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    Fragen eines kritischen Investors an Dr. Max - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.01.00 13:49:54 von
    neuester Beitrag 09.01.00 22:30:54 von
    Beiträge: 6
    ID: 48.739
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      Avatar
      schrieb am 07.01.00 13:49:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      Schönen guten Tag Dr. Max,

      bin heute erstmalig auf wallstreet:village gelandet. Ich habe mir die
      Artikel "Wie `überbewertet` sind Internet-Aktien?" und "Durchführung
      des Revolutionärs-Trades" durchgelesen.

      Die Ansichten hinsichlich der Bewertung von Internet-Aktien fand ich
      sehr interessant und auch die entsprechenden Schlußfolgerungen.
      Da heißt es "Verkaufen wir deswegen panikartig unsere Internet-Werte
      im Revolutionärsportfolio? Natürlich nicht! Wir wollen ja für zehn Jahre
      anlegen. Wir sind also bereit, durchzuhalten, auch wenn unsere Werte
      nach fünf Jahren noch nicht ganz in ihre Marktkapitalisierung hineinge-
      wachsen sind. Umso wichtiger wird es, dass wir diesen Werten zutrauen,
      die kommende Konsolidierung zu überleben. Wichtige Kriterien hierbei:
      die Unternehmen sind profitabel und haben möglichst wenig Schulden,
      d.h., sie können fremde Einflüsse abwehren und sind nicht von anderswo
      getroffenen Entscheidungen abhängig. Deswegen haben wir auch kein
      Amazon, At Home oder Intershop.".

      Diese Aussagen treffen genau meine Einstellung zur Aktienanlage. Beim
      lesen des zweiten Artikels war ich jedoch recht überrascht, denn genau in
      diesem schildern Sie den Verkauf Ihrer Internet-Aktien (für welche Mitte
      Dezember noch ein Zeithorizont von 10 Jahren stand).
      Weiterhin fragen Sie nach anderen Revolutionären und zeigen Ihre Watchlist
      auf. In dieser, große Überraschung, ist Intershop enthalten.

      Warum haben Sie mit dem Verkauf der Inet-Aktien Ihre Strategie gändert,
      oder handelt es sich lediglich um eine Taktik und Sie wollen billiger
      wieder nachkaufen? Für einen Kleinanleger wie mich ist es sehr angenehm,
      wenn eine Strategie (welche der eigenen sehr nahe kommt) von einer in
      der Öffentlichkeit stehenden Person, noch dazu mit Doktortitel, verbreitet
      wird. Wenn diese Strategie dann allerdings wenige Zeit später fallen-
      gelassen wird, komme ich schon ins grübeln, ob ich denn die richtige
      Strategie gewählt habe oder aber vielleicht diese ändern sollte.
      Weiterhin interessiert mich, was sich an der Intershopaktie aus
      fundamentaler Sicht evtl. geändert hat, um diesen Meinungswechsel
      in dieser Aktie zu untermauern?

      Vielen Dank

      MfG „ungenannt“



      Guten Tag, „ungenannt“,

      viele Dank für Ihre kritischen und präzisen Fragen.

      Wie Sie sehen, war das Revoluzzer-Portfolio zu über 50% Internet und 25% Biotech.

      Alll diese Werte habe ich schon ein Weilchen im Portfolio. Ich habe lediglich einen Teil davon verkauft, um Mittel für neue Investitionen zu haben. America Online, Yahoo und Broadvision haben mittlerweile sehr hohe Marktkapitalisierungen. Deswegen stehe ich dennoch weiter zu diesen Investments und habe vor, Yahoo, Broadvision und EBAY weiterhin und für die nächsten 8-10 Jahre zu halten - es sei denn, es ändert sich an meiner fundamentalen Einschätzung was.

      Aber ich würde gerade auch im Revolutionärsportfolio vielleicht ein oder zwei neue Werte hinzukaufen. Yahoo, Ebay und Broadvision kaufe ich nicht „billig“ zurück, ich bin langfristINVESTOR und spiele nicht mit dem Auf- und Ab der Charts.

      Die neuen Käufe werde ich VORHER eigehend online kommentieren und analysieren.

      Intershop kam auf die Watchlist, weil wir eine heftige Diskussion mit einem user hatten, der behauptete daß Intershop im Kerngeschäft Broadvision Marktanteile abnehme und bald profitabel werde. Den Beweis ist der user bislang schuldig geblieben. Ich mag keine unprofitablen Unternehmen, aber Ausnahmen würden die Regel bestätigen.

      Und: Watchlist heißt, daß ich mir alle Sonderfaktoren in Ruhe anschaue, bevor ich eine Investitionsentscheidung treffe, mehr nicht. Prizipiell setze ich noch auf Broadvision, nicht auf Intershop, will das aber genauer analysieren. Hinweisen aus der Community gehe ich immer gerne nach.

