checkAd

    pour rehli, mon petit frère - oder wer auch immer das ist - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.04.01 18:44:07 von
    neuester Beitrag 22.06.01 11:44:46 von
    Beiträge: 205
    ID: 374.390
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 2.215
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 03.04.01 18:44:07
      Beitrag Nr. 1 ()
      3.4.
      heute gibt es käsesoufflee. Immer wenn ich die eier nicht schön aufgebraucht habe backe ich sowas. Das letztemal war das der fall, als jean paul’s siebenkäs auf dem tische lag. Der steht jetzt im regal und auf dem tisch türmen sich „HTML in 20 tagen“, „HTML 4“, „HomePage“, „webdesign und webpublishing“ und das kleine büchlein mit hausrezepten. Wie man ein soufflee macht habe ich nie auswendig gelernt. Da muss ich jede zutat wägen, kann es nicht aus dem ff.
      so wie html.
      Du machst eine site, sie sieht toll aus im i-explorer und im netscape sind die tabellen verschwunden.... lassen wir das. Da werd ich noch viel nachschlagen müssen, bis es klappt. Dann kannst du, rehli, mein tagebuch auf meiner site lesen. Ich bin jetzt täglich viele stunden dran, aber ich denke, dass ich nicht fertig bin, bis ich in den urlaub muss. Jaja, wir gehen nach frankreich. Ich bin am planen und buchen, aber lieber würde ich hier bleiben.
      Merde, je n’ai pas envie d’aller en france. Aber wenn ich dort bin, gefällt es mir dann schon, im jura zu wandern, in strasbourg flanieren... vielleicht nehm ich sogar den jean paul mit.
      Avatar
      schrieb am 03.04.01 22:21:53
      Beitrag Nr. 2 ()
      Zwischen uns der tisch, die förmchen mit dem soufflee und eine flasche gwürztraminer. Noch immer haben wir wein vom letzten frankraisch besuch und wir werden demnächst wieder welchen kaufen.
      Muscat – zu den spargeln.

      „weißt du s. ich muss ganz von vorne beginnen mit den tutorials. Ich könnte schon codes klauen, aber wenn ich etwas an der site verändern will, muss ich verstehen, wie das html funktioniert.“

      Zwischen uns nicht nur das abendmahl sondern auch fünfunddreissig jahre verschiedene lebenserfahrung. Wie machen wir das, dass wir immer wieder gesprächsstoff haben? Lerne ich jetzt diese ganzen zeitraubenden codes um mit IHM reden zu können? Haha, würde mir nicht viel nützen. Er lernt längst xml, bewegt sich in anderen sphären. Gut, er hat die jungen studis, die auch noch nichts können. Er ist es gewohnt, mit anfängern zu sprechen. Ich aber halte es nicht aus, wie eine schülerin behandelt zu werden. Wenn er sich auf mein terrain begäbe, wäre er auch anfänger. Was aber ist mein terrain? Die literatur? Die findet s. sowas von überflüssig.

      Ahhh erleichterung. Wegen der literatur mach ich das alles. Ich baue eine site, damit ich schreiben kann. Nicht wegen s. – nicht aus stress, interessant zu bleiben.
      (wobei, das weiss man ja nie so genau)
      Avatar
      schrieb am 03.04.01 22:23:55
      Beitrag Nr. 3 ()
      :)
      Mach weiter!
      Mick :)
      Avatar
      schrieb am 03.04.01 23:45:12
      Beitrag Nr. 4 ()
      ich bin froh. ich bin auch ein bisschen stolz. ich bin petit.
      Avatar
      schrieb am 04.04.01 00:41:01
      Beitrag Nr. 5 ()
      je ne suis qu’un fumeur de gitanes ;)
      mfg.wangert.

      Trading Spotlight

      Anzeige
      East Africa Metals
      0,1150EUR 0,00 %
      Neues Jahreshoch auf News – wie es jetzt weiter geht!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 04.04.01 00:47:29
      Beitrag Nr. 6 ()
      j`avais un ami que m`appelais `gitane` -
      il y a 20 ans -
      tu est ma `gitane` il me disait -
      il etait swiss romand -
      ***
      but HE was boring.
      Avatar
      schrieb am 04.04.01 01:00:48
      Beitrag Nr. 7 ()
      @meau
      you’re so jaded!;)
      "NO COMMENT"
      w a n g e r t
      Avatar
      schrieb am 04.04.01 09:36:13
      Beitrag Nr. 8 ()
      jetzt kommst du auch noch, genova, und fragst, wieso ich mich am 1. April gestritten habe. ich habe ja nicht gewusst am sonntag, dass du gerade über meinen kopf nach D geflogen bist. Dass du genau dieselbe strecke zurückgelegt hast wie meine digitalisierten rückschläge von server zu server.
      Wieso und warum? Frag den psychiater oder sonst jemand, der genau weiss, was da vom kopfe und was vom bauche kam.
      Also über die hier an board und wohl auch im real life dauernd beschworene trennung von kopfargumenten, die wohl denjenigen der bäuche haushochüberlegen sein sollen, über die lach ich mich schlapp. Als ob es vom kopfe her käme, jemanden auszulachen. Aber es kann dem kopfe schaden, sowas zu tun. Dazu liebes rehli gehe ich jetzt wieder 40 jahre zurück ‚g‘....
      Zur geschichte über das auslachen und eine effiziente art, sich dagegen zu wehren
      (rehli, ich habe herausgefunden, dass du wohl aus oesterreich bist, lol, bist auch ein verschupftes huhn, über das man witze macht??)
      Avatar
      schrieb am 04.04.01 10:14:18
      Beitrag Nr. 9 ()
      ja, meau, das bin ich. verschupfter hahn.
      Avatar
      schrieb am 04.04.01 11:38:10
      Beitrag Nr. 10 ()
      b] geschichte über das auslachen und eine effiziente art, sich dagegen zu wehren[/b]

      Da standen wir drei schwestern anfang der 60er jahre am strassenrand, in selbstgestrickten kniesocken mit zöpflimuster und halbschuhen. Auf den strassen konnte man damals noch GEHEN. es zog der zug der arbeiter vor unseren augen vorbei, wir wohnten drei häuser von der fabrik entfernt.

      Dunkel gekleidete gestalten mit fahlen gesichtern, den maschinenlärm im hinterkopf und in der kehle ein unstillbarer durst. Ziel war oft nicht eine ‚gemütliche sofa-ecke‘ sondern das ‚bahnhöfli‘.

      Als die strasse wieder ‚frei‘ war kam eine einzelne person dahergelaufen, sowas nennt man heute eine junge frau. Letztes jahr hatte sich noch mit uns gespielt und jetzt war sie konfirmiert und trug elegante schuhe. Für uns blieb sie ein ‚goof‘. wir stupsten uns gegenseitig mit den ellbogen an, hielten die zu schalen geformten hände vor’s gesicht und kicherten. Da machte sie kurzen prozess; stöckelte auf uns zu, stellt sich vor die mittlere von uns dreien, erhob beide hände zu einer einzigen faust geschlossen und liess das ganze auf u.‘s kopf runterschmettern. Begleitet von einem lauten schrei, wie sie noch im letzten sommer sich beim verstecken spielen freigeschlagen hatte: „ TÄGG ÄN AMSLE“ (plums, eine amsel).

      Das wurde dann bei uns zu einem ‚geflügelten wort‘. Wenn die eine der anderen auf den rücken schlug, rief sie „ TÄGG ÄN AMSLE“ , wenn der kleine bruder eine ohrwatsche erwartete, rief er davonrennend präventiv: „ TÄGG ÄN AMSLE“.
      Avatar
      schrieb am 04.04.01 14:04:26
      Beitrag Nr. 11 ()
      b]Der physiker[/b]

      eine tragische figur ist er heute, der professor doktor peter sumpf. Ein physiker. Er ist krank geworden. Seit 2 jahren kränkelt er und jetzt ist es ernst. Nur noch 25% arbeitsfähgkeit werden ihm attestiert.
      Da steht er in seinem büro in der universität. die wände voller bücher „umweltschutz“, „qualitatives wachstum“, „chemie in bauten“, „bauakustik“. sein eigenes halbfertiges buch befindet sich verstreut in manuskripten und zip-kassetten, auf der festplatte und in seinem kopf.

      Zwei PC’s hat er zur verfügung und hat sie nie benutzt. Sogar die mails liess er sich vom assistenten ausdrucken. Nur ein wenig tippen, das kann er.

      Und jetzt haben sie ihm den assistenten weggenommen. Für 25% arbeitszeit gibt es keine unterstützung. Und der mechaniker, der ein bisschen was vom pc versteht, der redet so kompliziert und will, dass er selber was ausprobiert. Das tönt dann so: „ der pc-supporter hat überall photoshop installiert, die anderen grafikprogramme sind nicht mehr erlaubt. Wenn sie etwas farbig ausdrucken wollen, müssen sie es ins hauptgebäude schicken, ich hole es dann.“

      f.f.
      Avatar
      schrieb am 04.04.01 17:07:23
      Beitrag Nr. 12 ()
      „wo sind denn jetzt die bilder, grafiken, formeln, die wir bereits erstellt haben?“ fragt peter angsterfüllt. „zig-tausende von franken wurde schon investiert in das buch. wenn ich es nicht fertig mache, tut das keiner mehr. glaubst du, dass irgend ein junger kollege das tun würde? nein! niemals würde einer die arbeit eines anderen beenden. die erfinden doch jeder für sich das rad neu. Wenn ich das hier in drei-vier jahren verlasse fahren die mit einem container auf - und ab die post!“

      heitere zeiten sind das, in denen ein mechaniker einem akademiker sagt, was erlaubt sei.
      würde die machtstruktur der universität in einer html-tabelle erfasst, wäre peter sumpf in der letzten ‚table-row‘ die letzte ‚table-data‘.

      das würde dann so aussehen:

      <table border="1">
      ...
      ...
      <tr>
      <td>pc-supporter</td>
      <td>mechaniker</td>
      <td>hausabwart</td>
      </tr>
      <tr>
      <td>sekretärinnen</td>
      <td>putzequippe</td>
      <td>peter sumpf</td>
      </tr>
      </table>

      f.f.
      Avatar
      schrieb am 04.04.01 21:02:44
      Beitrag Nr. 13 ()
      das ist alles wieder sehr schön. danke. ein vergnügen, heimzukommen und das zu lesen.
      Avatar
      schrieb am 04.04.01 22:51:17
      Beitrag Nr. 14 ()
      Der physiker will nichts ausdrucken und wie das gehen soll, ‚etwas ins hauptgebäude schicken‘ interessiert ihn nicht. er will jetzt endlich jemanden, der ihm die mails runterlädt, das directory oder wie das heisst ordnet, kurzum, er will jemanden, der da sitzt und genau das macht, was er will. Und wenn es nur eine frau ist.

      Darauf bin ich ehrlich gesagt aus mitleid reingefallen. Ich kann nicht mitansehen, wie jemand aus technischen gründen von seinem buch getrennt ist. Ist es möglich, dass hardware und software zwischen einem genie und einem buch stehen? Vielleicht würde es heilend wirken, wenn er mit freude an die arbeit ginge. Ich treff ihn um 14h in seinem büro. Ich sag ihm gleich, dass ich das tonband laufen lasse, damit ich nachher ein protokoll erstellen kann. Schliesslich geht es darum, dass sein buch noch veröffentlicht wird, bevor die krankheit den geist besiegt.

      „es ist alles da“ sagt peter sumpf, wir müssen es nur zusammensuchen. Durch den umzug innerhalb der schule ist alles drunter und drüber geraten.
      „schauen wir mal in den pc“ schlage ich vor... (natürlich wieder alles anders als auf meinem laptop. Eudora, wie kann man nur, fast keine icons) ... „schreib mal auf, peter, wie du ins internet einsteigen musst“

      f.f.
      Avatar
      schrieb am 04.04.01 23:20:56
      Beitrag Nr. 15 ()
      out of topic

      **********************************************************
      heute gelesen: extasy zerstört das prospective gedächtnis, das heisst, was man in naher zukunft erledigen wollte ist vergessen.
      Junge Ecstasy-Konsumenten leiden an Gedächtnisschwächen, wie sie sonst für alte Leute typisch sind, sagen englische Psychologen.
      Die farbigen Pillen zerstören vor allem das prospektive Gedächtnis, jenen Teil unseres Erinnerungsvermögens, das uns dabei hilft, Dinge abzuspeichern, die wir in Zukunft erledigen wollen.


      Du lernst html-codierung mit einem englischen tutorial, einer sprache, die du erst mit 50 erlerntest, du hast eben eine fortsetzung der physiker-geschichte im board plaziert, denkst an den tagebucheintrag von heute und dass du gestern den geburtstag von deinem mann vergessen hast, stellst das radio BBC london ein, weil du beim putzen immer englisches radio hörst, das putzen geht schneller, du holst im putzraum einen eimer mit lappen, lässt heisses wasser einlaufen, denkst, du solltest wieder mal etwas trinken, holst dir ein sinalco, setzt dich aufs kloo: alles läuft gleichzeitig: der laptop, das radio, das wasser, das sinalco, dein urin - und du denkst: was wollte ich jetzt gleich noch mal?
      Wenn das so ist, dann hast du prospectiven gedächtnisverlust wie ein junger mensch der gerne an parties geht.
      **********************************************************
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 08:57:30
      Beitrag Nr. 16 ()
      fortsetzung der physiker

      „ich will nicht ins internet, ich brauche das nicht. ich würde höchstens ein bild von einem blasinstrument suchen, um heute abend einen vorschlag für eine visitenkarte zu präsentieren. heute abend haben wir probe mit der bigband. au ja, lass uns eine visitenkarte machen.“

      über altavista finden wir ein saxophonbild. wir suchen in der datei nach einem privaten ordner um das bild abzulegen. „au weia, da hat der assistent aber ein durcheinander gemacht“ sagt peter sumpf. und er will sogleich einen ordner verschieben.
      „peter! nicht jetzt, der asssistent hat sich sicher etwas gedacht, als er zwei ordner ‚private‘ anlegte. wir müssen erst die inhalte überprüfen bevor wir da rummfummeln.

      peter: „du wirst wohl schnell nervös, wenn etwas nicht klappt, nicht wahr?“.

      f.f.
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 10:44:52
      Beitrag Nr. 17 ()
      ich lese, bitte weiter.
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 12:03:18
      Beitrag Nr. 18 ()
      fortsetzung der physiker

      ich: „wir müssen uns entscheiden, wollen wir visitenkarten kreieren oder den pc aufräumen oder die zip-dateien angucken oder manuskripte suchen“

      peter: „ich will jetzt visitenkarten machen“

      ...und wir probieren J E D E schrift aus, bis er eine findet, die ihm gefällt: SATISFACTION JAZZMEN. wir suchen die zum saxophon-bild passende font-size, font-color. wir messen visitenkarten aus, er will ein möglichst grosses format... als wir endlich eine a4seite voller visitenkarten haben sind wir beim speichern wieder an derselben stelle: peter sagt „der assistent hat einen seich gemacht - wir müssen diesen ordner verschieben!“

      „das directory können wir nicht innert 5 minuten schnell aufräumen, und in 5 minuten schliesst der copy-service, und du willst doch noch deine visitenkarten auf karton kopieren.“

      „ja siehst du“ sagt peter „mit dir komm ich auch nicht weiter“.

      f.f.
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 16:38:35
      Beitrag Nr. 19 ()
      fortsetzung der physiker

      niedergeschlagen komm ich nach hause. es dauert seine zeit, bis ich begreife, warum ich deprimiert bin. ich höre das tonband ab. dreimal hat er gesagt: „und sonst nehm ich halt eine frau“ „und wenn es nur eine frau ist“ „dann muss das eine frau machen“.

      wir wiederholen uns dauernd im mündlichen gespräch, das fällt mir auf, seit ich tonbandaufnahmen mache. boardgespräche sind den realen mündlichen sehr nahe, auch da wird oft wiederholt. immer die angst, nicht verstanden zu werden. aber ich verstehe peter schon.

      und ich wiederhole für mich in allen varianten: will ich diese frau sein, die unterhalb der macht-struktur-tabelle steht? die caption-align“bottom“-frau?

      <table border="1">
      <caption align="bottom">frau<caption>
      <tr>
      <td>pc-supporter</td>
      <td>mechaniker</td>
      <td>hausabwart</td>
      </tr>
      <tr>
      <td>sekretärinnen</td>
      <td>putzequippe</td>
      <td>peter sumpf</td>
      </tr>
      </table>

      ******

      f.f.
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 20:49:10
      Beitrag Nr. 20 ()
      das gäbe jetzt eine geschichte, zum beispiel

      ‚der physiker‘

      wie ich ihn frage, ob wir den internet explorer oder netscape öffnen sollen...

      physiker:
      „was ist das, ein browser“

      frau:
      peter, lass uns einfach mal den explorer öffnen.

      wie prof. dr. peter sumpf fragt:
      „wieso heisst das url? wenn es doch einfach die adresse ist?“

      frau:
      „weißt du peter, ich habe grad vergessen wofür url steht. ich müsste nachsehen. es ist die abkürzung für irgendwas, aber es bedeutet einfach, dass du da die www adresse reintippen musst: altavista.de.“

      physiker:
      „also das ist mir zu ungenau. ich muss mir etwas vorstellen können. dein mann ist ja auch so, ingenieur! Ich bin wie ein ingenieur.“

      frau fummelt im buch, „internet, das einstigerseminar“ und finde nur: URL, adressangabe unter www für eine bestimmte internet-ressource. jeder dienst, der via www erreicht werden kann, hat seine eigene URL-spezifikation.

      physiker:
      „hhmm da steht also auch nicht, was das heisst, URL. ich sag dir, das ganze theater mit new economy, ich habe deinem mann schon vor einem jahr gesagt: das ist eine riesige blase, die wird platzen. und jetzt, was haben wir, einen CRASH. jeder, der nicht blind ist hat es vorausgesehen.“

      frau:
      „jetzt weiss ich es wieder, URL heist uniform resource locator.“

      physiker:
      aha - also suchen wir mal ein bild einer trompete.“

      gibt das eine geschichte her?

      ***

      f.f.
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 23:42:00
      Beitrag Nr. 21 ()
      fortsetzung der physiker

      NEIN, aus dem stoff lässt sich keine geschichte weben.

      Aber da gab es doch „DIE PHYSIKER“ von dürrenmatt. Mit dem stück ist dürrenmatt weltberühmt geworden.

      ich kann jetzt auch nichts dafür, dass es wieder fast 40 jahre her ist, seit ich „die physiker“ im theater gesehen habe. ich erinnere mich haargenau, wie wir nachdem der vorhang sich schloss im ‚sommertheater‘ die strasse runtergingen mit hängenden köpfen. eine komödie? die atombombe war realität geworden.

      kernsatz des stücks über die kernenergie: "was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden"

      ich weiss noch, dass wir auf dem nachhauseweg darüber sprachen, ob man gedanken leiten könne oder sogar müsse. in sah ich immer das wort vor mir physik oder phisyk - wo ist jetzt das ypsilon?

      dürrenmatt starb im jahre 1990 überraschend als 70 jähriger und es ist eine frau, die darum besorgt ist, dass sein werk weiterlebt.

