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    Peak Oil und die Folgen (Seite 164)

    eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
    neuester Beitrag 09.05.24 20:49:47 von
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      schrieb am 23.01.17 23:11:31
      Beitrag Nr. 13.664 ()
      Conoco ist btw. auch nicht in Gefahr. Auch dort kannst du dir das CF-Statement ja gerne mal anschauen. Der operating Cashflow ist klar positiv, der Zinsaufwand ist zigfach abgedeckt und COP schwimmt in Ressourcen UND Reserven. COP kann ohne Probleme allen Verpflichtungen nachkommen.

      Du hast nach einer Investitionseinschätzung gefragt. Die habe ich dir gegeben: ich würde COP nicht kaufen und EOG ebenfalls nicht, weil sie mir zu teuer sind. Ich kaufe Unternehmen nicht, weil sie überleben und langfristig wachsen, sondern weil ich langfristig eine gewisse Rendite auf mein eingesetztes Kapital sehen will und diese hängt nunmal sehr stark vom Kurs ab und der ist mir zu hoch. Solvabilität und Attraktivität sind 2 Paar Schuhe.
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      schrieb am 23.01.17 23:05:37
      Beitrag Nr. 13.663 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 54.146.696 von keepitcool am 23.01.17 21:30:57Reserven (P1) haben sie auch genügend.

      Die Banken machen kein Stress, EOG hat Baa1.

      Und dein Text zu Impairments widerspricht meiner Erklärung nicht im Mindesten.

      Ich schrieb: "weil man erkannt hat, dass ihr Wert deutlich niedriger ist als das, was in der Bilanz steht"

      Dass EOG 2016 weitere Impairments zeigen wird, habe ich selbst in meinem Beitrag bereits.

      Ich schrieb: " Evt. gibt es noch 2016 einen gewissen Schub, das kann durchaus sein."

      Hast du den Text überhaupt gelesen?

      Btw.

      Du schriebst: "Die Banken werden erst Schwierigkeiten machen, wenn die Verpflichtungen etwa 65% des Vermögens erreichen."

      Solche Grenzen gibt es nicht. Zu deinen 3,6 Mrd. $ CF. Die Zinslast betrug 2015 nur 280 Mio. $ und der CF ist ja nach Zinszahlungen. Von daher sind 3,6 Mrd. $ frei für Investitionen. Und das reicht aus, um die Reserven zu steigern und die Produktion konstant zu halten, bzw. langfristig ebenfalls zu steigern.

      Schau dir lieber Seadrill an, wenn du einen heftigen Fall sehen willst. EOG ist alles andere als bedroht, das kann ich dir versichern.

      Unternehmen gehen nicht pleite, weil sie buchhalterische Verluste haben. Sie gehen pleite, weil sie ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können. Die Verpflichtung lautet: 280 Mio. $ Zinslast. Der Cashflow um das zu decken lautet: 3,6 Mrd $ + die 280 Mio $. EOG könnte auch (bilanzrechtlich natürlich untersagt) alle Assets auf 0 abschreiben, wenn der Cashflow da ist, ist das auch irrelevant. Lies dir vielleicht nochmal alles durch.
      Avatar
      schrieb am 23.01.17 21:37:58
      Beitrag Nr. 13.662 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 54.137.360 von Doomina am 22.01.17 18:17:11
      Kleine Pause
      95% sind ganz schön viel. Da bleibt nicht mehr viel Energie übrig...

      Es gibt im übrigen auch eine schöne Entropie-Abschätzung für einen Wasseranteil von 97,5%. Bei diesem Wert wird die Ölförderung typischer weise eingestellt, und die Dissipationsenergie ist bei diesem Wert ebenso hoch wie die Exergie des Öls.

      Ich komme zur Zeit mit dem Weiterschreiben nicht nach; vielleicht übermorgen.
      Avatar
      schrieb am 23.01.17 21:30:57
      Beitrag Nr. 13.661 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 54.131.966 von TME90 am 21.01.17 12:42:51
      Impairments sind was anderes
      1. Das Ergebnis in 2015 war negativ. Das lag aber primär an "Impairments". Das sind außerordentliche Abschreibungen, also einmalige Buchungen. Alte Bohrungen, z. B. von 2011, wurden abgeschrieben, weil man erkannt hat, dass ihr Wert deutlich niedriger ist als das, was in der Bilanz steht. Es handelt sich um alte Wells mit schlechtem, veraltetem Design und Wells in Gegenden, die schwachen Ressourcenoutput haben. Das ganze ist aber kein Cashabfluss. Und es sind eben einmalige Buchungen. Das heißt, sie haben keinen Wiederholungscharakter. Evt. gibt es noch 2016 einen gewissen Schub, das kann durchaus sein. Das Ergebnis vor Steuern wäre ohne diesen Effekt dennoch negativ, aber nur geringfügig.

