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    Let`s buy it.com und die Eigenwerbung von Kim Schmitz - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.02.01 01:49:52 von
    neuester Beitrag 20.02.01 15:08:39 von
    Beiträge: 8
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      schrieb am 20.02.01 01:49:52
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der nachfolgende Artikel wurde heute auf der Seite www.share-infos.de veröffentlicht.

      Grüße

      Peer Share
      www.share-infos.de


      Eine der in den letzten Tagen am heißesten diskutierten Themen war mit Sicherheit die Rettungsaktion von LET`S BUY IT.COM (LBC), an welcher der deutsche Jungunternehmer Kim Schmitz maßgeblich durch sein Engagement beteiligt war. Dieses Engagement gepaart mit einer Portion Unverfrorenheit und einer Prise Selbstüberschätzung haben Schmitz in der Presse einen zweifelhaften Ruf eingebracht.

      Herr Schmitz hat in den letzten Tagen viele Titulierungen erhalten (zum Beispiel bezeichnete die Bild-Zeitung Schmitz als "Deutschlands größtes Großmaul"). Ich setze noch eins drauf: Herr Schmitz ist wesentlich schlauer, als die meisten seiner Kritiker ansatzweise erahnen, denn mit der LBC-Aktion hat er eine glänzende Vorbereitung für seine weiteren Pläne getroffen.

      Doch zurück zum Anfang: Nur kurz vor Ende der Frist zur Liquidation der LBC sagte eine Investorengruppe die Zahlung von insgesamt 4 Mio. Euro zu, welche die kurzfristige Liquidation der LBC abwendete. Kim Schmitz hat nach eigenen Angaben 1,2 Mio. Euro zu diesem Betrag beigesteuert und ist damit zumindest als einer der wesentlichen Initiatoren der Transaktion zu bezeichnen.

      Im weiteren Verlauf wurden LBC Finanzierungszusagen in Höhe von 52 Mio. Euro gegeben, welche das Überleben der Gesellschaft bis auf weiteres sichern sollten. Die Probleme aus dem operativen Geschäft sind damit zwar nicht beseitigt. Die Finanzspritze verschafft der Firma allerdings genügend Luft, um dringend notwendige Umstukturierungen voranzutreiben und Fehler der Vergangenheit zu beheben. Nicht zuletzt die veränderten gesetzlichen Bedingungen im Zusammenhang mit dem Rabattgesetz machen bei LBC verschiedene Veränderungen notwendig. Dies wird dazu führen, daß LBC das Geschäftsmodell verändern/erweitern muß. Wie dies geschieht, bleibt abzuwarten.

      Fundamental betrachtet ist die Aktie momentan sehr teuer, denn für die Kapitalspritze von 52 Mio. Euro lassen sich die Kapitalgeber 125 Mio. neue Aktien geben, was einem Kaufpreis von ca. 0,416 Euro entspricht. Die bisherigen Altaktionäre werden entsprechend verwässert. Der Eigenmittelzufluß pro Gesamtaktie beträgt ca. 0,24 Euro, was gemessen an den aktuellen Aktienkursen und den unverändert bestehenden Problemen die aktuellen Aktienkurse keinesfalls rechtfertigt. Als fundamental orientierter Anleger überlasse ich das LBC-Feld den Spielern und Zockern, denn nach meiner Schätzung ist die Aktie heute nicht mehr als ca. 0,15 - 0,20 Euro wert.

      Eines steht aber fest: Wer es in diesen schwierigen Börsentagen schafft, als überschuldete Gesellschaft mit erheblichen Verbindlichkeiten und langfristigen finanziellen Verpflichtungen eine Summe von 52 Mio. Euro bei Kapitalgebern locker zu machen, der ist für mehr als eine Überraschung gut. Genau an diesem Punkt fangen die Spekulationen an.