      ***
      f.f.
      Avatar
      schrieb am 06.04.01 01:34:44
      Beitrag Nr. 22 ()
      ja, frauen. ich weiß.
      Avatar
      schrieb am 06.04.01 02:05:48
      Beitrag Nr. 23 ()
      rehli, bist du auch noch wach? lol


      Charlotte Kerr weiss, was sie will. "Ich engagiere mich, weil ich es für wesentlich halte", antwortet sie auf die Frage, warum sie sich so energisch für das Centre Dürrenmatt in Neuenburg (CDN) eingesetzt hat. Die Journalistin und Filmemacherin war von 1984 bis zu seinem Tod mit Friedrich Dürrenmatt verheiratet Charlotte Kerr setzt sich mit grossem Engagement dafür ein, dass das bedeutende Werk ihres verstorbenen Mannes weiterlebt: das bekannte schriftstellerische Schaffen ebenso wie die Bilder und Zeichnungen, die es erst noch richtig zu entdecken gilt.

      http://www.spieker.ch/duerrenmatt/cdn.html
      Avatar
      schrieb am 06.04.01 08:42:45
      Beitrag Nr. 24 ()


      Bundesraetin Ruth Dreifuss und Charlotte Kerr bei der Eröffnung des "Centre Dürrenmatt" am 23. September 2000

      Frau kerr hat einen grund, warum sie sich mit grossem Engagement für das bedeutende Werk ihres verstorbenen Mannes einsetzt, sie hat dürrenmatt geliebt. In ihrem buch „die frau im roten mantel“ beschreibt sie, wie sich selber abhanden kam in der ehe mit einem genie. Früher hatte sie einen eigenen beruf, doch die li-hi-be hat ihr das gefühl für sich selbst genommen.

      Anlässlich der eröffnung des „centre dürrenmatt“ (erinnert mich an’s centre pompidou, wer erinnert sich noch an pompidou??) konnte man lesen, wie respektlose journalisten sie nannten: „berufswitwe“.
      Avatar
      schrieb am 06.04.01 09:32:05
      Beitrag Nr. 25 ()
      also mir geht die konserviererei auf den keks. In museen knacksen mir die knie vor ehrfurcht. Ich kann einfach nichts damit anfangen, wenn etwas künstlich am leben erhalten wird. Ich mein, der dürrenmatt hat schon gute reden gehalten. Die rede anlässlichs des besuches von vaclav havel 1990 in der schweiz ist noch immer wahr und wert, wieder gelesen zu werden.

      http://www.spieker.ch/duerrenmatt/havel.html

      aus dürrenmatt’s rede auf Vaclav Havel zur Verleihung des Gottlieb-Duttweilers-Preises am 22. November 1990

      ........ Durch den Menschen wird alles paradox, verwandelt sich der Sinn in Widersinn, Gerechtigkeit in Ungerechtigkeit, Freiheit in Unfreiheit, weil der Mensch selber ein Paradoxon ist, eine irrationale Rationalität. So lässt sich Ihren tragischen Grotesken auch die Schweiz als Groteske gegenüberstellen: als ein Gefängnis, als ein freilich ziemlich anderes, als es die Gefängnisse waren, in die Sie geworfen wurden, lieber Havel, als ein Gefängnis, wohinein sich die Schweizer geflüchtet haben. Weil alles ausserhalb des Gefängnisses übereinander herfiel und weil sie nur im Gefängnis sicher sind, nicht überfallen zu werden, fühlen sich die Schweizer frei, freier als alle andern Menschen, frei als Gefangene im Gefängnis ihrer Neutralität. Es gibt nur eine Schwierigkeit für dieses Gefängnis, nämlich die, zu beweisen, dass es kein Gefängnis ist, sondern ein Hort der Freiheit, ist doch, von aussen gesehen, ein Gefängnis ein Gefängnis und seine Insassen Gefangene, und wer gefangen ist, ist nicht frei: Als frei gelten für die Aussenwelt nur die Wärter, denn wären diese nicht frei, wären sie ja Gefangene .....
      Avatar
      schrieb am 06.04.01 11:42:12
      Beitrag Nr. 26 ()
      Eine glänzende rede, die schweiz sprach davon, dürrenmatt starb kurz darauf – aber, hat die rede etwas bewirkt? Die fichenaffäre (aktengebirge) ist längst vergessen, und es sind viel viel grössere datenberge angehäuft worden.

      ABER nicht wahr, schon dieser kleine teil der rede ist eine zumutung für den leser, der doch eigentlich neben sms, internet, tv, autofahren, flirten, essen, arbeiten und familie keine zeit hat. Und es ist eine zumutung, weil sowieso keiner, der betroffen ist, angegriffen oder geoutet wird, es selber je checkt. Du schreibst eine geschichte über jemanden, und jeder erkennt den inhalt, nur der selber nicht. Der beschriebene betroffene merkt nur, dass ihm die geschichte nicht gefällt. Er sagt dann, er sei nicht einig mit dem schreiber odersonstwas.

      Schreiben ist sinnlos.
      Schreiben verändert garantiert nichts.
      Avatar
      schrieb am 06.04.01 15:05:55
      Beitrag Nr. 27 ()
      wie kann ich herausfinden, ob das umwelt-buch, das peter im kopf hat, ein wichtiges buch ist? Ob es sich lohnt, sich dafür beleidigen zu lassen? Sich dem auszusetzen, dass seine gedanken, viel mehr wert sind als meine. Wie kann ich wissen, ob meine zeit besser investiert ist, wenn ich mein ding schreibe, als wenn ich sein ding realisiere?
      Da bin ich jetzt aber in einer wertediskussion gelandet à la fstein vom wo-board: „welches leben ist wertvoller, was geht es mich an, wenn das leben x ausgelöscht wird?“

      Leben = lebenszeit – wer seine zeit investiert in ein buch, das seine zeit überdauern soll, ihn unsterblich machen soll, der muss doch mal sehen, was mit büchern so geschieht.

      In der grössten buchhandlung in zürich hat es sondertische, 30% abschlag auf die zu einem berg aufgeschichteten bücher. Welches der bücher würde zuerst da landen? Das von peter oder meins?
      Avatar
      schrieb am 06.04.01 18:36:50
      Beitrag Nr. 28 ()
      seins.
      Avatar
      schrieb am 06.04.01 19:36:07
      Beitrag Nr. 29 ()
      haaaaaaaahahaha
      Avatar
      schrieb am 06.04.01 20:17:20
      Beitrag Nr. 30 ()
      Hier kommt jetzt eine antwort auf jem’s aussage im bildungs-thread, die frauen seien im schnitt weniger kreativ als die männer. Ich gehe nicht in jenen thread weil ich
      1. nicht gebildet bin und
      2. die diskussionen mann/frau satt habe
      3. mich nicht emanze schimpfen lassen will

      hier aber möchte ich über WERTUNG nachdenken, deshalb schreibe ich es hier.
      Es geht ja darum, ob ich peter helfen soll sein buch zu beenden oder selber ‚kreativ‘ sein soll. Helfe ich ihm, unterstützt das die these, dass die männer viel kreativer seien.
      Avatar
      schrieb am 06.04.01 21:09:33
      Beitrag Nr. 31 ()
      drei grosse beiträge von jem aus dem thread:

      Das mit der Unsterblickeit wird eigentlich häufig vertreten und findest Du oft auch versteckt in Interviews von
      Künstlern. Aber frag mich nicht nach einer Quelle. Die Geschlechtsunterschiede sind sich auch schon mal dadurch begründet worden. Aber eigentlich ist meine Überzeugung áus eigener Erfahrung begründet worden.
      Und die klassische Psychoanalyse begründet den schöpferischen Drang wohl vor allem durch Sublimation des Geschlechstriebes und auch durch die Verarbeitung des eigenen Todes. Meine ich zumindest in Ernnerung zu haben.
      Heute findest Du diese Meinung nicht mehr so oft, weil es "in" ist Psychologie als Schwachsinn zu bezeichnen. Ne richtige Modeerscheinung.
      Und die Aussage, daß Frauen im Schnitt nicht so kreativ sind, darf man heute gar nicht mehr vertreten, weil ich zwar positiv sexistisch sein darf, d.h. ich darf sagen, was Frauen alles besser können, aber irgendwelche Defizite haben nach gängiger p.c.-Meinung Frauen nicht.
      Okay. Letztlich liegt IMO jedem Kunstwerk der Antrieb zugrunde, daß man ein Werk für die Ewigkeit schaffen will, um dadurch den eigenen Tod zu negieren. Deshalb bauen Menschen unter anderem Häuser und auch die ganzen Monumentalwerke lassen sich so erklären. Der Drang sene Peron nach außen zu manifestieren, um sich unsterblich zu machen ist bei den Männer deshalb um soviel stärker, weil Frauen dies durch die Geburt eines Kindes können . Sie erschaffen etwas. Natürlich ist der Mann da auch beteiligt, aber eben in einer anderen Form. Er kann nicht einmal sicher sein, ob er der Vater ist, aber letztlich ist der entscheidene Grund, daß er die eigentlich "schöpferische" Leistung nicht erbringt. Aus diesem Defizit heraus, entsteht der Drang sich auf andere Weise unsterblich zu machen und dies ist eben durch die Schaffung von etwas, daß über den Tod hinaus bestand hat.
      Damit kann man auch das Phänomen erklären, daß Frauen, die doch kreativ sind sehr häufig kinderlos sind.
      Das alles ist jetzt extrem verkürzt dargestellt und ich will auch nicht ganz pauschalieren; natürlich gibt es kreative Frauen und nichtkreative Männer. Aber im großen Durchschnitt ist die Abweichung so signifikant, daß einen Grund haben muß. Und IMO ist obengesagtes der Grund.
      Okay auryn, ich hoffe mal das keine Feministinen hier mitlesen. Frauen haben zum Teil eine andere Art zu denken und auch eine andere Form von Intelligenz. Dies meine ich nicht herabsetzend, sondern sie ist nur anders, nicht besser oder schlechter.
      Anders kannst Du bestimmte Phänomene nicht erklären. Beispiel Naturwissenschaften: warum kommt auf 10 Physikstudenten maximal eine Frau? Frauen haben sich doch inzwischen in gesellschaftlich wichtigen Bereichen durchgesetzt. In Jura und bei den Wirtschaftswissenschaften ist die Anzahl der Studentinnen ungefähr gleich groß, wie die der männlichen Studenten. Es gibt immer mehr Frauen in Führungspositionen, im medizinischen Bereich steigt die Zahl der Frauen ebenfalls, nur in den Naturwissenschaften, vor allem Physik und Mathematik nicht.
      Sozalisation? Das hätten die Emanzen gerne, aber dieses Argument halte ich persönlich für Scheuklappen begründet; nett formuliert.
      Genauso im kreativen Bereich. Ist eigentlich noch niemand aufgefalen, daß es sehr viele Starköche gibt, aber keine Frau in diesem Bereich? Warum ist das wohl so? Alles nur Unterdrückung, wie die Emanzen behaupten? Schwachsinn! Frauen sind im Schnitt nicht so kreativ , wie Männer. Stellst Du fast in jedem Bereich fest. Darf man aber nicht sagen, weil das ganz arg böse ist.
      IMO ist das aber eine Tatsache, die zwar überhaupt nicht p.c. ist, aber es ist so.
      Dies festzustellen traut sich aber kaum einer, weil da gleich der gesellschaftliche Lynchmob über Dich herfällt.
      Vielleicht mal soweit. Wenns nicht soviel wäre, würde ich gleich noch erklären, warum das meiner Meinung nach so ist
      Avatar
      schrieb am 06.04.01 22:36:50
      Beitrag Nr. 32 ()
      jem, jetzt hab ich mal deine 3 grösseren letzten beiträge aus dem bildungs-missverständnis-thread ins word kopiert und versuche, daraus schlau zu werden.

      Fassen wir zusammen:

      Die theorie, dass das schöpferische teilweise ersatz ist, für das nicht gebären oder nicht gebärenkönnen

      DEINE AUSSAGEN:

      Und die klassische Psychoanalyse begründet den schöpferischen Drang wohl vor allem durch Sublimation des Geschlechstriebes und auch durch die Verarbeitung des eigenen Todes
      Letztlich liegt IMO jedem Kunstwerk der Antrieb zugrunde, daß man ein Werk für die Ewigkeit schaffen will, um dadurch den eigenen Tod zu negieren. Deshalb bauen Menschen unter anderem Häuser und auch die ganzen Monumentalwerke lassen sich so erklären. Der Drang sene Person nach außen zu manifestieren, um sich unsterblich zu machen ist bei den Männern deshalb um soviel stärker, weil Frauen dies durch die Geburt eines Kindes können . Sie erschaffen etwas
      Er kann nicht einmal sicher sein, ob er der Vater ist, aber letztlich ist der entscheidene Grund, daß er die eigentlich "schöpferische" Leistung nicht erbringt
      Aus diesem Defizit heraus, entsteht der Drang sich auf andere Weise unsterblich zu machen und dies ist eben durch die Schaffung von etwas, daß über den Tod hinaus bestand hat.
      Damit kann man auch das Phänomen erklären, daß Frauen, die doch kreativ sind sehr häufig kinderlos sind.


      FAZIT:

      kreatives tun heisst etwas aus schöpferischem drang zu tun.

      Frauen tun dies, indem sie z.b. kindergebären und aufziehen, sie erschaffen etwas

      der mann erbringt diese schöpferische leistung ‚eigentlich nicht‘, er kompensiert, indem er häuser und kunstwerke baut

      f.f.
      Avatar
      schrieb am 06.04.01 22:41:57
      Beitrag Nr. 33 ()
      die feststellung, frauen seien im schnitt weniger kreativ

      DEINE AUSSAGEN

      Und die Aussage, daß Frauen im Schnitt nicht so kreativ sind, darf man heute gar nicht mehr vertreten, weil ich zwar positiv sexistisch sein darf, d.h. ich darf sagen, was Frauen alles besser können, aber irgendwelche Defizite haben nach gängiger p.c.-Meinung Frauen nicht.
      Genauso im kreativen Bereich. Ist eigentlich noch niemand aufgefallen, daß es sehr viele Starköche gibt, aber keine Frau in diesem Bereich? Warum ist das wohl so?


      FAZIT:

      Die frauen dieser welt gebären zwar alle menschen dieser welt, das heisst erschaffen die menschheit

      Aber da jetzt auf einmal zu kreativität nur noch das gezählt wird... was eigentlich jem? Wie hast du gemessen, dass Frauen im Schnitt weniger kreativ sind????

      Ein starkoch ist kreativ, eine frau, die täglich kocht und vielleicht mit wenig geld ihre familie ernährt, ist nicht kreativ?
      Aber das betrügen nennt man dann wieder ‚creative accounting‘?

      f.f.
      Avatar
      schrieb am 06.04.01 22:44:10
      Beitrag Nr. 34 ()
      Wertung und differenzierung mann/frau

      DEINE AUSSAGEN

      Frauen haben zum Teil eine andere Art zu denken und auch eine andere Form von Intelligenz. Dies meine ich nicht herabsetzend, sondern sie ist nur anders, nicht besser oder schlechter.
      Frauen sind im Schnitt nicht so kreativ , wie Männer. Stellst Du fast in jedem Bereich fest. Darf man aber nicht sagen, weil das ganz arg böse ist.


      FAZIT:
      Eine andere form von intelligenz ist nicht besser oder schlechter

      Eine andere form von kreativität ist keine oder weniger kreativität

      Diese aussage ist nicht bös, sie ist unbedacht.


      f.f.
      Avatar
      schrieb am 06.04.01 22:55:25
      Beitrag Nr. 35 ()
      „rehli, heute habe ich beim kochen an dich gedacht. Ich habe eine jerlaner weinsuppe gekocht. Das rezept stammt aus oesterreich. In gaschurn haben wir diese suppe vor 10 jahren in einem sporthotel gegessen. Sie hat s. so gut geschmeckt, dass er um das rezept bat.

      Heute habe ich sie gekocht um etwas gutzumachen... ich habe den geburtstag von s. vergessen anfang woche. S. liebt suppen über alles und mit diesem speziellen rezept wollte ich an den anfang unserer beziehung erinnern. Undsoweiterundsofort.

      Wer ist jetzt kreativer? Der spitzenkoch im sporthotel epple, der diese suppe erfunden hat, oder ich, die ich zu einem bestimmten anlass diese suppe zubereite?
      Also persönlich ist mir das schnuppe –
      ich weiss immer noch nicht, was zu jem unter kreativität versteht. Ich vermute, dass er etwas anderes gemeint hat.

      Er hat gemeint, dass die leistungen der frauen nirgends vermerkt sind und nicht auffallen und oft sterben, weil sie lebendig sind und nicht aus stein, und weil sie in beziehungen gemeisselt sind und nicht in marmor.
      Avatar
      schrieb am 07.04.01 12:20:54
      Beitrag Nr. 36 ()
      die jerlaner weinsuppe kenn ich leider nicht, aber ich freue mich sehr, wenn du beim kochen an mich denkst. ist noch etwas übrig oder habt ihr schon alles aufgegessen?
      Avatar
      schrieb am 07.04.01 15:15:44
      Beitrag Nr. 37 ()
      nein rehli, keine suppe mehr da!
      ***
      Also das internet fasziniert mich extrem. Die ganze textfülle über ‚jemsminderefrauenkreativität‘ habe ich innert ganz kurzer zeit gepostet. Wenn dieser thread ein buch wäre, würden die genannten texte für mein empfinden zuviel platz einnehmen. Hier am netz gelten aber neben text und papier (soft-und hardware) noch andere parameter. Zum beispiel die zeit.
      Indem ich den text zu einem thema, das ich schon längst ad-acte legen möchte, zu dem ich mich aber immer wieder provozieren lasse, innert ganz kurzer zeit poste, und nachher wieder mit meinem lieblingsthema ‚verschachtelung‘ weiterfahre, dünkt mich, dass ich das thema ,obwohl ich es erwähne, eben doch missachte.

      Wenn du rehli, gestern nachmittag das letzte mal online warst und heute früh über die jerlaner weinsuppe lasest, musstest du nicht notgedrungen den `jemsminderefrauenkreativität‘ – text lesen. Es bleibt der thread für DICH.

      Klar, das kann man auch in einem buch, ein paar seiten weiterblättern. Aber die realtime – qualität hat einen ganz besonderen zweck und wert für mich.
      Avatar
      schrieb am 07.04.01 18:57:50
      Beitrag Nr. 38 ()
      kann gut sein, dass ich am ende des lebens denken werde:
      real time ist leben - alles andere ist kompensation.