      http://www.forbes.com/sites/rrapier/2015/12/18/are-oil-compa…

      At the end of 2014, EOG reported a standardized measure of $27.9 billion. But that was based on U.S. prices of $97.51/bbl for oil, $34.29 for NGLs, and $3.71/MMBtu for natural gas. The actual average price of West Texas Intermediate (WTI) in Q3 of this year was only $46.42 according to the Energy Information Administration. So EOG’s estimated future cash flows are now lower given the lower commodity price environment. As a result the company took an impairment of $6.3 billion in the quarter

      Die Impairments musste EOG machen, da das Vermögen, das das ungeförderte Öl darstellte, gegen Ende 2014 deutlich weniger wert war als am Jahresanfang. Damit war die gesamte Firma auch deutlich weniger Wert. Die Börsenaufsicht SEC zwingt EOG dazu, da man sonst der Firma einen viel zu hohen Wert beimessen würde. Nach meinem Gefühl muss auch für 2016 ein impairment getätigt werden - Ende Februar steht das fest.

      https://ca.finance.yahoo.com/quote/EOG/financials?p=EOG

      Ende 2015 hatte EOG Vermögenswerte von 27 Mrd $, und Verpflichtungen von 14 Mrd $, und 3,6 Mrd Cash flow in. Der Cash Flow ist für den Schuldenberg zu niedrig, aber aufgrund der Vermögenswerte noch kein Problem. Die Banken werden erst Schwierigkeiten machen, wenn die Verpflichtungen etwa 65% des Vermögens erreichen.

      Im Gegensatz zu TME bin ich der Meinung, dass EOG in 2015 weit entfernt von Gewinnen war, und es ist in 2016 genauso, bis jetzt sind Verluste von etwa 1 Mrd. US-$ aufgelaufen.

      Wenn man berücksichtigt, das EOG lange deutlich der beste aus der ganzen Fracker Bande war, kann man nachvollziehen, dass TME keine Lust hat, Conoco zu untersuchen.

      Was nutzt EOG der Resourcenreichtum, sie brauchen Reserven !! Mit der bisherigen Geschäftsstrategie graben sie ihr Schuldenloch nur tiefer und tiefer.
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      schrieb am 22.01.17 18:17:11
      Beitrag Nr. 13.660 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 54.123.314 von keepitcool am 20.01.17 06:59:51
      Zitat von keepitcool: In einem früheren Post wurde folgende Gleichung erarbeitet:



      Wenn man statt des Entropieflusses einer Einzelbohrung den Entropiefluss der Ölförderung der gesamten Welt einsetzt, kann man die Dissipationsenergie der gesamten Welt abschätzen. Das hört sich schwerer an, als es ist.
      Eine der Größen der obigen Gleichung ist nämlich sehr genau bekannt: Der Massefluß aus den Bohrlöchern wird seit Beginn der Ölförderung dokumentiert: die Ölförderung.
      Und die zweite Größe: Die Bohrlochtemperatur ist eine Funktion der Bohrlochtiefe. Und für Bohrlochtiefen gibt es auch einen genauen Datensatz: Die EIA verfügt über die Werte aller Bohrlöcher der USA. Unter http://www.eia.gov/dnav/pet/pet_crd_welldep_s1_a.htm findet man die Durchschnittstiefe der Bohrlöcher in den USA, die man durch eine Gerade annähern kann. Der Temperaturgradient der Erde ist etwa 3 Grad pro hundert Meter, damit kann man die Temperatur aus der Bohrlochtiefe bestimmen. Eine einfache Geradengleichung ergibt sich für die Temperatur.


      Hallo keepitcool,
      ich bin leider die letzten Tage nicht zum Antworten gekommen, sorry!

      Soweit alles klar...


      Von den Bohrlöchern der Welt gibt es leider keine Tiefenkurve. Wenn man danach im Internet sucht, kann man aber herausfinden, das z.B Ghawar in Saudi-Arabien ähnliche Tiefen wie die USA hat. Wir nehmen die Kurve, die für die USA gilt, für die ganze Welt und wissen, das wir eine Ungenauigkeit haben. Gegen Schluss der Berechnungen zeige ich einen Trick mit dem man diese Ungenauigkeit wieder eliminiert.


