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    MBX - Hallo erstmal ... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.03.01 21:25:15 von
    neuester Beitrag 04.03.01 05:31:15 von
    Beiträge: 23
    ID: 352.104
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      schrieb am 03.03.01 21:25:15
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo zusammen,

      mit seinem erstem Posting sollte man sich vielleicht erstmal vorstellen. Das tue ich hiermit.
      Ich war seit relativ langer Zeit - also schon vor dem Hype Mitte letzten Jahres - MBX-Aktionär und bin dies in unveränderter Stückzahl (ohne Käufe und Verkäufe (bin eben kein Trader)) immer noch. Das Treiben hier im Board beobachte ich auch schon eine ganze Weile und muss sagen, dass mich das Ganze zunehmend fasziniert, einerseits das stark schwankende Niveau der Diskussion mit all seinen ernsten und witzigen, intelligenten und dummen, ehrlichen und ironischen Beiträgen und andererseits der Verlauf des MBX-Kurses mit seinen Höhen und Tiefen (ja gut - nur eine Höhe, mehrere Tiefen).
      Irgendwie ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, ab dem ich auch ab und zu mal meinen Senf dazugeben möchte. Aber keine Angst, allzu oft wird das wahrscheinlich nicht passieren.

      Die Anzahl meiner MBX-Papierchen ist nicht berauschend - aber darauf kommt’s ja auch nicht an. Jedenfalls waren das zu den besten Zeiten trotzdem fünfstellige Euro-Beträge - für jemanden der beim Einkaufen noch auf die Preise achtet immerhin. Ob ihr es mir glaubt oder nicht: heute noch hängt der Intraday-Chart vom 07.07.00 hier (da war das ATH), den ich damals ausgedruckt hatte, um über einen Verkauf nachzudenken. Und da es so ziemlich der einzige MBX-Chart ist, den ich mir jemals ausgedruckt hatte, spräche das ja schon fast für seherische Fähigkeiten, wenn, ja wenn ich daraufhin verkauft hätte. Hab’s aber damals nicht getan und später eben auch nicht. Heute könnt ich mir natürlich dafür in den A.... beißen - aber was würde das helfen?

      Bleibt die Frage: Warum nicht jetzt einen Schlussstrich ziehen, das Zeugs raushauen und als Erfahrung abhaken.
      Ein Teil meiner Antwort darauf seid ihr alle hier im MBX-Forum (natürlich auch die Kritiker): Warum sollte man hier reinschauen, wenn einen das Thema nicht irgendwie persönlich betrifft. Also bleibt’s vorerst mal bei meinem MBX-(Langfrist-)Investment - jedenfalls so lange bis wirklich mal eine echte neue Erkenntnislage eintritt.

      So, das muss reichen für’s erste Posting.
      Freue mich auf alle Kommentare, Mitleidsbezeugungen, Durchhalteparolen oder was auch immer (naja ok, auf fast alle).

      Slartibart
      Avatar
      schrieb am 03.03.01 21:53:18
      Beitrag Nr. 2 ()
      verkaufen und als erfahrung abhaken. es gibt schlimmeres im leben.
      Avatar
      schrieb am 03.03.01 22:00:48
      Beitrag Nr. 3 ()
      @Krawallmacher
      Endlich x was positives von Dir.
      Avatar
      schrieb am 03.03.01 22:11:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      @oktopodius

      Und warum nicht mit einer kleinen Summe nachkaufen (2.000 - 3000 DM) ? Allerdings würde ich momentan nur einen Nachkauf deutlich unter 2 Euro empfehlen so zwischen 1.5 - 1.7 E
      oder noch tiefer.
      Die Marktkapitalisierung entspricht zu diesen Preis ca. jener von Gigabell nach (!) der Insolvenzmeldung.
      Da sollte also selbst im worst case szenario nicht allzuviel Verlustpotential drinnen sein, auch deshalb weil dann mit wilden Kurszuckungen zu rechnen wäre, die zum (noch einigermassen gelungenen) Ausstieg genützt werden könnten.
      Avatar
      schrieb am 03.03.01 22:24:54
      Beitrag Nr. 5 ()
      @Krawallmacher

      Ja aber s iss doch grade so spannend!

      @specialbroker

      Danke, das ist doch mal ein konstruktiver Vorschlag

      Bei der Gelegenheit: Weiß jemand wie das genau mit der Speku-Steuer ist?
      Angenommen ich habe n Aktien schon länger als ein Jahr, kaufe jetzt nochmal n Aktien nach und verkaufe nach weniger als einem Jahr wieder n Aktien. Muß ich dann den Gewinn versteuern (so es denn einen gäbe)?

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      Avatar
      schrieb am 03.03.01 22:28:42
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ slatibart

      also die frage ist bei metabox eher theoretisch weil man damit keine gewinne macht. ansonsten first in - first out.
      Avatar
      schrieb am 03.03.01 22:29:11
      Beitrag Nr. 7 ()
      Slartibart 03.03.01 22:24:54

      Wenn du heute käufst ist es egal ob die Aktien von der gleichen Firma oder einer anderen sind, die Spekufrist enden nach einem Jahr.