      Konkret realtime habe ich die letzten 3 stundeen
       im board gefummelt
       fruchtsalat zubereitet
       mit s. auf der terrasse fruchtsalat gegessen
       ein zigarettli geraucht
       mit s. über sein projekt gesprochen
       mit s. über die frankreichreise gesprochen,
       darüber, dass alle hotels gebucht sind
       wir nur noch ein auto mieten müssen
       dass ich noch einmal wasche bevor wir gehen
       die karte angesehen, wo wir wandern werden
       gebügelt
       während des bügelns ins tonband gesprochen
       s. gefragt, wann er essen möchte und gesagt, dass ich kalbshaxen kochen werde
       und jetzt sitz ich da und schreibe
      Avatar
      schrieb am 07.04.01 19:12:10
      Beitrag Nr. 39 ()
      GEDULD GEDULD das ist nicht einfach eine wiederholung von provokation’s tagebuch, es geht jetzt um die frage, ob ich real-time (meine zeit) opfern soll zugunsten von fiction (peters buch)
      Avatar
      schrieb am 07.04.01 20:10:42
      Beitrag Nr. 40 ()
      INNERHALB dieser realtime-ereignisse war bereits sehr viel fiction:

       was ich im board gefummelt habe, wird vielleicht in 3 wochen von jemandem, der gerne alte threads hervorholt, gelesen
       s. projekt ist von langer hand vorbereitet und zielt in die zukunft
       nach frankreich gehen wir erst nach ostern
       die hotels habe ich die letzten tage gebucht
       das auto mieten wir erste nächste woche
       die wäsche, die ich waschen werde ist noch nicht mal schmutzig
       die karte ist die ‚superabstraction‘ – ein stück papier bedruckt und ich gucke darauf um zu ‚sehen‘, wo wir wandern werden
       das tonband tippe ich erst am montag ab, das heisst, ich werde am montag die kassette hören und mich erinnern, dass ich am samstag gebügelt habe, ich werde im hintergrund s. hören, und die texte in die topics einfügen, die in ordnern in meinem laptop auf ihre ergänzung warten

      mein realtime-leben ist sehr durchdrungen von fiction. Wir haben auf der terrasse noch über vieles mehr gesprochen, alles zeugs, das wir vor den ferien noch erledigen werden mit konsequenzen für die ferien (freundesbesuch in frankreich) und nach den ferien (sommersemester).
      Avatar
      schrieb am 07.04.01 21:11:20
      Beitrag Nr. 41 ()
      ich lese alles, und es interessiert mich alles. und bräuchte ich geduld, so hätte ich sie.
      Avatar
      schrieb am 07.04.01 22:36:00
      Beitrag Nr. 42 ()
      Peters fiction ist eine konzentration seiner erkenntnisse der letzten jahre. Teilweise sind diese fachlichen ‚erkenntnisse‘ bereits überholt. Ich lasse das band abspielen, in der hoffnung, etwas über das buch zu hören. Wir haben gar nicht über das buch gesprochen.
      Unglaublich, wie lange wir schriften ausprobiert haben: „nimm die schrift ‚georgia‘ wir spielen ein stück, das georgia heisst, ooooohhh nein, die gefällt mir nicht. Dieses gerät ist wie eine wundertüte, man muss ein besonderes psychogramm haben, um daran freude zu haben.“ Und ich wieder mit hoher stimme, ich war ‚ausser mir.‘

      ICH HABE KEINE LUST, VISITENKARTEN ZU ENTWERFEN. DAFÜR GIBT ES GRAFIKER!

      es hat mich gestresst, dass es gar nicht um ‚die sache‘ ging. Ich fühlte, als ob ich in eine falle geraten sei.
      Was soll ich noch lange erwägen, ich habe einfach keine lust, peter zu helfen. ich werde absagen.
      ich schlage mich frei: Tägg än amsle!
      Avatar
      schrieb am 08.04.01 11:58:27
      Beitrag Nr. 43 ()
      ich habe einige steine auf dem herzen, einer viel gester nacht runter. ich habe s. erzählt, dass ich peter nicht helfen werde. „du musst auch nicht hebamme spielen, das ist doch brotlos. das ist wie mit dem beraten: „eine firma, die sich nicht beraten lassen WILL, die macht einen nur fertig.“ warum nur sieht s. immer alles so klar und ich nicht?

      eine belastung weniger und schon erwache ich wieder mit texten auf der zunge. zur zeit der provokation hatte ich die schönsten stoffe gewoben, da habe ich einen vorrat angelegt, mit dem ich lange lange arbeiten kann. aber nur strukturen zu schaffen und bereits gedachtes zu realisieren ist hart. viel schöner sind die zeiten, wenn alles fliesst, wenn man kreativ ist (lol).
      zwischen kreativ sein und einem produkt schaffen, das die umwelt als kreativ wahrnimmt stehen viele hindernisse.
      Avatar
      schrieb am 08.04.01 12:50:01
      Beitrag Nr. 44 ()
      zuerst musste ich lernen, mich abzugrenzen. das ist das gegenteil dessen, zu was ich erzogen wurde.

      Ich bin für meine umwelt nie so interessant wie gerade dann, wenn ich dringend einen text in den laptop hacken will. Jeder will dann etwas von mir und s. will so häufig ein sali- und tschüss-küsschen wie sonst nur in krisenzeiten. Diese küsschen haben den angenehmen vorteil, dass s. über meine schulter mit einem kurzen blick auf den bildschirm erkennt, woran ich gerade schreibe.
      (das erinnert mich schon an die zeit, als mein sohn klein war. Nie hatte er soviel unsinn im sinn wie dann, wenn ich mal zeitung lesen wollte. )

      Wenn du hausfrau für alle spielst, wirst du gering geschätzt, und sobald du etwas eigenes tust, etwas, das dich gefangennimmt, bist du unheimlich attraktiv und jeder will dich – will dich daran hindern, es zu tun.

      Und da es neu ist für mich, mich abzugrenzen, baue ich einen zaun so hoch, dass keiner darüber springen kann, mit stacheldraht darauf montiert, dass jeder sich die hosen zerreissen würde beim darüberklettern.

      Alleine und unerreichbar hinter der mauer passieren denn solche sachen wie geburtstage vergessen. das musst du dann wieder irgendwie gutmachen und das nimmt dir wieder zeit. denn geld will s. nicht. er will kein geschenk, es gibt keine materiellen dinge, die ich s. geben könnte. er will nur meine aufmerksamkeit.
      Avatar
      schrieb am 08.04.01 12:54:17
      Beitrag Nr. 45 ()
      Meau, das mit `über die Schulter gucken` kenne ich nur zu gut aus eigener Erfahrung. ;)
      Avatar
      schrieb am 08.04.01 12:56:52
      Beitrag Nr. 46 ()
      oh hallo NRgie, freut mich, noch einen weiteren leser gefunden zu haben... wart`s nur ab, bald kommt eine frage, die ich eigentlich nur rehli stellen wollte, kannst dann auch mithelfen...
      Avatar
      schrieb am 08.04.01 13:00:56
      Beitrag Nr. 47 ()
      jetzt habe ich drei verschiedene topics oder sagen wir threads, um weiterzufahren.

      rehli, sag mir wo ich weiterfahren soll:

      (das ist jetzt wieder so ein irrsinnig berauschender aspekt des internet, ich kann den leser fragen, was er will!!, vollgeil)

      es folgt die kleine auswahl von drei möglichkeiten aus einer unzahl von möglichen fortsetzungen. Warte die drei ab und gib mir bescheid, wo ich weiterfahren soll.

      (aber zuerst gehen wir noch an die sonne, ciao, bis am abend!)
      Avatar
      schrieb am 08.04.01 15:35:50
      Beitrag Nr. 48 ()
      nun, die sonne war schnell wieder weg - und ich bin schon wieder da. also:

      TOPIC 1

      weitere hindernisse zwischen kreativsein und einem produkt, das die umwelt als kreativ wahrnimmt , wie

       verlag finden oder selber verlegen

       warum das internet hilft, diese hindernisse niederzureissen

       struktur selber erschaffen, html , und die versuchung, es wieder aufzugeben angesichts der zeit- und energieverschwendung

       warum die struktur ein hindernis ist und zugleich eine hilfe und sogar teil des produkts
      Avatar
      schrieb am 08.04.01 16:17:09
      Beitrag Nr. 49 ()
      TOPIC 2

       was mich in früheren zeiten daran hinderte kreativ zu sein oder wem ich zu kreativität verhalf (ich denke, das ist bullshit, tempi passati)

       trotzdem beinhaltet das etwas, das max frisch nannte: „jeder erfindet irgendwann eine geschichte, die er dann für sein leben hält“ und in diesem zusammenhang über max frisch und paul celan (die jetzt wieder aufgrund eines jubiläums, sei es todes- oder geburtstag in den medien präsent sind) und

       ingeborg bachmann, die die beiden männer liebte und über ihren satz: „die wahrheit ist dem menschen zumutbar“
      Avatar
      schrieb am 08.04.01 16:22:56
      Beitrag Nr. 50 ()
      TOPIC 3

       über sich selber schreiben

       und im zusammenhang mit „über sich selber schreiben“ über datenschutz und datenfülle und über andere juser, die mir schreiben, dass sie angst davor haben, über sich selber zu schreiben und warum ich das verstehe.

       die meinung einer populären schriftstellerin über das ‚über sich selber schreiben‘ in ihrem interview das heute in der sonntagszeitung abgedruckt ist und der auch in allen anderen zeitungen viel platz eingeräumt wird, u.a. in der zeit

      http://www.sonntagszeitung.ch/sz/szFeinRubrik.html?ArtId=849…
      Avatar
      schrieb am 08.04.01 16:58:35
      Beitrag Nr. 51 ()
      also, ich warte jetzt auf leserstimmen um mich für eine der fortsetzungen zu entscheiden.

      **************

      Inzwischen ein fremder text.

      aus einem buch von lily brett habe ich schon vor einigen wochen im bücherthread zitiert. Da ich den text mühsam abgetippt habe und er von sex handelt (was immer viele clicks beschert ‚g‘) kopiere ich ihn hieher, hebt meinen thread in literische höhen!

      hier ein neuer text - aus welchem buch stammt das?
      "edek zepler hatte früher immer polnische mädchen ge bumst. die meisten von ihnen waren dienstmädchen, und er hatte sie im stehen in den fluren der häuser gebumst, in denen sie arbeiteten.
      esther zepler hatte erst kürzlich davon erfahren. sie sass in ihrem büro und dachte über ihren vater nach. etwas feinfhliger wäre er ihr lieber gewesen. sie verstand nicht, wie jemand lust haben konnte, einen völlig fremden menschen in einem hausflur zu bumsen. sie verstand sehr gut, warum die mädels es machten. die sparten sich die zwei zloty jährliche meldegebühr, die sie als bewohnerinnen der häuser zu entrichten gehabt hätten.
      es war edeks aufgabe, diese gebühr einzuheben. vor dem krieg hatt edeks vater, esthers grossvater, etliche mietshäuser in lodz besessen. die wohnungen waren an jüdische familien vermietet, und die meisten dieser familien hatten ein polnisches dienstmädchen. es gab also viele dienstmädchen, die esthers vater in vielen hausfluren bumsen konnte.
      esther war sich nicht einmal sicher, wie man im stehen bumste. sie stellte es sich sehr unbequem vor. diese art bumsen nennt man kniewackler, sagte ihr mann. vielleicht wackelten einem die knie, dachte sie, weil man gegen die schwerkraft ankämpfen musste. vermutlich war es der mann, dem die knie wackelten.
      das mit den dienstmädchen und ihrem vater hatte esther nicht von ihm erfahren. ihr sohn erzählte es ihr. ihr vater, entschied sie, musste das ganze für eine information unter männern gehalten haben, die er an seinen enkel weitergeben wollte."

      ***********************
      Avatar
      schrieb am 08.04.01 22:52:02
      Beitrag Nr. 52 ()
      NRgie, ich habe dein mail gelesen, so ernst hättest es nicht nehmen müssen mit der `nichterreichbarkeit` - lol
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 00:19:16
      Beitrag Nr. 53 ()
      meau, das sind eben Geschichten, die wirklich das Leben schreibt - ich muss jetzt noch lachen.
      Zu Deiner Frage hinsichtlich Threadfortführung, hier meine klare Antwort: ...and the winner is
      Topic 3.
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 01:11:03
      Beitrag Nr. 54 ()
      entschuldige, ich bin spät heimgekommen.
      wenn ich wirklich die wahl habe, bin ich für topic 3. ja, topic 3.
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 02:25:56
      Beitrag Nr. 55 ()
      und ein gruß auch an NRgie. grüße, rehli
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 10:21:27
      Beitrag Nr. 56 ()
      Hallo rehli, danke für den gruss. wünsche allerseits einen schönen Wochenanfang.
      Hi meau, wo bist Du denn, doch wieder beim Prof?
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 10:27:08
      Beitrag Nr. 57 ()
      oh, ihr seid euch sogar einig `g` - dann also:

      TOPIC 3
       über sich selber schreiben
       und im zusammenhang mit „über sich selber schreiben“ über datenschutz und datenfülle und über andere juser, die mir schreiben, dass sie angst davor haben, über sich selber zu schreiben und warum ich das verstehe.
       die meinung einer populären schriftstellerin über das ‚über sich selber schreiben‘ in ihrem interview das heute in der sonntagszeitung abgedruckt ist und der auch in allen anderen zeitungen viel platz eingeräumt wird, u.a. in der zeit
      http://www.sonntagszeitung.ch/sz/szFeinRubrik.html?ArtId=84931&ausgabeid=1344&rubrikid=131

      da ich selber nie (sagniemalsnie) links in boards anclicke, da im yahoo diese fast immer in die irre führen, poste ich hier die übersichselberschreiben betreffende stelle aus dem interview:

      "Paradoxerweise bleiben Sie als Schriftstellerin jedoch sehr nahe an Ihrer Biografie.

      Brett: Natürlich haben meine Romanfiguren Ähnlichkeiten mit mir - welche, das weiss allerdings nur ich. Viele Leser glauben, mich zu kennen, weil sie meine autobiografischen Essays gelesen haben. Und sie verwechseln mich mit meinen Romanfiguren.

      Sie müssen zugeben, dass die Ähnlichkeiten zwischen Esther, der Heldin Ihres Romans «Einfach so», und Ihnen verblüffend sind: Esther lebt in New York, ist mit einem Maler verheiratet, hat drei Kinder ...

      Brett: Das war ein Fehler, die Romanfigur so nahe an mir zu definieren. Alle fragten mich, ob Esther ich sei. Das mache ich nie mehr.

      Wieso überhaupt Fiktion? Ihnen hat Journalismus doch recht gut gefallen?

      Brett: Mein zweiter Mann ...

      Der Maler ...

      Brett: Genau der. Er ist schuld. Er sagte immer wieder zu mir: «Schreib über dich selbst, du bist viel interessanter als die Menschen, die du für deine Zeitschrift porträtierst.» Erst hörte ich nicht auf ihn, weil ich dachte, dass das Urteil eines liebenden Mannes nicht objektiv sei. Aber er drängte mich immer wieder von neuem. Ich fing also an, und was aus mir herauskam, hat mich schockiert. "
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 12:47:47
      Beitrag Nr. 58 ()
      „das mache ich nie mehr“ hat lily brett gesagt, eine romanfigur so nahe an ihr selber zu definieren. Als ob sie die wahl hätte. Angefangen zu schreiben hatte sie als journalistin, sie schrieb über stars etc. dann veröffentlichte sie autobiografische essays (u.a. in der ‚zeit‘) und schliesslich ihre romane, in denen ihr vater mit seiner vergangenheit im KZ eine rolle spielt. Sie ist den weg von aussen nach innen gegangen.

      Es gibt den satz: „man schreibt immer über sich selbst“ (wer das gesagt hat, mag ich jetzt nicht recherchieren, es gibt noch genug nachzuforschen beim thema über sich selber schreiben, das ist endlos, glaubt mir, rehli und Nrgie)

      Ich würde behaupten, lily brett kann schreiben was sie will, es ist immer über sie selber. Dazu lass ich „provokation“ nochmals zu worte kommen:
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 13:48:50
      Beitrag Nr. 59 ()
      E.M. Cioran (vom nachteil, geboren zu sein)
      ‚Man sollte nur bücher schreiben, um dinge zu sagen, die man niemandem anzuvertrauen wagt.‘

      du schreibst und schreibst um den dingen auf den grund zu gehen. Du bohrst tief in dich hinein und dann denkst du, DAS kann ich jetzt nicht schreiben. Du umschreibst es. Du schreibst darüber in allen farben, aber du schreibst ES nicht. ES verhält sich NICHT wie das moorhuhn hinter dem baum. Es ist NICHT so, dass du zielst und nicht triffst, weil ES sich zurückzieht. ES steht da wie die vogelscheuche in moorhuhn version I.. obwohl du viele bonuspunkte erzielen könntest, lässt du es stehen und schiesst auf die moorhühner die links und rechts rumschwirren.
      Und wenn du selbst ein buch schreibst, liest du bücher anders. Du weißt, dass es ein ES dahinter gibt und du suchst ES. Welche dinge wurden da geschrieben, die ‚man niemandem anzuvertrauen wagt‘?
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 15:13:33
      Beitrag Nr. 60 ()
      naja und in lily brett’s roman ‚einfach so‘, in dem sie über ihren vater schreibt, über die verstorbene mutter und ihre sehnsucht nach ihr, über ein freundin, die dauernd über sex spricht, über ihren mann und sohn ... da vermutete ich, dass die harmonie zwischen ihrem mann und ihr nicht so gross war, wie im buch beschrieben.

      Ich sehe nach im thread „10 der besten bücher aller zeiten“ und finde meinen beitrag über ‚einfach so‘ vom 6.2.. da habe ich das buch gelesen und meiner schwester empfohlen. Wir haben dann im café darüber gesprochen und ich sagte ihr, dass in dieser so wunderbar harmonisch geschilderten ehe der wurm stecke.

      „Und wenn du selbst ein buch schreibst, liest du bücher anders. Du weißt, dass es ein ES dahinter gibt und du suchst ES. Welche dinge wurden da geschrieben, die ‚man niemandem anzuvertrauen wagt‘?“

      brett schrieb einen weiteren roman „zu viele männer“ und im rahmen einer pr-kampagne für dieses buch erscheinen riesige interviews mit ihr.
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 17:10:57
      Beitrag Nr. 61 ()
      in dem erwähnten interview (link oben) sagt sie über den ehemann aus dem buch ‚einfach so‘: „mein zweiter mann“... als ob dieser bereits vergangenheit wäre. heisst das jetzt, da ist bereits ein dritter ehemann? Ich weiss es nicht, es ist nicht wichtig, aber sie hat im buch ‚einfach so‘ bestimmt nicht über das geschrieben, ‚das man niemandem anzuvertrauen wagt‘.

      Bei amazon steht in der beschreibung des buches „zu viele männer“ :

      „ Zu viele Männer, ein Satzfetzen, den sie auf der Straße von einem Vorübergehenden aufschnappt, scheinen dabei nicht ihr größtes Problem zu sein, denn nach drei gescheiterten Ehen meint Ruth, das Thema wäre für sie erledigt. „

      Ich werde diesen roman nicht lesen. ich habe das früher getan, von erica jong las ich alle romane, las, wie sie endlich merkte, dass mann no. 1 oder war es no. 2 ? sie nicht genug liebte – und während ich es las war sie im real life schon bei mann no. 5 gelandet. Auf erica jong komm ich dann schon noch zu schreiben, die ist ein gutes schlechtes beispiel.
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 20:07:44
      Beitrag Nr. 62 ()
      bei lily bret’s buch ‚einfach so‘ war es einfach zu sehen, wo das versteckte thema lag. Und zur bestätigung schrieb sie dann auch gleich das nächste buch mit dem titel „zu viele männer.“

      ein bisschen schwieriger ist es bei adolf muschg’s buch ‚sutters glück‘; das las ich im januar. Es sind seither unzählige rezensionen erschienen. Die vier wichtigsten las ich und man könnte meinen, jede beschreibung handle von einem anderen buch. Der roman ist komplex.

      Ich werde jetzt frecherweise mal etwas reindeuten, was in rezensionen nicht getan werden darf.

      muschg hat offenbar einen satz von hofmannsthal als motto übernommen: „was mir fehlte, konnte ich nicht sagen; was ich sagte, war nicht das wahre“ (aus „literatur als therapie?“ von 1981)
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 20:51:55
      Beitrag Nr. 63 ()
      danke, bitte weiter.
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 20:57:54
      Beitrag Nr. 64 ()
      Romanstory von `sutters glück` ganz kurz und einseitig:

      Sutters frau starb an krebs, sie hatten sich sehr geliebt. Als witwer hat er die chance, mit einer viel jüngeren frau zu schlafen, einer asiatin, die er längst sogar in träumen begehrte. Als die gelegenheit da ist, versagt sein ‚bauer‘, er ist impotent. Er, der in seiner ehe immer potent war. Dessen ‚bauer‘ obwohl etwa 65jährig bis zum sterben der an darmkrebs erkrankten frau immer fit war. Er, der jederzeit konnte, auch als er sich der nähe seines ‚bauers‘ zum darmkrebs bewusst war. (das thema der allzeitpotenz wurde in keiner der ausführlichen rezensionen erwähnt)
      sutter findet sich nicht mehr zurecht im leben und folgt seiner geliebten frau genau nach einem jahr an ihrem todestag in den freitod.
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 21:48:47
      Beitrag Nr. 65 ()
      Muschg’s realität kurz und einseitig: (vielleicht auch nicht ganz wahr, ist einfach, was ich weiss)

      Muschg war in erster ehe mit hanna johansen verheiratet, geboren in bremen, lebt in zch., schriftstellerin, letztes werk, das ich gelesen habe von ihr: „universalgeschichte der monogamie“ worin sie schreibt, dass die untreue so ziemlich über alle geschlechter und tierarten (inkl. Mensch) dieses planeten verteilt ist.

