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    MKS - Stimmt es, dass....... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.04.01 06:24:37 von
    neuester Beitrag 05.04.01 15:28:49 von
    Beiträge: 19
    ID: 375.493
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      Avatar
      schrieb am 05.04.01 06:24:37
      Beitrag Nr. 1 ()
      in manchen Ländern die MKS sogar "eingeplant", sozusagen
      geduldet wird und 5-10% "Schwund" einkalkuliert werden???

      Ich habe gehört, dass das z.B. in der Türkei so sei.

      Weiß das jemand????

      Ist das richtig oder Quatsch???

      Mich hat´s sehr gewundert als ich das gehört hab, darum der
      Thread.

      mfg
      perkins
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 07:54:05
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich glaube, dass ist richtig Quatsch!
      Das MKS-Virus ist so aggressiv und resistent, dass man damit nie den Schaden auf 5-10 % des bestandes begrenzen könnte.
      Das wäre ruck-zuck bei 100 %, wenn man nicht impft!

      Jagger
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 07:58:47
      Beitrag Nr. 3 ()
      Nö, Mick, in den fünfziger und sechziger Jahren gab es üblicherweise durchaus Epidemien wo 90% des Bestandes überlebten, ohne dass es Impfungen gab.
      Hauptproblem heute ist dass man ein geimpftes und ein frisch infiziertes Tier ohne Krankheitsmerkmale nicht unterscheiden kann, ich sag nur Nachweis über Antikörper.
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 09:04:36
      Beitrag Nr. 4 ()
      Karl,

      natürlich meinte ich die heutige EU-weit ungeimpfte Situation, da rechnet man ja mit einer echten Epidemie, wenn die Begrenzungsmassnahmen nicht greifen!
      Früher wurde ja gegen MKS geimpft.

      Mick
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 09:41:10
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ja es ist richtig, daß in vielen Ländern der Erde, darunter auch unterentwickelte Regionen der Türkei, ein MKS-Schwund von 5%-10% normal ist.
      Leute, jetzt kommt doch mal von eurem emotionalen Pferd runter und betrachtet die Sache nüchtern und rational. MKS ist so alt wie die Tierhaltung, also mehrere tausend Jahre. Entwicklungsländer können sich keine Impfstoffe leisten, also gehört MKS dort zur normalen Situation. Allerdings bleibt sie dort im Normalfall regional begrenzt. Schließlich gibt es im Dschungel keine Millionen von reisenden Menschen und Gütern, durch das Virus verbreitet wird.
      MKS ist auch nicht absolut tödlich für die Tiere. 90% - 95% eines befallenen Tierbestandes überleben. Richtig gefährlich ist MKS nur für Jungtiere. Aber auch die werden nicht vollständig ausgerottet. MKS ist zwar sehr schmerzhaft für die Tiere, aber nicht tödlich! Anfang der 50er Jahre gab es in Dtl. schon mal einen großen Seuchenzug. Damals hat man kein einziges Tier gekeult. Das ging gar nicht, weil Nahrungsmittel nach dem Krieg sowieso schon knapp waren. Die Tiere einfach zu keulen und zu verbrennen wäre damals undenkbar gewesen. Also hat man die Krankheit ausheilen lassen und die Tiere höchstens mit der Gabe von Schmerzmitteln unterstützt. Fragt mal eure Großeltern. Die wissen das wahrscheinlich noch. Heute leben wir in einem derartigen Überfluss, daß wir die Tiere einfach verbrennen. Dabei gehört MKS fast so normal zum Leben wie ein Schnupfen. Wir Europäer haben nur verlernt mit diesem Schnupfen umzugehen. Jahrzehntelang wurde geimpft und die Seuche somit unterdrückt. Seit 1991 wird nicht mehr geimpft und nun haben wir den Salat.

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      Avatar
      schrieb am 05.04.01 09:48:47
      Beitrag Nr. 6 ()
      Gab es früher bei uns auch - Schwiegervater hatte zu DDR-Zeiten Schweine (80er Jahre); als eine MKS-Welle anrollte, wurden die Viecher geimpft und nach einer Zeit von x Wochen wieder zur Schlachtung frei gegeben. Diese Desinfektionsbecken, die man jetzt immer in den Nachrichten sieht, gab es m.E. vor jedem Tierhaltungsbetrieb fest eingebaut.
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 09:52:26
      Beitrag Nr. 7 ()
      @Dako,

      das war jetzt sehr informativ! Vielen Dank! Man lässt sich einfach tatsächlich von der sensationsmache anstecken!