      Die 52 Mio. Euro stammen mit Sicherheit nicht von Herrn Schmitz, dafür ist dieser Betrag noch eine Nummer zu groß. Für wen könnte also ein umfangreiches Engagement Sinn machen? Interessant wäre es nach meiner Einschätzung für einen großen Einzelhandelskonzern, sich LBC einzuverleiben. Dieser Konzern könnte seine Waren via LBC plazieren und damit einen neuen Distributionskanal eröffnen. Die zu erwerbenden Waren könnten zu großen Teilen aus einer Quelle angeboten und der betreffende Einzelhandelskonzern erhöht auf einen Schlag seine Umsätze. Da dies unter der Ausnutzung sogenannter Skaleneffekte geschehen würde (Wareneinkauf, Werbung, Personal etc.) müßten selbst bei Rabattnachlässen für das Power-Shopping keine oder nur überschaubare Margeneinbußen hingenommen werden. Wenn man wüßte wer dieser Einzelhandelskonzern ist (Kaufhof, Karstadt, Quelle, Wal-Mart, Metro, Otto....), das wäre in der Tat ein interessanter Deal unter Trading-Aspekten. LBC selbst ist hingegen sehr risikoreich, weil sie einfach sehr hoch bewertet werden.

      Für einen Aufkäufer ist LBC nur als Werkzeug für den eigenen Erfolg interessant. Für Umsatzzuwächse dieser Größenordnung kann auch einmal 100 Mio. DM locker machen, zumal diese ja nur investiert und nicht zwangsläufig verbraucht sind. Kein schlechter Schachzug....

      Mit einem großen Einzelhandelskonzern als Mutter muß man sich als LBC-Anleger allerdings fragen, wo die nachhaltigen Gewinne hinfließen. Diese werden nach meiner Einschätzung tendenziell bei der Muttergesellschaft anfallen und weniger bei LBC. Ziel der Mutter muß es sein, daß LBC kostendeckend arbeitet, weitere Gewinn machen nicht unbedingt Sinn, zumal man diese mit den freien LBC-Aktionären teilen müßte. Es geht hier nicht darum, aus LBC eine Perle zu machen, sondern den eigenen Umsatz (also den der Muttergesellschaft) anzukurbeln und DORT die Erträge zu maximieren. Eine sehr aussichtsreiche Perspektive für freie LBC-Aktionäre ist dies natürlich nicht.

      Der große Gewinner in diesem Szenario ist der Übernehmer, denn dieser erschließt sich über den bekannten Markennamen von LBC eine große Käuferschicht, die den eigenen Umsatz erhöht. Hierauf würde ich mich viel mehr konzentrieren als auf die überbewertete LBC.

      Warum ist jetzt aber Kim Schmitz schlauer als andere? Herr Schmitz ist nach eigenem Bekunden seit langem begeisterter Anhänger der LBC-Idee und hält bereits jetzt Aktien der Gesellschaft. Durch seine Transaktion hat er den Exitus der Gesellschaft verhindert, sein bestehendes Aktienpaket hat deutlich an Wert gewonnen. Darüberhinaus wird er jetzt für sein Neuengagement neue Aktien (ca. 2,9 Mio. Aktien, sofern der genannten Durchschnittspreis von 0,416 Euro zutrifft) erhalten. Auf der jetzigen Kursbasis von 0,86 Euro liegt Herr Schmitz und all seine Mitinvestoren also jetzt schon mehr als 100% im Gewinn, eine Größenordnung, auf welche Neueinsteiger noch eine ganze Weile warten (und hoffen) müssen. Für Herrn Schmitz errechnet sich alleine aus seinem Neuengagement bereits jetzt ein Buchgewinn von 2,5 Mio. DM, eine Größenordnung, von der so manches NM-Unternehmen als Jahresgewinn nur träumen kann. Dazu kommt noch der Buchgewinn (oder verminderter Buchverlust) auf die Restposition, die Herr Schmitz bereits jetzt hält. Kein schlechter Deal!