      Die hauptfigur im buch von hanna johansen, die unscheinbare tante lena, hat, wie sich ganz am ende des romans herausstellt, seit vielen jahren ein verhältnis mit dem verheirateten nachbarn. Von seinem büro aus führte ein loch in der wand, mit schränken auf beiden seiten direkt in ihr schlafzimmer. Am schluss des buches liegt er tot in ihrem schlafzimmer und die ehefrau will ihn erst beim bestattungsamt ansehen, sie hat offenbar von der affäre gewusst.

      Muschg ist jetzt in zweiter ehe mit einer japanerin verheiratet.
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 22:35:47
      Beitrag Nr. 66 ()
      Meine zugegebenermassen freche interpretation:

      („was mir fehlte, konnte ich nicht sagen; was ich sagte, war nicht das wahre“)

      muschg liebt seine japanerin (asiatin und ehefrau) er ist impotent und sie glaubt, dass er sie nicht richtig liebe und möchte ihn deswegen verlassen (ehefrau freitod). er kann sie nicht zurückhalten, nicht glücklich machen mit seinem ‚bauer‘. Er sagt ihr nicht, dass er auch bei seiner ersten frau impotent war. Die männer reden nicht darüber. Lieber wechseln sie dauernd die frauen, weil es bei einer ‚neuen‘ manchmal funktioniert.

      (schon dieses blöde wort bauer für penis. Im roman soll das heissen, das der penis ohne sensibilität immer funktionsfähig ist. muschg als literat ist einem bauer total fremd - oder ein bauer ist muschg total fremd).

      Er will seiner japanischen ehefrau sagen, dass er sterben würde, wenn sie ihn verliesse. Punkt. Fertig.

      Die ganze schreiberei nur wegen des dramas der impotenz.
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 22:39:08
      Beitrag Nr. 67 ()
      also wenn das verhältnis von beiträge zu gelesen 1 : 10 unterschreitet, kriege ich jeweils die krise ...
      gibt es ausser dem treuen rehli sonst noch jemanden, der das liest??
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 22:42:37
      Beitrag Nr. 68 ()
      du musst den thread nicht für mich weiterführen, wenn du nicht willst. ich finde dich auch anderswo.
      danke
      rehli
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 23:04:56
      Beitrag Nr. 69 ()
      Halt, halt meau, wer wird den gleich die Krise kriegen?!
      Guten Abend rehli!
      Ich lese weiter hier mit - ich bin mir sicher, so etliche andere treue Leser auch.
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 23:06:57
      Beitrag Nr. 70 ()
      also wenn das verhältnis von beiträge zu gelesen 1 : 10 unterschreitet, kriege ich jeweils die krise ...
      Aha, meau ist Stephen King... :eek::eek::eek:
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 23:30:23
      Beitrag Nr. 71 ()
      beim nachtessen:

      schatzi, ich habe heute peter getroffen und ihm gesagt,
       dass ich keine lust habe, mit ihm zu arbeiten.
       dass es mir zu schaffen macht, wie er die neuen medien verteufelt
       dass ich vor 4 jahren, als ich erstmals in meinem leben in die lage kam, zu wählen, womit ich mich befassen will, mich für medienphilosophie entschieden habe
       dass ich dann flusser und mcLuhan gelesen habe und über mcLuhan bei joyce gelandet sei
       dass ich begriff, dass ich zuerst englisch lernen musste, wenn ich überhaupt joyce verstehen wollte, im internet surfen wollte
       dass ich bereits in england gegen eine ungeheure feindlichkeit gegen das internet kämpfen musste
       dass dann hier die freunde auch alle gegen die neuen medien gewettert haben
       dass es nun mal das thema für mich sei und ich mich nicht rechtfertigen wolle etc. etc.
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 23:38:05
      Beitrag Nr. 72 ()
      karl, wieso hat der king sein projekt abgeblasen? weil kein geld kam?
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 23:54:53
      Beitrag Nr. 73 ()
      peter hatte verständnis und wetterte gleich los gegen die mobilephones, dass die jungen sich alle verschuldeten etc. etc.

      das alles habe ich s. beim nachtessen erzählt und s. sagt:

      „das ist aber auch eine sauerei mit den handy’s. wie die im zug laut sinloses zeug schwatzen – es geht um die privatisierung des öffentlichen raumes. Die jungen machen keinen platz mehr auf den gehsteigen, sie hocken in der s-bahn auf der treppe, dass du nicht vorbeigehen kannst, kurzum, sie beanspruchen den ganzen öffentlichen raum und erzählen ihr privatestes in der öffentlichkeit, die spitze ist wohl die bigbrother-sendung.“

      wir haben kein tv und haben die sendung noch nie gesehen. Aber wir kennen eine junge frau, die im ‚container‘ war.

      Ich sage s. dass ich absolut anderer meinung sei als er und peter, und ich skizziere kurz, was ich hier über das ‚über sich selber schreiben‘ oder über die ‚privatisierung des öffentlichen raumes‘ ausführen werde.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 00:05:24
      Beitrag Nr. 74 ()
      es ist so schön, was du alles schreibst, meau, auch wenn ich kaum zum lesen komme. aber mir kommt so manches bekannt vor...

      ich bin jedenfalls da.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 02:00:11
      Beitrag Nr. 75 ()
      Ich bin weiterhin auch da - kann mich Genova nur anschliessen.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 07:12:09
      Beitrag Nr. 76 ()
      so ist es mir natürlich lieber. ich wußte ja, dass ich nicht der einzige leser bin.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 09:33:19
      Beitrag Nr. 77 ()
      ich erzähle s., dass die jungen, die heute, wie er sagt, mit ihrem privatesten in den öffentlichen raum eindringen, noch gar nie platz im öffentlichen raum erhielten. Dass sie als kinder nie ihr haus ohne tödliches risiko verlassen durften, dass für sie der öffentliche raum seit ‚je her‘ ein feindlicher raum war, der den erwachsenen gehörte.

      „ja aber auch sie wollen als erstes einen auto, wenn sie erwachsen sind“ sagt s.

      ich habe es nicht leicht mit s. und versuche einen anderen weg.

      „ich sehe es so: zuerst hat sich der staat aller daten bemächtigt. Inzwischen sind wir ja schon soweit, dass man nicht mal brot kaufen kann, ohne registriert zu werden.“

      ich zähle alles auf, was an kontrolle an mir geschieht, wenn ich das haus verlasse, durch die city in den wald gehe und am andern ende die stadt wieder betrete und mit dem bus nachhause fahre.

      und dass evtl. das absolute zurschaustellen eine gegenwehr sei, ein instinktiv präventiver schlag mit dem ziel, eine derart grosse datenfülle über den erdball zu verbreiten, dass die ‚kontrolleure‘ ins schwitzen kommen.
      wenn alles an die oeffentlichkeit kommt, ist nichts mehr da, das noch ausgegraben werden könnte.

      einzig die überfülle von daten kann dem missbrauch entgegenwirken
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 10:45:11
      Beitrag Nr. 78 ()
      s. kennt mich, er kennt meine gedankenwelt, und er versteht ein bisschen, was ich meine. Er weiss, dass ich eine langfristige entwicklung im auge habe, nicht die modewellen verfolge.

      Mit langfristiger entwicklung meine ich sowas wahnsinniges wie wenn vilém flusser schreibt, dass der mensch von bilde her kommend (höhlenmalerei) über das wort, den text (gutenberg) wieder zu den bildern gehe (video etc.), als grosser bogen der menschheitsgeschichte.
      Vgl.alle werke vilém flusser, spez. „vom subjekt zum projekt, menschwerdung“

      Innerhalb dieser langen geschichte der menschheit ist z.b. die geschichte des autos eine kurze phase.

      Marshall mcLuhan meinte in seinem aufsatz „das auto – die mechanische braut“ (aus „die magischen kanäle“ von marshall mcLuhan/seite 343) „... das ist die geschichte des autos, und sie wird bald zu ende sein... das auto hat, mit einem wort, alle raumformen, die uns menschen verbinden und trennen, vollkommen umgestaltet und wird es etwa noch ein jahrzehnt lang tun, bis dann die elektronischen nachfolger des autos sich zeigen werden.“

      Da hat sich der geniale mcLuhan leider verrechnet. Trotzdem wird der autofreie gesellschaft irgendwann realität sein, nur weiss ich nicht wann und wie der ausstieg erfolgen wird.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 11:20:55
      Beitrag Nr. 79 ()
      s. hat alles, was ich da erzähle, schon mal gehört. Wenn ich ein interview lese mit einem sicherheits-software-spezialisten, der darüber schreibt, was technisch alles möglich ist, so drucke ich es aus und wir sprechen darüber.

      Wenn wir jetzt auch alle wissen, was technisch möglich ist, wie sensibel die neuen mikrofone sind, dass es eine technologie gibt, die nebengeräusche ausblendet, die zielgerichtet genau die geräusche aufnimmt, die angepeilt werden, (NCTI, noice cancellation technology) dann denken wir doch nicht soweit, was das für konsequenzen haben kann.

      Aber wir FÜHLEN es. Da bin ich absolut sicher, dass wir als gesamtbevölkerung uns der totalen kontrolle unbewusst bewusst sind.

      Ein aktuelles beispiel einer verdeckten tonbandaufnahme:

      „Wegen "Sophiegate" war die Monarchie bereits vom Massenblatt "The Sun" in Frage gestellt worden. Nun gab selbst die erzkonservative "Daily Mail" zu: "In nur einigen Tagen sind die Anstrengungen der vergangenen Jahre zur Umgestaltung der Monarchie untergraben worden." „

      eine tonbandaufnahme kann unglaublich vieles bewirken! Man muss nicht unbedingt jemanden in eine falle locken. die technik kann überall angewandt werden.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 11:25:13
      Beitrag Nr. 80 ()
      meau, schon Nixon stolperte über Tonbänder...
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 11:55:19
      Beitrag Nr. 81 ()
      ja karl, daher wohl der name sophiegate, von watergate - wie gesagt, die zeiträume sind riesig, die entwicklung geht in eine richtung...
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 11:57:21
      Beitrag Nr. 82 ()
      wenn du heute bei einem modernen optiker eine brille kaufst, muss er nicht mehr mit filzstift auf den gläsern die punkte ankreuzen. Du blickst mit der neuen brille vor den augen direkt in ein spiegelkästchen, darauf steht eine kamera und der optiker fotografiert dich, indem er auf einem keyboard ein paar tasten bedient.
      Sofort siehst du dein bild auf dem bildschirm und er kann mit cursor auf dem bild die brille markieren, genau die punkte, wo deine pupillen sind.

      Ich habe letzte woche eine neue brille gekauft. Total schön: donna karan. Aber als ich mich da auf dem bildschirm sah, ein foto aus etwa 5 meter entfernung geschossen, die kitzekleine narbe unter der nase deutlich sichtbar, eine narbe von den ‚wilden blattern‘ aus kindertagen – und daneben ein kleines schwarzes haar, das ich stehen lasse, weil meine mutter auch ein solches an ihrer oberlippe hatte.

      Als ich das bild sah wurde mir beinahe schlecht. Mein gott, sage ich zu dem optiker, da könnte ja in jedem warenhaus ein so genaues bild von mir herumgereicht werden.

      „noch viel schärfer“ sagt der optiker. Dass er wegen speicherplatz auf eine noch bessere qualität verzichtet habe. dann, als er sieht, dass mich das interessiert, zeigt er mir bilder von anderen kunden, von riesenpupillen, die fotografiert wurden, um evtl. krankhafte veränderungen festzuhalten.

      Glaub ja nicht, dass du in diesem leben noch irgend eine chance hättest, dich irgendwo auf dieser welt zu verstecken!
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 12:08:47
      Beitrag Nr. 83 ()
      weisst du karl, das mit nixon ist eine gute bemerkung, der war doch so verrückt, dass er alles abhören liess im weissen haus, er war so misstrauisch... ich komm dann noch zu bush, lol
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 12:42:36
      Beitrag Nr. 84 ()
      bei autobahnen stehen kameras, an der tankstelle, im supermarkt, bei der altglassammelstelle, in der bar. Öffentliche plätze werden gefilmt. Kürzlich hörte ich am radio, dass ein strassenstrich in zürich mit kameras überwacht werde um die dirnen zu schützen, die aber einen rückgang des geschäfts befürchteten.

      Es ist zwingend, dass die überwachung zunimmt. Rein aus der möglichkeit heraus, etwas zu überwachen, wird es überwacht.

      Wie war das jetzt bei dürrenmatt ?: Denke daran, was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden. heute gilt: was gefilmt und registriert wurde verbleibt im digitalen weltregister.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 13:43:27
      Beitrag Nr. 85 ()
      ich behaupte jetzt mal einfach: das „über sich selber schreiben“ zum beispiel im internet sei ein teil des absoluten zurschaustellens als präventiver schlag.

      es lassen sich also zwei verschiedene arten von ‚über sich selber schreiben‘ feststellen:

       Die erste art, nach cioran: ‚Man sollte nur bücher schreiben, um dinge zu sagen, die man niemandem anzuvertrauen wagt.‘ oder man schreibt aus therapeutischen gründen

       Die zweite art, man deckt alles auf, damit man der kontrolle entgeht weil nichts mehr aufzudecken bleibt.


      Lily brett ist berühmt geworden durch ihre autobiografischen essays. Das ist so, weil es trendy ist., das innerste zu veröffentlichen. Vermutlich ist es trendy über sich selbst zu schreiben, weil wir uns alle mit voller kraft auf die wellen der datenschwemme wuchten. So gesehen haben die beiden arten über sich selber zu schreiben einen direkten zusammenhang. Wir schreiben über uns selber um der kontrolle zu entgehen?

      wann hat das angefangen?
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 14:08:41
      Beitrag Nr. 86 ()
      meau, heute ist wieder ein guter tag für deine leser.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 16:03:05
      Beitrag Nr. 87 ()
      du bist lieb, rehli, wart`s nur ab, ich komme soeben von der buchhandlung... über das "über sich selber schreiben" könnte ein ganzer thread nur von ingeborg bachmann und max frisch geschrieben werden.
      da könnte ich so herrlich ein österreichisches und ein schweizerisches denkmal umstürzen, lol
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 16:22:42
      Beitrag Nr. 88 ()
      Ich beginne mal bei james joyce. Marshall mcLuhan hat joyce studiert. Er fand, dass joyce zu den ersten medienwissenschaftern gehörte.

      Wieder aus ‚die magischen kanäle? Seite 448:

      “ in der modernen literatur gibt es wohl kaum eine technik, die so gerühmt wurde wie der bewusstseinsstrom oder innere monolog. Ob bei proust, joyce oder eliot, die form der folge ermöglicht es dem leser, sich in besonderer weise...... der bewusstseinsstrom wird eigentlich dadurch erreicht, dass die technik des films auf das buch übertragen wird, von wo sie in einem tieferen sinne ihren ausgang nahm...“

      den bewusstseinsstrom fliessen zu lassen bedeutet aber nichts anderes, als von sich, von seinem innersten zu schreiben. Es ist faszinierend, sobald ich meine website fertig habe, werde ich wieder diesen strom anzapfen.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 17:09:32
      Beitrag Nr. 89 ()
      Joyce schrieb aus einem inneren drang heraus, er stellte nicht einfach produkte her. Er schrieb, auch wenn ihn rein gar niemand mehr verstehen konnte, er machte so weiter, wie er allein es für richtig fand.

      in seinem roman „ulysses“ hat joyce autobiografisches verarbeitet. Der roman handelt von den geschehnissen an einem tag, am 16, juni 1904 in dublin. An dem tag traf joyce im real life erstmals seine späteren frau nora barnacle.

      joice schrieb sich frei vom katholizismus in irland, der wohl die grösste kontrollorganisation vor dem digitalen weltregister war.

      Er konnte kaum über alltägliches sprechen, verstrickte sich immer tiefer in seine sprachexperimente.

      Es liesse sich noch viel darüber schreiben, über joyce’s schreiben über sich selber, dass seine tochter ‚geistig umnachtet‘ wurde und dass c.g. jung die krankheit von lucia in zusammenhang mit joyce’s schreiben brachte.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 18:00:48
      Beitrag Nr. 90 ()
      es kämen jetzt zum beispiel ingeborg bachmann und max frisch an die reihe.

      Irgendwann will ich das noch loswerden, den satz von bachmann: „die wahrheit ist dem menschen zumutbar“ – zu viele jahre habe ich mich damit beschäftigt, zu verstehen, was sie damit gemeint hat. Sie war philosophin. Sie war der meinung, wir kämen auf die welt, um uns die regeln selber aufzustellen, alles was vorgegeben sei, gelte nicht mehr.

      Bachmann und frisch sind sich in paris an einem abend begegnet, sind die nacht über zusammengeblieben und haben diese erste begegnung in ihren büchern geschildert. Bachmann in „malina“ und frisch in „mein name sei gantenbein“.
      sie hatten eine mehrjährige beziehung, während der sie sich damit befassten, wie man „über sich selber schreiben“ kann.

      Wie gesagt, ich schreibe nicht über bachmann und frisch, das gäbe nämlich ein buch, doch , was soll das, - tempi passati.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 18:43:41
      Beitrag Nr. 91 ()
      Viel autobiografisches wurde in den 70ern geschrieben, „die scham ist vorbei“ zum beispiel und die „angst vorm fliegen“ von erica jong und vieles mehr.

      Erica jong schrieb sehr autobiografisch. Es gab die ehen, das kind, die psychoanalyse, die scheidungen - und es war alles neu.
      Kürzlich las ich ein interview mit der tochter von erica jong. Sie ist noch nicht mal 20 jahre alt und wurde interviewt, weil sie irgendwas geschrieben hat. Vermutlich schrieb sie über ihre traurigen erfahrungen: jahrelanger drogenmissbrauch, selbstmordversuch, entzug

      Ob sie die bücher ihrer mutter gelesen habe? wurde sie gefragt.
      Dazu muss man wissen, dass die bücher voller worte wie ‚möse‘ und ‚samen schlucken‘ sind, so ähnlich wie ein ficko-thread.
      „Jaja,“ und sie habe die mutter gefragt: „und das hast du alles getan was da geschrieben steht?“ und die mutter habe geantwortet: „aber kind, es ist ein ROMAN.“

      Nur dumm, dass der ganze rest wahr war.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 20:59:07
      Beitrag Nr. 92 ()
      ******
      OUT OF TOPIC

      Langsam streiche ich die sauce durch das sieb, es bleibt ein curryfarbener matschiger brei zurück, kein wunder, es ist ja currysauce, die ins schälchen tropft.

      Ich darf wieder einmal curry kochen. In den letzten monaten hatte ich nie diese chance. S. kann wochenlang kein curry essen, wenn ihm irgendwo in einem restaurant in einer salatsauce curry untergejubelt wird. So hat er seit langem auf die frage „wie wär’s mit einem curry“ geantwortet: „pfui teufel, ich hatte da gestern mittag.... „

      „in fünf minuten kann man essen, schatzi“ schrei ich nach hinten ins büro wo s. an einem pc-spiel sitzt.

      Dass man in so-und-so-viel minuten essen kann rufe ich jetzt seit bald vierzig jahren irgendwelchen männern zu: vaterbrüderneffeehemannsohndiversegeliebteundwiederehemann - jeder musste sich daran gewöhnen, dass ich ihre präsenz erwarte(te), sobald das essen aufgetragen wurde. Nichts macht mich garstiger, als wenn ich nach sorgfältigem kochen auf die esser warten muss.

      Das gemüse ist gar, der rice-cooker stellt um auf ‚keep warm‘ und s. erscheint in der küche. Jetzt die grosse show: das schälchen mit der curry-sauce steht im wasserbad und das beeindruckt ihn zutiefst.

      Eine jerlaner weinsuppe macht ihn glücklich, aber eine curry-sauce im wasserbad, das schenkt mir 2 stunden ungestörtes schreiben, denn s. denkt, dass ich ihn wirklich lieben muss, um die sauce ins wasserbad zu stellen für ihn.

