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    Milosevic heute für 2,8 Milliarden nach Den Haag verkauft. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.06.01 21:40:50 von
    neuester Beitrag 16.02.02 14:30:35 von
    Beiträge: 67
    ID: 429.154
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      Avatar
      schrieb am 28.06.01 21:40:50
      Beitrag Nr. 1 ()
      Unter Umgehung des serbischen Rechtswegs wurde Milosevic heute nach Den Haag ausgeliefert (damit die damit verbundenen Milliarden fliessen können)
      Es lebe die "Demokratie" .
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 21:54:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      Was heisst denn Rechtsweg? Das war er selber installiert hat, nennst du Rechtsweg? Er kann froh sein, dass er nicht schon im Oktober exekutiert worden ist sein Kollege aus Rumänien vor über 10 Jahren. Solche Verbrecher berufen sich natürlich immer auf den Rechtsweg, als er der Macht war hat ihn das Recht herzlich wenig gekümmert. Nach all dem, dass er Jugoslawien angetan hat, hat er es noch mit einem Erpresung versucht. Von wegen Bürgerkrieg wenn ihr mich ausliefert.
      Deshalb lass das Wort Demokratie im Zusammenhang mit Milosevic aus dem Spiel. Getürkte Wahlen das war seine Spezialität. Aber Demokratie sicher nicht.
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 22:08:51
      Beitrag Nr. 3 ()
      in 1000 Jahren schreibt man über das Deutsche Volk:
      Erst hat ein größenwahnsinniger Außenminister einen Bundesstaat eíner (wie auch immer ) Republik anerkannt. Und setzte damit die Zersplitterung des Balkans in Gang aus deren Bürgerkriegen, mit unterstützung der EU (besonders der Grünen) und natürlich Weltvorzeigedemokratiestaat USA die Albaner hevorgingen, um dann selbst genau 683 Jahre später der Albanischen Republik beizutreten.
      Aber bitte verscheißere dich ruhig selbst mit deiner scheißdemokratie.
      cu marco.
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 22:09:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      Milosevic ...

      Auf die Anklagebank gehören die feigen Massenmörder der
      NATO. Allen voran Herr Fischer und Herr Scharping.
      Der harmlose Milosevic soll jetzt als Sündenbock für
      die Greueltaten der NATO-Meuchelmörder herhalten.

      Demokratie ... Nur ein Vorwand, um andere zu killen.

      KAISER
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 22:15:16
      Beitrag Nr. 5 ()
      @ OnassisA
      Es geht doch darum, dass JETZT dort Demokratie herrscht (herrschen sollte), demnach auch JETZT die entsprecheneden Verfahren einzuhalten sind, kapier doch das, Alter.
      Wenn die von dir genannten Regeln gelten würden, würde ich gerne noch "Maßnahmen" gegen eine Anzahl von Ex-DDR-Sadisten einleiten lassen, die jetzt "demokratisch" unbehelligt frei rumlaufen.
      Herzlichst
      SellAll.

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      Avatar
      schrieb am 28.06.01 22:20:32
      Beitrag Nr. 6 ()
      Es steht doch jeden frei nach Jugoslawien (bzw. was übrig geblieben ist) zu gehen. Wer mit unserer Demokratie nicht einverstanden ist "und tschüss".
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 22:29:07
      Beitrag Nr. 7 ()
      Harmloser Milosevic ???
      Massenmörder wie Fischer oder Scharping ???

      Dr_Kaiser, irgendwie hast du die letzten 10 Jahre nicht so ganz mitbekommen.
      Was glaubst du denn wo der harmlose Milosevic sich eine Grenze gesetzt hätte ?

      Bevor du so einen Schwachsinn postest informiere dich doch bitte zunächst über das Thema.
      Meine Familie ist über ganz Ex-Jugoslawien verstreut, von Slowenien bis Kosovo und irgendwie hat keiner Milosevic als harmlos in Erinnerung.
      Wenn ein Teil deiner Familie sinnlos abgeschlachtet worden wäre würdest du bestimmt auch anders denken, als jemand der viel Zeitung liest und sich ein "objektives Urteil" bildet.
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 22:53:01
      Beitrag Nr. 8 ()
      @DR_KAISER,ich bin Deiner Meinung.
      Kosovo-Die "UCK" hat doch die eigenen Leute als "Kanonenfutter"geopfert,nur damit der Westen sich einmischt.Ich habe vor ein paar Monaten eine Dokumentation auf BBC gesehen,wo dass abgekartete Spiel zwischen Nato und "UCK" aufgezeigt wurde.Dayton 1995.Was war da wohl?Wer wurde hofiert etc.?
      Fazit:Politik stinkt.
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 23:16:43
      Beitrag Nr. 9 ()
      Die USA brauchen Milosevic vor dem Tribunal um ihre Agression gegen die BR Jugoslawien zu rechtfertigen.
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 23:18:46
      Beitrag Nr. 10 ()
      ein profi-killer, vor 10 jahren auf milosevic gesetzt,
      waere wesentlich billiger. dass sogar die amis sowas nicht
      auf die reihe bringen...

      @ diejenigen, die mich als zyniker bezeichnen:
      diese loesung haette viele menschenleben greretet.

      cheers, guuruh
      Avatar
      schrieb am 28.06.01 23:25:53
      Beitrag Nr. 11 ()
      Es ist ein Glück, daß mal einer der Massenmörder, der ein politisches Amt innehatte, vor Gericht gestellt wird und nicht Unterschlupf in einem "befreundeten" Land findet. Ich hoffe nur, daß es endlich einmal ein international anerkanntes Recht gibt, damit es sich nie mehr wiederholt, daß menschenverachtende Verbrecher wie Sadam Sussein, Erich Honecker, Pol Pot u.v.a.m. aus politischen Kalkül Schonung erfahren. In dieser Hinsicht haben sicher auch die demokratischen gelenkten Staaten viel Schuld auf sich geladen
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 00:32:19
      Beitrag Nr. 12 ()
      Nur um es klarzustellen:
      Es geht zunächst nicht um die Person Milosevic, sondern um das Abschiebeverfahren, das einfach nur in dieser Form aus finanziellen Gründen erfolgte.
      Übrigens: Es ist auch unser Steuergeld, zunächst über die Weltbank u.a.anonymisiert, das für solche "Balkanzwecke " eingesetzt wird. Bosnien, Kosovo, Serbien, ich nenne es das Protektorat Balkan, hängen fest am Tropf (unserer) internationaler Hilfe.

      Und Milosevic als Massenmörder?
      Die Korrespondenten sprechen von einem langwierigen Prozess mit schwieriger Beweislage.
      Es ist doch zunächst ganz offen, was er wusste, was er angeordnet hatte, oder gar persönlich durchführte. Ich kann mich noch gut dran erinnern, wie zu Hitlers Zeiten, bei "Schweinerein" irgendwo draussen es hieß :"Wenn DAS der Führer wüsste!"

      Es ist immer wieder schlimm zu sehen, wie Mißstände, Kriege, Verbrechen auf einzelne Personen fixiert werden, auch wenn eine Menge von weiteren Leuten beteiligt sind,
      dies ist aber angesichts des herrschenden Polit-und Journalisten -Abschaums wohl unvermeidlich.
      Diese Darstellungsweise wird t im übrigen auch auf Personen wie A.Greenspan, den "Retter der Weltfinanz" angewandt.
      MfG
      SellAll
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 02:18:51
      Beitrag Nr. 13 ()
      Ob Milosevic böse oder nicht ist, wird sich erst noch zeigen müßen. Denn wie immer gilt: Bis zum Beweise des Gegenteils gilt jeder als unschuldig.

      Aber das ist hier nicht das Thema. Es geht um folgendes:

      Die Auslieferung geht doch ganz klar nach dem Schema: Gebt uns Milosevic, und wir geben euch Kohle.

      Jeder, der da anfängt etwas zu erzählen von Menschenrechten etc. ist da offensichtlich etwas Naiv.

      Jeder, der glaubt Propaganda wurde und wird nur von den bösen Serben verwendet, ist naiv.
      Propaganda wird im Krieg immer von allen beteiligten Parteien eingesetzt. Bei uns hier funktioniert`s eben anders. Da wird trickreich mit Menschenrechten argumentiert, da werden passende Bilder gesucht um auf die Tränendrüse zu drücken.
      Aber besser ist der Westen deswegen nicht.

      Jeder, der ernsthaft glaubt, es gibt im Krieg nur die Bösen und die Guten, ist naiv.
      Der Westen hat nicht wegen den Menschenrechten eingegriffen, auch nicht die USA. Das ist der Nato und Konsorten piep egal. Ansonsten könnten sie rund 100 andere Nationen dieser Welt bombadieren.
      Der Westen und die Nato hatten ein berechtigtes Interesse an diesem Krieg. Das sind zum einen wirtschaftliche, zu anderen politische.

      Liebe Leute wacht auf, und hört doch endlich auf zu denken: Wir die Guten, die die Bösen.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 08:44:08
      Beitrag Nr. 14 ()
      Und hier noch was zum Verständnis:
      Heute beginnt die internationale Konferenz der Geberländer für Jogoslawien in Brüssel.
      Wir haben im laufenden Jahr noch eine Finanzlücke von 1,25 Milliarden $ zu decken, außerdem brauchen wir in den nächsten 4 Jahren JE 1 Milliarde $ für Wiederaufbau.
      Vielen Dank den "Gebern" (Lohn-Einkommensteuerzahlern, hier im Board werden das nicht allzuviele sein) für ihre großherzigen und freiwilligen Spenden.
      Freundlichst
      SellAll.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 09:36:43
      Beitrag Nr. 15 ()
      in dieser " Demokratie " ist es halt immer nur eine Frage des Geldes.
      cu Marco
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 10:47:36
      Beitrag Nr. 16 ()
      Milosevic ist angeklagt, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen begangen zu haben. Die Anklage wurde vor dem Gerichtshof für Kriegsverbrechen in Den Haag erhoben. Die Bundesrepublik Jugoslawien ist nach internationalem Rechtsverständnis verpflichtet, Milosevic nach Den Haag zu überstellen.

      Die von Milosevic eingesetzten Richter am Obersten Gerichtshof für Jugoslawien wollten jedoch das Auslieferungsverfahren verzögern. Dzincic hat daraufhin einen Verfassungsartikel Serbiens angewendet, das erlaubt, sich über die Bundesverfassung hinweg zu setzen, wenn dies notwendig ist, um besonderen Schaden abzuwenden. Der Schaden wäre in diesem Fall, daß die internationale Gemeinschaft glaubt, daß Serbien weiterhin nicht an der Aufklärung von Menschenrechtsverletzungen und der Erhaltung des Friedens auf dem Balkan interessiert ist. Eine solche Ansicht der Staaten hätte dazu geführt, daß keine großzügigen Aufbauhilfen und kein Schuldenerlaß gewährt worden wäre.

      Insofern ist das gewählte Verfahren in allen Schritten legal.

      Die andere Frage ist, ist es moralisch?

      1. Milosevic ist ohne Zweifel verantwortlich dafür, daß gegen die Autonomiebestrebungen in den Teilrepubliken gewaltsam vorgegangen wurde. Dabei kam es zu Vertreibungen, massenhaften Vergewaltigungen, zur Ermordung von Zivilisten. Es hatte 100.000de Tote gegeben. Serbien wurde durch die von Milosevic angezettelten Kriege ruiniert und ist jetzt auf ausländische Hilfe angewiesen.

      2. Der Westen ist zum Schluß kriegerisch gegen Serbien vorgegangen. Diese Kriege (wegen Bosnien und wegen Kosovo) waren notwendig, da Serbien seit 1991 notorisch Völkerrecht verletzte, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit beging.

      3. Milosevic wurde nicht in den Westen "verkauft", weil das Verfahren unabhängig vom westlichen Druck so hätte ablaufen müssen, wie es ablief. Die Auslieferung von Milosevic ist keien Willkür, sondern nach internationalem Recht zwingend notwendig. Die fortdauernde Weigerung zur Auslieferung hätte dem Westen das Recht gegeben, Hilfen an Serbien zu verzögern. Daher sind die Beschlüsse der Geberkonferenz kein "Kaufen" des Angeklagten, sondern das Aussetzen einer andernfalls nötigen Strafe.

      4. Verfahren ist auch nicht willkürlich, da auch Kroatien und Bosnien angeklagte Kriegsverbrecher ausgeliefert haben.

      Es wird hier wieder der Eindruck erweckt, nicht Serbien, sondern die NATO sei anzuklagen. Angesichts der Vertreibungen, Morde, Vergewaltigungen und der Folterungen im ehemaligen Jugoslawien durch Serben, in zweiter Linie auch andere Völker Jugoslawiens, ist diese Behauptung nicht nur falsch, sie ist sogar zu verurteilen. Denn damit macht man sich zum Komplizen der Leute, die massenhaft Menschenrechtsverletzungen zu verantworten haben. Ich bin schockiert darüber, daß sich hier Menschen finden, die die Frechheit haben, die Verbrechen der Sozialistischen Partei Serbiens und des Ablegers in Bosnien zu relativieren oder gar zu leugnen. Das ist widerwärtig und nicht zu entschuldigen.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 11:19:45
      Beitrag Nr. 17 ()
      Irgendwie klingt das hier, wie viele Deutsche nach 45.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 12:18:21
      Beitrag Nr. 18 ()
      @for4zim
      Deine fast regierungsamtliche Verlautbarung, dementsprechend gespickt mit Halb/Un-wahrheiten und Unlogik, verdient eine Stellungnahme.
      In Würdigung der objektiv vorgefallenen schrecklichen Vorgänge und des unendlichen Leids während des Krieges dort, trotzdem:
      1. Auch in Jugoslawien gibt es einen Rechtsweg, der auch dem Milo zustand, insbesondere das Recht auf Verteidigung, genau das wollte das Verfassungsgericht durchsetzen, was selbstverständlich zur Verzögerung führen konnte; dass dieses Gericht noch so zusammengesetzt war, wie ehedem, daran trägt der Milo sicher keine Verantwortung, immerhin hatte sich der Vorsitzende dieses Gerichts aus der Entscheidung herausgehalten.
      Dieses Gericht hatte ihn auch nicht etwa von Schuld freigesprochen, sondern eben nur ihm den normalen Rechtsweg zugebilligt!
      2. Ein spezieller Zeitpunkt, wann genau der Milo auszuliefern ist, war NICHT vorgegeben;
      immerhin hätte er auch vorher in Belgrad angeklagt und (vielleicht zum Tod) verurteilt werden können. Es geht einfach um Geld-Zahlungstermine, siehe "Geber-Konferenz" heute 29.6.
      3. Von irgendeinem speziellen Verfassungsartikel, der hier greifen sollte, kann keine Rede sein. Auch Djindjic kann sich NUR auf die (seiner Ansicht nach ungeeignete)Zusammensetzung des Verfassungsgerichts berufen!
      4. Der Präsident Jugoslawiens, Kostunica, sprach inzwischen im landesweiten Fernsehen von einer "illegalen und nicht verfassungsmäßigen Aktion" !!!
      BITTE DAS ZUR KENNTNIS ZU NEHMEN.
      5. Du spricht richtig von großzügigen Aufbauhilfen (FRECHHEIT! also nicht die notwendigen Hilfen, sondern "großzügige" müssen es sein!), von Schuldenerlass (richtig, das hatten wir hier noch garnicht angesprochen), na was ist das alles:
      GELD, viel Geld, auch unser Geld.
      Und das nur, wenn der Milo gegen Geld geliefert wird, normalerweise nennt man sowas umgangssprachlich KAUF, und wenn dir das nicht schmeckt, dann schau mal in die Sportberichte, welche Leute da ver/gekauft werden. Die Ablösesumme in unsrem Fall ist natürlich wesentlich höher.
      6. Ach ja, und gegen "Autonomiebestrebungen in Teilrepubliken" darf zentralstaatlich nicht gewaltsam vorgegangen werden? Was ist das dann jetzt in Palästina oder in Nord-Irland beispielsweise??? Komm` mal zu dir.
      Im übrigen teile ich ja deine Ansicht und bin für einen eigenen Freistaat Bayern.
      Freundlichst
      SellAll
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 12:36:40
      Beitrag Nr. 19 ()
      "1. Auch in Jugoslawien gibt es einen Rechtsweg..."
      Das Recht auf Verteidigung hat ja Herr Milosevic in Den Haag, dort aber vor einem internationalen, unabhängigen Gericht. Die Auslieferung sollte durch Formalismus verhindert werden, durch einen anderen Formalismus mit Rückgriff auf die serbische Verfassung wurde sie durchgesetzt.