      Ich bin gespannt wie...


      Jetzt fehlt noch der Wasseranteil. Aus jedem Bohrloch kommt auch Wasser heraus. Der Wasseranteil steigt im Lauf der Zeit, insbesondere wenn man Wasser zur Vergrößerung der Förderung hineinpumpt. Das chinesische Feld Daqing hat heute z.B. schon 95 % Wasseranteil. Über den Wasseranteil habe ich gar keine Daten, im Gegensatz zur Hills-Group, die sich beruflich seit vielen Jahren mit dem Thema beschäftigt.

      Weil ich den Wasseranteil nicht kenne, kann ich nur eine Plausibilitätsberechnung machen, um zu prüfen, ob die HG-Daten realistisch sind.


      95% sind ganz schön viel. Da bleibt nicht mehr viel Energie übrig...

      Es ergibt sich als neue Gleichung:



      mC(t) ist der Massestrom von Rohöl aus dem Bohrloch in Masse/Zeiteinheit
      mW(t) ist der Massestrom von Wasser aus dem Bohrloch in Masse/Zeiteinheit
      cC ist die Wärmekapazität von Rohöl in kWh/K/Barrel (auch spezifische Entropie genannt)
      cW ist die Wärmekapazität von Wasser in kWh/K/Barrel (auch spezifische Entropie genannt)
      TR(t) ist die Reservoirtemperatur (Boden des Bohrlochs) in K
      T0 ist die Umgebungstemperatur (=288.15 K oder 15C)
      sigma sind die Irregularitäten, sigma punkt ist die Rate der Entropieerzeugung
      ln ist der natürliche Logarithmus.
      Der Punkt über Sigma und m bedeutet, das die zeitliche Ableitung gemeint ist

      Mit der Berechnung geht es nächstes Mal weiter.


      Verstanden, ich bin gespannt wie es weitergeht...
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      Avatar
      schrieb am 21.01.17 16:27:43
      Beitrag Nr. 13.659 ()
      [/url]

      " Brazil's "Massive Oil Upside Explained, In One Chart"

      As I'm writing this, I've got maps of four different continents open on my desktop.
      It's been a busy week. With projects advancing in all these far-flung locales, for gold, diamonds, copper, platinum and oil.

      Given such, I'm sneaking away from geology for a brief moment to share one chart in regards to that last commodity. A small but critical bit of information released this week -- which underscores exactly why the last item above on Brazil may be so important for the global oil and gas sector.

      Here it is: a plot of global offshore liquids (oil and condensate) discoveries globally since 2010. Compiled by Norway's Rystad Energy, one of the keenest observers in the global offshore space.

      Screen Shot 2017-01-20 at 7.44.41 AM

      Rystad noted in an accompanying report this week that offshore liquids discoveries hit a seven-year low in 2016. With discovered volumes down a stunning 90% from 2010 levels. You can clearly see the damage lower commodity prices have wrought on industry activity.

      But aside from overall discoveries, there's an even more critical point here for oil and gas developers. Namely, the green segments in the bars above -- representing liquids finds in offshore Brazil, including the prolific subsalt and presalt plays.

      The massive upside from the Brazil offshore is clear from the 2010 discovery bar -- when nearly 20 billion barrels of oil were found within presalt superfields like Tupi, Libra and Buzios

      The following few years also saw major finds in Brazil (the green sections at the bottoms of the bars in 2011 and 2012). But you can see how things fell off after that, driven by a lack of new Brazil auctions since 2013.

      That makes this week's announcement of not one, but two bid rounds in Brazil this year very important. Even though these will be subsalt rather than presalt projects, this is undeniably one of the highest-impact exploration terrains on the planet.

      There simply aren't many places on Earth yielding multi-billion barrel discoveries these days. Meaning Brazil will definitely on the radar for the world's majors and beyond, despite all the economic and political problems prevailing in the country right now.

      The fact that E&Ps will be able to bid for 100% ownership of projects this year adds an intriguing twist. And Brazil's government has promised reforms to oil and gas taxes, which would make things even more attractive for new projects.

      Subsalt projects are also on a scale that smaller companies might be able to handle. Developers in the offshore space thus may want to consider the upcoming bid rounds, with details on the first auction (expected during the first half of 2017) likely to be released very soon.

