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    Gewinnerbranchen der Jahre 2006 bis 2040 (Seite 8474)

    eröffnet am 10.12.06 16:57:17 von
    neuester Beitrag 16.02.24 09:33:08 von
    Beiträge: 94.068
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      Avatar
      schrieb am 19.02.08 07:29:38
      Beitrag Nr. 9.338 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.406.862 von bakri am 19.02.08 02:03:37Ist es nicht immer wieder schön, wenn Fongzersetzer solche Sätze sagen: Wir spielen die Wachstumskarte
      um am Ende des Jahres doch wieder unter ferner liefen zu sein.
      Avatar
      schrieb am 19.02.08 02:03:37
      Beitrag Nr. 9.337 ()
      und noch ein Fondmanager, der erkannt hat, daß growth value schlagen wird in nächster Zeit. So etwas wie AIG ist einfach (noch) nicht dran


      EURO fondsxpress
      Autor: €URO fondsxpress
      Club:alert Nachrichten des Autors per E-Mail

      16:45 | 18.02.2008


      ...€uro fondsxpress: Müssen Sie in Ihren Portfolios also nur Finanzwerte meiden?

      Doll: Schön, wenn es so einfach wäre. Aber tatsächlich haben wir US-Finanzwerte untergewichtet. Denn Banken verdienen Geld mit Krediten, aber diese werden sie zukünftig zögerlicher vergeben. Im MLIIF US Flexible Equities, den ich manage, lag die Untergewichtung bei maximal zehn Prozent, derzeit beträgt sie acht Prozent. Daneben gewichten wir zyklische Konsumwerte mit Fokus auf die US-Binnenwirtschaft unter.

      "Growth wird Value schlagen"

      €uro fondsxpress: Worauf setzen Sie stattdessen?

      Doll: Wir erwarten, dass Growth-Titel demnächst besser abschneiden als Value-Aktien. Dies passiert immer, wenn das Wirtschaftswachstum nachlässt. Die wenigen Aktien, die wachsen, werden dann höher geschätzt.

      €uro fondsxpress: In welche Growth-Aktien investieren Sie?

      Doll: Wir spielen die Wachstumskarte über US-Multinationals. Beispielsweise über einzelne Technologie- oder Gesundheitswerte.
      Avatar
      schrieb am 19.02.08 01:49:38
      Beitrag Nr. 9.336 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.406.119 von clearasil am 18.02.08 22:20:40Oder auch die anderen: was findet ihr besonders interessant zur Zeit?

      EMC jetzt und QCOM mit Limit 37 USD
      Avatar
      schrieb am 18.02.08 22:20:40
      Beitrag Nr. 9.335 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.405.455 von Larry.Livingston am 18.02.08 20:51:44Hi Larry, nur so, was ist den ganz oben auf deiner Watchlist?

      Oder auch die anderen: was findet ihr besonders interessant zur Zeit?

      gruß clearasil
      Avatar
      schrieb am 18.02.08 20:51:44
      Beitrag Nr. 9.334 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.399.442 von spaceistheplace am 18.02.08 11:52:27der Kühne hat für einen Millardär ganz ordentliche Ansichten....
      Er sieht die Sache recht realistisch und trifft doch den Nagel auf den Kopf.
      Opfert sich für sein Unternehmen auf. Haben wir ja shcon öfter mal festgestellt wenn der Gründer/Gründerfamalie als Unternehmenslenker tätig ist nicht das schlechteste ist...
      K+N ist dennoch recht weit unten auf meiner WL. Denke nicht das ich hier jemals investieren würde. Ganz uninteressant fand ich sie aber nie.

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      Avatar
      schrieb am 18.02.08 20:49:01
      Beitrag Nr. 9.333 ()
      Brown Foreman? Die hatte Pontius mal Mitte letzten Jahres erwähnt. US Alternative zu Euro Pernod. Oder andersum...

      Hier noch was zu AIG:

      Barron's calls U.S. insurance giant AIG (AIG) a screaming buy, insisting last week's reactionary selloff was overdone. Shares hit a five-year low after a disclosure that AIG's auditors found "material weakness" in the company's accounting systems, which forced it to boost a $1.6 billion writedown on its credit insurance to a whopping $5.2 billion. Investors worry that since the writedown only covered losses until the end of November, things could get worse once the books are adjusted to reflect an even-weaker December and Q1 2008.

