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    Der Verbleib Deutschland in der Euro-Zone bleibt ohne Alternative - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.06.12 12:14:47 von
    neuester Beitrag 16.06.12 10:08:09 von
    Beiträge: 30
    ID: 1.174.871
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      schrieb am 13.06.12 12:14:47
      Beitrag Nr. 1 ()
      Nachdem in den letzten Wochen und Monaten mit viel Polemik der Austritt Deutschland aus der Euro-Zone gefordert wurde, möchte ich nun einen "Deutschland muß in der Euro-Zone" Thread aufmachen.

      Es wurde viel über die "faulen" und "korrupten" Griechen, Italiener und Spanier geschimpft, deren Wohlstand auf unserer Arbeitsleistung basiert und für deren Fehler wir als Steuerzahler gerade zu stehen hätten.

      Es wurde die Wiedereinführung der D-Mark gefordert und der gesamte europäische Einigungsprozess in Frage gestellt. Zurück zum Nationalstaat - raus aus Europa.

      Vieles ist Polemik, vieles ist blinde Wut, vieles aber auch eine berechtigte Sorge, wie die Zukunft unseres Landes aussehen wird. Eine Rückkehr zu mehr Souveränität oder gar die Einführung der D-Mark kann es dabei zwar nicht geben, meiner Meinung nach bringt ein schnellerer Einigungsprozess, der sowohl die Wirtschafts- wie auch die Fiskalpolitik einbezieht, der einzige Weg aus der lang anhaltenden Krise.

      Eine Rückkehr zur D-Mark, wie hier oft gefordert wurde ist rechtlich nicht durchführbar. Deutschland würde mit einem einseitigen Austritt aus der Währungsunion die Maastrichter Verträge brechen. Damit würden die TARGET2-Salden der Bundesbank, die sich momentan auf etwa 650 Mrd Euro belaufen nicht mehr ausgeglichen werden können und würden als Schulden Deutschalnds eingerechnet werden müssen. Die TARGET2-Salden der Bundesbank steigen jährlich derzeit um etwa 200 Mrd Euro an. Dabei sind die Forderungen von Lebensversicherungen und anderen Finanzinstitutionen gar nicht eingerechnet - diese belaufen sich auch etwa 1500 Mrd. Euro. Auch diese würde ersatzlos verfallen. Die D-Mark würde gleichzeitg um etwa 30% aufwerten, so die Schätzung einiger "Experten", womit sich die Staatsverschuldung Deutschlands von derzeit 80% auf 100% erhöhen würde.

      Durch die starke D-Mark würde die deutsche Exportwirtschaft extrem leiden, hohe Arbeitslosenzahlen, höhere Staatsausgaben und eine dadurch immer schwieriger werdende Refinazierung würde Deutschland binnen Jahren an den Abgrund führen.

      Alleine der Austritt Griechenlands, wie auch immer dieser aufgrund fehlender rechtlicher Grundlage vollzogen werden soll, würde immense Kosten für die Bundesbank von etwa 105 Mrd Euro verursachen (TARGET2). Von Spanien oder gar Italien ganz zu schweigen.

      Man kann das Rad der Zeit nicht zurückdrehen. Es ist wahr, dass es uns in Deutschland auch unter der D-Mark nicht allzu schlecht ging, der Euro brachte aber immense Vorteile und ein Wirtschaftswachstum, der mit der D-Mark niemals möglich gewesen wäre.

      Ein Auseinanderbrechen der Euro-Zone wäre für Europa und für Deutschland eine Katastrophe mit unüberschaubaren Folgen.

      Ein zurück zu alten Verhältnissen kann und darf es nicht geben - auch wenn Deutschland der Zahlmeister Europas ist und es bleiben wird, so wird dieses Geld uns allen in Europa zugute kommen und hoffentlich auch dazu genutzt werden, eine wirkliche Union gleichberechtigter Staaten unter einer gemeinsamen Regierung Europas auf den Weg zu bringen.

      Yatt
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 12:20:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      ".....so wird dieses Geld uns allen in Europa zugute kommen "

      In welcher Form genau in Bezug auf Deutschland?
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 12:24:19
      Beitrag Nr. 3 ()
      Was ein Quatsch.
      Deutschland spielt den Zahlemann und es kommt "uns allen" zu Gute?
      Ja wenn Du NICHT in Deutschland Steuern zahlst - dann kommt es Dir zu gute.
      Fuer alle ehrlichen deutschen Steuerzahler ist der EUR und die europäische Integration gepaart mit Aufgabe der eigenen Souverinität eine Verschlechterung der Lebenslage.
      Auch wenn das die weichgespühlten Linken Medien , deutschlandfeindlichen Poltiker und Euro-Romantiker nicht gerne hören.
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 12:42:26
      !
      Dieser Beitrag wurde von CloudMOD moderiert. Grund: unangemessene Wortwahl
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 12:46:26
      Beitrag Nr. 5 ()
      Fuer alle ehrlichen deutschen Steuerzahler ist der EUR und die europäische Integration gepaart mit Aufgabe der eigenen Souverinität eine Verschlechterung der Lebenslage.

