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    ********** Ist der Neue - Markt noch zu retten ?? ********** - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.08.01 23:30:55 von
    neuester Beitrag 23.08.01 11:11:11 von
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      schrieb am 18.08.01 23:30:55
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ist der Neue Markt noch zu retten?

      Die deutsche High-Tech-Börse taumelt von einem Tief zum anderen. WELT am SONNTAG holte führende Marktteilnehmer an einen Tisch, um Wege aus dem Debakel zu finden


      Diskussionsrunde im Frankfurter Hilton-Hotel Foto: WamS/Harder
      Am Runden Tisch diskutieren: Elmar Thöne (DG-Bank, Leiter Neuemissionen), Götz Albert (Independent Research, Leiter der Analyse), Waltraud Kaserer (WELT am SONNTAG), Carsten Heise (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz), Rainer Riess (Deutsche Börse AG, Chef des Neuen Markts), Michael Höfling (WELT am SONNTAG), Christian Holtmann (Singulus Technologies, Finanzvorstand), Karl Fickel (Lupus Alpha Asset Management, Fondsmanager) und Frank Stocker (WELT am SONNTAG).
      WELT am SONNTAG: 200 Milliarden Euro sind am Neuen Markt seit dem Höchststand vernichtet worden. Sind das wirklich nur völlig normale Anlaufprobleme, wie es sie auch an der Nasdaq gegeben hat?

      Karl Fickel: Die Ähnlichkeit zur Nasdaq ist natürlich frappierend. Nach zwei bis drei Jahren gab es dort ähnliche Probleme, hoch schießende Kurse und Insidermanipulationen. Die US-Wertpapieraufsicht SEC hat dann die Regeln verschärft. Doch die Gründe für die Malaise am Neuen Markt sind vielfältig: da waren alle sowohl Täter als auch Opfer als auch Getriebene. Es war eine Schraube, die sich nach oben gedreht hat.

      Rainer Riess: Es ist aber wichtig festzuhalten, dass die Ereignisse der vergangenen Monate am Neuen Markt kein deutsches Phänomen sind. An der US-High-Tech-Börse Nasdaq wurden im Jahre 2000 ungefähr 60 Milliarden Dollar an Kapital aufgenommen. Am Neuen Markt waren es 13 Milliarden Euro. An der Nasdaq gab es rund 500 Neuemissionen, am Neuen Markt 130. Das entspricht auch etwa der Relation der Volkswirtschaften. Und auch die einzelnen Branchen haben sich vergleichbar entwickelt.

      WamS: Aber sind nicht doch grundlegende Fehler gemacht worden? In den Zulassungsbestimmungen zum Neuen Markt steht beispielsweise, dass ein Unternehmen drei Jahre bestehen soll. Das wurde in der Hochphase oft über Bord geworfen.

      Riess: "Soll" heißt nicht "muss". Das erklärte Ziel des Neuen Markts war und ist, Wachstumsunternehmen anzuziehen. Und es kann gute Gründe geben, warum ein Unternehmen, das noch nicht drei Jahre alt ist, an die Börse geht. Sonst wären einige Biotech-Firmen nicht an die Börse gegangen, vielleicht nie gegründet worden. Wir wollen sicher nicht zu den Zeiten zurück, als ein Unternehmen in Deutschland durchschnittlich 55 Jahre alt war, als es an die Börse ging, und Wachstumsunternehmen der Weg an die Börse versperrt war.

      Fickel: Ja, aber zwischen 55 Jahren und sechs Monaten ist ja schon ein dramatischer Unterschied, und es gibt noch etwas dazwischen. Von den Börsengängen im vergangenen Jahr waren in der Tat viele noch im Venture-Capital-Stadium. Und wenn man Wachstumsunternehmen eine Chance geben will, dann aber halbreife Pflänzchen an die Börse bringt, dann sehe ich doch die Deutsche Börse in der Pflicht, mit ihren Spielregeln für Ordnung zu sorgen.

      Riess: Über die Börsenreife eines Unternehmens entscheidet nie eine Börse oder eine Aufsichtsbehörde. Auch nicht in den USA. Dazu sind die Marktbeteiligten da: Die Investment-Banken erstellen mit dem Unternehmen einen Verkaufsprospekt. Und auf der anderen Seite gibt es Investoren, die diesen Prospekt lesen müssen, um zu entscheiden, ob sie die Aktie zeichnen wollen. Letztlich entscheidet der Markt über die Börsenreife einer Firma.

      WamS: Wie prüfen die Investmentbanken die Börsenreife?

      Elmar Thöne: Wir schauen uns vor allem das Management an und prüfen, ob Instrumente wie Rechnungswesen und Controlling da sind. Das war nicht immer einfach, weil viele Unternehmen noch nicht lange existierten und dort sehr viele junge Leute dabei waren. Doch andererseits gibt es auch eine Reihe von Unternehmen, die jahrelang von einem erfahrenen Management begleitet wurden und dann nach dem Börsengang in Schwierigkeiten kamen. Deshalb sagt die Dauer der Existenz eines Unternehmens nichts über dessen Qualität aus. Wichtig ist aber: Der Börsenprospekt der Emissionsbank ist immer nur eine Darstellung der Vergangenheit der Firma. Für die Zukunft hilft nur das Research.

      WamS: Damit sind die Analysten angesprochen, die für die Prognosen zuständig sind. Und da hat sich die Zunft in letzter Zeit ja nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Brauchen wir eigentlich Analysten, wenn sie so oft daneben liegen?

      Götz Albert: Das große Missverständnis ist, dass Analysten für ein öffentliches Gut gehalten werden. Das sind sie nicht. Analysten haben meist eine Bindung an eine Bank, an einen Arbeitgeber. Deshalb wundere ich mich über die häufig auftauchende Frage, ob Analysten Erfüllungsgehilfen der Banken sind. Sie werden schließlich von den Banken bezahlt. Wenn mich der Verkäufer in einem Möbelgeschäft überzeugt, Polstermöbel zu kaufen, dann ist es ja auch keine Frage, ob er das vielleicht im Interesse des Möbelhauses getan hat. Ich sage ganz offen, ich fühle mich in erster Linie meinen Kunden verpflichtet, die ich persönlich kenne und die mich bezahlen.

      Fickel: Aber das eigentliche Problem, das dahinter steckt, ist doch Folgendes. Anfang der 90er-Jahre mussten Trainees in den Wertpapierhandelsabteilungen noch mindestens zwei Jahre Handlangerdienste machen, um Analyst zu werden. Nach drei Jahren durften sie vielleicht erste kleine Studien schreiben, und bis zum Senior-Researcher brauchten sie vier oder fünf Jahre. In der Hype-Phase liefen Analysten frisch von der Uni weg herum, die gerade mal Excel-Tabellen erstellen und optimieren konnten. Von Fundamental-Analyse, vom Sich-Eingraben in eine Firma, hatten sie keine Ahnung. Das war genau so bei den Fondsmanagern und in anderen Bereichen.

      Albert: Die gesamte Investment-Branche hatte ein Zeit- und Mengenproblem. Die Werte sind explodiert. Und man hatte den Anspruch, alles zu begleiten. Deshalb änderte sich der Anspruch: Tiefe war nicht mehr so wichtig, man ging nur noch in die Breite. Finanz- und Bilanzanalyse waren out, es interessierte nur noch das Geschäftsmodell. Das wird jetzt gerade wieder deutlich zurückgefahren.

      WamS: Wenn wir jetzt darauf zu sprechen kommen, was sich ändern soll - was wünscht sich dann ein Unternehmen wie Singulus?


      Christian Holtmann: Wir sind zwar nicht gegen den Neuen Markt, sind aber insgesamt mit den Rahmenbedingungen unzufrieden. Ich möchte, dass unser Aktienkurs sich beispielsweise mehr an fundamentalen Daten ausrichtet. Deshalb ist mein Lösungsansatz eine stärkere Segmentierung. Der Nemax 50 als einziges Segment innerhalb des Neuen Markts genügt nicht. Man muss unterscheiden zwischen den spekulativen neuen Unternehmen, einem mittleren Wachstumssegment und einem Premium-Segment mit den fundamental starken Firmen.

      Fickel: Ich sehe vor allem die Deutsche Börse in der Pflicht. Sie hat zwar die Meldepflicht für Aktienverkäufe durch Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eingeführt. Doch das wird durch Geschäfte über Familienmitglieder oder Vermögensverwalter umgangen. Wenn ich die Deutsche Börse darauf anspreche, dann bekomme ich gesagt, da sei nichts zu machen, wegen des Eigentumsrechts in Paragraf XY...


      Ist der Neue Markt noch zu retten? (Teil 2)

      Riess: Das Eigentumsrecht ist im Grundgesetz geregelt!
      Fickel: Ja, aber da muss ich sagen, in den USA gibt es das auch! Deshalb sollte man - wenn denn Einigkeit besteht, dass man das auch hier haben will - sich zusammentun und einen Sprecher bestimmen, der zum Gesetzgeber geht. Und wenn der Gesetzgeber den Neuen Markt haben will, dann müssen hier und da gesetzliche Lücken geschlossen werden. Sonst redet sich immer jeder raus und sagt, ich kann ja nichts machen.

      Riess: Die Deutsche Börse hat seit Beginn des Neuen Markts eine Vorreiterrolle eingenommen. Wir haben Anfang 1997 Quartalsberichte eingeführt und die Rechnungslegung nach IAS oder US-GAAP. Anders als in den USA und vielen anderen Ländern haben wir dabei nicht auf den Gesetzgeber gewartet. Die Deutsche Börse ist auch bei Directors Dealings in Vorlage getreten und hat zum 1. März die nachträgliche Meldepflicht für Aktiengeschäfte von Vorständen und Aufsichtsräten in die privatrechtlichen Regeln aufgenommen. Unser Vertragspartner ist jedoch das Unternehmen, daher können wir auch nur die Organe des Unternehmens verpflichten. Anderen Personen können wir als Börse keine Vorschriften machen. Wir haben mit ihnen keinerlei Geschäftsbeziehungen. Der Gesetzgeber denkt bereits über mögliche Erweiterungen im Rahmen des Vierten Finanzmarktförderungsgesetzes nach - das begrüßen wir.

      Carsten Heise: Es gibt aber auch verfassungsrechtlich zulässige Inhalts- und Schrankenbestimmungen, auch bei Artikel 14 des Grundgesetzes. Insofern kann man nicht ohne weiteres sagen, dass weiter gehende Regularien hier nicht möglich seien. Ich würde aber auch zustimmen, gesetzliche Regelungen müssen her. Sie merken ja selber bei der Deutschen Börse, dass es nicht so leicht ist, privatrechtliche Regeln zu verändern. Jetzt gründet sich ja auch ein Interessenverband von Neuer-Markt-Unternehmen, die möglicherweise eine Gegenposition zum Thema Delisting aufbauen wollen. Es wäre sinnvoller, wenn das eine oder andere, worüber man streitet, gesetzlich geregelt würde.

      Thöne: Das ist eigentlich das Gleiche, was Herr Fickel sagte, man bräuchte einen Interessenverband, der bestimmte Dinge diskutiert, so wie hier.

      Holtmann: Ich denke auch, wir brauchen eine klare Regelung, wann ein Vorstand kaufen und verkaufen darf und wann nicht. Die gegenwärtige Situation ist ja so, dass man ständig Gefahr läuft, in der Öffentlichkeit angeprangert zu werden, egal was man macht. Wir haben bei Singulus daher gesagt, wir kaufen überhaupt keine eigenen Aktien mehr. Denn es würde immer vermutet, dass wir Insiderwissen haben. Es muss eine klare Regelung geben. Ob sie juristisch verankert ist oder ob es ein ungeschriebenes Gesetz ist, ist egal.


      WamS: Viel Hoffnung ruht derzeit auf dem Vierten Finanzmarktförderungsgesetz. Es sollte ja eigentlich schon vor den Sommerferien als Entwurf vorliegen. Nun hat sich das verzögert und mit einem Inkrafttreten ist nicht vor Mitte 2002 zu rechnen. Fast ein Jahr Zeit - das ist ziemlich lange für den Neuen Markt. Haben Sie alle in Berlin zu wenig Druck gemacht, damit das relativ rasch umgesetzt wird?

      Heise: Es wird ja an vielen Baustellen gleichzeitig gearbeitet. Da gibt es ja noch das Übernahmegesetz, und auch das Vierte Finanzmarktförderungsgesetz erfasst viele unterschiedliche Regelungsbereiche. Das braucht Zeit. Was haben wir davon, wenn wir jetzt eine schnelle Regelung bekommen, die in sich nicht konsistent, nicht sauber oder widersprüchlich ist oder zu mehr Verwerfungen führt, als dass sie nützt.

      Fickel: Aber wenn beispielsweise ein Arbeitskreis Neuer Markt dort oben anklopfen und sagen würde, wir haben auch noch ein paar Dinge beizutragen, wäre das schon etwas anderes.

      WamS: Was wäre denn so eine gemeinsame Wunschliste, um den Neuen Markt wieder nach vorn zu bringen?

      Heise: Wir brauchen vor allem einen Direktanspruch der Anleger auf Schadenersatz. Wenn heute ein Vorstand gegen seine Amtspflichten verstößt und seine Aktiengesellschaft schädigt, haben die Aktionäre keine unmittelbare Handhabe. EM.TV oder Infomatec zeigen ja, wie dornenreich der Weg ist, da etwas zu erreichen.

      Albert: Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, Firmenvorstände selbst in die Haftung zu nehmen und Schadenersatzklagen gegen Firmen zu erleichtern. Mich stört, dass wir je nach Marktsituation Einzelregelungen diskutieren. Vor einem Jahr gab es nur die Diskussion um den gesetzlich verankerten Anspruch auf Zuteilung von Neuemissionen. Wir sollten differenzieren zwischen dem, was in dieser negativen Situation wirklich nötig ist, und den Dingen, die nur bürokratische Verstarrung bringen.

      Thöne: Wir reden immer von Transparenz. Kreditinstitute erstellen zwar Research, verteilen es aber nicht breitflächig, weil es ein Haftungsrisiko gibt. Dennoch sollte Research für jeden zugänglich gemacht werden.

      Albert: Aber neutrales Research ist nicht kostenlos zu bekommen. Und beim übrigen Analysematerial muss man die Sellside- von den Buyside-Analysten unterscheiden, das sind zwei verschiedene Wesen. Wer als Sellside-Analyst für eine Bank arbeitet, hat natürlich ein Interesse daran, eine Aktie zu verkaufen, ist damit interessengeleitet.

      Thöne: Wenn ich aber die Auswahl habe zwischen Sell- und Buyside-Analysen, kann ich mir selber ein Urteil bilden. Das ist eine wesentliche Erweiterung der Informationspolitik.

      WamS: Keiner will eine Überregulierung des Neuen Markts, aber es gibt ja Punkte, die die Emotionen hochschlagen lassen. Beispielsweise die Meldepflicht für Aktiengeschäfte von Vorständen. Die Deutsche Börse sagt, ihr seien gesetzlich die Hände gebunden, sie könne nur eine nachträgliche Meldepflicht vorschreiben. Sollten sich nicht die Firmen selbst verpflichten, vorher zu melden? Damit würden sie ja auch das geforderte Premiumsegment schaffen.

      Holtmann: Wenn es so etwas gäbe, würden viele Firmen mitmachen, das weiß ich. Herr Riess, Sie sind das Gesicht für diese Börse, das ist Ihr Produkt. Ein ganz exzellentes, aber Sie müssen die Sache vorantreiben, damit es das bleibt.

      Riess: Wir nehmen die Rolle als Gestalter der Rahmenbedingungen für den Neuen Markt sehr ernst. Denn der Neue Markt hat, unabhängig von der Relevanz für die Deutsche Börse, eine große volkswirtschaftliche Bedeutung.

      Heise: Es fehlt auch die Verbindlichkeit für freiwillige Selbstverpflichtungen. Von 100 Unternehmen bekommt man nicht 100 Unterschriften. Die drei, die nicht unterschreiben, schwächen den Kodex und seine Aussagekraft.

      Holtmann: Das glaube ich nicht, dafür würde die Presse schon sorgen. Wenn eine Firma das nicht macht, dann bekommt sie das im Kurs zu spüren. Man kann sich nicht immer hinter juristischen Dingen verstecken. Vieles ist machbar, wenn man will.

      Heise: Beim Übernahmekodex haben wir gesehen, dass auch gute Unternehmen nicht unterschrieben haben. Nun müssen wir in den Kursteil der Zeitung schauen, ob vor dem Unternehmensnamen ein "ü" steht, um festzustellen, ob die unterschrieben haben oder nicht. Demnächst stehen da dann fünf Buchstaben - das kann`s nicht sein.

      Fickel: Ein weiteres Problem ist der Streubesitz. Oft liest man "25 Prozent Streubesitz". Die Frage ist aber: Wie hoch ist der freie Streubesitz? Manchmal sind größere Anteile im festen Besitz von Versicherungen. Das gehört eigentlich nicht mehr zum Streubesitz. Müsste man da nicht etwas ändern? Die Deutsche Börse sollte zumindest Informationen über den "Free Freefloat" zur Verfügung stellen.

      Riess: Wir haben den Begriff Streubesitz klar definiert und werden zum Beispiel ab Juni 2002 die Indizes nach Streubesitz gewichten.


      Ist der Neue Markt noch zu retten? (Teil 3)

      Holtmann: Mir gibt das zu denken. Markt heißt doch, dass ein Austausch stattfindet. Viele Neue-Markt-Unternehmen werden aber kaum noch gehandelt. Da haben viele dran verdient, und einer hat es bezahlt: der Investor. Da stimmt doch was nicht. Ist die Börse für die gering gehandelten Unternehmen noch der richtige Marktplatz? Gehören die nicht eher in eine Form des Venture-Capital-Bereichs?
      Riess: Börse heißt nicht Versicherung. Wir wollen doch nicht dahin zurück, dass wir Investments nur mit Versicherungspolice haben, das ist der falsche Weg. Dann ist die Wachstumsfinanzierung abgeschnitten. Aber der Investor darf eines erwarten: Regeln, die Transparenz und Fairness sichern.

      Thöne: Wer vor zwei Jahren 400 Millionen Euro Marktkapitalisierung hatte, dessen Freefloat kommt ja oft jetzt in der Baisse rein bewertungstechnisch genauso herunter. Er wird dann für diverse Marktteilnehmer einfach uninteressant. Und keiner kann alle 350 Unternehmen des Neuen Markts beobachten, 200 davon stehen sicher nicht im Fokus der Investoren.

      Holtmann: Genau. Und deshalb sagen die US-Großinvestoren: der Neue Markt ist zu unübersichtlich, der Nemax 50 kein Premiumsegment. Da gibt es katastrophale Firmen, ich kann dort nicht investieren. Die sagen aber auch: Wenn es ein Premiumsegment gäbe, würde ich das beobachten und dort auch einsteigen.