      Gruss
      jagger
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 10:36:12
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ich komme auch aus der DDR. Und es ist richtig, daß in der DDR in jeder Zufahrt zu einem Tierhaltungsbetrieb eine Seuchenwanne aus Beton fest in der Erde eingelassen und auch ständig gefüllt war. Jedes Fahrzeug, selbst Fahrräder, mußte automatisch durch die Seuchenwanne fahren und wurde so desinfiziert. Es gibt ja auch nicht nur MKS, sondern z.B. auch eine Schweinepest. Zum Schutz vor solchen Seuchen war eine Seuchenwanne in der DDR gesetzlich vorgeschrieben. Diese Wannen, und noch einige andere Maßnahmen, gehörten zum alltäglichen Leben und waren völlig normal. Und man kann sagen was man will, der Seuchenschutz hat in der DDR funktioniert. Ich kann mich erinnern, daß es anfang der 80er Jahre einen großen MKS-Ausbruch im heutigen Mecklenburg-Vorpommern gab. Und die MKS blieb auch auf diesen Teil der DDR beschränkt. Sie drang nicht mal bis Berlin vor. Heute verbreitet sich das Virus in wenigen Wochen über den ganzen Kontinent.
      Wie schon gesagt, daß Problem ist nicht die MKS selber, daß Problem ist, daß wir den Umgang mit ihr verlernt haben.
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 11:22:09
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ich hab kürzlich einen Bericht aus Hongkong gesehen - dort schert man sich weitestgehend nicht um die Seuche.
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 11:30:05
      Beitrag Nr. 10 ()
      Richtig Neemann,

      die haben die Seuche alle ein bis zwei Jahre.
      Die Tiere die daran sterben. werden geschlachtet und auf den Markt gebracht :D
      Dies sind in der Tat ca. 5 bis 10 %.
      Alles null Problemo - der Rest der infizierten Tiere ist danach resistent.

      Gruß
      r5t5
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 11:40:22
      !
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      Avatar
      schrieb am 05.04.01 13:09:38
      Beitrag Nr. 12 ()
      @alle
      Danke, ich wußte das wirklich nicht.
      Alles sehr interessant.

      Es ist aber dann nicht ganz nachzuvollziehen, warum jetzt
      die Desinfektionswannen an den Flugzeugen aus England
      aufgebaut werden, während man aber Flugzeuge aus Hongkong
      (oder anderen Ländern, wo locker mit der Seuche umgegangen wird)
      ohne Desinfektion abgefertigt hat in den letzten Jahren, da
      ja immer die Gefahr einer Einschleppung der Seuche bestand?!?

      Oder sehe ich da was falsch?????????
      Warum jetzt dieses ganze Theater?????