      ...genau sieht es aus!!!

      Man muss sich nur selbst fragen, was jedem persönlich der Euro gebracht, nicht was uns von den Einheitsmedien suggeriert wird.

      Löhne wurden halbiert, die Waren wurden teurer, Geld entwertet - sodass ich für 200€ nicht mehr bekomme als damals für 100DM und nicht anders herum wie so schön von den Experten immer behauptet wird.

      Dazu kamen Gesetze die jegliche Freiheit und Selbstständigkeit einschränken, täglich kommen neue dazu. Nicht zu vergessen die enormen Berge an Schulden die täglich weiter wachsen und die Massen in die Massenarmut treibt, wobei die Rückzahlung noch nicht einmal begonnen hat, will gar nicht dran denken was da noch auf uns zu rollt.

      Und zuletzt natürlich die Umverteilung des Kapitals von unten nach ganz oben ohne Umwege in nur noch wenige Hände. Ein Bürokratiemonster das nicht mehr bezahlt werden kann, das europaweit immer fetter wird.

      und
      und
      und

      Wenn das Europa sein soll, kann ich gerne drauf verzichten, ein Europa der Banken u. Konzerne, in der der Mensch eine untergeordnete Rolle spielt, mal abgesehen von seinem Ameisendasein u. Hamsterrad.

      Positives ist mir leider noch nichts eingefallen, vielleicht hat ja der ein oder andere eine positive Meinung dazu!!!
      1 Antwort

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      Avatar
      schrieb am 13.06.12 12:53:13
      Beitrag Nr. 6 ()
      Und wie "schlimm" es Ländern geht die keinen EUR haben sondern eine harte Währung sieht man ja an der Schweiz.
      Da wird diskutiert ob es ein Grundeinkommen von 4000CHF geben soll!!

      jaja ist schon schlimm so ne feste Währung !!
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 13:15:41
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.278.690 von Courtier am 13.06.12 12:20:40@Courtier

      Ich denke, dass die gerade ergriffenen Maßnahmen und die Haftung Deutschlands für die Schulden anderer Länder einen unumkehrbaren Prozess in Gang setzen werden, an dessen Ende nicht die "grenzenlose Verschuldung" Deutschlands stehen wird, wie manche behaupten, sondern eine Einigung Europas - mit der Aufgabe eines Teils der Souverenität aller Staaten in Bereichen der Fiskal- und Wirtschaftspolitik. Da halte ich für richtig und notwendig, wenn man die europäische Einigung vorantreiben will.

      Schulden machen mir derzeit (solange der Weg zur Erhaltung der Euro-Zone beibehalten wird) keine Sorgen, denn diese kann man durch geldpolitische Maßnahmen abbauen - auch ein Inkaufnehmen von Inflation würde da sicherlich helfen. Dazu muß aber die Fiskalpolitik in der Euro-Zone vereinheitlicht und Euro-Bonds eingeführt werden.



      @buchi1971

      Löhne wurden halbiert, die Waren wurden teurer, Geld entwertet

      Das ist falsch, die Reallöhne sind in den Jahren 2002-2012 um 0.6% zurückgegangen, die Inflation (Geldentwertung) zu Zeiten der D-Mark war in etwa doppelt so hoch wie in Zeiten des Euros.

      Dazu kamen Gesetze die jegliche Freiheit und Selbstständigkeit einschränken, täglich kommen neue dazu.

      Über welche Gesetze sprichst du? Nenn mir bitte Beispiele, auch von Gesetzen, die "täglich" dazu kommen.

      Und zuletzt natürlich die Umverteilung des Kapitals von unten nach ganz oben ohne Umwege in nur noch wenige Hände

      Das ist richtig. Liegt aber nicht am Euro, sondern an dem wirschaftspolitischen System, das wir Kapitalismus nennen.

      @immer_runter

      Fuer alle ehrlichen deutschen Steuerzahler ist der EUR und die europäische Integration gepaart mit Aufgabe der eigenen Souverinität eine Verschlechterung der Lebenslage.

      Wie hat sich die Lebenslage der Deutschen verschlechtert? Momentan scheinen nur die Griechen, Spanier, Portugiesen und Iren zu leiden. Die Deutschen verfügen über ein Gesamtvermögen wie noch nie, der Lebensstandard steigt von Jahr zu Jahr (wenn auch die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinender geht, aber das hat nichts mit dem Euro zu tun)


      Und wie "schlimm" es Ländern geht die keinen EUR haben sondern eine harte Währung sieht man ja an der Schweiz.

      Es wäre auch mit der D-Mark "gegangen" - ein Zurück zu alten Verhältnissen ist aber aufgrund der von mir aufgeführten Fakten leider nur zu einem sehr hohen Preis (Zusammenbruch der Wirtschaft) zu haben.