      Fickel: Das Problem ist doch, dass die Zusammensetzung des Nemax 50 sich am Börsenwert orientiert. Das ist aber kein Kriterium für die Güte einer Firma. Man müsste einen Katalog mit Qualitätskriterien aufstellen und daraus den Index erstellen.

      Riess: Das ist aber doch die klassische Funktion des Markts. Wir können objektive Kriterien anlegen, aber wenn wir als Börse sagen würden, hier ist ein gutes Unternehmen, dort ein schlechtes, dann würden wir unsere Rolle als neutraler Marktorganisator verlassen.

      Fickel: Aber Sie geben doch Ihren guten Namen für den Index her. Dann kann ihnen doch keiner verbieten, als erste Börse der Welt einen solchen Katalog zu schaffen. Zum Beispiel einen Index mit Unternehmen, die in den letzten zwei Jahren organisch um jeweils 20 Prozent gewachsen sind. Sie sind eine Riesenorganisation und müssen doch mal abseits des Mainstreams denken.

      Riess: Wenn sie die magische Formel haben: Wir machen`s gerne. Die Idee ist gut, aber sie müssen ja wieder von historischen Werten ausgehen, und morgen kann wieder alles ganz anders sein.

      Heise: Wer soll sich eigentlich am Neuen Markt tummeln? Den Institutionellen sind die Volumina zu niedrig, die Privaten haben die Nase voll. Man könnte ein Premiumsegment schaffen. Aber was ist mit den anderen 250 Firmen? Steckt man die in den Keller, wo sie keiner mehr sieht? Wer soll die kaufen?

      Albert: Es gibt doch eine Tendenz, die gerade den US-Investoren entgegenkommt. Die suchen nicht nach einzelnen Aktien, die kaufen gleich die ganzen Firmen. Im Fokus sind die guten Unternehmen, die auf Buchwert oder sogar auf halbem Buchwert notieren. Diese Unternehmen hatten ein Going-Public, dann ein Being-Public, das hat nicht so geklappt, und jetzt gibt`s vielleicht ein Going-Private: Das ist ein Qualitätshinweis für den Markt. Es gibt Firmen, die sind interessant, aber sie sind zu klein und notieren unter Buchwert. Die werden übernommen.

      Fickel: Ja, aber darunter gibt es etliche Aktien, die zu den Hypezeiten an den Markt gekommen sind. Mit dem Geld haben sie sich fit gemacht, und sie haben bis jetzt alle ihre Ziele punktgenau erfüllt. Und jetzt lassen sie sich Übernahmeangebote machen, die zehn Prozent über dem jetzigen Kurs liegen. Da stehe ich dann aber auf und sage: Das ist Abzocke! Da holt sich der Vorstand, erst Geld an der Börse, macht damit das Unternehmen fit und lässt es dann übernehmen, weil er vielleicht keine Lust mehr hat. Und im Hintergrund passiert nämlich Folgendes: Der Vorstand verkauft seine Anteile zum Emissionpreis, aber der Aktionär muss unter dem Emissionspreis verkaufen. Da gehe ich als Anleger dann auf die Barrikaden.

      WamS: Der Neue Markt steht in der Wahrnehmung offenbar vor der Bedeutungslosigkeit. Großanleger wollen nicht kaufen, die Medien berichten lieber über Bayer oder Telekom. Herr Riess, können Sie damit leben?

      Riess: Schon diese Diskussionsrunde widerspricht der Aussage, der Neue Markt sei bedeutungslos. Der Neue Markt ist ein Symbol - auch für die Entwicklung der Aktienkultur. Der Neue Markt hat viel verändert, im Sinne von mehr Transparenz am Kapitalmarkt. Es gibt keine Alternative für die Eigenkapitalfinanzierung junger Wachstumsunternehmen. Wir brauchen das Segment.

      Holtmann: Volkswirtschaftlich war der Neue Markt ein Muss, und für den Anleger ist das Segment auch ein Stück Faszination. Wenn der Neue Markt mein Produkt wäre, dann wüsste ich, wie ich das pflege und dafür kämpfe. Ich würde mich nicht darauf zurückziehen, nur die Firmen in die Pflicht zu nehmen.

      WamS: Ist die Nasdaq Europe eigentlich eine ernsthafte Gefahr für die Deutsche Börse?

      Riess: Die Nasdaq Europe hat die gleichen Probleme wie alle europäischen Wachstumsmärkte und wird darüber hinaus von den Unternehmen kaum als IPO-Plattform angenommen. Mit dem Neuen Markt haben wir den größten und liquidesten Wachstumsmarkt in Europa. Er läuft auf dem Xetra-System, das in 16 Ländern bei über 400 Marktteilnehmern verbreitet ist. Und von allen europäischen Ländern haben wir die strengsten Transparenzregeln.

      Fickel: Europa braucht ein Gegengewicht zur Nasdaq in den USA. Noch hat die Deutsche Börse die Chance, bei der Europäisierung dieser Fortschritts- und Technologiebörse die Vorreiterrolle zu übernehmen. Sie darf sich das nicht aus der Hand nehmen lassen. Tut sie das, stehen die Chancen für die Nasdaq Europe gut, das zu übernehmen.

      WamS: Was sind Ihre Hoffnungen für die nächste Zeit?

      Heise: Ich habe zwei Hoffnungen: Der Markt muss wieder anspringen, dazu bedarf es auch guter Neuemissionen, die dann erst einmal für grundlegend bessere Stimmung sorgen. Und danach dürfen wir keine Übertreibung nach oben mehr sehen.

      Thöne: Fakt ist bei allen Diskussionen: Wenn es den Neuen Markt nicht gäbe, müsste man ihn erfinden. Alle Marktteilnehmer sind aufgefordert, so viel Transparenz wie möglich zu schaffen, auch wenn es nicht gesetzlich geregelt ist.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 18.08.01 23:32:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      Warten auf die Nasdaq

      Fondsmanager Seregni: "Von den Pennystocks am Neuen Markt laufen viele Gefahr, die Sonne des Börsen-Aufschwungs nicht mehr zu erleben"

      Von Lukas Christiansen

      Berlin - Das Jahr 1997 beendete der Nemax All-Share Index mit 1.000 Punkten. Sein All-Time-High erreichte er am 10. März 2000 bei 9666 Punkten. Kaum eineinhalb Jahre später bewegt sich der Nemax wieder um seinen Start-Stand. Ein günstiger Zeitpunkt für den Einstieg in einen Nemax-Fonds?
      "Von den Pennystocks am Neuen Markt laufen viele Gefahr, die Sonne des Börsen-Aufschwungs nicht mehr zu erleben", sagt Carlo Seregni. Für den Fondsmanager des Julius Bär Special German Stocks ist der Auslese-Prozess des einstigen Vorzeige-Segments momentan in vollem Gange. "Die Mehrheit der jungen AG`s im Nemax sieht sich aktuell erstmals mit echten, existenzbedrohenden Problemen konfrontiert", sagt Seregni, der vor wenigen Monaten als Nachfolger des Dauer-Optimisten Kurt Ochner das Management übernommen hat. Bis dato hätten konzerninterne Fehler die Kurs-Performance gedrückt, und jetzt würden die Kurse vieler Nemax-Aktien voll vom Konjunktur-Abschwung getroffen.

      Konnten viele der Titel in der Vergangenheit fast unabhängig vom eigenen Geschäftsmodell und der Bilanz profitieren, nur weil der Index nach oben schnellte, haben sie zurzeit in vergleichbarem Ausmaß unter der Nemax-Zugehörigkeit zu leiden. Für die etwa 30 Fonds, die mehr als die Hälfte ihres Portfolios in den Markt der Hoffnungen investierten, ist längst die Leidenszeit angebrochen: 70 Prozent Minus binnen zwölf Monaten sind nicht etwa die Horror-Performance des schlechtesten Nemax-Fonds - sondern schlicht der Durchschnitt der vier größten Fonds, die in dieses Segment investieren.

      Laut einer aktuellen Studie der Münchner Rating-Agentur FondsConsult pendeln die vier größten Fonds des Index aktuell um diese "Minus-70-Prozent-Marke": DWS Euroland Neue Märkte, Julius Bär Special German Stocks, Invesco Neue-Märkte-Fonds und UBS Equity Fund - New Markets (nicht in der Tabelle, weil erst seit elf Monaten am Markt). Diese vier Portfolios bündeln aktuell etwa 80 Prozent des Fonds-Volumens, das am Neuen Markt investiert ist - etwa eine Milliarde Euro. Eine Summe, die der Julius-Bär-Fonds zu seinen Hochzeiten schon allein erreichte.

      "Auffällig ist, dass die Mittelabflüsse aus den Nemax-Fonds eher gering sind", sagt Michael Schmidt, Geschäftsführer von FondsConsult. Im ersten Halbjahr 2001 hatten 14 Fonds, die mehr als die Hälfte ihres Kapitals in Nemax-Titel investierten, im Schnitt nur sieben Prozent Mittelabflüsse zu verzeichnen. Ob dies auf das Vertrauen der Anleger in die Aktien zurückzuführen ist, sei dahingestellt. Denn "ein negativer Aspekt könnte sich künftig stark auswirken", sagt Schmidt. "Viele Anleger warten nur darauf, ihre Nemax-Positionen wenigstens zum Einstandspreis wieder zu veräußern. Diese Strategie könnte einen Aufwärtstrend des Index künftig stark bremsen."

      Als Alternative böte sich das amerikanische Pendant Nasdaq an. Julius Bär Fondsmanager Seregni: "Die meisten Nasdaq-Aktien sind bereits wesentlich länger am Markt etabliert als die Nemax-Aktien - die US-Investoren vertrauen diesen börsenkrisenerprobten, älteren Aktien mehr als die Nemax-Investoren ihren Titeln." Schlussfolgerung: Erst wenn die Nasdaq wieder Anleger-Vertrauen schafft, hat der Nemax Chancen auf nachhaltige Kursgewinne.

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 18.08.01 23:35:37
      Beitrag Nr. 3 ()
      Bittere Pillen für die Aktienmärkte

      Viele Banken blicken skeptisch in die Zukunft. Die Wende zum Besseren soll erst zum Jahresende kommen

      Von Karl-Heinz Möller

      Berlin - Es ist wie verhext. Kaum erholen sich die Märkte, breitet sich ein neues Virus aus. Selbst bisher als nahezu immun eingestufte Aktien sind gefährdet, siehe Bayer. Die Infektion, die den Pharmakonzern erwischt hat, bereitet nicht nur den direkt Betroffenen heftige Kopfschmerzen. Anleger brauchen viel Aspirin, um mit anzusehen, wie ihr Vermögen dahinschmilzt. Nach dem Vermarktungsstopp von Lipobay war der Bayer-Kurs um mehr als ein Fünftel eingebrochen.
      Fast schon regungslos liegt die deutsche Konjunktur auf dem Krankenbett. Während die 16 Banken, die an der monatlichen Finanzprognose von Südprojekt und WELT am SONNTAG teilnehmen, noch zum Sommeranfang an einen baldigen Heilungsprozess glaubten, sind sie skeptischer geworden: Bis Februar 2002 sehen die Finanzinstitute den Dax nur noch auf rund 6.300 Punkte steigen. Makroökonom Rolf Schneider von der Dresdner Bank sagt, dass - neben den erheblichen negativen außenwirtschaftlichen Einflüssen - die binnenwirtschaftliche Komponente kräftig an der Schwäche beteiligt sei. Investitionen der Unternehmen würden zurückgestellt, und Sondereffekte wie Ölpreis und Tierkrise hätten bei den privaten Haushalten die Wirkung der Steuerreform verpuffen lassen. Schneider: "Erst ganz am Ende des Jahres wird sich die Situation etwas entspannen." Eine niedrige Inflationsrate sorge für eine Stärkung der Kaufkraft und für Spielräume bei den Zinsen. Die Volkswirte der Dresdner schätzen die Entwicklung dennoch vorsichtig ein und sagen für den Dax im Februar 2002 einen Stand von 5.500 Punkten voraus.

      Seine ursprüngliche Prognose gerade nach unten korrigiert, hat das Aktienresearch der HypoVereinsbank. 1,2 Prozent Wirtschaftswachstum lautet die aktuelle Vorhersage für das laufende und 1,9 Prozent für das kommende Jahr. Die Münchner vermissen die bisher erhoffte Dynamik der US-Wirtschaft im zweiten Halbjahr und rechnen mit erneuten Revisionen bei den Gewinnschätzungen. Parallel dazu tritt für Tammo Greetfeld von der HypoVereinsbank ein anderer Aspekt in den Vordergrund: "Viele Aktienmärkte haben wichtige Unterstützungslinien erreicht oder teilweise durchbrochen. Das Risiko, dass die Märkte bis Oktober weiter zur Schwäche neigen, ist gegeben." Als Konsequenz daraus halten es die Strategen der HypoVereinsbank für möglich, dass auch der Dax sich bis in den Bereich um 5.000 Punkte korrigieren kann. Erst im vierten Quartal würden Frühindikatoren wie der Info-Geschäftsklima-Index die Wende einläuten. Den Dax erwarten die HVB-Analysten im Februar 2002 bei 5.900 Punkten. Angesichts der Risiken seien innerhalb der Branchenallokation Telekommunikation und Technologie von übergewichten auf neutral gestellt worden, bevorzugt werden derzeit Branchen wie Energie, Versorger und Handel.

      Hoffnungen auf eine schnellere Erholung haben die Ökonomen der BHF-Bank. Im "Trommelfeuer der schlechten Meldungen" weist Anlage-Stratege Kai Franke darauf hin, dass die Stimmung eigentlich in einem verzerrten Verhältnis zur Realtität stehe: "Wenn eine Börse so viele negative Nachrichten seit Jahresanfang verkraften muss und dabei wie der Dow Jones nur um 3,5 Prozent fällt, steckt in dieser Wahrnehmungslücke eine Chance." Das monetäre Umfeld mit einer expansiven Notenbankpolitik werde dem Dow-Jones-Index einen Schub von rund zehn Prozent geben und im Februar 2002 auf etwa 12.000 Punkten hieven - die optimistischste Beschreibung der Zukunft in dieser Finanzprognose.

      Wie die Doktoren der Weltkonjunktur die Lage einschätzen, wird die Finanzwelt bereits diese Woche erfahren, wenn im Offen-Markt-Ausschuss der Chef der US-Notenbank Alan Greenspan seine Strategie offenbart. Für viele Experten ist die Sache schon klar: Zinssenkung um mindestens 0,25 Basispunkte.

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 18.08.01 23:36:45
      Beitrag Nr. 4 ()
      Schön, und wer soll das jetzt alles lesen :confused:

      Heute is Samstag! ;)
      Avatar
      schrieb am 18.08.01 23:37:47
      Beitrag Nr. 5 ()
      Kampf dem Pessimismus

      Politiker kritisieren, dass die Wirtschaft ihre Lage schlechter redet, als sie wirklich ist. Das verstärke nur den Abschwung


      Stan und Olli sind wie Wirtschaft und Politik. Zieht der eine nach unten, fallen beide in den Abgrund
      Foto: Cinetext
      Von Cornelia Schmergal

      Berlin - Politiker von Bundesregierung und Opposition haben die Wirtschaft aufgefordert, kein düsteres Bild der deutschen Wirtschaft zu zeichnen. In Gesprächen mit WELT am SONNTAG appellierten sie an die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmer in Zeiten des konjunkturellen Abschwungs.
      Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) sagte: "Ich habe an die Unternehmen, insbesondere an die Verbände, die Bitte, dass sie damit aufhören, permanent alles schlecht zu reden. Wenn die Lage in Deutschland so katastrophal sein soll, frage ich mich, warum wir auf dem Weltmarkt so große Erfolge haben." Im ersten Halbjahr 2001 sei der Außenhandel um über elf Prozent gewachsen.

      "Die Psychologie hat einen enormen Einfluss", so Müller weiter. Ständiges Schlechtreden erzeuge Verunsicherung: "Der Verbraucher glaubt, es sei besser zu sparen als zu konsumieren. Der Investor meint, es sei besser, abzuwarten, bis Investitionsprämien gezahlt werden. Damit verlangsamt sich auch das Wachstum."

      Unternehmen sollten überlegen, welche Forderungen an den Staat gerechtfertigt seien und welche nur bemänteln sollten, dass die Unternehmen selbst manchmal zu bequem seien. "Wenn der Staat sparsamer ist und sich aus Aufgaben zurückzieht, kann er im Gegenzug die Steuern senken. Dann muss die Wirtschaft aber auch wieder mehr Aufgaben übernehmen", sagte Müller.

      Auch Kabinettskollege Walter Riester (SPD), Bundesarbeitsminister, fordert zum Durchhalten auf: "Die mittelfristige Perspektive bleibt gut. Deswegen empfehle ich den Unternehmen, unter dem Eindruck der vorübergehenden Eintrübung nicht ihre Investitionen zurückzustellen und Neueinstellungen aufzuschieben, sondern die guten Chancen zu nutzen."
      Joachim Poß, Vizechef der SPD-Fraktion und Finanzexperte, warnte, dass die Art und Weise der Standort- und Steuerdiskussion eine negative psychologische Wirkung habe und damit Investitionen verhindern könne. "Einen solchen Pessimismus geben die Fundamentaldaten aus der Wirtschaft einfach nicht her." Forderungen, bei der Steuerreform noch einmal draufzusatteln, seien von Bund, Ländern und Kommunen finanziell nicht zu erfüllen. "Außerdem bin ich fest davon überzeugt, dass Ende nächsten Jahres die wirtschaftliche Entwicklung wieder deutlich über zwei Prozent liegen wird." Derzeit sorgen sich die Politiker vor allem um den Arbeitsmarkt. SPD-Fraktionsvize Franz Thönnes forderte, es gelte für die Unternehmen nun, die Vereinbarung aus dem Bündnis für Arbeit umzusetzen. "Flexibilisierungsmöglichkeiten nutzen, Überstunden reduzieren, Teilzeitangebote ausweiten und in Qualifizierung investieren."

      Was den Liberalen indes Sorge bereitet, ist die Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung zu Beginn des nächsten Jahres. FDP-Fraktionsvize Rainer Brüderle appellierte an Banken und Einzelhandel, "ihrer Verantwortung bei der Euro-Umstellung gerecht zu werden. Die Umstellung darf auf keinen Fall zu Preissteigerungen oder höheren Bankgebühren genutzt werden. Das würde die Teuerung in Deutschland noch zusätzlich wieder anheizen."

      PDS-Fraktionschef Roland Claus forderte indes die Banken auf, auch Existenzgründern und Kleinunternehmern Kredite zu gewähren. "Oft ist es leichter, einen 40-Millionen-Kredit von der Bank zu bekommen als einen über 40.000 Mark."