      Gruss,
      Mausebiber
      Avatar
      schrieb am 03.03.01 22:32:58
      Beitrag Nr. 8 ()
      Slartibart 03.03.01 21:25:15

      1. Was bekommst du heute für deine Aktien ?

      2. Brauchst du dringend das Geld:
      Ja: verkaufen

      3. Kanst du den Betrag aus 1. als Totalverlust abschreiben?
      Nein: verkaufen

      Ansonsten halten. Du willst dich doch nicht ein zweites mal in den ... beissen müssen !

      Gruss,
      Mausebiber
      Avatar
      schrieb am 03.03.01 22:40:47
      Beitrag Nr. 9 ()
      @specialbroker
      Bei 4000% Steigerung könnte ich schwach werden und
      Domi verzeihen.
      Danke für Deinen TIP.
      Avatar
      schrieb am 03.03.01 22:45:07
      Beitrag Nr. 10 ()
      Guten Abend,

      Also meine Einschätzung zur jetzigen Lage ist folgende :

      ich habe gestern daran gedacht so bei 1,7 wieder rein
      zu gehen, aber da ich mir ernsthaft vorgenommen habe erst wieder reinzugehen wenn es eine Zinssenkung gegeben hat, habe ich es Gott sei Dank nicht getan !

      Es haben sich ja sehr viele vom steilen Anstieg der Nasdaq
      blenden lassen (neue Zinssenkungshoffnungen vor dem 20 März)
      und haben erst nach 20.00 Uhr gesehen dass es sich nur um eine BULLENFALLE gehandelt hatte (ich habe aber schon um 17.00 Uhr davor gewarnt). Der Kurs wurde dann sehr schnell und übertrieben nach oben gejagt (binnen 10 Minuten)!

      Das Resultat wird leider sein, dass der NM wegen den erneueten - 3% der Nasdaq am Montag wieder mächtig auf Tauchstation gehen wird und mit ihm auch leider Met@box

      Also wir kommen meiner Meinung nach noch viel billiger wieder rein, und ich würde auch warten bis diese Hetzkampagne " Staatsanwalt blabla " sich in der Oeffentlichkeit etwas gelegt hat ! (... die Fonds werden daher erst danach wieder einsteigen )

      Fundamental glaube ich schon ein bisschen an die Story
      nur sind zur Zeit zu viele ungünstige Faktoren im Spiel
      bei Met@box und zwar wie gesagt diese Hetzkampagne und das
      unsichere sehr schlechte allgemeine Marktumfeld !

      Gruss an alle

      Actarus
      Avatar
      schrieb am 03.03.01 23:11:12
      Beitrag Nr. 11 ()
      @ Actarus

      in Meta war bekanntlich nur ein Fonds investiert.

      Und der steigt mit Sicherheit erst wieder ein wenn sich die
      Lage entspannt hat. D. h. wenn alles auf dem Tisch liegt.

      Ich kaufe in der n. Woche noch einmal nach.

      Die CEBIT kommt. Die Analystenkonferz von MBX am 29.3.01
      usw.

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 03.03.01 23:19:10
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Krawallmacher
      Das heißt also nicht steuerpflichtig.

      @Mausebiber
      Das heißt also steuerpflichtig - ich könnte doch aber die alten Stücke verkauft haben ?

      ??? - Steuer in Deutschland: kompliziert wie eh und je


      @Mausebiber
      so ähnliche Gedanken hab ich eigentlich auch dazu. Jetzt noch verkaufen - nee mein A.... soll noch etwas heil bleiben. Ob ich allerdings nachkaufe. Na ja wie specialbroker gemeint hat, vielleicht bei um die 1,60. Mal gucken.

      @Actarus
      Na wenn der Kurs von MBX tatsächlich noch irgendwas mit dem Rest vom NM zu tun hat, kann`s so schlimm ja noch nicht um den Wert stehen.


      thx zusammen

      Slartibart
      Avatar
      schrieb am 03.03.01 23:19:15
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hi HFLcom !

      Nur ein Fond ? Das ist aber nicht viel ! ich dachte da wären mehre potentielle TEC-Fonds die in Frage kommen würden !

      Nun ja nächste Woche decke ich mich auch wieder ein, und
      zwar NACH der Zinsentscheidung und auf keinen Fall
      am Montag !

      Gruss

      Actarus
      Avatar
      schrieb am 03.03.01 23:27:33
      Beitrag Nr. 14 ()
      @HFLcom
      Es muß sich jetzt einmal alles beruhigen.Dann kommt CEBIT und ich glaube dann sind wir der Wahrheit ein ganz großes Stück nähergekommen.
      Wir machen uns hier im Board ja gegenseitig fertig, wüsste Beschimpfungen, die wildesten gerüchte, geschmacklose
      Bilder und etc. etc. etc.
      Könnten wir die ganze Nacht weiter sinnieren.
      Ich glaube an die IDEE, großartig, aber bei der Firma habe ich sehr große Zweifel grübel grübel grübel.
      Ob die Zweifel berechtigt sind wird sich bei der Cebit und bei der Nennung der Auftraggeber zweigen.
      Bis zu diesen Zeitpunkt bleib ich drin,habe gestern noch gekauft.
      Ich persönlich setzte für mich die Frist 10.04.2001.
      Und fragt jetzt nicht warum.(einfach so)
      Wollte heuer eh nicht in Urlaub fahren,und mein Auto ist auch noch nicht so alt.(:
      mfg Paros
      Avatar
      schrieb am 03.03.01 23:28:08
      Beitrag Nr. 15 ()
      slartibart,

      fifo (first in- first out) heisst, dass du das aktienpaket einer gesellschaft, das du zuerst gekauft hast zuerst wieder verkaufst.

      z.b.