      Barron's suggests the worry is largely a big to-do over nothing, because the accounting loss is just that -- a book-based change based on complicated accounting conventions that will have little-to-no effect on the company's bottom line. The mark-to-market writedowns will make their way back into AIG's earnings over the coming years as the mortgage loans backing the CDOs pay down. In a recent analysis, the absolute worst pretax loss it could suffer on its $63 billion insurance portfolio is just $590 million, not much considering AIG's $104B market cap and book value of $42/share. At Friday's $45.50, shares trade for just 1.1x book value -- which should hit $46.87 by year-end. Bear in mind, shares traded for 4x book value less than ten years ago. Barron's says the stock could jump nearly 50%.
      Avatar
      schrieb am 18.02.08 15:26:20
      Beitrag Nr. 9.332 ()


      BFA ist auch nicht ohne. Auch wenn mir Jack Daniels nicht schmeckt :D
      Avatar
      schrieb am 18.02.08 11:52:27
      Beitrag Nr. 9.331 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.398.788 von Larry.Livingston am 18.02.08 10:57:51der Kühne hat für einen Millardär ganz ordentliche Ansichten....
      eines dürfte klar sein, das Gebahren bzw. die "Subvention" der Post und bahn duch die Politk drückt für mich eindeutig die Unfähigkeit dt. Wirtschaftspolitik aus. Solange so rumgeklüngelt wird, wird Deutschland nie so richti aus der Wirtschaftsklemme kommen und sich die dt. Firmen frei entfalten können. Aktuell kommt jetzt auch noch ein gewaltiger Vertrauenverlust durch diesen "verzoomten Winkel" hinzu....

      Gruss space
      Avatar
      schrieb am 18.02.08 10:57:51
      Beitrag Nr. 9.330 ()
      Super, danke für die Artikel Space!
      Avatar
      schrieb am 18.02.08 10:25:13
      Beitrag Nr. 9.329 ()
      ist für Larry interessant, etwas zu Kühne und Nagel

      Der Schweizer Logistikkonzern Kühne + Nagel, in Deutschland der drittgrößte Wettbewerber hinter der Deutschen Post und der Deutschen Bahn, blickt verhalten auf das laufende Geschäftsjahr. Derzeit "brumme" es zwar noch, weshalb das Management "ein plangemäßes erstes Halbjahr" erwarte. Im zweiten Halbjahr könnte sich der Abschwung in den USA aber "auch bei uns auswirken, vor allem im Geschäft von China in die USA", sagte Verwaltungsratspräsident und Mehrheitsaktionär Klaus-Michael Kühne, 70, im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin €uro, Ausgabe 3/2008, die am 20. Februar erscheint. €uro ist das Monatsmagazin des Axel Springer Finanzen Verlages.



      Auf Nachfrage, ob Kühne + Nagel dennoch die hohen Wachstumsraten der vergangenen Jahre durchhalten könne, sagte der Milliardär: "Die Zeiten werden ungewisser. Der Weltwirtschaftsboom scheint abzuflauen, so dass auch wir eine Wachstumsabschwächung erleben könnten. Wir erwarten aber nicht, dass die Transportvolumina spektakulär einbrechen." Das Unternehmen veröffentlicht am 10. März Bilanzzahlen.



      Zum früher artikulierten Ziel, den Umsatz der Landverkehrssparte bis 2010 auf fünf Milliarden Schweizer Franken zu verdoppeln, sagte Kühne: "Da will ich mich auf das Jahr nicht mehr festlegen. Wann wir die Verdoppelung erreichen, hängt auch davon ab, welche Zukäufe uns gelingen." Er schließe nicht aus, dass Kühne + Nagel auch "größere Unternehmen" akquiriert.



      Bezüglich der Ende Januar in den USA eingereichten Sammelklage gegen seinen und andere Konzerne wie Deutsche Post DHL und DB Schenker, blieb er gelassen: "Ich glaube, dass die Vorwürfe keine Substanz haben. Aber um ganz sicher zu gehen, haben wir interne Untersuchungen eingeleitet."



