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    Metabox - Focus Money gibt sich der Lächerlichkeit preis - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.09.00 19:53:17 von
    neuester Beitrag 24.06.01 03:06:00 von
    Beiträge: 32
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      schrieb am 30.09.00 19:53:17
      Beitrag Nr. 1 ()
      Am Tage der denkwürdigen Pressekonferenz des Metabox-Vorstands erschien in der neusten Ausgabe von „Focus Money“ (noch auf dem Informationsstand vom Wochenbeginn) ein großaufgemachter Artikel über Metabox, zwei ganze Seiten (S. 30-31), viel für einen Focus-Bericht. Ein Artikel, der beispielhaft ist für die Berichterstattung über das Unternehmen in der Börsenpresse im letzten halben Jahr. Man glaubt es kaum, wie die Wirklichkeit auf zwei Seiten so durch den Fleischwolf gedreht werden kann. Verfasser: Andreas Haslauer, Wirtschaftsjournalist. Hier der vollständige Artikel mit meinem Kommentar. Lest selbst.

      Im Visier: Met@box

      Am Scheideweg

      Über angekündigte Großaufträge herrschen immer noch Zweifel. Jetzt erwartet die Börse vom Management endlich Klarheit

      Business as usual für Ulrich Wickert. Die »Tagesthemen« widmen sich ausführlich dem jüngsten Kurssprung an der Wall Street. Passend dazu erscheint in der oberen Ecke der Mattscheibe der Hinweis eines Buchhändlers auf ein Börsenlexikon. Am unteren Bildrand blinkt ein Briefumschlag: Ein Kollege schickt noch die Agenda für das morgige Treffen per Mail. So sieht das Fernsehen der Zukunft aus – zumindest, wenn es nach Metabox-Chef Stefan Domeyer geht.


      Ob das Fernsehen der Zukunft so aussieht, hat mit Domeyer nicht das mindeste zu tun. Beim Digitalen und Interaktiven TV handelt es sich um eine weltweit auf rasantem Vormarsch befindliche technologische Revolution - mit entsprechenden Marktchancen für die in diesem Bereich tätigen Unternehmen. Aber wir wollen nicht kleinlich sein.

      Der Vorstandsvorsitzende des Hildesheimer Unternehmens will mit seinen Set-Top-Boxen die Schnittstelle für das Zusammenwachsen von Fernsehen, Computer und Internet liefern.

      Doch der Metabox-Boss ist ins Zwielicht geraten: geplatzte Geschäfte...


      Nanu, hier werden wir das erste Mal stutzig: ein Geschäft ist geplatzt, Südafrika, übrigens von geringer Bedeutung im Vergleich zu den eigentlichen Vorhaben. Warum also der Plural?

      ... fragwürdige Aufträge, Bestellungen, bei denen es sich offenbar nur um Absichtserklärungen und Rahmenvereinbarungen handelt.

      Jetzt geht’s los: an dieser Stelle beginnt der Focus-Journalist, die Tatsachen zielgerichtet zu verdrehen, eine Methode, die er für den Rest seines Artikels beibehalten wird. „Bestellungen, bei denen es sich offenbar nur um Absichtserklärungen und Rahmenvereinbarungen handelt.“ Was haben wir denn tatsächlich: Wir haben eine Bestellung, eine Rahmenvereinbarung und eine Absichtserklärung; bei der Bestellung handelt es sich um keine Rahmenvereinbarung und keine Absichtserklärung, und bei den beiden letzteren nicht um eine Bestellung. Dergleichen ist niemals behauptet worden.

      Aber man merkt schon, der Journalist verfolgt ein Ziel: Ins Zwielicht sei der Herr Domeyer geraten, so seine Ausgangsbehauptung. Und da wird er ihn jetzt hinrücken.

      »Die nächsten Wochen sind für Domeyer entscheidend. Entweder entwickelt sich Metabox zum Marktführer oder verschwindet in der Versenkung«, mahnt Oliver Graf Wrangel vom Bankhaus Merck, Finck & Co.

      So einen Unsinn würde Wrangel nie von sich geben. Ich kenne ihn. Am Montag werde ich ihn fragen. Warum entweder Marktführer oder in der Versenkung verschwinden? Hat hier jemand zuviel Alexander-Kluge-Filme gesehen? In Gefahr und höchster Not - bringt der Mittelweg den Tod, oder wie? Weiter unten bekommen wir die Bestätigung: Der Herr Haslauer liebt die einfachen, zugepitzten Alternativen. Alles oder Nichts. „Hopp oder Topp“ heißt da die Zwischenüberschrift. Ein untrügliches Kennzeichen für Boulevardjournalismus.

      Erste Anzeichen.

      Bereits im Frühjahr dieses Jahres platzte ein angekündigter Auftrag der südafrikanischen Internet-Firma Eagle International. Wert: zehn Millionen Mark.
      Wirklich bereits im Frühjahr? Domeyer, der sich als führender Anbieter von Set-Top-Boxen sieht...

      Als ernstzunehmenden Wettbewerber sieht er sein Unternehmen, der Herr Domeyer, das sich eine Scheibe vom großen Kuchen abschneiden möchte, aber nicht als führenden Anbieter. Das sind im Augenblick Scientific Atlanta und Motorola, und der Metabox-Chef weiß dies genau und hat nie anderes behauptet.

      ... die Multimedia-Inhalte per Satellit und Telefonanschluss auf den TV-Bildschirm holen, legte mit neuen Ankündigungen nach. Doch Beobachter zweifeln an den angeblichen Bestellungen im Wert von 2,8 Milliarden Mark.

      Sieh an, so soll’s also laufen. Es war doch in Wahrheit nur der Herr Haslauer, der die Rahmenvereinbarung und den Letter of Intent gerade zu einer festen Bestellung erklärt hatte. Um sie jetzt nämlich „angeblich“ nennen zu können. Die Metabox AG jedenfalls hat nie behauptet, Bestellungen im Wert von 2,8 Millarden Mark erhalten zu haben. Aber wir wissen ja: Am Ende soll der Herr Domeyer im Zwielicht stehen. Das muß doch irgendwie hinzudrehen sein.

      Den zweiten Großauftrag über die Lieferung von einer halben Million Boxen meldete Domeyer im April. Nein, das war der erste Großauftrag. Vorher gab es keinen. Den Auftraggeber will er bis heute nicht nennen – angeblich »aus Marketinggründen«.

      Nein, nicht „aus Marketinggründen“. Die Situation im Heimatland dieses Kunden ist sehr komplex. Es wird um Lizenzerteilungen und die Aufteilung des Marktes mit einer Heftigkeit gerungen, wie ich es aus keinem anderen Land dieser Erde kenne. Die höchste politische Ebene ist involviert. Ein wahrhaft sensibles Feld – jeder, der sich eingehender mit der Situation befaßt hat, kann die Geheimhaltung gut verstehen. Ich könnte dem Herrn Haslauer da die Lektüre eines gewissen Threads hier empfehlen – aber wir wollen ihn nicht überfordern.