      mfg
      perkins
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 14:34:23
      Beitrag Nr. 13 ()
      weil man wunderschön mit panikmache die preise in die höhe treiben kann :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 14:39:45
      Beitrag Nr. 14 ()
      Du siehst das schon ganz richtig. Normalerweise müßte jedes Flugzeug desinfiziert werden. Erst recht die aus Übersee. Und auch jedes Schiff, jedes Auto, jeder LKW usw. Und nicht nur wegen MKS. Da gibt es auch noch eine Schweinepest, ein Grippevirus oder Ebola. Und wie AIDS entstanden ist weiß ja auch keiner so genau.
      Das Grundproblem besteht einfach darin, daß sich mit der zunehmenden Globalisierung und dem zunehmenden weltweiten Reiseverkehr und Güteraustausch auch die Reisemöglichkeiten für Krankheitserreger bedeutend verbessert haben. Darüber hat bloß noch keiner so genau nachgedacht. Langsam wird es aber Zeit auch über die negativen Folgen offener Grenzen nachzudenken.
      Was nun MKS speziell betrifft liegt die Sache eigentlich ganz einfach. Etwa seit Beginn der 70er Jahre wurde gegen MKS geimpft. Seit 1991 sind Impfungen verboten. Danach ist auch 10 Jahre lang nichts mehr passiert. Und nun, nach insgesamt 30 Jahren ohne nennenswerte MKS-Fälle ist der Virus nach Europa zurückgekehrt. Ob es nun ein Schinkenbrötchen aus Hongkong oder ein Lammbraten aus der Türkei war, ob nun England als erstes betroffen war oder ein anderes Land ist dabei völlig nebensächlich. Das Virus ist wieder da und wir haben nach 30 Jahren Ruhe verlernt mit ihm umzugehen. Und wie üblich in solchen Fällen ergehen sich unsere Politiker in Schlammschlachten und Populismus, weil sie es auch nicht besser wissen. Wir werden eben wieder lernen müssen mit solchen Seuchen umzugehen. Unsere Altvorderen haben es doch auch geschafft. Und andere Länder, wie eben Hongkong können es auch. Es dauert halt eine Weile, bis sich Politiker, Medien und "Volkes Meinung" auf die neue Situation eingestellt haben. Bedauerlicherweise leisten manche Medien, allen voran BILD, mit ihren reißerischen Schlagzeilen keinen Beitrag zu diesem Prozeß.
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 15:00:51
      Beitrag Nr. 15 ()
      Auf meinen letzten Beitrag muß ich noch mal ganz kurz zurück kommen. Wir haben ja alle noch die Bilder von den Ebolaausbrüchen im afrikanischen Dschungel im Kopf. Hochinfektiös, Todesrate 95% aller infizierten Menschen und das innerhalb weniger Tage. Und es gibt keine wirksame Medizin oder Impfstoff. Nun stellt auch mal vor, ein Reisender aus Afrika schleppt Ebola nach Deutschland ein. Dieser Reisende kann übrigens jeder von uns sein, er muß nur mal da unten Urlaub machen. In Kenia zum Beispiel. Verglichen mit diesem worst Case ist MKS ein Lacher. Und es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis dieser worst Case mal eintritt. Genauso wie es nach dem Ende der Impfungen nur eine Frage der Zeit war, bis MKS nach Europa zurückkehrte.
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 15:14:10
      Beitrag Nr. 16 ()
      @Dako
      Was willst Du aber dagegen unternehmen - man kann ja schlecht alle Passagiere solcher Flugzeuge erst einmal ein paar Tage unter Quarantäne stellen, oder?
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 15:21:16
      Beitrag Nr. 17 ()
      Zu dem Thema gibt es übrigens Informationen unter "Tagebuch des 21. Jahrhunderts: Die Wiederkehr der Infektionskrankheit" Thread: Tagebuch des 21. Jahrhunderts: Die Wiederkehr der Infektionskrankheit.
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 15:27:42
      Beitrag Nr. 18 ()
      danke, for4zim, informativ und interessant wie immer

      Gruß.
      Matze
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 15:28:49
      Beitrag Nr. 19 ()
      Leider wahr, gegen den Ebola-worst-Case kann man wohl nichts unternehmen. Im Gegensatz zu MKS ist Ebola eine Seuche die sich nicht managen läßt.
      Es gibt aber zumindest Notfallpläne. Ich habe mal einen Fernsehbericht über eine Katastrophenübung in Berlin gesehen. Das Szenario war, daß ein Reisender in einem Flugzeug auf dem Flug von Afrika nach Berlin Tegel plötzlich zusammenbricht und aus allen Körperöffnungen blutet. EBOLAVERDACHT!!!!!! Der Kranke wurde in Tegel sofort isoliert und auf die Quarantänestation der Charite gebracht. Alle anderen Flugzeuginsassen kamen auf dem Flugplatz in Quarantäne. Dabei war schon der Transport des Kranken ein Problem. Wären die Sanitäter mit ihm in Berührung gekommen wären sie ja auch sofort infiziert worden. Also trugen sie Schutzanzüge wie man sie sonst nur aus Science-Fiction-Filmen kennt. Auf der Quarantänestation in der Charite ging es zu wie im Film Outbreak. Der Patient lag unter einem Vakuumzelt, das med. Personal in Schutzanzügen und Zugang zur Station nur per Chipkarte. Der absolute Horror. Die Station faßt aber nur 3 - 5 Kranke. Wenn sich das halbe Flugzeug infiziert ist es schon vorbei. Gar nicht auszudenken, wenn der Patient nicht schon im Flugzeug erkrankt sondern vorher noch ein paar Tage durch Berlin läuft.
      Ich muß zugeben, zu diesem Szenario fällt mir auch nichts ein. Das ist wie ein Reaktorunfall. Das kann man einfach nicht beherrschen. Den Umgang mit MKS kann man ja wieder erlernen. Den Umgang mit Ebola nicht. Das ist wie die Pest im Mittelalter.


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