      ******
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 21:06:56
      Beitrag Nr. 93 ()
      meau, hast du sie wieder gekocht, die weinsuppe, oder beschreibst du das erste mal? und: ich wußte nicht, dass ihr in der schweiz auch "schatzi" sagt.
      ich werde -von dir angeregt- heute abend noch joyce lesen, aber die dubliners.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 21:12:51
      Beitrag Nr. 94 ()
      nein rehli, keine weinsuppe heute, heut gab es curry-sauce zu reis und gemüse, ich meine, dass s. glücklich ist, wenn es weinsuppe gibt, aber tief beeindruckt ist, wenn ich sauce in einem wasserbad warmhalte - seine mutter ist halt frankophon, die können nicht genug theater um`s essen machen `g`...

      ehrlich gesagt, betr. joyce: die biografie von ellman hat mir am besten gefallen, den menschen joyce finde ich faszinierender als sein schreiben.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 21:15:48
      Beitrag Nr. 95 ()
      Das schreiben, das über sich selber schreiben, ist eine grenzerfahrung. Sie ist schwer zu ertragen und für die nächsten mitmenschen wohl sehr belastend.

      Das leben zwischen fiction und realität ist verwirrend. Die realität holt fiction oft ein, man schreibt der grenze entlang, man weiss nicht, gestaltet man mit dem schreiben sein leben oder umgekehrt.

      Schreiben über sich selbst ist schälen und schälen bis man auf etwas stösst, das man nicht zu sagen wagt.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 21:17:49
      Beitrag Nr. 96 ()
      ganz wunderbar, der abschnitt mit curry und weinsuppe.

      wobei ich die weinsuppe eindeutig vorziehen würde...
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 21:43:35
      Beitrag Nr. 97 ()
      da sei widerspruch erlaubt, meau, bei allem respekt. ich kann mir kaum ein interessanteres und berührenderes schreiben vorstellen als das von joyce. finnegans wake ist mir zu hoch, aber das kann ich ihm nicht anlasten, sondern nur mir. alles andere: höchster genuss und gänsehaut.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 23:00:58
      Beitrag Nr. 98 ()
      rehli, du hast ja recht, - ich kann halt nichts dafür, dass mich der mensch dahinter NOCH mehr fasziniert.

      als trost dafür, dass wir uns da nicht einig sind, hier aus der biografie von marshall mcLuhan (autor philip marchand)seite 143:

      "tatsächlich hatte mcLuhan in cambridge joyce mit grossem interesse gelesen und sich von `finnegans wake` sofort nach erscheinen des buchs ein exemplar besorgt. das werk scheint aber bis zu seiner ankunft in toronto keinen grossen eindruck auf ihn gemacht zu haben.... 1950 herum begann mcLuhan jedenfalls mit einer ernsthaften joyce-lektüre, besonders von `finnegans wake`. seine methode, schrieb er an einen ehemaligen studenten, bestand darin, sich drei oder vier seiten pro tag in einem irischen akzent laut vorzulesen etc...."
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 23:05:07
      Beitrag Nr. 99 ()
      Der liebegott weiss alles, haben wir als kind gelernt, ich war überzeugt, dass irgendwo alles registriert ist, was ich tu. (die kontrollstation der kirche)

      Irgendwo wird heute alles registriert. James adams, (s. nächstes posting) hat in seinem interview geschrieben, dass man jeden pc knacken kann, notfalls auch über die stromleitung, falls jemand niemals online gehe. Ich müsste also meine texte wieder auf einer olivetti schreiben, wenn ich sie verstecken wollte.

      Da ist es unwichtig, wenn im laufe der fortschritte der technologisierung ein paar menschen:

       sich in schaufenstern in warenhäusern präsentieren

       ein paar mehr menschen sich bei bigbrother produzieren

       noch ein paar mehr menschen im internet ihr tagebuch preisgeben

       noch viel mehr menschen in der öffentlichkeit laut telefonieren

       und es ist wurst, ob sich alle diese menschen persönlich profilieren wollen, sie nehmen, ob gewollt oder nicht, teil an der eliminierung der privatheit.

      Denn nicht wahr, die privatsphäre stirbt aus, das jedenfalls sagte james adams (berater von g. bush) in einem interview:
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 23:10:42
      Beitrag Nr. 100 ()
      liebe genova, danke danke, ich glaube, es ist besser, wenn ich wieder "über mich" schreibe, ich beende anschliessend die theorie über das "über sich selber schreiben" `ggg`

      übrigens bin ich dabei, "malina" zu lesen. ich muss nicht lange studieren, warum ich zwar 1979 bei erscheinen sofort "der fall franza" las, "malina" jedoch, obwohl ich das büchlein mehrmals geschenkt kriegte, immer wieder ungelesen weitergab.

      für "malina" bin ich erst jetzt bereit.

      bücher bücher - ich denke "der fall franza" und "angst vorm fliegen" haben mich damals SEHR beeinflusst.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 23:11:57
      Beitrag Nr. 101 ()
      interview james adams, zeit, 22.3.2001

      EMAILS SIND GEFÄHRLICH

      http://www.zeit.de/2001/13/Leben/200113_reden_bushs_inte.htm…


      Sie behaupten also, die Privatsphäre stirbt aus?
      Ja. Ich kämpfe ebenfalls noch mit dieser Erkenntnis.


      Schreiben Sie alles in E-Mails, was Sie auch im Tagebuch notieren würden?
      Ich schreibe natürlich nichts, was mit meiner eigenen Sicherheit zu tun hat und mit meinen Aufgaben für die amerikanische Regierung. Oder was sehr persönlich ist und was in Zukunft gegen mich verwendet werden könnte. Ich gehe davon aus, dass jede E-Mail und alles, was ich im Netz auf Formularen von mir gebe, irgendwo gespeichert wird und abgerufen werden kann. Das bringe ich auch meinen Kindern bei.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 23:21:03
      Beitrag Nr. 102 ()
      Und offenbar hat er es auch bush beigebracht:


      http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,126800,00.html

      Denn durch seinen Einzug ins Weiße Haus wurde Bush zur öffentlichen Person: Der E-Mail-Verkehr der Hausbewohner wird akribisch erfasst und archiviert, seit im Verlauf diverser Clinton-Skandale erkannt wurde, dass für eine solche Archivierung hie und da durchaus Bedarf bestehen könnte. Zu Oppositionszeiten forderten die Republikaner genau das, nun mobbt Bush dagegen an.
      Die Informationsfreiheits-Lobby, die in den Staaten Zugang zu offiziellen Dokumenten verlangt und gegen die Geheimhaltungspolitik von Regierung und Behörden arbeitet, sieht Bush nun als Gefahr. Sie könnte irgendwann so stark an Einfluss gewinnen, dass ihr Wirken auch seine privaten Briefe ans Licht der Öffentlichkeit schwemmt. Im Falle eines Skandals, das zeigte das Beispiel Clinton, müsste er als Präsident der Vereinigten Staaten mittlerweile so oder so die Hosen runterlassen. Das will Bush sich und der Öffentlichkeit natürlich ersparen.

      ***
      und man weiss doch, dass die im weissen haus auch teure medienberater zur verfügung haben. Wie kommen jetzt medienberater dazu, den adams und ein paar tage später den bush über die gefährlichkeit von emails reden zu lassen???

      Vielleicht um dem bürger den eindruck zu vermitteln, dass privatheit eben doch geschützt werden könne, wenn man nur vorsichtig genug sei???

      Eher aus dem grunde, um abzulenken von sowas:
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 23:21:55
      Beitrag Nr. 103 ()
      Conspiration
      Lauschangriff auf die Konkurrenz in Europa

      Von Rudolf Wagner
      "Der Wirtschaftskrieg hat den Kalten Krieg abgelöst", sagt Gerhard Schmid, Berichterstatter im Echelon-Ausschuss des Europäischen Parlaments. Er ist sicher, dass EU-Unternehmen mit Spionagemitteln von den Amerikanern ausgeforscht werden.

      Brüssel - Für den Ausschuss gilt es als erwiesen, dass die Vereinigten Staaten ein weltweites Spionagesystem unterhalten, das von den Regierungen in Australien, Neuseeland und England unterstützt wird. In allen diesen Staaten sind technische Spezialisten des US-Geheimdienstes beschäftigt. Früher diente das satellitengestützte System der Verteidigung der freien Welt, heute verschafft es der amerikanischen Wirtschaft Vorteile auf den Weltmärkten.
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 23:28:14
      Beitrag Nr. 104 ()
      zum glück gibt es das unterbewusstsein!

      ***

      Und auf der rückseite des taschenbuches „malina“ von ingeborg bachmann steht:

      Es ist ein radikales buch geworden ... das die autorin geschrieben hat, radikal in der rigorosen position, die

      eingenommen wird, einer extrem ‚privaten‘ position, die aber gerade dadurch, in dieser schonungslosen,

      schutzlosen lage einer ‚individualität, etwas

      überindividuelles
      annimmt und etwas

      ‚exemplarisches.

      karl krolow
      ....

      ist das nicht ein schöner schluss?


      ENDE ENDE ENDE ENDE ENDE ENDE ENDE ENDE ENDE ENDE ENDE ENDE
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 23:28:16
      Beitrag Nr. 105 ()
      meau: Hinsichtlich `conspiration` - Treffer. Wurde mir schon vor 3 Jahren von einem ehemal. Mitarbeiter en detail erzählt. `Wenn die Deutschen wüssten`........
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 23:29:36
      Beitrag Nr. 106 ()
      hallo NRgie, welch ein fest, du bist da, gerade recht zum abschluss-feiern... prost!
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 23:33:58
      Beitrag Nr. 107 ()
      Na, da stoss ich mit an meau - zum wohl!
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 23:40:48
      Beitrag Nr. 108 ()
      Das Unterbewußtsein ist nicht korrekt benannt, meau, für mich ist es das OBERbewußtsein - es leitet u. begleitet einen Menschen.
      Avatar
      schrieb am 11.04.01 07:20:35
      Beitrag Nr. 109 ()
      okay NRgie, unterbewusstsein ist nicht korrekt, nennen wir es


      "das schlaue ding, das uns anzeigt, dass wir wieder mal reingelegt werden sollen"
      Avatar
      schrieb am 11.04.01 09:43:38
      Beitrag Nr. 110 ()
      nur noch ein wort zu "malina", meau: meine wege führen mich beinahe täglich durch das ungargassenland.

      irgendwann mußte ja das ende kommen, ich bin einverstanden. danke für den thread.
      Avatar
      schrieb am 11.04.01 10:59:08
      Beitrag Nr. 111 ()
      rehli, grüss mir das ungargassenland, ich grüsse zürich, wo i.b. ja auch lebte, wenn du magst?!

      `malina` da könnten wir einen eigenen thread eröffen ...
      Avatar
      schrieb am 11.04.01 23:35:26
      Beitrag Nr. 112 ()
      bist du da, NRgie?
      Avatar
      schrieb am 11.04.01 23:39:24
      Beitrag Nr. 113 ()
      Uuups meau, grüss` Dich!
      Je später der Abend, desto ...`gg`
      Avatar
      schrieb am 11.04.01 23:40:49
      Beitrag Nr. 114 ()
      ich lese malina, kennst du es? liegt schwer auf dem magen... (und der thread fehlt mir schon `g`)
      Avatar
      schrieb am 11.04.01 23:43:52
      Beitrag Nr. 115 ()
      Nein, habe den Titel durch Dich kennengelernt ..Amazon lässt grüssen, aber, wenn es Dir so schwer auf dem Magen liegt, eine Magenverstimmung möchte ich nicht bekommen. lol
      Avatar
      schrieb am 11.04.01 23:45:42
      Beitrag Nr. 116 ()
      es ist sehr schön geschrieben - aber unerwartet taucht das thema inzest auf... naja, es passt zu den hier so geschätzten witzen...
      Avatar
      schrieb am 11.04.01 23:51:27
      Beitrag Nr. 117 ()
      Inspiriert durch den Frankreich-Thread habe ich mir ein Frankreich-Buch geschnappt über die Saone (ich bekomm` die Striche nicht auf`s `a`, Hilfee) u. den Doubs u. träume vom nächsten Urlaub.
      Avatar
      schrieb am 11.04.01 23:54:31
      Beitrag Nr. 118 ()
      ich bin ja froh, wenn du auf`s wasser gehst, und nicht ich es muss - kommt übrigens auch vor im buch, segeln.
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 00:06:18
      Beitrag Nr. 119 ()
      meau, bist du wasserscheu? `g` aber segeln ist auch nichts für mich, lieber die andere gemütliche tour.
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 00:08:30
      Beitrag Nr. 120 ()
      schwimmen tu ich s e h r gerne, aber schiffe und boote sind mir nicht geheuer.
      jetzt geh ich lesen, dösen, schlafen, ciao bella energia
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 00:18:06
      Beitrag Nr. 121 ()
      Gute Nacht, meau, bis evtl. morgen mit voller Energie!
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 09:55:42
      Beitrag Nr. 122 ()
      ja, meau,grüß mir bitte zürich. und gruß auch an dich und NRgie.
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 14:51:23
      Beitrag Nr. 123 ()
      (rehli, ich kann nicht anders, das ist der nach-übersichselberschreiben-thread)

      11.4. nachmittags

      ich gehe durch den wald und sehe nicht das grün, das leise sich hervorwagt. Wenn ich schreiben tät, würde ich nie aber auch gar nie von natur schreiben. Natur ist da, ist für mich da, gehört mir, hat sich mir nie entzogen, ist teil von mir – hat einfach da zu sein.

      Innen ist das leben, innen spielt sich alles ab, und während ich den gewohnten weg gehe, zwischen den bäumen, die durchtränkt sind von meinen gedanken seit ich denken kann, denke ich:

      Also da hab ich jetzt einen gewaltigen bogen gemacht mit dem über sich selber schreiben. Aber es ist das, was ich denke, woran ich glaube, dass es diese riesigen wandlungen gibt im denken der menschheit, denen wir alle ausgesetzt sind. die summe dieses denkens ist der zeitgeist und wir können so individuell sein wie wir es halt schaffen, es zu sein, wir sind und bleiben kinder unserer zeit.

      Dass ich hier schreibe entspringt dem zeitgeist, hat angefangen irgendwann vielleicht zeitgleich mit dem beginn der psychoanalyse – ich hab es gut, ich muss es nicht wissen. Ich habe nichts gelernt, ich bin nicht professionell, ich schreibe bloss.
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 15:53:36
      Beitrag Nr. 124 ()
      wer warum über was schreibt weiss keiner. Nur lily brett weiss, dass sie über sich selber zu schreiben begann, weil ihr zweiter mann fand, so interessant wie sie sei keine.

      Und das hängt damit zusammen, dass sie geboren wurde in einem KZ und dass ihre mutter die ganze familie verloren hatte im holocaust.
      Als sie dann aus sich selber zu schreiben begann, erschrak sie über das, was rauskam. (siehe oben im interview mit lily brett)

      Dass ich nicht über mich selber schreiben will, weil ich mich nicht interessant finde, weil das was ich erlebt habe nur ausdruck des zeitgeistes ist – das alles denke ich während ich eintrete ins café am ziel meines spazierganges und ich nehme den ‚stern‘ aus dem zeitungsständer, setze mich an den gewohnten platz und beginne zu lesen.
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 15:56:47
      Beitrag Nr. 125 ()
      Hallo meau - mach` weiter.
      Bin schon wieder weg.
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 17:09:09
      Beitrag Nr. 126 ()
      der stern opfert eine ganze doppelseite für eine buchbesprechung der französischen autorin Christine Angot
      mit dem deutschen titel: INZEST.
      ob diese publikation wirklich, wie im stern geschrieben steht, la grande nation spaltete oder nicht kann ich nicht beurteilen, das thema ist einfach populär, sodass der stern sich vermutlich etwas von dieser berichterstattung verspricht.

      Beim nachhausegehen überlege ich: das thema inzest. Ist es das, was herauskommt, wenn die leute über sich selber schreiben? Jedenfalls hat angot über sich selber geschrieben: .„Impossible d`écrire quand on n`est pas soi-même" affirme Christine Angot qui a depuis longtemps choisi d`écrire sur elle-même.

      (merkt ihr, rehli und NRgie, wir sind immer noch beim thema, lol)
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 17:56:42
      Beitrag Nr. 127 ()
      In zeitschriften wird viel über inzest geschrieben, es ist ein modethema etwa seit zehn jahren schon, und solche themen meide ich. Ich habe mit leuten aus dem psycho- und soz-kuchen darüber gesprochen: kommt inzest häufiger vor als man denkt? Gibt es darum so viele berichte?

      In der literatur kommt es nicht oft vor. Oder? Jjjjaaaa wann habe ich denn in einem buch darüber gelesen? Aha. Vor einem jahr, einer meiner ersten englischen romane.

      Ich sah das buch „fünf tage fünf nächte“ in der buchhandlung, text rückschlagseite: eine frau erzählt einem mann während einer zugfahrt ihr leben undsoweiter. Ich dachte, das wäre was, um mit englischlesen zu beginnen und bestellte es auf englisch, das heisst „the body spoken“. Ich war verwundert, dass der titel auf englisch was völlig anderes bedeutet. Aber als ich dann beim lesen auf das thema ‚inzest‘ stiess, erschrak ich.

      „a women desperately searching for the truth hidden inside hrself. The essence revealed. The body spoken.“

      Da schrieb schon wieder jemand über sich selbst.
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 19:33:37
      Beitrag Nr. 128 ()
      soll ich darüber schreiben, wie die frauen, wenn sie zu schreiben beginnen, über den inzest schreiben? Wie es aus ihnen heraussprudelt, dass es zum erschrecken ist? Ich, die ich modethemen meide? Nein, darüber schreibe ich nicht. Aber ich möchte doch mal schauen, ob ich noch andere bücher über inzest habe.

      schliesslich habe ich letzthin, als ich über ‚music of chance‘ schrieb, dass das buch einen down-drive habe auch nachgezählt, wieviele bücher ich in letzter zeit las, die einen down-drive haben. Ich habe sogar eine excel - tabelle gemacht (da konnte ich halt die html-tables noch nicht) und titel, autoren, selbstmorde und morde zusammengezählt.

      Fast alle bücher haben einen down-drive. Selbst die schönsten liebesromane wie ‚sutters glück‘.
      Wenn ich schriebe, würde ich ein buch schreiben, das keinen down-drive hat.
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 20:18:43
      Beitrag Nr. 129 ()
      der mann ohne eigenschaften, meau. von musil.
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 21:09:48
      Beitrag Nr. 130 ()
      was meinst du rehli, hat der mann ohne eigenschaften keinen down-drive?
      also ich wollte ihn längst lesen, wartet darauf, dass ich mal krank bin, lol
      und ich lese im amazon über das buch u.a.:
      "Besonders hebt sie dabei den Aspekt des "Räumlichen" hervor: Räume, in denen
      Menschen sich aufhalten, Menschen, die sich auf der Schwelle befinden, Welten, zu denen Türen geöffnet werden."

      weisst du rehli, ich hab einen ganz grossen topic-ordner mit dem titel: räume
      und dieser thread ist einer, dieser räume, da komm ich gleich dazu...
      schreib mir, was du meinst über den mann ohne...
      Avatar
      schrieb am 12.04.01 21:10:53
      Beitrag Nr. 131 ()
      kann sich eigentlich nautiker vorstellen, wie mich sein posting gefreut hat?

      er hat geschrieben:
      „...deine threads lese ich immer besonders gern,weil sie deine ,sowohl objektive als auch subjektive, meinung wiederspiegeln.....“

      nein, das kann sich nautiker nicht vorstellen. weil er nicht wissen kann, wie hart ich daran arbeite, die wahrheit zu finden. Weil er nicht wissen kann, dass ich nur etwas schreiben würde, das keinen down-drive hat
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 00:19:51
      Beitrag Nr. 132 ()
      wie ist es jetzt, habe ich schon bücher zum thema inzest gelesen? Jjjjjjaaa „das medusenkind“ ist auch so ein buch, von sylvie germain - französin, philosophin.