      Branchenkenner vermuten, dass es sich um die israelische Telekom-Firma Ampa Investments handelt, an der sich Metabox im März mit 3,5 Prozent beteiligte.

      Oh Mann. Ampa Investments ist keine Telekom-Firma, sondern die Investment-Gesellschaft eines großen israelischen Mischkonzerns, der aber in der Telekommunikationsbranche gerade nicht tätig ist. Außerdem hat sich nicht Metabox an Ampa beteiligt, sondern Ampa an Metabox.

      Geheimniskrämerei.

      Die dritte Erfolgsmeldung verbreitete Domeyer Ende Juni: Das skandinavische E-Commerce-Konsortium Inter-Nordic habe 1,8 Millionen Boxen für die nächsten zwei Jahre bestellt.


      Jetzt wird’s arg. Nein, das verbreitete Herr Domeyer nicht. Er verbreitete den Abschluß eines Letter of Intent über eine geplante Lieferung der Boxen. Und daß das ein Unterschied ist, hat uns ja Herr Haslauer gerade selbst erklärt.

      Bei den Skandinaviern handelt es sich um einen Zusammenschluss von unbekannten High-Tech-Investoren aus Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland. »Jedoch ist der Vertrag noch lange nicht unter Dach und Fach, denn in diesem Fall handelt es sich lediglich um eine Absichtserklärung«, warnt Götz Albert von Independent Research.

      Eben. Und anders wurde es auch nie behauptet. Kein ernstzunehmender Analyst hat diesen Vertrag in seine Gewinnschätzungen eingepreist, und Herr Domeyer tat dies auch nicht. Allerdings ist ein Letter of Intent im internationalen Wirtschaftsverkehr eine überaus übliche Form eines Vorvertrags, der juristisch gesehen nach dem angelsächsischen Recht (an das sich der internationale Wirtschaftsverkehr anlehnt) eine engere Bindungswirkung begründet als eine Absichtserklärung nach deutschem Recht. Aber wir wollen ja Herrn Haslauer nicht überfordern.

      Obwohl Boxen-Chef Domeyer bis jetzt nur eine kostenlose Server-Infrastruktur in den hohen Norden lieferte...

      Jetzt läuft der Fleischwolf auf vollen Touren und der Focus-Mann gerät ins Fabulieren: Domeyer lieferte bis jetzt rein gar nichts in den hohen Norden; er lieferte Server in den Süden, weil er dafür eine feste Bestellung hat; und das tat er nicht kostenlos, sondern erzielte damit 5 Millionen Mark Einnahmen.

      ... kalkuliert er für das laufende Jahr schon 20 Prozent der Auftragssumme ein.

      Hier wird’s kriminell. Aber nicht bei Herrn Domeyer, sondern bei Herrn Haslauer. Der Herr Domeyer hat von dem Letter of Intent-Abschluß mit dem skandinavischen Konsortium keine müde Mark in gar nichts einkalkuliert. Nur aus dem Israel-Deal, bei dem es sich um eine feste Bestellung handelt, kalkulierte er völlig korrekt 20 % des Umsatzes für das laufende Jahr ein. Weil ja eigentlich von den 500.000 Boxen in diesem Jahr noch 100.000 geliefert werden sollten - wie wir seit vorgestern wissen, muß der Lieferbeginn nun aber um drei Monate verschoben werden. Bedauerlich in der Tat, aber auch sowas kommt vor, wie wir u.a. bei Microsoft des öfteren erleben müssen.

      Wieder will der 39-jährige Diplomkaufmann Domeyer die Auftraggeber nicht nennen. Zweifelhafte Begründung: Wegen der Zweitplatzierung der Metabox-Aktien an der Londoner Börse dürfen keine neue Planzahlen veröffentlicht werden.

      Langsam fehlen mir die Worte. Er nennt die Auftraggeber nicht, weil wegen der Zweitplazierung an der Londoner Börse keine neuen Planzahlen veröffentlicht werden dürfen??? Mann, Mann, Haslauer... Das ist so, wie wenn Sie sagen würden, weil die Glühbirne kaputtgegangen ist, tropft jetzt der Wasserhahn. Hätten Sie nicht vielleicht Sportreporter werden können? Oder Klatschspaltenredakteur bei Frau im Spiegel?

      Das vierte Großgeschäft mit dem französischen Digital-Hersteller für Multimedia-Boxen Worldsat S.A.R.L. das dritte soll es werden sieht eine Bestellmenge von 500 000 Boxen vor. »Kein definitiver Auftrag, sondern nur ein Rahmenvertrag, der über mehrere Tranchen läuft. Dieser kann schon wieder nach der ersten Tranche gekündigt werden«, warnt Analyst Wrangel.« Genaue Angaben – wieder Fehlanzeige.

      Na Gottseidank haben Sie da einfach geschrieben, was Wrangel Ihnen gesagt hat. So haben wir mal einen Satz ohne gravierenden Unfug.

      Auf Grund der vermeintlichen Aufträge...

      Vermeintliche Aufträge? Wieder wird unterstellt, es seien Aufträge behauptet worden, die gar keine sind. Dabei war es doch nur der Herr Haslauer, der das so hingedreht hatte.

      ...schraubte Domeyer seine Umsatzprognosen nach oben: Für 2000 erwartet Metabox-Chef Domeyer 200 Millionen Mark, ein weiteres Jahr später sollen es schon 600 Millionen Mark werden – viermal mehr als bisher geplant.

      Der Focus-Mann ist fast am Ziel. Aufgrund von vermeintlichen Aufträgen, die in Wirklichkeit gar keine sind, hat Herr Domeyer seine Umsatzprognosen nach oben geschraubt. Ein Betrüger also.

      In Wahrheit wurde diese Umsatzprognose aber im wesentlichen aus dem Israelgeschäft abgeleitet (allemal für 2000), und da handelt es sich um einen echten und keinen vermeintlichen Auftrag. Herr Haslauer hat nur alles durcheinandergebracht und dreht es so hin, daß am Ende nur ja eine Betrugsgeschichte dabei herauskommt.

      Ungewisse Prognosen für die Zukunft

      Im vergangenen Geschäftsjahr konnte Metabox den Umsatz deutlich steigern, dennoch erlitt das Multimedia-Unternehmen 5,7 Millionen Mark Verlust. Für 2000 peilt Unternehmens-Chef Domeyer 200 Millionen Mark Umsatz an. Dafür kalkuliert er jedoch 20 Prozent eines Großauftrags ein, bei dem noch nicht einmal der Vertrag unterschrieben ist.


