860 versammelten sich die französischen und englischen Truppen in Hongkong, um am 1. August in der Nähe von Pei Tang zu landen und am 21. August erfolgreich die Festungen von Taku einzunehmen. Am 26. September erreichten diese Truppen Peking und nahmen die Stadt bis zum 6. Oktober ein. Die Truppen verwüsteten später den Sommerpalast und den Alten Sommerpalast.

      Der Vertrag von Tianjin von 1858 wurde um die Pekinger Konvention erweitert und in dieser Form von Kaiser Xianfeng am 18. Oktober 1860 ratifiziert.

      Damit ergab sich für Großbritannien, Frankreich, Russland und die USA das Recht, in Peking (bis dahin eine geschlossene Stadt) Botschaften zu eröffnen. Der Opiumhandel wurde legalisiert und Christen bekamen das Recht, die chinesische Bevölkerung zu missionieren sowie Eigentum zu besitzen.

      Vorgeschichte


      Seit dem ersten Auftreten europäischer Kaufleute vor den Küsten des Kaiserreich Chinas im 16. Jahrhundert hatte das Reich der Mitte den Handel mit westlichen Staaten vielfältigen Restriktionen unterworfen.

      Bis ca. 1820 war die bilaterale Handelsbilanz stets deutlich zugunsten der Chinesen ausgefallen, da die Europäer deren begehrten Exportartikeln wie Tee und Seide meist wenig entgegenzusetzen hatten. Die damit verbundenen Devisenabflüsse nach China führten in Europa zu einer spürbaren Silberverknappung, die wiederum fatale Auswirkungen auf die dortigen Volkswirtschaften hatte.

      Zur Stabilisierung der Handelsbilanz begann Großbritannien mit einem verstärkten Export bengalischen Opiums nach China mit dem Zweck, die Chinesen vom Rauschgift abhängig zu machen und so die chinesische Wirtschaft handlungsunfähig zu machen. Allein zwischen 1821 und 1837 verfünffachte sich die umgeschlagene Menge. Nicht zuletzt aus tiefer Besorgnis um die Volksgesundheit bemühte sich Kaiser Daoguang jahrelang nachdrücklich, aber mit mäßigem Erfolg um eine Eindämmung des Opiumhandels: Die britischen Wirtschaftsinteressen wurden weiterhin mit dem äußerst massiven Einsatz von Opium gegen die chinesische Bevölkerung durchgesetzt.



      1838 entsandte der Kaiser daher schließlich den Spitzenbeamten Lin Zexu als Sonderkommissar nach Kanton.



      Gegen die chinesischen Konsumenten und Zwischenhändler hatte seine auf einer Mischung aus Aufklärung und Repressalien aufbauende Kampagne noch relativ viel Erfolg: Bis Mitte Juli 1839 waren über 1.600 Chinesen verhaftet sowie 73.000 kg Opium und 70.000 Opiumpfeifen beschlagnahmt.

      Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Interessen zeigten sich die ausländischen Händler wenig kooperativ und forcierten die illegale Opiumeinfuhr nach China massiv weiter . Die Situation eskalierte, als Lin am 24. März 1839 350 in den Opiumhandel verwickelte Ausländer in ihren Faktoreien internieren ließ. Nur so gelang es ihm, die Herausgabe von 20.000 Kisten (=1,4 Mio. kg) Opium vom englischen Superintendenten für den Handel Charles Elliot zu erreichen, um die chinesische Bevölkerung vor weiterer Drogenabhängigkeit zu beschützen. Das Opium ließ er am 3. Juni 1839 in der Nähe von Humen ins Meer spülen.
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 03:48:34
      Beitrag Nr. 2 ()
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 04:25:29
      Beitrag Nr. 3 ()
      http://www.heise.de/tp/r4/html/result.xhtml?url=/tp/r4/artik…


      Uncle Sam`s Junk: Heroin, Taliban, Pakistan



      "German`s to the front!" - dieser Befehl eines alliierten Generals erschallte letztmals im Sommer 1900, als ein deutsches Kontingent die britischen Truppen gegen den "Boxeraufstand" unterstützte, mit dem sich die Chinesen gegen die Besatzung der Kolonialmächte auflehnten. Vor den ausrückenden Truppen hielt Kaiser Wilhelm seine berüchtigte "Hunnen-Rede": `Kommt Ihr vor den Feind, so wird er geschlagen, Pardon wird nicht gegeben; Gefangene nicht gemacht. Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in der Überlieferung gewaltig erscheinen läßt, so möge der Name Deutschland in China in einer solchen Weise bekannt werden, daß niemals wieder ein Chinese es wagt, etwa einen Deutschen auch nur scheel anzusehen.` Von derlei martialischem Sound sind wir 100 Jahre später nun nicht mehr allzu weit entfernt. Eine lancierte Geheimdienstmeldung dürfte ausreichen - wie damals die Falschmeldung an den Kaiser, am Tag zuvor seien alle deutschen Botschaftsangehörigen in China ermordet worden - und die "Hunnen" sind wieder da. Wie damals geht es im Hintergrund des "Zivilisationskriegs" freilich um eher unzivilisierte, konspirative Geschäfte und wie in China steht auch in Afghanistan dabei ein ganz besonderes Produkt im heimlichen Mittelpunkt: Opium.



      "Es ist eine Forderung der Natur, daß der Mensch mitunter betäubt werde ohne zu schlafen" - auch wenn man Goethes Erkenntnis als frühes Plädoyer eines natürlichen Recht auf Rausch auslegen kann, spielten die Deutschen im Betäubungsmittelgeschäft der Kolonialmächte keine große Rolle -, in China hinterließen sie nur ihr bis heute berühmtes "Tsingtau-Bier" und heimsten sich trotz Kaiser Wilhelms spontanen Hunnenausfalls dort keinen Ruf als Barbaren ein.

      Anders die Engländer, die Ende des 17. Jahrhunderts ihren Handel mit China begannen, deren Handelswaren wie Wolle und Eisen dort aber kaum gefragt waren. Um die begehrten chinesischen Seidenstoffe, Tess und Gewürze nicht in Silber zahlen zu müssen, beginnt die Britische Ostinidien Gesellschaft aus ihrer frisch eroberten Provinz Bengalen Opium nach China zu exportieren. Sie lässt sich dabei auch von einem kaiserlichen Import- und Rauchverbot, das 1729 ergeht, nicht abhalten und liefert 200 Kisten (13 Tonnen), 1767 ist es schon fünfmal soviel, 1820 werden 670 Tonnen 1838 schon 2680 Tonnen Opium nach China geliefert. Damit ist Opium nun das umsatzstärkste Produkt der damaligen Weltwirtschaft. Und als der aufrechte chinesische Beamte Lin Tse-Hu 950 Tonnen des lukrativen Stoffs vernichten läßt, beginnt England den ersten [extern] Opiumkrieg. An dessen Ende hatte es Hongkong und weiter 5 chinesische Hafenstädte erobert und kurbelte das illegale Geschäft so weiter an,. 1880 werden gigantische 7000 Tonnen aus Indien nach China geschifft, mindestens 10 Millionen Chinesen sind nunmehr opiumsüchtig. Zum Vergleich: hundert Jahre später, in den 1980ern, wurden für den medizinischen Weltverbrauch jährlich ca. 1700 Tonnen Opium gewonnen. 1999 produzierten afghanische Farmer [extern] CIA-geschätzte 1670 Tonnen, ca 80% des (illegalen) Weltverbrauchs. Das Geld für den Aufstieg der englischen Schäfer- und Fischerinsel zur Weltmacht des britischen Empire kam im wesentlichen aus diesem schmutzigen Hinterhofgeschäft der ehrenwerten "East India Company" - und als die Chinesen derlei Zivilisationsleistungen des Westens endgültig überdrüssig wurden, trat für die Deutschen der "Bündnisfall" ein und sie wurden, wenn auch nur für ein kleines Scharmützel, an die Front zitiert.

