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    Bernd Niquet : The Club of International Bagholders - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 07.04.00 12:37:19 von
    neuester Beitrag 09.04.00 15:48:34 von
    Beiträge: 4
    ID: 113.345
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      Avatar
      schrieb am 07.04.00 12:37:19
      Beitrag Nr. 1 ()

      Eigentlich ist es ja schon gemein. Da wage ich mich nun einmal mit einer Prognose heraus – und dann...

      Aber, Guru hin, Guru her, gestern haussierte nur der Neue Markt, der Dax jedoch bleibt auffällig zurück – und tut dies auch heute. Ist hier also wirklich Porzellan zerschlagen worden?

      Damit stellt sich erneut die Frage: Wer handelt klüger? Diejenigen, die am Neuen Markt agieren und nun schon zum x-ten mal die neue Lehre anwenden, dass man dadurch reich wird, indem man jeden – und wirklich jeden (!) – Kursrückgang sofort zu Neukäufen nutzt?

      Oder vielmehr diejenigen, die jetzt eher leise treten und erst mal abwarten, was passiert.

      Auf jeden Fall werde ich meinem Guru noch nicht abschwören. Denn erstens ist die Erholung im Dax wirklich so schwach, dass dies eher Anlass zur Sorge gibt. Und zweitens: Die Pfade der wirklich guten Gurus sind immer verschwommen. Denn wären sie klar, dann würde ihnen ja jeder folgen, damit jedoch die ursprüngliche Prognose ad absurdum führen.

      Jetzt wird also darüber entschieden, ob die augenblicklichen Aktienbesitzer die Gewinner der nächsten Monate werden oder vielmehr nur die „Bagholder“, also diejenigen, die die Papiere durch die mögliche Kursschwäche tragen müssen.

      Gestern fiel mir ein Bericht ins Auge, nach dem der saudi- arabische Milliardär Prinz Alwaleed bin Talal, ein Neffe des saudi-arabischen Königs Fahd, innerhalb der letzten sechs Monate für eine Milliarde (!) US-Dollar Technologieaktien gekauft hat.

      Doch diese Tatsache allein ist noch nicht bedenkenswert. Die Begründung hierfür dagegen umso mehr. Denn, so berichtete der Prinz Alwaleed bin Talal, „ wir haben den Kursverlauf einiger dieser Aktien über zwei Jahre verfolgt und auf den richtigen Einstiegspreis gewartet. Die Transaktionen haben in Korrekturphasen stattgefunden, in denen man einfach zugreifen musste.“

      Das ist nun jedoch wirklich etwas „strange“. Denn die Technologieaktien über zwei (!) Jahre hinweg zu beobachten und dann erst in den letzten sechs Monaten – also in der Fahnenstange – zu kaufen, das scheint tatsächlich keine sehr aussichtsreiche Strategie zu sein.

      Wenn also nicht alles täuscht, können wir Prinz Alwaleed bin Talal mit den folgenden Worten an der High-Tech-Börse begrüßen: Welcome in the Club. Welcome in the Club of International Bagholders.

      Was übrigens in keinster Weise negativ gemeint ist. Denn letztlich braucht jede Börse und jede Volkswirtschaft derartig karitative und soziale Vereine dringend.

      Bernd Niquet, /.April 2000

      Feed-back und Diskussion: Im angeschlossenen Board bei www.wallstreet-online oder über b.niquet@wallstreet-online.de

      Immer noch – und jetzt wieder BRANDAKTUELL:

      Bernd Niquet, KEINE ANGST VORM NÄCHSTEN CRASH – Warum Aktien als Langfristanlage unschlagbar sind, Campus-Verlag, Frankfurt/M., New York 1999, 269 Seiten kartoniert, 49,80DM, ISBN 3-593-36293-7. Bestell-Link: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3593362937/büchervonberndni

      Avatar
      schrieb am 07.04.00 20:59:38
      Beitrag Nr. 2 ()
      Sehr geehrter Herr Niquet,