      Im Interview kritisierte CDU-Mitglied Kühne, der 1975 in die Schweiz übergesiedelt ist, zudem die deutsche Wirtschaftspolitik: "Dass sich die Bundesregierung Mindestlöhne ausgedacht hat, um den Wettbewerb zu verzerren, ist schon ein Ding aus dem Tollhaus. Noch bin ich CDU-Mitglied, überlege aber, auszutreten." Anfang 2008 hatte die Bundesregierung Mindestlöhne für Briefzusteller eingeführt, von denen Kühne + Nagel – Konkurrent Deutsche Post profitiert.



      -----



      Das Interview:



      "Sind sie neidisch auf Post und Bahn, Herr Kühne?"



      Der Wahl-Schweizer Klaus-Michael Kühne ist seit 42 Jahren Chef und Mehrheitsaktionär eines der weltgrößten Logistikkonzerne. Der Milliardär sagt, was er denkt – über staatlich gestützte Konkurrenten, politischen Klüngel in Deutschland, Geschäftsaussichten und Manager im höheren Alter.



      €uro: Herr Kühne, Anfang 2008 hat die deutsche Bundesregierung den Mindestlohn für Briefzusteller eingeführt. Dadurch wird Ihr Konkurrent Deutsche Post, an dem der Staat beteiligt ist, begünstigt. Wie finden Sie das?



      Klaus-Michael Kühne: Mich ärgert das sehr. Da predigt die Politik Liberalisierung und Deregulierung, macht aber das Gegenteil.



      €uro: Neidisch auf die Konkurrenz?



      Kühne: Wie kommen Sie denn darauf? Es widerspricht klar meiner wirtschaftspolitischen Überzeugung, wenn einige wenige Unternehmen unter staatlichen Schutz gestellt werden. Die Deutsche Post durfte sich durch das Briefzustellmonopol Milliarden in die Portokasse scheffeln, mit denen sie sich ein Logistikimperium zusammengekauft hat. Wir dagegen müssen unsere Investitionen hart auf dem freien Markt erwirtschaften.



      €uro: Das Briefmonopol gibt es seit Anfang 2008 nicht mehr...



      Kühne: ...und deshalb dachte man, die Post muss sich endlich dem Wettbewerb stellen. Aber von wegen! Stattdessen hat sich die Politik Mindestlöhne ausgedacht, um den Wettbewerb zu verzerren. Das ist schon ein Ding aus dem Tollhaus.



      €uro: Mit mehr als 20 Milliarden Schweizer Franken Jahresumsatz und 50000 Mitarbeitern ist Kühne + Nagel zwar einer der größten Post-Konkurrenten, aber längst nicht der einzige. Warum sind Sie allerdings fast der einzige Kritiker?



      Kühne: Viele Leute in Politik und Wirtschaft denken wie ich. Aber aus Konfliktscheu steht kaum jemand gegen den Klüngel in der Großen Koalition auf. Wir können jedoch damit leben, dass die staatlich gestützte Post immer dicker und fetter wird. Wir sind zwar nicht so groß wie sie, aber seit Jahrzehnten wachstums- und ertragsstark. Letzteres kann man von der Post nicht gerade behaupten.



      €uro: Ihr Vater hat Kühne + Nagel 1975 von Hamburg in die Schweiz verlegt, auch aus Sorge vor einer unternehmerfeindlichen Politik der damaligen SPD-Regierung. Müssen sich Unternehmer in Deutschland heute auch vor der CDU fürchten?



      Kühne: Ich bin wirklich froh, nicht in Deutschland arbeiten zu müssen. Das ist mir verleidet, weil sich die Torheiten der Politik immer weiter fortsetzen. Die deutsche Wirtschaft ist Gegenstand parteipolitischen Kuhhandels, weil die Parteien Angst haben, Wähler zu verlieren. Die CDU hat früher viel für die Marktwirtschaft getan, mutiert nun aber zur zweiten SPD. Das bedaure ich. Noch bin ich CDU-Mitglied, überlege aber, auszutreten.



      €uro: Vor einigen Monaten wurden Sie zitiert, dass es Sie manchmal nach Deutschland zurückziehen würde.