      Here's to going nuts in Brazil,


      Dave Forest "
      Avatar
      schrieb am 21.01.17 12:42:51
      Beitrag Nr. 13.658 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 54.131.276 von Algol am 21.01.17 09:48:36Sehr gerne :)

      Ich werde mit EOG anfangen. Grundsätzlich ist die Lage von Seadrill eine völlig andere als von EOG. EOG wird im Folgenden sehr positiv wegkommen, Seadrill dagegen hat eine sehr hohe Pleitewahrscheinlichkeit.

      Dann noch etwas Grundsätzliches:
      Das Rechnungswegen ist ein Hilfskonstrukt. Ökonomisch relevant sind langfristig die Cashflows. Der Gewinn wird massiv durch Einmaleffekte und durch die Funktionsweise der Abschreibungen verzerrt. Bei Ölföderern ist das vor allem ein Problem: vergangene Investitionen werden planmäßig abgeschrieben, also jedes Jahr ein gewisser Betrag, während das Geld nur einmal floß. Von daher könnte man sagen, dass die Abschreibungen irrelevant wären. Das stimmt natürlich nicht, denn die Investitionen müssen ersetzt werden, also es müssen neue Ölquellen erschlossen werden. ABER: diese neuen Quellen haben andere Kosten als die alten. Z. B. könnte man Abschreibungen von 100 haben, aber um die Produktion konstant zu halten, braucht man nicht neue Investitionen von 100, sondern nur von 60. Und das ist derzeit der Fall bei Frackern. Bei Öl-Majors war es lange andersherum, also Abschreibungen z. B. von 100, aber man braucht für konstante Produktion z. B. 120. Der "wahre" Gewinn war also niedriger als das, was die GUV sagte. Bei den Frackern ist der "wahre" Gewinn deutlich höher.


      Also zu EOG. Das ist die GUV. Ich nehme diese, weil die Unterpositionen wichtig sind.


      Analyse des Ergebnisses:
      1. Das Ergebnis in 2015 war negativ. Das lag aber primär an "Impairments". Das sind außerordentliche Abschreibungen, also einmalige Buchungen. Alte Bohrungen, z. B. von 2011, wurden abgeschrieben, weil man erkannt hat, dass ihr Wert deutlich niedriger ist als das, was in der Bilanz steht. Es handelt sich um alte Wells mit schlechtem, veraltetem Design und Wells in Gegenden, die schwachen Ressourcenoutput haben. Das ganze ist aber kein Cashabfluss. Und es sind eben einmalige Buchungen. Das heißt, sie haben keinen Wiederholungscharakter. Evt. gibt es noch 2016 einen gewissen Schub, das kann durchaus sein. Das Ergebnis vor Steuern wäre ohne diesen Effekt dennoch negativ, aber nur geringfügig.

      2. Die Abschreibungen (Depreciation) sind wie oben erklärt ökonomisch betrachtet zu hoch. Die Investitionsausgaben für einen Well lagen früher ja oft bei deutlich über 10 Mio. $ und heute deutlich darunter, oft nur halb so hoch. Dazu ist die Produktion pro Well höher, also die Investitionsausgaben pro Output (z. B. Barrel) sind tiefer. Das heißt, um die Produktion konstant zu halten, sind keine 3,3 Mrd. $ notwendig. Sehr wahrscheinlich nur ein Bruchteil davon, vielleicht die Hälfte. Der wahre Vorsteuergewinn ist jetzt positiv.

      3. Da das durchschnittliche Alter der Wells zunimmt, sinkt der durchschnittliche Decline (ist ja eine Kurve).

      4. der Ölpreis und auch der Gaspreis sind nun höher. Der wahre ökonomische Ertrag ist mittlerweile wieder positiv.

      -> EOG sitzt auf einem extremen Ressourcenreichtum. Sie müssen ihren Zinsaufwand abdecken, das ist kein Problem. Und alles was an Cash Flow übrig bleibt, können sie investieren und das reicht aus, um die Produktion langfristig zu erhöhen. Es gibt vielleicht eine kleine Produktionsdelle, weil EOG das Investitionstempo recht abrupt reduziert hat und viele Wells aus der Phase vorher mit sehr hohen Investitionen noch einen hohen Decline haben. Das ist aber langfristig kein Beinbruch. Dazu gibt es immernoch Kosten- und Produktivitätsgewinne.

      Der Markt weiß das auch, darum ist EOG sehr hoch bewertet. Der Markt erwartet langfristig starkes Wachstum, vielleicht ab 2018 und dann auch gute Free Cashflows. Meiner Meinung nach ist EOG zu teuer. Aber das Unternehmen ist hocheffizient und hat meiner Meinung nach eine goldene Zukunft.