      Mit Forderungen an die Wirtschaft will die Union sich lieber zurückhalten. So sagte CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer, es sei schließlich die Politik, die dringend durchgreifende Reformen umsetzen und damit positive Rahmenbedingungen schaffen müsse. Allerdings sei es für die Politik schwerer geworden, Entscheidungen im Sinne der Wirtschaft zu befördern. Meyers Rat: "Die Unternehmer sollten am Standort Deutschland festhalten und alles unternehmen, um Auslagerungen und Verlegungen von Unternehmensteilen ins Ausland zu vermeiden." Denn die Akzeptanz des Wirtschaftssystems hänge auch vom vielfältigen Engagement der Unternehmen in Deutschland ab. "Sie sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein. Ohne Zweifel gehört dazu derzeit viel Durchhaltevermögen", so Meyer.

      Und Unions-Fraktionschef Friedrich Merz ergänzte: "Die Unternehmen brauchen keine Ratschläge von der Politik. Sie können ihre Situation selber am besten einschätzen." Vielmehr sei es angebracht, dass eine Regierung den Unternehmen zuhöre und deren Ratschläge befolge.

      mfg derda50

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      Avatar
      schrieb am 18.08.01 23:42:54
      Beitrag Nr. 6 ()
      Am Rande der Rezession?

      Börsianer warten gespannt auf deutsche BIP-Zahlen - Börsenbrief aus London

      Von Thomas Mayer

      Am kommenden Donnerstag steht in Deutschland die Veröffentlichung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das zweite Quartal an. Die Bundesbank hat in der abgelaufenen Woche die Erwartung geäußert, dass das Wachstum im zweiten Quartal stagnierte, aber auch ein leichter Rückgang zum Vorquartal kann nicht ausgeschlossen werden. Wäre dies der Fall, stünde Deutschland mit einem Bein in der Rezession, die dann eingetreten ist, wenn das reale, saison- und kalenderbereinigte Bruttoinlandsprodukt in zwei aufeinander folgenden Quartalen gesunken ist. Noch gibt es Hoffnung, dass nach Stagnation oder Rückgang das BIP sich im dritten Quartal wieder etwas erholen wird.
      Oft wird der Rückgang der ausländischen Nachfrage als Ursache für die gegenwärtige Wachstumsschwäche in Euroland angeführt. Vor allem Deutschland, so ein beliebtes Argument, sei besonders vom Einbruch des Wachstums in Asien und Amerika betroffen. Deshalb könne man nur abwarten und hoffen, dass sich die weltwirtschaftliche Lage bald wieder verbessern wird.

      Die Daten widersprechen jedoch der These von der importierten Wachstumsschwäche. Schon im ersten Quartal fiel das Importwachstum stärker als das Wachstum der Exporte, so dass das BIP-Wachstum von einem positiven Außenbeitrag profitieren konnte. Auch im zweiten Quartal blieb das Wachstum der Güterexporte mit knapp zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr stark und stützte damit wieder das BIP-Wachstum. Dagegen blieb im ersten Quartal der aufgrund der Steuersenkungen erwartete Konsumaufschwung aus, und die Bauinvestitionen brachen ein. Bauproduktion und Einzelhandelsumsätze im zweiten Quartal weisen auf eine Stabilisierung der Nachfrage hin, lassen aber keine Erholung erkennen.

      Wesentlicher Grund für die enttäuschende Entwicklung des Konsums zu Beginn des Jahres war der Anstieg der Energie- und Nahrungsmittelpreise, der das Wachstum der Realeinkommen gebremst hat. Zudem dürften die Zinssteigerungen in den Jahren 1999 und 2000 zu der Schwäche der Bauinvestitionen beigetragen haben. Mit dem Abklingen dieser Belastungsfaktoren verbessern sich die Voraussetzungen für eine Belebung der Inlandsnachfrage.

      Tatsächlich ist die Inflationsrate von ihrem letzten Spitzenwert von 3,5 Prozent im Mai auf 2,6 Prozent im Juli gefallen, und die Geldmarktzinsen liegen gegenwärtig dank der EZB-Zinswende im Mai um beinahe einen halben Prozentpunkt unter ihrem Wert zu Jahresanfang. Ein weiterer Rückgang von Inflation und EZB-Zinsen in den kommenden Monaten ist recht wahrscheinlich, insbesondere dann, wenn sich die jüngste Erholung des Euro als dauerhaft erweisen sollte.

      Dennoch bleiben Risiken für den weiteren Verlauf der Konjunktur. So könnte erstens ein stärkerer Anstieg der Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten die Konsumenten verunsichern und sie veranlassen, Einkommenszuwächse zu sparen anstatt zu konsumieren. Zweitens könnte eine zu abrupte Korrektur der Wechselkurse die Investitionen und die Beschäftigung drücken. Ein stärkerer Euro kann bei der notwendigen Verlagerung der Wachstumskräfte von der Export- zur Konsumnachfrage helfen. Sollte der Euro jedoch wegen eines Kollapses des Dollars überschießen, könnten fallende Unternehmensgewinne zu Investitionskürzungen und Entlassungen führen. Die beste Versicherung gegen diese Risiken wären wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Steigerung der Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 18.08.01 23:46:37
      Beitrag Nr. 7 ()
      Europas Aufholjagd geht bis 2028

      Der wirtschaftliche Aufschwung vergrößerte den Vorsprung der USA

      Berlin guz - Der Aufschwung der USA hat den Vorsprung der Staaten vor Europa dramatisch vergrößert. Selbst wenn die Wirtschaft der EU-Länder künftig jedes Jahr um 0,5 Prozentpunkte stärker wachsen würde als die der Vereinigten Staaten, wäre der seit 1992 entstandene Rückstand erst im Jahr 2028 wettgemacht. Das berechnete der Internationale Währungsfonds (IWF).
      Besonders lange würde die Aufholjagd Deutschlands dauern: Das Land hat gegenüber den USA noch stärker an Boden verloren als der EU-Durchschnitt und bräuchte deshalb bis 2039, um wieder den alten Abstand herzustellen.

      1,3 Billionen Dollar Wirtschaftskraft sind den Europäern durch den US-Vorsprung allein im Jahr 2000 verloren gegangen. Das entspricht etwa dem Bruttoinlandsprodukt Italiens, stellte der Währungsfonds fest.

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 19.08.01 01:46:36
      Beitrag Nr. 8 ()
      Es ist Samstag Nacht und schon ziemlich spät - deshalb kein langes Posting.

      Folgende (rhetorische) Frage: Sind die Deutschen oder auch andere Europäer weniger tüchtig als die Amerikaner?

      Und weiter gefragt:

      In den zwei Jahrzehnten vor dem ersten Weltkrieg und auch in den zwanziger Jahren haben deutsche Wissenschaftler weit überproportional viele Nobelpreise errungen - heute nicht mehr. Warum?

      In den 50er und 60er Jahren gab es das sogenannte Wirtschaftswunder bei uns - was geschah in den 3 Jahrzehnten danach?


      Ich möchte mit diesen Fragen Grundsätzliches anstoßen, wie wohl zu merken ist.
      P.S.: Wer dominiert den IWF, und wer stellt die genannten Berechnungen an?


      Gruß
      Avatar
      schrieb am 19.08.01 08:16:34
      Beitrag Nr. 9 ()
      Danke derda50 für die sehr interssanten Beiträge. Ich habe mich gefreut. Nur sowas macht dieses Board lesenswert und auch nützlich.

      Leider scheinen einige User dieses Niveau nicht mitzubringen. Vielleicht wären sie in einem Autotuningboard vielleicht besser aufgehoben. :(

      Stock Rave
      Avatar
      schrieb am 19.08.01 12:42:04
      Beitrag Nr. 10 ()
      @Stock Rave,

      gern geschehen.
      Ich kann Dir nur zustimmen und wünsche allerseits noch einen schönen Sonntag und eine erfolgreiche Woche.

      derda50
      Avatar
      schrieb am 19.08.01 13:09:50
      !
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      Avatar
      schrieb am 19.08.01 13:14:13
      Beitrag Nr. 12 ()
      ... wenn die deutsche Wirtschaft so gut ist, dann Frage ich
      mich warum das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr vermutlich
      nur 1,5 % (oder weniger) betragen wird und wir auf dem
      Arbeitsmarkt auf eine neue Massenarbeitslosigkeit zu-
      steuern.

      Gruß Poet

      Denk ich an Deutschland in der Nacht, ...
      Avatar
      schrieb am 19.08.01 17:01:13
      Beitrag Nr. 13 ()
      up
      Avatar
      schrieb am 19.08.01 17:11:11
      Beitrag Nr. 14 ()
      Sonntag, 19.08.2001, 13:59
      Politiker fordern Optimismus in Wirtschaft
      BERLIN (dpa-AFX) - Politiker von Bundesregierung und Opposition haben die Wirtschaft aufgefordert, kein düsteres Bild der deutschen Wirtschaft zu zeichnen. In Gesprächen mit der Zeitung "WELT am SONNTAG" appellierten sie an die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmer in Zeiten des konjunkturellen Abschwungs.

      Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) sagte der Zeitung: "Ich habe an die Unternehmen, insbesondere an die Verbände, die Bitte, dass sie damit aufhören, permanent alles schlecht zu reden. Wenn die Lage in Deutschland so katastrophal sein soll, frage ich mich, warum wir auf dem Weltmarkt so große Erfolge haben." Im ersten Halbjahr 2001 sei der Außenhandel um über elf Prozent gewachsen.

      Auch Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) forderte zum Durchhalten auf: "Die mittelfristige Perspektive bleibt gut. Deswegen empfehle ich den Unternehmen, unter dem Eindruck der vorübergehenden Eintrübung nicht ihre Investitionen zurückzustellen und Neueinstellungen aufzuschieben, sondern die guten Chancen zu nutzen." SPD-Finanzexperte Joachim Poß rechnet bis Ende nächsten Jahres wieder mit einer wirtschaftlichen Entwicklung von mehr als zwei Prozent.

      CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer sagte der Zeitung, die Politik müsse positive Rahmenbedingungen schaffen. Von den Unternehmen forderte er, Auslagerungen von Firmenteilen ins Ausland zu vermeiden./DP/rh



      info@dpa-AFX.de

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 19.08.01 17:13:03
      Beitrag Nr. 15 ()
      Sonntag, 19.08.2001, 14:05
      ROUNDUP: Wirtschaftsforscher und Gewerkschaft: Nicht in den Abschwung sparen
      BERLIN (dpa-AFX) - Wirtschaftsforschung und Gewerkschaften haben die rot-grüne Bundesregierung vor einer rigiden Sparpolitik und vor einem "Hineinsparen in den Abschwung" gewarnt. Die Arbeitgeber forderten am Wochenende eine Reform der Sozial- und Arbeitslosenhilfe als wichtige Voraussetzung für einen Abbau der strukturellen Arbeitslosigkeit in Deutschland. Trotz der gegenwärtigen Konjunkturschwäche sieht Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) weiter gute Chancen für einen Aufschwung in Deutschland. Die Wirtschaft dürfe nicht "in den Keller" geredet werden, sagte der Kanzler.

      Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) sprach sich dafür aus, noch vor der Bundestagswahl eine Reform der Arbeitsmarktpolitik zu beginnen. In einem Interview des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" sagte Fischer, bezogen auf die Wirtschaftskonjunktur sei die vom Bundeskanzler propagierte "Politik der ruhigen Hand" richtig. Jedoch müsse bei den strukturellen Fragen die Dynamik aufrechterhalten werden.

      Schröder machte erneut deutlich, dass die von der rot-grünen Koalition angestrebte Senkung der Lohnnebenkosten auf unter 40 Prozent nicht auf jeden Fall verwirklicht wird. "Das werden wir nicht um jeden Preis machen", sagte Schröder der "Braunschweiger Zeitung". So könne es nicht das Ziel sein, die Beitragssätze in der Krankenversicherung "koste es, was es wolle, zu senken". Schröder verwies darauf, dass der jahrelange Anstieg der Lohnnebenkosten gestoppt worden und die Koalition auch bei der Absenkung "schon ein Stück vorangekommen" sei. HUNDT WIRFT KANZLER VOR, DEM WIRTSCHAFTSSTANDORT DEUTSCHLAND ZU SCHADEN

      Arbeitgeber-Präsident Dieter Hundt warf dem Kanzler vor, dem Wirtschaftsstandort Deutschland zu schaden. Der dpa sagte Hundt: "Eine Politik der ruhigen Hand, die Reformen aus wahltaktischen Überlegungen aufschiebt, ist kontraproduktiv und schadet dem Wirtschaftsstandort Deutschland."

      Der stellvertretende Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Gerd Nies, bezeichnete es als Fehler, allein auf Ankurbelung der Konjunktur zu setzen. Die Konjunktur sei ein wichtiger Punkt, "aber wir wissen alle, dass die Arbeitslosigkeit erhebliche strukturelle Ursachen hat". Die Arbeit in Deutschland sei absolut konkurrenzfähig. Vielmehr müsse die Binnennachfrage gestärkt werden, etwa durch Lohnsteigerungen. Das "Sparen um jeden Preis" werde nicht zur Lösung der Probleme führen.

      Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsförderung, Klaus Zimmermann, sagte dem Magazin "Focus": "Die Regierung sollte nicht um jeden Preis an Defizitzielen festhalten und in den Abschwung hineinsparen." Der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle, Rüdiger Pohl, nannte das Ziel, die Arbeitslosigkeit auf 3,5 Mio. zu senken, illusorisch. Für eine echte Entlastung am Arbeitsmarkt müsse Deutschland mittelfristig auf einen deutlich höheren Wachstumspfad, sagte er der "Welt am Sonntag".

      SCHRÖDER HEBT STÄRKEN DEUTSCHLANDS HERVOR

      Schröder sagte, trotz des Konjunktureinbruchs in den USA wachse die Wirtschaft stärker als während des US-Aufschwungs in den neunziger Jahren. Zugleich zeigte sich der Kanzler zuversichtlich, dass es bei der Tarifrunde im Frühjahr trotz harscher Drohungen von Gewerkschaften und Arbeitgebern zu Abschlüssen "mit Augenmaß" kommen wird. Schröder sprach von den "großen Stärken" der Volkswirtschaft, etwa die hohe Qualifikation der Beschäftigten, die hohe Produktivität und die Qualität der Produkte.

      Ein Drittel der Menschen in Deutschland beurteilen nach einer Umfrage des Instituts "Infratest dimap" im Auftrag der "Welt am Sonntag" ihre Wirtschaftslage schlechter als beim Amtsantritt von Schröder vor drei Jahren. 33 Prozent sagten "schlechter". 19 Prozent antworteten "besser". 46 Prozent sehen ihre Lage "unverändert"./el/DP/as/rh




      info@dpa-AFX.de

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 19.08.01 17:14:54
      Beitrag Nr. 16 ()
      Sonntag, 19.08.2001, 15:36
      `Handelsblatt`: Bund und Länder verzichten auf Steuereinnahmen
      BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts der Konjunkturflaute sind der Bund und mehrere Länder nach Informationen des "Handelsblatts" bereit, auf eigentlich vorgesehene Steuern zu Lasten der Unternehmen zu verzichten. Es zeichne sich ab, dass die von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) angestrebte Überarbeitung der so genannten branchenbezogenen Abschreibungstabellen nicht wie vorgesehen am 1. Januar 2002 in Kraft tritt, berichtet das Blatt in seiner Montag- Ausgabe. Im Kanzleramt würden Eichels Pläne auch angesichts des bevorstehenden Bundestagswahlkampfs sehr skeptisch beurteilt, erfuhr die Zeitung aus Koalitionskreisen. Ursprünglich sollten durch die neuen Tabellen zusätzlich 1,5 Mrd. DM (767 Mio. Euro) in die öffentlichen Kassen fließen.

      Unter den Bundesländern wachse außerdem die Bereitschaft, auf die anteiligen Einnahmen aus Einkommen- und Körperschaftsteuer zu verzichten, um den Firmen zusätzliche Investitionsanreize zu geben. Niedersachsens Minister Sigmar Gabriel (SPD) sagte der Zeitung: "Wir müssen alles tun, um neue Investitionen zu erleichtern." Gabriel, dessen Land dadurch allein 80 Mio. DM an Steuereinnahmen fehlen werden, habe seine Haltung mit dem nordrhein-westfälischen Regierungschef Wolfgang Clement (SPD) abgestimmt. Auch die Finanzminister von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz hätten gegenüber dem "Handelsblatt" die Aussetzung der Branchen-Tabellen unterstützt./DP/rh



      info@dpa-AFX.de

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 19.08.01 17:22:01
      Beitrag Nr. 17 ()
      @alle.


      Mehr die Grillfeste in der Sonne, als die üblichen Kurseinbrüche sorgen für Belustigung unter den verbliebenen Börsianern in der abgelaufenen Woche. Die Baisse ging munter weiter und der NEMAX-ALL-SHARE-INDEX erreichte am Freitag einen neuen Tiefstand. Mit dem Unterschreiten der 1100 Punkte wurde der historische Stand vom Januar 1998 unterboten. Auch der DAX verlor im Wochenverlauf 4% auf 5222,12 Punkte. Diese Bewegung ist nach wie vor mit der schlechten Stimmung am Gesamtmarkt und der schwachen Gesamtkonjunktur zu begründen.

      Weiter unter Druck gerieten die Aktien der BAYER AG, bedingt durch eine Klagewelle in Verbindung mit Lipobay. Hier ist festzuhalten, das BAYER eindeutig in dem Beipackzettel auf die Nebenwirkungen und Wechselwirkung hingewiesen hat. Auch wurde der Patient darüber aufgeklärt, dass die Kombination von Cerivastatin (Wirkstoff in Lipobay) und Gemfibrozil nicht zu empfehlen ist und zu der tödlichen Muskelschwäche Rhabdomyolyse führen kann. Insofern habe BAYER eine hinreichende Kennzeichnung geleistet, so der Konzern. Vielmehr ist ein Fehlverhalten auf Seiten der Ärzte oder der Patienten nicht auszuschließen. Die Deutsche Telekom belastete nach wie vor den Index. Auch die schwachen Absatzzahlen in der Automobilbranche haben nicht für Begeisterung gesorgt.

      Nichts zu lachen hatten die Aktionäre, die diese Woche in den Werten Parsytec, Asclepion, OnVista, Pro DV Software und auch IVU investiert waren. Die Halbjahreszahlen brachten unerwartete Schocks für die Investoren und mit Kurseinbrüchen bis zu satten 70% wurde die Werte abgestraft. Grund zur Hoffnung gab es am Donnerstag, als die Wirtschaftsdaten aus den USA wenigstens keine Inflationsgefahr und eine leichte Konjunkturverbesserung anzeigten.

      Interessant ist allerdings, dass immer mehr Aktien ein Niveau erreicht haben, dass auch fundamental einen Kauf verlangt. Dennoch zieht die schlechte Stimmung und das immer noch zu hohe Niveau andere Aktien, auch die günstigen Werte, mit nach unten. Am Mittwoch wird der IFO neue Impulse für den Deutschen Markt liefern.

