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    Commerce One hat das Vertrauen verspielt - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.07.01 10:05:05 von
    neuester Beitrag 22.07.01 22:16:37 von
    Beiträge: 12
    ID: 442.317
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      schrieb am 22.07.01 10:05:05
      Beitrag Nr. 1 ()

      Commerce One hat den Offenbarungseid geleistet. Der Verlust, den der Hersteller von Software für virtuelle Marktplätze im zweiten Quartal eingefahren hat, übertrifft selbst die schlimmsten Befürchtungen. Das Vertrauen der Anleger ist verspielt, der Kurs am Boden. Schade, denn die Branche hat Zukunft.

      70,2 Mio.$ oder 31 Cent pro Aktie sind im abgelaufenen Quartal verbrannt worden, und zwar ohne Einmalbelastungen. Die Prognosen der Analysten beliefen sich auf 19 Cent. Im entsprechenden Vorjahresquartal waren es 16,2 Mio.$ oder 10 Cent pro Aktie. Rechnet man alle angefallenen Kosten hinzu, kommt ein Schwindel erregender Verlust von 2,06 Mrd.$ zusammen. Ein Jahr zuvor waren es 43,6 Mio.$.

      Der Umsatz ist zwar weiter gestiegen, doch auch nicht ganz so stark wie vermutet. 101,3 Mio.$, prognostiziert waren 111,9 Mio.$, im Vorjahresquartal lagen die Sales bei 62,7 Mio.$. Und selbst das muss vor dem Hintergrund der Ergebniswarnung vom Monatsanfang gesehen werden. Damals hat Commerce One die Umsatzprognose um rund 30% auf 100 Mio.$ bis 120 Mio.$ revidiert, vorher wurden noch 162 Mio.$ angepeilt.

      Es ist unglaubwürdig, wenn Mark Hoffman erneut nur andere für den Niedergang des einstigen Hoffnungsträgers verantwortlich macht: „Die wirtschaftliche Schwäche und der Wechsel von öffentlichen auf private Internet-Marktplätze“ hätten ein Loch in die Bilanzen des ersten Halbjahres gerissen. Hoffman kündigt gleichzeitig weitere Kosteneinsparungen an. Ob dafür erneut Mitarbeiter entlassen werden, ist noch nicht klar.

      Nicht klar ist auch, wie es weitergeht. Selbst Commerce One gesteht, dass es im laufenden Quartal kein Umsatzwachstum mehr geben wird – für eine Company, deren Aktien alleine wegen ihrer Wachstumsvisionen gekauft werden, eigentlich der Todesstoß. Und Hoffmans Versprechen, dass in einem Jahr die Gewinnzone erreicht werden soll, entlockt Anlegern nur ein müdes Lächeln. Kein Mensch weiß, was Commerce One in einem Jahr macht.

      Der B2B-Zug ist nicht entgleist, aber er fährt offenbar am C1-Bahnhof vorbei. SAP, die mittlerweile einen 20-prozentigen Anteil an den Kaliforniern halten, haben eine hervorragende Quartalsbilanz hingelegt. Es sieht danach aus, als würden wieder einmal die Großen das Rennen machen. Deren Atem ist lang genug. Der Markt virtueller Handelsplätze wird weiter wachsen. Dass die bisherige Entwicklung viele enttäuschte, liegt an den überzogenen Erwartungen, die vor ein paar Jahren an die Branche geknüpft wurden.

      Commerce One jedoch hat viel Vertrauen verspielt, vielleicht zu viel. Das Management hat die Erwartungen im vergangenen Jahr bewusst in den Milliardenbereich hochgeschraubt, der Automarktplatz Covisint diente als ständiges Beispiel. Doch viele Firmen beklagen die schwindenden persönlichen Kontakte zwischen Autofirma und Zulieferer, die kein noch so ausgefeiltes Softwareprogramm bieten könne.

      Sicher, Hoffman bleibt „zuversichtlich“, was die Zukunft seines Unternehmens angeht. Doch für SAP wäre es ein leichtes, den Laden zu übernehmen. Vielleicht ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis das Kürzel CMRC von den Kurszetteln verschwindet.