      Bei Seadrill nur kurz:
      Seadrill ist massiv verschuldet. Dazu haben wir nicht diese Effekte wie bei EOG mit den Abschreibungen. Ok, die Abschreibungen sind auch überzogen, weil EOG nicht alle Schiffe ersetzen muss, sie haben ja ohnehin zu viele. ABER: das Hauptproblem liegt darin, dass die Verträge auslaufen. Der Umsatzstrom wird darum in Zukunft mehr und mehr versiegen, außer sie generieren Neugeschäft, aber das sieht bei den jetzigen Ölpreisen schlecht aus. Der Markt hat Überkapazitäten, also zu viele Schiffe und zu wenige neue Aufträge. Die Auslastung wird daher kollabieren. Leider steht bei den Offshore-Drillern eine gewalte Schuldenlast den Schiffen gegenüber. Die Umsätze kippen, die Schulden bleiben. Seadrill reduziert jetzt, wo es noch brauchbare Umsätze git (Verträge laufen noch) die Schulden etwas, aber das reicht nicht. Seadrill kann überleben, aber es kann auch pleite gehen. Es wird am Neugeschäft liegen. Können sie die Schiffe einigermaßen einspannen und können sie mit den FK-Gebern nachverhandeln, dass kann es eine Zukunft geben, aber eine ungewisse. Darum kosten Seadrill-Aktien auch so wenig. Dem Unternehmen wird kaum Wert zugesprochen. Ganz im Gegenteil zu EOG.

      Fazit: nur die GUV anschauen reicht niemals. Bei Seadrill muss das Auftragsbuch betrachtet werden. Bei EOG muss berücksichtigt werden, dass Abschreibungen nicht die ökonomische Realität abbilden.


      Zum Gegenwert der Schulden bei Frackern allgemein:
      es sind ganz einfach selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände und die sind nicht in der Bilanz enthalten. Es ist das Know How der vergangenen Jahre. Sie können heute einfach viel besser fracken als z. B. 2013. Und das ist ein Asset. Das bedeutet, dass se für neue Produktion nur wenig inverstieren müssen und dass sie in der Lage sind, damit wiederrum hohe Cashflows zu generieren. Für dieses Know How mussten sie alte Wells anbohren und ausprobieren. EOG selbst hat ja kaum Schulden, aber andere natürlich, z. B. Continental (nicht das deutsche Unternehmen). Dazu haben sie auch ihre Gebiete analysiert. Sie wissen nun, wo sie bohren können und natürlich besteht der Gegenwert der Ressourcen, die sie fanden. Ressourcen an die sie nun durch das technologische Wissen sehr gut herankommen. Damit generieren sie Cashflows und damit werden sie in Zukunft ihre Schulden bedienen können. Es kann natürlich dennoch die ein oder andere Pleite geben. Und es hängt natürlich am Ölpreis. Derzeit sieht es ja ganz gut aus. Fällt der Preis wieder deutlich, wird es natürlich kritisch, für EOG weniger (wenig Schulden), aber für andere.
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      Avatar
      schrieb am 21.01.17 09:48:36
      Beitrag Nr. 13.657 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 54.125.810 von TME90 am 20.01.17 12:23:12Hi TME,

      ja, ich weiß, warum die rein "physikalische" Sichtweise nicht die Realität widerspiegelt (zumal angesichts falsch postulierter Randbedingungen).

      Aber ich habe ein großes Interesse daran, dass du, wenn dein Zeitmanagement es zulässt, mal dein Wissen und deine Sicht der Dinge hier darlegst.

      Hier mal der Blick in 3 Bilanzen,

      1. ein Fracker:

      http://financials.morningstar.com/ratios/r.html?t=EOG®ion…

      2. ein Tiefseedriller:

      http://financials.morningstar.com/ratios/r.html?t=SDRL®io…

      3. beispielhaft ein Unternehmen mit einer in meinen Augen guten Bilanzentwicklung (aber keine Kaufempfehlung):

      http://financials.morningstar.com/ratios/r.html?t=ORBK®io…

      Ich bin kein Betriebswirt, aber für mich sehen die ersten beiden Bilanzen nicht gerade einladend aus.