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 19.08.01 17:37:50
      Beitrag Nr. 18 ()
      Auch Schröder macht Druck auf Eichel


      Firmen bleibt weitere Steuerbelastung erspart


      K. KINDERMANN, R. UHLMANN


      Neue Steuerlasten sind Gift für die lahmende Wirtschaft, meinen die Länder, allen voran Niedersachsen und NRW. Kanzler Schröder teilt diese Meinung – auch gegen seinen Finanzminister.


      Bundeskanzler Schröder


      DÜSSELDORF. Den deutschen Unternehmen bleiben weitere Belastungen in Milliardenhöhe durch die Verschlechterung steuerlicher Abschreibungsbedingungen aller Voraussicht nach erspart. Nach Informationen des Handelsblatts zeichnet sich ab, dass die Überarbeitung der so genannten branchenbezogenen Abschreibungstabellen nicht wie vorgesehen zum 1.1.2002 in Kraft tritt. Ursprünglich sollten dadurch 1,5 Mrd. DM zusätzliche Steuereinnahmen in die öffentlichen Kassen fließen.

      Unter den Bundesländern wächst jedoch die Bereitschaft, auf die anteiligen Einnahmen aus Einkommen- und Körperschaftsteuer zu verzichten, um den Unternehmen angesichts der schwieriger gewordenen wirtschaftlichen Lage zusätzliche Investitionsanreize zu geben. Der niedersächsische Ministerpräsident Sigmar Gabriel (SPD) sagte dem Handelsblatt: „Wir müssen alles tun, um neue Investitionen zu erleichtern.“ Gerade der Mittelstand könne mit der Aussetzung der Branchen-Tabellen entlastet werden. „Vor allem Branchen wie der Maschinenbau, Chemie oder Automobilindustrie sind davon betroffen.“

      Bis vor kurzem galt Niedersachsen als Hauptgegner einer Aussetzung der Branchen-Tabellen. Dem Land würden in diesem Fall 70 bis 80 Mill. DM an zusätzlichen Steuereinnahmen fehlen. Umso bemerkenswerter ist der Kurswechsel Gabriels, der seine Linie mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Wolfgang Clement abgestimmt hat. Dieser fordert die Aussetzung der Tabellen mit der Begründung, die eigentlich steuerrechtlich gebotene Verlängerung der Nutzungsdauer für Wirtschaftsgüter sei in der derzeitigen konjunkturellen Lage inopportun. NRW würde laut Finanzministerium auf rund 150 Mill. DM Steuermehreinnahmen verzichten.

      Änderung der Afa-Tabellen ein "Bremsklotz"

      Auch Clement pochte darauf, dass den Unternehmen nun zusätzliche Impulse für eine verstärkte Investitionsbereitschaft gegeben werden müssten. Hintergrund ist, dass in den meisten Firmen bis Herbst dieses Jahres die Investitionspläne für 2002 aufgestellt werden. Wüssten die Firmen, dass die Abschreibungsmöglichkeiten nicht verschlechtert würden, könnte dies jetzt noch Auswirkungen auf das Investitionsverhalten in 2002 haben. Der NRW-Regierungschef plädierte daher dafür, dass Bund und Länder der anhaltenden Unsicherheit der Wirtschaft bei den Branchen-Tabellen ein Ende setzen müssten.

      In dieselbe Richtung geht auch das unionsgeführte Land Baden-Württemberg. Dessen Finanzminister Gerhard Stratthaus (CDU) kritisierte das Verhalten von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD), dessen Haus offiziell immer noch an der geplanten Änderung der Tabellen zum 1.1.2002 festhält. „Das ist Taktiererei, die die Unternehmen verunsichert, und zwar in einer Phase, wo positive Signale gefragt sind“, sagte Stratthaus dem Handelsblatt. Das Festhalten an der Änderung der Tabellen wäre ein „zusätzlicher Bremsklotz“ angesichts einer konjunkturell schwierigen Lage.

      Sein rheinland-pfälzischer Amtskollege Gernot Mittler (SPD) betonte zwar, die Entscheidung für die Überarbeitung der branchenbezogenen Abschreibungstabellen sei grundsätzlich richtig. „Allerdings wurde sie vor dem Hintergrund einer anderen wirtschaftlichen Lage beschlossen“, sagte Mittler dieser Zeitung. „Insoweit habe ich große Sympathie für Clements Vorstoß. Allerdings nur in Richtung einer zeitlichen Verschiebung, nicht einer endgültigen Aussetzung.“

      Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ist dem Vernehmen nach bereit, dem Länder-Wunsch gegen den Willen Eichels entgegenzukommen. Im Kanzleramt würden Eichels Pläne angesichts der Konjunkturflaute und des heranziehenden Bundestagswahlkampfes sehr skeptisch beurteilt, hieß es in Koalitionskreisen. Auch die Wirtschaftspolitiker der SPD-Fraktion stellen sich nach Informationen dieser Zeitung gegen eine weitere Verschlechterung der Abschreibungsbedingungen. Eine Sprecherin Eichels bekräftigte dagegen erneut, dass die Arbeiten an den neuen Branchentabellen fortgesetzt würden.


      HANDELSBLATT, Sonntag, 19. August 2001



      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 19.08.01 22:54:18
      Beitrag Nr. 19 ()
      19.08.2001 Hoffnung ruht auf Alan Greenspan
      Und wieder einmal erlebten Börsianer an den amerikanischen und europäischen Aktienmärkten eine wenig erfreuliche Handelswoche. Negative Unternehmensnachrichten schürten erneut Rezessionsängste. So reduzierte der Automobil-Gigant Ford seine Ertragsaussichten und kündigte darüber hinaus umfassende Stellenkürzungen an. Auch Dell Computer erwartet für das laufende Quartal einen Umsatz-Rückgang. Dies ist umso schmerzhafter, da nicht wenige Anleger einen Aufschwung in der PC-Industrie innerhalb der nächsten Monate prognostizierten. Hewlett Packard konnte mit seinem Quartalsergebnis die Prognosen der Analysten erfüllen, doch in den weiteren Aussichten zeigt sich auch HP sehr verhalten. Und schließlich meldete der Einzelhandelskonzern Gap gute Zahlen zum letzten Quartal, doch die deutlich negativen Aussagen zur weiteren Entwicklung schockierten die Investoren. Der Nasdaq Composite beendete die Handelswoche mit einem Indexverlust von 4,6 Prozentpunkten. Der Dow Jones liegt 1,7 Prozent tiefer als in der Vorwoche und der marktbreite S&P 500 gab 2,4 Prozent in 5 Handelstagen ab. Auch in Deutschland gab es wieder katastrophale Entwicklungen. Zu den großen Verlierern in dieser Woche zählte erneut die ehemalige Volksaktie Deutsche Telekom. Um die Aktienkultur in diesem Land kann es nicht gut bestellt sein. Das Verhalten einiger Großbanken und auch die Mutmaßungen zum Anlegerverhalten der Großaktionäre nehmen schon groteske Züge an. Was soll ein mutiger Kleinaktionär davon halten, wenn sein Erspartes zum Spielball einiger Machtzentren reduziert wird? Ähnlich zu werten ist die Entwicklung beim Finanzdienstleister MLP. Von vielen Experten wurde der Wert in den letzten Jahren zum Vorzeigeunternehmen der Deutschen Wirtschaft hochgelobt. Die Belohnung folgte in der Aufnahme in den Dax. Kaum dort angelangt, heißt es plötzlich, der Wert sei doch eigentlich viel zu teuer und es sei kein Wunder, dass die Aktie in die Hände von Hedgefonds und Berufszocker gerät. Auf was kann der Anleger noch vertrauen? Immerhin handelt es sich um einen Titel aus dem illustren Kreis der 30 Dax-Werte. Und Bayer schließlich, von vielen als eine der wenigen resistenten Werte in schwierigen Börsenzeiten wie diesen eingestuft, erlebt ein Fiasko ohnegleichen. Die weltweiten Todesfälle um die Lipobay-Einnahme und damit verbundene Klagen seitens Geschädigter lösten massive Verkäufe aus. Hoffnung besteht nun im Verkauf der Pharma-Sparta oder einem Joint Venture. Im Markt kursieren Gerüchte über Interessenten aus der Schweiz und England. Genannt werden hier Novartis, Roche und Bristol-Myers-Sqibb, die für ihre aggressive Expansions-Politik bekannt sind. Insgesamt haben die amerikanischen Unternehmen im 2. Quartal im Vergleich zum Vorjahr 17% weniger Ertrag erzielt. Und im Moment besteht keine Aussicht auf eine Verbesserung der Situation. So ist es kein Wunder, dass Optimisten aktuell kein Gehör geschenkt werden. Welche Faktoren sprechen für eine Trendwende? So spricht z. B. der weltgrößte Ausrüster von Halbleiter-Werten Applied Materials von einer Bodenbildung und erwartet in den nächsten Monaten einen deutlichen Aufschwung. Nur den Zeitpunkt der Wende kann niemand nennen. An der Konjunkturfront gibt es positive Meldungen aus dem Immobilien-Sektor. Die Zahl der Neubauten nimmt weiter zu und das Verbraucher-Vertrauen bleibt stabil. Die Liquidität ist weiterhin sehr hoch. Immense Gelder sind im Geldmarktsektor geparkt oder werden in den Rentenmarkt umgeschichtet. Die Zahl derjenigen, die eine länger anhaltende Krise erwarten, nimmt zu. Inflationsgefahren sind kaum vorhanden. Ein sehr wichtiger Punkt. Somit ist die Tür für weitere Zinssenkungen weit offen und die Hoffnungen ruhen nun auf Alan Greenspan. Die FED tagt am Dienstag und es wird die 7. Zinssenkung in diesem Jahr erwartet. Sollte sich die FED zusätzliche Reduzierungen der Leitzinsen offen halten, besteht eine berechtigte Hoffnung für eine freundliche Woche an den Aktienmärkten.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 19.08.01 22:59:57
      Beitrag Nr. 20 ()
      "Die jüngsten Bewegungen am Devisienmarkt sind nicht normal"

      Starker Yen schickt die Aktienkurse in Japan weiter auf Talfahrt

      Tokio - Der unerwartet starke Anstieg des Yen gegenüber dem Dollar fordert drastische Maßnahmen: Mehrere Beamte des japanischen Finanzministeriums haben vorzeitig ihrem Urlaub abgebrochen, um das Schlimmste an den Aktienmärkten zu verhindern. Bisher allerdings vergebens. Der starke Yen schickte den Nikkei-Index am Freitag in Richtung eines 17-Jahres-Tiefs. Bereits zum Wochenbeginn markierte das mit Technologie-Titeln überfrachtete Marktbarometer mit 11477,56 Punkten den tiefsten Schluss-Stand seit Dezember 1984.
      Der hemdsärmlig in die Hauptstadt geeilte "Mister Yen" Japans, Vize-Finanzminister Haruhiko Kuroda, intervenierte schon Freitag morgen: "Die jüngsten Bewegungen am Devisenmarkt sind nicht normal." Das Finanzministerium werde angemessen handeln, falls dies nötig erscheine.

      Die am Dienstag von Notenbankchef Masaru Hayami verkündete Lockerung der Geldpolitik - auf einem Tagesgeld-Zinsniveau von null Prozent wird der Bargeldumlauf erhöht - hatte dem Aktienmarkt bislang nur einen Tag Verschnaufpause eingebracht. Trotz der schwachen Zinsen, zeigt der Yen Muskeln. Wenn das so weiter geht, könnten Wettbewerbsfähigkeit und Erlöse der japanischen Exportindustrie leiden, argwöhnen Tokios Börsianer.

      Diese Entwicklung ließ auch Zembei Mizoguchi, im Ministerium Chef der Abteilung "Internationale Finanzen", die Koffer schneller wieder einpacken als geplant. Zur Schwächung des Yen griff Mizoguchi - zurück in Tokio - nach starken Worten, charakterisierte die jüngsten Kursentwicklungen am Devisenmarkt als "spekulativ und exzessiv".

      Die Ex-Urlauber des Finanzministeriums haben nur einen eingeschränkten Erfolg verbuchen können: Zwar stabilisierte sich der Dollarkurs in Tokio deutlich über 120 Yen. In den vergangen drei Tagen zuvor war der Dollar etwa drei Yen gefallen. Das war zwar noch keine atemberaubende Talfahrt, doch für den Yen bedeutete das im Umkehrschluss immerhin ein Zwei-Monats-Hoch.

      Mahnend erhob Kuroda zum Wochenschluss die Stimme, die Märkte sollten doch gefälligst den Regeln gehorchen. Wenn der Yen kurzfristig null Prozent bringt und die Notenbank sogar inflationstreibend die Geldmenge erhöht, ist die jüngste Yen-Stärke dem Vize-Finanzminister unerklärlich. "Die Märkte sollten auf die fundamentalen Daten achten", sagte Kuroda. Einen Tag zuvor hatte Notenbank-Chef Hayami versucht, die jüngste Yen-Stärke gelassen zu nehmen. Er analysierte schlicht, dass der anziehende Yen-Kurs durch die Schwäche des Dollars zu erklären sei. bew

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 19.08.01 23:01:55
      Beitrag Nr. 21 ()
      Investoren bekommen keine Geschenke mehr von der Börse

      Kolumne

      Von Marc Faber

      Während des Zweiten Weltkriegs landeten amerikanische Truppen auf den abgelegenen und von der modernen Zivilisation unberührten südpazifischen Inseln. Innerhalb kürzester Zeit bauten die Amerikaner auf diesen Inseln, deren Bevölkerung beinahe in der Steinzeit lebte, gewaltige Landepisten für ihre Luftwaffe. Man kann sich ungefähr vorstellen, mit welchem Staunen die einheimische Bevölkerung reagierte, als plötzlich am Himmel riesige drachenförmige und laute Maschinen auftauchten, die dann landeten und bisher unbekannte Güter wie Alkohol, Coca-Cola-Flaschen, Zigaretten, medizinische Mittel und allerlei Lebensmittel mitbrachten und unter den Einwohnern verteilten. Ganz unerwartet hatten plötzlich diese gottverlassenen Inseln die große Lotterie gewonnen. Von nun an würden deren Einwohner, in alle Zukunft, dank der Kriegswirtschaft und dem regelmäßig eingeflogenen, reichhaltigen Nachschubmaterial ein Luxusleben genießen.
      Allerdings, die Boomzeit dauerte nicht lange an. So, wie die großen fliegenden Drachen plötzlich erschienen waren, verschwanden sie beinahe über Nacht, als der Krieg 1945 zu Ende war. Mit dem Ende des Krieges verschwanden dann auch alle Güter, die diesen verarmten Inseln einen genussreichen Moment an der Sonne gebracht hatten, ebenso geheimnisvoll, wie sie gekommen waren. Nur was geschah danach?

      Die einheimischen Stämme, die auf diesen Inseln wohnten, glaubten fest daran, dass die großen Flugzeuge früher oder später wieder zurückkehren würden, und deshalb bauten sie landepisteähnliche Gebilde, zündeten in der Nacht Feuer auf der Seite dieser langen Grasstreifen und bauten sogar hohe Hütten, in denen jemand, mit Bambusstäben auf dem Kopf, welche Antennen darstellten, sitzen musste - der Flugverkehrskontrolleur -, und warteten geduldig auf das Wiederauftauchen der amerikanischen Flugwaffe und der vielen Geschenke. Auf der Insel Tammu gibt es sogar eine wöchentliche Cargo-Kult-Zeremonie, welche mit Tänzen und Gebeten gefeiert wird und unter der Aufsicht des Propheten "John From" (wie John from America) steht.

      Natürlich kamen die großen Flugzeuge nie zurück - so wenig, wie der Nasdaq in absehbarer Zeit (oder je) wieder auf 5000 oder der Neue Markt auf 8000 Punkte klettern wird. Und man mag zwar über die Naivität der Cargo-Kult-Angehörigen lachen. Aber es ist ebenso erstaunlich, wie viele Analysten und Strategen tagtäglich, seitdem die High-Tech-Aktien von ihren Höchstständen im letzten Frühling im rapiden Tempo eingebrochen sind, immer noch eine gewaltige Erholungsphase voraussagen.

      Ebenso wenig werden die gewaltigen Haussen an den amerikanischen und europäischen Börsen, welche die Anleger in den neunziger Jahren genossen haben, bald zurückkommen, denn die Unternehmensgewinne werden noch längere Zeit unter Druck stehen und somit die Börsen weiter schwächen. Zudem werden sich in Amerika die aus dem Ausland stammenden Kapitalflüsse, welche das Wirtschaftswachstum in den letzten Jahren mitfinanziert haben, verringern. Die Folge: Das Wirtschaftswachstum wird in den nächsten Jahren enttäuschend ausfallen, und der Dollar wird sich - möglicherweise stark - abschwächen. Die Zeit für Geschenke ist auch für Anleger vorbei.