      Das ist aber noch nicht alles. Durch die ganze Pressekampagne ist Herr Schmitz mit seiner Kimvestor AG so bekannt geworden, daß er nicht nur ein wesentlich breiteres Publikum für die Zeichnung seiner Kimvestor-Anteile ansprechen kann, als wenn es die Kampagne nicht gegeben hätte. Auch zukünftige Kapitalerhöhungen oder ein Börsengang einer seiner Gesellschaften sind bereits jetzt publikumswirksam so bekannt, daß man sich kaum einen höheren Bekanntheitsgrad vorstellen kann. Die ganze Transaktion mit LBC ist also auch unter dem Eindruck weiterer Kapitalerhöhungen und Börsengänge der Gesellschaften von Kim Schmitz zu betrachten und hier hat Schmitz in den letzten 14 Tagen ganze Arbeit geleistet.

      Als Co-Investor von Schmitz bei der monkey AG, die sich mit Zahlungsabläufen via Handy beschäftigt und im Frühjahr 2002 an die Börse geführt werden soll, agiert übrigens die BMP AG aus Berlin, die zu Schmitz seit mehreren Jahren geschäftliche Kontakte pflegt. Im Falle eines Börsenganges ist die Werthaltigkeit dieser Beteiligung natürlich unabhängig vom Bekanntheitsgrad Schmitz zu beurteilen und hier muß Schmitz dann auch mit der Beantwortung von Details Farbe bekennen. Die Anleger und Analysten werden sich nicht mit den bisher gemachten pauschalen Aussagen über die Werthaltigkeit der Unternehmen zufrieden geben, sondern harte Fakten fordern, die bisher nicht oder nur unzureichend veröffentlicht wurden. Ob Herr Schmitz dann immer noch so laut von sich Reden macht, bleibt abzuwarten.

      Die LBC ist fundamental zweifelsohne teuer und ich möchte an dieser Stelle auf die außerordentlich hohen Risiken einer Anlage in den Aktien hinweisen. Sollte sich tatsächlich ein großer Einzelhandelskonzern als Hauptinitiator der Rettungsaktion zu erkennen geben, dann könnte es auch nochmal zu Kurssprüngen in der LBC-Aktie kommen. Das wäre dann aber auf der anderen Seite auch eine gute Gelegenheit, die Gewinne abzusichern.

      Grüße

      Peer Share

      LBC (WPK 938006); letzter Kurs: 0,86 Euro; alle deutschen Börsenplätze; vorwiegend XETRA und Frankfurt
      Avatar
      schrieb am 20.02.01 02:04:38
      Beitrag Nr. 2 ()
      Peer
      dank, dank und immerwieder dank, jetzt weiss ich, dass ich drinbleibe
      gruss
      casta
      Avatar
      schrieb am 20.02.01 02:28:13
      Beitrag Nr. 3 ()
      Guter Beitrag. Aber 2 Anmerkungen:

      1.) Palmer hat bereits gesagt, daß an der Finanzierungsrunde KEIN Handelskonzern beteiligt ist.

      2.) Schmitz hat für seine 1,2 Mio Euro keine Aktien erhalten, der Betrag ist lediglich ein Darlehen.
      Avatar
      schrieb am 20.02.01 03:15:06
      Beitrag Nr. 4 ()
      weitere Anmerkung:

      In der LBC AdHoc-Meldung vom 05.02 heißt es:

      "Unmittelbar wird die Gesellschaft hiervon auf circa 20 Millionen Euro
      zugreifen können; der verbleibende Anteil der Finanzierungsmittel wird dem
      Unternehmen beginnend mit dem Monat März 2001 im Verlauf der
      kommenden zwölf Monate nach erfolgreichem Abschluss der geplanten
      Restrukturierungsmaßnahmen und dem Erreichen geplanter Meilensteine zur
      Verfügung stehen."

      D.h. LBC hat noch gar nicht die 52 Mio Euro in voller Höhe erhalten,
      sondern bisher nur 20 Mio Euro.
      Ob der Rest je gezahlt wird, hängt vom Erreichen der Meilensteile/ Performance-Ziele ab
      (denbkar z.B. Ziele bzgl. Cash Burn, Umsatz, Userzahlen).