      Kühne: Missverstehen Sie das nicht. Ich habe keine Rückwanderungsabsichten, sondern lediglich eine starke Sympathie für meine Heimatstadt Hamburg, zumal mir die Politik dort gefällt. Meine Stiftung hat maßgeblich dazu beigetragen, dass an der Hamburger Universität eine Graduierten-Schule mit zwölf Lehrstühlen für Logistik und Management aufgebaut werden konnte, ich engagiere mich für die neue Elbphilharmonie, wir haben auch viel Geld in die neue Deutschland-Zentrale von Kühne + Nagel investiert. Mich zieht es oft dorthin, aber nur als Besucher.



      €uro: Noch ein Staatskonzern macht Ihnen das Leben schwer: die Deutsche Bahn. Ende 2006 hatten Sie spekuliert, dass einer Ihrer größten Konkurrenten, die DB-Tochter Schenker, "aus der Gefangenschaft bei der DB entlassen wird und eine eigene Börsenstory schreibt". Heute stellt Konzernchef Hartmut Mehdorn die Tochter jedoch stärker denn je unter seine Fuchtel. Da haben Sie wohl falsch gelegen.



      Kühne: Warten Sie es ab. Meine Aussage ist doch kaum älter als ein Jahr. Langfristig ist alles möglich. Das weiß der schlaue Herr Mehdorn natürlich auch. Deshalb integriert er Schenker ja stärker.



      €uro: Was hat er davon?



      Kühne: Ich weiß, dass in der Ministerialbürokratie intensiv darüber nachgedacht wird, ob ein Verkauf oder separater Börsengang von Schenker ein guter Weg wäre. Aber weil Schenker die Perle der DB ist, tut Herr Mehdorn alles, um eine Trennung zu erschweren.



      €uro: Seit Anfang 2008 nennt die DB ihr Güterverkehrsgeschäft "DB Schenker". Stört das Ihr Verhältnis?



      Kühne: Grundsätzlich sind wir bahnfreundlich eingestellt, schon aus ökologischen Gründen. Und die DB ist für uns ein Partner beim Warentransport, an dem wir aufgrund seiner Marktstellung nicht vorbeikommen. Aber unsere bislang ordentliche Zusammenarbeit wird überschattet von diesem Thema.



      €uro: Was stört Sie konkret?



      Kühne: Die DB sollte als Verkehrsträger neutral sein – so wie jede Reederei und Luftfahrtgesellschaft. Mit dem Kauf von Schenker hat sie ihre Neutralität gegenüber Wettbewerbern wie uns aufgegeben. Solange Schenker separat geführt wurde, konnten wir noch damit leben. Dass die DB nun aber unseren Partner mit unserem Konkurrenten verschmilzt und diesen Mischmasch gar "DB Schenker" nennt, ist unglaublich provokativ.



      €uro: Die DB hat wie die Deutsche Post in den vergangenen Jahren auf Milliarden teure Akquisitionen gesetzt. Warum hat Kühne + Nagel vergleichsweise zaghaft agiert?



      Kühne: Was heißt hier zaghaft? Wir haben auch kräftig zugekauft, wenn auch nicht für Milliarden. Während die Deutsche Post die komplette Logistiksparte erst zusammenkaufen musste, hatten wir das gar nicht nötig. Unsere Sparten Luft- und Seefracht wachsen seit Jahren aus eigener Kraft. Lediglich in der Kontraktlogistik mussten wir akquirieren, um uns unter den europäischen Marktführern zu etablieren.




      €uro: Und was ist mit dem Landverkehr?



      Kühne: Der ist mittelfristig unsere größte Herausforderung. Hier haben wir Aufholbedarf, weil wir das Geschäft in den 90er-Jahren aufgegeben und vor kurzem damit wieder begonnen haben. Unsere Akquisitionsstrategie zielt zunächst auf erfolgreiche, kleinere Spediteure in West- und Südeuropa. Ich schließe aber nicht aus, auch größere Unternehmen zu kaufen, sollten wir sie für faire Preise bekommen.



      €uro: Ihre Landverkehrssparte soll den Umsatz bis 2010 auf fünf Milliarden Franken verdoppeln. Wird sie das schaffen?



      Kühne: Da will ich mich auf das Jahr nicht mehr festlegen. Wann wir die Verdoppelung erreichen, hängt auch davon ab, welche Zukäufe uns gelingen. In den vergangenen Jahren wurden irre Preise gefordert. Da haben wir von manch interessanter Firma Abstand genommen. Es kann aber sein, dass die Preise in der aktuellen Kredit- und Aktienkrise wieder deutlich fallen. Da käme uns die Krise entgegen.