      Jetzt setzt er nochmal so richtig einen drauf. Aus dem Unsinn, den er daherfabuliert hat, zieht er nun genau die falsche Schlußfolgerung - und hat endlich erreicht, was er wollte: Herrn Domeyer zum Betrüger zu stempeln. Das wird Focus noch einigen Ärger bereiten. Der Israel-Vertrag, der die Grundlage der Umsatzkalkulation bildet, ist natürlich unterschrieben. Diese Aussage erfüllt so ziemlich alle presserechtlichen Tatbestände, vor denen ein Journalist sich hüten sollte: Üble Nachrede und Kreditgefährdung, auf der Grundlage einer unwahren Tatsachenbehauptung. Ich hoffe, Herr Haslauer, Sie oder Ihr Blatt sind gegen sowas versichert. Wenn Sie so weiter machen, werden Sie nicht mehr lange Freude an Ihrer Berufstätigkeit haben – auch nicht bei Frau im Spiegel.

      Zu den Kunden der Hildesheimer gehören Pay-TV-Unternehmen sowie Kabelbetreiber. Von dem Wachstumsmarkt ist auch das US-Marktforschungsinstitut Forrester Research überzeugt: Die Amerikaner rechnen bis in fünf Jahren mit einem Gesamtmarkt von mehr als 180 Millionen Boxen.

      Hätten Sie es doch bloß dabei bewenden lassen, schlicht zu berichten, was Andere sagen oder schreiben...

      Hopp oder topp?

      Ohne die bereits vollmundig angekündigten Aufträge sieht es jedoch für das Hildesheimer Multimedia-Unternehmen düster aus. Dies zeigte schon der Insolvenzfall der Augsburger Software-Firma Infomatec, die kleinlaut ihre angekündigten Aufträge und Erwartungen zurücknehmen musste. Folge: Die Banken kündigten dem Unternehmen sämtliche Darlehen – das Unternehmen steht jetzt vor dem Aus.


      Regel Nummer eins des Wirtschafts-Skandaljournalismus: rücke das Unternehmen, dem Du einen Skandal anhängen willst, in die Nähe eines anderen, das tatsächlich einen Skandal hatte. Stelle irgendeine Verbindung her, nenne beide in einem Atemzug, und schildere nun dramatisch den Niedergang des tatsächlichen Skandalunternehmens. Das wird seine Wirkung nicht verfehlen. Funktioniert immer.

      Die Experten von Indepedent Research stufen schon jetzt die Metabox-Aktie auf »Untergewichten.« Nach ihrer Ansicht wird Metabox es schwer haben, vor allem in den wirklich wichtigen Märkten wie Deutschland Fuß zu fassen, denn allein »schon die Implementierung von Premiere hat gezeigt, mit welcher Vorsicht Neuerungen aufgenommen werden«.

      Experten? Von Independent Research? Sind Sie sicher, daß die sich auch nur ansatzweise mit dem Geschäftsmodell von Metabox befaßt haben? Eher nicht, denn mit Premiere hat das nicht das mindeste zu tun. Premiere ist das Gegenbeispiel, das zeigt, wie’s eben nicht funktioniert.

      Für sie ist es auch nur schwer vorstellbar, dass die Kirchgruppe (Premiere World) nicht selbst die Möglichkeiten des interaktiven Fernsehens mit ihrem erheblichen Cross-Selling-Potenzial nutzen will.

      Da sind wir wieder bei der Glühbirnen-Wasserhahn-Logik angelangt. Also entweder Potential oder kein Potential! Nun also doch Potential. Aber jetzt Kirch der Potentat, der sagt, ich will selbst nutzen, und ich bin hier nun mal der Platzhirsch. Ich lass hier niemand sonst mitmischen. Nur über meine Leiche. Na wenn Sie wüßten, Haslauer, wie da der Wind gedreht hat. Warum wohl bekommen wir jetzt die offenen Standards wie MHP, und sogar gesetzliche Regelungen, die Lösungen a la Kirch verhindern?

      Zudem verschärft sich die Konkurrenz, denn mit Microsoft, Philips oder Nokia drängen Milliarden-Konzerne in den hart umkämpften Markt der Multimedia-Boxen. Deshalb muss angezweifelt werden, dass sich die 150-Mann-Firma gegen die internationalen High-Tech-Giganten behaupten kann. Analyst Götz von Independent Research bringt es auf den Punkt: »Aktionäre sollten zunächst von der Aktie Abschied nehmen und vor neuen Engagements abwarten.«

      ANDREAS HASLAUER



      Ich behaupte nicht, daß diese Art von „Berichterstattung“ über Metabox der einzige Grund für den Kursverfall ist. Auch das Unternehmen selbst und der CEO haben Fehler gemacht. Eine ausführlichere Analyse ist in Arbeit. Aber mit derlei Artikeln wurden die Anleger und die Börsenwelt weichgekocht. Es entstand eine psychologisch völlig überhitzte, hysterisierte Situation – zu der die Boarddiskussionen natürlich beitrugen. Stichwort Glaubenskrieg. In dieser Situation durfte dem Unternehmen bei Strafe des absoluten Kurssturzes nun keinerlei Fehler mehr unterlaufen. Und so läuft’s eben nicht. Fehler, Verzögerungen, Verschiebungen kommen nun mal vor. Siehe Microsoft. Aber bei Metabox war die Stimmung vorher so aufbereitet worden, daß hier jetzt gnadenlos mit zweierlei Maß gemessen wird.

      Man muß endlich anfangen, gegen derartige Falschberichterstattung vorzugehen. Ich habe es mit dem Handelsblatt seinerzeit vorexerziert, und das hat dort auch gewirkt. Wenn man sich nicht wehrt, ufert die Presse aus. Die brauchen Skandalfälle. Das ist dort das Salz in der Suppe.

      Nochmal zu Ihnen, Herr Haslauer. Wollen Sie es sich nicht nochmal überlegen? Muß es denn unbedingt Journalismus sein? Ich wüßte einen richtig ehrbaren Handwerksberuf für Sie. Einer, bei dem Sie ungestraft und ohne Schaden anzurichten jeden Tag mit dem Fleischwolf hantieren können.

      Jan Philip Roth
      Avatar
      schrieb am 30.09.00 19:58:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nicht nur wir Exaktionäre haben das Vertrauen verloren auch die Betreuerbanken (Merk Finck etc.), dies ist das
      wesentliche in dem Artikel. Wie sowas enden kann sieht man ja bei Gigabell oder Informatec.

      Das Risiko ist jetzt deutlich höher, daß es noch weiter runtergeht, als das eine Gegenbewegung einsetzt.