      "2. Ein spezieller Zeitpunkt..."
      Das ist richtig. Die Geberkonferenz dürfte dann auch die formale begründung für den Rückgriff auf die serbische Verfassung gewesen sein. Andernfalls hätte man das Verfahren vielleicht noch einige Wochen betrieben. Warum also die Aufregung?

      "3. Von irgendeinem speziellen Verfassungsartikel..." Irrtum, er hat einen Verfassungsartikel der Republik Serbien angewendet.

      "4. Der Präsident Jugoslawiens, Kostunica, sprach ..."
      Das ist kein Argument. Er hat sich bereits wiederholt gegen die Auslieferung ausgesprochen, weil er den Sinn des Gerichtshofs für Kriegsverbrecher noch nicht einsieht. Genügend andere Serben sehen es aber zum Glück anders.

      "5. Du spricht richtig von großzügigen Aufbauhilfen... "
      Ich hatte oben bereits die Argumente angegeben, warum es kein "Kauf" ist: die Auslieferung erfolgt nach internationalen Regeln und nicht willkürlich. Die Hilfen stehen Serbien zu und konnten nur versagt werden, wenn Serbien sich nicht an internationales Recht hält. Genausogut hätte der Westen bei Nichtauslieferung einen Wirtschaftsboykott beschließen können. Das hättest Du dann wahrscheinlich "Erpressung" genannt?

      "6. Ach ja, und gegen "Autonomiebestrebungen in Teilrepubliken" darf zentralstaatlich nicht gewaltsam vorgegangen werden?"
      Nein, darf nicht. Insbesondere nicht durch Massenmord, Massenvergewaltigungen, Folter, Vertreibungen. Die Teilrepubliken hatten nur von den verfassungsgemäß gegebenen Regeln Gebrauch gemacht, ihren Austritt aus der Bundesrepublik zu erklären und wurden dafür von der Jugoslawischen Bundesarmee angegriffen. Wenn Bayern nach Volksabstimmung seinen Austritt aus der Bundesrepublik Deutschland erklärte, würde ganz gewiß nicht mit Massenmorden und Massenvergewaltigungen gegen Bayern vorgegangen. Wenn aber doch, dann stünden die dafür verantwortlichen Politiker in Deutschland aber schon sehr bald in Den Haag, denn nach den Erfahrungen des zweiten Weltkriegs würden massive Menschenrechtsverletzungen durch Deutsche nicht mehr ohne Not geduldet werden.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 14:34:46
      Beitrag Nr. 20 ()
       @ for4zim 
      Leider keine Entkräftung meiner sachfundierten Argumentation:

      1.,3. Ein Gerichtsurteil ist Formalismus, gleichzustellen einer willkürlichen Entscheidung einiger Leute, die sich angeblich auf die Verfassung berufen?
      Bitte nenne mir jetzt diesen ominösen Verfassungsartikel, ich bin in der Lage dies auch in der Originalsprache zu verifizieren.
      2. Man "hätte" das Verfahren noch "einige Wochen " betrieben??
      Ist DEINE Vermutung, bist du prophetisch begabt?.
      "Die Geber-Konferenz dürfte" .... "gewesen sein". Schon wieder dieser Konjunktiv.
      "Warum also die Aufregung"? Welches Rechtsverständnis hast du eigentlich? In einer Nacht-und-Nebel-Aktion einen Bürger des eigenen Landes entgegen eines Gerichtsurteils abzuschieben...
      Ich möchte dich mal sehen, wenn du z.B. hier bei uns versehentlich mal für ne Nacht eingebunkert sein würdest (eine kleinere Sache, kann schon mal vorkommen): Zeter und Mordio !
      4. Kostunica kennt seine Verfassung sicher besser als wir beide. zusammen.
      "Genügend andere Serben sehen es.." Aha, gesundes Volksempfinden, Urteil per Volksbefragung? Danke!
      5. Ich hatte dir bereits die umgangssprachliche Bedeutung von KAUF nahegebracht. Selbstverständlich ist dies von meiner Seite nie juristisch gemeint gewesen.
      "Wenn Wirtschaftsboykott, dann hättest du..." Unterlass bitte die Unterstellungen.
      6. "Nein, darf nicht.Insbesondere nicht...Massen.."
      Aua, etwas darf es schon sein , nur nicht massenhaft, z.B. etwas (zugegebene) Folter in israelischen Gefängnissen...?

      Auf den nervus rerum , das Geld , das diese Balkan-Aktionen insgesamt kosten, gehst du leider garnicht ein.
      Herzlichst
      SellAll
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 23:44:36
      Beitrag Nr. 21 ()
      Sorry SellAll, es ist gar nicht nötig, auf deine vorgeblich sachfundierte Argumentation einzugehen. Fakt ist, dass Milosevic als Präsident und Diktator Serbiens für alle Greultaten Verantwortung trägt. Nur ein Narr kann das bestreiten oder einer, der solche Psychopathen aus welchen Gründen auch immer bewundert. Aus der Verantwortlichkeit von M. für den Tod tausender von Menschen ergibt sich, daß er vor Gericht gehört und hoffentlich das Gefängnis nie mehr verläßt. Diese blöden Spitzfindigkeiten mit Verfassung (die noch dazu von Richtern interpretiert wird, die Günstlinge von M. sind) etc. sind da völlig gegenstandslos.
      That`s all...

      Eigentlich ist die Zeit zu Schade, um auf solchen Schwachsinn überhaupt zu antworten.
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 01:09:42
      Beitrag Nr. 22 ()
      Der nächste Krieg auf den Balkan ist schon vorprogrammiert

      @for4zim, Du angepaßter spießiger Kriegsbefürworter, verbreite Deine Lügenmärchen gefälligst wo anders. Man sollte Dir die Faust auf‘s Auge schlagen.

      Wann steht das Nato-Mitglied Türkei wegen der Kurdenmorde ebenfalls in Den Haag auf der Anklagebank ???
      Ihr kriegsgeilen Böcke, hier sind weitere Informationen!
      KRITIK am NATO Bombardement > Hier ein interessanter Link der Deutschen Friedensbewegung
      Hier könnt ihr selber Recherchieren!

      http://www.dfg-vk.de/links/book51g.htm

      Samstag 10. Februar 2001, 11:10 Uhr
      http://de.news.yahoo.com/010210/71/1c1z4.html
      Wimmer: Regierung hat für Kosovo-Krieg manipuliert
      Berlin (Reuters) - Der frühere Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der OSZE, Willi Wimmer (CDU), hat der Bundesregierung vorgeworfen, die deutsche Beteiligung am Kosovo-Krieg vor zwei Jahren durch Manipulation der Öffentlichkeit ermöglicht zu haben. Wimmer sagte am Samstag im Deutschlandfunk, Außenminister Joschka Fischer (Grüne) habe damals ein anderes Bild der Lage im Kosovo gezeichnet, als es aus Berichten der deutschen Botschaft in Belgrad hervorgegangen sei. Die Berichte der Botschaft würden vom Auswärtigen Amt aber unter Verschluss gehalten. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte Reuters, das Ministerium werde auf die Vorwürfe wahrscheinlich nicht reagieren. Sie seien auch nicht neu.

      Der Kosovo-Krieg sei wie der Erste und der Zweite Weltkrieg ein "ordinärer Angriffskrieg" gewesen, der sowohl gegen internationales als auch gegen deutsches Recht verstoßen habe, sagte Wimmer weiter. Zwar habe es im Kosovo im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg eine schwierige Menschenrechtssituation gegeben. Für diese habe sich aber durch Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) eine politische Lösung abgezeichnet. Um den Krieg dennoch führen zu können, habe die Bundesregierung damals über eine angebliche humanitäre Katastrophe im Kosovo berichtet, um den Krieg moralisch zu rechtfertigen. "Man wollte den Krieg", sagte Wimmer, der unter Kanzler Helmut Kohl Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium war.

      "Viele haben damals mitgemacht. Deshalb gibt es jetzt keine Diskussion", sagte Wimmer mit Blick auf eine ARD- Dokumentation, in der Bundesregierung und NATO ebenfalls vorgeworfen wurde, die Lage im Kosovo falsch dargestellt zu haben. Nicht nur bei SPD und Grünen, sondern auch in der Unionsfraktion im Bundestag seien die Widerstände gegen den Kosovo-Krieg "nieder gebügelt" worden, indem vor einer Wiederholung von Auschwitz im Kosovo gewarnt wurde.

      Wimmer hatte sich bereits damals als Vizepräsident der OSZE-Parlamentarier gegen die Angriffe auf Jugoslawien ausgesprochen, mit denen die NATO im Sommer 1999 den Abzug serbischer Militär- und Polizeieinheiten aus dem Kosovo erzwungen hatte. Die NATO hatte ihre Luftangriffe auf Jugoslawien auch mit angeblichen Massakern serbischer Truppen an der albanischen Bevölkerungsmehrheit im Kosovo begründet. In Medienberichten waren in jüngster Zeit Zweifel daran geäußert worden, dass sich die Massaker wirklich so abgespielt hatten.
      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

      @farniente und alle anderen verbohrten Kriegsbefürworter. Ich rechtfertige keinen Krieg. Aber die Schuld an der Balkan-Tragödie nur den Serben in die Schuhe zu schieben, ist eine verlogene Frechheit. Es darf doch wohl noch erlaubt sein, über die wahren Gründe des Kosovo-Krieges laut nachzudenken. Jede Form von Nationalismus, egal von welcher Volksgruppe auch immer, ist stets abzulehnen. Das es zu schlimmen Menschenrechtsverletzungen durch die serbische Soldateska gekommen ist, bestreite ich nicht und ich bestreite auch nicht die diskriminierenden Unterdrückungsmaßnahmen der serbischen Minderheit im Kosovo. Allerdings, wer den UCK-Nationalismus nicht konsequent bekämpft, riskiert einen neuen Balkankrieg. Indem der Westen die UCK für ihre Zwecke benutzte, um seine eigenen Interessen auf dem Balkan durchzusetzen, hat er das Gespenst eines Groß-Albanien geweckt und die Möglichkeit eines noch größeren Balkankriegs eröffnet.[/b]

      Der Völkermord-Vorwurf

      Die NATO und die Medien rechtfertigen den Angriff auf Jugoslawien als humanitären Einsatz gegen die Unterdrückung der Albaner im Kosovo. Ich bestreite nicht die zweifellos brutalen Menschenrechtsverletzungen im Kosovo. Die grobschlächtige und zynische Propagandakampagne, die mit der Bombardierung einhergegangen ist, entpuppt sich nun als reine Kriegspropaganda. Zu groß sind nun die schreienden Widersprüche, in die sich die NATO bei der Rechtfertigung des Krieges verwickelt hat. Tatsache ist, die Zahlenangaben über die Opfer serbischer Massaker sind maßlos übertrieben worden. Nach den jüngsten Zahlen sind etwa 2500 Albaner bei den bürgerkriegsähnlichen Handlungen umgekommen. Das sind zwar 2500 zuviel, aber keine 40 000 wie uns die Greuelpropagandisten erzählten. So hat man hat die Bevölkerung belogen und letztlich mürbe gemacht. Die Kriegskonditionierung durch die in weiten Teilen gleichgeschalteten Medien, hat leider mal wieder zur vollkommenen Zufriedenheit der Kriegstreiber geklappt.

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
      Mazedonien: US-Soldaten retten albanische Separatisten
      Von Richard Tyler und Chris Marsden
      29. Juni 2001
      aus dem Englischen (28. Juni 2001)

      In einer unilateralen Aktion hat das amerikanische Militär am Montag 600 Hundert albanische Terroristen aus einer Ortschaft nahe der mazedonischen Hauptstadt Skopje evakuiert. 81 amerikanische Soldaten und 16 Panzerfahrzeuge eskortierten 20 Busse, in denen Angehörige der albanischen Separatistenmiliz Nationale Befreiungsarmee (UÈK) aus dem Ort Araèinovo abtransportiert wurden.

      Vorangegangen waren zwei Wochen schwerer Gefechte um Araèinovo, das sich zu einem Brennpunkt des Kampfes zwischen albanischen Aufständischen und mazedonischer Regierung entwickelt hatte. Als ein Sieg der Regierungstruppen in greifbare Nähe gerückt war, griff das US-Militär ein und holte die UÈK-Kämpfer aus ihrer umzingelten Stellung heraus. Vier Nato-Lastwagen transportierten die Waffen der Guerilleros, die ihnen später wieder ausgehändigt wurden.

      Der Sprecher des Pentagon Admiral Craig Quigley gab an, die Anordnung zum Einsatz der US-Soldaten als Eskorte für den Rückzug der UÈK sei von General Joseph Ralston ausgegangen, dem Nato-Oberkommandierenden für die amerikanischen Truppen in Europa. Der Sprecher des Weißen Hauses Ari Fleischer bestätigte, dass die Entscheidung auf höchster Regierungsebene sanktioniert worden sei. Präsident Bush, seine Nationale Sicherheitsberaterin Condoleeza Rice und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld waren zu Rate gezogen worden.

      Durch das Verhalten der USA - Der nächste Krieg ist vorprogrammiert

      Die Entscheidung Washingtons zur Rettung der UÈK-Truppen löste in weiten Teilen der mazedonischen Bevölkerung Empörung aus. Am Montag Abend versammelte sich eine Menge von nahezu 10.000 Menschen vor dem Parlament in Skopje. "Tod allen Albanern! Nur ein toter Albaner ist ein guter Albaner!" wurde ebenso gerufen wie Parolen gegen die Nato. Einige Demonstranten verbrannten Bilder des Europäischen Sicherheitsbeauftragten Javier Solana, der das Vorgehen der USA im Nachhinein sanktioniert hatte.

      Die Aktion ist im Rahmen des offiziellen Auftrags der Nato nicht zu rechtfertigen. Dieser lautet, die mazedonische Regierung durch das Aushandeln eines Waffenstillstands bei der Beilegung des albanischen Aufstands zu unterstützen. Erst vor einer Woche veröffentlichte die Nato eine Erklärung, in der es hieß: "Unter der Bedingung, dass der politische Dialog zwischen den verschiedenen Parteien zu einem tragfähigen Ergebnis führt und ein Waffenstillstand verabschiedet wird, ist die Allianz ist bereit, [in Mazedonien] Hilfe zu leisten. In diesem Falle, und nur in diesem Falle, wird die Nato unter verbindlichen und präzisen Anweisungen Truppen entsenden, um die Waffen der albanischen Extremisten einzusammeln" (Betonung im Original).

      Anstatt auf die Entwaffnung der "albanischen Extremisten" hinzuwirken, haben die USA nun interveniert, um die UÈK-Kämpfer zu retten. Sie wurden in einem anderen Dorf etwa elf Kilometer weiter nördlich abgesetzt, wo sie unverzüglich neue Angriffe auf Skopje begannen.
      Die Rettungsaktion für die UÈK hat Washingtons Anspruch entlarvt, seine Intervention auf dem Balkan sei von der Sorge um die Souveränität der diversen Nachfolgestaaten Jugoslawiens oder um das Schicksal gewählter Regierungen motiviert.

      Anscheinend haben die USA ein Interesse daran, EUROPA zu destabilisieren

      Die Bush-Regierung[/b] hält deshalb ihre schützende Hand über die mazedonische UÈK, weil sie sich die Separatistenarmee als ihr Instrument auf dem Balkan erhalten möchte.[/b]
      In den späten neunziger Jahren belieferten die USA die UÈK mit Hilfsmitteln, und die CIA unterstützte ihre Mordanschläge auf serbische Polizisten ebenso wie ihren Terror gegen serbische Zivilisten. Dies war Bestandteil einer umfassenderen Strategie, die darauf abzielte, Serbien zu destabilisieren und die Region unter amerikanische Hegemonie zu zwingen. Mit der Hilfe der UÈK spielte Washington ein gefährliches und zynisches Spiel. Man nutzte die berechtigte Erbitterung der Kosovo-Albaner gegen das serbisch-nationalistische Regime in Belgrad aus, um ethnische Konflikte zu schüren und einen Bürgerkrieg zu provozieren.

      Das Diktat von Rambouillet

      Während der Friedensverhandlungen in Rambouillet Anfang 1999 hofierten die USA die Delegierten der UÈK und behandelten sie als legitime Vertretung der albanischen Bevölkerung des Kosovo. Washington stellte Serbien ein als Friedensangebot verkleidetes Ultimatum, das Belgrad nicht annehmen konnte, weil es den westlichen Truppen uneingeschränkten Zutritt zu serbischem Staatsgebiet ermöglicht hätte und die Souveränität des Landes missachtete.