      1000 mbx aktien vor dreizehn monaten - du kannst jetzt 1000 mbx aktien steuerfrei verkaufen.

      zukauf von 1200 mbx aktien vor 11 monaten - du kannst weitere 1200 mbx aktien in einem monat steuerfrei verkaufen.

      usw. ...

      ist nicht so kompliziert ;),

      r
      Avatar
      schrieb am 03.03.01 23:37:26
      Beitrag Nr. 16 ()
      Slartibart 03.03.01 23:19:10

      Nein, in diesem Fall ist die Frage nach der Steuer einfach:

      Ganz unabhängig was du heute im Depot hast, wie lange bereits und ob du morgen oder sonst wann davon etwas verkaufst, jeder Kauf heute unterliegt der einjährigen Spekulationsfrist. Wenn du diese Aktien innerhalb eines Jahres verkaufst, wird Steuer fällig. Diese hängt ab von deinen wirtschaftlichen Verhältnissen (z.B. Einkommen, Gewinne / Verluste aus Kapitalanlagen etc.) Angesetzt wird als Betrag:

      Gewinn = Verkaufserlös - Anlagebetrag

      Anlagebetrag = (Aktienanzahl*Kaufkurs)+Kosten
      Verkaufserlös = (Aktienanzahl*Verkaufskurs)-Kosten

      Gruss,
      Mausebiber
      Avatar
      schrieb am 03.03.01 23:40:13
      Beitrag Nr. 17 ()
      Thema: Endlich Erklärungen von Metabox!


      von obolus 03.03.01 23:21:05 3024968 MET(A)BOX AG


      „Der Spiegel“
      (Anmerkungen der Met@box AG eingefasst MBX)
      Der amerikanische Freund

      Wieder ist eine Neue-Markt-Firma zum Skandalfall geworden, die Justiz ermittelt. Vorstände und Aufsichtsräte der Hildesheimer Metabox AG haben sich immer wieder zu Billigpreisen neue Aktien besorgt - angeblich, um einem US-Großinvestor den Einstieg zu ebnen.

      MBX> Die Met@box AG wird ausschließlich durch verleumderische Kampagnen wie die des Spiegel zum sogenannten Skandalfall. Laut Duden ist ein Skandal ein „empörendes Ereignis“, derartige Ereignisse finden jedoch nur in der perversen Fantasie der hier genannten Journalisten statt, nicht jedoch tatsächlich.

      Vorstände und Aufsichtsräte haben sich nicht, in keinem einzigen Fall, mit Billigaktien versorgt. Aus den Ausführungen des Autors spricht lediglich die blanke Unkenntnis elementarer aktienrechtlicher Vorgänge. <MBX

      Der Aschenbecher auf dem Besuchertisch quillt über, das Grünzeug am Fenster hat bessere Tage gesehen. Doch in die Ruhe des Handelsregisters Hildesheim hat sich Hektik eingeschlichen.

      Die beiden Damen im Amtsgerichtsgebäude beschäftigt an diesem Morgen nur ein Thema: die Akte Metabox. Soeben hat die einstige Vorzeigefirma der Region aktuelle Registerauszüge ihrer eigenen Tochterfirmen angefordert. Die Gründe für diese Bestellung kennt hier niemand. Hat Metabox den Überblick verloren?

      MBX> Nein, aber wie man weiß, gehören aktuelle Handelsregisterauszüge zu den Unterlagen, die ein Unternehmen seinen Wirtschaftsprüfern im Rahmen der Jahresabschlussprüfung vorlegt.<MBX

      Auch sonst ist Büro 222 ganz gefangen von der rätselhaften Welt des Neuen Markts. "Was ist eigentlich eine Ad-hoc-Meldung?", fragt eine Beamtin. "Da geht es irgendwie um Großaufträge, die es gar nicht gibt", erklärt ein Kollege.

      MBX> Es darf bezweifelt werden, dass es diesen Dialog tatsächlich gab. Der Autor möge die hier zitierten Beamten namentlich benennen, um deren Zeugenaussage zu hören. Dies wird lediglich als dramaturgisches Stilelement zur Stimmungsmache eingesetzt.<MBX

      Der Mann hat Recht, irgendwie. Der gesamte Neue Markt ist in Verruf geraten, die erst im März 1997 gestartete Börse für vermeintliche Zukunftswerte kommt nicht zur Ruhe. Innerhalb weniger Monate haben sich die schlechten Nachrichten gehäuft: Zusammenbrüche, Finanzlöcher, Insiderverstöße, Scheingeschäfte. Vergangene Woche rutschte der Nemax, der Index des Neuen Markts, sogar unter 2000 Punkte - erstmals seit Herbst 1998. "Pleitegeier im Anflug", urteilte die "Frankfurter Allgemeine" über die Entwicklung.