      Wie man sieht, die Polemik regiert wieder - keine Fakten, kein Hintergrundwissen und keine Bereitschaft auf Meinungen einzugehen und diese zu widerlegen zu versuchen.

      Yatt
      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 13:34:10
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.278.974 von Yatt am 13.06.12 13:15:41Wenn ich das alles richtig verstehe, hat User Yatt kein Problem damit, dass die deutschen Privatvermögen durch Umverteilung nach Südeuropa, neue Steuern und Inflation entwertet bzw. enteignet werden. Nun gut, diese Meinung kann man ja haben.

      Man muss allerdings dabei die demographische Entwicklung in Deutschland und damit zusammenhängend die Gründe für den Aufbau von Privatvermögen in Deutschland in den letzten Jahren und Jahrzehnten sehen:

      1. Jeder weiß, dass die staatliche Rente später nicht ausreicht und muss zur Vermeidung von Altersarmut zusätzliche Rücklagen schaffen. Dazu hat die Politik mit der Riester-Rente und anderen Instrumentarien Anreize geschaffen. Die bei Fortführung der jetzigen EUR-Politik absehbare Entwertung dieser Altersvorsorge wird dazu führen, dass die Mittelschicht des Landes trotz aller Anstrengungen und Ansparleistungen die Perspektive der Altersarmut erhält.

      2. Wir haben in den letzten Jahren (auch das politisch gewollt) einen Anstieg der Anzahl Selbständiger in Deutschland. Wenn diese Selbständigen im Alter eine Versorgung vergleichbar mit einer Beamtenpension haben möchten, müssen sie beim Renteneintritt ein Millionenvermögen zurückgelegt haben. Wer der Entwertung dieser Vermögen das Wort redet, muss diesen Leuten klar machen, dass sie trotzdem im Alter nur Sozialhilfe zu erwarten haben.

      M. E. muss man davon ausgehen, dass die Millionen von Menschen, die heute noch - wie politisch gefordert - für das Alter sparen, dies sofort einstellen, wenn sie merken, dass es sowieso nichts bringt und nur weggesteuert oder weginflationiert wird. Dies ist dann der Moment, wo auch Deutschlands Weg in die Pleite nicht mehr aufzuhalten sein wird.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 13:48:50
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.279.076 von Herbert H am 13.06.12 13:34:10So ... genau so sehe ich das auch und wenn ich dann den neuen Nazis nachlaufe und an deren schlechte Seiten denke, dann denke ich an die Demokraten und wie die unser schönes Land ruiniert haben und dann sage ich mir ... nie wieder Demokratie. Zu den Eliten gehöre ich sowieso .. ich werde ein Wendehals ...vielleciht wandere ich trotz meines Alters noch aus und arbeite in einem Land, in dem sich arbeiten noch lohnt und Politiker klüger sind als unsere. Nennt mir diese Länder.
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 13:53:55
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.279.076 von Herbert H am 13.06.12 13:34:10@Herbert H

      hat User Yatt kein Problem damit, dass die deutschen Privatvermögen durch Umverteilung nach Südeuropa, neue Steuern und Inflation entwertet bzw. enteignet werden.

      Ich gehe davon aus, dass das Privatvermögen der Deutschen nicht angetastet wird. Auf welchem Wege sollte das Geschehen? Und wenn man es genau betrachtet, so verfügt nur eine kleine Anzahl von Deutschen über "Geldvermögen". Die meisten sind verschuldet, pro Kopf etwa mit 25.000 Euro. Sachwerte wie Immobilien können nicht "umverteilt" werden.

      Die Umverteilung nach Südeuropa wird nur bedingt erfolgen. In erster Linie wird ein der Euro-Zone eine "Verallgemeinerung" der Schulden in der Form von Euro-Bonds kommen - vorausgesetzt aber, dass die Nationalstaaten einen Teil ihrer Souveränität aufgeben und Haushaltskontrollen durch die EU zulassen. Dann können auch die "Südländer" nicht mehr Schulden aufnehmen, als die EU es zuläßt - die ersten die die Maastrichtverträge diesbezüglich verletzt haben waren übrigens die Deutschen.

      Das Problem der Altersarmut ist zwar ein dringendes und deine Szenarien durchaus richtig, nur sehe ich den Zusammenhang mit der Problematik des Erhaltes der Euro-Zone nicht. Höchstens die Tatsache, dass Deutschland zusammen mit den Pensionsaspüchen etwa 5 Bilionen Euro an Schulden trägt, was etwa 200% des BIP beträgt. Eine tickende Zeitbombe.

      Ich frage mich auch (und die Frage geht auch an alle Euro-Skeptiker), warum wir in Deutschland trotz einer prosperierenden Wirtschaft jedes Jahr neue Schulden aufnehmen, obwohl wir uns dank der Eurokrise z.Zt zu 0% Zinsen refinanzieren können? Und die Antwort ist nicht "weil wir für die anderen zahlen müssen" - dies entspricht einfach nicht den Tatsachen.