      In jenem buch war nicht der vater der täter, sondern der grosse bruder.

      „die nacht für nacht sich wiederholende schmach, der ekel, der hass, die angst, gleichfalls umgebracht zu werden, wenn sie redete, lassen lucie mit der zeit zu einem borstigen mädchen werden, das sich in einsamkeit verschliesst. Doch eines tages gewinnt ihr dunkler, lodernder blick – gleich dem der gorgonentochter medusa – die ungeheure kraft, den oger zu versteinern.“

      silvie germain hat, so vermute ich, nicht über sich selber geschrieben.
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 08:07:15
      Beitrag Nr. 133 ()
      meau, zum mann ohne eigenschaften: ulrich und agathe sind geschwister.
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 08:09:23
      Beitrag Nr. 134 ()
      aber es ist natürlich kein buch über inzest. und schon gar nicht über so etwas abscheuliches wie sexuellen mißbrauch.
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 09:15:58
      Beitrag Nr. 135 ()
      rehli, es gibt einen schweizer-film: "höhenfeuer", der handelt von einer `geschwisterliebe` - der film ist sehr schön und zärtlich, wie die leute halt lebten in den abgeschlossenen bergtälern, wo man winters die leichen mit schnee zudeckte und sie erst im frühjahr beerdigte.

      da wurde auch so manch anderes zugedeckt.

      deswegen frage ich mich auch: ist es so ein drama, der inzest? oder ist er normal, das heisst beinahe die norm?

      und es wird geantwortet: ja, es ist ein drama

      es geht gleich weiter ...
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 09:19:32
      Beitrag Nr. 136 ()
      G
      sylvie germain hat viele romane hintereinander geschrieben, mit wunderschönen titeln wie: „das buch der nächte“, „tage des zorns“, „bernsteinnacht“ und in ihrem romanzyklus schreibt sie über die jahrhunderte von einer bauernfamilie, die es nach dem krieg von 1870/71 in das vorland der ardennen verschlagen hat.

      Jjjjjaaa wenn ich mich an die bücher der germain erinnere, kriegt das thema inzest gleich einen anderen stellenwert.
      Von krieg ist die rede, von säbelhieben, die gesichter durchschlagen, von hieben von biblischer wucht. Und das ist erst 130 jahre her, und von daher kommen wir. Vom krieg. Und da ist der inzest einer der schauplätze.
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 09:44:46
      Beitrag Nr. 137 ()
      so ist da also, am karfreitag, den 13., der thread gelesen: genau tausend mal `g`...
      ***********************************************************************************
      der text immer noch vom 11.4.:

      ich schreibe nicht über kriegsschauplätze, mein thema sind die medien.

      Und ich lege die bücher wieder zurück ins gestell, streichle jedes einzelne noch schnell, am liebsten hätte ich sie alle sofort wiedergelesen, doch das geht jetzt nicht: dasbuchdernächte (umschlag smaragdgrün), dietagedeszorns (umschlag dunkelrot), bernsteinnacht (umschlag bernsteinfarbenen), ich liebe euch.

      Ich kann jetzt nicht lesen, ich muss ins board. Und da ist dieser hassendassenthread und der witz über den bruder, der seine schwester ‚so richtig drannimmt‘.

      Jjjjaaaaaa, dann hängt es mir aus. Dann nehm ich es wieder v i e l zu ernst. Dann hab ich einfach keinen humor. Ich werde in tausend jahren nicht verstehen, wie jemand kindsmissbrauch lustig finden kann.
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 10:02:45
      Beitrag Nr. 138 ()
      also geh ich lesen, „malina“ von ingeborg bachmann. malina, das buch, um das ich bisher
      einen weiten bogen machte. TAUSENDE von nächten hat sich malina im selben raum
      befunden, in dem ich schlafe. TAUSENDE von abenden habe ich ein buch ins bett
      genommen, nur nicht malina.

      Aber jetzt will ich es wissen. Es sind briefe von paul celan herausgekommen, aus denen
      geht hervor, dass er die beziehung mit ingeborg bachmann viele jahre aufrecht erhielt.
      Und in malina schreibt bachmann über diese beziehung.

      Da ist der eine mann, ivan, das ist celan. Dann ist da malina, das männliche ICH der autorin.
      Und jetzt nehme ich das buch zur hand, weil ich mich am board geärgert habe, und es erscheint:
      der dritte mann
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 13:34:16
      Beitrag Nr. 139 ()
      NEIN, das halt ich nicht aus, der dritte mann ist nicht etwa max frisch. Dass sie über max frisch schreibt
      in malina, das weiss ich aus der biografie von frisch. Wie sie sich kennenlernten, der max und die ingeborg,
      ist in zwei romanen geschildert und ich denke, dass ich jetzt endlich zu dieser szene komme, als ich den titel:
      „der dritte mann“ lese.

      aber der dritte mann ist ihr vater und bachmann träumt den grössten teil des buches über blutschande.
      So nannte man das in den 60ern.

      Und beim nachtessen frage ich s.: „duu, darf ich etwas über literatur sagen?“ ich bin kleinlaut, ich bin
      erschüttert. Ich erzähle von christine angot, janice deaner, sylvie germain und ingborg bachmann.
      Dass der roman „MALINA“ ein wahnsinniges buch sei und dass ich gerne ein wahnsinniges buch
      schreiben würde, aber es sei ja alles schon längst geschrieben, und zwar viel besser, als ich es je könnte.
      und dass es sowieso nichts nütze.

      Denn während „MALINA“ bereits ein gefeierter roman war wurde doch in frankreich christine angot
      und in amerika janice deaner von ihrem vater missbraucht, und dass es „MALINA“ gab, hat keine der
      beiden beschützt.

      Doch soviel kann ich gar nicht sagen, schon viel früher unterbricht mich s.: kein mensch liest diese bücher.
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 14:01:27
      Beitrag Nr. 140 ()
      da irrt s.
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 14:05:30
      Beitrag Nr. 141 ()
      doch doch, ich lese solche bücher (und rehli offenbar) – nur hab ich noch nirgends solche worte
      gefunden, wie sie hier geschrieben stehen über den entschluss, das schreiben als waffe zu benutzen:

      Aus „ MALINA“ von ingeborg bachmann:

      „... mein vater kehrt zurück mit dem grossen goldenen, dem mit edelsteinen
      besetzten stab der wiener universität, auf den ich geschworen habe; spondeo, spondeo...
      ich springe von hinten auf seinen rücken zu, um ihn zu fall zu bringen, nur niederwerfen
      will ich ihn, wegen des stabes aus wien, nicht einmal weh tun möchte ich ihm, denn mit
      diesem stab kann ich ihn nicht schlagen, weil ich geschworen habe, ich stehe da, mit dem
      erhobenen stab, mein vater prustet vor rasender wut im sand, er verflucht mich, weil er
      meint, ich wolle den stab zerbrechen an ihm, ich wolle ihn totschlagen damit, aber ich
      halte ihn nur gegen den himmel und lasse laut werden bis zum horizont, über das meer,
      bis zur donau hin:

      ich bringe dies zurück aus dem heiligen krieg. Und mit einer handvoll
      sand, die mein wissen ist, gehe ich über das wasser, und mein vater kann mir nicht folgen."
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 15:23:12
      Beitrag Nr. 142 ()
      eine handvoll sand, die mein wissen ist – womit gehe ICH damit?

      schichte ich eine handvoll sand zwischen zwei buchdeckel, obwohl ich mich erschlagen
      fühle unter der masse der neuerscheinenden bücher tag für tag?

      vielleicht gehe ich ja online mit meiner homepage: “bridge the gap“, mit der handvoll sand
      hinter der titelsite, mit meiner geschützten werkstatt sozusagen.

      doch vorläufig streue ich sand an board, ein click entfernt von den witzen. why not?

      an board bei den witzen, da sind rehli und NRgie, da sind die anderen vier leser, da ist die welt.

      .... und ich bin froh, dass endlich das schwere thema inzest weg vom fenster ist, und ich mich dem

      TOPIC 1 zuwenden kann:

      hindernisse zwischen kreativsein und einem produkt, das die umwelt als kreativ wahrnimmt.
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 16:29:45
      Beitrag Nr. 143 ()
      Karfreitag, 13.4. 2001

      zuerst möchte ich noch auf das datum kommen, ich werde nämlich nie mehr einen
      karfreitag den 13. april erleben.

      jaja, gestern war zu lesen in der zeitung, dass ein karfreitag, der auf den 13. falle, ein besonders
      schlimmer und gefährlicher freitag sei, und wenn man den heil überstehe, man sich schon freuen
      dürfe. Und dass man eine solche probe lange nicht mehr zu bewältigen habe, da dies mehr als
      60 jahre nicht mehr der fall sein werde; erst 2063, wenn ich mich recht erinnere, wird der
      karfreitag wieder an einem 13. abgehalten. falls nicht sogar abgeschafft bis dann.

      also das letzte mal, als der karfreitag an einem 13. stattfand, da war ich dabei, mich zu verheiraten.
      wir heirateten am osterdienstag, den 17. april 1990 und darum weiss ich, dass 1990 der karfreitag
      auch auf den 13. gefallen sein muss.

      und da ich heute das letzte mal einen so schlimmen und gefährlichen freitag zu bewältigen
      habe, und diese feuerprobe schon mehr als sechzehn stunden andauert, ohne dass irgendwelche
      brandwunden auf meiner haut ersichtlich wären, hoffe ich, dass ich in zukunft auch verschont
      bleibe vor weiteren heiraten und anderen schwierigen dingen des lebens.
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 18:15:31
      Beitrag Nr. 144 ()
      struktur selber erschaffen, html , und die versuchung, es wieder aufzugeben angesichts
      der zeit- und energieverschwendung


      du willst also die struktur selber schaffen, um zu publizieren, das heisst, du baust eine website.
      Du lernst ein paar HTML codes und beginnst mit einem editor. Nach ein paar tagen hast du einige
      seiten deiner site und betrachtest sie erstmals nicht nur mit dem editor-internen browser, sondern
      über’s web mit dem i-explorer und netscape. Auf netscape ist deine site shit.
      Avatar
      schrieb am 13.04.01 21:32:21
      Beitrag Nr. 145 ()
      du fragst deinen neffen per mail, ob er nicht mal die tags überprüfen wolle und er antwortet:
      „lass dir doch eine site erstellen“ aber das willst du nicht. Du willst nicht software plus eine person
      zwischen dir und der publikation. Da könntest du ebensogut bei WO bleiben und riskieren, dass die
      dich wieder sperren.

      Du beginnst nochmals von vorne mit den tables, du hast kapiert, dass du nicht nur sites-quelltexte
      klauen kannst, sondern selber etwas lernen musst.

      Du denkst, du willst einfach mal ein paar seiten, die sowieso textlastig sind, da du texte verbreiten
      möchtest.
      Avatar
      schrieb am 14.04.01 00:24:35
      Beitrag Nr. 146 ()
      Endlich hast du 8 all-browser-fähige seiten:

      Du freust dich und denkst, dass du nur noch die meta-tags einfügen musst und vielleicht doch noch
      vor den ferien online gehen kannst.

      Dann tippst du in deinem editor erstmals das icon an: „validate current document“ – einfach so,
      aus neugier. Und du erleidest den schock deines lebens:

      Zeilenweise: ...ist not valid ... is not allowed .... ist deprecated – ja himmelherrgott ist denn
      alles falsch?? Die site funzt doch, ist total gut.

      Fast mehr fehlermeldungen als text in der site.
      Avatar
      schrieb am 14.04.01 01:00:08
      Beitrag Nr. 147 ()
      Hallo meau, dabei wollte ich dich gerade beglückwünschen, dass endlich Freitag, der 13., vorbei u. n i c h t s passiert ist. `gg` Du solltest dich aber jetzt beeilen, denn lt. deinen Angaben ist dieser bewusste Freitag schon wieder in ca. 60 Jahren. ;)
      Grüsse auch an rehli!
      Avatar
      schrieb am 14.04.01 07:22:55
      Beitrag Nr. 148 ()
      hallo NRgie, was heisst denn, `nichts passiert??`
      was ist mit meiner site?:



      Und du beginnst, fehler um fehler auszumerzen, nachts um einuhr, du könntest den laptop zum
      fenster rausschmeissen. Um dreiuhr hat es noch immer etwa 20 fehlermeldungen und du überlegst,
      ob du nicht doch zeitungen und verlage anschreiben sollst.

      Du legst dich erst mal schlafen.
      Avatar
      schrieb am 14.04.01 07:49:25
      Beitrag Nr. 149 ()
      Am nächsten morgen wird dir klar, dass du mit CCS (cascading style sheets) arbeiten musst.
      Es bleibt dir eben gar nichts erspart aber DU ersparst es dem leser im board, darüber zu lesen,
      wie du das beste tutorial für CCS gefunden hast. Du beschränkst dich darauf, einen link zu posten

      http://www.wdvl.com/Authoring/Style/Sheets/

      und schickst s. zur erklärung, warum du den ganzen karfreitag mit CCS verbracht hast folgenden
      satz per email:

      „If you`re considering using XML in the future, find out what CSS has to do with it all! „

      und im topic-ordner ‚sprachen‘ speicherst du folgenden satz ab:

      „The CCS 1 language is human readable and writable.“
      Avatar
      schrieb am 14.04.01 07:52:35
      Beitrag Nr. 150 ()
      @meau,

      wieso beschäftigst Du Dich so ausgiebig mit Sachen, die offenbar nicht Dein Ding sind (meins übrigens auch nicht!) und verplemperst damit Deine "kostbare" ;) Zeit?

      "Es ist eine Kunst, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen!" :look:

      "An Brennpunkten sind Schwerpunkte zu setzen, denn wer alles will - kriegt nix!" :p

      "Alles wissen (wollen) - ist beschissen!" :D

      Gruß

      Lifetrader

      PS: Kann mir eigentlich nicht vorstellen, daß Du Dich mit der Gestaltung Deiner Homepage nur deshalb so intensiv beschäftigst, um Deine Aktivitäten später u. a. auch hier thematisieren zu können! :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 14.04.01 10:05:07
      Beitrag Nr. 151 ()
      bin über ostern weg. sofern ihr ostern feiert: frohes fest.
      Avatar
      schrieb am 14.04.01 10:31:07
      Beitrag Nr. 152 ()
      ciao rehli, schöne tage !

      lifetrader, wann ist `später` ?

      "um Deine Aktivitäten später u. a. auch hier thematisieren zu können! "


      später, wenn die site steht, werd ich hier nichts mehr thematisieren, oder? (who knows)
      Avatar
      schrieb am 14.04.01 10:49:13
      Beitrag Nr. 153 ()
      @meau,

      ich meinte natürlich "später" i. S. von "anschließend", aber Du hast mich ganz sicher schon richtig verstanden! :p

      Laß Dir also mit der Gestaltung Deiner Site noch ein bißchen Zeit und wurschtel ruhig selber daran herum! :D ;) :look:
      Avatar
      schrieb am 14.04.01 11:30:34
      Beitrag Nr. 154 ()
      lifetrader, zuerst hatte ich es falsch verstanden, das später (ich meinte, du meintest, wenn ich die site habe) und dann verstand ich es.

      das problem ist aber, dass ich nicht mal weiss, ob ich mit der site überhaupt online gehen soll.

      was meinst denn du dazu?? über eine solche site nur mit texten?
      Avatar
      schrieb am 14.04.01 11:56:56
      Beitrag Nr. 155 ()
      @meau,

      wieso solltest Du mit einer solchen Site nicht einfach online gehen. Im I-net ist für alle Platz! Ein bisserl Promotion sollte Dir die Sache aber auch Wert sein. Aber das hast Du ja drauf! ;)

      Was ich noch immer nicht nachvollziehen kann, weshalb Du Dich mit der Einrichtung so abmühst. Du verplemperst damit nur Zeit, Die Du anderweitig kreativer nutzen könntest.

      Und nur der Inhalt zählt, und da gilt doch für Dich ganz sicher nicht: "Der Weg ist das Ziel!" :rolleyes:

      Gruß

      Lifetrader

      PS: Nur auf das Ergebnis komm´s an! :p
      Avatar
      schrieb am 16.06.01 05:25:33
      Beitrag Nr. 156 ()
      rehli, bist du noch da??

      ach wie gut, dass es IWA japan gibt, jetzt darf ich endlich schreiben, was ich will. er hat einen vernünftigen massstab gesetzt.

      rehli, ich mach mal weiter, melde dich, wenn du wieder da bist.

      der 16. juni 1904

      war ein ganz gewöhnlicher tag, und dennoch ist er in die geschichte der weltliteratur eingegangen. an diesem tag von acht uhr früh bis drei uhr morgens erlebt leopold bloom die grossstadt dublin, und der leser lernt mit ihm seine handlungen, begegnungen und gedanken kennen:

      ULYSSES

      der roman des jahrhunderts.
      Avatar
      schrieb am 16.06.01 06:10:37
      Beitrag Nr. 157 ()
      Aus ‚james joyce/richard ellmann‘

      statt dessen spazierte joyce am 10. Juni 1904 die nassau street in dublin hinunter, als er plötzlich einer grossen jungen frau ansichtig wurde, die kastanienbraunes haar und einen stolzen gang hatte. Als er sie ansprach, antwortete sie gerade so schnippisch, dass ein gespräch angeknüpft werden konnte. In seiner seglermütze hielt sie ihn für einen matrosen und dachte wegen seiner blauen augen einen augenblick, er könnte schwede sein. Joyce erfuhr, dass sie in finns‘ hotel angestellt war, einem etwas hochtrabenden logierhaus. ...... nach kurzem gespräch kam man überein, sich vor dem hause sir william wildes an der ecke des merrin square am 14. Juni zu treffen. Aber nora barnacle erschien nicht, und jouce schickte ihr verzagt ein briefchen:.......