      mfg derda50
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      schrieb am 20.08.01 08:55:19
      Beitrag Nr. 22 ()
      .
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 09:11:43
      Beitrag Nr. 23 ()
      20.08.2001 09:00:00: DOW JONES - Hochexplosiv!
      Wochen-Analyse DOW JONES - Hochexplosiv! Stand: 17. August 2001 Wochenschlusskurs: 10.240 Punkte Anmerkung: Da wir den DOW aktuell als Schrittgeber für die anderen Indizes einschätzen, ist diese Analyse am ausführlichsten. Die Serie der Intraday-Bullenfallen hat sich in der letzten Woche, wie erwartet, variantenreich fortgesetzt, nahezu auf eine unerträglich quälende Weise, weil auch kurzfristige Bärenfallen eingebaut wurden. Formationstechnisch ist das ca. 3-monatige Broadening Wedge intakt geblieben. Im Tageschart ist der Index in das vorletzte Woche neu gebildete, bärische Fächerelement zurückgefallen und schloss auf dessen Unterkante. Der Bereich um die 10.200 stellt zur Zeit eine Unterstützungszone dar, welche als extrem stark zu werten ist. Dort verläuft eine ultralangfristige Trendlinie, ca. 19 Jahre alt, und eine starke, ca. 3-jährige Horizontalunterstützung. Nach oben gibt es aber im Bereich um die 10.500 Punkte ähnlich stark einzuschätzende Widerstände aus unterschiedlichen Trendlinien und GDL`s! Der Index ist folglich innerhalb des Bereiches von 10.200 und 10.500 eng "eingeschlossen". Innerhalb des Broadening Wedge hat sich ein mehrwöchiges, fallendes Dreieck ausgebildet, dessen Oberkante mit dem letzten relativen Hoch ein zusätzliches Stück abgesackt ist. Die enge Eingrenzung für den Kursverlauf dürfte sich bald in einer heftigen Ausbruchsbewegung "entladen", ähnlich stark, wie zuletzt im März. Die Frage ist nur, in welche Richtung? Erster Ansatz für diese Überlegungen sind - neben den o.g. kritischen Formationen - unserer Meinung nach die verstärkt aufgetauchten Bullenfallen, ein kritisch zu wertendes Signal. Zweiter Ansatz ist die Indikatorenlage. Besonders auffällig sind zur Zeit FAST ausschliesslich nur Verkaufssignale in allen wesentlichen Zeitbereichen. Ausserdem hat der Index im Wochenchart die letzte, ca. 5-monatige Unterstützungslinie seit dem Korrekturtief im März nach unten durchbrochen. Nur intraday betrachtet, gab es am letzten Freitag im Stunden- und 15-Minuten-Chart sehr starke KAUFSIGNALE, bezeichnenderweise nach einer Bärenfalle, die zunächst einen Fehlausbruch aus dem bullischen Keil vortäuschte! (z.B. ein Morning Doji Star, Stochastik im Std.-Chart, Doppelboden-Spike und bullischer Schnitt der MACD-Triggerlinie im 15-Min.-Chart). Da aber vor allem die langfristigen Indikatorensignale eine mittelfristig verstärkte Korrektur anzeigen, (Abwärtstrendbestätigung beim MACD, Kursmomentum fällt weiter ab, etc.), halten wir folgendes Szenario für das wahrscheinlichste: Zu Wochenbeginn dürfte es eine starke Handelseröffnung geben, die in der angespannten Situation für grosse Erleichterung bei den Bullen sorgen wird. Möglicherweise wird die kommende FED-Entscheidung kurzfristig ihr Übriges dazu tun oder aber sogar schon der Auslöser für den Einbruch sein. Eine schnelle Erholung bis zu ca. 10.350 oder 10.400 Punkten, maximal aber 10.600 Punkten wird für Euphorie sorgen, bevor der Einbruch kommt. Und dieser dürfte ähnlich, wie schon letzte Woche beim DAX zu ersten entsetzten Reaktionen führen. Dies könnte sich schon innerhalb der nächsten Handelswoche abspielen, aber deutlich länger als 2 Wochen dürfte das "Spiel" nicht mehr dauern, bis es entschieden ist. Dafür vermitteln die häufigen Bullenfallen, kombiniert mit Bärenfallen, innerhalb des fallenden, mittelfristigen Trends zu viel Nervosität. Wir können uns auch des Eindrucks nicht erwehren, dass mittels dieser Bullenfallen noch möglichst viele Bullen zu relativ guten Kursen ins offene, fallende Messer gelockt werden sollen, bevor ein drastischer und ruckartiger Einbruch erfolgt. Wir empfehlen unbedingt, im Falle steigender Kurse zu Beginn des Handelsverlaufs, Stopp-Loss-Marken zu setzen und dynamisch anzupassen. Sollten wir uns mit unserer Einschätzung irren, können Sie mit dieser Strategie zumindest Ihre Gewinne absichern, falls Sie auf weiterhin steigende Kurse setzen und andererseits aber Verluste begrenzen. Red Shoes

      © BörseGo

      mfg derda50
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      schrieb am 20.08.01 10:03:17
      Beitrag Nr. 24 ()
      Börsen am Morgen: Ratlose Anleger
      Von Peter Kleinort, Hamburg

      Die deutschen Aktienmärkte sind zum Wochenauftakt schwächer gestartet. Im Mittelpunkt des Handelstages könnte erneut die Aktie von Bayer stehen.

      Der Dax begann die neue Woche mit einem moderaten Verlust von 0,16 und drehte kurz nach Handelsbeginn ins Plus. Aktuell notiert der Index einen Gewinn von 0,25 Prozent auf 5237 Punkte. Nahezu unverändert eröffneten die 70 Nebenwerte im MDax mit 4632 Punkten. Der Nemax 50 verlor 1,14 Prozent auf 1043 Punkte, und der Nemax All Share zeichnete diese Entwicklung mit einem Minus von 0,97 Prozent und einem Stand von 1088 Punkten nach.

      "Die Anleger sind ziemlich ratlos, wohin es geht", sagte ein Frankfurter Marktbeobachter. Die negativen Vorgaben der Wall Street und der schlechte Handelsverlauf in Fernost ließen aber nichts Gutes hoffen, hieß es.


      Mit Blick auf den weiteren kurzfristigen Verlauf des Dax äußerten sich Börsianer pessimistisch. Der Index könne zunächst bis 5000 Punkte weiter fallen, sagte Robert Halver, Aktienstratege bei Delbrück Asset Management. "Wir haben neben dem derzeit etwas stärkeren Euro weiterhin Probleme im Unternehmenssektor. Da kann man die ganzen Branchen durchgehen, da hält sich nichts mehr stabil, außer vielleicht bei den Banken." Mit einer Trendumkehr am Markt ist Chartanalyst Timm Wege von der Bankgesellschaft Berlin zufolge wohl zumindest bis Ende des Jahres nicht zu rechnen. "Ich gehe davon aus, dass wir eine echte Trendwende erst dann schaffen, wenn wir mehrere Quartale hintereinander positive Gewinnüberraschungen, insbesondere im Technologiesektor, sehen. Das bleibt derzeit eindeutig aus." Die nächsten Unterstützungen für den Dax liegen seinen Berechnungen zufolge bei 5100 sowie 4750 Punkten.


      Gewinner im frühe Handel sind die Papiere von Bayer (plus 2,91 Prozent auf 34,25 Euro). Der britische Pharmakonzern Glaxo Smith Kline ist angeblich an einem Kauf der Pharmasparte von Bayer interessiert. Nach einem Bericht der Zeitung "The Sunday Telegraph" ist das Glaxo-Interesse wegen der schweren Probleme akut geworden, in denen sich Bayers Pharmabereich nach dem Rückzug des Mittels Lipobay/Baycol befindet. Zudem bestätigte Bayer, dass aus dem Werk in Leverkusen eine Pille des noch nicht zugelassenen Potenzmittels Vardenafil abhanden gekommen ist.



      Keine Fusion?


      Im Zentrum des Interesses im Dax dürften neben Bayer die Titel der Commerzbank (plus 0,26 Prozent auf 27,05 Euro) stehen. Vorstandssprecher Klaus-Peter Müller hatte sich erneut kritisch zu Fusionen zwischen Banken und Versicherungen geäußert und Spekulationen über einen Zusammenschluss mit dem italienischen Versicherer Generali eine Absage erteilt. "Ich bezweifle, dass es der Königsweg ist, wenn Banken Versicherungen kaufen oder umgekehrt."


      Daneben könnten auch die Papiere von Volkswagen (plus 0,02 Prozent auf 49,28 Euro) das Interesse der Anleger auf sich ziehen. VW-Chef Ferdinand Piech sagte der Financial Times Deutschland, im Falle einer dauerhaften Euro-Stärke bräuchte der Volkswagen-Konzern ein neues Werk in Nordamerika.


      Von Interesse sind ebenfalls die Aktien der Deutschen Bank (minus 0,79 Prozent auf 74,88 Euro), nachdem große Fondsgesellschaften einem "Spiegel"-Bericht zufolge ihren Handel mit dem Kreditinstitut auf Grund des umstrittenen Blockverkaufs von Telekom-Aktien durch die Bank für einige Wochen eingestellt haben.



      Für die Telekom bleibt es schwer


      Die Aktien der Deutschen Telekom (unverändert bei 17,38 Euro) werden nach Ansicht von Analysten wegen größerer Aktienverkäufe weiterhin unter Druck bleiben. Wie das in Düsseldorf erscheinende "Handelsblatt" in seiner Montagsausgabe schreibt, gehen die Aktienexperten von neuen Paket-Verkäufen über insgesamt 170 Millionen Aktien in den nächsten Wochen aus. Damit widersprechen die Analysten den Aussagen von Telekom-Chef Ron Sommer und dem Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick, die in den Wochen nach dem 1. September mit einem Verkauf von 80 Millionen Aktien rechnen.


      Am Neuen Markt präsentierten sich am Morgen Teamwork mit einem Aufschlag von 15,89 Prozent auf 1,75 Euro als Gewinner. Das Unternehmen hat am Morgen positive Zahlen für das erste Halbjahr vorgelegt. Im Abwärtssog befanden sich dagegen die Aktien der insolventen Lipro, die 25 Prozent auf 0,24 Euro verloren.



      Schwache Wall Street


      Die US-amerikanischen Aktienmärkte sind am Freitag schwächer aus dem Handel gegangen. Der Dow Jones verlor 1,46 Prozent auf 10.240 Punkte. Der Nasdaq Composite fiel 3,28 Prozent auf 1867 Zähler. Händlern zufolge belastete eine Reihe negativer Unternehmensnachrichten sowie schwache Außenhandelsdaten die Stimmung.



      Tokio auf 17-Jahres-Tief


      Die Talfahrt der asiatischen Leitbörse in Tokio kennt scheinbar kein Ende. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte sackte am Montag nach der negativen Vorgabe der Wall Street auf den tiefsten Stand seit November 1984. Das fernöstliche Börsenbarometer notierte zum Schluss einen Verlust von 1,6 Prozent beim Stand von 11.257 Punkten. Der Hang-Seng-Index gab um 2,84 Prozent auf 11.420 Punkte nach.


      Der Kurs des Euro hat am Montagmorgen behauptet tendiert. Am frühen Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 0,9190 $. Damit ist das Preisniveau seit dem Spätgeschäft am vergangenen Freitag nur geringfügig angestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 0,9138 (Donnerstag: 0,9144) $ festgesetzt. Der Dollar kostete damit 2,1403 (2,1389) DM.

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 10:08:01
      Beitrag Nr. 25 ()
      1 000 Punkte-Marke in Sicht


      Nemax 50 sinkt weiter


      Der Neue Markt ist mit einem leichten Minus in die neue Woche gestartet. Der Nemax 50 fiel um 1,06 % auf 1 049,43 Stellen. Der alle Werte umfassende Nemax All Share Index sank 0,89 % auf 1 097,75 Zähler.





      dpa-afx FRANKFURT. Am Freitag hatte der Nemax-50 ein neues Allzeit-Tief bei 1 048 Punkten markiert. Händler befürchten, das Marktsegment könnte in dieser Woche unter die Marke von 1 000 Zählern fallen. Zudem lastet der Nasdaq Composite nach Händlerangaben auf den internationalen Märkten. Zum Wochenschluss fielen die amerikanischen Wachstumswerte insgesamt um 3,28 % auf 1 867,01 Zähler.
      Die Papiere der Tiscon AG sind am Montagmorgen 37,82 % schwächer bei 1,20 € in den Handel gestartet, nachdem der IT-Dienstleister zuvor seine Zahlen für das erste Halbjahr 2001 bekannt gegeben und die Umsatzprognose für das Gesamtjahr reduziert hatte.

      Das im Nemax-All-Share gelistete Unternehmen meldete eine Revision der Umsatzerwartung auf 27 Mill. DM von geplanten 58 Mill. DM für das Gesamtjahr. Des Weiteren erwarte es einen Verlust für das zweite Halbjahr. Tiscon war bereits im vorbörslichen Handel 30 % schwächer gehandelt worden.

      Zu den wenigen Gewinnern gehörten die Aktien der Morphosys AG . Sie setzten zum Wochenbeginn ihren Steigflug fort und kletterten um 4,18 % auf 35,42 €. In mehreren Patentstreitigkeiten mit der amerikanischen Cambridge Antibody Technology Ltd. errangen die Martinsrieder Etappensiege. So fielen vorläufige Gerichtsentscheidungen zu Gunsten von MorphoSys aus.

      Plambeck Neue Energien widerstanden dem Negativtrend mit einem Kursaufschlag von 0,59 Prozent auf 17,10 €. Die Hersteller von Windkraftanlagen erhöhte das Ergebnis vor Steuern im ersten Halbjahr auf 10,8 Mill. DM, nach 0,8 Mill. im Vorjahreszeitraum. Das Unternehmenswachstum befindet sich damit im Plan. Auch das Ebitda von 13,8 Mill. DM (0,3 Mill. im Vorjahr) liegt nach Unternehmensangaben auf Kurs.

      Internationalmedia verbilligten sich bei niedrigen Umsätzen um 1,10 Prozent auf 24,23 €. Der Markt zeigte sich damit unbeeindruckt von den Plänen des Filmproduzenten, im zweiten Halbjahr acht Filme auf den Markt zu bringen. Im ersten Halbjahr fuhr der Filmproduzent einen Umsatz von 62,2 Mill. Euro (18 Prozent über dem Vorjahreswert) ein. Mit einem Konzernergebnis von 0,7 Mill. Euro, einem Ebit von 0,4 Mill. Euro und einem Ebitda von 29 Mill. Euro befinden sich die Münchner nach eigenen Angaben vollständig im Plan für 2001.

      Die Hamburger Mediascape Communications AG waren im frühen Handel nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen gefragt und stiegen 3,20 Prozent auf 2,90 €. Für das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres wies mediascape einen Umsatz von 8,56 Mill. DM nach 1,95 Mill. im Vorjahr aus. Bis zum Jahresende wollen die Hamburger trotz der gegenwärtig schlechten Marktlage einen Umsatz von 18 bis 22 Mill. DM erzielen.


      HANDELSBLATT, Montag, 20. August 2001

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 12:28:03
      Beitrag Nr. 26 ()
      Tiscon-Papiere brechen ein


      Neuer Markt verzeichnet erneut Tiefstände


      Der Neue Markt hat nach Händlereinschätzung am Montagvormittag auf Grund der im späten Handel stark abgefallenen US-Technologiebörse Nasdaq erneut Tiefstände verzeichnet.





      Reuters FRANKFURT. "Die Nasdaq macht uns erst mal zu schaffen, alles in allem ist der Handel aber eher ruhig", sagte ein Händler. Es sei noch nicht abzusehen, ob die Abwärtsbewegung der vergangenen Tage weitergehe, oder ob sich der Markt von den neu markierten Tiefs erholen könne, hieß es weiter. "Wir warten mal wieder auf die Vorgaben aus den USA", sagte der Händler.
      Der alle Werte umfassende Nemax-All-Share-Index notierte mit 1 077 Punkten 1,9 % schwächer auf einem Jahrestief. Der Nemax 50 der wichtigsten Werte fiel um 1,84 % auf ein Rekordtief von 1 036 Zählern. Am Freitag gab der All-Share-Index 1,6 % nach, der Auswahlindex verlor 1,2 %. Die US-Technologiebörse Nasdaq verließ den Handel zum Wochenende 3,28 % schwächer bei 1 867 Zählern.

      Der Kurssturz des Nemax 50

      Mit Spannung erwarten die Märkte das am Dienstag anstehende Treffen der US-Notenbank Federal Reserve, das nach Angaben von Analysten in dieser Woche einer der bestimmenden Faktoren für die Kursentwicklung an den Märkten sein werde. Analysten gehen von ein Zinssenkung aus. "Wir erwarten eine Zinssenkung um 25 Basispunkte und eine Stellungnahme, die sehr eindeutig die Tür für weitere Lockerungen in naher Zukunft offen lässt", sagte Marc Wanshel von JP Morgan in New York.
      US-Kreditmärkte warten auf Fed-Zinsentscheid

      Im Blickpunkt des Vormittags standen die Papiere des Nemax 50-Wertes Highlight Communications AG, die am Morgen ebenfalls ihre Zahlen für das erste Halbjahr 2001 vorgelegt hatte. Der im Nemax 50 gelistete Schweizer Filmrechtehändler wies eine Umsatzsteigerung für das erste Halbjahr auf 95,6 Mill. Franken aus, was einer Steigerung von 39 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrage minus 153,6 Mill. Franken. Die Papiere notierten knapp zehn Prozent fester bei 2,40 €.

      Primacom verlor bei für den Tag hohen Umsätzen nach Händlereinschätzung mehr als 13 % auf 8,61 €, da das Unternehmen im Markt kursierende Übernahmegerüchte nicht bestätigte. "Durch die Gerüchte war der Kurs sprungartig nach oben gegangen, aber jetzt, wo das Unternehmen sich davon distanziert, verlieren die Anleger wieder ihr Interesse", sagte ein Händler. Der Mainzer Kabelnetzbetreiber hatte am Freitag einen Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD) dementiert, wonach der US-Kabel-TV-Konzern Liberty Media ein Übernahmeangebot vorgelegt haben sollte. "Uns liegt kein Angebot vor", hatte ein Sprecher gesagt. Die FTD hatte sich bei ihrer Meldung auf US-Bankenkreise bezogen.

      Mehrheit im Nemax 50 mit Kursverlusten

      Am breiten Markt stand die Tiscon AG im Mittelpunkt, die am Montagmorgen ihre Zahlen für das erste Halbjahr 2001 bekannt gab und die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr reduzierte. Der im Nemax-All-Share gelistete IT-Dienstleister meldete eine Revision des Umsatzziels auf 27 Mill. DM von geplanten 58 Mill. DM für das Gesamtjahr. Des Weiteren erwarte Tiscon einen Verlust für das zweite Halbjahr, der beim Ebit zehn Mill. DM übertreffe könne. Geplant war ursprünglich ein Ebit von plus sieben Mill. DM im Gesamtjahr. Tiscon notierte 35 % schwächer bei 1,25 €.


      HANDELSBLATT, Montag, 20. August 2001



      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 13:19:42
      Beitrag Nr. 27 ()
      20.08.2001



      K U R S G E W I T T E R

      Der Börsen-Blues
      Diese Seite





      Ein - nicht ganz ernstgemeinter - Abgesang auf das Glück an der Börse ...

      Die Volksaktie der Deutschen Telekom fällt auf 17 Euro, der Dax kriecht auf dem tiefsten Stand seit zwei Jahren, und der Nemax 50 notiert nur noch knapp über 1000 Punkten. Während der Verfall der Hightech-Werte offenbar durch nichts zu bremsen ist, herrscht bei den Anlegern in den Internet-Boards eine Mischung aus rabenschwarzer Depression und trotzigem Optimismus. Erfreulich, dass einige der gebeutelten Anleger ihren Humor offenbar nicht verloren haben. In den Online-Boards kursiert eine abgewandelte Version des Songs "American Pie", die viel zu schön ist, um sie dem Rest der Welt vorzuenthalten.
      Der Börsen-Blues

      A long, long week ago I can still remember
      How the market used to make me smile
      What I`d do when I had the chance
      Is get myself a cash advance
      and add another tech stock to the pile
      But Alan Greenspan made me shiver
      With every speech that he delivered
      Bad news on the rate front
      Still I`d take one more punt

      I can`t remember if I cried
      When I heard about the CPI
      I lost my fortune and my pride
      The day the NASDAQ died

      So bye-bye to my piece of the pie
      Now I`m gettin` calls for margin
      `Cause my cash account`s dry
      It`s just two weeks from a new all-time high
      And now we`re right back where we were in July
      We`re right back where we were in July

      Did you buy stocks you never heard of ?
      QCOM at 150 or above ?
      `Cos George Gilder told you so
      Now do you believe in Home Depot?
      Can Wal-Mart save your portfolio?
      And can you teach me what`s a P/E ratio?