      Yatt
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 13:56:31
      Beitrag Nr. 11 ()
      @yatt

      Unanhängig der sehr unterschiedlichen Leistungskraft der einzelnen
      Regionen ist es für eine gemeinsam Währung und gerade eine gemeinsam
      Zentralbank unabdingbar, dass alle Gesellschafter eine uneingeschränkt
      ehrliches Geschäft betreiben. Gefälschte Bilanzen zum Beitritt und zur
      Erhaltung der Mitgliedschaft können niemals eine gemeinsame Geschäfts-
      grundlage bilden.

      Wer selbst würde in seiner Strasse ein gemeinsames Haus mit Nachbarn
      bauen bauen wollen, wenn er mehrmals am Tage von einigen belogen wird.
      Und von diesen auf die Lügen hingewiesen auch noch heftig beschimpft wird.

      Mit Ehrlichkeit ist Vieles möglich - ohne diese kaum etwas.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 14:01:44
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.279.181 von Courtier am 13.06.12 13:56:31@Courtier

      Ich geb dir in diesem Punkt absolut Recht. Die Griechen haben bei den Betrittsverhandlungen die Zahlen frisiert - auch Italien oder Portugal hätten niemals aufgenommen werden dürfen. Das war Betrug und nu stehen wird da. Alle Welt such nach Lösungen, aber seit Jahren passiert nichts, außer dass immer mehr Schreckenszenarien offenkundig werden und Europa am Scheideweg sehen.

      Nur wohin?

      Ich sehe es auch ein, dass die Griechen einfach eine zu starke Währung haben, sie können sich aus dem Teufelskrei nicht befreien. Das gleiche gilt auch für Portugal und vielleicht auch für Spanien, wer weiß das schon?

      Auch ich habe kein Patentrezept, wie die EU zu retten ist, aber ich weiß dass ein Scheitern der Unionunabsehbare Folgen für alle Länder hätte.

      Yatt
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 14:14:57
      Beitrag Nr. 13 ()
      Zitat von Yatt: Auch ich habe kein Patentrezept, wie die EU zu retten ist, aber ich weiß dass ein Scheitern der Unionunabsehbare Folgen für alle Länder hätte.Yatt


      Ein "Patentrezept, wie die EU zu retten ist" benötigen wir doch auch gar nicht. Es geht doch bei der EUR-Frage nicht um die EU, sondern um das Projekt EUR-Zone. Nur ein Teil der EU nimmt am EUR-Projekt teil und die Frage, die zu lösen ist, ist doch die, wie man das EUR-Projekt entweder verkleinern (mit weniger Länder) oder komplett zurückführen kann.

      Wer mit der "Kopf-durch-die-Wand"-Mentalität die EUR-Zone ohne Veränderungen aufrechterhalten will, der macht entweder die EU kaputt oder führt die EU in extrem autoritäre Strukturen (der Fiskalpakt macht da schon den Anfang.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 14:33:31
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.279.259 von Herbert H am 13.06.12 14:14:57@Herbert H

      der macht entweder die EU kaputt oder führt die EU in extrem autoritäre Strukturen

      Scheitert die Euro-Zone, wird auch die EU scheitern, befürchte ich. Und autoritäre Strukturen haben wir ja schon - unsere Regierungen. Eine Verlagerung der macht von den Nationalstaaten nach Brüssel würde die EU (oder Euro-Zone) nicht in extrem autoritäre Strukturen führen sonder einzig die Souveränität der Nationalstaaten einschränken. Dies halte ich durchaus für vertretbar.

      Yatt
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 14:43:55
      Beitrag Nr. 15 ()
      Zitat von Yatt: Scheitert die Euro-Zone, wird auch die EU scheitern, befürchte ich.


      Mich interessieren Fakten mehr als das, was Leute "befürchten". Fakt ist, dass die EU vor der Einführung des EUR besser funktioniert hat als heute. Es ist doch ganz offensichtlich, dass die Beibehaltung der derzeitigen EUR-Politik den Zusammenhalt in Europa zerstört.

      Was die autoritären Strukturen betrifft, muss doch nicht viel Phantasie aufwenden, wenn man über die Durchsetzung z. B. des Fiskalpakts und seiner Konsequenzen nachdenkt. Das würde/wird nur mit diktatorischen Mitteln möglich sein.

      Man erinnere sich, dass die heute so hochgelobte Agenda 2010 in Deutschland zu vorher nicht gekannten Wahlniederlagen der SPD geführt hat - und schließlich zur Abwahl von Kanzler Schröder...
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 14:51:32
      Beitrag Nr. 16 ()
      ich kann nicht verstehen wie man als Deutscher Eurobonds befürworten kann.
      Kleines beispiel:
      bei euch in der Strasse wollen 20 Leute ein Haus bauen.
      Alle haben unterschiedliche Einkommen, Vermögen und Jobs.
      Daher bekommt auch jeder bei der Bank unterschiedliche Kreditzinsen.