      60 shelbourne road
      ich bin vielleicht blind. Ich betrachtete lange zeit einen kopf mit rötlich-braunam haar und stellte fest, dass es der Ihre nicht war. Ich ging recht niedergeschlagen nach Hause. Ich würde gern eine neues Treffen vorschlagen, aber vielleicht passt es ihnen nicht. Ich hoffe, sie sind so freundlich, mir eines vorzuschlagen – falls sie mich nicht vergessen haben!
      15. juni 1904
      JAMES A. JOYCE

      das stelldichein wurde gewährt am abend des 16. Juni. Sie gingen in ringsend spazieren und trafen sich von da an regelmässig. Den ulysses an diesem datum spielen zu lassen war joyces beredsamster, wenn auch indirekter tribut an nora, eine anerkennung der bestimmenden wirkung, die seine verbindung mit ihr auf sein leben ausübte. An diesem 16. Juni trat er mit seiner umwelt in beziehung und liess die einsamkeint, die er seit dem tod seiner mutter verspürt hatte, hinter sich zurück. Später sagte er ihr dann: „du hast mich zum mann gemacht.“ der 6. juni war der geheiligte tag, der stephen dedalus, den rebellischen jüngling, von leopold bloom, dem nachgiebigen gattern, trennte.
      Avatar
      schrieb am 16.06.01 11:51:12
      Beitrag Nr. 158 ()
      16. juni 2001

      Jetzt hab ich den zeitpunkt verpasst.punkt 8uhr wollte ich doch beginnen mit der story vom 16. Juni 2001 aber einmal muss der mensch ja auch schlafen und ich hab mich verschlafen. Schlafen abschlafen ausschlafen beischlafen entschlafen überschlafen verschlafen vorschlafen hauptsache schlafen. Und jetzt komm ich nicht rein in meine meau-ID. Wieso hab ich mich nicht gleich molly genannt. Das wäre die rettung. Molly hat ja erst gegen am ende von ‚ulysses‘ ihren grossen auftritt. Und der beginnt natürlich mit: „JA“ und er endet mit „ja ich will JA“ und das hat joyce nicht einfach so hingeschrieben sondern er wusste ganz genau dass die frauen so sind. Alle frauen sind molly’s so einfach ist das.
      Avatar
      schrieb am 16.06.01 14:53:03
      Beitrag Nr. 159 ()
      keine romane mehr schreiben wieso auch alle glotzen in bildschirme texte jetzt zugeschnitten für den kurzen affekt fast wollt ich fick schreiben soweit bin ich schon aber nicht alles was kurz ist ist ein fick ich weiss rehli da gehst du mit mir jetzt nicht einig dochdoch so ist es aber spätestens bis das jahrhundert voll ist ich meine das jahrhundert seit james nora kennengelernt hat in drei jahren werden riesige teile der bevölkerung totale boardjunkies sein.
      Avatar
      schrieb am 16.06.01 16:10:38
      Beitrag Nr. 160 ()
      wenn der bestimmt demnächst erscheinende bestseller über die realität der virtualität in sämtlichen feuilletons und literatursendungen durchgekaut worden sein wird werden auch sie begriffen haben dass alles im kopf geschieht dass sie nur endlich den tv ausschalten und den laptop on and off geht die reise dann ist der roman tot keiner wird mehr lesen wollen wie james einst nora traf weil einjeder sich seine eigene fiction baut
      Avatar
      schrieb am 16.06.01 17:06:59
      Beitrag Nr. 161 ()
      joyce hatte plötzlich die erleuchtung, dass molly’s langer innerer monolog am ende des 16. Juni 1904 nur mit ‚JA‘ beginnen und enden konnte. Und c.g. jung attestierte ihm, dass joyce ein excellenter frauenkenner war. Aber nicht sogleich. Erst schrieb er eine vernichtende kritik über ‚ulysses‘.
      Aus ‚james joyce/richard ellmann‘:
      Die deutsche übersetzung des ‚ulysses‘ erlebte damals schon eine zweite und dritte auflage, und dr. brody, der besitzer und leiter des rhein-verlages in zürich, bat den psychologen c.g.jung, etwas über ‚ulysses‘ zu schreiben. Jung tat es, aber der aufsatz war eher eine verunglimpfung von joyce, und brody fühlte sich verpflichtet, joyce den text ende september zur genehmigung vorzulegen. Das ganze war eine zweckdienliche aussage über die jungsche theorie, zeigt aber nur wenig verständnis für den romantext und enthielt solche unberechtigten vorwürfe wie den, dass das buch ebensogut vorwärts wie rücksärts gelesen werden könne. (wie iwa japan sräds)
      f.f.
      Avatar
      schrieb am 16.06.01 17:43:25
      Beitrag Nr. 162 ()
      nur kurze texte werden gelesen online meau-molly du musst dich bescheiden beschränken überleg dir gut was du sagen willst wenn dein auftritt kommt am 16. Juni 2001 jaja du hast zeit zu überlegen zwar schreitet der tag voran es ist schon fünf uhr vorbei an diesem 16. Juni 2001 und wenn deine ulysses-ausgabe 987 seiten umfasst sind molly’s letzte seiten bloss 7,5 prozent des romans das heisst molly hat die letzten 85,5 minuten also um halbzwei nachts geht’s los packst du aus was du wirklich gedacht hast damals und heute denn die frauen nicht wahr die frauen....viel zu lang du musst noch üben
      Avatar
      schrieb am 16.06.01 18:15:00
      Beitrag Nr. 163 ()
      Aus ‚james joyce/richard ellmann‘...
      Jung änderte seinen artikel etwas ab und veröffentlichte ihn 1932 an anderer stelle. In seiner modifizerten form war er nicht ohne ehrerbietung, und jung schickte joyce ein exemplar mit einem ziemlich schmeichelhaften brief:
      Küsnacht-zürich, seestrasse 228
      Herrn james joyce, hotel elite, zürich

      Sehr geehrter herr,
      ihr ‚ulysses‘ hat die welt vor ein so aufregendes psychologisches rätsel gestellt, dass man sich wiederholt an mich als eine angebliche autorität in psychologischen dingen gewandt hat.

      ‚ulysses‘ erwies sich als eine äusserst harte nuss und hat meinen geist nicht nur zu höchst ungewöhnlichen anstrengungen gezwungen, sondern auch zu ziemlich ausschweifenden wanderungen (vom standpunkt des wissenschaftlers aus gesehen). ihr buch hat mir als ganzes endlose mühen bereitet und ich habe drei jahre lang darüber gebrütet, bis es mir gelang, mich hineinzufinden. Aber ich muss ihnen sagen, dass ich ihnen wie auch ihrem gigantischen werk zutiefst dankbar bin, weil ich daraus viel gelernt habe. es wird mir wahrscheinlich nie ganz klar sein, ob es mir freude gemacht hat, weil es für mich allzuviel plackerei der nerven und der grauen zellen bedeutete. Ich weiss auch nicht, ob ihnen freude machen wird, was ich über ‚ulysses‘ geschrieben habe, weil ich nicht umhinkonnte, der welt zu berichten, wie ich mich gelangweilt, wie ich gestöhnt, wie ich geflucht und wie ich bewundert habe. die 40 ununterbrochen durchgehenden seiten am schluss sind eine kette veritabler psychologischer perlen. Höchstens des teufels grossmutter weiss so viel von der wirklichen psychologie einer frau. Ich jedenfalls nicht.
      Nun, ich versuche einfach nur, ihnen meinen kleinen essay zu empfehlen als den amüsanten versuch eines völlig fremden, der sich in dem labyrinth ihres `ulysses`‘verirrte und nur durch einen glücklichen zufall wieder herausfand. Sie können jedenfalls meinem artikel entnehmen, was ‚ulysses‘ bei einem angeblich ausgeglichenen psychologen angerichet hat.
      Mit dem ausdruck meiner höchsten wertschätzung verbleibe ich, sehr geehrter Herr, Ihr sehr ergebener
      c.g. jung

      f.f.
      Avatar
      schrieb am 16.06.01 18:42:50
      Beitrag Nr. 164 ()
      dreijahre über ein buchbrüten das ist irre das tut heut keiner mehr wieso auch wir sind alle connected
      und finden am board ketten veritabler psychologischer perlen man nennt sie sräds
      Avatar
      schrieb am 16.06.01 18:46:57
      Beitrag Nr. 165 ()
      dreijahre über ein buchbrüten das ist irre das tut heut keiner mehr wieso auch wir sind alle connected und finden am board ketten veritabler psychologischer perlen man nennt sie sräds
      Avatar
      schrieb am 16.06.01 19:29:25
      Beitrag Nr. 166 ()
      joyce zeigte stolz diesen tribut an seinen psychologischen

      scharfsinn überall herum, aber nora sagte von ihrem mann:

      „er versteht überhaupt nichts von den frauen.“

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      f.f.
      Avatar
      schrieb am 16.06.01 21:16:53
      Beitrag Nr. 167 ()
      "Die Stimmen mischen sich und verschmelzen in getrübtem Schweigen:
      Schweigen, das die Unendlichkeit des Raumes ist:
      und geschwind, steigend wird die Seele davongetragen, hin und über die Regionen von Zyklen von Zyklen von Generationen, die einmal gelebt haben.
      Eine Region, da ewig grauet Zwielicht herniedersinkt, nimmer abfällt auf weite salbeigrüne Weidefelder, seine Dämmmerung ausgießend, ausstreuend einen immerwährenden Sternenthau. [...]
      Weiter zum Toten Meer stampfen sie, zu trinken dort, voll ungestillten Durstes und in furchtbraren Zügen, die salzige schlafsüchtige unerschöpfliche Fluth."
      Avatar
      schrieb am 16.06.01 21:48:18
      Beitrag Nr. 168 ()
      na cyber-meau lies mal was die molly so alles zusammengedacht hat in einem nu du hast noch vier stunden und dann kannst du loslassen zu schreiben in einem posting erhellend was frauen so denken und nicht bloss das wiederkäuen was joyce dachte dächten sie und was jung wiederum als autorität in psychologischen dingen betrachtete als eine kette veritalber psychologischer perlen
      Avatar
      schrieb am 16.06.01 22:52:36
      Beitrag Nr. 169 ()
      was molly so alles dachte am 16. juni 1904 ist bekannt:

      aus ‚ulysses‘, molly:
      ... also das fällt mir jedenfalls im traum nicht ein dass ich ihm die genugtuung gebe weiss gott in

      gewisser hinsicht ist er eben mal eine abwechslung dass man nicht immer und ewig denselben

      alten hut tragen muss wenn ich mir nicht einen schicken jungen kaufe dass ers mir macht wo ichs

      ja selber nicht hinkriege so ein junger boy der würde mich schon mögen ich würd ihn ein

      bisschen aus der fassung bringen alleine mit ihm und wenn wir das wären würd ich ihn meine

      strumpfbänder sehen lassen die neuen und ihn so ansehn dass er rot wird und ihn verführen ich

      weiss doch was in so jungens vorgeht wenn sie den ersten flaum auf der backe haben machen

      dauernd an sich selber rum stundenlang können sies hinziehen frage und antwort würdest du dies

      das und jenes mit dem kohlenmann ja mit einem bischof ja würd ich ohne weiteres machen weil

      ich hab ihm das doch auch erzählt....

      viel zu lang

      f.f.
      Avatar
      schrieb am 16.06.01 23:47:51
      Beitrag Nr. 170 ()
      aus ‚ulysses‘, molly:
      ... also wie aus eisen oder wie eine dicke brechstange stand ihm die ganze zeit er muss austern

      gegessen haben glaub ich ein paar dutzend er war ganz gross bei stimme nein so einen hab ich

      mein lebtag noch nicht gefühlt einen von dem format dass man das gefühl hatte er füllt einen total

      aus er muss ein ganzes schaf verschlungen haben hinterher also was das wieder für ein einfall

      war uns so zu erschaffen mit einem grossen loch in der mitte wie die zuchthengste rammen sies

      einem rein weil das ist ja überhaupt alles was sie von einem wollen und dazu diesen

      entschlossenen bösen blick in seinem auge ich musste die augen halb zumachen trotzdem so

      fürchterlich viel saft hat er auch wieder nicht auf der pfanne wie ich ihn zurückziehn liess und auf

      mir zuende machen wenn man bedenkt wie gross das ding ist aber um so besser falls irgendwas

      davon nicht richtig rausgewaschen war das letztemal wie ich ihn in mir zuende machen liess ...

      viel zu lang

      f.f.
      Avatar
      schrieb am 17.06.01 00:23:49
      Beitrag Nr. 171 ()
      aus ‚ulysses‘, molly:
      ... ja er war ganz schrecklich steif und kein wunder aber das änderte sich wie er das zweitemal

      hinsah poldy so eigensinnig wie üblich wie bei der suppe aber ich hab genau gesehn wie er nach

      meiner brust schielte als er aufstand um mir die tür aufzumachen das war auf jeden fall nett von

      ihm dass er mich rausbrachte es tut mir wirklich furchtbar leid mrs bloom glauben sie mir ohne

      dass ers gleich zu deutlich machte beim erstenmal wo ja doch er beleidigt worden war und er

      mich ausserdem für seine frau hielt hab ich bloss halb gelächelt hab gewusst meine brust hat

      gewirkt da an der tür wie er sagte tut mir wirklich furchtbar leid und ich bin sicher sie waren

      ja also ich glaube er hat sie direkt ein bisschen fester gemacht indem dass er sie immer so lange

      gesaugt hat ich bin richtig durstig geworden davon titten nennt er sie da hab ich doch lachen

      müssen ja bei dieser einen jedenfalls wird der nippel steif beim geringsten anlass das soll er ...

      viel zu lang

      f.f.
      Avatar
      schrieb am 17.06.01 01:04:22
      Beitrag Nr. 172 ()
      cyber-meau - 16. juni 2001

      in wahrheit möchtest du in seine seele sinken

      in tiefem grunde dort

      wo alle bilder liegen

      mit off‘nen augen stauenend

      von seinem reichtum trinken


      Avatar
      schrieb am 17.06.01 01:09:07
      Beitrag Nr. 173 ()
      cyber-meau - 16. juni 2001


      was soll ich wählen denkst du ganz benommen

      es liegen länder da

      und monde sterne sonnen

      im flachen bildschirm tauchend

      hat zweisamkeit begonnen


      kurz muss es sein, meau, kurz, beeil dich
      Avatar
      schrieb am 17.06.01 01:11:02
      Beitrag Nr. 174 ()
      cyber-meau - 16. juni 2001

      du möchtest alle deine muscheln mit ihm tauschen

      „gib mir die grosse hier

      lass uns zusammen lauschen

      halt sie ans ohr mir“ sag mal

      „hörst du auch das rauschen“?




      noch eine chance, dann ist schluss my cyber-meau,
      wir haben keine zeit
      Avatar
      schrieb am 17.06.01 01:16:09
      Beitrag Nr. 175 ()


      Welches ist meau?
      Avatar
      schrieb am 17.06.01 01:18:55
      Beitrag Nr. 176 ()
      hallo wonderbra - schön dass du da bist
      kurz muss es sein
      ciao
      Avatar
      schrieb am 17.06.01 01:19:16
      Beitrag Nr. 177 ()
      WBB :(

      das ist doch jetzt einfach nur blöd!
      Die Worte waren doch wunderschön!

      Ich versteh dich nicht, du bist sonst nicht so ein einfältiger Wichser! :(

      Jagger
      Avatar
      schrieb am 17.06.01 01:31:01
      Beitrag Nr. 178 ()
      Ich lache mich regelmäßig bei diesem Bild kaputt, realy, vielleicht gibt dies Aufschluß auf meinen bescheiden bemessenen Geist...Vielleicht.
      Und, Jagger, meau hat schon so manchen Thread zerschossen, meine Intension war dies allerdings nicht. Da fällt sie allerdings im Sofa auch nicht weiter auf. Auch nicht positiv.
      [...]

      Ich lausche

      WBB

      der zwar wichst, aber niemals einfälltig...
      Avatar
      schrieb am 17.06.01 11:57:11
      Beitrag Nr. 179 ()


      bernd nachts molly texte lesend und kein wonderbra zur hand

      (danke jagger, habe nachts das WBB-bild nicht gesehen, also war sein beitrag doch nicht kurz genug - cyberuntauglich)
      Avatar
      schrieb am 17.06.01 12:42:10
      Beitrag Nr. 180 ()
      Selbstbeschreibung

      Die Klippen aufwärts
      Mit Hurtigkeiten im Wettstreit
      Die Liebe

      auf dem Teppich
      an den Wäscheleinen

      findig geschickt
      gespickt der Braten
      Wein
      dein
      Po so rund
      Dein Rücken
      Die Schwünge
      Die Sterne die Kurven
      Die Explosion
      Der Malerei der Farben
      In den Auen der Tavernen

      So liebe ich Dich so
      Dein Haar

      In Samt deines Lachens


      - Meine Sorge -


      Morgen
      Stelzt hochhackig
      Der wiegende Tag


      Gibt es den Frühling?



      So liebe ich Dich so
      In deiner Fülle



      Im Wein die Brücke
      Auf Land der Pfad auf Meer

      Ein Wort
      Ich liebe den gelben Schirm
      Und darunter darunter.
      Avatar
      schrieb am 18.06.01 12:37:21
      Beitrag Nr. 181 ()
      na cyber-meau – bist nicht die molly im buch die ungestört denken konnte was sie wollte bist the real cyber-meau und there is the real wonderbra der dich piesackt deine zeit war um bevor du fertig muscheln tauschen konntest das hast du jetzt davon dass du bist wie du bist die zeit ist knapp im 2001 da musst du schon froh sein um drei strophen
      Avatar
      schrieb am 18.06.01 13:10:06
      Beitrag Nr. 182 ()
      aus ‚ulysses‘ molly:

      was joyce dachte dächte sie und was jung wiederum als autorität in psychologischen dingen betrachtete als eine
      kette veritabler psychologischer perlen



      „...heute in einer woche gehen wir ja nach belfast nur gut dass er dann auch nach ennis muss

      zum jahrestag von seinem vater am 27sten mann oh mann das wäre gar nicht angenehm wenn er

      mal angenommen unsere zimmer im hotel lägen nebeneinander und irgendwelche spielchen

      gingen los in dem neuen bett dann könnt ich ihm doch nicht einfach sagen hör auf und lass mich

      in ruhe wo doch er in dem anderen zimmer wäre oder vielleicht irgendein protestantischer

      geistlicher mit einem husten an der wand klopfte dann er würde es nicht glauben am nächsten

      tag dass wir gar nichts gemacht hätten ein ehemann das ist ja gut und schön aber einen liebhaber

      kann man nicht an der nase herumführen besonders wo ich ihm doch erzählt habe wir machen

      schon lange überhaupt nichts mehr aber das hat er mir natürlich sowieso nicht geglaubt nein

      besser er bleibt wo er ist und übrigens passiert ja auch immer irgendwas mit ihm damals wie ...“

      viel zu lang
      Avatar
      schrieb am 18.06.01 13:43:54
      Beitrag Nr. 183 ()
      cyber-meau - 16. juni 2001

      du möchtest alle deine muscheln mit ihm tauschen“

      ....

      wieso wolltest du ausgerechnet muscheln tauschen cyber-meau weißt du
      überhaupt wie muscheln aussehen bevor sie tot sind und sauber gewaschen getrocknet hä?

      wuuäää diese weichtiere


      Avatar
      schrieb am 18.06.01 15:17:44
      Beitrag Nr. 184 ()
      aus ‚ulysses‘ molly:

      was joyce dachte dächte sie und was jung wiederum als autorität in psychologischen dingen betrachtete als eine
      kette veritabler psychologischer perlen


      „...noch an die hälfte von den sachen erinnern könnte und ein buch darüber schreiben master

      poldys gesammelte werke ja und sie ist aber auch soviel weicher dann die haut eine gute stunde

      war er dran das weiss ich bestimmt weil ich auf die uhr wie ein ganz grosses kind was ich an mir

      hatte sie müssen unbedingt alles in den mund haben die männer die ganze lust die sie aus einer

      frau rausholen ich kann seinen mund jetzt direkt wieder fühlen o mein gott ich muss mich

      strecken ich wollte er wäre da jetzt oder irgendwer mit dem ich mich gehen lasse könnte und

      nochmal so kommen ganz wie feuer ist mir innerlich oder wenn ich träumen könnte wie er mich

      das 2temal hochgebracht hat in dem dass er mich hinten in einer tour mit dem finger gekitzelt ich

      bin glatt 5 minuten lang gekommen meine beine um ihn geschlungen ich musste ihn mit der hand

      hinterher o mein gott ich wollte immerzu alle möglichen sachen schreien ficken oder scheisse ...“

      viel zu lang
      Avatar
      schrieb am 18.06.01 16:26:27
      Beitrag Nr. 185 ()
      na cyber-meau bist selber schuld dass du die bücher ungelesen in die bibliothek zurücktragen musstest die frist ist abgelaufen und du hast gelebt statt gelesen schau mal wie du jetzt aussiehst und dastehst bloss den adorno kannst du noch behalten den brauchst du auch sonst läuft dir genova noch davon wieso nur hast du geschrieben du möchtest muscheln mit ihm tauschen zum schneckenbuch gibt es eine diskette dazu und du müsstest nicht alles abtippen wie aus ‚ulysses‘ aber du bist nicht molly die hätte wohl gerne schnecken getauscht warum du ausgerechnet muscheln tauschen wolltest musst du jetzt herausfinden denn die letzte strophe ist STOP


      nur kurze texte werden gelesen online meau-molly du musst dich bescheiden beschränken du bist schon wieder zu lang
      Avatar
      schrieb am 18.06.01 17:21:35
      Beitrag Nr. 186 ()
      MUSCHELN