      Well, I know that you were leveraged too
      So you can`t just take a long-term view
      Your broker shut you down
      No more margin could be found
      I never worried on the whole way up
      Buying dot coms from the back of a pickup truck
      But Friday I ran out of luck
      It was the day the NAAAAASDAQ died


      I started singin`
      Bye-bye to my piece of the pie
      Now I`m gettin` calls for margin
      `cause my cash account`s dry
      it`s just two weeks from a new all-time high
      and now we`re right back where we were in July
      We`re right back where we were in July...



      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 13:30:45
      Beitrag Nr. 28 ()
      Montag, 20.08.2001, 13:16
      ROUNDUP: Banken sehen Konjunktur immer düsterer - Hoffnung auf Zinssenkung
      BERLIN (dpa-AFX) - Die Banken haben ihre Konjunkturprognose für Deutschland vor allem wegen der schwächelnden Industrieproduktion erneut nach unten korrigiert. Für dieses Jahr sei nur noch mit einem Wachstum von 1 bis 1,5 Prozent zu rechnen, teilte der Bundesverband deutscher Banken am Montag in Berlin mit. 2002 könne ein Wirtschaftswachstum von 2 Prozent erreicht werden. Ein Abgleiten in die Rezession sei aber unwahrscheinlich. Die Möglichkeiten der Politik, die Konjunkturschwäche kurzfristig zu bekämpfen, beurteilen die Banken als "äußerst gering".

      INFLATIONSRATE BIS FRÜJAHR 2002 UNTER 2 PROZENT

      Allerdings sehen die Banken einen nachlassenden Preisdruck. Die Inflationsrate im Euro-Raum wird nach ihrer Einschätzung bis zum Frühjahr 2002 auf unter 2 Prozent sinken. Damit werde der Spielraum für eine Senkung der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank erhöht. Im Juni hatten die Banken befürchtet, dass das Wachstum in Deutschland in diesem Jahr die Zwei-Prozent-Marke kaum erreichen werde, jedoch ein noch kräftigeres Abrutschen für unwahrscheinlich erklärt. Die deutsche Konjunktur zeigt sich nach jüngster Einschätzung des Verbandes nun aber in einer schwächeren Verfassung als noch vor einigen Wochen erwartet.

      Bei der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im zweiten Vierteljahr befürchten die Banken eine Stagnation. Grund sei die Industrieproduktion, die von April bis Juni gegenüber dem Vorjahreszeitraum saisonbereinigt um 2,3 Prozent gesunken sei. Dies sei der stärkste Quartalsrückgang seit acht Jahren und auch eine schlechte Vorgabe für die gesamtwirtschaftliche Leistung.

      WACHSTUM VON MEHR ALS 2 PROZENT IM NÄCHSTEN JAHR SCHWER ZU ERREICHEN

      Außerdem hätten sich auch die konjunkturellen Frühindikatoren - die Stimmungslage von Unternehmen und Verbrauchern sowie die Auftragseingänge - verschlechtert. Auf Grund dieser schwachen Ausgangsbasis werde es schwer, im kommenden Jahr ein Wachstum von deutlich über 2 Prozent zu erzielen. Für eine merkliche Verbesserung der Arbeitsmarktsituation sei dies zu wenig.

      Die Teuerungrate im Euro-Raum wird laut Bankenverband bis Ende dieses Jahres voraussichtlich unter 2,5 Prozent sinken, nachdem sie im Mai einen Rekordwert von 3,4 Prozent erreicht hatte. Im August und Oktober könnte es zwar noch einen "kleinen Rückschlag" geben. Wegen der Stabilisierung der Rohölpreise, der nachlassenden Folgen der Tierseuchen sowie der schwachen Konjunkturentwicklung werde der Trend zu einer sinkenden Inflationsrate aber nicht beeinträchtigt.

      Gut ein Jahr vor der Bundestagswahl dürfe der wirtschaftspolitische Reformprozess nicht für beendet erklärt werden, hieß es in dem Bankenbericht. Der Verband forderte erneut eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Mittelfristig führe auch an einer umfassenden Reform der gesetzlichen Krankenversicherung "kein Weg vorbei"./DP/aka/





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      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 14:03:11
      Beitrag Nr. 29 ()
      Montag, 20.08.2001, 13:59
      Neuer Markt: NEMAX-50 stabiliert sich oberhalb von 1.000 Punkten
      FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Neue Markt hat sich nach den Verlusten im frühen Nachmittagshandel stabilisiert. Der NEMAX 50 fiel bis 13.30 Uhr um 1,60 Prozent auf 1.043,68 Stellen. Der alle Werte umfassende NEMAX All Share Index sank 2,20 Prozent auf 1.083,32 Zähler. "Der Markt traut sich nicht, noch weiter zu fallen. Ein Fall unter die Tausend Punkte käme einem Selbstmord gleich", sagte ein Händler der HypoVereinsbank. "Bisher begnügt sich der Index damit, auf ein neues Allzeit-Tief zu fallen."

      Die Aktien der ACG AG machten ihre frühen Verluste wett und notierten um 22,95 Prozent fester mit 6,00 Euro. Mit 186,3 Mio. Euro baute der Hersteller von Chipkarten und Informationssysteme den Umsatz um 21 Prozent aus. Händlern zeigten sich beeindruckt von der Expansion, während Konkurrenten heftige Einbußen erlitten.

      Primacom verzeichneten mit minus 14,43 Prozent auf 8,50 Euro den höchsten Verlust der Wachstumswerte. Der Rutsch sei eine Korrekturbewegung nach den jüngsten heftigen Kursaufschläge, sagten Händler. Seit Ende Juli schoss die Aktie wegen der Übernahmen durch die niederländische UPC von rund 4 Euro auf 10 Euro hoch.

      Papiere der tiscon AG stürzten 35,75 Prozent auf 1,24 Euro, nachdem das Unternehmen am Morgen die Umsatzprognose für das erste Halbjahr auf 15 Mio. DM gedrosselt hatte. Für das Ergebnis vor Steuern und Zinsen rechnet tiscon mit 7,7 Mio. DM. Das Unternehmen verwies auf das schwierige Marktumfeldes und halbierte die Umsatzerwartungen für das Gesamtjahr auf 27 Mio. DM nach bisher 58 Mio. DM.

      Zu den wenigen Gewinnern gehörten die Aktien der Morphosys AG . Sie setzten zum Wochenbeginn ihren Steigflug fort und kletterten um 2,65 Prozent auf 34,90 Euro. In mehreren Patentstreitigkeiten mit der amerikanischen Cambridge Antibody Technology Ltd. errangen die Martinsrieder Etappensiege. So fielen vorläufige Gerichtsentscheidungen zu Gunsten von MorphoSys aus.

      Plambeck Neue Energien bauten ihre Gewinne aus und stiegen 5,0 Prozent auf 17,85 Euro. Die Hersteller von Windkraftanlagen erhöhte das Ergebnis vor Steuern im ersten Halbjahr auf 10,8 Mio. DM, nach 0,8 Mio. im Vorjahreszeitraum. Das Unternehmenswachstum befindet sich damit im Plan. Auch das EBITDA von 13,8 Mio. DM (0,3 Mio. im Vorjahr) liegt nach Unternehmensangaben auf Kurs.

      Easy Software brachen nach Vorlage der Halbjahresergebnisse um 10,83 Prozent auf 4,28 Euro ein. Die Mülheimer Anbieter von Dokumenten-Management-Systemen bestätigte den vorläufigen Halbjahresumsatz von 19,7 Mio. Euro (+11 Prozent zum Vorjahreszeitraum). Der Fehlbetrag fiel mit 3,39 Mio. Euro dagegen deutlich unter dem Vorjahresüberschuss von 0,43 Mio. Euro aus. Easy Software visiert schwarze Zahlen erst wieder für das Jahr 2002 an./fn/ms




      info@dpa-AFX.de



      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 14:07:53
      Beitrag Nr. 30 ()
      20.08.2001 14:00:00: Neuer Markt im "Dauer-Schwäche-Anfall"
      Wochen-Analyse: NEMAX-ALL-SHARE - "Schächeanfall" setzt sich fort Auch oder gerade für den Nemax-All-Share kann immernoch keine Entwarnung gegeben werden. Je tiefer der Index abrutscht desto genauer sollte man hinschauen und auf Zeichen einer möglichen Bodenbildung achten. Aktuell kann man festhalten, daß der Abwärtstrend sauber intakt ist. Der Index rückt der 1000er Marke immer näher. Es ist lediglich eine Frage der Zeit bis die Marke fallen wird. Auch indikatorentechnisch keine Entwarnung. Lediglich der Hinweis, daß der Nemax 50 bald auf eine innere Trendlinie auftreffen wird, an der er nach oben abprallen




      Nemax 50 - Positive Divergenz im Momentumindikator Hier fällt im folgenden langfristigen Tageschart eine überdeutliche positive Divergenz im Momentumindiaktor auf. Dies könnte ein Hinweis auf eine sich entspannende Lage sein. Allerdings sollte man sich dessen bewußt sein, daß diese Divergenz bereits seit Monaten besteht und es gab keine nennenswerte Kurserholung geschweigedenn eine Bodennbildung. Auch hier sehen wir mittelfristig einen Test der 1000er Marke.






      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 14:09:24
      Beitrag Nr. 31 ()
      ftd.de, Mo, 20.8.2001, 9:53, aktualisiert: Mo, 20.8.2001, 12:29, nächste Aktualisierung: Mo, 20.8.2001, 15:00
      Nemax am Mittag: Ungebrochener Abwärtstrend
      Von Peter Kleinort, Hamburg

      Der Neue Markt hat nach Händlereinschätzung am Montag auf Grund der im späten Handel stark abgefallenen US-Technologiebörse Nasdaq erneut Tiefstände verzeichnet.

      Der Auswahlindex Nemax 50 verlor 1,98 Prozent auf 1035 Punkte. Der marktbreitere Nemax All Share-Index notierte mit 1077 Punkten 1,9 Prozent schwächer auf einem Jahrestief. "Die Nasdaq macht uns erst mal zu schaffen, alles in allem ist der Handel aber eher ruhig", sagte ein Händler. Es sei noch nicht abzusehen, ob die Abwärtsbewegung der vergangenen Tage weitergehe, oder ob sich der Markt von den neu markierten Tiefs erholen könne, hieß es weiter. "Wir warten mal wieder auf die Vorgaben aus den USA", sagte der Händler. Im Mittelpunkt des Handels stehen nach Händlerangaben die Papiere von Highlight, Tiscon und ACG.

      Mit Spannung erwarten die Märkte das am Dienstag anstehende Treffen der US-Notenbank Federal Reserve, das nach Angaben von Analysten in dieser Woche einer der bestimmenden Faktoren für die Kursentwicklung an den Märkten werde. Analysten gehen von einer Zinssenkung aus. "Wir erwarten eine Zinssenkung um 25 Basispunkte und eine Stellungnahme, die sehr eindeutig die Tür für weitere Lockerungen in naher Zukunft offen lässt", sagte Marc Wanshel von JP Morgan in New York.



      Tiscon bricht ein


      Im Mittelpunkt des Handels standen bis zum Mittag Tiscon, die am Montagmorgen ihre Zahlen für das erste Halbjahr 2001 bekannt gab und die Umsatzprognose für das Gesamtjahr reduzierte. Der im Nemax All Share gelistete IT-Dienstleister meldete einen Umsatzrückgang auf 27 Mio. DM von geplanten 58 Mio. DM für das Gesamtjahr. Des Weiteren erwarte er einen Verlust für das zweite Halbjahr. Tiscon wurden 43,01 Prozent schwächer mit 1,10 Euro gehandelt und waren damit der größte Verlierer.



      Schlechte Ergebnisse


      Easy Software brachen nach Vorlage der Halbjahresergebnisse um 12,71 Prozent auf 4,19 Euro ein. Die Mülheimer Anbieter von Dokumenten-Management-Systemen bestätigte den vorläufigen Halbjahresumsatz von 19,7 Mio. Euro (plus 11 Prozent zum Vorjahreszeitraum). Der Fehlbetrag fiel mit 3,39 Mio. Euro dagegen deutlich schlechter als der Vorjahresüberschuss von 430.000 Euro aus. Easy Software visiert schwarze Zahlen erst wieder für das Jahr 2002 an.


      Teamwork verloren 10,6 Prozent auf 1,35 Euro. Das Unternehmen gab am Morgen ein Ebit von minus 215.000 Euro für das erste Halbjahr 2001 gegenüber minus 8,18 Mio. Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum bekannt.


      Gewinner sind bis zum Mittag die Papiere von Asclepion, die sich um 21,95 Prozent auf fünf Euro verbesserten. An zweiter Stelle stehen die Anteilsscheine von Highlight Communications (plus 12,15 Prozent auf 2,40 Euro). Das Unternehmen hat am Montag ebenfalls seine Zahlen für das erste Halbjahr 2001 vorgelegt. Der im Nemax 50 gelistete Schweizer Filmrechtehändler wies eine Umsatzsteigerung für das erste Halbjahr auf 95,6 Mio. Franken aus, was einer Steigerung von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrage minus 153,6 Mio. Franken.



      Gegen den Trend


      Plambeck Neue Energien widerstanden dem Negativtrend mit einem Kursaufschlag von 5,29 Prozent auf 17,90 Euro. Die Hersteller von Windkraftanlagen erhöhte das Ergebnis vor Steuern im ersten Halbjahr auf 10,8 Mio. DM, nach 800.000 DM im Vorjahreszeitraum. Das Unternehmenswachstum befindet sich damit im Plan. Auch das Ebitda von 13,8 Mio. DM (0,3 Mio. DM im Vorjahr) liegt nach Unternehmensangaben auf Kurs.


      Des weiteren werden nach Händlerangaben die Papiere der im Nemax 50 gelisteten ACG stehen, die am Montag ihre Zahlen aus dem ersten Halbjahr vorlegen will. Analysten erwarten für das zweite Quartal 2001 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 1,68 Mio. Euro (1. Quartal 2001: 3,94 Mio. Euro) und einen Umsatz von 84 (105,69) Mio. Euro. Die Papiere tendierten unverändert bei 4,88 Euro.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 17:51:21
      Beitrag Nr. 32 ()
      Montag, 20.08.2001, 17:00
      INTERVIEW: JP Morgan Flemming sieht Erholung europäischer Aktien im 4. Quartal
      FRANKFURT (dpa-AFX) Der europäische Aktienmarkt dürfte sich nach Ansicht von Christian Elsmark von JP Morgan Flemming im vierten Quartal 2001 zwischenzeitlich erholen. Ein Großteil der negativen Meldungen seien bereits im Markt, sagte der Director for European Equities am Freitag der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Weitere Leitzinssenkungen könnten für die notwendigen positiven Nachrichten sorgen. Voraussetzung für eine Erholung sei jedoch, "dass die Q3-Zahlen der Unternehmen sich stabilisieren und weitere Gewinnwarnungen ausbleiben", sagte er. Insbesondere unterbewertete Papiere könnten davon profitieren und wieder zulegen. AUCH 2002 DÜRFTE SCHWIERIGES BÖRSENJAHR WERDEN

      Das Jahr 2002 dürfte jedoch wieder ein schwieriges Jahr werden, meinte der Experte. Ob dann so genannte Wachstumsaktien wieder attraktiv würden, hinge insbesondere vom Konsum und der Entwicklung der Arbeitslosenzahlen ab. Hier sei die Entwicklung ungewiss. Er empfiehlt Anlegern, europäische Aktien selektiv auszuwählen (Stockpicking). "Es gibt keine großen Themen in Europa, die es bei der Aktienauswahl erlauben, sich auf eine Branche zu konzentrieren," sagte Elsmark.

      Übergewichtet ist die Fondsgesellschaft derzeit in den Branchen Transport, Banken, Öl und Bau. Der Bausektor sei besonders lohnenswert, da die Branche bei einem Anziehen der Konjunktur am ehesten profitieren würde. Der Transportsektor dürfte bereits sehr früh von einer anziehenden Konjunktur profitieren. Die britische Fluglinie Ryanair sei hier empfehlenswert. Auch der Mineralöl-Sektor sei dank der Förderpolitik der OPEC weiterhin ein sicheres Investment.

      VORSICHT BEI TECHNOLOGIEWERTEN - GROSSBRITANNIEN BEVORZUGT

      Insbesondere die österreichische OMV und die britische BP seien zu empfehlen. Im Bankensektor dürften Banken mit ausgeprägtem Massengeschäft Renditechancen bieten. Als Beispiel nannte der Experte die britische Barclays-Bank . Jedoch müssten Anleger in diesem Sektor besonders vorsichtig sein, da sich die Entwicklung schnell umkehren könne.

      Bei Technologiewerten sei jedoch noch Vorsicht angebracht. Falls der Markt aber anziehen würde, lägen Werte wie SAP , Spirent oder Vodafone ganz oben "in der Schublade" des Investmentgesellschaft. Unter den verschiedenen europäischen Aktienmärkten sei Großbritannien am attraktivsten. Der britische Markt sei dem Konjunkturzyklus voraus. Die Bank of England habe in Gegensatz zur Europäischen Zentralbank eine energische Zinssenkungspolitik betrieben. Zudem gebe es einen hohen Anteil an defensiven Werten./js/bz/ar



      info@dpa-AFX.de

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 18:16:56
      Beitrag Nr. 33 ()
      Börse am Abend: NEMAX ringt weiterhin mit dem Tod – DAX ohne Elan




      Der Neue Markt hat sich nach den Verlusten im frühen Nachmittagshandel stabilisiert. Der NEMAX 50 fällt um 0,8 Prozent auf 1.051 Stellen. Der alle Werte umfassende NEMAX All Shares saust gen Süden um 1,2 Prozent auf 1.093 Zähler. Nebenbei haben beide Indizes heute wieder Allzeittiefs gesehen.
      Die Aktien der ACG und notierten um 15,3 Prozent fester mit 5,63 Euro. Mit 186,3 Mio. Euro baute der Hersteller von Chipkarten und Informationssysteme den Umsatz um 21 Prozent aus.
      Primacom verzeichnen mit minus 14,43 Prozent auf 8,50 Euro den höchsten Verlust der Wachstumswerte. Der Rutsch sei eine Korrekturbewegung nach den jüngsten heftigen Kursaufschläge.
      Die deutschen Blue-Chip-Aktien stehen am Montag nach einer schwachen Eröffnung der US-Börsen tief in der Verlustzone gestanden. Der DAX zeigt ein Minus von 0,1 Prozent bei 5.230 Punkten.
      Leicht aufwärts geht es heute für die in letzter Zeit schwer angeschlagenen Papiere der Deutschen Telekom weiter bergab. Der Titel verzeichnet Aufschläge um 0,1 Prozent auf 17,41 Euro. Analysten erwarten wegen größerer Aktienverkäufe weiterhin Druck auf den Aktienkurs.
      Größter Verlierer ist die Kranich-Aktie Lufthansa mit einem Kursrutsch von 6,3. Prozent auf 16,48 Euro. Die Fluggesellschaft hatte am vergangenen Freitag nach Handelsschluss miserable Transportzahlen für den Monat Juli vorgelegt.
      Zu den Gewinnern zählt der größte Verlierer der abgelaufenen Woche: Bayer. Die Aktien legen 3,5 Prozent auf 34,50 Euro zu. Börsianer führten die Erholung vor allem auf Zeitungsberichte zurück, wonach der britische Konkurrent GlaxoSmithKline die Pharmasparte von Bayer für 15 Mrd. Euro kaufen will.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 22:52:47
      Beitrag Nr. 34 ()
      .
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 22:57:02
      Beitrag Nr. 35 ()
      ftd.de, Mo, 20.8.2001, 9:53, aktualisiert: Mo, 20.8.2001, 20:48
      Nemax-Schlussbericht: Die 1000-Punkte-Marke hält
      Von Peter Kleinort und Jennifer Tiede, Hamburg

      Die am Neuen Markt notierten Aktien haben zum Wochenbeginn ihre Talfahrt fortgesetzt. Nachdem bereits in der Vorwoche neue Tiefststände markiert worden waren, tastete sich der Nemax 50 im Handelsverlauf gefährlich nahe an die 1000 Punkte heran.