      Avatar
      schrieb am 22.07.01 11:07:12
      Beitrag Nr. 2 ()
      Also den Offenbarungseid habt höchstens ihr bei Wallstreet-Online geleistet - und zwar mit diesem Bericht.

      Ich halte keine Aktien von Commerce One, kann also sachlich urteilen. Commerce One merkt natürlich den rauhen Gegenwind zur Zeit, nur wer aus dem BTB-Geschäft blieb denn davon verschont?

      Und dass SAP die Anteile an Commerce One erhöht hat, spricht doch eine klare Sprache - SAP denkt eben langfristig und ich denke, dass sie schon mehr als einmal bewiesen haben, damit erfolgreich zu sein.

      Der Technologievorsprung von C1 ist unbestritten, was momentan gegen die Aktie spricht, ist einzig und allein die Charttechnik.
      Avatar
      schrieb am 22.07.01 11:22:21
      Beitrag Nr. 3 ()
      Weißt Du eigentlich, was 2 Mrd. Dollar sind? Diesen Quartalsverlust wird die Firma in vielen erfolgreichen Geschäftsjahren wenn es die je gibt) nicht wieder einspielen.
      Avatar
      schrieb am 22.07.01 11:47:40
      Beitrag Nr. 4 ()
      Gut für C1-Konkurrent Broadvision!

      :D

      Die haben noch 400 Mio. Cash und nur 12 Mio. langfristige Verbindlichkeiten!

      Broadvision gehört die Zukunft!

      :D
      Avatar
      schrieb am 22.07.01 13:32:53
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo ipo.trader,

      ich kann mich Deiner Einschätzung nur anschliessen.
      SAP denkt und handelt langfristig, weil die Technologie von C1 in der Zukunft erfolgsversprechend ist und durch die Lizenzeinnahmen an den Marktplätzen ständig Geld in die Kasse kommt. Covisint sucht übrigens derzeit noch Partner im Asiatischen Raum. Gegen den allgemeinen Trend (Meinung) zu handeln ist m.E. in diesem Fall absolut richtig.
      Das ist ein Langfristinvestment. Ich halte meine Positionen und kaufe auf niedriger Basis nach. Das wird sich noch lohnen.
      Und falls SAP C1 übernehmen sollte, dann ist das erst recht ein solides Investment.



      `FAZ`: SAP muss Ergebnis nach Beteiligung an Commerce One revidieren


      WALLDORF (dpa-AFX) - Der Softwareentwickler SAP muss sein Finanzergebnis und damit auch das Vorsteuerergebnis sowie das Ergebnis je Aktie (EPS) des ersten und zweiten Quartals des laufenden Geschäftsjahres um zusammen rund 90 Mio. Euro nach unten revidieren. Dies berichtete die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) in ihrer Samstagsausgabe unter Berufung auf einen Unternehmenssprecher. Grund sei die rückwirkende Berücksichtigung von Verlusten aus der Beteiligung an Commerce One .

      SAP müsse nach der Aufstockung der Commerce One-Beteiligung auf rund 20 Prozent von Ende Juni entsprechend der Beteiligungsquote Verluste von dem amerikanischen Internetunternehmen im eigenen Finanzergebnis auch rückwirkend berücksichtigen. Commerce One hatte am Freitag seine Zahlen bekanntgegeben. Daraufhin verlor die Aktie mehr als 17 Prozent auf 4,03 US-Dollar. Durch die Beteiligung an Commerce One verschlechtere sich das Finanzergebnis von SAP im ersten Halbjahr von minus zwei auf rund minus 90 Mio. Euro. Das Nachsteuerergebnis sinke damit von 323 Mio. Euro auf rund 233 Mio. Euro. Der Gewinn je Aktie falle nach Berücksichtigung der Beteiligung von 1,03 Euro auf 0,78 Euro./bl/ep

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      schrieb am 22.07.01 13:44:04
      Beitrag Nr. 6 ()

      an WO:

      nach dem Krieg zeigen sich viele Helden:mad:
      dieser Artikel macht zu diesem Zeitpunkt genauso viel Sinn, wie ein Sandkasten in der Sahara:p