      Klasse der Weichtiere; mit zwei den Körper ganz oder teilweise bedeckenden Kalkschalen, die
      vom Mantelrand abgeschieden werden. Ein Kopf ist nicht ausgeprägt; die Sinnesorgane liegen
      am Fuß oder am Mantelrand verteilt. Die Atmung erfolgt durch stark aufgefiederte Kiemen
      (Fadenkiemer), die zu Blättern (Blattkiemer) vernetzt sein können. Das Atemwasser wird oft
      durch besondere Ansaugröhren (Atemsipho) zu den Kiemen geleitet. Muscheln ernähren sich von Schwebestoffen, die mit dem Atemwasser angeschwemmt werden. Viele Muscheln sind essbar, z. B. Herzmuschel, Miesmuschel und Austern. Einige können Perlen erzeugen. veritable psychologische perlen?
      Man kennt heute etwa 25 000 Arten. Muscheln haben große wirtschaftliche Bedeutung (Weltertrag ca. 1,3 Mio..t).


      miesmuscheln
      Avatar
      schrieb am 18.06.01 22:13:05
      Beitrag Nr. 187 ()
      aus ‚ulysses‘ molly:

      was joyce dachte dächte sie und was jung wiederum als autorität in psychologischen dingen betrachtete als eine
      kette veritabler psychologischer perlen


      „... ich wette sogar die katzen sind besser dran als unsereins ob wir eigentlich zuviel blut in uns

      haben oder was oh du geduldiger himmel es fliesst aus mir raus wie ein sturzbach aber immerhin

      hat er mich nicht schwanger gemacht derart stark wie er ist ich hab keine lust die ganzen

      sauberen laken zu versauen die ich aufgezogen hatte das saubere zeug das ich anhatte das hats

      auch mit in gang gebracht so ein mist so ein verdammter mist und die wollen immer einen fleck

      auf dem bett sehen um genau zu wissen dass man noch jungfrau war bei ihnen was die für

      sorgen haben die sind ja solche narren man könnte witwe sein oder 40mal geschieden schon ein

      klecks rote tinte wäre genug oder brombeersaft nein der ist zu violettig ach herrjemine lass mich

      doch bloss da raus puh süsse der sünde wer das den frauen wohl eingebrockt hat so zwischen

      kleiderflicken und kochen und kindern und dann auch noch dies verdammte alte bett klingelt ...“

      viel zu lang
      Avatar
      schrieb am 19.06.01 00:29:59
      Beitrag Nr. 188 ()
      cyber-meau - 16. juni 2001

      du möchtest alle deine muscheln mit ihm tauschen“


      TRAUMSYMBOLIK MUSCHELN

      Die Muschel im Traum symbolisiert die Verteidigungsmittel, derer Sie sich bedienen, um nicht verletzt zu werden. Als Reaktion auf vorangegangene Verletzungen haben Sie sich vielleicht eine harte Schale zugelegt.
      Zuweilen symbolisiert sie auch ein Geheimnis, das Sie hüten sollten.
      Muscheln dienten auch einmal als Zahlungsmittel und können im Traum immer noch als solches gedeutet werden.
      Beim spazieren gehen aufsammeln bedeutet Zügellosigkeit, Vergnügen werden nur Reue und bittere Erinnerungen hinterlassen.
      Sie finden bedeutet, dass Sie über ein längst begangenes Unrecht Aufklärung geben sollen.
      Sie finden und öffnen besagt, dass ein eigenes, sorgfältig gehütetes Geheimnis offenbart oder verraten wird.
      Enthält die Muschel einen lebenden Fisch, bedeutet das Wohlstand.
      Eine leere ist ein schlechtes Omen,
      Sie essen weist auf Freude über das Wohlergehen eines anderen hin.
      Isst eine junge Frau mit ihrem Geliebten gebackene Muscheln, wird sie sich seines Reichtums, aber auch seines Vertrauens erfreuen.

      keine rede von muscheltauschen
      Avatar
      schrieb am 19.06.01 00:33:20
      Beitrag Nr. 189 ()
      Spirituell:
      Auf der spirituellen Ebene ist die Muschel im Traum eine Miniatur für den Ablauf von Leben und Tod.

      NRgie
      Avatar
      schrieb am 19.06.01 08:42:47
      Beitrag Nr. 190 ()
      PERLEN

      von Perlmuscheln erzeugte Gebilde aus Calciumcarbonat. Perlen entstehen durch eine Verschiebung der Außenschicht des Mantels in das Bindegewebe, ausgelöst durch Verletzung oder durch das Eindringen eines Fremdkörpers oder von Parasiten. Das Mantelepithel rundet sich im Bindegewebe ab und scheidet nach innen Schichten von Perlmutt aus. Perlen erhalten ihren Glanz höchstens 100 bis 150 Jahre lang, da die Luft, Absonderungen der Haut u. a. sie „erblinden” lassen. Heute zieht man Perlen, indem man den Muscheln Fremdkörper in den Mantel pflanzt. Die so erzeugten Perlen werden Zucht- oder Kulturperlen genannt. Grundsätzlich können alle Muscheln und auch manche anderen Weichtiere (Nautilus, Meerohren) Perlen erzeugen, die aber an Menge, Regelmäßigkeit und vor allem an irisierendem Glanz nie an die der Seeperlmuscheln heranreichen. Der Wert der Perlen hängt von Größe, Form, Glanz und Farbe ab.

      Avatar
      schrieb am 19.06.01 10:14:01
      Beitrag Nr. 191 ()
      Perlen

      TRAUMSYMBOLIK PERLEN

      Assoziation: - Reinheit; Schatz; störendes in Schönes verwandeln.

      Fragestellung: - Was schätze ich? Auf welchem Wege entsteht es?

      Allgemein:

      Wenn ein Traum von Perlen handelt - beispielsweise von jenen eines Rosenkranzes -, stellt der Träumende eine Verbindung zum Zeitverlauf her. Von zerbrechenden Perlen zu träumen, stellt das Scheitern eines bevorzugten Vorhabens dar.

      Psychologisch:

      Wie in der Wirklichkeit, ist die Perle auch im Traum etwas Kostbares. Sie ist ein Traumbild für Luxus und Schönheitssinn, für Kultiviertheit und Erfüllung. In der Traumdeutung des Altertums bedeuten Perlen Kummer. Bekommt man sie geschenkt, herrscht bald Trauer im Haus. Tauchen Perlen in wiederkehrendem Rhythmus im Traum auf, sollen sie ein Zeichen für Nieren- und Gallenleiden sein (Perlen gleich Steine!). Wer eine, etwa aus einer Muschel, herausbricht, dem dürfte im Wachleben keine Perle aus der Krone fallen, der vergibt sich anderen Menschen gegenüber nichts, wenn er zu ihnen freundlich ist. Und wer sie verschenkt, wirft gewissermaßen Perlen vor die Säue und kommt bei seinen Mitmenschen trotz mannigfaltiger Beweise seiner Gutmütigkeit nicht so recht an. Perlen signalisieren die Suche nach Perfektion. Andererseits können sie jedoch den Träumenden auch auf eine nicht zu Ende gebrachten Trauerarbeit hinweisen. Man sagt, daß Perlen Tränen bedeuten - für den Traum trifft das nicht zu. Und das Frauen so häufig von Perlen träumen, hat auch nichts mit Putzsucht zu tun. Vielmehr lassen Träume von Perlen auf den Wunsch schließen, etwas Wertvolles zu schaffen. Die Perle entsteht in einer Muschel aus einem Sandkorn.

      Spirituell:

      Auf der spirituellen Ebene symbolisieren Perlen im Traum jene kleinen, leicht zu übersehenden und doch vollkommenden Erfahrungen und Erlebnisse, die auf dem Entwicklungsweg des Menschen so wichtig sind. Sie sind Symbol der Erleuchtung und der geistigen Wiedergeburt.
      Avatar
      schrieb am 19.06.01 10:31:24
      Beitrag Nr. 192 ()
      Meau, das gefällt mir sehr gut, was Du da schreibst. Ich habe dich in meinem Thread gerade als sympathischsten User vorgeschlagen, zusammen mit NRgie und Saarnuss. Bisher führt allerdings ein Mann namens FStein, der sehr beliebt zu sein scheint.

      Du kannst auch für Dich selbst stimmen!

      Alles Gute von windstille
      Avatar
      schrieb am 19.06.01 11:24:18
      Beitrag Nr. 193 ()
      jetzt aber meau fährst du auf der psychoschiene nennst das doch sonst psychoscheiss sag mal dich nervt ja die ständige psychologisierung selber da hatte es molly einfach die war auf’m boden total körper kannte nichts anderes hatten ja noch keine seele damals die frauen jung trat erst in erscheinung als kritiker als ulysses längst fertig geschrieben war und joyce schrieb „man will mich aus der kirche hinauswerfen zu der ich gar nicht gehöre ich habe nichts zu tun mit psychoanalyse“ das ist ja logisch dass so einer denkt molly denke rein körperlich kann man das eigentlich naja als seine tochter schizo wurde schickte er sie dann doch zu jung so ist das halt man braucht gar rein nichts weiss alles am besten und es muss nur etwas passieren schon sitzt man in der klemme...

      nur kurze texte werden gelesen online meau-molly du musst dich bescheiden beschränken du bist schon wieder zu lang
      Avatar
      schrieb am 19.06.01 11:31:43
      Beitrag Nr. 194 ()
      aus ‚ulysses‘ molly:

      was joyce dachte dächte sie und was jung wiederum als autorität in psychologischen dingen betrachtete als eine
      kette veritabler psychologischer perlen


      „.. werd ich ihm aber austreiben morgen werd mir zuerst mal sein hemd vorknöpfen und

      nachsehn oder ich werd nachsehn ob der den pariser noch hat in seiner brieftasche

      wahrscheinlich bildet er sich ein ich weiss das nicht sowas hinterfotziges die männer ihre

      sämtlichen 20 taschen reichen nicht aus für ihre lügen wieso sollten wir denen wohl was erzählen

      eigentlich die glauben uns ja doch nicht selbst wenns die wahrheit ist und dann wie er sich da

      eingewickelt hat im bett wie diese babys in dem aristokrates seinem meisterwerk was er mir ein

      anderesmal mitgebracht hat wie wenn wir davon nicht schon genügend hätten im wirklichen

      leben auch ohne irgend so einen alten aristrokrates oder wie der heisst sowas ekelt einen bloss

      noch mehr mit diesen widerlichen bildern drin kinder mit zwei köpfen und ohne beine das sind

      so die schweinerein wo die immer von am träumen sind mit nichts anderes in ihrem leeren ...“


      viel zu lang
      Avatar
      schrieb am 19.06.01 16:51:40
      Beitrag Nr. 195 ()
      rehli, du kommst wohl nicht mehr.... wird zeit den sräd wieder mal ruhen zu lassen die letzte strophe ist noch nicht geschrieben meau ist am 16. Juni gescheitert es ist nicht wie bei james und nora wo am 16. Juni 1904 eine liebe für’s ganze leben begann das gibt es eben nur einmal so einen 16. Juni nachher ist es flickwerk aus und vorbei angefangen mit joyce hab ich ja schon früher im sräd beim schreiben über sich selber das ist ja das thema das du wolltest rehli und auch Nrgie hatte dieses thema gewählt in diesem sräd mein gott wie lange ist das her das war ja LANGE vor dem muscheltauschen was hab ich nur mit joyce ...

      kürzer meau!
      Avatar
      schrieb am 19.06.01 17:14:01
      Beitrag Nr. 196 ()
      aus ‚ulysses‘, molly:

      was joyce dachte dächte sie und was jung wiederum als autorität in psychologischen dingen betrachtete als eine
      kette veritabler psychologischer perlen


      „... da hab ich hinterher noch gedacht dass das doch richtige liebe sein müsste wenn ein mann

      derart sein leben aufgibt für eine so für nichts und wieder nichts solche männer die gibt’s heute

      bloss noch ganz wenige an sich ist das ja auch schwer zu glauben so wenn das einem nicht mal

      selber passiert ist die mehrzahl von ihnen hat doch kein quentchen liebe in sich so ihrer natur

      nach dass man mal zwei menschen findet heutzutage die so richtig ganz ineinander aufgehen die

      genau so empfinden wie man selber normalerweise sind die doch alle nicht ganz richtig im kopf

      auch sein vater also der muss doch auch ein bisschen komisch gewesen sein geht so einfach hin

      und bringt sich um mit gift nachdem dass sie nicht mehr da war trotzdem der arme alte mann er

      ist sich wahrscheinlich ganz verloren vorgekommen auf einmal und wie verliebt sie dann auch

      immer in meine sachen war die paar alten lumpen die ich habe wollte sich mit 15 schon das ...“

      viel zu lang
      Avatar
      schrieb am 19.06.01 17:45:00
      Beitrag Nr. 197 ()
      ... zwei menschen findet heutzutage die so richtig ganz ineinander aufgehen ...

      psychoschiene:
      „.. das verharren in der symbiose ist mit der weigerung, sich als selbständiges und selbstverantwortliches wesen zu erleben, gleichzusetzen und führt zwangsläfug dazu, dass wir uns den anderen einverleiben und so tun, als sei er ein teil von uns und gehöre uns. Das hat für die beziehung verhängsnisvolle folgen. Sobald ich den anderen nicht mehr als ein anderes individuum anerkenne, beginne ich über ihn zu verfügen blabla ...“

      aus: „die kirschen in nachbars garten“ von julia onken
      Avatar
      schrieb am 19.06.01 18:41:09
      Beitrag Nr. 198 ()
      16. juni 2001
      in wahrheit möchtest du in seine seele sinken in tiefem grunde dort wo alle bilder liegen mit off‘nen augen staunend von seinem reichtum trinken was soll ich wählen denkst du ganz benommen es liegen länder da und monde sterne sonnen im flachen bildschirm tauchend hat zweisamkeit begonnen du möchtest alle deine muscheln mit ihm tauschen „gib mir die grosse hier lass uns zusammen lauschen halt sie ans ohr mir“ sag mal „hörst du auch das rauschen“?



      da sind so viele miesmuscheln nein die lassen wir beiseite sieh wir konzentrieren uns jetzt nur mal auf die flussperlmuscheln

      recht unterschiedlich ist die häufigkeit von perlen in den einzelnen populationen der flussperlmuschel ..... in 3 060 gehobenen flussperlmuscheln befanden sich 16 verwertbare perlen, davon 3 der güteklasse 1. Ausserdem wurden 5 stück ausschuss und 14 in den muscheln belassene festgestellt. Das gesamtergebnis weist 35 perlen bezogen auf 3 060 kontrollierte tiere aus..... „

      aus „die flussperlmuschel“ von otto baer
      Avatar
      schrieb am 19.06.01 18:56:16
      Beitrag Nr. 199 ()
      aus ‚ulysses‘, molly:

      was joyce dachte dächte sie und was jung wiederum als autorität in psychologischen
      dingen betrachtete als eine
      kette veritabler psychologischer perlen


      „... aber wir sollen ewig angekettet sein also mich legen sie nicht an die kette bloss keine angst

      wenn ich mal loslege das lasst euch gesagt sein wegen einem stumpfsinnigen ehemann seiner

      eifersucht wieso eigentlich können wir nicht alle freunde dabei bleiben statt dass immer gleich

      streit ausbricht ihr mann hat rausgekriegt was sie gemacht haben zusammen na schön ganz

      natürlich und wenn schon kann ers denn ungeschehen machen coronado ist er sowieso egal was

      er macht und dann geht er ins andere verrückte extrem wie bei der frau in ‚schöne tyrannen‘

      natürlich hat der mann überhaupt keinen blick für ob ehemann oder ehefrau oder wie es ist

      einfach die frau die er will und die kriegt er auch wozu wären uns sonst wohl diese ganzen

      wünsche mitgegeben also ich möchte doch wissen ich kann mir nicht helfen wenn ich noch jung

      bin genug es ist an sich ein wunder dass ich kein altes runzeliges reff geworden bin vor

      viel zu lang

      psychoschiene:
      „..die sexuelle energie schiebt sich wie zufällig als treibende kraft in das menschliche leben. Sie aber ist es, die uns sehnend aufbrechen lässt, die uns zu suchenden macht. Sie führt uns immer wieder zum du, zur stellvertretung der grösseren heimat.
      Sexualität kann auch als die dunkle seite der religiosität verstanden werden, als antriebskraft, um die rückbindung zum herkunftsland wieder zu erlangen ....... wem es nicht gelingen will, sich durch besinnung auf den herkunftsort zurückzubinden, der wird wohl alles daran setzen, wenigsten körperlich des gefühl zu erleben, endlich angekommen zu sein blablabla ...“

      aus: „die kirschen in nachbars garten“ von julia onken

      lass uns also perlen tauschen es wäre verschwendung sich mit miesmuscheln zu befassen wir wollen doch die perlen nicht vor die säue werfen wir können uns das nicht leisten perlen sind nicht nur selten sondern auch bedroht

      „die hauptursachen für den rückgang der flussperlmuscheln im zunehmend industrialisierten sächsichen raum waren von vornherein umweltschäden. Schon im 18. Jahrhundert werden flösserei, bergbauliche und andere abwässer und die verschlammung ....“

      aus „die flussperlmuschel“ von otto baer

      rehli jetzt geh ich wieder hab keine zeit mehr du weißt ja dass ich am ende eines sräds schnell abschliesse meistens hab ich dir den schluss per bm geschickt und jetzt poste ich halt alles auf einen chlapf ich darf auch einmal ein schweizerdeutsches wort verwenden weil wenn ich das durchgedacht habe muss ich wieder arbeiten kann nicht dauernd perlen vor die säue werfen du bist aus dem bildschirm gekommen und wieder dahin zurückgegangen das ist cyberspace realtime du warst mein treuer leser und jetzt bist du fort und ich konnte dich nicht mehr zurückgewinnen kein wunder ich bin auch nicht molly habe ich eben bemerkt als ich wieder mal auf dem bett lag um mir die gedanken zufliegen zu lassen da musste ich laut auflachen weil der joyce ja mal einem gespräch zwischen frauen zugehört hatte die dauernd ja ja ja sagten kam ihm der gedanke dass molly’s langer monolog NUR mit ja beginnen und aufhören kann und ich bin eben meau die ihren namen von einem user gekriegt hat und nicht von joyce und mein name heisst auf thailändisch das hat mir der nette user mitgeteilt meau heisst eben


      NEIN
      Avatar
      schrieb am 19.06.01 19:01:58
      Beitrag Nr. 200 ()
      meau, was soll ich sagen? ja, ich lese:)

      VMK:)
      Avatar
      schrieb am 19.06.01 19:04:07
      Beitrag Nr. 201 ()
      ja crissie, du bist mir sympathisch lol du bist lieb!!
      Avatar
      schrieb am 22.06.01 00:12:20
      Beitrag Nr. 202 ()
      passende worte zum perlen-sräd -

      Leben wir zu nahe mit einem Menschen zusammen, so geht es uns so, wie wenn
      wir einen guten Kupferstich immer wieder mit bloßen Fingern anfassen: eines
      Tages haben wir schlechtes beschmutztes Papier und nichts weiter mehr in den
      Händen. Auch die Seele eines Menschen wird durch beständiges Angreifen endlich
      abgegriffen: mindestens ERSCHEINT sie uns endlich so - wir sehen ihre
      ursprüngliche Zeichnung und Schönheit nie wieder. - Man verliert immer durch den
      allzu vertraulichen Umgang mit Frauen und Freunden; und mitunter verliert man
      die Perle seines Lebens dabei.

      nietzsche
      Avatar
      schrieb am 22.06.01 00:16:25
      Beitrag Nr. 203 ()
      @meau:
      Ich sage nur DANKE!

      NRgie
      Avatar
      schrieb am 22.06.01 11:07:45
      Beitrag Nr. 204 ()
      Warum heißt die Putzfrau "Perle"?
      Avatar
      schrieb am 22.06.01 11:44:46
      Beitrag Nr. 205 ()
      kannst selber im `ulysses` nachlesen was molly dazu sagt - nicht nur lavern, auch liefern - so sagen wir bei uns

      auf deutsch: wilma, ich würde gerne einen guten sräd von dir lesen - mach doch mal, aber dally


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      pour rehli, mon petit frère - oder wer auch immer das ist