      Nun macht einer der Häuslebauer den Vorschlag - mensch lasst uns doch alle zusammen zur Bank gehen, nach einem grossen Kredit fragen fuer alle Häuschen und wir haften alle zusammen gemeinschaftlich gleich.

      Tolle Idee denken die sich mit den hohen Zinsen.
      Schlechte Idee fuer alle die eh weniger Zinsen bezahlt haetten. Nicht nur dass sie noch den Ausfall der anderen mit auffangen muessten - nein sie muessen fuer ihr eigenes haus auch noch mehr Zinsen zahlen als wenn sie ganz alleine nach einem Kredit gefragt haetten.

      Wo ist hier der Sinn?

      Eurobonds ist eine weitere Anbiederung von deutschen Politikern um sich irgendwelchen Schuldgefühlen die keinen lebenden menschen mehr betreffen zu entsorgen. Leider wird das Wohl Südeuropas hoeher gewichtet als das Wohl Deutschlands.
      Das ist wohl einmalig in Europa bzw auf der ganzen Welt - dass Politiker des eigenen Landes erstmal an andere Länder denken bevor sie sich für Wohlergehen des eigenen Landes einsetzten.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 14:59:31
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.279.410 von Herbert H am 13.06.12 14:43:55@Herbert H

      Fakt ist, dass die EU vor der Einführung des EUR besser funktioniert hat als heute

      Ja, das scheint wirklich so zu sein. Nur leider läßt sich die Zeit nicht zurückdrehen. Wie ich schon in meinem Eröffnungsposting geschildert habe, wäre eine Rückkehr zu alten Verhältnissen kaum möglich.

      @immer_runter

      Ich glaube nicht, dass wenn Deutschland in Zukunft um die 2%-3% an Refinanzierungszinsen zahlt (wie alle anderen Länder der Euro-Zone auch), dass es uns dann schlechter geht. Immerhin haben wir solche Zinsen bis vor einem Jahr und zu D-Mark Zeiten auch gehabt.

      Außerdem würde die dadurch vorangetrieben Entschuldung einzelner Staaten weniger Hilfsprogramme nach sich ziehen müssen, da sie sich aus "eigener" Kraft refinanzieren könnten.

      Und - kommen die Eurobonds werden wir in Brüssel auch ein Mitbestimmungsrecht über die Haushaltspolitik der anderen Länder haben und so einer zügellosen Verschuldung entgegensteuern können. Vorraussetzung -> Fiskalunion.

      Yatt
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 15:04:26
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.279.461 von immer_runter am 13.06.12 14:51:32@immer_runter

      Das ist wohl einmalig in Europa bzw auf der ganzen Welt - dass Politiker des eigenen Landes erstmal an andere Länder denken bevor sie sich für Wohlergehen des eigenen Landes einsetzten.

      Das ist falsch - die deutschen Politiker denken in erster Linie an das Wohlergehen der deutschen Wirtschaft. Sie versuchen ein Zusammenbrechen der Euro-Zone zu verhindern, die katastrophale Folgen für Deutschland hätte und eine große Mehrheit der Bevölkerung in Armut stürzen würde (siehe mein Eröffnungsposting).

      Du mußt bedenken, was ein Austritt Deutschlands aus der Euro-Zone für Folgen hätte - etwa 2 Billionen neue Schulden für Deutschland, Aufwertung der neuen Währung und eine damit verbundene, tiefe Rezession.

      Yatt

      PS: die 2 Billionen neue Schulden sind übrigens ein Fakt und keine Interpretation und auch auf Euro kritischen Seiten zu lesen.
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 15:54:06
      Beitrag Nr. 19 ()
      Zitat von Yatt: @Herbert H

      Fakt ist, dass die EU vor der Einführung des EUR besser funktioniert hat als heute

      Ja, das scheint wirklich so zu sein. Nur leider läßt sich die Zeit nicht zurückdrehen. Wie ich schon in meinem Eröffnungsposting geschildert habe, wäre eine Rückkehr zu alten Verhältnissen kaum möglich.

      @immer_runter

      Ich glaube nicht, dass wenn Deutschland in Zukunft um die 2%-3% an Refinanzierungszinsen zahlt (wie alle anderen Länder der Euro-Zone auch), dass es uns dann schlechter geht. Immerhin haben wir solche Zinsen bis vor einem Jahr und zu D-Mark Zeiten auch gehabt.

      Außerdem würde die dadurch vorangetrieben Entschuldung einzelner Staaten weniger Hilfsprogramme nach sich ziehen müssen, da sie sich aus "eigener" Kraft refinanzieren könnten.

      Und - kommen die Eurobonds werden wir in Brüssel auch ein Mitbestimmungsrecht über die Haushaltspolitik der anderen Länder haben und so einer zügellosen Verschuldung entgegensteuern können. Vorraussetzung -> Fiskalunion.