      Dass jetzt ausgerechnet Tony Blair auf die Taliban als "die größten Heroinproduzenten der Welt" hinweist und für die Germans erneut der Bündnisfall eingetreten ist, entbehrt insofern nicht eines gewissen "deja vu" - zumal wenn man sich anschaut, wie das Opium- und Heroingeschäft in der pakistanisch-afghanischen Region organisiert ist. Als die Pioniere des psychedelischen Großhandels, die kalifornische "Brotherhood of Eternal Love", in den 60ern für erste internationale Nachfrage nach den lokalen Hanf-und Mohnprodukten sorgten, zahlten sie 5-10 $ für ein Kilogramm Haschisch und 50-100 $ für ein Kilo Opium. Die Wiederentdeckung dieser Substanzen in der westlichen Kultur und die verschärften Prohibitions- und Kontrollmaßnahmen sorgten dafür, dass sich diese landwirtschaftlichen Produkte in den folgenden zwei Jahrzehnten im Preis mehr als verhundertfachten. Heroin jedoch spielte in der Region keine Rolle, was sich mit dem Einmarsch der Sowjetunion 1979 aber ziemlich abrupt änderte. Entlang der Grenze wurden unter Supervision der CIA vom pakistanischen Militärgeheimdienst ISI Heroin-Labors angelegt. [extern] Professor Alfred McCoy, Autor des monumentalen Standardwerks "The Politics of Heroin - CIA-Complicity in the global drug trade, Chicago 1991, [extern] schreibt dazu 1997:


      "Diesen Heroin-Handel kontrollierten CIA-Mitarbeiter. Bei ihrem Vorrücken auf afghanisches Territorium forderte die Mujaheddin die Landwirte auf, Mohn als Revolutions-Steuer anzubauen. Entlang der Grenze in Pakistan operierten unter dem Schutz des pakistanischen Geheimdiensts hunderte Heroin-Labors. In dieser Dekade des völlig offenen Drogenhandels unternahm die US-Drug Inforcement Agency (DEA) in Islamabad nichts, keine Beschlagnahmungen oder Verhaftungen - die Regierung hatte untersagt, den Heroinhandel zu verfolgen und den Krieg gegen Drogen dem gegen die Sowjetunion untergeordnet. 1995 gab der frühere CIA-Direktor der afghanischen Operation, Charles Cogan, zu, dass die CIA den Drogenkrieg tasächlich dem Kalten Krieg geopfert hatte: "Unser Hauptziel war, den Sowjets soviel Schaden wie möglich zuzufügen. Wir hatten nicht die Möglichkeiten, auch noch den Drogenhandel zu verfolgen. Ich denke, dafür müssen wir uns nicht entschuldigen. Jede Situation hat unerwünschte Nebeneffekte, einen Fallout ... ja, es gab einen Fallout an Drogen. Aber das Hauptziel haben wir erreicht: die Sowjets verließen Afghanistan."





      Der "Fallout" resultierte nicht nur in einem Wachstum von Null auf ca. 1,5 Millionen pakistanische Heroinabhängige, sondern auch in einer weltweiten Heroinschwemme in den 80er Jahren - und in einer bis heute anhalten "Heroinisierung" der pakistanischen Wirtschaft. Nach aktuellen [extern] Schätzungen der indischen Regierung war das Heroingeschäft Pakistans mit einem Volumen von 11 Mrd. Dollar im Jahr 1999 30% größer als der gesamte Staatshaushalt, der ohne diese Schattenfinanzierung nach 10 Jahren Rezession längst kollabiert wäre. Dass der "Kollateralschaden" Heroin nach dem Sieg im Kalten Krieg in Pakistan genausowenig gestoppt wurde wie die Ausbildung von Assassinen in Terrorlagern, hatte mit ihrer fortgesetzen Nützlichkeit zu tun: die Heiligen Krieger wurden noch für die Destabilisierung der GUS in Tschetschenien und anderswo gebraucht und die Heroin-Dollars zur Begleichung der pakistanischen Waffenkäufe (in den 90ern über 30 Mrd. $).

      Erst als den CIA-Oberen ihre Kreation Bin Ladin 1998 langsam wirklich ungemütlich wurde, drängten sie die Pakistanis ernsthaft, die Heroin-Produktion herunterzufahren - was diese brav taten und sie auf Taliban-Gebiet verlegten, während die Labors weiter unter pakistanischer Kontrolle stehen. Seitdem ist der Anbau in Afghanistan schwunghaft gestiegen und war für die Taliban die einzige Einnahmequelle, bis sie sich auf Drängen der USA auf einen Anbaustop einließen. Als ihr Botschafter im Mai 2001 in Islamabad mit den Amerikanern über Entschädigungszahlungen für die Farmer verhandelte und ziemlich exakt die 12 Milliarden, die das Heroingeschäft per anno abwirft, "für das afghanische Volk" forderte, wurden ihm zuerst 1,5 Millionen angeboten und dann 43 Mio. $ zugesagt und überwiesen. So hoch sollen nach [extern] pakistanischen Schätzungen die Einnahmen der Taliban aus dem Roh-Opiumhandel im Vorjahr gewesen sein.

      Das eigentliche Geschäft wird freilich in den von CIA und ISI kontrollierten Labors entlang der Grenze und in der Distribution gemacht. Für 10 Kilo Opium - aus denen ca. 1 Kilo Heroin gewonnen werden - erhält der afghanische Bauer nur 300 $. Das Kilo Heroin kostet "ab Werk" dann schon 10.000 $ und bis es dann, zigfach gestreckt und gepanscht, in 1-Gramm-Tütchen bei Endkunden in Europa oder USA landet, sind daraus 100.000 $ geworden. Wegen der Kriegsgefahr, so melden die Agenturen, werden gerade hektisch die Lagerbestände vermarktet - mit noch mehr Heroin-Toten im Westen ist wegen Überangebot, Preisverfall und der Gefahr von Überdosierungen aufgrund plötzlich sehr viel reinerer Qualität alsbald zu rechnen.

      In seinem allerletzten Interview, das der von zwei Selbstmord-Interviewern wenige Tage später ermordete Chef der Nordallianz, Massud, zwei Reportern des Pariser "Figaro" und des "Rolling Stone" (Heft 10/2001) gab, erfahren wir dazu:


      "Die Taliban haben ausreichend Vorräte, um noch zwei oder drei Jahre weiter zu exportieren. Es waren im Übrigen die großen Drogenhändler, die den Produktionsstop veranlassten, nicht Mullah Omar. Sie wollen dass die Preise steigen. (...) Die Taliban kassieren 10% Landwirtschaftssteuer für die Opiumfelder ein. Dann kassieren sie eine Fabrikationssteuer: 180 $ pro Kilopaket, das offiziell abgestempelt wird. Dann folgen Verkaufssteuer und schließlich noch eine Transportsteuer, wenn die Ware mit dem Flugzeug erst nach Kabul und dann nach Kunduz gefolgen wird. Ohne Stempel und Deklarationen der Taliban passiert kein Paket die Grenze."