      MBX> Welcher „Mann“ wird hier benutzt, um eine eigene Aussage des Autors zu vermeiden und sich statt dessen lediglich der Aussage eines anonymen, wohl nicht existenten Menschen zu bedienen? <MBX

      Auch die Metabox AG aus Hildesheim ist mittendrin in Turbulenzen. Vergangene Woche wurde publik, dass die Staatsanwaltschaft in Hannover gegen Vorstände der Firma ermittelt - wegen des Verdachts auf Insiderhandel, Kursmanipulation und Anlegerbetrug.

      MBX> Die Staatsanwaltschaft Hannover hielt es jedoch keineswegs für notwendig, die Firma selbst davon in Kenntnis zu setzen. Das Auskunftsersuchen anonymer Journalisten geht wohl über das schützenswerte Recht des Unternehmens und seiner Organe. Im Übrigen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen jeden beliebigen Bürger dieses Landes, sofern nur eine vage Anzeige vorliegt.<MBX

      Es geht um großartige Erfolgsmeldungen über noch großartigere Bestellungen - denen dann aber keine konkreten Umsätze folgten. Und es geht um das mögliche Abkassieren von Insidern nach Jubel-News und Kursexplosionen.

      MBX> Darum geht es eben nicht. Es geht um Pflichtmitteilungen durch den Vorstand der Met@box AG. Pflichtmitteilungen haben die Eigenschaft, dass sie nicht nach Gutdünken der Unternehmen veranlasst werden dürfen, sondern ausschließlich nach Maßgabe des Wertpapier-Handelsgesetzes. Sofern dessen Vorschriften greifen, MUSS eine Pflichtmitteilung erfolgen. Dass das Unternehmen hier in allen Fällen pflichtmäßig veröffentlicht hat, wurde inzwischen aus den angeforderten Ermittlungsakten deutlich, in dem die Behörden die Mitteilungspflicht bejahten.<MBX

      Die Unterlagen des Handelsregisters spielen bei der Arbeit der Strafverfolger eine besondere Rolle. Aus den Papieren ergibt sich der Verdacht, Metabox könne ein Selbstbedienungsladen für Eingeweihte sein. Immer wieder haben sich Vorstände, Aufsichtsräte und befreundete Firmen bei Metabox zu Vorzugspreisen mit neuen Aktien eingedeckt - renommierte institutionelle Investoren sind bei den neun Kapitalerhöhungen kaum zu entdecken.

      MBX> Dies entspricht der Unkenntnis des Autors über die technische Abwicklung von Kapitalerhöhungen. Zur Erklärung: bei jedem Börsengang verpflichten sich Altaktionäre, den Banken eigene Aktien leihweise zur Verfügung zu stellen, die diese dann im Rahmen des „greenshoe“ platzieren. Die Altaktionäre haben entsprechend dem Wertpapierleihe- Vertrag den Anspruch auf Rücklieferung der gleichen Anzahl von Aktien, die Altaktionäre kaufen also nicht und verkaufen nicht, sie leihen und erhalten zurück. Genau auf diesem Wege wurden im Frühjahr 2000 und Ende 2000 / Anfang 2001 Kapitalerhöhungen vorgenommen und die Aktien bei externen Investoren platziert. Notwendig wird dieser Aufwand übrigens nur, weil die Durchführung einer Kapitalerhöhung, also die Ausgabe neuer Aktien, in Deutschland durch die Arbeitsweise der Handelsregister und der Deutschen Börse AG bis zu einem halben Jahr dauert, Investoren jedoch direkt bei Zahlung an die Unternehmen die Aktien übernehmen müssen. Diese zeitliche Lücke überbrücken die Unternehmen mit Hilfe der Altaktionäre.<MBX

      Es waren Ingenieure und Manager der Computerfirma Amiga Technologies, die 1996 beschlossen, an der Technik für Zukunftsfernsehen zu arbeiten. Aus ihrer Pios Computer AG wurde Metabox, und die ging im Juli 1999 an die Börse. Das Unternehmen setzt auf die Entwicklung eines TV-Zusatzgeräts namens "Metabox 1000" oder "Phoenix", mit dem Fernsehzuschauer DVDs und CDs spielen, Spielfilme bestellen und im Internet surfen können.
      Bei so viel Vision griffen die Führungskräfte bei Kapitalerhöhungen gern zu. Anfang April 2000 gab die finanzhungrige Metabox AG 100 000 neue Aktien heraus, die nach einem Aktiensplit im September derzeit 500 000 Stück entsprechen. MBX> Kommentar siehe unten (*) <MBX Der damalige Vertriebsvorstand Rainer Kochan räumte ab: Er bekam nach heutigem Stand 300 000 Stück zum Vorzugspreis von 0,20 Euro. Der bereinigte Marktkurs lag bei über 6 Euro, die Aktien waren also 30-mal so viel wert. Auch Hans Ullrich Sinner und Franz Jakob Simais, beide Manager der Konzerntochter Amstrad, erhielten - auf heutige Werte umgerechnet - 5000 beziehungsweise 95 000 Exemplare zum Niedrigpreis. Die Firma VKA AG strich mehr als 16 000 Aktien für je 0,20 Euro ein - hinter dem Kürzel verbirgt sich etwa Metabox-Aufsichtsratschef Manfred Drung, einst Mitgründer des Unternehmens. Metabox selbst hatte sich an VKA beteiligt und ist mit ihr über eine gemeinsame Immobilienfirma verbunden.