      Ich glaube nicht, dass der saudi-arabische Prinz zu dumm ist sein Geld richtig
      anzulegen. Normalerweise haben die Angehörigen der Königsfamilien in dieser
      Gegend eine ausgezeichnete ökonomische Ausbildung genossen, so dass man davon
      ausgehen sollte, dass er ohne bestimmtes Ziel diese Aktien erworben hat und nun
      auch noch öffentlich darüber berichtet. So ist doch durchaus möglich, dass der
      Prinz einen Teil der Aktien bereits letzte Woche vekauft hat und mit der
      Veröffentlichung seines "Investments" nun noch Käufer für den Rest sucht....?
      Man kann also von dieser Geschichte verschiedenes halten, den Anleger wird
      sie vermutlich nicht weiterbringen (gilt für die meisten "News").
      Vielleicht noch ein letzter Gedanke: aus Saudi-Arabien kamen dieses Jahr schon
      einige interessantere Meldungen wie Gold-Verkäufe im Februar in die steigenden
      Goldkurse zusammen mit Kuwait sowie die Lockerung des Öl-Kartells und tausende
      "Freiheitskämpfer" aus Saudi-Arabien und Jordanien im Tschetschenienkrieg....
      Nun vermute noch jemand, dass da vielleicht auch amerikanische Interessen eine
      Rolle spielen könnten - absurd, es grenzt zu sehr an Verschwörungstheorien

      mfg

      Schließer
      Avatar
      schrieb am 09.04.00 08:04:32
      Beitrag Nr. 3 ()
      Sehr geehrter Herr Niquet,
      glaube im Falle des Prinzen sind sie einer
      falschen Meldung aufgesessen. Siehe folgenden Bericht, der
      zeigt, dass der Prinz durchaus niedrig einkauft und nicht
      an der Nasdaq (bloomberg.de):

      Arabischer Prinz Al-Walid wieder auf Einkaufstour

      Riad, Saudi-Arabien, 7. April (Bloomberg) - Bei Schnäppchen
      soll man zugreifen - und genau das tat Prinz Al-Walid bin Talal.
      Nach dem Einbruch an der Nasdaq war der saudiarabische Milliardär
      und bekannte Grossanleger auf Einkaufstour. Er investierte
      insgesamt eine Milliarde Dollar (956 Millionen Euro) in Aktien
      von America Online Inc. (AOL), Compaq Computer Corp., Eastman
      Kodak Co. und Xerox Corp. ,Die Kurse waren deutlich abgesackt,"
      sagte Al-Walid in einem Interview. ,Die Kurskorrektur war einer
      dieser historischen Momente, in denen man einfach zugreifen
      muss." Über eine familieneigene Treuhandgesellschaft kaufte der
      43-Jährige Aktien im Wert von 400 Millionen Dollar von AOL, dem
      weltgrössten Internet-Service-Anbieter. Die Aktie fiel in diesem
      Jahr bislang um 14 Prozent. Al-Walid griff bei günstigem Kurs zu
      und vergrösserte sein Investment auf 1,05 Milliarden Dollar. Die
      gleiche Summe legte er auch in Compaq-Aktien an. Der grösste PC-
      Hersteller verlor seit dem 24. Januar 11 Prozent an der
      amerikanischen Nasdaq. Je 100 Millionen Dollar investierte der
      Prinz in Aktien des weltweit grössten Herstellers von Kopierern,
      Xerox, und in Kodak, den Marktführer im Fotografiebereich. Der
      Aktienkurs von Xerox fiel seit Oktober letzten Jahres über 35
      Prozent, der von Kodak 20 Prozent. Al-Walid sagte, dass er die
      Kurse schon seit mehr als zwei Jahren verfolge, seit sechs
      Monaten warte er auf die Einstiegsmöglichkeit. Der Nasdaq
      Composite Index, der als Benchmark für vorwiegend amerikanische
      Aktien aus dem Computerbereich gilt, erlebte im Februar und März
      einen Höhenflug. Seit dem 10. März hat der Index 16 Prozent
      verloren, bislang steht er mit vier Prozent seit Jahresbeginn
      jedoch noch im Plus.