      Yatt


      Wir sind schon groesster Netto Zahler.
      Ueberall - ob EZB oder EU. Und haben auch nicht mehr Mitspracherecht.
      In der EZB schon gar nicht mehr.
      Da sind die vernünnftigen Leute schon abgehauen weil sie das Elend mit ihrem Gewissen nicht mehr vereinbaren konnten!
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 16:13:33
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.279.813 von immer_runter am 13.06.12 15:54:06@immer_runter

      Und wie sieht deine Alternative aus? Wie wären die Folgen für Deutschland und die EU?

      Yatt
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 16:23:01
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.278.832 von buchi1971 am 13.06.12 12:46:26Richtig, das beste wäre der Austritt aus dem Euro für Deutschland. Scheiss was drauf auf den Exportweltmeister. Davon hat keiner etwas, außer die ausländischen Aktionäre. Die Arbeiter kriegen Lohn auf Harzt4 nievau, müssen aber alls im Teuro kaufen. Was früher 100 DM war sind heute 200 €. So ist es. Jeder der in Euros gespart hat hat viel Geld verloren. Einzige Rettung alles rein in Gold oder Schweizer franken, Norwegische kronen usw. und bei DM Einführung zurück tauschen. Schulden auf Immobiolien dagegen inflationieren sich im Euro weg.

      Um die neue alte DM werden wir nicht umhin kommen.

      Zur Not muss halt ein Haircut her und man fängt bei null an. Leider betrifft es dann auch die fleissigen Sparer. Darauf mss man sich rechtzeitig vorbereiten und sichern ws zu sichern ist. Oder eben Immobilien kaufen und damit Schulde machen. Die Schulden ist man los, die Immobilie bleibt icl. Mietneinhamen dann eben in DM.
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 16:25:13
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.278.856 von immer_runter am 13.06.12 12:53:13Richtg, die Schweizer machen diesen Mist garnicht erst mit. Denen gehts blenden. Die vedienen verdammt viel und theortisch wäre der Schweizer Franken = 1€. Damit ist ein durchschnitts Verdienst bei den Schweizern von 100 T Franken = 100.000 € im Jahr, da es aber 1:1,2 ist ist es halt etwas weniger. Man hätte viel früher sich in den Franken retten sollen.
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 16:29:21
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.278.974 von Yatt am 13.06.12 13:15:41Aber die Inflation ist doch genau das problem. Wie sollen die jetzigen Renter das denn überleben? Die sind auf Wohngeld und harzt 4 angewiesen, wiel die Rente viel weniger wert ist durch die Inflation. Unud in Zukunft wirds noch viel schlimmer, da die Unternehmen schlechte Löhne zahlen und damit nichts in die Rentenkasse kommt. Der Staat bleibt drauf sitzen und zahlt dann, oder wie? Keine Ahnung wo dieses Dilemma noch enden soll. Und das bloss wegen riesigem Export wovon die deutschen an sich nie etwas haben werden. Die Unternehmen zahlen keine Steuern auf diese riesigen gewinne da sie in D nur die Schulden lassen, die Löhne sind gering und die Aktionäre die die Dividende kassieren sitzen auch im Ausland und zahlen in D keine Steuern darauf. Was bringt also der Exportweltmeister für die normalen deutschen Angestellten? Nichts!
      Avatar
      schrieb am 13.06.12 20:30:56
      Beitrag Nr. 24 ()
      So wir haben jetzt eine Preisverdopplung in 10 Jahren, was einer jährlichen Inflationsrate von 7% entspricht:

      Avatar
      schrieb am 13.06.12 21:51:58
      Beitrag Nr. 25 ()
      Zitat von Aktienheld72: Was bringt also der Exportweltmeister für die normalen deutschen Angestellten? Nichts!


      ??? Da kommt man schon in's Grübeln, wenn man solche von den Fakten völlig losgelösten Aussagen lesen muss. Der Export ist die Basis des Wohlstands in Deutschland. Ohne die Exportüberschüsse wäre der Wohlstand in Deutschland, der Sozialstaat (der umfangreichste in Europa) und auch die noch relativ hohen Renten nicht denkbar - und die exportstarken Konzerne zahlen auch die höchsten Löhne. So ist z. B. im Großraum Wolfsburg das Durchschnittseinkommen rd. doppelt so hoch wie in vielen anderen Landkreisen Niedersachsens. Gleiches kann man an Standorten anderer Konzerne sehen, die exportstark sind.