      Der Auswahlindex Nemax 50 verlor 0,51 Prozent auf 1051 Punkte. Der marktbreitere Nemax All Share-Index notierte mit 1089 Punkten 0,89 Prozent schwächer und fiel zeitweise auf den tiefsten Stand seit Mai 1999. "Der Markt traut sich nicht, noch weiter zu fallen. Ein Fall unter die 1000 Punkte käme einem Selbstmord gleich", sagte ein Händler der HypoVereinsbank. Die 1000-Punkte-Marke werde vielleicht schon am Dienstag getestet, sagte dagegen ein Bösianer.

      Mit Spannung erwarten die Märkte das am Dienstag anstehende Treffen der US-Notenbank Federal Reserve, das nach Angaben von Analysten in dieser Woche einer der bestimmenden Faktoren für die Kursentwicklung an den Märkten werde. Analysten gehen von einer Zinssenkung aus. "Wir erwarten eine Zinssenkung um 25 Basispunkte und eine Stellungnahme, die sehr eindeutig die Tür für weitere Lockerungen in naher Zukunft offen lässt", sagte Marc Wanshel von JP Morgan in New York.



      Tiscon bricht ein


      Im Mittelpunkt des Handels standen Tiscon, die ihre Zahlen für das erste Halbjahr 2001 bekannt gab und die Umsatzprognose für das Gesamtjahr reduzierte. Der im Nemax All Share gelistete IT-Dienstleister meldete einen Umsatzrückgang auf 27 Mio. DM von geplanten 58 Mio. DM für das Gesamtjahr. Des Weiteren erwarte er einen Verlust für das zweite Halbjahr. Tiscon wurden 37,82 Prozent schwächer mit 1,20 Euro gehandelt und waren damit der größte Verlierer.


      Die Aktien von ACG machten frühe Verluste wett und notierten 17,42 Prozent fester auf 5,73 Euro. Mit 186,3 Mio. Euro baute der Hersteller von Chipkarten und Informationssysteme den Umsatz um 21 Prozent aus. Händlern zeigten sich beeindruckt von der Expansion, während Konkurrenten heftige Einbußen erlitten.


      Primacom verzeichneten Einbußen von 14,57 Prozent auf 8,50 Euro. Der Rutsch sei eine Korrekturbewegung nach den jüngsten heftigen Kursaufschläge, sagten Händler. Seit Ende Juli schoss die Aktie wegen der Übernahmen durch die niederländische UPC von rund vier Euro auf zehn Euro hoch. Biodata notierten ebenfalls schwach. Nachdem die Titel des Herstellers von internetbasierten Sicherheitsprodukten am Freitag auf ein neues Jahrestief gerutscht waren, gaben sie erneut um 17,06 Prozent auf 6,95 Euro nach.



      Schlechte Ergebnisse bei MME


      Abwärts ging es auch für die Aktien der Filmproduktionsgesellschaft Me, Myself & Eye (MME). Zwei Mitglieder des Vorstandes hatten ihren Rücktritt angekündigt, kurz nachdem das Unternehmen seine Halbjahreszahlen vorgelegt hatte. Danach hat MME in den ersten sechs Monaten den Verlust vor Zinsen und Steuern mit 6,4 Mio. DM mehr als verfünffacht. Die Aktien gaben um 22,35 Prozent auf 0,66 Euro nach.


      Gewinner sind die Papiere von Asclepion, die sich um 32,93 Prozent auf 5,45 Euro verbesserten. Internet Media House verbesserten sich um 26 Prozent auf 1,89 Euro, Parsytec legten 28,93 Prozent auf 2,54 Euro zu. Ein Plus verzeichneten auch die Anteilsscheine von Highlight Communications (plus 10,75 Prozent auf 2,37 Euro). Das Unternehmen hat am Montag ebenfalls seine Zahlen für das erste Halbjahr 2001 vorgelegt. Der im Nemax 50 gelistete Schweizer Filmrechtehändler wies eine Umsatzsteigerung für das erste Halbjahr von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum aus. Plambeck Neue Energien legten nach Halbjahreszahlen um 4,71 Prozent auf 17,80 Euro zu.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 23:00:07
      Beitrag Nr. 36 ()
      ÜBERBLICK/Analysen Neuer Markt von Montag, 20. August
      ACG Lampe: Zahlen im Rahmen/"Halten" =


      ACG liegt mit seinen Zahlen zum ersten Halbjahr voll im Rahmen der Schätzungen des Bankhauses Lampe. Die Analysten stufen den Wert derzeit mit "Halten" ein. Die Gewinnreihe wolle man derzeit nicht angeben.


      AT&S Erste Bank senkt Gewinnprognose =


      Die Analysten der Ersten Bank haben ihre Gewinnschätzungen für AT&S gesenkt. Für das laufende Geschäftsjahr 2001/2002 gehen sie nun von einem Gewinn je Aktie von 0,42 EUR anstatt wie bisher von 0,70 EUR aus. Die Umsatzschätzung wurde um 19 Prozent auf 333 Mio EUR gesenkt. Das Betriebsergebnis (EBIT) wird den Analysten zufolge im gleichen Zeitraum um 57 Prozent niedriger als bisher erwartet ausfallen und bei 22,7 Mio EUR liegen.


      CTS EVENTIM IR: Weiter "Untergewichten" =


      Independent Research (IR) empfiehlt, CTS Eventim weiter zu "Untergewichten". Trotz positiver Halbjahreszahlen belasse man die Einschätzung auf diesem Level, da CTS mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2002 von rund 26 im Vergleich zu DEAG zu teuer sei. Die Analysten erwarten für 2001 einen Gewinn je Aktie von 0,26 EUR und für 2002 von 0,42 EUR.


      EASY SOFTWARE IR: Weiter "Untergewichten" =


      Independent Research (IR) stuft Easy Software weiter mit "Untergewichten" ein. Die jetzt bestätigten Zahlen spiegelten erneut das schlechte IT-Investitionsklima wider.


      EUROMICRON IR: Nach wie vor "Übergewichten" =


      "Übergewichten" von euromicron rät Independent Research (IR) langfristig orientierten Anlegern. Die Halbjahreszahlen seien erfreulich und die Margenentwicklung zufriedenstellend. Auf Basis von 2002 ergebe sich ein KGV von 6, was das Wachstumspotenzial nur ungenügend darstelle. Die Schätzungen für den Gewinn je Aktie liegen für 2001/2002 bei 1,30/1,98 EUR.


      HIGHLIGHT IR: Nach Zahlen "Marktneutral" =


      Independent Research (IR) stuft Highlight nach Veröffentlichung der Halbjahreszahlen weiter mit "Marktneutral" ein. Das Unternehmen werde derzeit mit einer Marktkapitalisierung von knapp 100 Mio EUR bewertet. Das Abwärtsrisiko sollte bei Highlight begrenzt sein.


      IM SES: Ergebnis im Rahmen/"Outperformer" =


      Die Halbjahreergebnisse von IM Internationalmedia halten sich insgesamt im Rahmen der Schätzungen von SES Research. Die Analysten belassen ihr Anlageurteil auf "Outperformer". Für die zweite Jahreshälfte erwarten die Analysten deutlich höhere Umsatzbeiträge aus den Minimumgarantien.



      MeFiCo: IM-Zahlen in line/"Buy" =


      Innerhalb der Erwartungen liegen die IM Internationalmedia-Daten für das erste Halbjahr nach Angaben von Merck, Finck & Co. (MeFiCo). Die Analysten stufen die Aktie weiter mit "Buy" ein. Die Gewinnreihe für 2001/2002/2003 wird mit 1,17/1,69/1,91 EUR angegeben. Der Umsatz liege oberhalb der Prognosen. Rohgewinn und EBIT seien in line.


      MORPHOSYS MeFiCo: Weiter "Buy" =


      Merck Finck & Co stuft Morphosys weiter mit "Buy" ein. Die Analysten werten die jüngsten Entwicklungen in den ausstehenden Patentstreitigkeiten als positiv für das Unternehmen. Nach der vorläufigen Entscheidung bei den Griffith-Patenten hoffen die Analysten auf ein schnelles Urteil im Sinne von Morphosys.


      PFEIFFER UBS Warburg: In Ersteinschätzung auf "hold" =

      UBS Warbung stuft Pfeiffer Vacuum in ihrer Ersteinschätzung mit "hold" ein. Das Unternehmen profitiere von einem sehr guten Management und sehr guten Margen, aber als Zulieferer für Halbleiter-Komponenten könne es sich den Schwierigkeiten des Sektors nicht völlig entziehen. Nach einem voraussichtlich dreiprozentigen Umsatzrückgang in 2001 erwartet UBS Warburg einen Anstieg im kommenden Jahr.


      PSI Sal. Opp.: PSI weiter "Outperformer" (20.8.)

      Sal. Oppenheim stuft PSI nach Bekanntgabe der Halbjahreszahlen weiter mit "Outperformer" ein. Die Zahlen hätten den reduzierten Erwartungen entsprochen. Die Analysten sehen die Aktie bei 19 EUR fair bewertet.


      TISCON IR: Runter auf "Untergewichten" =


      Independent Research (IR) stuft Tiscon nach der Umsatz- und Gewinnwarnung auf "Untergewichten" von "Marktneutral" herunter. Die operative Entwicklung verlaufe höchst unbefriedigend. Für das Gesamtjahr erwarten die Analysten keine nachhaltige Erholung.


      WAPME Sal. Opp.: Wapme "Neutral" =

      Sal. Oppenheim stuft Wapme mit "Neutral" ein. Durch die Kosteneinsparungen dürfte das Unternehmen im vierten Quartal ein positives Ergebnis ausweisen. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens liege gegenwärtig nur knapp über dem Bargeld-Bestand. Daher dürfte das Abwärtspotenzial begrenzt sein.

      vwd/20.8.2001/gre

      20. August 2001, 20:00

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 23:01:48
      Beitrag Nr. 37 ()
      Die Börse wird immer unberechenbarer

      Neue Ergebnisse einer WELT-Untersuchung: Die Kursausschläge bei Dax-Titeln nehmen zu. Größere Risikostreuungen sind nötig


      Anleger folgen dem Herdentrieb
      Foto: Laif
      Von Holger Zschäpitz

      Berlin – Die Börse gleicht für viele Anleger immer mehr einem Tollhaus. Fast im Minutentakt schwanken die Kurse wild nach oben und gegenwärtig vor allem nach unten. Im Handstreich werden Milliarden an Werten vernichtet oder erscheinen aus dem Nichts. Auf die Börsenschaukel geraten nicht nur einzelne Werte, sondern auch ganze Märkte. Kein Wunder, dass vielen Investoren schwindelig wird und die Verunsicherung zunimmt.
      Doch die Anleger müssen sich künftig an die hohen Kursausschläge gewöhnen. Nach einer Untersuchung der WELT handelt es sich nicht um ein kurzfristiges Phänomen. Vielmehr haben die Kursschwankungen in den letzten beiden Jahren kontinuierlich zugenommen. Und dabei geht es nicht nur innerhalb eines Handelstages immer wackliger zu. Im Vergleich der Schlusskurse aufeinanderfolgender Tage bewegte sich das deutsche Marktbarometer seit Jahresanfang täglich um durchschnittlich 1,16 Prozent nach oben oder unten. Viele Anleger werden sich da nach den guten alten Zeiten zurücksehnen. Noch Mitte der neunziger Jahre lagen die durchschnittlichen Tagesschwankungen gerade einmal zwischen 0,6 und 0,8 Prozent.

      „Die Märkte haben sich radikal geändert“, sagt Matthias Jörss, Stratege bei Sal. Oppenheim. Größere Spieler wie Fondsgesellschaften bewegten immer stärker die Kurse und damit auch den gesamten Markt. „Bei Einzelwerten sind die Schwankungen zum Teil brutal geworden. Zweistellige Kursveränderungen bei Dax-Titeln, die früher rar waren, gehören jetzt schon zur Tagesordnung“, so Jörss.

      Für Anleger hat dies tief greifende Folgen. Denn die höheren Schwankungen bedeuten höhere Risiken. Und um diese Unwägbarkeiten zu begrenzen, müssen Investoren künftig mehr Titel ins Portfolio nehmen. Reichten früher für ein ausgewogenes Aktiendepot zehn Werte, empfehlen Experten nun 15 bis 20 Titel. „Kein Einzelwert ist mehr sicher – Anleger müssen die Risiken besser streuen“, sagt Andreas Hürkamp, Stratege der WestLB.

      Dass selbst die großen Standardwerte jenseits der schwankungsanfälligen Technologiebranche keinen sicheren Hafen mehr bieten, ist spätestens seit dem Absturz von Bayer klar. Nachdem der Pharmariese sein Medikament Lipobay vom Markt nehmen musste, fiel die Aktie an einem Handelstag um 17,6 Prozent. Dies war der zweitgrößte Einbruch eines jetzigen Dax-Mitglieds in der Geschichte des deutschen Aktienindex. Und auch der Finanzdienstleister MLP entwickelte sich zuletzt eher wie ein kleiner Neuer-Markt-Wert denn ein Blue-Chip aus der ersten Börsenliga. Erst kurz im Dax, trug sich MLP mit einem Tagesminus von 16,1 Prozent Mitte August weit oben in der Verliererliste ein. Insgesamt platzierte sich die Hälfte der 15 größten historischen Tagesverlierer erst in diesem oder dem vergangenen Jahr im Negativ-Ranking.

      „Gerade Fondsmanager strafen einzelne Titel heute viel konsequenter ab als früher“, sagt Jörss. Die einstige Zurückhaltung sei passé. Nun habe sich die harte angelsächsische Schule durchgesetzt. „Werte, die man nicht mehr haben will, werden zu jedem Preis aus dem Portfolio geschmissen.“

      Die Börsenhektik ist aber auch eine Folge des leichteren Zugangs zu kursrelevanten Informationen. Zudem hat die Anzahl von Unternehmensmeldungen deutlich zugenommen. Bestes Beispiel ist die Quartalsberichterstattung. Nicht nur Porsche-Chef Wendelin Wiedeking macht diese Datenmengen für die steigende Volatilität an den Börsen verantwortlich.

      Aber auch das Internet fördert die Schwankungen: Kursrelevante Nachrichten verbreiten sich in Windeseile. Alle Investoren bewegen sich dann zur gleichen Zeit auf Grund gleicher Meldungen in die gleiche Richtung und verstärken somit die Ausschläge. Experten sprechen hier von einem Herdentrieb. Eine große Rolle spielt auch das Aufkommen eines neuen Anlegertypus, des Daytrader. Diese aktiven Anleger stürzen sich prozyklisch auf jeden Trend und jubeln die Aktien herauf oder herunter. Eines scheint daher sicher: Für Stimmung im Tollhaus Börse ist weiter gesorgt.

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 23:06:21
      Beitrag Nr. 38 ()
      CSFB erwartet stärkeren Zinsrückgang
      New York (vwd) - Credit Suisse First Boston (CSFB) rechnet mit einem stärkeren Rückgang der Zinsen bis zum kommenden Jahr. In den USA seien dann 2,0 bis 2,5 Prozent, in Europa 2,5 bis 3,0 Prozent und etwa 4,5 Prozent in Großbritannien möglich. Ihr Prognose begründen die Analysten mit der Erwartung einer Abschwächung des privaten Konsums, die sich dämpfend auf die Inflation auswirken sollte. Im kommenden Jahr werde bei der Kernrate von etwa einem halben Prozent ausgegangen, was Raum für deutliche Zinssenkungen eröffne.



      Ein wahrscheinlich weiterhin schwächelnder US-Dollar werde in Europa die Notwendigkeit zur Ankurbelung der Inlandsnachfrage erhöhen. Vor dem Hintergrund rückläufiger Wachstumsprognosen und nachlassender Inflation werde die EZB bis zum Sommer kommenden Jahres die Zinsen vermutlich auf 3,0 bis 3,5 Prozent zurücknehmen. +++ Michael Fuchs


      vwd/20.8.2001/fm/hab

      20. August 2001, 21:15


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 21.08.01 09:17:45
      Beitrag Nr. 39 ()
      21.08.2001 09:00:00: Neuer Markt - "Auf zu neuen Lows"
      Die nächsten Tage sollte man sich mit Einschätzungen etwas zurückhalten. Die kurzfristige Kursentwicklung vom Nemax wird wie gewohnt entscheidend von der Entwicklung der US Technologie Indizes geprägt sein. Heute findet in den USA wieder das FOMC Meeting, - das Treffen des sogenannten Offenmarktausschußes -, statt. Der Markt wartet gespannt auf die Zinsentscheidung, die dort getroffen werden wird. Wir gehen eher von einer sich anschließenden Abwärtsbewegung in den Indizes aus. Anbei der kurzfristige Tageschart vom Nemax-All-Share. Neues Jahrestief, intakter Abwärtstrend, keine Anzeichen für eine Bodenbildung.




      Kurzfristiger Tageschart vom Nemax 50. Gleiches Bild. Indikatorentechnisch ebenfalls kein Grund zur Entwarnung.






      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 21.08.01 11:26:00
      Beitrag Nr. 40 ()
      21.08.2001 11:00:00: Nasdaq 100 - Wann kommt der Einbruch ?
      Die folgende Tages-Kurzanalyse wurde bereits heute morgen in die Indexchartanalysenbox vom Godmode-Trader.de reingestellt. Anbei der mittel- bis langfristige Wochenchart vom Nasdaq 100. Der Index 2-3 Monaten im Bereich der ehemaligen sekundären Abwärtstrendlinie entlang. Ein Rückfall steht bevor. Deutlich bullishe Divergenzen lassen der OBV und das Momentum erkennen. Die Beurteilung des charttechnischen Gesamtbildes bestätigt uns allerdings in unserer bearishen Einschätzung. Der Index bewegt sich aktuell direkt oberhalb der Unterstützung bei 1485 Punkten.