      Im folgenden Luftkrieg der Nato unter US-amerikanischer Führung gingen das amerikanische und europäische Militär de facto ein Bündnis mit der UÈK ein. Nach dem Krieg wurde das Kosovo zu einer Art Protektorat des Westens unter UÈK-Verwaltung gemacht.

      Die UÈK war nie eine Befreiungsarmee im eigentlichen Sinne des Wortes. Seit langem unterhält sie Verbindungen nicht nur zu amerikanischen und europäischen Geheimdiensten, sondern auch zur Drogenmafia und zu anderen kriminellen Vereinigungen. ]Kaum war sie im Kosovo an der Macht, errichtete die UÈK eine Terrorherrschaft, zwang die nicht-albanische Bevölkerung (Serben und Roma) zur Flucht und wandte gewaltsame Unterdrückungsmaßnahmen gegen ihre albanischen politischen Gegner an.

      Die UÈK war schließlich unter den Kosovo-Albanern derart unbeliebt geworden, dass sie die Wahlen im vergangenen November haushoch verlor. Doch dies bedeutete nicht das Ende ihrer Aktivitäten. Unter dem Pseudonym "Befreiungsarmee für Presevo, Medvedja, Bujanovac" unternahm sie Vorstöße in das südliche Serbien, wo ebenfalls eine große albanische Bevölkerungsgruppe lebt. Dabei konnte sie sich auf die stillschweigende Unterstützung der USA verlassen, deren Soldaten an der Grenze patrouillieren.
      Die erfolgreiche Absetzung des serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic im vergangenen Oktober und die Einsetzung der prowestlichen Regierung unter Präsident Vojislav Kostunica führte zu einer Veränderung der offiziellen Nato-Politik gegenüber den albanischen Separatisten.

      Nachdem die UÈK im Januar und Februar dieses Jahres begonnen hatte, ihre Operationen in das benachbarte Mazedonien auszudehnen, wurden ihre kriminellen Machenschaften besonders von Europa zunehmend als Bedrohung für die Stabilität des Balkan empfunden. Während der fünfmonatigen Kämpfe in Mazedonien sind 60.000 Albaner zu Flüchtlingen geworden. Viele von ihnen haben sich in den Kosovo begeben. Bis zu 35.000 mazedonische Slawen sahen sich ebenfalls gezwungen ihre Heimat zu verlassen und leben nun größtenteils in Flüchtlingslagern in Skopje.

      Europäische Politiker haben dieselben UÈK-Kämpfer, die sie einst - um die Meinung der Weltöffentlichkeit zugunsten eines Krieges gegen Serbien zu manipulieren - als Freiheitshelden darstellten, in jüngster Zeit als Terroristen bezeichnet. Nato-Generalsekretär George Robertson sprach sogar von "Mordbrennern" und sagte, über Frieden könne man nur mit den "demokratischen" Vertretern der Albaner verhandeln.

      Als sich der amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und Außenminister Colin Powell im Mai mit dem mazedonischen Premierminister Georgiewski in Washington trafen, sicherte ihnen Powell die "uneingeschränkte Unterstützung der USA für die territoriale Integrität Mazedoniens" zu.
      Doch als das Überleben der mazedonischen UÈK bedroht war, beeilten sich die USA sie zu retten. Mit der UÈK und ihren Ablegern haben die USA ein Mittel in der Hand, den Druck auf Serbien aufrechtzuerhalten und die dortige Kostunica-Regierung zu steuern. Auch betrachtet Washington seine Stellvertretertruppe in Albanien als Instrument zur Aufrechterhaltung seiner dominanten Rolle auf dem Balkan und zur Zurückdrängung seiner europäischen Rivalen.

      Die Europäische Union hat gute Mine zum bösen Spiel gemacht, indem sie die Rolle ihres Sicherheitsbeauftragten Solana hervorhob, der den Abzug der UÈK aus Araèinovo ausgehandelt hat. Doch dies kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die europäischen Mächte von den USA eindeutig ausmanövriert wurden. Die Zeitung Die Welt schimpfte denn auch unverhohlen, womöglich sei es "gerade sein [Solanas] letzter Schachzug, der nun Mazedoniens Absturz in Anarchie und Bürgerkrieg beschleunigt".

      Auch Teile des politischen Establishments in Mazedonien halten das Techtelmechtel des Westens mit der UÈK und ihrem mazedonischen Ableger für ein gefährliches Abenteuer. Das Time -Magazin stellte fest: "Mit der Erhebung der UÈK in den Status eines legitimen Protagonisten für Albaniens Zukunft haben die Nato und die Europäische Union möglicherweise die ethnische Aufteilung Mazedoniens bereits besiegelt."

      Wieder wenden die konkurrierenden imperialistischen Mächte militärische Gewalt und politische Intrigen an, um ihre räuberischen Interessen durchzusetzen. Wieder droht dies zu einem Flächenbrand auf dem Balkan zu führen.

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

      UCK von USA trainiert

      Zeitung: Exgeneräle bilden albanische Separatisten aus

      Einheiten der NATO-Truppen im Kosovo haben nicht nur den illegalen Grenzübertritt von Kämpfern der albanischen Gewaltseparatisten nach Mazedonien toleriert, sondern die »Nationale Befreiungsarmee« (UCK) offensichtlich auch direkt mit modernsten Waffen ausgestattet. Dies geht aus einem Beitrag des Hamburger Abendblatts (Donnerstagausgabe) hervor. Die Zeitung berichtete, daß sich unter den am Montag aus dem mazedonischen Dorf Aracinovo unweit von Skopje von der NATO evakuierten 600 UCK-Rebellen auch 17 »Instrukteure« befanden. Die früheren US-Offiziere hätten der UCK »militärischen Nachhilfeunterricht« erteilt. Mazedonischen Sicherheitskreisen zufolge seien zudem 70 Prozent der Ausrüstung der albanischen Gewaltseparatisten US- Fabrikate.

      Innenpolitisch brisant ist die Meldung, wonach bereits schweres Gerät - unter anderem Kampfpanzer vom Typ Leopard II sowie Marder-Schützenpanzer - Richtung Mazedonien unterwegs ist. Dabei hat der Bundestag noch gar nicht über eine mögliche Teilnahme von deutschen Soldaten bei der neuerlichen Balkan-Intervention entschieden. In der Frankfurter Rundschau warnten das SPD-Vorstandsmitglied Hermann Scheer und der frühere Vizepräsident der parlamentarischen Versammlung der OSZE, Willy Wimmer (CDU), vor einem »Hineinschlittern« in einen Krieg. Was die NATO betreibe, sei »ein Stück aus dem Tollhaus«, so Wimmer. (jW)
      Ein Ende der permanenten Eskalation des großalbanischen Ethno-Terrors aber ist deshalb noch lange nicht in Sicht.

      Ich kämpfe radikal und kompromißlos gegen diese Bande von Märchenerzähler! Allen Kriegsbefürwortern möchte ich liebend gerne was auf`s Maul hauen.
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 01:58:15
      Beitrag Nr. 23 ()
      Man kann sich natürlich mit serbischen Kriegsverbrechern wie Capoon nicht unterhalten, aber die Überschrift stimmt.
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 05:09:38
      Beitrag Nr. 24 ()
      @Capoon

      Ich vermisse auch nur ein einziges Wort über Untaten, Mord, Vertreibung, Plünderung, also einer Blutspur durch ehem. Jugoslawien von SERBEN. Nach Deiner Aussage "... Ich kämpfe radikal und kompromißlos gegen diese Bande von Märchenerzähler! Allen Kriegsbefürwortern möchte ich liebend gerne was auf`s Maul hauen", müsstest Du bei Dir anfangen. Mehrere Wiederholungen sind erlaubt, sogar ehrenwert.
      Viel Spaß.

      gruß
      rudi
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 09:03:27
      Beitrag Nr. 25 ()
      @ Christine0781
      "Diese blöden Spitzfindigkeiten mit Verfassung ..."
      Aber, aber, Christinchen (wirst wohl jetzt bald 20 Jahre) ,
      so jung und schon faschistisch, schäm dich was.
      herzlichst
      SellAll
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 11:41:34
      Beitrag Nr. 26 ()
      @Christine0781

      Milosevic traegt Deiner Meinung nach als Praesident
      Jugoslawiens die gesamte Verantwortung fuer alle Greueltaten.

      Wer traegt Deiner Meinung nach die Verantwortung fuer das
      Niedermetzeln unzaehliger Zivilisten in Vietnam durch amerikanische
      Soldaten? Deiner Logik zufolge muesste es der damalige
      Praesident der USA sein. Glaubst Du dass der auch vor
      ein Kriegsverbrecher Tribunal gehoert?

      Oder kann man diese Dinge vieleicht gar nicht miteinander
      vergleichen?
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 11:49:59
      Beitrag Nr. 27 ()
      Was mich am meisten ärgert an diesem Kuhhandel ist,
      dass wir Steuerzahler für den Krieg im Namen des "Guten"
      abgezockt wurden von unseren Polit-Parasiten und jetzt zum zweiten Mal( wieder im Namen des "Guten" selbstverständlich)
      um den Schaden, der mit unseren Kriegsmilliarden, angerichtet wurde wieder auszugleichen.

      Und Milo? Ich würde fast wetten, dass die ihn wieder
      laufen lassen werden; wer weiss, vielleicht ist auch dieser
      Deal schon hinter den Kulissen gelaufen.

      Manchmal würde man sich fast wünschen, es gäbe hier
      auch irgendsowas wie die ETA, die wenigstens für ein
      bischen Stimmung sorgt.
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 12:29:28
      Beitrag Nr. 28 ()
      Ich liebe die linken Zecken im Börsenboard.:D
      Scheiss Amerikaner, aber ihre Aktien sind super.:D
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 12:49:20
      Beitrag Nr. 29 ()
      @cumshot

      Warst Du die letzten 15 Monate im Winterschlaf???

      Welche amerikanischen Aktien sollte hier irgendjemand

      lieben? Vieleicht CMGI,Lucent,Priceline,Infospace,...

      wuerde wahrscheinlich Tage dauern, alle amerik. Aktien,
      die wir alle lieben, aufzuzaehlen.

      angenehme Nachtruhe!

      Geh lieber auf die hier teilweise sehr fundiert vorgelegten
      Beitraege ein, anstatt zu einer pauschalen Beleidigung
      der Board Teilnehmer zurueckzugreifen.
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 13:02:41
      Beitrag Nr. 30 ()
      @ w:o

      Nicht nur die immer wieder hier am Board auftauchenden Pornobilder - sondern auch Hetz- und Haßtiraden von Fanatikern sind Müll. Das hat nix mehr mit Meinungsaustausch oder Meinungsfreiheit zu tun.
      Bitte lest doch gelegentlich die Threads durch und erspart uns das.

      Es dankt Euch
      der Molch
      Avatar
      schrieb am 01.07.01 12:24:45
      Beitrag Nr. 31 ()
      @sellall:

      "1.,3. Ein Gerichtsurteil ist Formalismus, gleichzustellen einer willkürlichen Entscheidung einiger Leute, die sich angeblich auf die Verfassung berufen?"
      Ja, denn das Verfassungsgericht ist auch nur von Milosevic Gnaden erstellt und ist auch schon durch den Rücktritt von 4 Richtern ohnehin nach Meinung einiger Menschen nicht mehr legal.
      "Bitte nenne mir jetzt diesen ominösen Verfassungsartikel.."
      Artikel 135 der Verfassung Serbiens.

      Zu 2., über Willkürlichkeit des Verfahrens:
      Milosevic ist unstreitig an schweren Kriegsverbrechen schuldig. Sich durch Kumpanei mit den selbst eingesetzten Richtern im Land zu halten, ist wirklich nicht das Bild eines rechtsstaatlichen Verfahrens. In Den Haag hingegen wird der Mann vor unabhängigen Richtern stehen.

      "4. Kostunica kennt seine Verfassung sicher besser als wir beide. zusammen.
      "Genügend andere Serben sehen es.." Aha, gesundes Volksempfinden, Urteil per Volksbefragung? Danke! "
      Kostunica ist Partei in dem Verfahren. Er lehnt Auslieferungen von Serben grundsätzlich ab. Er hat außerdem eine von Landsleuten grundsätzlich kritisierte extrem legalistische Sichtweise, die moralischen Notwendigkeiten überhaupt nicht gerecht wird. Über ihn wurde gesagt, er hätte nach 1945 in Deutschland auch die KZs weiterbetrieben, weil sie vor 1945 Teil der üblichen Praxis in Deutschland waren.


      "6. "Nein, darf nicht.Insbesondere nicht...Massen.."
      Aua, etwas darf es schon sein , nur nicht massenhaft, z.B. etwas (zugegebene) Folter in israelischen Gefängnissen...? "
      Wir reden hier nicht über Israel, sondern über den Balkan. Und Worte zu verdrehen ist ein sehr schlechter Argumentationsstil.

      "Auf den nervus rerum , das Geld , das diese Balkan-Aktionen insgesamt kosten, gehst du leider garnicht ein. "
      Mit Recht: es ist unsere Verpflichtung, Serbien beim Wiederaufbau zu helfen und Kriegsverbrecher zu bestrafen. Beides kostet Geld. Das müssen wir akzeptieren.
      Avatar
      schrieb am 01.07.01 12:27:42
      Beitrag Nr. 32 ()
      Capoon, Du schreibst:

      "@for4zim, Du angepaßter spießiger Kriegsbefürworter, verbreite Deine Lügenmärchen gefälligst wo anders. Man sollte Dir die Faust auf‘s Auge schlagen."

      Das Zitat zeigt, daß Du intolerant und agressiv bist. Es hat keinen Sinn, mit Dir zu diskutieren. Die Lügen kommen von Deiner Seite. Offensichtlich bist Du so fanatisiert, daß Dich keine Beweise überzeugen würden. Das von Dir vorgelegte Material ist schon längst widerlegt worden. Man kann es in verschiedenen Threads nachlesen. Das ist alles, was ich dazu schreibe.
      Avatar
      schrieb am 01.07.01 18:10:03
      Beitrag Nr. 33 ()
      @for4zim
      Du bemühst dich um Genauigkeit, sehr gut.
      Allerdings, unter juristischen Gesichtspunkten muss es denn doch noch genauer sein, nämlich als Rechtsweg-Kette:
      1. Das fragliche Dekret wurde mit diesem Artikel 135 begründet, das ist richtig.
      2. Dieses Dekret wurde aber auf dem Rechtsweg angefochten, absolut demokratisch.
      3. Das Verfassungsgericht, das darüber zu entscheiden hatte, war mit der vorgeschriebenen Mindest-Anzahl der Richter besetzt; wenn die Zusammensetzung dieses Gerichts innerhalb der letzten Jahre nicht geändert wurde, ist das sicher nicht dem Milo anzulasten. Um es nochmal zu sagen: er wurde ja durch dessen Spruch in keiner Weise "freigesprochen" oder ähnliches, es wurde nur über einen formalen weiteren Verfahrensablauf entschieden.
      4. Die Person wurde in einer Nacht-und Nebel-Aktion überstellt: absolut undemokratisch.
      (ich überlege, ob es nicht möglich gewesen wäre, ihm die Staatsbürgerschaft abzuerkennen, dann wäre dieses Vefahren diesbezüglich "sauberer" anzuwickeln gewesen).
      Der Zusammenhang mit der "Geber-Konferenz" ist jedenfalls unübersehbar, und wird von den Beteiligten auch garnicht bestritten.

      Viel wichtiger, was Du sagst:" es ist unsere Verpflichtung, Serbien beim Wiederaufbau zu helfen..."
      WIE KOMMST DU DA DRAUF ??

      Übrigens, der Zürcher "Tages-Anzeiger" schreibt:
      "Zu guter letzt wurde der Häftling ganz einfach verkauft. Für rund 3 Milliarden Franken."

      Sagte ich doch.

      MfG
      SellAll
      Avatar
      schrieb am 01.07.01 19:13:12
      Beitrag Nr. 34 ()
      Zweifellos sind bei der Auslieferung von Milosevic an das Haager Kriegsverbrechertribunal Geld und Gerechtigkeit eine Allianz eingegangen. Es ist völlig klar, daß Milosevic verkauft wurde. Für ein Kopfgeld von mehr als einer Milliarde Dollar, das am Freitag von der Geberkonferenz in Brüssel umgehend ausbezahlt wurde, wechselte der Ex-Despot von Belgrad nach Den Haag. Das hat zweifellos einen etwas schlechten Beigeschmack, zumal die Überstellung putschartige Züge trägt.