      Wie in einer Nußschale haben wir hier die beiden Monster der Neuzeit - "Terrorismus" und "Drogen" - zusammen und können erkennen, dass es sich um zusammenhängende und hausgemachte Phänomene handelt. Die Junkies in aller Welt wurden in den vergangen 20 Jahren nicht nur dazu verheizt, eine korrupte Clique pakistanischer Noriegas zu finanzieren, sondern auch den Aufbau von Islamschulen (Taliban = Schüler des Islam) und die Züchtung Tausender gehirngewaschener Jihad-Krieger. Dies alles im höheren Sinne ihrer Regierung, den Sowjets "soviel Schaden wie möglich zuzufügen". Da kein demokratisches Parlament der Welt einer solchen geopolitischen Guerilla-Strategie öffentlich zustimmen, geschweige denn, sie finanzieren würde, braucht man dafür andere, diskrete Einnahmequellen. Eben deshalb stoßen die Drogenfahnder der DEA bei 75% alle großen Fälle, so Andreas von Bülow, ehemaliger Bundesforschungsminister und Verteidigungsstaatssekretär in seinem Buch über die kriminellen Machenschaften von CIA und BND, "auf die schützende Hand" der Geheimdienste ( "Im Namen des Staates", München 1999, sehr empfehlenswert!).

      Als "Schmiermittel des Terrors" sind illegale Drogen mit ihren riesigen Gewinnspannen bis dato für die Undercover-Außenpolitik der USA unverzichtbar, und wir dürfen gespannt sein, wie sich die Lage jetzt entwickelt. Seit dem Militärputsch 1999 war Pakistan von neuen IWF-Krediten ausgeschlossen und konnte seine alten Kredite nur noch mit riesigen "privaten" Zuschüssen aus dem Heroinbusiness bedienen. Sollte es dem jetzt ernsthaft an den Kragen gehen, stünde der Staatsbankrott unmittelbar ins Haus, doch das werden die USA ihrem nunmehr wichtigsten Verbündeten nicht zumuten. Weil sie aber als größter globaler Schuldner selbst pleite sind und nicht mal locker per Marshall-Plan 12 Milliarden im Jahr spendieren können, müssen die "nützlichen Hurensöhne" der pakistanischen ISI ihr Heroin wohl erstmal weiter produzieren.

      Bin Ladins standfeste Behauptung: "Weder ich noch meine Brüder haben jemals Geld von Amerika bekommen" ist natürlich wahr: CIA-Direktor Cogan ist nicht mit dem Cadillac in den Jihad-Lagern vorgefahren und hat das in den Heroin-Fabriken eingesammelte Geld persönlich bei Herrn Ladin vorbeigebracht. Auch die Taliban, die bei ihrer Eroberung des Landes kaum einen Schuß abgeben mußten, weil sie einen gegnerischen General und Clanchef nach dem anderen mit einem Geldkoffer zum Überlaufen brachten, hoben diese Beträge nicht mit einer "American Express"-Card ab - sie wurden ihnen in bar von ihren pakistanischen Führungsoffizieren zugesteckt.

      Onkel Sam hat weder mit Drogen noch mit Terrorismus irgendetwas zu tun - im Gegenteil! Ganz so wie einst die ehrenwerte "East India Company" in London, die sich stets lautsstark gegen den menschenverachtenden Opiumhandel aussprach, vor allem wenn sie gerade einen Krieg begonnen hatte, um ihr Monopol darauf auszuweiten. Die anschließenden Friedenverträge garantierten dann nicht nur wachsende Drogenprofite, sondern auch andere Annehmlichkeiten der Zivilgesellschaft, wie ein prominenter zeitgenössischer Beobachter, Karl Marx, 1858 vermerkt:


      "Ein weiterer großer Erfolg des englischen Überfalls ist in Artikel 51 enthalten, wonach "der Ausdruck Barbar auf die britische Regierung oder auf britische Untertanen in keinem von den chinesischen Behörden veröffentlichten offiziellen chinesischen Dokument angewandt werden darf".



      Auf dass mir jetzt also ja niemand unsere geliebten Zivilisationsverteidiger aus Amerika und Britanien auch nur scheel ansieht! Und dass mir in keinem offiziellen Dokument auftaucht, dass sie die finstersten Drogenpusher auf Erden sind! Das steht nur hier, doch weil "conspiracy" drüber steht, ist es natürlich alles überhaupt nicht wahr.


      Dazu siehe auch von Michel Chossudovsky in Telepolis : [local] Osamagate. The main justification for waging this war has been totally fabricated.
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 04:31:33
      Beitrag Nr. 4 ()
      http://www.heise.de/tp/r4/html/result.xhtml?url=/tp/r4/artik…

      Einer der wesentlichen Gründe, warum die Vorgänge um den 11. September ihrer Aufklärung harren, liegt darin, dass die Hintergründe in Tabubereiche führen, deren Aufdeckung unerwünscht ist. Eines dieser Tabus ist die direkte und indirekte Finanzierung der US-Außenpolitik durch das Geschäft mit illegalen Drogen.


      Dass dies auf keinen Fall geschieht, dafür hat sich jetzt George W.Bush an der Heimatfront ins Zeug gelegt. Seine [extern] Ankündigung der Verschärfung des "war on drugs" und einer saftigen Etaterhöhung für Eindämmung und Verfolgung bedeutet Balsam für die seit Kriegsbeginn in den Keller gefallenen Preise für Roh-Opium und Heroin: "Jetzt werden wir reich", bekundete denn auch ein [extern] junger Opiumhändler gegenüber der "New York Times". Während der Preis für ein Kilo Opium im August noch 300 $ betrug, war er zwischenzeitlich auf 150 $ gefallen.

      Wer es nicht glauben möchte, dass die CIA und weitere US-Geheimdienste in den Drogenhandel involviert sind, braucht nur ihren eigenen Report darüber zu lesen, der zumindest die Spitze dieses Eisbergs lüftet (siehe dazu auch ein aktuelles Interview mit Noam Chomsky).

      http://www.cia.gov/cia/publications/cocaine/index.html
      http://www.alternet.org/story.html?StoryID=12420

      "Die Machtzentren, die für den Drogenhandel verantwortlich sind, sind dieselben Machtzentren, die die künstliche Hysterie schüren, die für die fortgesetzte Kriminalisierung nötig ist. Das hält die Verkaufspreise hundertfach höher als der natürliche Wert und den Handel exklusiv in den Händen des Muskelprotzes. Ein anderes Wort für Muskelprotz ist militärischer Geheimdienst. (...)

      Verdeckte Regierung durch den militärisch-industriellen Komplex bedeutet korrupte Eroberungskriege und Regierung durch Drogenhändler. Als die traditionellen Rauschpflanzen der Welt zu illegalen Güter wurden, bekamen sie einen Wert wie Edelmetall, das angebaut und geerntet werden konnte. Einzig durch ihren künstlichen, durch die Prohibition geschaffenen Wert wurden illegale Drogen überall dort zur Basis der militärischen Macht, wo sie angebaut und in Mengen geliefert werden konnten. Bis heute sind die amerikanischen Rüstungsunternehmen insofern die größten Drogengeldwäscher der Welt."


      Da wundert es dann eigentlich nicht mehr, dass die Vereinigten Staaten die Einrichtung des Internationalen Strafgerichtshofs hartnäckig boykottierten, und auch jede Reform der Drogenpolitik blockieren und das Prohibitions- und Repressionsdogma hochhalten - nur so kann das verdeckte Geschäft lukrativ und in den Händen des "Muskelprotzes" bleiben.