      :D

      PS: was hat SAP und C1 im Nemax-Forum zu suchen?
      ihr habts aber auch nötig euch zu profilieren:laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.07.01 13:58:31
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ich bin zwar in c1 investiert, sehe aber die ganze Entwickling schon mit sachlichen augen.
      Die erwähnten so genannten 2Mrd$ Verlust kann man so nicht einfach stehen lassen, denn diese sind kein richtiger Verlust!!!
      Man brauche sich nur Nortel Networks ansehen, die haben so an die 20 Mrd $ Verlust gemacht. Das nimmt die Börse einfach so hin, und sagt nur, das wird schon wieder. Also wäre demanch Nortel Networks auch am Ende. Und ich könnte jetzt noch viele Fimen nennen, die ähnliche Ergebnisse geliefert haben.
      Bezüglich der Beteiligung mit SAP. Die haben genau gewußt wann und warum sie bei C1 eingestiegen sind. Ihr glaubt doch wohl nicht ernsthaft damit meine ich auch WO, daß SAP einfach eine sogenannte "Klitsche" kauft, die am Ende ist???
      Ich denke, daß C1 jetzt alle schlechten Meldungen bekannt gegeben hat, der Kurs wird noch bestimmt um 20-30% fallen, aber dann wird es wieder aufwärts gehen.
      Wartet doch mal ab welche Zahlen Ariba und I2 im nächsten Quartal abgeben.
      Faßt bitte meine Meinung nicht als Gepusche auf, denn der Kurs wird sich wieder erholen.
      An die 100€ wird es nicht mehr gehen, aber ich persönlich meine, daß Kurse so an die 15-20€ wir wieder sehen werden.
      Ob jetzt heuer oder in einem jahr, bei einem Bausparvertrag muß ich auch 6 Jahre warten bis ich mein Geld bekomme!!
      Schöne Grüße an Alle,
      Euer Enrico!!
      Avatar
      schrieb am 22.07.01 14:53:41
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ Enrico100


      die Zahlen von Ariba sind schon draußen;)




      mfg Breule
      Avatar
      schrieb am 22.07.01 16:27:00
      Beitrag Nr. 9 ()

      wie ich schon immer sagte:

      ITWO besser als CMRC und ARBA zusammen:laugh:



      :D
      Avatar
      schrieb am 22.07.01 16:33:30
      Beitrag Nr. 10 ()
      "Die erwähnten so genannten 2Mrd$ Verlust kann man so nicht einfach stehen lassen, denn diese sind kein richtiger Verlust!!!"

      ???????

      Das solltest Du schon mal erklären!
      Avatar
      schrieb am 22.07.01 21:38:54
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hallo,
      möchte noch kurz erläutern, wie es zu diesem Verlust gekommen ist!!

      Außergewöhnliche Kosten eingerecht, beträgt der Verlust von Commerce One beträchtliche $2,06 Mrd. oder $9,02 pro Aktie. Im Vorjahresquartal betrug der Verlust noch $43,1 Millionen oder 28 cents je Anteilsschein.

      $1,712.8 Mrd. der $2,068.3 Mrd. wurden durch Abschreibungen auf Wertminderungen von immateriellen Anlagen und Investments verbucht. Restrukturierungskosten, die im laufenden Quartal angefallen waren, lagen bei $62 Mio. Commerce One ist im Gegensatz zu Ariba des öfteren Beteiligungen an verschiedenen Marktplätzen eingegangen. Durch die Minderung der Bewertung dieser Plattformen ist Commerce One dazu gezwungen, diese Beteiligungen des Anlagevermögens auf den gegenwärtigen Wert abzuschreiben.

      Es gab auch gute Nachrichten. So konnte man im Laufe des Quartals 33 neue Kunden gewinnen, zu diesen gehören u.a. Manville, TRW und Medibuy. Insgesamt hat Commerce One nun 600 Kunden. Commerce One konnte innerhalb der Kooperation mit SAP weitere Kunden wie Shell, Volvo, Kodak, Cadbury und Telecom Italia Mobile gewinnen. 164 Marktplätze operieren derzeit weltweit auf Basis der Marktplatz-Umgebung Market-Set.