      MBX> Wie den Aktionären auf der Hauptversammlung 2000 erläutert worden ist, sind die Amstrad GmbH und die Secom GmbH vollständig übernommen worden, und zwar überwiegend gegen die Gewährung von Aktien der Met@box AG. Diese Aktien sind den Herren Kochan, Simais und Sinner hier vertragsgetreu verschafft worden. Der Autor hat also wieder einmal zu unprofessionell und oberflächlich recherchiert. Jedwede Unterstellung, den Herren Kochan, Simais und Sinner wären hier Vorteile gegenüber anderen Aktionären eingeräumt worden, entbehren jeder Grundlage. <MBX

      Vorstandschef Stefan Domeyer zahlte Anfang April für 3150 Stück jeweils 3,90 Euro. Zu diesem Preis erlangten auch Aufsichtsrat Geerd-Ulrich Ebeling, Manager Peter White und Ex-Fußball-Bundesliga-Schiedsrichter Wolf-Günter Wiesel Aktienpakete. Der Sportsfreund ist bei Metabox für besondere Aufgaben zuständig.

      MBX> Rufschädigend und verleumderisch. Wie durch die HV 1999 genehmigt und der HV 2000 vorgestellt, hat die Met@box AG allen Mitarbeitern Aktien auf Basis einer Kapitalerhöhung zum Preis von 19,50 Euro angeboten. Der Preis hat den Börsenkurs nicht wesentlich unterschritten, die Unterschreitung mussten alle Mitarbeiter als geldwerten Vorteil versteuern. Der Autor greift sich willkürlich einige Namen heraus, wohl um diese prominent anzuprangern. Tatsächlich besteht die Namensliste aus mehr als 100 Mitarbeitern. Einen Rundungsbetrag von 3.200 Aktien hat im übrigen die VKA übernommen, um diese denjenigen Mitarbeitern anzubieten, die erst kurz nach der Kapitalerhöhung in das Unternehmen eintraten.<MBX

      Kurz danach kamen gute News. Es gebe eine "strategische Allianz" mit einem ausländischen Unternehmen, hieß es in der Ad-hoc-Mitteilung vom 10. April. 500 000 Boxen seien verkauft. Der Jahresumsatz steige auf stolze 200 Millionen Mark, trommelte Metabox 24 Stunden später.
      Das trieb den Kurs innerhalb kurzer Zeit um über 100 Prozent. Chef Domeyer, der unter anderem von einem britischen Investor geredet hatte, deckte sich Ende Mai - bereinigt - noch mal mit 500 000 Aktien ein, diesmal für 0,20 Euro. Der Börsenkurs lag da schon bei rund 17 Euro.

      MBX> Diese 100.000 Aktien entstammen aus dem zum Börsengang bestehenden genehmigten Kapital, das ursprünglich vom Bankenkonsortium für die Darstellung der Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) gefordert worden war. Leider war die Nord/LB schon im Juli 1999 nicht in der Lage, den Greenshoe endgültig zu übernehmen. Somit hat sich der Vorstand mit Unterstützung der Londoner Investmentbank Williams de Broe auf einer sogenannten Rodshow im Mai 2000 erfolgreich bemüht, diese 100.000 Aktien zu platzieren. Zahlreiche namhafte Fondsgesellschaften in London und Paris haben diese Aktien übernommen. Da, wie oben beschrieben üblich, eine sofortige Belieferung erforderlich war, hat der Vorstandsvorsitzende Domeyer mit Zustimmung der Nord/LB die benötigten Aktien leihweise zur Verfügung gestellt und nach der Kapitalerhöhung mehrere Monate später zurück erhalten. Die genannten Zahlen sind ebenfalls völlig falsch: zum Handelsregister wurden die Aktien mit dem erforderlichen Mindestwert von 1 Euro (für den unwissenden Autor: Aktiensplit am 1.9.2000 im Verhältnis 1:5; 0,20 Euro mal 5 = 1 Euro) angemeldet, der übersteigende Betrag, immerhin 79 Euro pro Aktie, wurden in die Kapitalrücklage gebucht. Wie in all den kritisierten Fällen übrigens, denn stets sind alle aus Aktienplatzierungen geflossenen Gelder zu 100 % in die Gesellschaft geflossen! <MBX

      Und es kam noch schöner. Am 28. Juni explodierte der Kurs auf über 40 Euro. Diesmal war in einer Ad-hoc-Mitteilung vom "Letter of Intend" mit einem skandinavischen Konsortium namens Inter-Nordic die Rede. Der Vertrag über 1,8 Millionen Boxen werde in den nächsten Wochen unterschrieben. Und am 5. Juli wurde ein "Rahmenvertrag" mit der französischen Worldsat über 500 000 Geräte verkündet. In diesen Sommerwochen galt Metabox plötzlich als Segenspender der Kleinaktionäre, als heißer Tipp fürs Reichwerden.