      Laut UNDCP überwiegt in den USA der Umsatzanteil harter Drogen im Verhältnis 7:1, während es in den Niederlanden weiche Drogen sind, deren Umsatz 3:2 überwiegt. Diese Zahlen der Vereinten Nationen zeigen, dass die pragmatische, schadensreduzierende Politik der Holländer sehr viel besser geeignet ist als die repressive Linie der USA, um die Einnahmequellen von Terroristen trockenzulegen. Da Drogengeld die wichtigste Finanzquelle des internationalen Terrorismus darstellt, wäre ein Frieden im "war on drugs", ein neuer Pragmatismus in der Drogenpolitik, einer der wichtigsten Schritt im Kampf gegen den Terror überhaupt. Es geht um 500 Milliarden Dollar oder sogar mehr, die per anno weltweit mit Produkten von Mohn-, Coca- und Hanfpflanzen umgesetzt werden - den größten globalen Schwarzmarkt überhaupt.
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 04:42:07
      Beitrag Nr. 5 ()
      http://www.heise.de/tp/r4/html/result.xhtml?url=/tp/r4/artik…

      Drogenprobleme der Bundeswehr

      Harald Neuber 05.10.2004
      Deutsche Truppen werden in Afghanistan in den Sog der Gewalt gezogen

      Wie schon in den vergangenen Jahren stimmte die Mehrheit der Bundestages am vergangenen Donnerstag der Verlängerung des Bundeswehrmandates für Afghanistan um ein weiteres Jahr zu. Es ist das vierte in Folge.

      Es kommt nicht von Ungefähr, dass gerade die "Aufbauteams" der Bundeswehr im Norden des Landes ins Visier bewaffneter Gruppen geraten. Seit dem Fall des Taliban-Regimes toben in der Region um Kundus Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen regionalen Warlords. Ihre Privatarmeen finanzieren sich maßgeblich aus dem Drogenanbau. Zugleich sind die bewaffneten Kräfte das Haupthindernis beim Aufbau einer soliden Staatlichkeit.

      Die Ironie der Geschichte ist, dass gerade die Politik der ISAF-Schutztruppe zur akuten Gefährdungslage beiträgt. Doch die Schuld liegt nicht nur bei den US-Besatzungstruppen, die in einigen Warlords ihre wichtigsten Partner gefunden haben. Auch der deutsche Verteidigungsminister erklärte nach einem Besuch in Kundus im Oktober, die Bekämpfung des Drogenanbaus - der ökonomischen Basis des paramilitärischen Terrors also - sei nicht Sache der Bundeswehr.

      Die deutschen Soldaten brennen keine Felder nieder. Wir sind nicht die Polizei in Afghanistan.


      Verteidigungsminister Struck Ende September im Gespräch mit Soldaten. Bild: Bundeswehr

      Tatsächlich bestätigt auch die UN-Behörde für Drogenkriminalität (UNODC) den Trend zur boomenden Drogenwirtschaft in Afghanistan. So ist allein die Produktion von Schlafmohn zur Herstellung von Opium im vergangenen Jahr um acht Prozent angewachsen. Im Jahr 2003 wurde damit wieder die zweitgrößte Mohnernte binnen zehn Jahren eingefahren. Der UNODC-Chef Antonio Maria Costa sieht Afghanistan daher schon am Scheideweg. Es bestehe das glaubhafte Risiko, so Costa, "dass Afghanistan wieder zu einem gescheiterten Staat (engl.: failed state) zurückfällt, dieses Mal in den Händen von Drogenkartellen und -terroristen".

      Bleibt die Frage, weshalb Berlin an der Stationierung der 374 Mitglieder der militärisch-zivilen "Aufbauteams" ebenso festhält wie an dem generellen Verbleib der zurzeit 2180 deutschen ISAF-Soldaten.

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,2100EUR 0,00 %
      1.862% in 21 Monaten – Countdown zu Quartalszahlen!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 04:50:32
      Beitrag Nr. 6 ()
      http://www.boell.de/downloads/presse/iran-report112003.pdf

      Iran – das Land mit dem höchsten Drogenkonsum
      in der Welt
      Nach einem Bericht der Vereinten Nationen
      steht Iran bezüglich des Drogenkonsums
      (Opium, Heroin und Morphium)
      an erster Stelle in der Welt. Dasselbe
      gilt für die Menge der
      Rauschmittel, die jährlich entdeckt
      werden. So wurden 54 Prozent der gesamten
      Drogen, die in der Welt sichergestellt
      wurden, in Iran gefunden.
      Nach Einschätzung der UNO befinden
      sich 76 Prozent des gesamten Opiums,
      19 Prozent des Heroins und Morphiums
      und 5 Prozent des Haschischs in Iran.
      Zugleich gilt Iran als eines der wichtigsten
      Länder, die für den Transit
      von Drogen benutzt werden. Irans gemeinsame
      Grenze mit Afghanistan hat
      eine Länge von 1200 Kilometer. Zwar
      wird diese Grenze von rund 30.000 Polizisten
      und Grenzbeamten kontrolliert,
      dennoch sind weite Teile der
      Grenze durchlässig.

      Seit Bestehen der Islamischen
      Republik hat der Konsum
      nicht nur des Opiums, sondern auch des
      Heroins, insbesondere unter Jugendlichen
      rapide zugenommen.

      Mohammad Moradgholi, Leiter der Behörde
      zur Bekämpfung der Drogensucht, erklärte
      gegenüber der Nachrichtenagentur
      IRNA, gegenwärtig werde die Zahl
      der Drogensüchtigen auf 2,5 Millionen
      geschätzt. Auch er wies auf die geographische
      Lage des Landes, die den
      Drogenschmuggel und Drogensucht begünstigt.
      Die Drogensucht gehöre zurzeit
      zu den wichtigsten Problemen des Landes.
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 04:58:47
      Beitrag Nr. 7 ()
      Der Iran gehört zu den Ländern mit den weltweit meisten Heroin- und Opiumabhängigen. Nach UN-Angaben waren im Jahr 2000 2,8 Prozent der iranischen Bevölkerung heroin- oder opiumabhängig, in Laos waren es 2,1 Prozent, in Tadschikistan 2 Prozent und in Pakistan 1,7 Prozent. (Quelle: http://undep.org/).

      http://monde-diplomatique.de/pm/2002/03/15/a0027.text.name,a…


      DER OPIUMKRIEG AN DEN GRENZEN DES IRAN

      Die Spur der Drogen
      DIE Opiumstraße zwischen den afghanischen Mohnfeldern und dem europäischen Heroinmarkt verläuft durch den Iran. Die Islamische Republik führt an ihrer Ostgrenze einen regelrechten Krieg gegen die Drogenschmuggler, sie hat dort ein Zehntel all ihrer Ordnungskräfte stationiert. Doch die Grenzgebiete sind zu weitläufig, die Kontrollen zu durchlässig, die Gewinne zu enorm, als dass sich der Handel erfolgreich eindämmen ließe.

      Auf den mit Plakaten von Ajatollah Ruhollah Chomeini gesäumten Straßen begegnen sich die gegnerischen Parteien eines ungleichen Kampfes: Soldaten in Armeelastwagen und Schmuggler in Jeeps mit Allradantrieb, die sich misstrauische Blicke zuwerfen. In den Abendstunden kann man beobachten, wie die Männer mit den geländegängigen Fahrzeugen ihr Opium und Heroin an örtliche Interessenten verkaufen.

      Ein endloser Drogenstrom fließt über die Grenze zum Iran, unter dem Schutz von Eskorten, die mit Satellitentelefonen, Nachtsichtbrillen, Kalaschnikows, Raketenwerfern und sogar amerikanischen Stinger-Raketen ausgerüstet sind. Aber auch die traditionellen Transportmittel sind im Einsatz: dressierte Dromedare, die ihren Weg auch ohne Führer finden und bis zu sieben Tonnen Rauschgift befördern können. Bei traditionellen Festen wird ihnen zuweilen auch Opium verabreicht, um sie zum "Tanzen" zu bringen.

      Ein hochrangiger Offizier der iranischen Armee klagt: "Zu unserem Unglück liegt der Iran auf dem kürzesten Weg zwischen dem Erzeugerland Afghanistan und den europäischen Konsumenten. Anders als auf der Route über die exsowjetischen Staaten Zentralasiens haben die Schmuggler auf der Iran-Route nur zwei Grenzen zu überqueren."

