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    Für Wirtschaftsliberale: Tauschhandel hat Zukunft - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.09.05 01:09:48 von
    neuester Beitrag 01.09.05 08:48:15 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 01.09.05 01:09:48
      Beitrag Nr. 1 ()

      Russen an Aluwerk interessiert

      Rettungsversuch: Mögliche Investoren wollen Unternehmen besichtigen. Gespräche mit Wirtschaftssenator Uldall (CDU). Auch Eigentümer einer Stader Firma dabei.

      Von Daniela Stürmlinger

      Hamburg -

      In die Suche nach einem neuen Investor für das Hamburger Aluminium-Werk (HAW) kommt Bewegung. Wie das Abendblatt erfuhr, hat der russische Aluminiumkonzern Rusal Interesse an der Hamburger Hütte gezeigt. Bereits am Dienstag vergangener Woche besuchte eine Delegation des Moskauer Unternehmens Hamburgs Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU), um Möglichkeiten einer Übernahme der Finkenwerder Aluhütte auszuloten. "Wir sind mit Hochdruck dabei, die zum Jahresende vorgesehene Schließung des Werks zu verhindern. Namen eines möglichen Investors möchte ich aber nicht nennen", sagte Uldall dem Abendblatt.

      [...]

      Neben Hamburgs Wirtschaftsminister Gunnar Uldall ist auch der Hamburger Stromversorger HEW in die Rettungsversuche des HAW eingebunden. "Es gab bereits erste Gespräche mit Interessenten", sagte HEW-Sprecher Ivo Banek. Die HEW wären bereit, auf 50 Prozent ihrer Stromdurchleitungsgebühren zu verzichten, wenn ein neuer Investor das Werk weiterarbeiten läßt. Das entspricht 7,5 Millionen Euro pro Jahr, also etwa zehn Prozent der gesamten Stromkosten der HAW. Dem Verzicht ist ein Antrag der Stadt Hamburg im Bundesrat nach einer Gesetzesänderung vorausgegangen, die einen solchen Preisnachlaß auch wettbewerbsrechtlich möglich macht. Der Antrag wurde inzwischen genehmigt.

      Ansonsten wollen die HEW den Strompreis für die Aluwerke nicht weiter subventionieren, sondern sich in einem möglichen Liefervertrag nach aktuellen Börsenpreisen für Strom richten. Allerdings könnte es eine weitere Variante geben: Dem HAW-Altgesellschafter Norsk Hydro hatten die HEW einen Energietausch angeboten: Preiswerten Strom bei HAW in Hamburg gegen preiswertes Gas. Während Norsk Hydro dies ablehnte, könnte Rusal dem zustimmen. Die Russen produzieren auch Gas und könnten dies gegen Strom tauschen.

      Hamburger Abendblatt, erschienen am 30. August 2005
      http://www.abendblatt.de/daten/2005/08/30/476522.html?s=2

      --------------------------------------------------------------------------------------------------------
      Wie zu besten Comecon-Zeiten: „Energietausch angeboten: Preiswerten Strom bei HAW in Hamburg gegen preiswertes Gas.“
      Avatar
      schrieb am 01.09.05 06:34:48
      Beitrag Nr. 2 ()
      Es wäre ein typisches Bartergeschäft. Mangeld Geld wird das in Zukunft noch häufiger zu hören sein.
      Avatar
      schrieb am 01.09.05 08:48:15
      Beitrag Nr. 3 ()
      [posting]17.749.428 von Erstausgabe am 01.09.05 01:09:48[/posting]Vollständig

      Russen an Aluwerk interessiert
      Rettungsversuch: Mögliche Investoren wollen Unternehmen besichtigen. Gespräche mit Wirtschaftssenator Uldall (CDU). Auch Eigentümer einer Stader Firma dabei.

      Von Daniela Stürmlinger

      Hamburg -

      In die Suche nach einem neuen Investor für das Hamburger Aluminium-Werk (HAW) kommt Bewegung. Wie das Abendblatt erfuhr, hat der russische Aluminiumkonzern Rusal Interesse an der Hamburger Hütte gezeigt. Bereits am Dienstag vergangener Woche besuchte eine Delegation des Moskauer Unternehmens Hamburgs Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU), um Möglichkeiten einer Übernahme der Finkenwerder Aluhütte auszuloten. "Wir sind mit Hochdruck dabei, die zum Jahresende vorgesehene Schließung des Werks zu verhindern. Namen eines möglichen Investors möchte ich aber nicht nennen", sagte Uldall dem Abendblatt.