      Ein fataler Irrtum.
      Die Lieferung von 500 000 Boxen aus dem April-Deal ist bis heute nicht vollzogen. Nicht mal der Kundenname ist bekannt, in einem Aktionärsbrief schwadronierte Domeyer vom "Israel-Geschäft". Offenbar ist die israelische Firma Ampa Investments involviert, die Anfang März 2000 - vor dem Aktienhype - einige Prozent am Kapital der Metabox übernommen hat. Ampa hat sich dazu bisher nicht geäußert.

      MBX> Vorsätzliche Falschdarstellung! Offenbar hat doch der Autor das Handelsregister eingesehen. Dann musste er auch feststellen, dass die oben (*) genannten 100.000 nicht, wie behauptet, bei Managern des Unternehmens gelandet sind, sondern von der AMPA Investments gezeichnet worden sind. Der Hauptversammlung wurde dies vorgestellt, der Ausgabepreis lag bei 3,4 Mio EURO entsprechend nicht wesentlich unter dem Börsenpreis.<MBX

      Keinen Abschluss gibt es bis heute über das skandinavische Großprojekt. Im Sommer räumte Metabox-Vorstand Ebeling ein, sein Unternehmen sei mit mindestens zehn Prozent am Kapital des vorgeblichen Käufers Inter-Nordic beteiligt. Es gebe einen Anteil in dieser Höhe nur an einer Meta TV Nordic, heißt es heute.

      MBX> Wo hat Geerd-Ulrich Ebeling gesagt, Met@box sei an Inter-Nordic beteiligt? <MBX

      Auch das Geschäft mit den Franzosen ist nicht perfekt. "Es gibt keinen Vertrag, keine Unterschrift", sagt eine Sprecherin von Worldsat, es gebe noch Gespräche.

      MBX> Wenn die Französisch-Kenntnisse des Autors so mangelhaft sind wie seine betriebswirtschaftlichen, lässt sich diese Falschmeldung sicher erklären. <MBX

      Nun will die Justiz wissen, ob Metabox mit falschen oder ungenauen Angaben den Kurs gepusht hat - und wer mit einem Aktienverkauf womöglich abgesahnt hat. Das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel hat in monatelangen Untersuchungen Indizien für auffällige Käufe und Verkäufe gefunden. Metabox dementiert. Weder er noch seine Vorstandskollegen hätten Aktien veräußert, erklärt Domeyer, es sei nichts Unrechtes passiert.

      MBX> Und dies entspricht auch der Wahrheit, die Behauptung des SPIEGEL ist eine Verleumdung. Außerdem möge man benennen, wer beim BaWH welche Indizien gefunden haben soll. <MBX

      Die Wunder-Box Phoenix war bei aller Euphorie weit weg von der Marktreife. Erst im Dezember 2000 wurde eine Testversion vorgestellt, derzeit werden angeblich "Kleinstmengen" gefertigt, die Serienproduktion laufe im zweiten Quartal an. Das Geld allerdings wird knapp. Im Jahr 2000 setzte Metabox statt erhofften 200 Millionen Mark nur 50 Millionen um, bei 19 Millionen Verlust.
      Alles kein Problem, beruhigte Domeyer immer wieder. "Einige große, bereits heute engagierte Investoren" hätten einen Finanzrahmen von 40 Millionen Mark zugesagt. Doch welche Investoren?

      Der Metabox-Chef wartet jetzt mit einer überraschenden Story auf. Er habe im Herbst mit einer US-Investorengruppe verhandelt, sagt er dem SPIEGEL. Metabox habe kurzfristig frisches Kapital aufnehmen wollen, die Amerikaner hätten im Gegenzug sofort handelbare Aktien gefordert. Deshalb hätten einige Altaktionäre "auf eigenes Risiko" Wertpapiere aus ihren Beständen als Darlehen an die Metabox AG abgegeben, die sie zu "marktnahen Preisen" an die US-Firma weiterverkauft habe. Die geliehenen Aktien seien den Verleihern später wieder per Kapitalerhöhung zugeflossen. Vom Erlös aus dem Aktiendeal habe nur Metabox profitiert, sagt Domeyer. Den amerikanischen Freund will er nicht nennen.

      MBX> Niemals hat das Unternehmen von einem „amerikanischen Freund“ gesprochen. Diese Formulierung soll lediglich wieder einmal jeden diskreditieren, der in Geschäftsbeziehungen zur Met@box AG steht. Investoren sind keine „Freunde“, sondern Kapitalanleger. Und ohne solche funktioniert nun mal kein Unternehmen.<MBX

      Die selbstlosen Altaktionäre - Manager, Aufsichtsräte, Freunde - wurden nach dieser Version bei neuen Kapitalerhöhungen wieder befriedigt. Von den über 25 000 neuen Aktien, die am 27. November gezeichnet wurden, fiel fast die Hälfte an die Manager Simais und Sinner sowie die Pressesprecherin Aenne Schaper.
      Anfang Dezember kamen beim "Wiederholungstäter Metabox" ("Capital") auch dubiose Firmen ins Spiel. So erhielt eine Bond Limited aus Zürich am 5. Dezember mehr als 130 000 Aktien zum Preis von je 4,61 Euro. Dahinter soll nach Aussage eines Ex-Metabox-Manns eine Briefkastenfirma auf den British Virgin Islands stecken, laut Domeyer sei es eine "Schweizer Anlagefirma". In Zürich finden sich jedenfalls weder im Handelsregister noch im Telefonbuch Spuren der Bond Limited.