      Antonio L. Mazzitelli, Leiter des Internationalen UN-Drogenbekämpfungsprogramms (UNDCP) in Teheran, sagt über die Drogenpolitik des Iran: "Nach der Revolution von 1979 unternahm das traditionelle Anbauland große Anstrengungen und vernichtete die Mohnkulturen innerhalb von anderthalb Jahren." Seither tut die islamische Republik ihr Möglichstes, um den Drogentransit einzudämmen.

      Mit 42 000 Soldaten, Polizisten und Milizionären hat die Islamische Republik rund ein Zehntel ihrer Ordnungs- und Streitkräfte an der 1 950 Kilometer langen Ostgrenze postiert. Vom äußersten Norden bis zum Indischen Ozean stehen über 200 Beobachtungstürme, dutzende von Betonmauern versperren zahlreiche Pässe, Gräben und Stacheldraht ziehen sich über hunderte von Kilometern hin. Die Sicherungsmaßnahmen verursachten Investitionskosten in Höhe von einer Milliarde Dollar; hinzu kommen die Kosten für den Unterhalt. Für das Jahr 2000 bewilligte das iranische Parlament 25 Millionen Dollar, um die Grenze weiter zu befestigen. Seit 1979 starben bei Zusammenstößen mit Schmugglern 3 124 Mitglieder der Sicherheitskräfte, darunter zwei Generäle.(3 )Damit kam beim Kampf gegen den Drogenhandel alle drei Tage ein Beamter ums Leben. Im Oktober 1999 wurden in Gurnak südlich von Sahedan 37 Soldaten bei der Verfolgung der Bande des lokalen Mafiachefs Mullah Kemal Salah Zehi umzingelt und von dessen Männern umgebracht.
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 05:22:29
      Beitrag Nr. 8 ()
      Die CIA und das Heroin. Weltpolitik durch Drogenhandel





      Warum die US-Regierung offiziell Drogenkonsum bekämpft und heimlich Drogenringe unterstützt. Die CIA und das Heroin: Weltpolitik durch Drogenhandel. Seit 1972 führen die USA - so scheint es - einen unbarmherzigen Krieg gegen die Drogen. Mit großem Aufsehen werden Anti-Drogen-Kampagnen gestartet. Die Besitzer und Konsumenten selbst kleinster Drogenmengen werden kriminalisiert und zu hohen Haftstrafen verurteilt. Nebeneffekt: Die Drogenpreise steigen und mit ihnen die Drogenprofite. Zugleich sind seit über 50 Jahren US-Regierungsbehörden massiv in den Handel mit Drogen involviert, in Anbau, Herstellung und Transport - selbst ins eigene Land.

      http://www.zweitausendeins.de/suche/?q=%20Alfred%20MCCOY&CT=…
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 05:43:47
      Beitrag Nr. 9 ()


      Handlung

      Hauptpersonen der in Miami (Florida, USA) spielenden Serie sind die beiden verdeckt arbeitenden Polizisten des „Miami Vice Squad“ James „Sonny Burnett“ Crockett (Don Johnson) und Ricardo Tubbs (Philip Michael Thomas). Sie jagen vor allem Drogenhändler, Waffenschmuggler und Geldwäscher.


      Lifestyle und Musik

      Einzigartig machte die Serie vor allem der an den Musiksender MTV angelehnte Stil. Stilprägende Elemente sind Sportwagen, pastellfarbene Sakkos, Lederslipper ohne Socken, Popmusik und leicht bekleidete Frauen. Die Serie hatte einen großen Einfluss auf die Männermode in den 1980er Jahren und prägte den "weißes T-Shirt unter Armani-Jacke"-Stil.


      Ex-US-Präsident George H.W. Bush bemühte sich im Rahmen seiner damaligen Anti-Drogen-Politik ebenfalls um eine Gastrolle; hierzu kam es jedoch nie.

      Avatar
      schrieb am 03.03.06 05:51:43
      Beitrag Nr. 10 ()




      Sie heben ab
      auf Teufel
      komm raus
      egal womit
      egal mit wem,
      egal wofür.


      :D
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 07:53:40
      Beitrag Nr. 11 ()
      *gähn*:yawn:
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 09:34:52
      Beitrag Nr. 12 ()
      @1: Wat Du wolle???

      Meine Vermutung: Nichts oder einfach mal ein wenig Dampf aus der Hirnschwellung ablassen...
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 12:09:17
      Beitrag Nr. 13 ()
      Wie ich schon ahnte... Rieseneinsatz - und das Ergebnis ?

      Perlen vor die Säue.:cry:

      Dabei 8ist doch die historische Paralle auffallend und eine weitere Bestätigung dafür, daß die Machthaber vor nichts zurückschrecken.

      Wer heute die Schrecken des Islamismus - imho zu Recht ! - beklagt, hat hier Gelegenheit zur Reflektion.
      Danke, INM.
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 12:26:31
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ja...es wird Zeit, dass die Welt endlich unter das heilsbringende Schwert des Sozialismus fällt, nur wenige Millionen Opfer sind nötig, um Milliarden Menschen zu retten vor dem Bösen des Imperialismus unter der satanischen Führung der USA.
      Rot Front und weiter so.
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 12:33:21
      Beitrag Nr. 15 ()
      [posting]20.483.917 von Sealion am 03.03.06 12:26:31[/posting]Ich glaube, du bist hier im falschen Film...

      Hier geht es um Handelskrieg und Machterhalt mit wirklich a l l e n Mitteln.

      Leg dich wieder hin, Sealion:laugh: Die rote Gefahr bekämpfen wir im Nachbarthread...
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 15:22:41
      Beitrag Nr. 16 ()
      up...ich hätte gern noch mehr solch argumentativ starken Postings a la sealion oder viva2:laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 15:38:53
      Beitrag Nr. 17 ()
      [posting]20.484.071 von webmaxx am 03.03.06 12:33:21[/posting]Hab ich mich im Thread vertan? :confused:
      Hm...tut mir leid.
      Hinlegen...um dieZeit? Im mach im Büro kein Yoga. :D
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 16:44:37
      Beitrag Nr. 18 ()
      [posting]20.483.553 von webmaxx am 03.03.06 12:09:17[/posting]Ich bin mir sicher es haben sich ach verunftbegabte Menschen die Postings durchgelesen.
      Anhand der anderen unqualifizierten Antworten, sollten wir nicht darauf schliessen daß es bei WO, keine aufmerksame Leser gibt.

      Ich hab mir Anfangs überlegt es nach FOCUS-Machart zu schreiben, damit auch die Lesefaulen die Zusammenhänge erkennen, aber dafür ist das Thema zu komplex.

      Was sich jedoch wie eine rote Linie durch die angelsächsische Aussen-Politik der letzten Jahrhunderte durchzieht, ist daß der Drogenhandel eine der wichtigsten säulen ihrer Wirtschaftskraft darstellt, wenn nicht der wichtigste.

      Der Zusammenhang zum heutigen Islamismus-Problem wird hier auch deutlich:

      Wie in einer Nußschale haben wir hier die beiden Monster der Neuzeit - " Terrorismus" und " Drogen" - zusammen und können erkennen, dass es sich um zusammenhängende und hausgemachte Phänomene handelt. Die Junkies in aller Welt wurden in den vergangen 20 Jahren nicht nur dazu verheizt, eine korrupte Clique pakistanischer Noriegas zu finanzieren, sondern auch den Aufbau von Islamschulen (Taliban = Schüler des Islam) und die Züchtung Tausender gehirngewaschener Jihad-Krieger.
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 16:53:42
      Beitrag Nr. 19 ()
      [posting]20.491.008 von INeedMoney am 03.03.06 16:44:37[/posting]Auch ich habe zugegebener Maßen Mühe, die Dimensionen dieser Vorgänge zu erfassen.