      Alltimelow 19 bzw. 3,8!!
      Avatar
      schrieb am 30.09.00 20:34:33
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ja so ist sie unsere Blumentopf-Presse immer das schreiben was die Masse hören will und momentan wollen alle einen Skandal.Ich will hier nichts verteidigen aber gut zu wissen das einige Leute das Denken nicht ganz aufgeben haben.
      Avatar
      schrieb am 30.09.00 21:23:44
      Beitrag Nr. 4 ()
      @ Janphil

      Zuerst: Hast dir verdammt viel Arbeit gemacht und alles schön zergliedert und kommentiert.

      Dafür muss man dir hier danken.

      Darüberhinaus finde ich deine Argumentation echt überzeugender als das Geschreibsel von diesem Herrn Wiehießerdochgleich. Ist viel Wahres drin in deiner Kritik, andererseits entkräftest du nicht wirklich die vorhandenen Zweifel an der Metabox. Es kann sehr gut so sein, wie du es siehst, muss es aber nicht. In 8 Wochen wissen wir es!!!

      Gösta, investiert
      Avatar
      schrieb am 30.09.00 21:23:59
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ich denke mal, zu den Ex-Aktionären gehören v.a. die Leute, die vor 3-4 Monaten während des Hypes eingestiegen sind. Die Leute, die schon länger dabei sind, werden größtenteils nachgelegt haben (meine Beobachtung). Wenn ihr meint, daß sich bei Metabox fundamental irgendwas geändert hat, seid ihr auf dem Holzweg.

      MBX hat da ein kleines Maschinchen am Start, daß der Konkurrenz noch das Fürchten lehren wird. Totgesagte leben länger.

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      Avatar
      schrieb am 30.09.00 22:57:35
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo Janphil,

      tja, Fakten, Fakten, Fakten und immer an die Leser denken.

      Dieser Artikel ist wirklich das Übelste, was ich bis jetzt
      gelesen habe. Wie lange hat sich Herr Haslauer mit MBX beschäftigt? Er hat sich ja noch nicht mal die Mühe gemacht, die Adhocs zu lesen. Wenn MBX Entwickler beschäftigen würde, die solche groben Fehler (?) machen, wären sie wirklich bald pleite.

      Auffällig finde ich es auch, dass sich anscheinend keiner mehr dafür interessiert. Und alle scheinen sich jetzt ja ganz sicher zu sein, dass MBX der größte Betrugsfall am Neuen Markt wird. Wir werden sehen.

      Janphil, unternimmst Du etwas gegen diesen Bericht?

      Gruss
      Oliver
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 00:51:52
      Beitrag Nr. 7 ()
      Wow!

      Den kannte ich noch nicht!!!
      Überhaupt lese ich wenig Magazine. Ist vielleicht ein Fehler. So langsam wird es aber richtig grob. Gute Analyse Janphil. Kann mich nur anschließen. Auch wenn es im Moment nichts bringt sich dagegen zu stemmen sollte das doch zumindest ausreichen um auch die letzten Warnleuchten durchbrennen zu lassen. Den Pulitzer Preis gibts dafür sicher nicht. Aber vielleicht jede Menge Kohle? Wenn alle Gerüchte (mehr ist es nunmal nicht) gegen MBX irgendwann widerlegbar sein sollten muß es doch wohl Entschuldigungen vom allerfeinsten hageln.

      Entweder haben sich gewisse Leute ernsthaft vorgenommen eine zweite E*-*V noch einmal gewaltig im Steilflug abzubremsen um zu Emmissionskursen mit dabei zu sein oder es ist allerbilligster Sensationsjournalismus wie man ihn bislang von gewissen Magizinen und Zeitungen nicht gewöhnt war. Warum also der schnelle Wandel vom soliden Journalisten zum Leithammel? Wie auch immer dieses hier ausgeht! Es wird ein EXTREM schwerer Schaden für die zukünftigen Startups zurückbleiben, der meiner Meinung nach nicht wieder gut gemacht werden kann. Dieses ist gewissen Elementen selbstverständlich völlig egal, denn hier geht es ja nur um das Eine. In diesem Segment mehr als irgendwo sonst......
      Die Zukunft ist plötzlich befremdlicher als jemals zuvor.......
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 10:58:22
      Beitrag Nr. 8 ()
      @Janphil

      Danke für die Ausführungen. Hier lesen aber vor allem Leute, die die Fakten - auch dank deiner Bemühungen - kennen. Und Leute, die leider rationalen Argumenten nicht zugänglich sind. Deshalb würde Deine gute Analyse die größte Wirkung erzielen,wenn sie in der Wirtschaftspresse veröffentlicht wird. Ich hoffe, Du kannst Sie dort plazieren.

      Gruß DTK
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 11:44:11
      Beitrag Nr. 9 ()
      @Janphil
      ich würde mich gerne DTK anschließen - dein Artikel gehört veröffentlicht -, allerdings dürfte klar sein, daß es kaum möglich sein wird, eine solche Art von erhellendem close reading irgendwo unterzubringen: da hackt die eine Krähe der anderen kein Auge aus.
      Vielleicht wäre ein Kommentar irgendwo möglich, aber deine Analyse zeigt zu deutlich die Methoden auf - so was liest kein Journalist gerne, nicht einmal wenn´s von der Konkurrenz verbrochen worden ist; denn das schärft den Blick des Lesers für die überall angewandten Muster!!!
      Allerdings sind auch wir aufgerufen. Ich werde bei der Redaktion vorstellig werden und auf die strafrechtlich relevanten Aspekte dieser Schmiererei hinweisen. Und ich hoffe, daß das Konsequenzen hat.
      Vielleicht begreifen größere Blätter auch, daß sie damit nicht nur das gesamte Segment schädigen, sondern natürlich vor allem die Aktionäre, für die sie doch angeblich eintreten. Das ist doch ihr berufsethischer Anspruch, den sie schwer verletzen.
      Zuletzt wird der eine oder andere Chefredakteur auch merken, daß er damit das Allerschlimmste tut oder zuläßt: nämlich Selbstbeschädigung.
      In ein paar Monaten, wenn sich die Dinge geklärt haben, wenn der Rauch über Agincourt verflogen ist - und wenn Met@box und seine Shareholder ´siegreich´ dastehn,
      dann sollten wir die ansprechen, die aufgrund der Börsen´berichterstattung´ und -´analytik´ Geld verloren haben, weil sie sich zu Panikverkäufen haben treiben lassen.......... Ich werde darauf zurückkommen.
      Best
      Lark
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 11:49:44
      Beitrag Nr. 10 ()
      @larc

      Leider hast Du recht. Dennoch: Falls der Beitrag veröffentlicht wird, gibt es auch außerhalb vom WO ein ganze Reihe von Zeitgenossen, die differenzieren können und für die der Beitrag von Janphil aufzeigt, welches Niveau ein Teil der Wirtschaftspresse besitzt.