      Doch das ist der Preis der Gerechtigkeit und ein langersehnter Sieg der Weltjustiz und ein Triumph über das Böse. Zum ersten Mal muß sich ein Staatschef wegen der Verbrechen während seiner Amtszeit vor einem internationalen Gericht verantworten. Der Prozeß wird in die Geschichte eingehen als eine wichtige Etappe auf dem Weg zu einem vielleicht einmal weltweit geltenden Völkerrecht.

      Der tiefe Fall Milosevics zeigt, daß ein noch so mächtiger Staatverbrecher nicht unverwundbar ist. Der Satz: Die Kleinen hängt man und die Großen läßt man laufen, stimmt endlich einmal nicht. Die Bestrafung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verschafft nicht nur den Opfern Genugtuung, sondern sie kann auch präventive Kraft entfalten.

      Keiner aus dem weltweiten Club der Despoten sollte sich mehr sicher fühlen vor Strafverfolgung, nirgendwo und nirgendwann. Ob sie Milosevic heißen oder Sadam Hussein oder in Liberia Staatschef Charles Taylor. Der Glaube an die Kraft des Völkerrechts wird beflügelt von einem positiven Trend, der schon in den letzten Jahren feststellbar ist. Menschenrechten wird neuerdings Geltung verschafft auch jenseits der Staatsgrenzen. Der Ex-Diktator Pinochet, der sich in England eine beschauliche medizinische Behandlung vorgestellt hatte, landete im Hausarrest, dann in Abschiebung. Erst DAS ermutigte die Chilenen, ihn nach seiner Heimkehr auch in Chile vor Gericht zu stellen.

      Das Prinzip, Verbrechen gegen die Menschlichkeit weltweit zu verfolgen, führte Anfang Juni dazu, daß vor einem belgischen Gericht vier Ruander wegen einer sieben Jahre zurückliegenden Beteiligung am Terror gegen die Tutsie zu Haftstrafen zwischen 7 und 20 Jahren verurteilt wurden. Die neue Solidarität der Weltgemeinschaft sorgt endlich für eine Bestrafung des Unrechts - und sie unterläßt es endlich, Verbrecher zu schützen. Idi Amin, Kaiser Bokassa, Duvalier - sie fanden Unterschlupf in anderen Ländern. Milosevic fand nach seinem Sturz und während seiner Haft kein Land, das bereit war, ihn aufzunehmen. Es bläst also ein kälterer Wind für die großen Übeltäter. Milosevic ist zu Recht in der Hand des UN-Tribunals - und er wäre dort nicht ohne den Druck und die daran geknüpfte Finanzhilfe.

      Die Belgrader Revanchisten werden sich bemühen, die Rechtssprechung von Den Haag als "Siegerjustiz" zu brandmarken und sie werden das juristisch fragwürdige Auslieferungsverfahren als Munition gebrauchen. Das wird den Milosevic-Prozeß belasten, aber nicht entwerten - weder weltweit noch in Jugoslawien. Die Serben mögen geneigt sein, mit der Auslieferung Milosevics auch die Schuld an den vier Balkankriegen abzuschieben. Sie werden schnellstmöglich vergessen lassen wollen, daß sie dem Rattenfänger in Scharen hinterhergelaufen sind und sich an seinem nationalistischen Pathos gerauscht haben. Die Ausbreitung und die Verurteilung der von Serben begangenen Verbrechen vor einem unabhängigen Gericht wird ihnen aber eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit aufzwingen.

      Mit dem Sturz des Diktators im Oktober und seiner Verhaftung im April und der Auslieferung im Juni haben die Serben eine auch für andere Völker beispielgebende Wende vollzogen. Die Wende zwischen dem HOSIANNA und dem KREUZIGET IHN war jedoch zu kurz, um sich allgemein auch vom alten Denken zu lösen. Die Milosevic-Ära belastet also nicht nur wirtschaftlich das verarmte Land.

      Die neue Führung wird scheitern ohne massive Hilfe von außen. Die Weltgemeinschaft hat nach Milosevic verlangt, sie hat ihn bekommen, um ihm den Prozeß zu machen. Das muß honoriert werden durch einen Prozeß des Wiederaufbaus. Die Serben müssen spüren, daß es sich lohnt, sich den Prinzipien von Demokratie und Menschenrechten unterworfen und den Diktator verkauft zu haben. Gerechtigkeit ist wichtig und sie verlangt mehr als nur ein Kopfgeld für den Despoten.

      Molch
      Avatar
      schrieb am 02.07.01 00:15:11
      Beitrag Nr. 35 ()
      @ boersenmolch
      Deine Sichtweise ist ist vielleicht zu idealistisch und zu pauschal, m.E. nach Wunschdenken:
      1. Der Prozess gegen Milo:
      Kenner der Materie sprechen von einem langwierigen Verfahren mit schwieriger Beweisführung. Es genügt dabei nicht, ihm die "Verantwortung für alles" zu unterstellen.
      Es muss nachgewiesen werden, dass er Aktionen geplant, angeordnet, begangen oder dazu Hilfestellung geleistet hat.
      Ich bin gespannt darauf, ob er seinerseits "auspackt", sicherlich hat er aus seiner vorigen Position heraus unschöne, bisher unbekannte Informationen über die Gegenseite,
      Personen und Vorgänge anzubieten. Alles in allem denke ich, dass er mit einem blauen Auge davonkommt (ein paar Jährchen).
      Bitte über folgende Alternative nachzudenken:
      Kurzer Prozess in Belgrad mit tödlichem Ausgang, wie das u.U. der dortigen Mentalität entspricht.
      2. "Die Serben...",
      Sind eben nicht so einheitlich zu fassen , wie du meinst. Jetzt schon wird getitelt: "Machtkampf in Belgrad". Es gibt dort mindestens mal folgende Parteien: SNP, DPS, Bündnis DOS, SPS,NS, die alle auf ihre Weise kungeln, noch ausgeprägter als das hierzulande der Fall ist. Dazu noch das Montenegro-Problem.
      Es ist absolut falsch, zu meinen, man hilft denen (vor allem mit Geld) auf die Sprünge und alle sind lieb zueinander, und zivilisiert.
      3. Die Angst anderer Potentaten vor Den Haag?
      Kann es nicht dazu führen, dass diese Leute wirklich bis zum bitteren Ende ihren Amoklauf durchziehen (siehe Hitler), es also noch mehr Opfer gibt?
      4. Fazit für uns (eine persönliche Meinung sei ausnahmsweise erlaubt):
      Raushalten aus balkanischen Querelen, sich nicht verführen lassen zu einem verfeinerten Kolonialismus in Kleinstaaten, die finanziell GroßFässer ohne Boden darstellen, sich nicht reinziehen lassen in militärische Abenteuer, deren Dauer und Auswirkung nicht berechenbar sind, auf fremdem Boden in fremder Mentalität.
      Bitte nicht andere Völkerschaften versuchen zu zwingen, so zu denken, zu fühlen, zu handeln, wie wir hier; das wärs nämlich wieder: IMPERIALISMUS.
      MfG
      Sellall
      Avatar
      schrieb am 02.07.01 09:58:14
      Beitrag Nr. 36 ()
      @SellAll

      Die Methode, nicht hinschauen, wenn neben mir Unrecht geschieht, und schon gar nicht einmischen - diese Methode bewährt sich im kleinen und im großen: wenn neben mir Afrikaner verdroschen werden: was geht`s mich an. Wenn in einem andern Land Menschen massakriert oder vertrieben werden: was geht`s mich an. Das ist überaus bequem, ich geh keine Gefahr ein und mein Gewissen beruhige ich mit den schlichten Argumenten (die in Wirklichkeit aber nicht nur dümmlich, sondern zynisch und arrogant sind):
      - Hilfe von außen nützt doch sowieso nix
      - damit wird`s vielleicht nur noch schlimmer
      - das entspricht doch ihrer Mentalität
      - die brauchen das eben
      - das war doch immer so

      Daß die Völkergemeinschaft inzwischen zu der Überzeugung gekommen ist, daß Demokratie sowie Recht und Gesetz für alle Menschen gelten müssen, ist ein Sieg der kollektiven Vernunft. Bis sich das auch in den einzelnen Gehirnen der Menschen verankert, braucht es noch viel Zeit und Geduld.

      Einstein sagte: Es ist leichter, ein Atom zu spalten als die Vorurteile der Menschen.
      Da hat er wohl recht,
      fürchtet der Molch
      Avatar
      schrieb am 02.07.01 10:32:53
      Beitrag Nr. 37 ()
      @SellAll, Deine "Rechtskette" ist nicht korrekt: der Artikel 135 war der Schlußpunkt, der deus ex machina, mit dem Serbien die sofortige Auslieferung vornahm. In Serbien bzw. der Bundesrepublik Jugoslawien ist ein völlig rechtsstaatlicher Ablauf nicht möglich, weil das System noch aus der Miloseviczeit stammt (sehr lustig, Dein Hinweis, in den "Jahren" nach Milosevic hätte man es ja schon ändern können;)). Die Auslieferung war der beste Weg, Milosevic endlich einem rechtsstaatlichen Verfahren zu überstellen. Wer es ernsthaft als Unrecht ansehen kann, daß Milosevic sich vor dem Gericht verantwortet, vor dem er angeklagt ist, und dem er nach internationalem Übereinkommen gerichtet werden muß, kann ja wohl in Wahrheit nicht wollen, daß über Milosevics Taten geurteilt wird.

      Und natürlich sind wir in der Pflicht, beim Wiederaufbau Serbiens zu helfen. Sonst wird das Land nämlich nie zur Ruhe kommen. Die Motivation hinter der wirtschaftlichen Hilfe ist genauso wie der militärische Einsatz darauf ausgerichtet, schwerste Menschenrechtsverletzungen in Europa endlich nicht mehr zu dulden und zugleich das wirtschaftliceh Niveau der Gesamtregion zu heben, um Wirtschaftsflüchtlinge zu vermeiden und auf Dauer einen leistungsfähigen europäischen Markt zu haben.
      Avatar
      schrieb am 02.07.01 16:47:33
      Beitrag Nr. 38 ()
      @for4zim
      Artikel 135 aus der Milosevic-eigenen Verfassung (!) legt fest dass "Institutionen" Akte zum Schutz der Republik erlassen können etc. Ob es die dazu befugten Institutionen waren , wollen wir hier mal offen lassen. Immerhin war Zeit genug (nicht "Jahre", das ist schon richtig), rechtsstaatliche Einrichtungen zu schaffen.
      Im übrigen habe ich es nicht als Unrecht angesehen, dass er sich verantwortet, saß er doch in serbischer U-Haft, hätte dort auch seinen Prozess haben können, was ihn u.U. härter hätte treffen können, als ein Schauprozess in Den Haag, der vielleicht wie Hornberger Schießen endet.
      Wie, Serbien wird nicht zur Ruhe kommen, wenn wir nicht helfen? Dort herrschte doch eine gewisse Ruhe, bis jetzt, bis zur Auslieferung, jetzt herrscht dort "Verstärkter Machtkampf" nach Zerfall der Regierung, aus gegebenem Anlass, das ist aber erst eine Initial-Zündung. (Kuriosität am Rande, kann ich mir nicht verkneifen, aus BILD, heute:"Der erste Schwulenumzug in Belgrad wurde von 1000 Nationalisten brutal gesprengt", Aua).

      "Menschenrechtsverletzungen in Europa ... nicht mehr .. dulden", aha, nur in Europa, das beruhigt mich.
      "...das wirtschaftliceh Niveau der Gesamtregion zu heben..", vielleicht per sozialistischer Umverteilung?
      "..um Wirtschaftsflüchtlinge zu vermeiden.." serbische habe ich erst ganz wenige kennengelernt obwohl ich diesen Kreisen näher stehe, als die meisten hier..

      .
      @boersenmolch
      Auf einzelne Sachargumente gehst du garnicht ein. Du breitest deine Gutmensch-Wunschdenk-Ideologie aus, abgeschmeckt mit Unterstellungen "die brauchen das eben", "das war doch immer so", mit falschen Vergleichen "wenn neben mir Afrikaner verdroschen werden" usw.
      Es gibt viele, viele Fälle in denen Hilfe von außen nichts genutzt hat, und es nur noch schlimmer wurde (Thema Entwicklungshilfe z.B).
      Aber schlimmer: Hilfe nach außen von unsrer Seite SCHADET UNS, zumindest finanziell, ODER ZAHLT IHR HIER ALLE KEINE STEUERN, VERDAMMT NOCHMAL.

      Trotzdem habe ich für dich einen Vorschlag zur Güte:
      Du, und deine Freunde, Gesinnungsgenossen etc. legt alle zusammen und organisiert die Hilfe, tut was, und sitzt nicht rum und verlangt es von den Anderen.

      Achtungsvoll
      SellAll
      Avatar
      schrieb am 02.07.01 18:25:27
      Beitrag Nr. 39 ()
      @SellAll

      DAS GELD ist also der Grund für Deine Hetz- und Haßtiraden und den Schaum vorm Mund. Nomen est Omen.

      Schon bissel armselig, oder?
      findet der Molch
      Avatar
      schrieb am 02.07.01 19:15:26
      Beitrag Nr. 40 ()
      @molch

      Deine gesammelten Postings hier bringen die Geschichte wunderbar auf den Punkt.


      Grüße

      Georgina
      Avatar
      schrieb am 02.07.01 19:48:05
      Beitrag Nr. 41 ()
      danke, Georgina.
      Avatar
      schrieb am 02.07.01 23:59:09
      Beitrag Nr. 42 ()
      "Irrtümer" mit verheerenden Todesfolgen

      Nur Narren glauben, daß sie alles wissen, aber es gibt viele davon.

      Ich möchte hier weitere Überlegungen und Fakten bringen, die einige unverbesserliche Kriegsbefürworter sicherlich nicht schmecken.

      Nato-Raketen zerstörten serbische Wohnhäuser und selbst chemische Fabriken, auch die, die keine Kriegswaffen herstellen. Durch diese Nato-Bombardierungen wurden ungeheure Umweltschäden hinterlassen. Es wurden Fernsehsender, vollbesetzte Züge und Omnibusse mit Zivilisten getroffen und keiner von Euch Gutmenschen regt sich darüber auf. Es sind ja nur ein paar Tausend serbische Zivilisten die dabei draufgegangen sind. Ein serbischer Zivilist ist ja nach eurem perversen Selbstverständnis selber an seinem Schicksal schuld und ein toter Serbe ist ja noch lange nicht so schlimm wie ein toter Albaner. Systematisch wurde die jugoslawische Infrastruktur zerstört und weite Landesteile mit Uranmunition verseucht und die Opfer werden nach orwell‘scher Manier als Kollateralschäden bezeichnet und ihr tischt hier unverblümt die verlogene, schleimig-kriegsgeile Soße der kriegslüsternen Nato- und US-Strategen auf. Ich gewinne immer mehr den Eindruck, daß uns die faktenresistenten Schlaumeier hier im Board, alles was gegen die Nato spricht, bewußt abblocken und die wahren Begebenheiten des Nato-Angriffskrieges nicht wahrhaben möchten.

      Tatsache ist, in Kernserbien haben während des Kosovo-Krieges 300 000 Menschen albanischer Herkunft ungefährdet gelebt. Von einer systematischen Vertreibung oder Tötung von Albanern kann also keine Rede sein.

      Die Verrohung der Menschen im Krieg

      Kriege führen generell zur Verrohung des Menschen, ungeachtet seiner Nationalität. Die zweifellos brutalen Übergriffe einer verrohten serbischen Soldateska und auch einiger brutalisierter Polizeieinheiten sind ausschließlich im Kosovo vorgekommen. 30 000 UCK-Nationalisten haben durch andauernde Provokationen hier ein Klima des Hasses geschaffen. Beide Volksgruppen haben vor den Nato-Bombardements kleinere Massaker verübt. Hier gab es in der Tat im kleinerem Umfang Vertreibungen, aber auch Raub und Mord. Der Haß, die Angst und das Mißtrauen der beiden Volksgruppen verstärkte sich mit zunehmender Aktivitäten der UCK-Terroristen. Ausgebildet von der Nato und mit modernen amerikanischen Waffen versehen, kam es immer häufiger zu bürgerkriegerischen Handlungen. Außerdem flossen reichlich Drogengeldern in den Kassen der UCK-Terroristen.

      Der Westen unterstützte tatkräftig die separatistischen und nationalistischen Bestrebungen im Vielvölkerstaat Jugoslawien und ist für die Balkan-Tragödie mitverantwortlich.