      MBX> Die Met@box AG hat durch die Investition der Bond Ltd. 600.000 EURO zusätzliches Eigenkapital erhalten. Die Ausgabe erfolgte nicht wesentlich unter dem Börsenpreis. Dies mag de Autor vielleicht persönlich nicht gefallen, aber wer versteht schon, dass sein Blatt von einer GmbH & Co. KG verkauft wird? <MBX

      Am gleichen Tag übernahm die ITG Treuhand GmbH aus Alfeld knapp 390 000 Aktien zum Stückpreis von einem Euro, weit unter Marktwert. Die Firma gehört unter anderem dem Metabox-Aufsichtsrat Siegfried Fleischer. Drei Tage später nahm auch die 100-prozentige ITG-Tochtergesellschaft IBEC AG ein Metabox-Paket ab - 40 000 Stück zu je 4,60 Euro. Bei der IBEC agiert Manfred Drung als Vorstandschef, der Aufsichtsratsvorsitzende von Metabox.
      Der Mann wurde - laut Domeyer - für sein Aktiendarlehen am 29. Januar 2001 entschädigt. "Ich, Manfred Drung, zeichne hiermit 400 000 auf den Inhaber lautende Stückaktien ... zum Ausgabepreis von je Euro 1." Das steht auf dem Zeichnungsschein. Der Vorstand hatte erst am selben Tag die Ausgabe der Aktien beschlossen, "mit Zustimmung des Aufsichtsrats".
      Dies sind die bereits hinlänglich beschriebenen Kapitalanmeldungen zur Rücklieferung von Aktien aus dem Wertpapierleihe-Vertrag.
      Mit dem Dumpingpreis von einem Euro bewegt sich Metabox rechtlich auf dünnem Eis. Bei einer Kapitalerhöhung wie bei Metabox dürfe der Preis der Neuaktien laut Gesetz "nicht mehr als fünf Prozent vom aktuellen Kurs abweichen", erklärt Wirtschaftsprüfer Klaus Schneider von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre.

      MBX> Es muss bezweifelt werden, dass Herr Schneider als Wirtschaftsprüfer solches erzählt haben soll. Sein vorgebliches Zitat findet sich in keinem deutschen Gesetz. Vielmehr gibt es zahlreiche Kommentare zu der Problematik, welcher Preis „nicht wesentlich unter dem Börsenpreis“ liegt. In den guten alten Zeiten von Vulkan und Mannesmann galt hier eine, wenn auch vage, Regel von 5% unterhalb des Börsenkurses. Da in den letzten Jahren die Volatilität (für den Autor: die kurzfristige Schwankungsbreite von Aktienkursen) besonders auch am Neuen Markt wesentlich höher liegt, ist die von der Met@box AG angesetzte Marke von 10% als angemessen zu betrachten. Diesem hat im übrigen auch die letzte Hauptversammlung ihre Zustimmung gegeben.<MBX

      Das Tohuwabohu ist kaum mehr einzugrenzen. Besorgt um Imageprobleme, hat sich bereits im Sommer 2000 die Nord/LB, die Metabox an die Börse gebracht hatte, als "Designated Sponsor" verabschiedet.

      MBX> Sie hat sich nicht „verabschiedet“. Vielmehr war die Met@box AG äußerst unzufrieden mit den Dienstleistungen der Nord/LB. Nach der fragwürdigen Greenshoe- Leistung hat die Nord/LB als Zentralinstitut der norddeutschen Sparkassen eine mangelhafte Marktpflege betrieben (wie auch bei Salzgitter AG oder MB Software AG zu beobachten war). Offenbar war die Nord/LB mit dem durch den Börsengang verdienten Geld zufrieden und hat sich auf weitere IPOs konzentriert. Der Wechsel zu der Londoner Investmentbank hat gezeigt, wie gut diese Aufgabe erledigt werden kann. Die Trennung erfolgte im "gegenseitigen Einvernehmen". <MBX

      Im Aufsichtsrat nahm der frühere N-tv-Chef Karl-Ulrich Kuhlo im November 2000 nach vier Monaten Reißaus: "Ich fühlte mich schlecht informiert." Auch Wirtschaftsjournalist Manfred Schumacher, früher bei "Focus", legte vor zwei Wochen den Sitz im Kontrollgremium nieder.