      Schlechte Löhne gibt es vorwiegend dort, wo der Staat seine Finger im Spiel hat (Pflege, Erziehungswesen, Wissenschaft, etc.) oder wo rein auf das Inland bezogene Dienstleistungen angeboten werden (Einzelhandel, Friseure, etc.).
      Avatar
      schrieb am 14.06.12 10:22:58
      Beitrag Nr. 26 ()
      Zitat: " Löhne wurden halbiert, die Waren wurden teurer, Geld entwertet - sodass ich für 200€ nicht mehr bekomme als damals für 100DM und nicht anders herum wie so schön von den Experten immer behauptet wird."

      leute leute leute.. es gab auch einmal zeiten, da kostete eine portion pommes wenige pfennige und ein auto unter 5000DM. dazu sag ich euch aber folgendes - durchschnittliches Bruttoeinkommen D:

      1950 = 3.161,00 DM
      1960 = 6.101,00 DM
      1970 = 13.343,00 DM
      ..
      1990 = 41.946,00 DM
      2000 = 54.256,00 DM (27.740,55 EUR)
      2010 = 32.003,00 EUR

      Klar habt ihr für 200 DM mehr bekommen als für 100 Euro. Dafür habt ihr jetzt aber anstatt 1000 DM 700 Euro in der Tasche. Ich will nicht sagen, dass Lohnerhöhungen und co. Inflation komplett kompensieren. aber so schlimm wie die leute es immer sagen ist es nicht.


      allgemein zu den anderen beiträgen. zum threadsteller - ich finde deine beitrag gut. die menschen kritisieren primär aus hass und nicht wegen wissen. das ist leider so. imho ist es auch verständlich aber nicht gerechtfertigt.

      man hat das projekt eu falsch angefangen. vor einer währung muss eine eu regierung etabliert werden. erst dann kann man die länder von einander abhängig machen. dafür ist es jetzt zu spät. es wird uns viel kosten. ein austritt deutschland aus der eu würde uns aber noch viel mehr kosten. (Die Länder können im übrigen nicht "raus geworfen werden". Es gibt nur eine möglichkeit. Das betroffene land muss freiwillige die eu verlassen)

      jetzt heisst es aus fehlern lernen und schnellstmöglich eine eu regierung aufzubauen. die länder werden sich erholen, die lage wird sich beruhigen und dann werden hoffentlich nicht nocheinmal solche fehler gemacht. Ich gehe aber davon aus, dass sich die lage ersteinmal verschärfen wird.

      wie bei jeder krise sehen die menschen nur das schlechte und sagen die welt geht unter. boomt die wirtschaft(und das wird sie wieder),dann sagen sie nichts - kein lob - oder sie wollen noch mehr. Seid zufrieden mit dem was ihr habt und macht das beste daraus.
      Avatar
      schrieb am 14.06.12 10:34:00
      Beitrag Nr. 27 ()
      @ immer_runter

      Zitat: "Ueberall - ob EZB oder EU. Und haben auch nicht mehr Mitspracherecht.
      In der EZB schon gar nicht mehr"

      die ezb hat auch unabhängig zu bleiben. da hat kein land was mit zureden...
      Avatar
      schrieb am 14.06.12 10:38:23
      Beitrag Nr. 28 ()
      @ Aktienheld72

      Zitat: " Richtig, das beste wäre der Austritt aus dem Euro für Deutschland. Scheiss was drauf auf den Exportweltmeister. Davon hat keiner etwas, außer die ausländischen Aktionäre."

      ich wünsche dir viel glück mit einen aktien. ich hoffe dort ist deine kompetenz höher.

      Export ist der wichtigste punkt.. wir wären ohne export nicht das was wir sind.
      Avatar
      schrieb am 16.06.12 09:49:05
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.279.357 von Yatt am 13.06.12 14:33:31Hans-Werner Sinn Fed versus EZB: Wie man Target-Schulden tilgt
      ...
      Nebelkerzen der EZB

      Die Target-Kredite entstanden, weil sich der Südwesten Europas mit Billigung des EZB-Rates die elektronische Notenpresse geliehen und Geld wie Heu gedruckt hat. Das Geld floss zu uns, um hier Güter zu kaufen oder Schulden zu tilgen. Das war keine Kreditklemme, sondern eine Kreditschwemme. Freilich hat der überquellende Kredit die deutschen Banken veranlasst, weniger Kredit von der Bundesbank zu holen oder ihren eigenen Kredit der Bundesbank anzudienen. Insofern messen die Target-Salden, wie ich vor zehn Monaten in der F.A.Z. erstmals erläutert habe, eine öffentliche, internationale Kreditvergabe zwischen den Notenbanken des Zentralbankensystems. Sie kommt den öffentlichen Krediten über die EFSF nahe und ist im Wesentlichen fiskalischer Natur. Daran gibt es nichts zu rütteln, gleichgültig welche Nebelkerzen die EZB in dieser Sache noch werfen möchte.

      Von Substanz ist die Frage, ob die Target-Kredite getilgt werden sollten. Ich habe kein „Glattstellen“, sondern eine Tilgung der Salden wie im amerikanischen System gefordert. Immerhin ist das amerikanische System trotz der Tilgung noch nicht zusammengebrochen, wie Ulrich Bindseil es eigentlich befürchten müsste.

      In den Vereinigten Staaten gibt es zwölf Distrikte der Notenbank „Fed“, und zwischen ihnen gibt es Target-ähnliche Salden (ISA-Salden). Diese Salden müssen jeden April getilgt werden, indem die „District-Fed“, die ihre Druckerpresse im Übermaß betätigte, für das netto abfließende Geld handelbare Wertpapiere, die sie nicht selbst schaffen kann (gold-backed securities), bilateral an die jeweils anderen District-Feds überträgt. Dazu werden Eigentumsanteile an einem Clearing-Portfolio der Fed, das bundesstaatliche Wertpapiere enthält, zwischen den District-Feds verschoben.