      Anbei der kurzfristige Tageschart. Aktuell sitzt der Index der Abwärtstrendkanalunterkante genau auf. Auch hier ist die positive Divergenz im OBV sehr gut zu erkennen. Unterstützung bei 1485, Widerstand bei ca. 1600 Punkten.






      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 21.08.01 12:26:20
      Beitrag Nr. 41 ()
      Dienstag, 21.08.2001, 12:19
      Neuer Markt: Gewinne bröckeln ab - `Stimmung unverändert schlecht`
      FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien am Neuen Markt haben im weiteren Handelsverlauf am Dienstag ihre Gewinne nicht verteidigen können. Gegen Mittag bröckelten die Zuwächse im NEMAX 50 notierten Werte weitestgehend wieder ab: Das Barometer der größten Titel am Neuen Markt lag mit 1.057,39 Punkten um 0,21 Prozent über dem Vortageswert. Zwischenzeitlich hatte der Index auch im Minus gelegen. Der Nemax All Share verlor 0,31 Prozent auf 1.094,35 Punkte.

      Händler hatten der anfänglichen freundlichen Tendenz am Morgen kein großes Vertrauen geschenkt. "An der schlechten Stimmung hat sich nichts geändert", sagte ein Börsianer. Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank sei mit auch mit keinem Stimmungsumschwung zu rechnen. Die Umsätze seien entsprechend dürftig.

      Schwach notierten die Titel von D.Logistics . Nachdem der Logistikdienstleister nach im Plan liegenden Halbjahreszahlen die Anleger beim Ausblick nicht überzeugen konnte, rauschte der Kurs des Papiers um 10,77 Prozent auf 9,28 Euro in den Keller. Händlern zufolge habe die Aktie bei 9 Euro ihren Boden gefunden.

      Auch ACG waren wieder unter den Verlierern zu finden. Nachdem die Titel am Vortag fast 20 Prozent an Wert gewonnen hatten, gaben sie zum Mittag hin 10,99 Prozent auf 5,10 Euro nach. EVOTEC stiegen dagegen um 2,33 Prozent auf 11,00 Euro. Zwar hatten auch hier die Zahlen im Rahmen der Erwartungen gelegen, Analysten hatten sich aber wohlwollend zu den Zukunftsaussichten des Titels geäußert. Zwar habe EVOTEC für die ersten sechs Monate "nur" 26.3 Mio. Euro Umsatz ausgewiesen, ein Analyst hielt es dennoch für wahrscheinlich, dass das Biotechunternehmen seine Planzahlen für das Gesamtjahr einhält. Den Marktschätzungen zufolge sollen für 2001 70 Mio. Euro Umsatz anfallen.

      Im NEMAX 50 lagen Kinowelt Medien unangefochten an der Spitze mit plus 6,52 Prozent auf 1,47 Euro. EM.TV stiegen um 6,51 Prozent auf 2,78 Euro. Der Medienkonzern hatte am Morgen bekannt gegeben, dass der ehemalige "Spiegel"-Manager Werner Klatten bereits in den kommenden Wochen mit einem neuen Finanzvorstand an seiner Seite den Umbau des krisengeschüttelten Medienkonzerns in Angriff nehmen wird.

      Im All Share setzten MME ihre Talfahrt fort und verloren weitere 7,58 Prozent auf 0,61 Euro. Die TV-Produktionsfirma war im ersten Halbjahr tief in die roten Zahlen gerutscht und hatte ihren Verlust vor Zinsen und Steuern gegenüber dem Vorjahr mehr als verfünffacht./sh/ms




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      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 21.08.01 14:37:07
      Beitrag Nr. 42 ()
      ftd.de, Di, 21.8.2001, 9:50, aktualisiert: Di, 21.8.2001, 12:37, nächste Aktualisierung: Di, 21.8.2001, 15:00
      Nemax am Mittag: Flucht nach vorne
      Von Peter Kleinort, Hamburg

      Der Handel am Neuen Markt verläuft am Dienstag uneinheitlich, was Händler auf die guten US-Vorgaben und die erwartete Zinssenkung der US-Notenbank zurückführen.

      Der Nemax 50 legte am Mittag 0,24 Prozent auf 1052 Punkte zu. Der marktbreitere Nemax All Share-Index zeichnete diese Entwicklung nicht nach: Er verlor 0,29 Prozent auf einen Stand von 1085 Punkten.

      "Sowohl der Dow Jones als auch die Nasdaq schlossen gestern Abend fester, das wirkt sich auf jeden Fall auf den deutschen Handel aus", sagte ein Händler. Des weiteren erwarten Börsianer gespannt die Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). "Aber auch wenn die Zinsentscheidung wie erwartet ausfällt, müssen wir damit rechnen, dass wir nach Kurszuwächsen wieder an Punkten verlieren", sagte ein Händler mit Blick auf die erwartete Reduzierung um 25 Basispunkte. Im Blickpunkt stehen die Papiere von D. Logistics und Cybio, die am Morgen Zahlen veröffentlicht hatten.



      Wieder einmal Penny Stocks


      Gewinner im Mittagshandel war die Aktie von Lipro , die sich um 26,67 Prozent auf 0,38 Euro verbesserte. Die Papiere des insolventen Marburger Telefonunternehmens Teldafax standen auf Platz zwei mit einem Plus von 16,67 Prozent auf 0,14 Euro. Die stärksten Verluste fuhren dagegen Telegate mit einem Abschlag von 24,92 Prozent auf 2,38 Euro ein. Der Münchner Telefon-Auskunfts-Dienstleister will die Holdinggesellschaft Telegate GmbH nun doch nicht mit der Aktiengesellschaft verschmelzen.



      Cybio kauft eigene Aktien


      Die am breiten Markt notierte Cybio teilte am Morgen mit, ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu 400.000 eigener Aktien zu starten. Das im Nemax All Share gelistete Biotechnologieunternehmen sei unter den derzeitigen Marktumständen bereit, diese Höchstzahl voll auszuschöpfen, hieß es weiter. Daraufhin notierte das Papier 1,45 Prozent fester bei 11,90 Euro.


      EM.TV erzielten ein Plus von 6,51 Prozent auf 2,78 Euro. Der Medienkonzern hatte am Morgen einen Wechsel im Management bekannt gegeben. Finanzvorstand Rolf Rickmeyer scheidet im gegenseitigen Einvernehmen zum 31. August aus dem Vorstand aus. Seinen Platz soll Marius Schwarz einnehmen, der bisher die Finanzgeschäfte bei Cinemaxx leitete. Außerdem berief der Aufsichtsrat Werner E. Klatten zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Klatten wird im September sein neues Amt antreten.


      Bergauf ging es auch mit den Aktien von Evotec . Das Biotechnologieunternehmen hatte seine Halbjahreszahlen vorgelegt und eine Reduzierung des Verlusts vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 7,1 Mio. Euro auf 4,3 Mio. Euro gemeldet. Die Aktien legten um 2,33 Prozent auf elf Euro zu.



      Auf und Ab der Online-Broker


      Uneinheitlich notierten die Onlinebroker. Der Investmentbank Goldman Sachs zufolge werden die Geschäftsergebnisse der drei Direktbanken im Nemax 50 wegen der anhaltenden Konjunkturschwäche unter Druck bleiben. Die Experten bewerteten Consors mit "Market Outperform" und Comdirect mit "Market Perform". Favorisiert wurde von Goldman Sachs die DAB Bank, die ein "Market Outperform"-Rating bekam. Consors verloren 1,06 Prozent auf 13,02 Euro, Comdirect verteuerten sich um 2,79 Prozent auf 7,37 Euro, und DAB stiegen um zwei Prozent auf 14,28 Euro.


      Kleindienst lagen unverändert bei 1,45 Euro nach Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse. So ist in den ersten sechs Monaten der Konzernumsatz um vier Prozent auf 31,8 Mio. Euro gestiegen. Der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag mit minus 2,5 Mio. Euro um 31 Prozent niedriger als der Vorjahreswert. Das Betriebsergebnis fiel mit minus 6,6 Mio. Euro um 13 Prozent besser als der Vorjahreswert aus.


      Im Blickpunkt stehen nach Händlerangaben die Papiere der D. Logistics, nachdem der im Nemax 50 gelistete Logistikdienstleister am Morgen seine Zahlen für das erste Halbjahr veröffentlichte. Der Konzernumsatz sei in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 324,94 Mio. Euro gestiegen, das Ebit verbesserte sich auf 14,01 Mio. Euro. Das Papier des Unternehmens notierte um knapp zwölf Prozent leichter bei 9,15 Euro.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 21.08.01 15:05:54
      Beitrag Nr. 43 ()
      ftd.de, Di, 21.8.2001, 12:49
      Zinsentscheid: Die Märkte hängen an Greenspans Lippen

      Der Handel an den europäischen Aktien- und Devisenmärkten verläuft am Dienstag sehr schleppend. Die Marktteilnehmer warten auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed, die deren Chef Alan Greenspan am Abend bekannt geben will.

      Der Index für die wichtigsten US-Wirtschaftsdaten ist im Juli zum vierten Mal gestiegen. Damit keimt die Hoffnung, dass die lahmende US-Konjunktur bald wieder Fahrt aufnehmen wird. Unter Analysten gilt es dennoch als sicher, dass die Fed am Dienstag den wichtigsten Leitzinssatz um 25 Basispunkte auf 3,5 Prozent senken wird. Das wäre der niedrigste Stand seit April 1994. Zu Beginn dieses Jahres stand der Zinssatz noch bei 6,5 Prozent. Seitdem hat die Fed sechs Mal die Zinsen gesenkt.

      Wie sich die Zinssenkung auf die angespannte Lage an den Aktienmärkten auswirken wird, ist laut Aktienhändler Simon Rose von der KBC Bank Deutschland schwierig einzuschätzen. "Eine Senkung der Leitzinsen um 25 Basispunkte ist schon in den Kursen eingepreist", sagte er. Sollte die Fed die Zinsen um 50 Basispunkte senken, könnte der Markt das aber so interpretieren, dass es um die US-Wirtschaft schlechter steht, als bisher angenommen.



      Analysten uneinig über weitere Zinspolitik


      Darüber, ob die Fed im Jahresverlauf ihre Zinsen weiter senken wird, herrscht unter den Analysten Unklarheit. "Wir glauben, dass dies die vorerst letzte Zinssenkung ist", sagte Joshua Shapiro vom US-amerikanischen Bankhaus Maria Fiorini Ramirez. "Die Wirtschaft schwächelt zwar im Augenblick, aber das wird sich bessern, wenn auch langsam."


      Die Volkswirte von Bear Stearns erwarten dagegen, dass die Serie der Leitzinssenkungen vorerst nicht abreißen wird. Für das Ende des ersten Quartals 2002 erwarten sie ein Zinsniveau von 2,75 Prozent. Goldman Sachs rechnet für Mitte 2002 mit einem Leitzins von 3,0 Prozent. Zu einem ähnlichen Schluss kommt Rus Shelton vom kanadischen Bankhaus Nesbitt Burns: "Die globale wirtschaftliche Abschwächung wird voraussichtlich energische Zinssenkungen aller namhaften Notenbanken notwendig machen", sagte er.



      Siebert: EZB nicht unter Zugzwang


      Der Wirtschaftsweise und Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Horst Siebert, sieht für die Europäische Zentralbank (EZB) nicht die Notwendigkeit, der Fed zu folgen. "Ich bezweifle, dass die EZB die Zinsen senken muss", sagte Siebert im ZDF-Morgenmagazin. Die EZB sei eine junge Zentralbank, die ganz anders handeln müsse als die Fed. Der Rat der EZB berät das nächste Mal am 30. August über die Geldpolitik in der Euro-Zone.



      Anaylsten rechnen mit Zinssenkung der EZB


      Nach Einschätzung von Analysten wird die EZB dann oder spätestens im September ihre Leitzinsen lockern, um die lahmende Wirtschaft zu beleben. Von Reuters befragte Analysten rechnen mit einer Senkung um 25 Basispunkte auf 4,25 Prozent im Schlüsselzins und weiteren leichten Zinssenkungen im vierten Quartal. Die EZB hat in diesem Jahr die Leitzinsen erst einmal um 25 Basispunkte gesenkt.



      © 2001 Financial Times Deutschland


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 21.08.01 17:43:47
      Beitrag Nr. 44 ()
      ftd.de, Di, 21.8.2001, 15:23
      Neuer Markt: Interessenverein stößt auf Zurückhaltung
      Von Thorsten Kramer, Hamburg

      Erst 60 der über 300 im Nemax gelisteten Unternehmen haben Interesse an einem Verein für den Neuen Markt. Initiator Jürgen Wege, Vorstandsvorsitzender von Group Technologies, hält dennoch an seinen Plänen fest.

      "Ich habe mit 100 Antworten gerechnet", sagte Wege. Er könne die Zurückhaltung allerdings verstehen. "Es ist wichtig, dass der Interessenverein seine Arbeit seriös erledigt und dadurch ein gutes Standing erhält. Dann wird die Zahl der Vereinsmitglieder steigen."

      Wege hatte Anfang August alle am Neuen Markt gelisteten Unternehmen angeschrieben und für eine Mitgliedschaft im geplanten "Interessenverband der Unternehmen am Neuen Markt" geworben. Es sei ihm sehr daran gelegen, diesen Verein als partnerschaftlichen Gesprächspartner für die Deutsche Börse zu etablieren, sagte Wege damals der Financial Times Deutschland. Ziel sei es, den gemeinschaftlichen Interessen der Unternehmen ein hinreichendes Forum zu verschaffen und dadurch die Attraktivität des Wachstumssegment für institutionelle und private Anleger zu steigern. Die Unternehmen sollten möglichst bis zum 21. August antworten.


      Nach der ganzen Reihe von Unzulänglichkeiten am Neuen Markt, die die Stimmung und die Kurse am Wachstumssegment der Deutschen Börse erheblich gedrückt haben, müsse er nun mit seiner Idee für diesen Verein das Misstrauen der übrigen Unternehmer überwinden. "Ich würde mir den Urheber einer solchen Initiative auch sehr genau ansehen", sagte Wege. Arbeite der Vereinsvorstand unseriös, falle das auf alle Mitglieder zurück.


      Motiviert durch den Zuspruch der 60 Interessenten und ein positives Echo der Deutschen Börse will sich Wege am Donnerstag mit dem beratenden Rechtsanwalt zusammensetzen und die abschließenden Formalitäten besprechen. Die konstituierende Sitzung des Interessenvereins soll Ende September stattfinden.



      © 2001 Financial Times Deutschland



      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 10:51:55
      Beitrag Nr. 45 ()
      MARKTTECHNIK/Nemax-50 mit Potenzial bis 1.096 Punkte
      Die technischen Analysten von Delbrück Asset Management sehen für den Nemax-50 Potenzial bis zum Fibonacci-Kumulationspunkt bei 1.096 Zählern. Intermarkettechnisch habe der Nasdaq-100 mit einem Candlestick-Hammer die untere Begrenzung seiner charttechnischen Keilformation zurück erobern können, heißt es. Dieses positive Signal benötige jedoch noch mindestens einen weiteren starken Handelstag und ein daraus resultierendes prozyklisches Kaufsignal. Dies wäre gegeben wenn der Markt am Donnerstag die massive Key-Resistance-Zone bei 1.545/51 Punkten auf Schlußkursbasis überwindet. Scheitere der Markt an diesem Widerstand oder werde vorher die Unterstützung bei 1.487/82 Zählern nach unten durchbrochen, bedeute dies eine sofortige Fortsetzung der Abwärtsbewegung, erklären die Analysten.


      +++Vera Schrader


      vwd/23.8.2001/ves/tw

      23. August 2001, 09:47
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 11:11:11
      Beitrag Nr. 46 ()
      ftd.de, Do, 23.8.2001, 9:52, nächste Aktualisierung: Do, 23.8.2001, 12:30
      Nemax am Vormittag: All-Share-Index meistert 1100-Punkte-Marke
      Von Thorsten Kramer, Hamburg

      Der Neue Markt ist am Donnerstag fest in den Handel gestartet. Zu den Gewinnern zählten EM.TV. Thiel Logistik notierten trotz guter Halbjahreszahlen in der Verlustzone.

      Der Nemax 50 gewann 1,64 Prozent auf 1074 Punkte. Der Nemax All Share stand mit einem Zuwachs von 1,07 Prozent bei 1101 Zählern. Unterstützung bekamen die deutschen Werte aus den USA. Dort hatten am Vorabend der Nasdaq Composite 1,57 Prozent auf 1859 Zähler zugelegt. Profitieren konnten die Papiere von einer Statistik der Handelsvereinigung der Halbleiterhersteller, die von steigenden Auftragseingängen im Juli berichtet hatte.

      Im Nemax 50 reihten sich EM.TV in der Liste der Gewinner ein. Die Aktien des Medienkonzerns verbesserten sich um 8,36 Prozent auf 2,98 Euro. Nach Informationen der Financial Times Deutschland wird das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Finanzvorstand des Medienkonzerns, Florian Haffa, teilweise eingestellt. Der Verdacht auf Insiderhandel hat sich nicht aufrecht erhalten lassen.


      Thiel Logistik hat Umsatz und Ergebnis im ersten Halbjahr deutlich gesteigert und die Erwartungen der Branchenanalysten übertroffen. Die Papiere des Logistikdienstleisters verloren dennoch 1,03 Prozent auf 17,27 Euro.



      Medigene mit hohem Verlust


      Medigene (minus 4,17 Prozent auf 11,50 Euro) standen in Folge schwacher Halbjahreszahlen unter Druck. Das Unternehmen hat den operativen Verlust von 4,17 auf 14,1 Mio. Euro ausgeweitet. Zudem habe der Kooperationspartner Schering seine Absicht bekräftigt, den bestehenden Kooperationsvertrag über die gemeinsame Entwicklung eines Impfstoffes zur Behandlung von Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs anzupassen, teilte Medigene mit.



      Dino nach Revision der Prognosen unter Druck


      Schwächster Wert am neuen Markt waren Dino Entertainment (minus 25,93 Prozent auf 2,00 Euro). Das Medienunternehmen hatte am Mittwoch nach Börsenschluss bekannt gegeben, es habe seine Geschäftsprognosen für 2001 gesenkt. Erwartet werde nun ein Verlust vor Steuern und Zinsen (Ebit) von sechs Mio. DM und ein Umsatz von 65 Mio. DM.


      Codon hat im ersten Halbjahr den Verlust vor Zinsen und Steuern gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert von 1,99 Mio. DM auf 5,51 Mio. DM erhöht. Der Umsatz stieg im Berichtzeitraum von 510.000 auf 1,19 Mio. DM, teilte das Medizintechnologie-Unternehmen mit. Geprägt seien die Geschäftszahlen durch den Ausbau des Vertriebs und den Aufbau der Tochtergesellschaften in den USA und Singapur, hieß es. Die Codon-Aktien tendierten 0,75 Prozent fester bei 8,05 Euro.


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