      Gruß DTK
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 11:50:39
      Beitrag Nr. 11 ()
      @janphil
      "geplatzte Aufträge..."
      Na ja vielleicht wissen die wie üblich mehr als wir und soviel wie Domeyer...
      :laugh: :laugh: :laugh:
      PS. Is schon süss bei der derzeitigen Lage, auf Nebenkriegsschauplätze zu wechseln. Lenkt irgendwie ab.
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 11:56:46
      Beitrag Nr. 12 ()
      Was ist eigentlich die Webadresse von MetaTV?:

      - über DODOS Metabox-info.de die Adresse metatv.de oder:

      - meta-tv.de/homepage/topselect.html

      die letztgenannte Adresse angeblich privat von einem
      Patrick Prüfling aus München erstellt!?
      Wer sagte nicht in einem Thread dieser Tage, das MetaTv nach München
      umziehen wird?
      Genau so stelle ich mir die MetaTv Homepagevor!!!
      In etwa ähnliche Links. Als TV-Sender bevorzugt empfohlen
      N24. NTV, DPA-News,etc. Auch Link zu Frauenfinanztreff
      = Gatrixx, etc!!!

      Schaut Euch das unbedingt einmal an!

      Grüsse

      slog
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 11:57:59
      Beitrag Nr. 13 ()
      an Alle:
      Sind Meta-tv und Metatv (siehe DODOS Homepage!) identisch???
      Wer sind die Urheber der Seiten?
      Versucht Metabox unter ähnlichen Kürzeln ein Testverfahren durchzuziehen?

      Grüsse

      slog
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 12:04:19
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort von Kimba:

      @ slog
      Ist ja sensationell. Seit heute?
      Unter Hochzeit finde ich folgenden Hinweis: "Noch nicht fit für die Hochzeit? Wir helfen Ihnen in die Puschen!"
      Vorzüglicher Tip
      Cu
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 12:04:21
      Beitrag Nr. 15 ()
      @Slog

      Wuhhuuarrr.
      DER Link ist cool! Und der Tennisplatz erst.......so passend.....wieher......
      Stand der Link auch im Focus Money?
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 12:16:31
      Beitrag Nr. 16 ()
      @ aurin

      gehe dort einmal aufden Link "Suche".Du findest eine
      ähnliche Struktur wie bei MetaTv.

      Oder gehe zu den Links "TV" und "Video".

      Das Ganze von einem Privatmann mit Namen Patrick Prüfling?

      Grüsse slog
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 12:18:04
      Beitrag Nr. 17 ()
      schachfrucht, du Argumentationsgenie, wenn ´die mehr wissen´ - sollte das dann nicht erst recht in eine
      k o n k l u d e n t e
      Darstellung münden?
      Dies ist übrigens kein Nebenkriegsschauplatz - wärst du sonst auch hier?!?!?
      Lark
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 12:21:50
      Beitrag Nr. 18 ()
      @ slog und aurin

      Bitte nicht gerade hier.

      Danke, JP
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 12:33:57
      Beitrag Nr. 19 ()
      @Janphil.

      Ja hast recht sorry. Hast du nicht verdient. Da macht man schon einen Reg Thread auf und dann sowas.
      Slog hat diesen Müll aber mittlerweile in fast jedem Thread gepostet.
      Hat aber einen gewissen Witz. Frage mich wer diese Site erstellt hat.
      Hast du übrigens schon die EAS gelesen? Ich liege noch mit Tastatur im Bett und bin mal wieder zu faul zum Kiosk zu laufen. Vielleicht will ich es auch einfach gar nicht wissen..........
      Ist aber doch sicher auch ganz interessant oder?


      @Slog
      Patrick bist du´s? :(
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 12:36:17
      Beitrag Nr. 20 ()
      @lark
      Wenn sich 30 Leute auf mich stürzen, dann interessiert es mich natürlich ungemein, ob der eine seinen Baseballschläger oder nur seine Fäuste benutzt. Deswegen mache ich natürlich auch einen Thread auf und stürze mich auf Details, ohne vielleicht auf die zukünftige Vorgehensweise und Hauptkriegsschauplätze (z.B. als Anregung Domeyer, aber davon hält janphil wahrscheinlich nicht so viel...) einzugehen...
      :laugh:
      So eine Gewichtung finde ich einfach nur noch amüsant, wenn man dann zudem noch die psychologische Motivation berücksichtigt...
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 13:21:05
      Beitrag Nr. 21 ()
      @janphill

      Leider begibt sich "Euro am Sonntag" auf ein selbiges Niveau.

      "...Wenn sich die Auslieferung der Systeme lediglich um 2 Monate verzögert, so müssen die 128 Millionen Umsatz logischerweise im Jahr 2001 ... Ergo müsste Met@box im Jahr 2001 insgesamt 728 Millionen Mark Umsatz machen. Wo also sind in der Rechnung von Herrn Dohmeyer die 128 Millionen Mark geblieben ? ..."


      "... Bis Januar 2001 läuft die Lock-Up-Periode, in der die Alteigentümer ihre Aktien nicht veräußern dürfen. Haben die Gründer die Welle von Ad-Hoc-Meldungen und den Kurssprung im Juli zum Aktienverkauf genutzt ? ..."


      Auch wenn man die schlechte Informationspolitik von Met@box nicht Gut heißen kann, kann man bei solchen Berichten auch nur den Kopf schütteln. Die beiden Zitate wurden schon über die Woche an den Boards diskutiert. Ich finde es eine Frechheit die angesprochenen Probleme mit einer Frage zu beenden, so daß es dem Anleger überlassen bleibt, die passende Antwort zu finden - im Bericht wird dem Anleger auch nicht zum Verkauf geraten.
      Die erste Aussage besticht ja durch Dummheit - ich glaube in einem Zeitraum von 2 Jahren sollten die 500000 STBs ausgeliefert werden. Die Logik von EURO ist dann: Wenn der Auftrag verschoben wird, bleibt das Datum des Vertragsendes fix und somit müssen die STBs anstatt in 24 nun in 22 Monaten geliefert, was den Umsatz natürlich für 2001 erhöht. Naja ...
      Der zweite Punkt wird ja geprüpft, aber so einen Vorwurf zu machen ist schon ziemlich hart. Sollten die ad-hoc`s nur zum Pushen über die Ticker gelaufen sein, so war das vom Unternehmen ziemlich schlecht geplant - ich glaube, da hätte man wohl eher 3 Monate später mit begonnen.

      Ich verstehe schon, daß es einfacher ist das nachzuplappern, was andere schon vorgekaut haben, aber wenigstens eine plausible Argumentationskette kann man doch von den Analysten erwarten !?
      Kann mir vielleicht jemand eine vernünftige Zeitung oder eine Homepage empfehlen ?