      Systematisch wurden die nationalistischen, separatistischen Kräfte vom Westen und hier besonders von Deutschland unterstützt. Die Zerschlagung des sozialistischen Jugoslawiens paßte im ökonomischen Konzept des Westens. Im übrigen war Deutschland der erste Staat bei der Anerkennung von Slowenien und Kroatien. Die Verarmung der Bevölkerung, aufgrund von Auflagen der Weltbank und IWF trug weiter zur Radikalisierung in Ex-Jugoslawien bei. Dies ist aber noch ein extra Thema.

      Fehler des despotischen Milosevic-Regimes - Abschaffung des Autonomiestatus im Kosovo

      Das man den albanischen Autonomiestatus anfangs der 90er außer Kraft gesetzt hat, war ein großer Fehler des despotischen und korrupten Milosovic-Regimes. Die albanischen Nationalisten bekamen dadurch ungeheuren Zulauf. Nichtsdestotrotz, die eigentlichen Greueltaten und Vertreibungen im großen Stil, begannen im Kosovo nachweislich erst nach dem Nato-Bombardements. Man muß sich das mal psychologisch vorstellen, da werden die serbischen Kasernen bombardiert und viele Serben kommen dabei ums Leben oder werden schwer verletzt. Dieser Notokrieg führte zu einem unglaublichen Haß der überlebenden Serben. Jetzt erst erfolgten die Gewaltorgien der Serben. Auch wenn hier die vielen kriegsgeilen Böcke es nicht wahrhaben möchten, dieser Eskalationsprozeß ist eindeutig der Nato zuzuschreiben.

      Die guten Kosovaren und die bösen Serben

      Wer die Kontrahenten auf den Balkan nur in Gut und Böse einteilt, der hat von der Komplexität der jahrhundertelangen ethnischen Konflikte keine Ahnung. Serben, Kroaten, Bosniaken, und Albaner sind sowohl Täter als auch Opfer. Ich bestreite nicht die teilweise kriminellen Machenschaften und die Skrupellosigkeit von Milosevic. Inwieweit aber das Milosevic-Regime für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit involviert ist, wird das hoffentlich unabhängige Gericht in Den Haag zeigen. Ich befürchte aber, daß Den Haag zu einem Marionettentheater der USA verkommt. Es wird sicherlich für die Ankläger schwierig werden, die gesamte Befehlskette von oben nach unten lupenrein zu beweisen. General Mladic, der militärische Befehlshaber der Serben in Bosnien und der politische Führer Karadzic, sollen nun ebenfalls an Den Haag ausgeliefert werden. General Mladic ist für das Massaker 1995 in Srebrenica verantwortlich. Vier Monate später wurde das Dayton-Abkommen geschlossen und Milosevic vom Westen hofiert. Nach diesem Abkommen flauten die Kampfhandlungen der Konfliktparteien gänzlich ab und Milosovic galt auch im Westen wieder als verläßlicher Partner und das trotz der vorausgegangen Massaker in Srebrenica und Vukovar (Kroatiien). Generell ist aber zu sagen, wer Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht, den sollte man ungeachtet seiner Nationalität, vor den Kadi bringen und bei eindeutiger Beweislage hart bestrafen.

      Genfer Abkommen

      Zum Beispiel, die Verwendung radioaktiv verseuchter Kampfmittel durch die amerikanischen Truppen stellt eine neue Dimension des Kriegsverbrechens dar wie seinerzeit, während des Vietnamkriegs, das tonnenweise eingesetzte chemische Kampfgift "Agent Orange".
      ...siehe weiter unten mein Bericht

      ZÄHLT DAS GENFER ABKOMMEN NICHT FÜR DIE USA und deren VASALLEN

      Die maßgeblichen Bestimmungen aus dem Genfer Abkommen und seinen Zusatzprotokollen sollen noch einmal genannt werden Nach der Grundregel haben die Kriegsparteien nach Art. 35 (Zusatzprotokoll I von 1977) "kein uneingeschränktes Recht in der Wahl der Methoden und Mittel der Kriegführung". Nach Art. 48 dürfen sich Kriegshandlungen nur gegen militärische Ziele richten, es muß "jederzeit ...zwischen zivilen Objekten und militärischen Zielen" unterschieden werden. WAS HAT ABER DIE NATO GEMACHT?

      Art. 51 Abs. 4 verbietet "unterschiedslose Angriffe" bei denen "militärische Ziele und Zivilpersonen oder zivile Objekte unterschiedslos" getroffen werden können. Nach Art. 57 Abs. 2 iii ist "von jedem Angriff Abstand zu nehmen, bei dem damit zu rechnen ist, daß er auch Verluste unter der Zivilbevölkerung...verursacht, die in keinem Verhältnis zum erwarteten...militärischen Vorteil stehen."
      WAS HAT ABER DIE NATO GEMACHT?

      Zu solchen auch subjektiv gewollten oder mit bedingten Vorsitz billigend in Kauf genommenen schweren Verletzungen des "Völker-Kriegsrechts" ist es durch die NATO-Verantwortlichen gekommen.

      Wer will auch in der heutigen Zeit schon die zynische Doppelmoral verstehen?

      Diktatoren im Dienste der USA kommen regelmäßig ungeschoren davon. Menschenrechte werden nur dann verletzt, wenn sie nicht mehr den amerikanischen, imperialistischen Interessen dienen.

      Uran-Geschosse





      Uranmunition und andere Verstöße gegen die Haager Landkriegsordnung

      Organisationen der Friedensbewegung machen seit langem auf die (zusätzlichen) Gefahren der Verwendung von DU-Munition aufmerksam. Der eigentliche Skandal ist die Vertuschung der Belastung der Bevölkerung im Irak und auf dem Balkan durch die zigtausendfach verschossene Uran-Munition. Für die Leiden der betroffenen Menschen interessieren sich unsere humanitären Kriegsbefürworter Schröder, Scharping und Fischer offenbar nicht die Bohne.

      Schwergeschädigte Soldaten, mißgebildete Neugeborene, sterbende Kinder

      Professor Siegwart-Horst Günther hat als Präsident des Gelben Kreuzes International zahlreiche Hilfslieferungen für die hungernde und kranke irakische Bevölkerung organisiert und selbst durchgeführt.

      Es ist indes nicht nur sein selbstloser, der Humanität verpflichteter Einsatz, der den Arzt und Wissenschaftler auszeichnet, sondern vor allem die - in Deutschland weitgehend unbekannte - Tatsache, daß er einem bis dahin geheimgehaltenen amerikanischen Kriegsverbrechen auf die Spur kam und es der internationalen Öffentlichkeit mitteilte. In seiner Eigenschaft als Professor für Infektionskrankheiten und Epidemiologie an der Universität Bagdad stieß der Mediziner bei der Untersuchung seiner Kinderpatienten auf ein bislang unbekanntes Krankheitsbild. Weitere Nachforschungen ergaben, daß diese bei Mensch und Tier zu beobachtenden, regelmäßig zu einem qualvollen Tod führenden Krankheitssymptome von einer neuen Waffentechnik herrühren, die bei der Zerstörung des Irak, später auch auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien zum Einsatz kam: der Verwendung von Geschoßkernen mit abgereichertem Uran. Die tonnenweise im Irak zerstreuten Geschoßreste sind aufgrund ihrer radioaktiven Strahlung hochtoxisch und erzeugen - um nichts anderes handelt es sich nämlich - das sogenannte "Golfkriegssyndrom", über das die deutsche Presse bezeichnenderweise nur dann berichtet, wenn US-Veteranen und deren Kinder von dieser Krankheit befallen sind (und fast immer ohne Angabe der Krankheitsursache).

      Zum Beispiel, die Verwendung radioaktiv verseuchter Kampfmittel durch die amerikanischen Truppen stellt eine neue Dimension des Kriegsverbrechens dar wie seinerzeit, während des Vietnamkriegs, das tonnenweise eingesetzte chemische Kampfgift "Agent Orange".

      UMWELTVERBRECHEN

      Die günstige Entsorgung von Atomabfall

      Diesmal gesellte sich zum militärischen Nutzen - der erhöhten Durchschlagskraft der Geschosse - der für die USA bequeme Umstand, den gefährlichen Abfall ihrer Atomindustrie kostengünstig "entsorgen" zu können. Der Irak der Gegenwart und auch Teile Ex-Jugoslawiens sind also Atommüllhalden - mit entsetzlichen Folgen für die Bevölkerung.

      Mit Agent Orange wurden in Vietnam weite Teile des Landes verseucht.

      Die Verantwortlichen wurden nicht zur Rechenschaft gezogen worden. Noch heute kommen mißgebildete Kinder zu Welt und keiner von euch Gutmenschen regt sich darüber auf. Jeder der schon damals gegen den Vietnamkrieg gekämpft hat, kennt das Massaker von My Lai. Die Bewohner eines ganzes Dorfes wurden brutal abgeschlachtet. Viele Frauen mit kleinen Kindern zählten zu den Opfern und die Verantwortlichen kamen mit geradezu lächerlichen Strafen davon, allerdings nur, weil die Weltöffentlichkeit davon Kenntnis erlangte. Andere Massaker und Kriegsverbrechen in Vietnam wurden strafrechtlich nicht verfolgt.

      Der Internationale Gerichtshof in den Haag ist für die Kriegsverbrechen aller Kriege und Seiten verantwortlich und aus dem Tribunalprojekt sollten auch Beweismittel für die Verletzungen des humanitären Völkerrechts durch die NATO hervorgehen, die einer gerichtlichen Verurteilung in den Haag dienen könnten.

      Unsere humanitären Kriegsbefürworter Schröder, Scharping und Fischer möchte ich auch vor einem internationalen Gericht sehen. Auch um geplante kommende Kriege zu verhindern.

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 00:27:55
      Beitrag Nr. 43 ()
      @ boersenmolch
      "DAS GELD ist also der Grund.. ":
      Es geht um das Steuergeld der produktiven Leute, die auf dessen Zweckbestimmung keinen Einfluss haben, das ist wohl Demokratie?
      Und, stell dir vor sogar W:O hat mit GELD zu tun.
      "..für Deine Hetz- und Haßtiraden..":
      Ich bin einer der wenigen hier, die mit konkreten Sachverhalten argumentieren, worauf dir so die Spucke wegbleibt, dass du nur noch verleumderische Verbalinjurien ablassen kannst.

      Und jetzt ein paar Schmankerl aus deinen anderen Postings (in Anführungsstriche gesetzt):
      "Ach hugo, warum bin ich bloß zu doof für die Smileys"
      Nur für Smileys ??? :) :)

      In meinem vorigen Beitrag an dich hatte ich dir empfohlen, Hilfsaktionen selbst in die Hand zu nehmen:
      "Auch wenn du dich jetzt kaputtlachst, ich kapier deine Anweisung nicht. " :) :) :)
      .
      Du hast halt garnix drauf, Alter.
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 01:30:30
      Beitrag Nr. 44 ()
      @sellall

      Zitat:

       von SellAll 30.06.01 09:03:27   3852842
      @ Christine0781
      "Diese blöden Spitzfindigkeiten mit Verfassung ..."
      Aber, aber, Christinchen (wirst wohl jetzt bald 20 Jahre) ,
      so jung und schon faschistisch, schäm dich was.
      herzlichst
      SellAll

      Wie willst Du als ernsthafter Diskussionspartner akzeptiert werden, wenn Du Dir solche Tritte unter die Gürtellinie erlaubst?
      "kapier doch das, Alter." (Deine Worte)

      @for4zim und boersenmolch

      Vergebene Liebesmüh, Eure Diskussionsbeiträge! Ich habe in -zig solcher Threads gepostet; bevor es mir allerdings die letzten Gehirnwindungen herausgedreht hat, weil man nichts erreicht (wäre jemand, der verdrehtes Zeug schreibt, dafür empfänglich, sich von der Unsinnigkeit seiner Gedanken überzeugen zu lassen, dann würde er eben derlei Blödsinn nicht schreiben - ein aussichtsloses Paradoxon), habe ich Postings auf ein Minimum beschränkt.

      Gute Nacht!


      Ach ja, und auf solche Kaputtniks wie capoon am besten gar nicht antworten - die Therapie, die die Weltsicht eines solchen Ver - rückten wieder einigermaßen "repariert", dürfte noch nicht erfunden worden sein...
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 08:50:15
      Beitrag Nr. 45 ()
      @DerMusiker

      "Diese blöden Spitzfindigkeiten mit Verfassung ..."
      Für mich ist das halt eine faschistische Betrachtungsweise von Verfassung, wenn sich jemand so äußert.

      Was dich betrifft, so zeigt die Betrachtung deiner sonstigen Postings eine pubertär und/oder neurotisch affektive Weltsicht.

      Ich zitiere dich:
      "wenn man mich fragte: Mit mehr als 10 Jahren und gänzlich unbezahlter Arbeit in einer gefängniseigenen Werkstatt, dazu karge Haftbedingungen: Kein Fernsehen, kein Radio, nur ein paar wenige Bücher, Einzelhaft."
      Es lebe der humane Strafvollzug.

      Mensch, werde wesentlich!
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 11:38:54
      Beitrag Nr. 46 ()
      @Der Musiker

      Ich glaube, daß ich mich Deiner Ansicht anschließe.
      Molch
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 14:17:05
      Beitrag Nr. 47 ()
      @Der Musiker

      NEIN!!
      Ich nehme hiermit mein Posting von heute, 11.38 Uhr, zurück!! Das war unüberlegt.

      Nein! nein! Warum posten wir denn, Musiker?? Nur für den Fanatiker, um den zum Nachdenken zu bringen? Nee, verlorene Liebesmüh, wie Du sagst. Wir posten, weil uns danach ist, unsere Meinung zu äußern. Wieviele sie lesen, ob sie einer interessant findet, ob sie einer zum Kotzen findet, ob einer deshalb sogar die eigene Meinung revidiert - wissen wir nicht, können wir in keinem Fall beeinflussen. Wir können doch nur unsere Meinung dagegen stellen. Hier aufzugeben, wie Du es rätst, heißt doch: der Fanatismus hat gesiegt. Mir hat auch das Sprichwort "Der Klügere gibt nach" nie gefallen. Das bedeutet nämlich in der letzten Konsequenz, die Welt den Dummen zu überlassen.

      Und die Pamphlete, die man sich einfängt? Mich zum Beispiel kann ein Fanatiker überhaupt nicht beleidigen. Das berührt mich ungefähr so, wie wenn mich ein Betrunkener auf der Straße anrempelt und was Obszönes murmelt. Hat er mich beleidigt? Nein, wirklich nicht. Soviel Macht über mich räum ich doch nicht jedem ein.

      Im übrigen: In der Psychologie gibt`s den schönen Satz "Was Paul über Rita sagt, sagt mehr aus über Paul als über Rita." Der Unflätige stellt sich doch selbst bloß.

      Es lebe die Meinungsfreiheit!
      Verzichten wir doch nicht auf sie wegen einiger Fanatiker!!
      meint der Molch
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 15:26:02
      Beitrag Nr. 48 ()
      @DerMusiker
      Ich bin von Deinen geistigen Ergüssen total begeistert. Jeder möge sich über Deine kenntnisreichen Statements seine eigene Gedanken machen. Du bist sicherlich noch ziemlich jung und daher ist es auch nicht verwunderlich, daß Du nur über begrenzte Erfahrungen verfügst. Niveauvoll sind allerdings Deine Pöbeleien. Dafür bekommst Du von mir eine 1. Bitte setzen!

      @„Grotten“molch
      Nur mit einem kritischen Bewußtsein kann ich ein Konflikt von allen Seiten analysieren. Wer die offizielle Meinung der Regierungsstellen stets unkritisch nachplappert und obendrein seine Meinung noch stets beweihräuchert, macht sich lächerlich und neigt stets zur Leichtgläubigkeit. Es wäre wirklich gut, wenn die anderen pöbelnden Ignoranten ihre Scheuklappenbrille mal ablegen und ihre dummdreisten Lügen nicht stets wiederholen würden. B. Brecht sagte mal polemisch: Wer die Wahrheit eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.

      Allerdings möchte ich mal jetzt ein wenig entpolemisieren und die Diskussion auf eine sachlichere Schiene bringen.

      Wer den nationalistischen Wahn auf den Balkan nur auf die Serben projiziert, begeht meines Erachtens ein schweren Fehler. Jede Form eines „Völkischen Nationalismus“ ist abzulehnen und dabei ist es mir egal, ob er nun in Serbien, Kroatien, Bosnien oder bei den Albanern im Kosovo seine Stilblüten treibt.