      €uro: Sie halten rund 56 Prozent an Kühne + Nagel, können sich aber vorstellen, für eine Großakquisition einer Kapitalerhöhung zuzustimmen, die ihren Anteil verringert. Bis wohin würden Sie mitgehen?



      Kühne: Kommt Zeit, kommt Rat. Um das Unternehmen vor einer Übernahme zu schützen, ist alles unter 50,1 Prozent theoretisch zu wenig. In erster Linie geht es mir aber nicht um Eigeninteressen. Ich würde die Mehrheit aufgeben, sogar einem Totalverkauf zustimmen, sollte es dem Unternehmen gut tun. Ich könnte es allerdings nur schwerlich ertragen, wenn Kühne + Nagel Gegenstand eines Spielchens würde oder wie Schenker bei der DB als Anhängsel eines größeren Konzerns an Flexibilität und Bedeutung verliert.



      €uro: Post-Chef Zumwinkel sagt, Wettbewerber wie Kühne + Nagel würden das Geschäftsmodell seines Konzerns, die komplette Logistikpalette aus einer Hand anzubieten, kopieren. Hat da tatsächlich Ihr Vorbild gesprochen?



      Kühne: Über solchen Unsinn muss ich mich wundern. Das ist nun wirklich umgekehrt. Wir waren schon in den 1980er Jahren mit einer breiten Produktpalette überall auf dem Erdball aktiv. Da war Zumwinkel noch Versandhändler bei Quelle. Mehr gibt’s da nicht zu diskutieren.



      €uro: Sie haben einmal gesagt, dass Spediteure früher die "Prügelknaben" der Wirtschaft waren. Heute sei die Wirtschaft auf sie angewiesen. Was hat sich geändert?



      Kühne: Früher galten Spediteure eher als Erfüllungsgehilfen, die im Extremfall auf dem Kutschbock fahren. Aber die Aufgaben sind umfangreicher und vor allem global geworden. Deshalb spricht man längst von Logistikern. Trotzdem wird auch Kühne + Nagel noch manchmal mit einem Fuhrunternehmen verwechselt. Das sind wir aber nicht. Wir haben ja kaum eigene Fahrzeuge. Wir sind der Architekt und Organisator der gesamten Transportketten unserer Kunden und haben eine riesige Verantwortung. Wenn wir nicht funktionieren, stehen auch bei den Kunden die Räder still.



      €uro: Die Logistikbranche boomt. Bergen die Rezessionsgefahren in den USA auch Gefahren für das Wachstum von Kühne + Nagel?



      Kühne: Wir spüren Wirtschaftszyklen immer erst zeitversetzt. Derzeit brummt es bei uns noch, weil die Bestellungen für das erste Halbjahr 2008 im vergangenen Jahr getätigt wurden, als die Ausmaße der heutigen Verwerfungen an den Finanzmärkten noch viel geringer zu sein schienen. Wir erwarten deshalb ein plangemäßes erstes Halbjahr.



      €uro: Und dann?

      Kühne: Im zweiten Halbjahr könnte sich der Abschwung in den USA auch bei uns auswirken, vor allem im Geschäft von China in die USA. Wir glauben aber, dass eine Rezession in den USA längst nicht mehr so große Auswirkungen auf unser weltweites Geschäft haben würde, wie das noch in den 90er-Jahren der Fall gewesen wäre. Unsere Risiken sind gut verteilt.



      €uro: Wie lange wird Kühne + Nagel die hohen Wachstumsraten der Vergangenheit noch durchhalten?



      Kühne: Die Zeiten werden ungewisser. Der Weltwirtschaftsboom in seiner Breite scheint abzuflauen, so dass auch wir eine Wachstumsabschwächung erleben könnten. Die aktuelle Finanzmarktkrise sollte nicht unterschätzt werden. Kürzlich waren ein paar Banker hier, die meinten, da kann noch einiges auf uns zukommen.



      €uro: Und was haben Sie den Bankern gesagt, als die nach konkreten Prognosen fragten?