      So ... da die Stimmung ja wegen MBX ziemlich gereizt ist, hoffe ich daß ich hier nicht zerrissen werde und bitte um eventuell sachliche Kommentare.

      P.S.: Ich werde wohl auch noch `ne Mail an EURO schicken müssen, der den gleichen Standpunkt beinhaltet.
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 19:19:32
      Beitrag Nr. 22 ()
      Zu dem Euro am Sonntag-Artikel möchte ich auf meinen Kommentar "Narrenfreiheit statt Pressefreiheit" hinweisen.

      JP

      P.S. Meine Threads erscheinen übrigens nur noch im Board "Neuer Markt (reg.)".
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 21:03:17
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hallo,
      wirklich ein klasse Beitrag. Habe den Focus-Artikel auch gelesen ( mehr überflogen ) und mich gewundert, was sogenannte Fach-Magazine alles hervorbringen. Blätter die solche Berichte, noch dazu in solch angespanntem Umfeld, veröffentlichen, haben nicht das geringste Recht an der Öffentlichkeitsarbeit der metabox AG herumzukritisieren. In dem Bericht stimmte fast nichts. Es wurde tatsächlich alles so hingestellt, daß es negativ klingen mußte. Auf jeden Fall ein Bericht, der Domi ein wenig entlastet, weil man sieht, aus welcher Ecke die Kursmanipulationen kommen.
      Noch besteht immerhin die Möglichkeit, daß man metabox keine kriminellen Machenschaften nachweisen kann, die neuen Phönix-Boxen ein Riesenerfolg werden ( warum eigentlich nicht ?? ) und der Aktienkurs in den nächsten Wochen/Monaten steigen wird.

      Wurde eigentlich schon eine Gegendarstellung erwirkt???

      Gruß

      M.Z.
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 21:09:54
      Beitrag Nr. 24 ()
      Kompliment Jan Philip,

      wie gewohnt auf den Punkt gebracht.

      Die zahlenmäßige Übermacht der Presse ( gar BILD meldete sich zu Wort, lediglich die süddt. eine Spur differenzierend ), der Analysten und der willfährigen Mitläufer erinnern mich tatsächlich an die Schlacht um Azincourt.

      IV. Akt / 3. Szene

      Vorabend der Schlacht Vhl. 60.000-12.000
      Das englische Lager

      Westmorland: O hätten wir nun hier, nur ein Zehntausend von dem Volk in England, das heut ohn Arbeit ist.

      König: Wer wünschte so ?
      ...
      Nein bester Vetter: Zum Tode ausersehn, sind wir genug
      Zu unsers Lands Verlust ! Und wenn wir leben:

      Je kleinre Zahl, je größres Ehrenteil
      ...
      O wünsch nicht einen mehr !
      Ruf lieber aus dem Heere, Westmorland,
      Dass jeder, der nicht Lust zu fechten hat,
      nur hinziehn mag! Man stell ihm seinen Paß
      Und stecke Reisegeld in seinen Beutel:
      Wir wollen nicht in deß Geselschaft sterben
      ...
      Der heut`ge Tag heißt Metabox`s Fest:
      Der, so ihn überlebt und heimgelangt,
      Wird auf dem Sprung stehn, nennt man diesen Tag,
      ...
      Wer heut am Leben bleibt und kommt zu Jahren,
      der gibt ein Fest am Abend vorher jährlich
      ...
      Streift dann den Ärmel auf, zeigt seine Narben
      Und sagt: Am Krispiantag empfing ich die !
      ...
      Denn welcher heut sein Blut mit mir vergießt,
      Der wird mein Bruder ! Sei er noch so niedrig:
      Der heut`ge Tag wird adeln seinen Stand,
      Und Edelleut in England, jetzt im Bett,
      Verfluchen einst, dass sie nicht hier gewesen,
      Und werden kleinlaut, wenn nur jemand spricht,

      Der mit uns focht am Sankt-Krispinus Tag !


      ( Henry V. / Shakespeare )

      Wollte euch diese nette Analogie nicht vorenthalten. Was derzeit passiert ist mit Logik nicht mehr nachvollziehbar. Marktkap. und korrigierter 2000er Umsatz annähernd 1/1. Journalisten schreiben schwadroniertes von einander ab und es potenziert sich. Kaum einer im Herdentrieb nimmt sich die Zeit innezuhalten und nachzudenden.

      Mir waren die Presse-Ungereimtheiten aufgefallen und ich bin daher dankbar, dass sich jemand die Arbeit machte einen Artikel auseinanderzunehmen. Die anderen sind übrigens kaum besser.

      Rechtlich bedenklich ist aber der leichtfertig damit verursachte Flur- und Imageschaden...

      Andererseits kann man auch beobachten, dass einige wohl kühlen Kopf bewahren. Dabei sprechen die Umsätze der letzten Tage Bände:

      Frei nach Kostolany:

      Fallende Kurse bei hohen Umsätzen bedeuten, dass die Aktien von den zittrigen zu den starken Händen wechseln.

      ( Die möglicherweise die Preise gar nicht fassen können )

      Schließlich bedeuten Gewinnwarnungen sonst ( vgl. Nokia, Intel, apple ), dass man implizit erklärt in Zukunft weniger auszuweisen. Mbox äußert sich in gegenteiliger Richtung.

      So long, Ungemein unterhaltenter Vorgang

      Bleibt abzuwarten ob nicht am Ende Mbox Schadensansprüche realisiert, nachdem sich einige ohne stichhaltige Beweise sehr weit aus dem Fenster lehnten. Bernecker war der Erste mit nem Schuß vor dem Bug. Nicht zuletzt dieser Umstand dürfte Motiv für die überschäumenden Kommentare sein...

      Grüße pd aus Heidelberg
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 22:01:22
      Beitrag Nr. 25 ()
      Ja schön, Placido, auf welche Analogie du da ebenfalls gestoßen bist. Guck doch mal in meinen Shakespeare-Thread, der seit
      zwei Tagen von Teilnehmern an der Schlacht von Agincourt (!) bestückt wird.
      Ich habe gehört, du sollst dich schon erfolgreich mit Doc Martin auseinandergesetzt haben.
      Nice to meet you.
      Never forget:
      All things are ready, if our minds be so.

      Best
      Lark
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 22:13:33
      Beitrag Nr. 26 ()
      Excellent!!!

      Hoffe es hilft uns auch!!Willst du dich nicht mal bei MBX für die PR bewerben?
      gruß
      lunder
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 22:28:28
      Beitrag Nr. 27 ()
      Sorry old chap,

      hatte deine Threads in nonreg. nicht gelesen. Plagiieren ist meine Art.