      Aber bald wird es hier wieder vor Buhrufen wie "Verschwörungstheorie Nr.xy" nur so hallen. Mal sehen, ob sich auch ernsthafte Gegenargumente einstellen...
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 18:28:14
      Beitrag Nr. 20 ()
      alternet.org, der zweitausendeins-Verlag/Versand, heise.de .... gängige Propaganda- und Verschwörungstheorie-Organe ... was wollte man anderes erwarten als Spin?


      Aber nee, schon klar - *wir* sind schuld, wenn durchgeknallte Religionsfanatiker ihnen nicht genehme Staaten ausradieren wollen (damit ist beileibe nicht nur der völlig Durchgeknallte in Teheran gemeint!); wenn Attentäter meinen, das Schlachten möglichst vieler Ungläubiger wäre ultimativ erstrebenswert- hey, wir haben es einfach nicht anders verdient, wegen 1857; wenn örtliche Regime auf dem Religions-Trip ihre Wirtschaften durch unzählige Verbote behindern und die Bevölkerungen gleichzeitig mit ihrem Wachstum für Verslummung und weiter sinkendem Pro-Kopf-(Un-)Wohlstand sorgen.
      Völlig egal, der Westen hat schuld zu sein für alle Widrigkeiten, den Kalten Krieg, die Existenz mittelalterlicher Gesellschaften im Nahen/mittleren Osten, für das Wetter.
      Wegen 1857 hat der Westen auch gefälligst den Verrückten in Teheran die Bombenbastelei zu erlauben, hat gefälligst in Afghanistan wieder die Taliban zu installieren, hat den Massenschlächter Saddam zu rehabilitieren, das ist ja sowas von logisch! Punkt, aus, Amen.
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 18:33:36
      Beitrag Nr. 21 ()
      [posting]20.493.634 von borazon am 03.03.06 18:28:14[/posting]Du ziehst hier imho völlig falsche Schlüsse.

      Und sehr logisch aufgebaut scheint mir deine Argumentationskette auch nicht...
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 18:46:13
      Beitrag Nr. 22 ()
      Ich z.B. hab die Artikel auch gelesen:) und das durchaus mit Erkenntnisgewinn

      Sicher was Wahres dran, es können in liberalen Ländern (USA etc) immer mehrere Interessen, Meinungen, etc. nebeneinander bestehen. D.h. die einen (General Motors) bauen Panzer in D, während die anderen schon an der Kriegserklärung feilen. Die einen wollen den Drogenanbau mit allen Mitteln unterbinden, den anderen gehts um internationale Machtpolitik und Drogen sind ihnen egal.


      Könnte man den Drogengangstern nicht auch das Handwerk legen, indem man strenger gegen Drogen vorgeht.;) (siehe Singapur)
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 18:54:12
      Beitrag Nr. 23 ()
      [posting]20.494.068 von minister.grasser am 03.03.06 18:46:13[/posting]Das harte Vorgehen wird ja versucht - aber bei solch unterschiedlicher interessenlage ist das wohl ein schwieriges Unterfangen.

      Für mich war interessant zu erfahren, daß sich diese imperialistische Strategie letztendlich im Laufe der Zeit zum Vorteil Chinas ausgewirkt hat, weil es die Öffnung zum Westen zur Folge hatte.

      Nur hatten die Betroffenen zu Unterwerfungszeiten nichts davon.
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 19:05:54
      Beitrag Nr. 24 ()
      Der drogenhandel hat m.e. tatsächlich auswirkungen auf unsere heutige westliche politik.

      Die begründung liegt in dem drogenhandel ermöglichenden verboten des konsums von drogen.

      Diese verbote sind im interesse der drogenhändler, denn sie ermöglichen erst deren geschäfte.

      Diese verbote machen die drogen erst zu einem profitablen geschäft mit tausenden prozent profit und sind m.e. erst die ursache der verelendung der abhängigen opfer und der grund für beschaffungskrimminalität, zwangsprostition usw.

      Außerdem ermöglichten die damit erzielten riesengewinne die unterwanderung von staat und gesellschaft durch mafiose vereinigungen.

      Es ist meine überzeugung, jedenfalls bis zum beweis des gegenteils, dass unsere politischen parteien mit gewaschenen geld über scheinbar normale geschäftsfirmen überwiegend mit drogengelder gesponsert werden.

      Inzwischen sind sie von diesen zuwendungen völlig abhängig und setzen diese verbote im eigenen machterhaltsinteresse im sinne der drogenbarone durch.


      Inzwischen dient selbst die BW in afghanistan überwiegend dem schutz des ungestörten drogenanbaues usw.

      Dies wird mittlerweise jeden fernsehzuschauer inzwischen als normal und ohne scham jeden abend vorgeführt.

      Zur zeit sind m.e. alle parteien von zuwendungen des Drogenkartells über tarnfirmen als spenden abhängig.

      Keine dieser sogenannten politischen machterhaltungsparteien des drogenhandels hat mehr den willen oder die macht, das herrschende drogenkartell zu brechen oder zu schädigen.

      Wie könnte diese bekämpft und sogar vernichtet werden???

      Ganz einfach durch freigabe aller drogen an bereits Drogenabhängige durch staatlich kontrollierte medizinisch versierte ausgabestellen.

      Dem drogenhandel wäre damit schlagartig seine sichere finanzielle basis entzogen. der preis würde wegen der ausbleibenden nachfrage gegen null tendieren.

      Kein dealer hätte mehr interesse an schulen oder bereits an kindergärten neue opfer für sich abhängig zu machen.

      Es lohnt sich einfach nicht mehr.

      Warum fällt eigentlich niemanden mehr auf, dass das drogenproblem mittlerweise aus offensichtlichen tabuisiert wurde und scheinbar nicht mehr existiert.???

      Hat noch jemand fragen????
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 19:52:29
      Beitrag Nr. 25 ()
      Booah Nannsen;:laugh:

      ich stimme dir voll zu.:eek::D


      Möglich sind die Riesengewinne der Mafia nur durch das Verbot in den westlichen Industrieländern.

      Nur blöd, dass die Mafia die Regierungen längst unterwandert hat und über saubere Lobbyisten an der Gesetzgebung beteiligt ist.:laugh:

      Jeder Afghane weiss, das Karsais Familie und andere aus der afghanischen Regierung am Drogenhandel mitverdient. Und bei uns auf Regierungsbesuch werden die Sprüche über den "Kampf gegen die Drogen" gekloppt.:laugh:

      Besser leichte Rauschmittel wie Hanf freigeben, als die Leute mitm Chemiebaukasten experimentieren lassen.


      Drogen wie X-tasy und andere Designerdrogen sind erst aus den Verboten der bis damals bekannten Drogen entstanden.
      Und hundertemal gefährlicher.
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 20:02:26
      Beitrag Nr. 26 ()
      [posting]20.495.218 von derdieschnautzelangsamvollhat am 03.03.06 19:52:29[/posting]Gute Analyse Schnauze. :)

      @Nannsen

      deinem letzten Posting kann ich ebenfals zustimmen.
      Eine Frage hab ich aber. du schreibst:

      Zur zeit sind m.e. alle parteien von zuwendungen des Drogenkartells über tarnfirmen als spenden abhängig.

      Kannst du das bitte näher erläutern ?
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 20:36:44
      Beitrag Nr. 27 ()
      inm,


      das ist schon relativ einfach, und so zu bewerkstelligen, das der Empfänger der Spende gar nicht merkt, woher das Geld kommt.