      Kühne: Wir müssen denen keine Rechenschaft leisten, weil wir nicht verschuldet sind. Wir arbeiten zwar auch mit Banken zusammen, aber eher im Investmentbereich. Wir informieren unsere Aktionäre über den Geschäftsverlauf, geben aber keine Umsatz- oder Gewinnprognosen. Wir sind wie alle Wettbewerber vom Markt abhängig, erwarten aber nicht, dass die Transportvolumina spektakulär einbrechen.



      €uro: In den USA wurde Ende Januar gegen Kühne + Nagel, DB Schenker, Deutsche Post DHL und andere Wettbewerber eine Sammelklage wegen vermuteter Absprachen bei Luftfrachtpreisen eingereicht. Hat sich Kühne + Nagel unkorrekt verhalten?



      Kühne: Die Untersuchungen laufen seit Oktober 2007. Da wurden unsere Büros und die anderer Wettbewerber von Schweizer, EU- und US-Behörden durchsucht. Ich glaube, dass die Vorwürfe keine Substanz haben und nur durch die Zahl der Betroffenen und Untersuchungen aufgebauscht wurden. Aber um ganz sicher zu gehen, haben wir interne Untersuchungen eingeleitet. Da diese noch andauern, möchte ich derzeit nicht mehr dazu sagen.



      €uro: In Deutschland gibt es Unternehmen, bei denen Vorstände, die das 60. Lebensjahr überschreiten, ausscheiden müssen. Anders bei Kühne + Nagel: Ihr operativer Chef Klaus Herms ist 66 Jahre alt und dessen Nachfolger ab Mitte 2009, Seefracht-Spartenchef Reinhard Lange, dann auch schon 60. Warum setzen Sie auf alte Männer?



      Kühne: Alter ist relativ, bei uns zählt Qualität. Wir achten darauf, dass wir eine hohe Quote an Mitarbeitern haben, die lange bei uns sind und hier aufsteigen. Herms ist seit 40, Lange seit mehr als 30 Jahren bei uns. Die kennen ihr Geschäft in- und auswendig, sind absolute Top-Leute. Wir haben aber übrigens auch Manager in den 40er- und 50er-Jahren in der Geschäftsleitung.



      €uro: Sie stehen seit 42 Jahren an der Unternehmensspitze und mischen noch immer jeden Tag mit. Wie lange noch?



      Kühne: Ich kann mir noch nicht vorstellen, abzutreten oder an Leistungskraft zu verlieren. Aber mir ist klar, dass das schnell kommen kann. Dann werde ich darauf achten, meiner Umgebung nicht zur Last zu fallen. Auf keinen Fall ist es mein Ziel, bis zum letzten Atemzug im Büro zu sitzen.



      €uro: Sie sind mehrfacher Milliardär, gelten aber als sparsam. Kriegen das Ihre Mitarbeiter zu spüren?



      Kühne: Zunächst: Wie vermögend ich morgen noch sein werde, weiß ich nicht. Zuletzt habe ich durch den marktbedingten Einbruch der Aktien von Kühne + Nagel viel Vermögen eingebüßt. Deshalb zähle ich Buchwerte nicht, sondern nur mein Barvermögen – und das ist erheblich geringer. Was Sparsamkeit betrifft: Die ist bei mir stark ausgeprägt. Unnütze Geldausgaben, ob bei Reisen, Telefongesprächen oder sonstigen Anschaffungen, bekämpfe ich ständig. Auch das Aufblähen der Verwaltungsapparate. Das ist sich manch anderem lästig.



      €uro: Was haben Sie als Geschäftsmann noch vor?



      Kühne: Ich werde als Verwaltungsratspräsident von Kühne + Nagel Entscheidungen beeinflussen, so lange es geht. Mein Vater war noch mit über 80 Jahren der große Patron, obwohl er mich längst zum Chef gemacht hatte. Er hat mich gecoacht und unterstützt. Das möchte ich auch gern mit unserem Management machen.



      €uro: Was passiert mit Ihren Firmenanteilen, wenn Sie eines Tages nicht mehr sind?



      Kühne: Die wird meine Stiftung erben. Sie soll versuchen, die Unabhängigkeit von Kühne + Nagel zu wahren. Ich wünsche mir sehr, dass der Geist des Familienunternehmens auch ohne mich weiter lebt.



      €uro: Herr Kühne, vielen Dank für das Gespräch.

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