      Das Unternehmen hat eine solide Geschäftsbasis in der deutschen Industrie, etwa mit DaimlerChrysler via Covisint, Siemens mit seiner Private Exchange und der Deutschen Telekom mit dem horizontalen Marktplatz T-Mart. Weitere große vertikale Marktplätze sind beispielsweise cc Chemplorer (Chemische Industrie), medicforma (Krankenhausbedarf), beka4business (800
      Öffentliche Verkehrsbetriebe) oder Baulogis (Bauwirtschaft). Für die nahe Zukunft werden verstärkt Lizenzerlöse aus modularen Beschaffungs-
      und Marktplatz-Komponenten erwartet.


      Covisint, der Automobil-Marktplatz, an dem Commerce One nun 2% besitzt, konnte bisher in diesem Jahr $33 Mrd. Umsatz generieren. Dies entspricht 13% des Umsatzes in Höhe von $240 Mrd., der durch den Einkauf der drei größten Autombilkonzerne im Jahr erzielt wird. DaimlerChrysler gab vor kurzem bekannt, Güter im Wert von $3 Mrd. über Covisint eingekauft zu haben, Ford Motor und General Motors haben jeweils $2 Mrd. bzw. $3 Mrd. an Gütern bezogen. Bis Ende des nächsten Jahres soll Covisint $40 Mrd. Umsatz machen.

      Mark Hoffmann, Geschäftsführer von Commerce One, im Conference Call: "Commerce One ist in einer Übergangsphase. Die öffentlichen elektronischen Marktplätze sind "alive" und finden definitv weiter Adaption auf dem Markt. (Aber) heute verlagert sich die Möglichkeit, Software-Lizenzen zu verkaufen, zu den Unternehmen hin, die eMarketplaces, oder private Exchanges betreiben. In dieser Übergangsperiode erwarten wir den Großteil unserer Umsätze durch die Unternehmenskunden. Das bedeutet andere Kunden, Verkaufszyklen und Auftragsvolumina."

      "Wir wurden von den gleichen Faktoren beeinflusst, die den gesamten Technologie-Sektor in diesem Quartal schädigten," so Hoffmann weiter. "Wir sind immer noch der Meinung, dass unsere Vision "on track" ist."

      Der Finanzvorstand Peter Pervere gibt bekannt, dass Commerce One weiterhin zuversichtlich das Ziel anpeilt, im zweiten Quartal 2002 die Gewinnschwelle (break even) zu erreichen.

      Commerce One erwartet im aktuell laufenden dritten Quartal einen Umsatz knapp über $100 Mio. und im Q4 soll ein "moderates" Wachstum gegenüber dem Vorquartal möglich sein.

      "Wir haben uns dem Ziel verschrieben, das Unternehmen zur Profitabilität zu führen durch Rationalisierungsmaßnahmen und durch das Vorhaben, unsere Kunden zufrieden zu stellen, indem wir ROI (Investitionsrückflüsse) schaffen und die Produkte und Dienstleistungen entwickeln und anbieten, die den Kunden langfristig nutzen."

      Also so gesehen, sieht es wiederum nicht so schlecht aus!
      Übrigens bin ich auch kein Zocker:
      Mein Depot sieht folgender Maßen aus:
      Commerce One
      Microsoft
      Deutsche Bank
      Funkwerk
      Infineon
      Siebel Systems
      D Logistics
      schöne Grüße an alle
      Euer Enrico
      Avatar
      schrieb am 22.07.01 22:16:37
      Beitrag Nr. 12 ()
      enrico,

      convisint hat nie im leben 33 milliarden dollar umsatz gemacht. convisint `Umsatz` ist eine kleine marge an diesen 33 milliarden umsatz, davon müssen dann noch die kosetn abgezogen werden. anstatt hier einen erfolg vorzugauckeln den es nicht gibt, solltest du lieber fakten auf den tisch legen: wie groß ist der operative betrieb/gewinn von convisint?

      in der tat sprechen sehr starke kulturelle/persönliche argumente in der industrie gegen den einsatz von marktplätzen in vielen bereichen, denn welche firma kann sich un seine produkte nur über den preis von der konkurrenz unterscheiden? nur die c-teile hersteler und sonst fast niemand.


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