      Angenommen eine Finanzholding in Hongkong wird mit Geldern
      aus dem Drogenhandel gespeist (u.a.)

      Die Holding kauft über Strohmänner oder europäische Tochterunternehmen Unternehmensanteile in D oder übernimmt Unternehmen.
      Die Leiter der Unternehmen pflegen Kontakte zu den Parteien und spenden aus Eigeninterresse an Vorteilen.

      Die Parteien oder Mitglied(er) pushen die Interressen und giessen sie möglicherweise in Gesetze; privatisieren oder verschaffen den Unternehmen sonstige Vorteile.

      Die Gewinne fliessen zurück an die ursprünglichen Geldgeber in Hongkong.
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 20:54:38
      Beitrag Nr. 28 ()
      [posting]20.496.134 von derdieschnautzelangsamvollhat am 03.03.06 20:36:44[/posting]Danke für die Erklärung, soweit ist mir das auch geläufig.

      Was mich jedoch interessiert, ist wen er genau mit "alle Parteien" meint.
      Avatar
      schrieb am 05.03.06 16:34:26
      Beitrag Nr. 29 ()
      Barry und die Boys


      Der größte Drogenschmuggler der USA.

      Dies ist die Lebensgeschichte von Barry Seal. Er war der wohl größte Drogenschmuggler der US-Geschichte. Er hatte Freunde ganz oben in Washington. Ende der 70ger Jahre flog er wöchentlich bis zu 1,5 Tonnen Kokain in die USA - über Mena, Arkansas. Als Seal dabei "versehentlich" verhaftet wurde, kam er dank eines Freibriefs des jungen Oberstaatsanwalts von Arkansas und späteren US-Präsidenten, Bill Clinton, prompt aus der Untersuchungshaft wieder frei.

      Schon als 16jähriger lernt Barry Seal 1955 in einem Sommerlager der "Civil Air-Patrol" unter Leitung von CIA-Rekruteur David Ferrie das Fliegen - zusammen mit Lee Harvey Oswald (dem späteren angeblichen Einzelschützen bei der Kennedy-Ermordung).

      Die ersten Waffen, die Seal kurze Zeit darauf illegal nach Kuba fliegt, gehen an Fidel Castro, den die CIA zu diesem Zeitpunkt noch unterstützt - um kurz darauf zu versuchen, ihn mit der Schweinebucht-Invasion zu beseitigen. Auch hier ist Barry Seal wieder aktiv - zusammen mit weiteren Kollegen des Geheimkommandos "Operation 40", das für die schmutzigen Jobs der CIA zuständig ist.

      Barry Seal war später der Chefpilot des illegalen, milliardenschweren Drogenimports und Waffenhandels, der unter Reagan/Bush aus dem Weißen Haus gesteuert wurde und als "Iran-Contra-Skandal" in die Geschichte eingegangen ist. Als Seal sich entschließt auszupacken, wird er wenig später von einem Killerkommando auf der Straße ermordet.

      Das sagt vor Gericht aus, es sei "von einem amerikanischen Offizier" zum Tatort gelotst worden. daniel Hopsickers Buch dokumentiert nicht nur das abenteuerliche Leben eines Agenten, der im Auftrag des Staats jahrzehntelang illegale Operationen ausführte, das Buch führt auch in die Abgründe der geheimen Geschichte Amerikas - die tiefe Verbindung von Politik und Geheimdiensten mit dem organisierten Verbrechen.

      http://www.zweitausendeins.de/artikel/buecher/sachbuecher/po…
      Avatar
      schrieb am 05.03.06 16:37:15
      Beitrag Nr. 30 ()
      Drogen, Öl und Krieg


      Die Drogen, das Öl und der Krieg. P.D. Scott über die dunkle Seite von 30 Jahren US-Außenpolitik.

      "Diese Studie lässt die meisten akademischen und journalistischen Analysen unserer verhängnisvoll paradoxen Interventionen der Vergangenheit und Gegenwart wie eine für Kinder geschriebene Regierungspropaganda erscheinen." Daniel Ellsberg.

      Was steckt hinter den außenpolitischen Engagements der USA und hinter den zahlreichen militärischen Offensiven der Nachkriegszeit bis in die unmittelbare Gegenwart? Welche Interessen verstecken sich hinter der allgegenwärtigen Rede vom Kampf für Menschenrechte, Frieden, Sicherheit und Demokratie? Wem dient der Krieg gegen die Drogen wirklich?

      Peter Dale Scott glaubt den offiziellen Verlautbarungen kein Wort, und er hat Grund dazu. Als renommierter Hochschullehrer und früherer Diplomat kennt er die Kräfte, die hinter den Kulissen politische Entscheidungen beeinflussen.

      Scott zeigt: Bei den militärischen Auseinandersetzungen der Nachkriegszeit, in die die USA verwickelt waren, in Afghanistan, Kolumbien und Indochina ging es fast immer um die Sicherung ausländischer Ölvorkommen, auf die Amerika angewiesen bleibt. Um dieses Ziel zu erreichen, zögerten die US-Organisationen auch nicht, Koalitionen mit den Netzwerken des internationalen Drogenhandels einzugehen, was zu einem dramatischen Anstieg des Drogenkonsums in den letzten Jahrzehnten geführt hat.

      Peter Dale Scott analysiert die Tiefenpolitik, die geheimen Muster, denen die US-Politik seit dem Zweiten Weltkrieg folgt und die auf einer Politik der Irreführung, der geheimen Absprachen und des Betrugs beruht. Sie habe nicht nur den internationalen Drogenhandel und den internationalen Terrorismus zu seiner heutigen Stärke geführt, sondern die Demokratie in den USA insgesamt beschädigt, die amerikanische Wirtschaft deformiert und die amerikanische Gesellschaft militarisiert.

      "Scott führt uns in dieser streitbaren Schrift die dunkle Seite der amerikanischen Außenpolitik vor Augen ... Das Ziel dieser Aktivitäten ist die Militarisierung unserer Außenpolitik. Die Fakten und Schlussfolgerungen sind beängstigend." Das sagt Robert E. White, der frühere US-Botschafter in Kolumbien und El Salvador.

      http://www.zweitausendeins.de/artikel/buecher/sachbuecher/po…
      Avatar
      schrieb am 10.03.06 01:01:15
      Beitrag Nr. 31 ()
      Die Karten werden neu gemischt

      Wolfgang Pomrehn 10.03.2006

      Die 80e und 90er Jahre waren durch eine schwere Schuldenkrise vieler Entwicklungsländer gekennzeichnet, 2006 steigt ein Entwicklungsland zu einem der größten Gläubiger der USA auf: China
      Eigentlich sind Gold, Silber und Papergeld ja nicht magnetisch. Dennoch gibt es weit im Osten eine starke Kraft, die die Zahlungsmittel des Westens anzieht, und zwar nicht erst seit gestern. Schon bei den alten Römern [extern] beklagte sich Plinius der Ältere vor rund 2000 Jahren, dass viel zu viel Gold und Silber abfloss. Ersteres wurde für chinesische Seide gezahlt, letzteres ging für Pfeffer nach Indien. Das Geld wurde im Römerreich knapper und knapper. Mag sein, dass dies einer der Gründe für seinen wirtschaftlichen Niedergang war, der es im fünften Jahrhundert so verwundbar für die Überfälle der Germanen machte.



      Tausend Jahre später erging es dem mexikanischen und bolivianischen Silber, das die Spanier aus ihren Kolonien raubten, nicht viel anders. Die spanischen Eliten nutzten die kolonialen Reichtümer fast ausschließlich zum Einkauf von Luxuskonsumgütern im Ausland. Diesmal landete das Silber – über einige Zwischenstationen – vor allem im Land der Mitte, während Indiens Weber mit Gold bezahlt wurden.