      Außerdem von 4-5 Werten auf der Watchlist können letzlich bei der zur Verfügung stehenden Investitionssumme von 6600 Euro nur 1-2 das Rennen machen. Ich will mir wirklich die verschiedensten Werte in Ruhe anschauen.

      Können Sie in Zukunft auf den Diskussionsboards posten? Dann haben alle was davon.

      Mit besten Grüßen,

      Ihr

      Dr. Max
      Avatar
      schrieb am 07.01.00 16:29:38
      Beitrag Nr. 2 ()
      Warum eigentlich Ebay....? Warum nicht ein Unternehmen, aus den B2B-Bereich, das genau dasselbe betreibt? Die Umsätze werden beim B2B wesentlich höher sein! Also ich hab noch nichts davon gehört, das Ebay was mit B2B zu tun hätte, oder hab ich da was verpasst? Würde mich freuen wenn mir jemand das Gegenteil aufzeigen könnte!

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 08.01.00 09:22:41
      Beitrag Nr. 3 ()
      MH --

      danke für die Frage.

      Im B2B Bereich sind zwar die Umsätz höher, aber letzlich die Margen geringer und die Kunden schwieriger.

      Bei den Investment-Philosophien hier gibt´s immer Pluspunkte für Konsumgüternähe und Massenmarkennamen. Vergleichen wir zum Beispiel mal SAP und Coca-Cola. (Ich weiß, völlig unterschiedliche Unternehmen.)

      SAP kann extrem schnell wachsen, aber auch schnell von der technischen Entwicklung überholt werden. SAP ist von wenigen hundert (tausend) professionellen Kunden mit anhängig, die vergleichen und hart verhandeln. Wenn ein guter Wettbewerber kommt, sind die weg. Coca Cola ist mittlerweile riesig, wächst aber langsamer. Eine Cola nimmt man sich immer mal mit (Impulskauf.) Der Preisdruck ist viel geringer.

      Also, für den langfristigen Privatinvestor eignen sich grundsätzlich Massengüter (kosumgüternah) besser. Das schleißt natürlich andere Investments nicht aus.

      Deswegen bin ich aber auch bei der gegenwärtigen B2B Euphorie nicht ganz dabei. B2B wird die Geschäftswelt revolutionieren (deswegen auch "revolutionär" mit kleinem "r"). Aber es bleibt abzuwarten, ob auch die Investoren in B2B Software was dovon haben (langfristig) oder vor allem die Kunden (Unternehmen) von B2B Software.

      Max
      Avatar
      schrieb am 09.01.00 04:56:25
      Beitrag Nr. 4 ()
      Warum bedankst dudich eigentlich für meine Fragen??? Muste nun wirklich nicht, auch für alles andere nicht! Denn ich poste weil es mir das Spaß macht und mir die Diskussion was bringt, also eher egoistische Gründe. ;)

      Was ich beispielsweise von Amzn halte:

      http://www.mhbulle.de/mh120480/Amazon.html

      Wobei ich bei diesem Artikel den Infrastruckturaufbau weggelassen habe, den werde ich aber, wenn ich mal Zeit habe, ergänzen.

      B2C ist im Endeffekt Einzelhandel im Internet. Einzelhandel hat eine Marge von 1%. Das wird im Internet aufgrund der hohen Transparenz als Traummarge gelten. Persönlich rechne ich mit 0,1%!!! Also geringe Gewinne. Wo liegt da die Phantasie? Ich denkmal nur der Umsatzanstieg, rechtfertigt einen Kursanstieg bis zu einer gewissen Grenze und die ist bei weitem überschritten!

      Selbst wenn B2B auch so ne geringen Margen hat, dann werden die Gewinne, rein Zahlen mässig, höher liegen. Also ist ein größerer Kursanstieg gerechtfertigt als bei B2C.

      Mfg MH
      Avatar
      schrieb am 09.01.00 22:30:54
      Beitrag Nr. 5 ()
      MH --

      also, dann bedanke ich mich heute nicht.

      B2C ist Einzelhandel im Netz, ja. Aber wenn Du meine Revoluzzer anschaust, sind es eher Medienunternehmen (Yahoo, AOL, selbst EBAY "handelt" ja nicht).

      Also Einzelhandel sehe ich in der Tat kritisch (z.B. Amazon).

      Was ich aber suche, sind Markennamen, die sich den Konsumenten einprägen. Das schafft Unabhängigkeit von (schwierigen) Firmenkunden.

      Max

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      Avatar
      schrieb am 09.01.00 22:30:54
      Beitrag Nr. 6 ()
      MH --

      also, dann bedanke ich mich heute nicht.

      B2C ist Einzelhandel im Netz, ja. Aber wenn Du meine Revoluzzer anschaust, sind es eher Medienunternehmen (Yahoo, AOL, selbst EBAY "handelt" ja nicht).

      Also Einzelhandel sehe ich in der Tat kritisch (z.B. Amazon).

      Was ich aber suche, sind Markennamen, die sich den Konsumenten einprägen. Das schafft Unabhängigkeit von (schwierigen) Firmenkunden.

      Max


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