      Wir Westeuropäer sind für ein vereinigtes EUROPA und auf den Balkan treten wir vehement für die Kleinstaaterei ein. Das verstehe wer will, daß ist aber nach meiner Meinung ein unglaublicher Anchronismus unserer Zeit. Speziell Deutschland hat mit seiner schnellen Anerkennung, die separatistischen Bestrebungen gewisser Nationalisten angestachelt. Der Westen hat außerdem die separatistischen Bewegungen mit Geldern und Waffen unterstützt. Dies führte zur Verschärfung der zugespitzten Situation. Zweifellos ist Milosevic einer der (hauptsächlich) verantwortlichen, nationalistischen Zündler auf den Balkan. Andere nationalistische Zündler auf den Balkan sind der Kroate Tudjman, der Muslim-Präsidet Izetbegovic und der Kosovare Tadaq. Diese waren allerdings stets auf Seiten des Westens und wurden daher von den Uno-Fahndern nicht behelligt.

      Die Balkankriege sind viel zu facettenreich, um nur eine Seite die Schuld in die Schuhe zu schieben. Ein Beispiel möchte ich hier mal in Erinnerung rufen. Die Vertreibung der Serben in der Krajina wurde äußerst brutal von den kroatischen Milizionären vorgenommen. Es wurden ca. 350 000 Serben vertrieben. Einige Tausend kamen dabei ums Leben, ohne das der Westen dagegen eingeschritten wäre. Die Verantwortlichen Täter sind bisher noch nicht belangt worden. Das kann man auch Doppelmoral nennen.

      Kroaten gegen moslemische Bosniaken

      Vergessen sind auch die kriegerischen Auseinandersetzungen von bosnischen Kroaten mit moslemischen Bosniaken. Wer von Euch Ignoranten mal nach Mostar fahren sollte, der wird die schweren Zerstörungen noch heute betrachten können. Auch hier ist es auf beiden Seiten zu schrecklichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gekommen.

      Einige Verbrechen der Serben

      Ein anderes Beispiel ist das Verbrechen einer serbischen Spezialeinheit in Vukovar. Hier wurden etwa 260 Verletzte kroatische Milizionäre, die sich im örtlichen Krankenhaus befanden, verschleppt und anschließend kaltblütig ermordet. Auch diese Verantwortlichen sollten sich für dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten müssen.

      Das die serbischen Nationalisten in Bosnien besonders grausam vorgegangen sind, ist eine nicht zu leugnende Tatsache. In kz-ähnlichen Lagern (Omarska) sind hauptsächlich moslemische Bosniaken eingesperrt worden. Hier kam es in der Tat zu Folterungen und Erschießungen an Zivilisten. Die Übergriffe beschränkten sich aber nicht nur auf Männer, sondern es wurden auch bosnische Frauen inhaftiert und von brutalisierten Wächtern vergewaltigt. Es sind leider noch immer einige Verantwortliche der Massenvergewaltigungen frei. Nur eine kleine Zahl von Kriegsverebrechern – insgesamt 38 Serben, Kroaten und Moslems befindet sich schon jetzt in Haft (Den Haag) oder sind schon zu langjährigen Strafen verurteilt worden.

      Die Beschießung der serbisch-bosnischen Milizionäre von Sarajevo, wo selbst Granaten auf ein lebhaft besuchten Markt abgefeuert worden sind (es gab Dutzenden Tote und Schwerverletzte) ist ein Kriegsverbrechen, das hart geahndet werden muß. Der serbisch-bosnische General Mladic und der politische Führer der Serben in Bosnien Karadzic sind hier zur Verantwortung zu ziehen. Das gleiche gilt für das Verbrechen der Serben in Srebrenica, wo mehrere Tausend moslemische Bosniaken unter den Augen der holländischen KFOR-Soldaten selektiert und dann kurz darauf kaltblütig ermordet worden sind. Die Frage ist zu stellen, inwieweit diese beiden potentiellen Kriegsverbrecher eigene Machtkompetenzen besaßen.

      Der Spiegel berichtet in der jüngsten Ausgabe Nr.27 Seite 133 über Milosevic

      „Die Anklage in Den Haag lautet auf Kriegsverbrechen und Völkermord, doch muß sich erst noch zeigen, ob Milosevic dafür in der Befehlskette die direkte Verantwortung nachzuweisen ist“

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 15:45:01
      Beitrag Nr. 49 ()
      @boersenmolch / Dein Posting von 14:17:05

      Ja, Deine Zeilen haben viel für sich, und ich könnte eine solche Einstellung durchaus vertreten. Mir gelingt es nur häufiger nicht, den Mist und die persönlichen Angriffe, die man sich hier einfängt, gänzlich abperlen zu lassen (schwanke deswegen ab und zu zwischen diesen beiden Ansichten).
      Aber bei dem Folgenden schon: Lies mal, was ich SellAll noch schreibe:

      Viele Grüße!

      @SellAll

      Du lieferst gerade wieder den Beweis für das, was ich Dir sagte (Wie willst Du als ernsthafter Diskussionspartner akzeptiert werden, wenn Du Dir solche Tritte unter die Gürtellinie erlaubst?):

      "Was dich betrifft, so zeigt die Betrachtung deiner sonstigen Postings eine pubertär und/oder neurotisch affektive Weltsicht."

      Ohne Beleidigungen geht es nicht, oder?

      Und jetzt noch eine Erläuterung an alle: Das Zitat, das Du von mir hereinstellst ("wenn man mich fragte: Mit mehr als 10 Jahren und gänzlich unbezahlter Arbeit in einer gefängniseigenen Werkstatt, dazu karge Haftbedingungen: Kein Fernsehen, kein Radio, nur ein paar wenige Bücher, Einzelhaft."), bezog sich meiner Erinnerung nach auf die Bestrafung eines Triebtäters und Mörders, für den die lieben anderen User so schöne Sachen wie "Eier abschneiden, erschießen, stundenlang in den A.... f...." usw. forderten.

      Mögen sich alle ihr Urteil über Deine Absicht beim Hereinstellen dieses Zitates bilden.

      Ohne Gruß
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 18:47:24
      Beitrag Nr. 50 ()
      @Musiker

      Du erklärst da ein Zitat von Dir, das SellAll wohl irgendwie und irgendwo aus dem Zusammenhang gerissen hat und es hier reinstellt, um Dir eine hinzuwischen.
      Warum machst Du das?? Es war mir völlig klar, wie der Zusammenhang sein muß. Jeder andere wird das auch so sehen.
      Du mußt Dich doch nicht hier für etwas rechtfertigen, das Du anderswo in anderem Kontext geschrieben hast ...!!!
      Daß SellAll sowas offensichtlich als Diskussionsbeitrag zum Thema `Milosevic` sieht, das mag verstehen wer will, es ist seine Sache. Lächerliches Geschreibsel. Keiner Entgegnung wert.

      Das gilt auch für die Pamphlete. Falls sie als persönliche Angriffe gedacht sein sollen, laß sie doch giften und geifern und schnauben, bis ihnen der Schaum vorm Mund steht. Ist doch erheiternd. Warum nimmst Du das persönlich? Du schaust Dir doch auch nicht jeden schlechten Film an oder liest jedes Schmierfinkenblatt. Das hat doch nix mit uns zu tun, wenn manche User das brauchen. Es ist ohnehin sooo langweilig. Ich hab noch nicht einmal mehr als eine Zeile des Palavers von Capoon gelesen.

      Das Leben ist zu kurz,
      um sich mit solchem Quatsch zu beschäftigen,
      meint der Molch
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 18:57:42
      Beitrag Nr. 51 ()
      Danke, boersenmolch, Du hast recht. !!!!

      Die Nerven liegen nach mehreren Fehlgriffen in Sachen Aktien etwas blank.

      Aber - geht schon wieder.

      Wünsche Dir einen schönen Sommerabend!

      :):):)
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 19:00:28
      Beitrag Nr. 52 ()
      @DerMusiker
      Ich rekapituliere dich:
      " Das Zitat, das Du von mir hereinstellst ("wenn man mich fragte: Mit mehr als 10 Jahren und gänzlich unbezahlter Arbeit in einer gefängniseigenen Werkstatt, dazu karge Haftbedingungen: Kein Fernsehen, kein Radio, nur ein paar wenige Bücher, Einzelhaft."), bezog sich meiner Erinnerung nach auf die Bestrafung eines Triebtäters und Mörders.."

      Du zeigst hier, abgesehen von allem anderem, auch noch eine ganz ungewöhnliche Gedächtnisschwäche:
      Einer deiner wenigen Threads, die du eröffnet hattest, in dem du soviel Erschütterung zeigtest, und der erst ca. 6 Wochen alt ist, heißt:
      "Ehemann foltert seine Frau mit brennender Haarsprayflasche".
      GENAU DARAUS STAMMT DEIN ZITAT ! (Nichts mit Mörder und Triebtäter.)

      und
      "... die anderen User so schöne Sachen wie "Eier abschneiden, erschießen, stundenlang in den A.... f...." usw. forderten."
      NICHTS DAVON STEHT IN DIESEM THREAD!
      Letzteres kann eigentlich nur der Ausfluss einer (vielleicht unterbewussten) sado-masochistischen Triebkomponente deinerseits darstellen.

      Ich kann dir jetzt nur ernsthaft empfehlen, fachärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

      Freundlichst
      SellAll
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 19:09:15
      Beitrag Nr. 53 ()
      @Musiker

      siehste, geht doch. Das Posting von SellAll nach Dir - wieder so ein unsägliches Machwerk - sicher jedes Wort wahr.

      Laß Dich bloß nicht einfallen, auf diesen Blödsinn zu reagieren,
      hofft der Molch
      PS. Ach ja, die Aktien. Düsteres Thema.
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 19:31:04
      Beitrag Nr. 54 ()
      WENN IHR GEGEN DEN WIND PISSEN WOLLT – DANN WERDET IHR SCHEITERN!

      @“Grotten“molch und DerMusiker > WO BLEIBEN EURE ARGUMENTE?!?!

      Wer ist gut und wer ist der Bösewicht?

      In meinen Augen sind die UCK-Terroristen Handlanger der Imperialisten

      Milosevic ist meinen Augen eher ein despotischer Nationalist, als ein Sozialist. Die Gegnerschaft zur NATO/UCK ist nicht gleichzusetzen mit kritikloser Sympathie für Serben oder Slawen.

      An alle Kriegsbewürworter, wo bleiben eigentlich EURE Argumente? Anscheinend habt Ihr nicht‘s drauf. Jene Personen, die die Volksverdummungspropaganda noch zu hinterfragen wagen, die werden von Euch als "Fanatiker" abgetan. Deutschland hat innerhalb von nur hundert Jahren Serbien dreimal angegriffen. Mir ist aber nicht bekannt, daß Serbien Deutschland angegriffen hat. Und nun spielen sich die kriegsgeilen deutschen Krieger auch noch als Friedensengel auf. Die westlichen Massenmedien verbreiten nun schon seit Jahren Unwahrheiten über die Kriege in Ex-Jugoslawien. Tatsache ist aber, die Rolle der USA und Deutschlands bei der Zerschlagung Jugoslawiens ist noch immer in der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Auch über die geostrategischen Ziele der Nato sollte man mal laut nachdenken.

      Der untere Bericht zeigt wie heikel immer noch die Gemengelage auf den Balkan ist.

      Auch die verbohrtesten unter EUCH können die Fakten nicht einfach ignorieren!
      >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

      Ein Bericht von MATTHIAS KÜNTZEL

      Quelle: Konkret > Ausgabe Mai 2001

      Die aktuelle deutsche Unterstützung für die UCK hat ein historisches Vorbild: Großalbanien gab es bisher nur von 1941 bis 1944

      Tosender Beifall für den Kanzler. Zu Tausenden strömten die Kosovo-Albaner im Juli 1999 in Prizren zusammen, um Gerhard Schröder mit »Deutschland Deutschland«-Rufen zu feiern. »Es ist schon beeindruckend und hat mich tief berührt«, bekannte er später, »als ich in Prizren auf der einen Seite deutsche Panzer und deutsche Soldaten mit Maschinenpistolen gesehen habe, und auf der anderen Seite konnte ich miterleben, wie mit ungewöhnlich euphorischem Jubel ein deutscher Bundeskanzler begrüßt worden ist. Ich finde, daß das vor dem Hintergrund der spezifisch deutschen Geschichte in dieser Region eigentlich jeden berühren muß.« Welche Geschichte hatte Schröder hier eigentlich gemeint?
      Im September 1943 etablierte die Wehrmacht in Prizren unter dem Beifall der Kosovo-Albaner eine »Zweite Prizren-Liga«, deren einziger Zweck die Tötung und Vertreibung der Serben zur Schaffung des »ethnisch reinen« Großalbaniens war.

      Im Februar 1944 wurde die albanische SS-Division »Skanderbeg« in Prizren stationiert. Im Oktober 1944 startete die deutsche SS von hier aus ihren letzten Versuch, den Sieg der Alliierten doch noch aufzuhalten. Damals wie heute steht diese Stadt im Zentrum der deutschen Großalbanien-Politik. Damals wie heute werden hier Deutsche umjubelt, während alle Nichtalbaner um ihr Leben fürchten. Seit dem März 2001 spitzt die Situation sich weiter zu: In Verbindung mit der UCK-Offensive gegen Tetovo hat Deutschland erstmals öffentlich die Großalbanien-Idee protegiert. Der Blick auf die Geschichte aber offenbart, daß sich die Anflüge einer neuen deutschen Großalbanien-Politik unvermeidlich in jenen Spuren bewegen, die der Nationalsozialismus geschaffen hat. Gleichzeitig macht er den instrumentellen Charakter der deutschen Vergangenheitspolitik offenbar: Je beherzter die Bundesregierung an die Elemente der nationalsozialistischen Kosovo-Politik anknüpft, desto weniger ist die öffentliche Meinung an Kenntnissen darüber interessiert.

      Unwillige und willige Waffenbrüder

      Als Antwort auf den deutschen Einmarsch in Prag wurde Albanien am 7. April 1939 von italienischen Truppen besetzt. Dies Land war das mit Abstand ärmste und rückständigste Europas. Zwei Drittel seiner Einwohner war tribalistisch organisiert und der Blutrache treu geblieben. Die miserable Infrastruktur verstärkte die Isolation der von Familienclans regierten Regionen. Von albanischem Nationalbewußtsein konnte unter diesen Umständen keine Rede sein.

      1941 überfiel und besiegte Deutschland Jugoslawien. Nach mehrtägigen deutsch-italienischen Verhandlungen teilte man das bis dahin jugoslawische Kosovo in drei Besatzungszonen auf: Bulgarien bekam den östlichen, an Mazedonien grenzenden Gebietsabschnitt zugesprochen. Deutschland sicherte sich die rohstoffreiche Gegend um Mitrovica im Norden der Provinz, während der größte Teil des Kosovos unter italienische Kontrolle gelangte und am 12. August 1941 mit dem italienisch beherrschten Kernalbanien zu »Großalbanien« fusioniert wurde.

      Das Verhältnis zwischen italienischen Besatzern und Kosovo-Albaner war von Anfang an gespannt. So ging der Terror kosovo-albanischer Milizen gegen die Serben den faschistischen Besatzungsbehörden oft zu weit: Wiederholt eröffneten die italienischen Streitkräfte das Feuer, um Kosovo-Albaner von Massakern an Serben abzuhalten. Gezielt wurden italienische Truppen in den Städten stationiert, um die Gewalt in Schranken zu halten. Nicht nur aus diesem Grund »haben die Albaner die Italiener niemals respektiert. Den Albanern mißfiel die gesamte italienische Weltanschauung, und sie mochten nicht, was sie als schwache und nichtmaskuline Form der Selbstdarstellung und des Verhaltens bei den Italienern wahrgenommen haben. Viele Albaner glaubten, daß die Italiener Lügner und Heuchler seien«, schreibt der amerikanische Historiker Bernd J. Fischer.

      Deutsche Besatzer und Kosovo-Albaner verstanden sich dagegen besser. So gewährte die Nazigeneralität in der deutschen Zone den Kosovo-Albanern ein weitaus höheres Maß an Autonomie, als ihnen in der italienischen zustand. Damit knüpfte die Wehrmacht an die Tradition der österreichischen Kosovo-Besetzung im Ersten Weltkrieg an. 1916 wie 1941 wurden den Kosovo-Albanern autonome Verwaltungen eingeräumt und die Benutzung des Albanischen als Amtssprache erlaubt. Und nicht nur 1941 bis 1944, sondern auch schon 1916 bis 1918 »wurden mit dem Ziel, die serbische Präsenz in der Region zu unterminieren, mehr als 300 albanischsprachige Schulen eröffnet«, so die britische Historikerin Miranda Vickers.