      Bei der Berechnung der Tilgungsleistung verfährt man freilich so, dass der durchschnittliche Zuwachs der Target-Schulden des vergangenen Jahres gegenüber dem Wert zum letzten Stichtag und nicht etwa der Endbestand zu tilgen ist. Dieses Detail impliziert, dass Target-Salden auch nach dem Stichtag stehenbleiben können. Dennoch wird der Anstieg der Salden ganz erheblich gedämpft.

      Es ist unattraktiv, Target-Kredite in Anspruch zu nehmen

      Das zeigt die obenstehende Abbildung. Sie vergleicht den gesamten Zeitverlauf der Summe aller Target- und ISA-Forderungen in Relation zum jeweiligen Bruttoinlandsprodukt. Man erkennt sehr deutlich, dass die Salden in den Vereinigten Staaten während der Finanzkrise wesentlich langsamer anstiegen als in der Eurozone.
      ....
      http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/hans-werner-sinn-fed-v…
      Avatar
      schrieb am 16.06.12 10:08:09
      Beitrag Nr. 30 ()
      nochmal Sinn:

      Berlin - Der entscheidende Hinweis kam von jenem Mann, dessen Unterschrift die D-Mark-Scheine zierte: Der ehemalige Bundesbank-Chef Helmut Schlesinger machte den Münchener Ökonomen Hans-Werner Sinn auf einen seltsamen Posten in der Bundesbankstatistik aufmerksam: Ende 2010 waren dort Forderungen von mehr als 300 Milliarden Euro an andere Notenbanken des Euro-Systems verbucht. Sinn wunderte sich - und begann zu recherchieren. Was er herausfand, übertraf seine schlimmsten Erwartungen.
      ...
      Nach Wochen hatte Sinn ein Bild zusammengefügt, das den Betrachter erschauern lässt: Innerhalb des eigentlich harmlosen Zahlungsystems zwischen den Notenbanken der 17 Euro-Länder haben sich seit Beginn der Finanzkrise 2007 gewaltige Ungleichgewichte aufgebaut: Während die europäischen Krisenstaaten Italien, Spanien, Irland, Portugal und Griechenland Defizite von insgesamt mehr als 600 Milliarden Euro aufweisen, sind die Forderungen der Bundesbank mittlerweile auf 498 Milliarden Euro gestiegen.

      Solange die Währungsunion weiter besteht, ist das noch keine Katastrophe. Das Geld ist virtuell, es wird von den Notenbanken geschaffen, ohne dass es an anderer Stelle fehlt. Doch sobald ein Land austritt oder die Euro-Zone sogar ganz zerfällt, wird es brenzlig. "Wir sitzen in der Falle", sagt Sinn. "Wenn der Euro zerbrechen sollte, haben wir eine Forderung von fast 500 Milliarden Euro an ein System, das es dann nicht mehr gibt." 500 Milliarden Euro - das ist mehr als das anderthalbfache des Bundeshaushalts und deutlich mehr als alle Risiken, die alle Euro-Staaten zusammen bisher bei der Rettung der Währungsunion eingegangen sind.

      So viel steht allerdings nur im schlimmsten Fall auf dem Spiel, etwa wenn der Euro komplett zerbricht. Wesentlich realistischer ist dagegen ein Austritt eines Landes, zum Beispiel Griechenlands. In diesem Fall müssten alle anderen Notenbanken gemeinsam die Schulden der griechischen Notenbank tragen. Die Bundesbank wäre gemäß ihrem Anteil an der Europäischen Zentralbank (EZB) mit rund 28 Prozent dabei. Bei 108 Milliarden Euro griechischer Verbindlichkeiten wären das etwa 30 Milliarden Euro.

      "Jeder weiß jetzt, dass Deutschland den Euro retten muss"

      Sinn liebt die Provokation. Doch man glaubt ihm, dass er sich in dieser Sache ernsthaft Sorgen macht. Er sitzt in einem Restaurant im Berliner Regierungsviertel. Auf dem Tisch hat er seinen Laptop aufgeklappt. Mit dem unteren Ende seines Kaffeelöffels zeichnet er die gelben und blauen Linien nach, die sich über den Bildschirm schlängeln. Sie sollen zeigen, wie sehr die Euro-Zone aus den Fugen geraten ist. "Das ist gefährlich", sagt Sinn, und seine Augen blitzen. Durch die Forderungen an die anderen Notenbanken sei Deutschland erpressbar geworden. "Jeder weiß jetzt, dass wir den Euro retten müssen - und zwar um fast jeden Preis."
      ...
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/top-oekonom-hans-w…

      Und das wissen auch die Griechen :(


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      Der Verbleib Deutschland in der Euro-Zone bleibt ohne Alternative