      Neben Rusal gibt es den Informationen des Abendblatts zufolge sechs weitere Interessenten. Darunter befinden sich mit den Firmen Arques und Advisum auch zwei Finanzanlagegesellschaften. Mit Advisum hat sich Uldall bereits in München getroffen. Daneben gilt auch der Aluminiumkonzern Dadco als aussichtsreicher Übernehmer. Gunther Bonz, Staatsrat der Wirtschaftsbehörde, hat sich am Freitag in Stade am Rande einer Aufführung der Oper "Carmen" intensiv mit dem Dadco-Eigner Victor Philip M. Dahdaleh unterhalten, wie Gäste des Opernabends sagten. Dahdaleh, ein in London lebender Libanese, produziert in Bützfleth bei Stade Aluminiumoxyd, der wichtigste Rohstoff bei der Herstellung von Aluminium. Dahdaleh hat die norddeutsche Produktion 2004 von der norwegischen Gesellschaft Norsk Hydro und dem amerikanischen Konzern Alcoa übernommen. Zu den größten Kunden von Dadco zählt das Hamburger Aluwerk. Schon deshalb dürfte sich für Dahdaleh die Übernahme der HAW rentieren. Für Rusal hingegen wäre der Einstieg in Hamburg ein Meilenstein um dem Ziel näherzukommen, vom großen russischen Aluminiumproduzenten zum großen Anbieter weltweit zu werden.

      Die bisherigen HAW-Gesellschafter Norsk Hydro, Alcoa und die österreichische Amag haben sich nach Informationen des Abendblatts nun auch bereiterklärt, mit möglichen Interessenten zu verhandeln und damit die bereits beschlossene Schließung des Werks abzuwenden. Die Anteilseigner haben dazu ein Gremium unter Vorsitz des US-Konzerns Alcoa gegründet. Allerdings bemängelt die Gewerkschaft IG BCE, die Gespräche würden nicht ernsthaft genug geführt. IG-BCE-Chef Hubertus Schmoldt hat deshalb einen Brief an die HAW-Gesellschafter geschrieben und sie zu Verkaufsverhandlungen aufgefordert. Kopien des Schreibens gingen an Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust und Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff.

      Im Hamburger Aluwerk wurden derweil die Weichen gestellt, damit sich die Investoren über die Hütte und deren Geschäftszahlen informieren können. Nach Informationen des Abendblatts werden die ersten Interessenten das Werk bereits in wenigen Tagen unter die Lupe nehmen können.

      Neben Hamburgs Wirtschaftsminister Gunnar Uldall ist auch der Hamburger Stromversorger HEW in die Rettungsversuche des HAW eingebunden. "Es gab bereits erste Gespräche mit Interessenten", sagte HEW-Sprecher Ivo Banek. Die HEW wären bereit, auf 50 Prozent ihrer Stromdurchleitungsgebühren zu verzichten, wenn ein neuer Investor das Werk weiterarbeiten läßt. Das entspricht 7,5 Millionen Euro pro Jahr, also etwa zehn Prozent der gesamten Stromkosten der HAW. Dem Verzicht ist ein Antrag der Stadt Hamburg im Bundesrat nach einer Gesetzesänderung vorausgegangen, die einen solchen Preisnachlaß auch wettbewerbsrechtlich möglich macht. Der Antrag wurde inzwischen genehmigt.

      Ansonsten wollen die HEW den Strompreis für die Aluwerke nicht weiter subventionieren, sondern sich in einem möglichen Liefervertrag nach aktuellen Börsenpreisen für Strom richten. Allerdings könnte es eine weitere Variante geben: Dem HAW-Altgesellschafter Norsk Hydro hatten die HEW einen Energietausch angeboten: Preiswerten Strom bei HAW in Hamburg gegen preiswertes Gas. Während Norsk Hydro dies ablehnte, könnte Rusal dem zustimmen. Die Russen produzieren auch Gas und könnten dies gegen Strom tauschen.

      Hamburger Abendblatt, erschienen am 30. August 2005
      http://www.abendblatt.de/daten/2005/08/30/476522.html?s=2


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