      Nach dem Sturz Mussolinis im September 1943 besetzten deutsche Truppen die großalbanische Region, um mit einem Minimum an Wehrmachtsverbünden die Landung des Kriegsgegners an der albanischen Küste zu verhindern.

      Hitler war für ein Großalbanien

      Vor dem Einmarsch der deutschen Truppen wurde das Land mit Flugblättern überschüttet, in welchen Nazideutschland sich als Schutzmacht Albaniens im Kampf gegen seine Feinde - hier Italien und die Anglo-Amerikaner, dort Rußland und die Serben - empfahl. Der Versuch, eine deutschfreundliche Marionettenregierung in Tirana zu etablieren, schlug angesichts des absehbaren alliierten Sieges zunächst fehl. Nun wurde das Kosovo der maßgebliche Hebel der deutschen Albanienpolitik. »Dort wohnen die rassisch besten und politisch entschlossensten, soldatisch geeignetsten Elemente des albanischen Volkes«, schwärmte Hitlers Balkanbeauftragter Hermann Neubacher im September 1943 in einem Telegramm nach Berlin. »Es besteht die Möglichkeit«, so Neubacher weiter, die »kossowanische Miliz ... in Tirana antreten zu lassen, welche die Freiheitsbewegung in Schwung bringen soll.« Und schon wurden die Kosovo-Albaner mit akuell anmutenden Argumentationsmustern umbuhlt: »Die Deutschen erweckten den Eindruck«, schreibt der Historiker B.J. Fischer, »daß erst jetzt, mit ihrer Ankunft, eine wirkliche Vereinigung des Kosovos mit Albanien erreicht würde. ... Die Deutschen versäumten es nicht, die Albaner darauf hinzuweisen, daß die Alliierten in Sachen Kosovo auffällig schweigsam gewesen sind - ein Hinweis auf deren Absicht, es erneut den Jugoslawen zurückzugeben - und daß die Alliierten weder eine albanische Exilregierung noch ein albanisches Exilkomitee anerkannt und damit die Frage der Existenz eines albanischen Staates in der Nachkriegswelt in der Schwebe gelassen haben.« Die so eingesetzte Kosovo-Karte zog: Noch im September 1943 wurde ein hauptsächlich aus Kosovo-Albanern bestehendes Nationalkomitee installiert und in Tirana die »Unabhängigkeit« Albaniens erklärt. Deutschland freilich blieb das einzige Land, das das »unabhängige« Großalbanien diplomatisch anerkannte.

      Massaker kosovo-albanischen Milizen an den SERBEN

      Mit dem »laschen Besatzungsregime« gegenüber den Serben war es nach Beendigung der italienischen Phase vorbei. Von nun an ließ man den Massakern der kosovo-albanischen Milizen an Serben freien Lauf. Noch im September 1943 wurde mit tatkräftiger deutscher Unterstützung eine »Zweite Prizren-Liga« gebildet, deren erklärtes Ziel »ein ethnisch reines Großalbanien« war. Die blutige Vertreibung der Serben, die die über 12.000 Mitglieder zählende Liga nun ins Werk setzte, fand unter deutscher Aufsicht und deutscher Anleitung statt. Neben der »Zweiten Prizren-Liga« rekrutierte die Wehrmacht ein 600 bis 700 Mann starkes Bataillon, das ausschließlich aus deutschfreundlichen Kosovo-Albaner bestand und als Eliteeinheit nach Tirana geschickt wurde. Ende 1943 wurden weitere 1.200 kosovo-albanische Gendarmen von Mitrovica nach Tirana entsandt.
      Im Februar 1944 gab Adolf Hitler, der »für die letzte romantische Ecke Europas sehr viel übrig hatte«, den Befehl, aus »diesem Bergvolk stolzer Waffenträger« (Neubacher) einen eigenständigen SS-Verband, die »SS-Division Skanderbeg«, zu etablieren. Diese 6.500köpfige Division wurde aus den albanischen Einheiten der 13. SS-Bosniaken-Gebirgsdivision sowie aus albanischen Milizen zusammmengestellt. Ihr Standort war Prizren, ihr hauptsächliches Operationsgebiet das Kosovo, ihr erklärter Auftrag der »Schutz« des »ethnisch reinrassigen« Albaniens.
      »Schutz« bedeutete: Wer nicht dazugehörte, wurde getötet oder Greueln ausgesetzt und verjagt. »Die Einheiten dieser Division«, schreibt B. J. Fischer, »erwarben sich schnell eine höchst unvorteilhafte Reputation, da sie, besonders in den serbischen Gebieten, das Vergewaltigen, Plündern und Ermorden dem Kämpfen vorzogen.« Die außerordentliche Brutalität der »Skanderbeg-Division« ist vielfach belegt. So tötete sie am 28. Juli 1944 im Dorf Veliko 380 Ortsansässige (darunter 120 Kinder) und steckte 300 Häuser in Brand. Im April 1944 deportierte sie 300 Juden. Zwischen dem 28. Mai und dem 5. Juli »hob die SS-Division auf albanischem Gebiet weitere 510 ›Juden, Kommunisten, Partisanen und verdächtige Personen‹ aus«, berichtet Raul Hilberg. »249 von ihnen wurden abtransportiert.« Auch die Roma der Region Kosovo, die bis September 1943, mit gelben Armbinden gezeichnet, Zwangsarbeit leisten mußten, wurden nach Übernahme des Kosovos durch die Deutschen deportiert und in Konzentrationslager in Jugoslawien, aber auch nach Buchenwald und Mauthausen verschleppt.

      Entgegen der später in Tirana gepflegten Legende war das Kosovo auch für Titos Partisanen die mit Abstand unerfreulichste Region. »Die Bewegung im Kosovo ist sehr schwach, fast tot«, heißt es in einem Lagebericht der KP Jugoslawiens vom August 1943. Unter der Herrschaft der Deutschen verschlimmerte sich die Situation. In einem Bericht an das ZK der KP Jugoslawiens von Anfang 1944 erklärte die kleine und isolierte kommunistische Gruppe dieser Provinz, daß hier die albanischen Massen die nationalsozialistischen Besatzer als ihre Befreier und die Deutschen als ihre größten Freunde betrachteten.

      Selbst Ende 1944, als die südalbanischen Partisanen die Wehrmacht schon in die Flucht getrieben und Albanien befreit hatten, blieb speziell das Kosovo noch im Lager der Achsenmächte verankert. Keineswegs zufällig unternahm gerade hier die SS ihren letzten Versuch, den unvermeidlichen Sieg der Allierten noch aufzuhalten. Nachdem ihnen der Boden in Tirana zu heiß geworden war, setzten sich die beiden zurückgebliebenen Statthalter Deutschlands im Oktober 1944 nach Prizren ab und unterstützten die Errichtung einer antikommunistischen Regierung im Kosovo unter Führung ihres langjährigen Freundes, des Kollaborateurs Xhafer Deva, und führten ihr große Mengen an Waffen, Munition, Lebensmittelvorräten und vermutlich auch Agenten zu. Die Deva-Truppen sollen um die Jahreswende 1944/45 über mehr als 6.000 Soldaten verfügt haben, ihr örtliches Zentrum war die Drenica-Region. Der Widerstand der Deva-Truppen gegen Titos Partisanenarmee dauerte von November 1944 bis Mai 1945 und konnte erst nach dem Einsatz einer 30.000köpfigen Partisanenarmee zerschlagen werden.

      Das Pogrom als Programm

      Seit Titos Verfassungsänderung von 1974 konnte von einer Diskriminierung der Kosovo-Albaner keine Rede sein. Im Gegenteil: Diese genossen sämtliche Rechte und kontrollierten das gesamte Kosovo. Dennoch stand für die Nationalisten auch in dieser Situation die Vertreibung und Drangsalierung aller Nichtalbaner ganz oben auf der Tagesordnung. Das Ziel dieser Bewegung ist »ein ›ethnisch reines‹, das heißt von Serben und anderen Slawen ›gesäubertes Gebiet‹, in dem nur Albaner siedeln«, berichtete 1986 »Die Welt«. »Das Ziel der radikalen Nationalisten ist ... ein ›ethnisches Albanien, das West-Mazedonien, Süd-Montenegro, Teile des südlichen Serbiens, Kosovo und Albanien umfaßt«, notierte 1987 die »New York Times«. »Die Flucht der Slawen vor der andauernden Gewalt verwandelt das Kosovo in eben das, was die Nationalisten unter den ethnischen Albanern seit Jahren ... fordern - in eine ›ethnisch reine‹ Region«, kommentierte der britische »Guardian«.

      Mit der deutschen Einheit von 1990 kam auch die traditionelle Schutzmacht der Großalbanien-Idee wieder ins Spiel.

      Noch im selben Jahr erklärten die Kosovo-Nationalisten ihre Provinz für unabhängig. Ibrahim Rugova wurde zum »Präsidenten« und Bujar Bukoshi zum »Regierungschef« eines »unabhängigen Kosova« ernannt. Beide machten aus ihrer weitreichenden Zielsetzung kein Hehl. »Ich persönlich strebe eine Vereinigung mit Albanien an«, erklärte 1991 Rugova. »Die beste Lösung wäre allerdings, alle Albaner könnten in einem Staat zusammenleben, auch die Albaner in Mazedonien müßten daran beteiligt werden.« Bujar Bukoshi, der seine »Exilregierung« nicht zufällig in Deutschland installierte, stand dem nicht nach: »Wir werden alles tun, damit die freie Republik Kosovo und Albanien eines Tages eins werden«, zitierte ihn die »Taz«.

      Die ersten Sprengsätze für ein neues Großalbanien gingen im Februar 1996 hoch: Als erste öffentliche Aktion attackierte die UCK fünf serbische Flüchtlingslager zeitgleich mit Bombenanschlägen. So begann, wie ein UCK-Sprecher später erklärte, »der Krieg für die Befreiung der Kosovo-Territorien, die von Serben, Makedonern und Montenegrinern okkupiert sind«. Es ist kein Zufall, daß schon diese erste Aktion die Handschrift der alten SS-Division »Skanderbeg« trug. Viele Führungskader der UCK, so etwa ihr Gründer Adem Jashari, wurden als die Kinder oder Enkel von Angehörigen der alten SS-Division »Skanderbeg« rekrutiert. Gern prahlt auch die rechtsextreme albanische Organisation »Balli Kombetar« (Nationale Front), die 1944 zu den wichtigsten Stützen der Naziherrschaft zählte, mit ihrem Einfluß in der UCK.

      Ethnisch rein

      Wie der SS-Division »Skanderbeg« geht es auch der UCK nicht um irgendeine Form albanischer Eigenstaatlichkeit, sondern um eine »ethnisch reine« Eigenstaatlichkeit: Alles, was vom völkischen Homogenitätsideal abweicht oder an die ehemalige serbische Herrschaft erinnert, soll zerstört und ausgerottet werden. Ihr Freiheitsbegriff ist am nationalsozialistischen »frei von« orientiert: Frei von Juden, frei von Roma, frei von Türken und mazedonischen Slawen.

      SS-Division SKANDERBERG

      Seit Beginn des Nato-Protektorats im Kosovo wurden alte Erinnerungen an das Großalbanien der Jahre 1943/44 wach. Als die deutschen Truppen in Prizren einmarschierten, wurden sie wie alte Wehrmachtsfreunde begrüßt. »Sicher hatten es die Deutschen von der ersten Stunde an leichter als die übrigen Kfor-Truppen«, berichtete der »Spiegel«. »Deren Parteinahme zu Zeiten Hitlers für die Unabhängigkeit der Albaner haben die heute noch lebenden Jahrgänge absichtsvoll zu einer geschichtlich beglaubigten Bruderschaft verewigt und an ihre Enkel weitergereicht. ... Wie anno 1943 ... preisen besonders die UCK-Hierarchen den ›historisch belegten Pakt‹.« In einem »Leitfaden für Bundeswehrkontingente im Kosovo« hat die Bundesregierung diese Verbrüderungen thematisiert. »Es ist nicht auszuschließen«, heißt es darin, »daß Sie von Verwandten oder Freunden ehemaliger Angehöriger der SS-Division ›Skanderbeg‹ ... auf diese geschichtlichen Bezüge angesprochen werden.« Dies habe jedoch mit einer Heroisierung der Naziherrschaft nicht unbedingt zu tun. Genausogut könne, um »Verbundenheit« auszudrücken, »ein deutscher Fußballer genannt werden«.
      Ihre Verbundenheit mit der Wehrmacht demonstriert aber auch die Bundeswehr.

      Die ethnische Säuberung (Vertreibbung von 10 000 Serben und Roma in Prizren

      In präziser Nachahmung eines seit 1941 vom deutschen Sender »Radio Belgrad« gepflegten Rituals wird in Prizren als täglicher Ausklang des deutschen Soldatensenders der Wehrmachtsschlager »Lili Marleen« ausgestrahlt; eine Provokation, die sich die Bundesregierung nur dort erlauben kann, wo einstmals ein Zentrum der Nazikollaboration gewesen war. Und doch hat diese Musikauswahl einen tieferen, wenn auch unbeabsichtigten Sinn: Zeitgleich zur Ausstrahlung der alten Melodie wurde in Prizren an die »Säuberungen« der früheren albanischen SS-Division angeknüpft. In keiner anderen Besatzungszone des Kosovos erhielt die UCK eine größere Pogromfreiheit als in der deutschen. »In Prizren haben es die deutschen Soldaten den albanischen Kämpfern der Kosovo-Befreiungsarmee überlassen, das in der Stadt geltende Recht zu bestimmen, und damit die serbischen Familien ihrem Schicksal überlassen«, kritisierte der in Paris erscheinende »Figaro«. Die Folge: Fast alle 10.000 Serben und Roma aus Prizren wurden vertrieben. Trotzdem strotzt der ehemalige deutsche Kfor-Kommandant Klaus Reinhardt vor Zufriedenheit: »Heute geht es in Prizren und Pristina wie in anderen westlichen Städten zu: Die Discos sind voll, die Leute sitzen auf den Boulevards und freuen sich, daß sie in Frieden leben können.« »Nur in den Zonen«, schränkt Reinhardt ein, »wo die verschiedenen ethnischen Gruppen aufeinanderstoßen, sind die Spannungen noch groß.« Anders formuliert: Frieden gibt es nur, wo die »Fremdvölkischen« endlich wieder verjagt worden sind. Das sieht die UCK genauso.

      Matthias Küntzel schrieb in KONKRET 2/2001 über die deutsche Hegemonie in der Europäischen Union

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 19:46:09
      Beitrag Nr. 55 ()
      @boersenmolch

      Doch ein Rückfall? Nein, eine letzte, eine allerletzte (!) Reaktion auf SellAlls Posting, der stillen Mitleser wegen. Aber dabei wird´s bleiben, beim Teutates!

      SellAll, wie Du an der von mir gewählten Formulierung "meiner Erinnerung nach" eigentlich gemerkt haben solltest, hatte ich, nachdem Du das Zitat von mir hereingestellt hast, nicht die Zeit (und auch keine Lust), großartig auf Suche zu gehen, wo es herstammte.

      Und nun habe ich mich also geirrt - ich habe es fälschlicherweise einem von mehreren Threads zugeordnet, die es im Frühjahr zum Mord an einem kleinen Mädchen gab:

      Warum soll ich mich über den Tod der kleinen Ulrike aufregen ? 113 fstein007 08.05.01 14:20:02
      Fall ULRIKE: Bitte Lesen !!!!!!!!!!!! 67 aktienjäcker 05.04.01 02:56:18
      Todesstrafe für Ulrikes Mörder! 63 schalker 01.04.01 14:52:33
      Gedanken anläßlich des Todes der armen Ulrike 64 Deep Thought 31.03.01 13:41:31
      Welche Strafe ist für ulrikes Mörder gerecht? 41 schwalb10 31.03.01 13:38:36
      Immer noch vermißt: Die kleine Ulrike aus Eberswalde! 2   ge4teilter 29.03.01 21:29:03
      Ulrikes Mörder ist gefasst........ 14   Helv 29.03.01 11:37:33
      Der Mörder von Ulrike ist gefaßt,bitte bitte ich möchte auch mal Doktor spielen. 16   front243 29.03.01 10:36:11
      Mörder von Ulrike gefasst? 25 Börsen-Mario 28.03.01 22:10:38
      Ulrike : helft mit den Traeger dieses Shirts zu finden 5   inkas 20.03.01 15:47:44
      Ulrike Brandt ist Tot! Wer kennt diesen Mann? 8   DARVAS 16.03.01 23:21:56
      "Kopfgeld" - Belohnung zur Ergreifung des Mörders und Vergewaltiges von Ulrike 12   dscKlaus 12.03.01 23:00:23
      Mein Herzliches Beileid an Ulrikes Eltern. 16   kayk 10.03.01 20:51:37
      Der Fall Ulrike-Aufstand in Deutschland 29 Vintersorg 10.03.01 19:55:00
      Tote Ulrike - Das perverse Rechtsempfinden der Regierung 34 mpk 10.03.01 14:26:07
      Der Fall Ulrike 38 Vintersorg 09.03.01 20:27:53
      Vermisst Ulrike Brandt 14   doji_star 09.03.01 18:42:12
      Das Verhältnis von WO, Village, 50er - an Ulrike, Triuls und alle Interessierten 95 Dr. Max 24.07.00 14:09:04


      Dort wirst Du derartiges finden.
      Weder für diesen Mörder noch für den Verbrecher, den ich in meinem Thread meinte, wünsche ich irgendwelche nichtrechtsstaatlichen Scheußlichkeiten. Insofern hätte ich meine Ansicht in beiden Fällen gleich formuliert.
      Deshalb hätten meine Worte in beiden Threads gleichermaßen stehen können.
      Ende der Durchsage.
      Und Ende meiner Reaktionen auf Dich.