      Kannst du bitte nochmal erklären, was DU mit deinem Wissen herausliest (ruhig auch über die Schaltflächen andere Bilanzpositionen erläuternd), den Gegenwert der Schulden , den entscheidenden Unterschied zwischen Fracker und Tiefseedriller, was ist positiv, was bedenklich, die Perspektiven jeweils usw.?
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      Avatar
      schrieb am 20.01.17 12:23:12
      Beitrag Nr. 13.656 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 54.123.311 von keepitcool am 20.01.17 06:50:37Ich kaufe keine COP Aktien und habe so etwas auch nicht empfohlen. (mir ist die Marktkapitalisierung zu hoch)

      Frage: wieso denkst du, dass ich die Aktie für kaufenswert halte?


      Und so wie ich das verstanden habe, hast du kein Interesse die Wirtschaftlichkeit von Frackern zu verstehen, oder? Würdest du gerne etwas über den Gegenwert der Schulden wissen? Oder jemand anderes? Algol weiß es eh und beim Rest weiß ich nicht, ob sich die eingesetzte Zeit überhaupt lohnen würde, also ob überhaupt Interesse besteht.
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      Avatar
      schrieb am 20.01.17 06:59:51
      Beitrag Nr. 13.655 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 54.096.788 von Doomina am 16.01.17 21:09:38
      Dissipationsenergie der Weltölförderung
      In einem früheren Post wurde folgende Gleichung erarbeitet:



      Wenn man statt des Entropieflusses einer Einzelbohrung den Entropiefluss der Ölförderung der gesamten Welt einsetzt, kann man die Dissipationsenergie der gesamten Welt abschätzen. Das hört sich schwerer an, als es ist.
      Eine der Größen der obigen Gleichung ist nämlich sehr genau bekannt: Der Massefluß aus den Bohrlöchern wird seit Beginn der Ölförderung dokumentiert: die Ölförderung.
      Und die zweite Größe: Die Bohrlochtemperatur ist eine Funktion der Bohrlochtiefe. Und für Bohrlochtiefen gibt es auch einen genauen Datensatz: Die EIA verfügt über die Werte aller Bohrlöcher der USA. Unter http://www.eia.gov/dnav/pet/pet_crd_welldep_s1_a.htm findet man die Durchschnittstiefe der Bohrlöcher in den USA, die man durch eine Gerade annähern kann. Der Temperaturgradient der Erde ist etwa 3 Grad pro hundert Meter, damit kann man die Temperatur aus der Bohrlochtiefe bestimmen. Eine einfache Geradengleichung ergibt sich für die Temperatur.

      Von den Bohrlöchern der Welt gibt es leider keine Tiefenkurve. Wenn man danach im Internet sucht, kann man aber herausfinden, das z.B Ghawar in Saudi-Arabien ähnliche Tiefen wie die USA hat. Wir nehmen die Kurve, die für die USA gilt, für die ganze Welt und wissen, das wir eine Ungenauigkeit haben. Gegen Schluss der Berechnungen zeige ich einen Trick mit dem man diese Ungenauigkeit wieder eliminiert.

      Jetzt fehlt noch der Wasseranteil. Aus jedem Bohrloch kommt auch Wasser heraus. Der Wasseranteil steigt im Lauf der Zeit, insbesondere wenn man Wasser zur Vergrößerung der Förderung hineinpumpt. Das chinesische Feld Daqing hat heute z.B. schon 95 % Wasseranteil. Über den Wasseranteil habe ich gar keine Daten, im Gegensatz zur Hills-Group, die sich beruflich seit vielen Jahren mit dem Thema beschäftigt.

      Weil ich den Wasseranteil nicht kenne, kann ich nur eine Plausibilitätsberechnung machen, um zu prüfen, ob die HG-Daten realistisch sind.

      Es ergibt sich als neue Gleichung:



      mC(t) ist der Massestrom von Rohöl aus dem Bohrloch in Masse/Zeiteinheit
      mW(t) ist der Massestrom von Wasser aus dem Bohrloch in Masse/Zeiteinheit
      cC ist die Wärmekapazität von Rohöl in kWh/K/Barrel (auch spezifische Entropie genannt)
      cW ist die Wärmekapazität von Wasser in kWh/K/Barrel (auch spezifische Entropie genannt)
      TR(t) ist die Reservoirtemperatur (Boden des Bohrlochs) in K
      T0 ist die Umgebungstemperatur (=288.15 K oder 15C)
      sigma sind die Irregularitäten, sigma punkt ist die Rate der Entropieerzeugung
      ln ist der natürliche Logarithmus.
      Der Punkt über Sigma und m bedeutet, das die zeitliche Ableitung gemeint ist

      Mit der Berechnung geht es nächstes Mal weiter.
      11 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
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