      Deine Anspielung in diesem Thread ( zit. "Rauch über Agincourt verflogen " ) hatte mich allerdings an eine meiner Lieblings-Passagen erinnert. Übrigens auch überzeugend im Streifen von Branagh dargestellt.

      Hatte mich im showdown der vermeintlichen Insider ( Tali vs. fd ) eingeklingt mit:

      Langsam verzieht sich der Nebel: Akteure und Schlachtfeld werden sichtbar.

      1. Das einzige was mich bisher rechtlich verunsichert hatte, war die Aussage von findus 1 über die Beteiligungsstruktur an der Mbox - Entwicklungs Gmbh. ( Behauptung: Mbox-Pospekt 50,2 tatsächlich aber 50/50 )

      Findus musste jedoch "nach Rücksprache" einräumen, dass die Mbox AG wohl versehentlich doch 50,2 % hält. Dies ist nicht nur eine Ungenauigkeit von 0,2% und damit zu vernachlässigen. Es ist das goldene Quantum. Damit steht und fällt eine Beteiligung. Wie man sich über einen solchen Pkt irren kann, ist diesseits nicht nachvollziehbar.

      Findus` Threads waren technisch immer fundiert und durch die mittelbare Preisgabe seiner Idendität auch mit einem Glaubwürdigkeits-bonus ausgezeichnet.

      Allerdings ist seine Perspektive, die eines im "gegenseitigen Einvernehmens" ausgeschiedenen Mitarbeiters. Neben Zeitablauf, Verbitterung müssen bezüglich der Glaubhaftigkeit seiner Aussagen und der Glaubwürdigkeit des Users, auch seine unternehmerische Perspektive berücksichtigt werden: Er ist in einem ähnlichen Geschäftsfeld tätig und würde sich freuen ( zit. ) "100.000" Stück zu veräußern. Da müssen seinerseits Zweifel ( Mißgunst sollte man nicht perse unterstellen ) aufkommen, dass der Betrieb aus dem der "Kopf" ( manselbst ) ausgeschieden ist, Erfolg haben sollte und dieser gar mehr Produkte verkaufen sollte als in alten Zeiten. Daher bezüglich der Motivation ein Glaubwürdigkeitsmalus.

      Dieses Phänomen kann man nach jeder Scheidung beobachten. Es ist das sog. Ohne-mich-bist-du-ein-Nichts-Syndrom.


      Wäre die erwähnte Beteiligung von der Mbox AG falsch angegeben worden, so käme tatsächlich Ungemach in Form von Ansprüchen auf Schadensersatz aus Prospekthaftung in Betracht. Eine Verurteilung diesbezüglich wäre für das ohnehin katastrophale Image und die Glaubwürdigkeit der Todesstoß gewesen.

      Dem ist aber nicht so. -> Keine Prospekthaftung

      2. Der von Tali verratene Insider ist offensichtlich nicht CEO Dom. und wohl auch nicht aus dem Vorstand. Denn X mutmaßt - nach einem Gespräch mit Dom. - über dessen Motive zum Tiefstapeln aufgrund der aktuellen Möglichkeit einer feindlichen Übernahme. Ein Vorstand müsste nicht mutmaßen, denn er kennt Beteiligungsstrukturen und Bedrohungen.

      Damit ist der Informant zwar ein Insider ( zB. Gewinnwarnungs-Ahnung ) aber wohl eher ein Dritter. Damit würde zwar er, aber nicht die AG wegen der Weitergabe haften.

      -> Keine Insiderhaftung der Mbox AG

      3. Bezüglich den Doms Aussagen gegenüber Analysten und ntv vor einigen Wochen bleibt nur folgendes zu sagen.

      Eine Haftung Doms oder der AG wäre eher im "ehrlichen" Fall denkbar gewesen. Kursrelevante Tatsachen müssen per ad hoc verbreitet werden. Es ist naiv zu glauben, dass der CEO im TV hätte aufrichtig bzgl Umsatzzweifeln sein müssen. Dies wäre dann das juristisch zu verfolgende ad hoc - Vergehen gewesen.

      -> Keine Haftung wegen Ad hoc - Vergehen ( Hier könnten u.U. die Zeiträume zwischen definitiver Kenntnis und ad hoc interessant sein - allerdings so gut wie unmöglich nachzuweisen.

      -> Vorsätzliche Schädigung Doms. dito.

      Damit man nicht falsch verstanden wird: Ich halte das Agieren der Vorstände und der IR-Abteilung für katastrophal. Das Image der AG wird momentan buchstäblich ausgebombt.

      Aber eine vorsätzliche Lüge ist meines Erachtens unbeweisbar. Vor allem könnten die Motive aber auch konträr zu dem sein, was hier stets angenommenen wird.

      Zu Aktie:

      Hinzu kommt, dass wenn man Janphils Israel-Threads ( Lizens-Verzögerung + Abmahnungen wegen Werbung etc. ) verfolgt, durchaus Gründe für eine, seitens Israels akzeptierte, spätere Auslieferung / Inbetriebnahme finden kann. Ich denke nicht, dass der Israel - Deal tot ist. Dann aber wäre eine Bewertung des korrigierten 2000er Umsatz ca. = Marktkap drollig. Ein Schnäppchen. Nicht nur für Aktionäre.

      Es könnte NM-Geschichte werden ( nicht nur negativ ). Man stelle sich vor:

      a. Unternehmen kündigt Großaufträge -> Kurssprung
      b. PR-Versagen, Betrugsgerüchte, Umsatz- und Gewinnwarnungs-ad hoc
      -> Kurzsturz unter Emissionskurs
      c. ???

      Allerdings im Gegensatz zu Ifomatec + Gigabell, keine ( nachgewiesene ) Täuschung über oder Konkurs Antrag. Sondern Unternehmen hält an größten Afträgen der Unternehmensgeschichte fest. Räumt lediglich ( gravierende ) Verzögerungen und wohl zu große Anfangseuphorie ein.

      Gewinnwarnungen bedeuten sonst ( vgl. Nokia, Intel, apple ), dass man implizit erklärt in Zukunft weniger zu verdienen. Mbox äußert sich in gegenteiliger Richtung.

      Es bleibt viel zerbrochnes Porzelan. Eine geifernde, uninformierte Pressemeute. ( zB. Kontraindikator BILD ) Dies war auch nicht anders zu erwarten, nachdem man einen gar zu vollmundigen Analysten jur. zwang sich zu relativieren. Eine Image-Katastrophe. Insgesamt ein fader Nachgeschmack was die Verluste von vielen angeht, die diese realisiert haben. ( sonst voerst nur Buchverluste )

      Aber den Krimi erdichten sich hier wohl einige. Zumindest sind die Anhaltspunkte dafür ( noch ) nicht stichhaltig.