      An alle: Schönen Abend noch!
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 23:44:07
      Beitrag Nr. 56 ()
      Beurteilung der Situation ethnischer Minderheiten
      im Kosovo

      ...für den Zeitraum von Oktober 2000 bis Februar 2001)

      - auszugsweise Übersetzung -
      Zusammenfassung

      Für alle kriegsgeilen Feiglinge, denen anscheinend die Argumente ausgegangen sind, kommt raus au EUREN Mauselöchern!

      Jeder der sich über die verheerende Bilanz der Menschenrechte im jetzigen Kosovo informieren möchte! Eine wirklich traurige Bilanz

      Quelle: UNHCR

      Hier der Link:

      http://www.unhcr.de/soeuropa/kosovo/ko010419.htm

      Für die unverbesserlichen kriegsgeilen Militaristen hier im Board

      Kosovo-Krieg: Rot-Grün hat manipuliert


      "Die Bundesregierung hat die deutsche Beteiligung am Kosovo-Krieg vor zwei Jahren durch Manipulation der Öffentlichkeit ermöglicht. Außenminister Fischer hat damals ein anderes Bild der Lage im Kosovo gezeichnet, als es aus Berichten der deutschen Botschaft in Belgrad hervorging. Der Kosovo-Krieg war wie der Erste und der Zweite Weltkrieg ein ordinärer Angriffskrieg, der sowohl gegen internationales als auch gegen deutsches Recht verstoßen hat."
      Willi Wimmer (CDU), ehemaliger Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der OSZE, am 10.2.2001 im Deutschlandfunk

      Der Link dazu > http://www.berliner-morgenpost.de/archiv2001/010211/politik/…

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      FRANKFURTER RUNDSCHAU

      "Ich denke, dass wir wieder in etwas hineinschlittern"
      In Mazedonien droht ein weiterer unseliger Nato-Krieg, warnen Hermann Scheer (SPD) und Willy Wimmer (CDU)

      Vor dem Kosovo-Krieg 1998/99 gab es bei SPD und CDU im Bundestag wenige engagierte Kritiker des Nato-Vorgehens. Zwei von ihnen warnen nun angesichts der Lage in Mazedonien vor dem "Hineinschlittern" in einen Krieg. Mit dem früheren Vizepräsidenten der parlamentarischen Versammlung der OSZE, Willy Wimmer (CDU), und dem SPD-Vorstandsmitglied Hermann Scheer, mittlerweile Träger des Alternativen Nobelpreises, sprachen die FR-Korrespondenten Knut Pries und Richard Meng.


      FR: Herr Scheer, Herr Wimmer, erleben wir im Fall Mazedoniens jetzt wieder einen Prozess, in dem der Bundestag am Ende vor Entscheidungen steht, deren Konsequenzen er nicht überblickt?

      Scheer: Über die tatsächliche Konfliktlage in Mazedonien liegen nur unzureichende Informationen vor, und richtig vergleichbar mit Kosovo ist dieser Konflikt sicher nicht. Aber ich denke, dass wir wieder in etwas hineinschlittern, weil die nötige politische Vorarbeit zur Konflikteindämmung unzureichend war.

      FR: Ist eine Entwaffnung der albanischen Kämpfer auf freiwilliger Basis, wie sie von der Nato erwogen wurde, denn Unsinn?

      Wimmer: Es ist ein Stück aus dem Tollhaus. Denn die Kfor-Truppe als die tragende Kraft in Kosovo kann man nicht aus der Verantwortung dafür entlassen, dass die Albaner in Mazedonien jetzt so viele Waffen haben. Ich finde es unverantwortlich, das Leben unserer Soldaten aufs Spiel zu setzen, nachdem wir unserer Verantwortung nicht gerecht geworden sind. Das unterminiert auf Dauer das Vertrauen in die internationalen Organisationen.

      FR: Richtet sich der Vorwurf mangelnder Konflikteindämmung auch gegen den Deutschen Bundestag?

      Wimmer: Niemand kann sich aus der Verantwortung stehlen. Aber die Art, wie es zum Jugoslawienkrieg kam, zeigt auch die Grenzen unserer Möglichkeiten als Parlamentarier. Uns wurden damals, um die Eintrittskarte zu diesem Krieg zu bekommen, Voraussetzungen für unsere Beschlüsse vorgegaukelt, die es gar nicht gegeben hat. So zum Beispiel die angebliche Zustimmung aller Beteiligten zu einem Friedenskonzept bei den Gesprächen im französischen Rambouillet. Deswegen bin ich auch jetzt wieder sehr skeptisch, wenn ich höre, dass die Nato das Einvernehmen aller Beteiligten zur Voraussetzung für einen Einsatz in Mazedonien macht.

      FR: Wirklich einmischen mag sich der Bundestag wieder nicht . . .

      Scheer: Der Bundestag hat das Thema Balkan weggedrückt - seit dem Juni 1999, dem Ende des Kosovo-Kriegs. Das gilt für andere sicherheitspolitische Fragen auch. Das Verhältnis zur albanischen UCK jedenfalls ist nie geklärt worden. Sie durften weitgehend das machen, was sie wollten. Unter diesem Schirm hat sich eine Eskalation angebahnt, die niemanden überraschen kann, wenn man die Ambitionen kennt.

      FR: Wie weit soll das Parlament sich denn einschalten?

      Wimmer: Aus der Erfahrung wissen wir, dass es jederzeit und ganz schnell gefragt sein kann, wenn offiziell über einen Armeeeinsatz entschieden werden muss. Deshalb ist doch ganz klar, dass wir uns viel intensiver damit befassen müssten.

      FR: Übernimmt jetzt das Bundesverfassungsgericht wieder einmal die Rolle des Bundestags, wenn man an die anhängige PDS-Klage wegen fehlender Parlamentsbeteiligung beim neuen Nato-Konzept denkt?

      Wimmer: Es ist die jüngste Tragik dieser Republik, dass ausgerechnet die PDS dieses Verfahren in Gang gebracht hat. Aber es ist gut so, dass es überhaupt jemand gemacht hat. Vor dem Hintergrund der Fragen der Verfassungsrichter bin ich relativ sicher, dass wir im Herbst ein Urteil bekommen werden, das sehr hilfreich sein kann. Danach wird der Bundestag einen Weg finden müssen, die verdrängten Fragen in die parlamentarische Verantwortung zurückzuholen. Dass über den Ladenschluss länger diskutiert wird als über Krieg und Frieden, kann so nicht bleiben.

      FR: Mit anderen Worten: Auch Sie bezweifeln, dass die Bundesregierung sich in der Außenpolitik verfassungsgemäß verhält?

      Wimmer: Dazu habe ich alles gesagt, was zu sagen war. Jetzt sollte man das Urteil abwarten.

      Scheer: Es gibt hier wesentliche Fragen, die sich in einer argumentativen Grauzone bewegen. Zum Beispiel die, welchen Stellenwert das Nato-Kommuniqué vom April 1999 hat. Sind das nun Verpflichtungen oder sind es keine? Es wurde damals gesagt, auch mir gegenüber: Es sind Verpflichtungen. Gleichzeitig wurde gesagt: Es sind keine Verpflichtungen. Selbst der frühere Kanzler Helmut Schmidt schreibt ja, dass die Nato sich längst außerhalb ihrer vertraglichen Grundlagen bewegt. Das sind Dinge, die in die parlamentarische Debatte gehören. Es gibt eine fatale Neigung, die zentralen außenpolitischen Fragen nicht mehr zum Bestandteil des demokratischen Diskurses in und zwischen den Parteien zu machen.

      FR: Wie viele Abgeordnete sehen das so wie Sie beide?

      Wimmer: Es sind erheblich mehr geworden. Ich sehe ein neues Interesse.

      Scheer: Im persönlichen Gespräch höre ich häufig Unzufriedenheit heraus. Die große Frage ist aber, wann die Motivation ausreicht, die Angst vor einer offenen, kritischen Debatte zu überwinden. Da heißt es immer: Das schadet. Dabei würde es unglaublich nützen.

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 29.10.01 13:54:26
      Beitrag Nr. 57 ()
      Jetzt hat er sie endlich zur Verfügung, die optimale Verteidigung:
      Slobo heute in Den Haag:
      "ich habe mein Volk nur vor den Terroristen verteidigen wollen...."

      Das hat man nun davon, beliebige (unliebsame) Leute können seit Kurzem zu Terroristen erklärt werden.
      Avatar
      schrieb am 15.02.02 09:14:58
      Beitrag Nr. 58 ()
      Nun hat Milosevic seinen starken Auftritt in Den Haag und lässt seine Ankläger (zunächst) ziemlich alt aussehen. Zu seiner Verteidigung zieht kann er sogar den WDR-Film "Es begann mit einer Lüge" heran.
      Man kann gespannt sein, ob die von ihm als Zeugen benannten westlichen Politiker wie Clinton etc. auftreten werden.
      Die Amis wussten schon, warum sie diesen Prozess so eigentlich NICHT wollten
      Avatar
      schrieb am 15.02.02 10:11:07
      Beitrag Nr. 59 ()
      @sellall: solange es menschenverachtende kleine arschlöcher wie dich oder milosevic gibt, die ihre ideologie höher als menschenleben ansetzen, solange wird es auch kriege wie den in ex-jugoslawien geben...
      Avatar
      schrieb am 15.02.02 10:35:41
      Beitrag Nr. 60 ()
      @ Karl
      Irgendwie blickst du nicht durch, Alter.
      Ich hatte doch ganz objektiv über diese Sache berichtet, daraus abzuleiten, ich stünde hinter dem Slobo, ist ganz falsch. Ich persönlich hätte die Ceaucescu-Lösung für ihn bevorzugt, aber auch da wirste nich wissen, was das ist.
      Wie beginnst du deinen Thread v. 30.4.01:
      "....alles leer...."
      Etwa im Hirn ??
      Avatar
      schrieb am 15.02.02 12:36:48
      Beitrag Nr. 61 ()
      ...ich bin alt genug, die "ceaucescu-lösung" zu kennen, die übrigens viel mit der mussolini- und vielen anderen lösungen dieser art gemeinsam hat: es war sämtlich lynchmord...

      der einzig ordentliche und rechtlich wie moralisch saubere weg so etwas zu handhaben ist eben genau die verhandlung in den haag, auch wenn der typ nach meiner meinung ganz sicher viel zu gut dabei wegkommen wird. wäre das ganze ein paar jahrzehnte früher gelaufen, so wäre analog der nürnberger prozesse wahrscheinlich ein anderer strafrahmen rausgekommen als jetzt kommen wird...
      Avatar
      schrieb am 15.02.02 14:03:59
      Beitrag Nr. 62 ()
      @ Karl
      So allmählich kommst du ja auf den Punkt.
      1. Ceaucescu als Lynchmord-Opfer ?
      nee, der hatte ja ein Gericht und einen ("kurzen") Prozess davor.
      Und Milosevic ?
      Der (wie auch etliche Juristen !!) bestreiten die Rechtmäßigkeit des Gerichts und der Umstände, also etwas Vorsicht ist geboten, vom ordentlichen rechtlich moralisch sauberen Weg zu sprechen.
      2. "Analog der Nürnberger Prozesse" ?
      Ähnlich läuft es doch sogar, man glaubt es nicht, im Vergleich zu H. Göring damals, der von seinen Anklägern ebenfalls völlig unterschätzt worden war, und nur wegen einer relativ geringen Sache verurteilt worden ist.
      Siehe hierzu in der FAZ von HEUTE einen Artikel von einem Briten:
      "Görings Charme, Lernt Milosevic vom Reichsmarschall?"
      Avatar
      schrieb am 15.02.02 15:50:21
      Beitrag Nr. 63 ()
      also heisst deine theorie "siegerjustiz"?
      dazu sag ich glatt: ja! und sie ist dennoch gerecht, da hier im prinzip ein von der un (also in diesem fall fast der kompletten welt) abgesegnetes tribunal wirkt.

      alternativ wäre das eher unzivilisierte "ceaucescu-modell" möglich gewesen, was m.e. nicht ansatzweise die moralische und juristische qualität des jetzigen verfahrens hätte. und den "prozess" von ceaucescu kann man unzweifelhaft nach allen regeln bei jedem lynchmord genauso finden, indem jeder der für lynchen ist die finger hebt... ;)

      und göring sollte niemandem ein vorbild sein, seine "geschicklichkeit" hat seinen arsch damals übrigens auch nicht gerettet... schuldig in allen anklagepunkten hiess das urteil. wenn man "Verschwörung gegen den Weltfrieden", "Planung, Entfesselung und Durchführung eines Angriffskrieges", "Verbrechen und Verstöße gegen das Kriegsrecht", "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" als "relativ geringe sache" bezeichnen will hast du sicher recht, dass er nur wegen einer kleinigkeit zum strick verurteilt wurde. er war nur mit zyankali schneller...
      Avatar
      schrieb am 15.02.02 16:08:13
      Beitrag Nr. 64 ()
      @ Karl
      Ein paar Klarstellungen:
      1. Charakteristisch für Lynchjustiz ist das spontane Zuschlagen, da wird also nicht vorher irgendwie "abgestimmt".
      2. Dem H. Göring konnte man am Ende "nur" nachweisen, dass er für die Hinrichtung von 25 geflohenen kriegsgefangenen Offizieren der Royal Air Force verantwortlich war.
      Avatar
      schrieb am 15.02.02 23:21:42
      Beitrag Nr. 65 ()
      @sellall:
      1. charakteristisch für lynchjustiz ist das handeln in der gruppe, welches ein übereinstimmen in der absicht zugrundelegt, obwohl jeder einzelne für sich zu der tat u.u. nicht fähig wäre... ;)
      2. göring wurde nach offiziellem urteil in allen vier genannten anklagepunkten schuldig gesprochen. kannst du gerne z.b. in folgenden buch nachlesen: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3773525001/shoa/302-27…
      Avatar
      schrieb am 16.02.02 10:57:44
      Beitrag Nr. 66 ()
      @ Karl
      Na, da haste ja mal stundenlang richtig Forschung betrieben :)
      Aber:
      Zu 1. Aber so vorher quasi demokratisch abstimmen tun die Lyncher nicht, oder.
      Zu 2. Konkret konnte man dem Göring nur das nachweisen, was ich bereits gesagt habe,
      wie ein Urteil dann lautet ist eine ganz andere Sache.

      Und hier die neueste Entwicklung in der Sache:
      Slobo will Clinton, Kohl, Scharping, ja sogar Schröder u.a. als Zeugen laden, und diese persönlich "verhören".
      Jawoll, diese Leute gehören mal verhört (damit sie sich bei ihren Handlungen nicht immer so sicher fühlen).
      Avatar
      schrieb am 16.02.02 14:30:35
      Beitrag Nr. 67 ()
      Gegen die Idiotisierung der öffentlichen Meinung hat Slobodan Milosevic kaum eine Chance

      Dumpfbacken-Fernsehen aus Den Haag


      Werner Pirker, junge Welt, 15. Februar 2002


      Werner hat recht, aber was will man machen.

      Lynchen?

      Wer will Milo eigentlich lynchen?
      M.W. haben ihm immer Hunderttausende zugejubelt, und zwar freiwillig. :)

      ABER! (siehe oben)


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      Milosevic heute für 2,8 Milliarden nach Den Haag verkauft.