      So ging es über viele Jahrhunderte: Wann immer der internationale Warenaustausch florierte, hatte das kleine, unterentwickelte Europa das Nachsehen, weil es den handwerklich weiter fortgeschrittenen Staaten auf dem indischen Subkontinent und vor allem dem chinesischen Reich nichts außer Edelmetall anzubieten hatte. Dann kam die industrielle Revolution, Indien wurde vom britischen Empire besetzt und für China entdeckte man das Opium, mit dem man dem Riesenland das Silber wieder aus der Nase ziehen konnte. Gelegentlich musste die britische Regierung zu diesem Zweck mit Kanonenbooten und Militärexpeditionen das Recht chinesischer Opiumsüchtiger auf freien Rausch gegen Eingriffe der kaiserlichen Regierung verteidigen. Wie es den USA heute wohl gefiele, wenn Boliviens neuer Präsident Evo Morales ähnliche Einfälle haben sollte?

      Nun, die Zeiten des Opiumkrieges sind passé und China ist gerade dabei, seinen 200jährigen Rückstand gegenüber Westeuropa und Nordamerika aufzuholen. Noch hat sich das Pro-Kopf-Einkommen nicht über Dritte-Welt-Niveau erhoben, und in den chinesischen Dörfern leben noch immer einige 100 Millionen Menschen unter der von der UNO definierte Armutsgrenze von zwei US-Dollar pro Person und Tag. Aber in Sachen Devisenflüssen hat sich schon wieder der welthistorische Normalfall eingestellt: Rund 820 Milliarden US-Dollar betragen derzeit die Reserven der Pekinger Zentralbank, bis zum Jahresende werden sie beim derzeitigen Tempo auf eine Billion US-Dollar angewachsen sein. Dann wäre Japan überrundet und das Land der Mitte zum Besitzer des weltweit größten Devisenschatzes aufgestiegen.


      Allerdings ist anders als zu Zeiten des römischen Kaiserreichs und des spanischen Kolonialimperiums bisher dieses Ungleichgewicht im Zahlungsverkehr nicht so sehr Ausdruck eines Handelsbilanzüberschusses. Der war bisher, sieht man einmal vom letzten Jahr ab, als er erstmalig über 100 Milliarden US-Dollar kletterte, eher klein. Diese Feststellung mag angesichts der chronischen Nörgelei aus den USA über billige chinesische Importe verwundern, erklärt sich jedoch dadurch, dass der Exportüberschuss im Austausch mit den USA durch einen Importüberschuss gegenüber vielen Rohstoff exportierenden Staaten, aber auch mit Technologie-Lieferanten wie Deutschland aufgewogen wird. Bzw. wurde, denn was Deutschland angeht, sind die chinesischen Einkäufe bei hiesigen Maschinenbauern, Stahlwerken und Chemiekonzernen im letzten Jahr kaum noch gewachsen. Im Gegensatz dazu nimmt die Nachfrage nach chinesischen Produkten zwischen Flensburg und dem Allgäu weiter ungebremst zu.

      Ursache des Anschwellens der chinesischen Devisenreserven ist bisher vor allem der stetige Strom von ausländischen Direktinvestitionen und in letzter Zeit auch spekulativen Anlagekapitals, das auf eine Aufwertung des chinesischen "Volksgeldes" (Renminbi, die Währungseinheit heißt Yuan) setzt. Die rasche Akkumulation technischen Know-hows könnte aber in den nächsten Jahren dazu führen, dass entgegen der [extern] erklärten Absicht der chinesischen Regierung der massive Handelsbilanzüberschuss aus 2005 – um knapp 102 Milliarden US-Dollar überstiegen die Exporte die Importe – zu einer dauerhaften Einrichtung wird.

      Doch in Deutschland hat keiner Grund, sich darüber zu beklagen. Hierzulande erwirtschaftet man seit vielen Jahrzehnten regelmäßig Handelsbilanzüberschüsse. 2005 waren es 160,5 und 2004 156,1 Milliarden Euro (etwa 189 und 184 Milliarden US-Dollar nach derzeitigem Kurs). Anders als deutsche Konzerne haben chinesische Unternehmen allerdings noch nicht soviel Gelegenheit, ihre Gewinne im Ausland zu reinvestieren, daher häuft sich bei der chinesischen Zentralbank, wo die Dollars gegen Yuan eingetauscht werden müssen, ein Devisenvermögen an.

      Unterdessen braucht man nicht anzunehmen, dass das Politbüro der Kommunistischen Partei jeden Morgen ein kollektives Bad im Geldspeicher nimmt. Die Valuta werden nicht gehortet, sondern in Aktien, Staatsanleihen und anderen Wertpapieren angelegt. Auch handelt es sich nicht allein um US-Dollar. Nur zwischen 60 und 70 Prozent des chinesischen Devisenschatzes besteht aus Guthaben in der Weltwährung. Der Rest wird in Euros, Schweizer Franken, britischem Pfund, südkoreanischen Won und sicherlich auch ein wenig in Gold gehalten. Peking ist in den letzten zwei Jahren dem Trend in Asien gefolgt, die Devisenreserven zu diversifizieren. Anfang Januar hatten auch lateinamerikanische Banken damit [extern] angefangen, ihre Devisenreserven umzuschichten und damit kurzzeitig für Unruhe an den Märkten gesorgt. China könnte ebenfalls mehr auf den Euro setzen, [extern] hieß es, aber aus Peking gab es rasche Entwarnung: Bestenfalls werde man in Zukunft verstärkt andere Währungen kaufen, doch die bestehenden Dollarbestände würden nicht aufgelöst. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Peking hat kein Interesse daran, dass der US-Dollar abstürzt, weil alle Welt in den Euro flüchtet. Das würde nicht nur dem Hauptabnehmer chinesischer Exporte die Konsumlaune verderben, sondern auch die halbe Billion oder mehr, die Peking in Dollars angelegt hat, entwerten.

      Derweil nutzt Peking seinen Devisenschatz auch, um seinen expandierenden Unternehmen bei den ersten Gehversuchen auf dem Weltmarkt zu helfen. Seit etwa zwei Jahren befinden sich junge chinesische Konzerne auf einer internationalen Einkaufstour. Objekte der Begierde sind meist alte Unternehmen, deren Besitzer in Schwierigkeiten gekommen sind oder aus anderen Gründen das Interesse verloren haben. Gut eingeführte Markennamen, Patente und internationale Vertriebnetze reizen die Aufkäufer. Im Dezember 2004 kaufte zum Beispiel der chinesische PC-Hersteller Lenovo die entsprechende Sparte von IBM. Das Geschäft wurde vor knapp einem Jahr wirksam, doch schon jetzt kann der chinesische Konzern [extern] melden, dass die Einnahmen um fast 400 Prozent und der Gewinn vor Steuern, Abschreibungen und Rückstellungen um knapp 160 Prozent gestiegen ist.

      Nun lehrt man die Konkurrenten mit einer neuen [extern] Desktop- und Notebook-Serie das Fürchten. Sie zielt auf kleine Unternehmen, die mit spitzem Bleistift rechnen müssen. Und auch Microsoft, das einst mit IBM PCs laufen gelernt hatte, hat Grund zur Sorge: In Amerika, Australien und Südostasien sollen die neuen Lenovo-Produkte nicht mit den Office-Produkten von Bill Gates, sondern mit dem Corel Small Business Center ausgeliefert werden. Im PC- und Softwaregeschäft könnte Chinas Aufstieg also, wie anderswo in der Weltwirtschaft, in den nächsten Jahren die Karten neu mischen.

      http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22190/1.html


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      3. März 1857 Frankreich und Großbritannien erklären China den Opiumkrieg