      Der Aktienkauf passt auch dieses Mal in die Strategie des
      Prinzen. Al-Walid kauft konsequent, wenn die Kurse am Boden
      liegen. Bedingung sind allerdings ein starker Markenname und die
      Position eines Branchenführers. Mit Ausnahme von AOL erfüllten
      alle auch die dritte Bedingung eines niedrigen Kurs-Gewinn-
      Verhältnis. "AOL passte nicht zu 100 Prozent in meine Strategie,"
      sagte Al-Walid. Er habe sich trotzdem zum Kauf entschlossen, als
      der Kurs fiel. Überraschend, wie er meint, nach der Ankündigung
      der 160 Milliarden Dollar Übernahme von Time Warner Inc. Noch im
      letzten Monat hatte sich der Prinz mit AOL-Präsidenten Stephen
      Case in Washington D.C. getroffen. Man sprach über die
      Unternehmensentwicklung, Al-Walid blieb hinsichtlich seiner
      Einstiegsabsichten jedoch verschwiegen. "Ich treffe mich meist
      mit dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates oder dem Präsidenten,"
      erklärte Al-Walid, der potentielle Anlage-Kandidaten auch nach
      der Unternehmensführung beurteilt. In Washington traf er Stephen
      Case zum ersten Mal:"Ich war sehr beeindruckt von ihm. Ich mochte
      seine Visionen und seine Ideen für zukünftige Entwicklungen. Er
      steht wie ein Fels in der Brandung."

      Al-Walid wies im letzten August in einem Interview darauf
      hin, dass US-Aktien überteuert seien. Er warte fallende Kurse ab,
      um wieder in amerikanische Investments einzusteigen. Damals wurde
      sein Vermögen auf 15 Milliarden Dollar geschätzt. Inzwischen ist
      es auf etwas mehr als 20 Milliarden angewachsen. Vornehmlich
      angetrieben durch den steigenden US-Akteinmarkt und den Kurs
      seiner saudi-arabischen Immobilien- und Aktienbeteiligungen, die
      einen ähnlichen Anstieg wie die Erdölpreise verzeichneten. Im
      amerikanischen Geschäft fiel der Hauptanteil auf seine
      Investments bei der Citigroup Inc., die seit August einen Anstieg
      von 30 Prozent verzeichnen konnten. Hier liegen Al-Walid`s
      grössten Beteiligungen, allein der Kursanstieg der Citigroup
      spülte zwei Milliarden Dollar in seine Kassen.

      In der Aufstellung des Forbes-Magazins vom letzten Juni lag
      der Neffe des saudiarabischen Königs Fahd auf Platz acht der
      weltweit reichsten Menschen. Den Grossteil seines Vermögens
      erzielte er durch Investitionen in Citicorp Inc., 1991 legte er
      590 Millionen Dollar in Citicorp-Aktien an. Damit half er der
      durch faule Kredite in Lateinamerika in Schieflage geratenen US-
      Bank wieder auf die Beine. Die Beteiligung ist heute 8,9
      Milliarden Dollar wert. In den letzten Monaten erweiterte er sein
      Portofolio um Investments aus der Computer-, Medien- und Telekom-
      Branche auf mehr als 7,3 Milliarden Dollar. Allein bei Rupert
      Murdoch`s News Corp. beträgt seine Beteiligung 1,7 Milliarden
      Dollar, weitere 800 Millionen sind bei Apple Computer Inc. und
      700 Millionen bei Motorola Inc., der Nummer zwei der
      Mobiltelefonhersteller investiert. Aus seinem Vermögen und seinen
      Beteiligungen macht er kein Geheimnis. Er ist der Ansicht, dass
      die Offenlegungen für seine Geschäfte nützlich seien. Verträge
      liessen sich leichter abschliessen, wenn die anderen wüssten, was
      er biete. "Wir arbeiten bereits an Beteiligungen bei anderen
      Unternehmen, vorrangig aus dem Medien- und Technologiebranche,"
      sagt Al-Walid. " Wenn der Preis stimmt, schliessen wir ab."
      .

      Vernon Silver in New York / ES
      Avatar
      schrieb am 09.04.00 15:48:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      Okay, ich gebe mich geschlagen, dass andere deutlich mehr über saudi-arabische Prinzen wissen als ich.

      Aber dennoch: Irgendein virtueller Prinz hat bestimmt in den letzten Monaten fleißig gekauft. Und selbst wenn er aus dem Bayerischen Wald käme, dann wäre dieser Prinz doch zumindest als Denkmodell sicherlich zulässig ...


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