      Hingegen sprechen die Umsätze der letzten Tage Bände:

      Frei nach Kostolany:

      Fallende Kurse bei hohen Umsätzen bedeuten, dass die Aktien von den zittrigen zu den starken Händen wechseln.

      ( Die möglicherweise die Preise gar nicht fassen können )

      Denke nicht, dass das alles nur Shorty-Eindeckungen sind.

      So long

      pd

      ( Zit-Ende )

      Never mind

      pd

      PS Don`t mention Gibraltar
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 22:33:09
      Beitrag Nr. 28 ()
      Well,

      sollte heißen: Plagiieren ist nicht meine Art!

      Aber Freud: oops.

      damned for all the time
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 22:48:19
      Beitrag Nr. 29 ()
      Placido, den faden Nachgeschmack gibt es auf jeden Fall.
      Aber die, die Verluste realisiert haben, waren wohl meistens Opfer der Presse
      (oder ihrer knappen Stoplosses, was manchen Downpusher getroffen haben sollte).
      In einem der denkbaren Szenarios tut es SD, der das gesamte Ausmaß des Massakers jedenfalls nicht zu verantworten hat, leid, daß es manchen überzeugten Anleger getroffen hat.
      Darauf geht das Sonnet XXXIV.
      Yours
      Lark
      Avatar
      schrieb am 04.10.00 10:02:23
      Beitrag Nr. 30 ()
      An alle Freunde der Satire: ;)

      Möchte im Rahmen der Pulitzer-Preis – verdächtigen Veröffentlichungen zu Metabox, noch an die folgende erinnern. Sie sticht durch besonders ehrgeizigen, investigativen Journalismus hervor und wird möglicherweise in Kürze besonders erheiternd wirken.

      Im Übrigen ist Boersenman aus dem Hause SWR3 und im Süden Dtl sehr populär. Die Aussage bzgl. Herrn Ngo wurde in diversen Börsenbriefen, TV-Sendungen, Presse etc. weiterkolportiert:

      Der Börsenman vom 14.09.2000

      Schwindelerregendes Metabox-Marketing?

      Vor zwei Tagen erst haben wir über den Sturz der Infomatec-Aktie berichtet. Das Unternehmen produziert Sufstations, die das Internet auf den Fernseher holen, und hatte bei den Auftragszahlen gemogelt. Konkurrent Metabox, eines der am meisten diskutierten Unternehmen am Neuen Markt, steht jetzt unter dem gleichen Verdacht. Von April bis Juli konnte sich der Kurs fast verzehnfachen - getrieben von Meldungen über geradezu phantastische Großaufträge. Von schlappen 26 Mio. im ersten Halbjahr 2000 sollte der Umsatz auf 600 Mio. in 2001 hochschießen. Schönheitsfehler: Vorstand Domeyer wollte seine wichtigsten Kunden nie nennen - angeblich aus Geheimhaltungsgründen. Als die Nachfragen von Anlegern und Finanzjournalisten drängender wurden, präsentierte Domeyer Ende Juni doch noch einen Auftaggeber: die Internordic in Dänemark. Sie sollte 1,8 Mio. Surfstations in den nächsten zwei Jahren abnehmen und wurde vielversprechend als Konsortium nordischer Investoren vorgestellt.
      Das BörsenMan-Team hat heute Morgen nachrecherchiert: Am Telefon der Internordic meldete sich ein schlecht sprechender Vietnamese: Mister Thao Ngo, der die Geschäfte des Unternehmens führt. Ngo enthüllte, dass die Internordic überhaupt erst seit Juni existiert, also erst wenige Tage vor der Verbreitung der Pressemitteilung von Metabox gegründet wurde. Unternehmenszweck sei einzig und allein der Vertrieb der Metabox-Produkte. Die Zahl der Mitarbeiter sei geheim, es seien aber genug, um die geplanten 1,8 Mio. Sufstations im Wert von rund 1 Mrd. DM zu verkaufen. Über die Marketingstrategie mochte Mister Ngo nichts sagen. Das alles legt den Verdacht eines Scheingeschäfts zwischen Metabox und Internordic nahe. Die BörsenMan-Redaktion, die sich der Metabox-Euphorie nie angeschlossen hatte, rät zum schnellen Ausstieg.

      Im CEO - Chat auf der Mbox HP kommentierte man das rege Kontakt-Interesse wie folgt:

      Frage: Nando17 28-09-00, 20:10 Uhr (GMT)
      "Konsortium"
      Sehr geehrter Herr Domeyer,
      da Sie die Auftraggeber nicht nennen dürfen, bitte
      ich Sie die Branchen aufzuzählen, die hinter dem
      Internordic bzw. Israel-Konsortium stehen.
      Vielen Dank

      Antwort CEO DOM.:"RE: Konsortium"
      Kein Problem. Grundsätzlich, das gilt für alle Länder und das gesamte Geschäftsmodell, bauen wir in den Phoenix Module ein, mit denen man Geschäfte wie Telekommunikation, ISP, PayTV, didgital-TV, Banking, Broking, Video on Demand, eCommerce, Games etc etc machen kann. Firmen in diesen Branchen kommen stets als Mitglieder von Konsortien in Frage.
      Noch eine Ergänzung: wir haben bei Internordic Thao Ngo benannt. Sein Büro wurde für Wochen telefonisch lahmgelegt, er hat sich üble Beleidigungen gefallen lassen müssen, hat unter erschwerten Bedingungen arbeiten müssen. Dies wirkt sich nicht gerade stimulierend auf die Bereitschaft anderer Geschäftspartner aus, ins Rampenlicht zu treten.
      ( Zitat-Ende)

      Das Ganze nimmt tatsächlich Züge von Realsatire an. Über das eine oder andere Detail wird man zu gegebener Zeit mehr als nur schmunzeln können.

      Bin sehr zuversichtlich, dass die Reihe fortgesetzt wird.

      Grüße pd

      @Janphil: Got a hint for you in your mBox
      Avatar
      schrieb am 04.10.00 10:40:26
      Beitrag Nr. 31 ()
      In diesem Zusammenhang sein noch mal auf Foris und den Focus hingewiesen.

      Bei Foris gab es eine angebliche Verkaufsorder über mehr als 500.000 Aktien. Das Wertpapieraufsichtsamt
      ermittelte und Focus schrieb über einen risigen Skandal bei Foris.

      Was war passiert ? Ein kleiner Bankangestellter bei der Stadtsparkasse Köln hatte bei einer Order statt der
      Stückzahl die Wertpapierkennnummer eingetragen ! Als das Wertpapieraufsichtsamt anfing zu ermitteln war
      die Order längst storniert.

      Fazit: Man sollte nicht immer alles glauben, was der Focus schreibt !!!

      Gruß PT
      Avatar
      schrieb am 24.06.01 03:06:00
      Beitrag Nr. 32 ()
      janphil up!


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