      Zweitens zur Frage, ob Kim Schmitz als Gewinner aus der Sache hervorgeht.
      Unterliegen die neu ausgegebenen Aktie einer Lockup-Regelung/Mindeshaltedauer?
      Wenn ja, nützen Schmitz die Buchgewinne für die neuen Aktien wenig und die Sache
      könnte sich für ihn als teures Mousetrap-Investment herausstellen.

      Seine Altbestände an LBC kann er natürlich verkaufen; möglicherweise hat er sich vor seiner Zahlung an LBC noch
      massiv über die Börse mit LBC-Aktien eingedeckt.
      Avatar
      schrieb am 20.02.01 06:47:44
      Beitrag Nr. 5 ()
      danke für die sehr gut durchdachten beiträge. sehr verständlich geschrieben, ohne das übliche lbc geschrei, welches leider in letzter zeit sehr viel zu lesen war.
      ein guter leitfaden für beurteilungen.

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      Kennen wir bei East Africa bislang nur die Spitze des Goldberges?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 20.02.01 07:30:53
      Beitrag Nr. 6 ()
      So wie ich Peer Share kenne hat er den Artikel nicht ganz ohne Eigennutz geschrieben.

      Zu den zwölf Monaten : Es ist so, daß LBC erst Erfolge in der Umstrukturierung vornehmen muß um an die restlichen 32 Mio. zu kommen. Dies sind aber ´recht einfache Dinge, wie die Einführung einer funktionierenden und aussagekräftigen Buchhaltung. Immerhin wird ja gemukelt, das LBC Konkurs angemeldet hat, obwohl die Firma gar nicht in den roten Zahlen steht, sonder nur die Buchhaltung so undurchsichtig war, das anscheinend keiner durchgesehen hat. Das ist natürlich oberpeinlich. Aber auch ein Problem, das sich leicht lösen lässt, in dem man eine externe Buchhaltung von einem Steuerbüro einführt.

      Die anderen Umstrukturierungsmaßnahmen, sind wahrscheinlich schon mit dem Ein oder Anderen Kapitalgeber eingeflossen. Es ging ja hauptsächlich um Logistische Probleme, die mit der Hereinnahme von einem Kapitalgeber aus dem Old Economy mit einer funktionirenden Logistik gelöst sein dürfen.

      Recht hat Peer Share, das man wissen müßte welches Unternehmen mit einsteigt, da sicherlich dort auch starke zuwächse möglich sind.


      Einen besonderen Gruß an unseren alten Freund Peer


      Freddy
      Avatar
      schrieb am 20.02.01 08:48:08
      Beitrag Nr. 7 ()
      logo hat er diesen selber ins
      leben gerufen um natürlich auch
      seine page zu bewerben
      wir sind ja nicht blind:cool:
      dennoch jedenfalls eine
      nettere art der eigenwerbung

      auch wenn es natürlich für uns alte letsbyitfans
      nix neues gab
      ;)
      Avatar
      schrieb am 20.02.01 15:08:39
      Beitrag Nr. 8 ()
      Das Resumee fußt auf der Annahme, daß sich ein Großkonzern LBC einverleiben will. Anders sähe es aus, wenn ein Großkonzern an den neuen Aktien partizipieren würde (und so ist es ja auch angedacht), ohne gleichzeitig die Mehrheit zu übernehmen. Dann ginge dies in Richtung echte Partnerschaft mit Vorteilen für beide Seiten. Der Konzern würde von steigenden (LBC)Aktien profitieren, und könnte durch Kooperation (z.B. Lieferung eigener Produktpaletten) auch noch den operativen Gewinn steigern. Da ja von einigen neuen Investoren die Rede ist, halte ich meine Annahme für die Wahrscheinlichere. Wie seht Ihr das?


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