      MBX> Herr Schumacher hat bereits vor einem Jahr seine Position im Burda-Verlag verloren, weil eine Aufsichtsratsfunktion angeblich im Interessenkonflikt zu den Aufgaben eines Redakteurs gehöre. Da Herr Schumacher nunmehr wieder eine Position als Journalist anstrebt, sah er sich gezwungen, diesem eventuellen Konflikt auszuweichen durch seinen Rücktritt. Dieser Rücktritt ist im übrigen noch nicht wirksam.<MBX

      Vorstandschef Stefan Domeyer ist Realist, die miese Stimmung ist ihm geläufig. Neukunden von Metabox wollten "wegen des schlechten Rufs des Unternehmens nicht genannt werden", sagt er - erst vergangenen Freitag platzte wieder ein Geschäft.

      MBX> Dies ist in der Tat so, und der hier vorliegende Schmähartikel des SPIEGEL verbessert die Situation nicht. Der Kunde FORSA, eines der führenden Meinungsforschungsinstitute Deutschlands, hat tatsächlich am Freitag unter Bezugnahme auf die Presse die Geschäftsbeziehung beendet, nachdem die Met@box AG bereits für Feldtests umfangreiche Vorleistungen erbracht hatte. Es ging um einige tausend Spezialausführungen der MB 500 mit BOT. <MBX
      BEAT BALZLI, HANS-JÜRGEN JAKOBS

      Herr Jakobs weilt übrigens leider, laut Auskunft seiner Haushälterin, im Wochenendurlaub. Wer das nicht glauben will:Jakobs Hans-Jürgen Dipl.-Volksw. (040) 2 51 87 82
      Hagenau 25, 22089 Hamburg

      von bierchen1 03.03.01 23:23:59 3024982 MET(A)BOX AG

      „Der Spiegel“
      (Anmerkungen der Met@box AG eingefasst MBX)
      Der amerikanische Freund

      Wieder ist eine Neue-Markt-Firma zum Skandalfall geworden, die Justiz ermittelt. Vorstände und Aufsichtsräte der Hildesheimer Metabox AG haben sich immer wieder zu Billigpreisen neue Aktien besorgt - angeblich, um einem US-Großinvestor den Einstieg zu ebnen.

      MBX> Die Met@box AG wird ausschließlich durch verleumderische Kampagnen wie die des Spiegel zum sogenannten Skandalfall. Laut Duden ist ein Skandal ein „empörendes Ereignis“, derartige Ereignisse finden jedoch nur in der perversen Fantasie der hier genannten Journalisten statt, nicht jedoch tatsächlich.

      Vorstände und Aufsichtsräte haben sich nicht, in keinem einzigen Fall, mit Billigaktien versorgt. Aus den Ausführungen des Autors spricht lediglich die blanke Unkenntnis elementarer aktienrechtlicher Vorgänge. <MBX

      Der Aschenbecher auf dem Besuchertisch quillt über, das Grünzeug am Fenster hat bessere Tage gesehen. Doch in die Ruhe des Handelsregisters Hildesheim hat sich Hektik eingeschlichen.

      Die beiden Damen im Amtsgerichtsgebäude beschäftigt an diesem Morgen nur ein Thema: die Akte Metabox. Soeben hat die einstige Vorzeigefirma der Region aktuelle Registerauszüge ihrer eigenen Tochterfirmen angefordert. Die Gründe für diese Bestellung kennt hier niemand. Hat Metabox den Überblick verloren?

      MBX> Nein, aber wie man weiß, gehören aktuelle Handelsregisterauszüge zu den Unterlagen, die ein Unternehmen seinen Wirtschaftsprüfern im Rahmen der Jahresabschlussprüfung vorlegt.<MBX

      Auch sonst ist Büro 222 ganz gefangen von der rätselhaften Welt des Neuen Markts. "Was ist eigentlich eine Ad-hoc-Meldung?", fragt eine Beamtin. "Da geht es irgendwie um Großaufträge, die es gar nicht gibt", erklärt ein Kollege.

      MBX> Es darf bezweifelt werden, dass es diesen Dialog tatsächlich gab. Der Autor möge die hier zitierten Beamten namentlich benennen, um deren Zeugenaussage zu hören. Dies wird lediglich als dramaturgisches Stilelement zur Stimmungsmache eingesetzt.<MBX

      Der Mann hat Recht, irgendwie. Der gesamte Neue Markt ist in Verruf geraten, die erst im März 1997 gestartete Börse für vermeintliche Zukunftswerte kommt nicht zur Ruhe. Innerhalb weniger Monate haben sich die schlechten Nachrichten gehäuft: Zusammenbrüche, Finanzlöcher, Insiderverstöße, Scheingeschäfte. Vergangene Woche rutschte der Nemax, der Index des Neuen Markts, sogar unter 2000 Punkte - erstmals seit Herbst 1998. "Pleitegeier im Anflug", urteilte die "Frankfurter Allgemeine" über die Entwicklung.

      MBX> Welcher „Mann“ wird hier benutzt, um eine eigene Aussage des Autors zu vermeiden und sich statt dessen lediglich der Aussage eines anonymen, wohl nicht existenten Menschen zu bedienen? <MBX

      Auch die Metabox AG aus Hildesheim ist mittendrin in Turbulenzen. Vergangene Woche wurde publik, dass die Staatsanwaltschaft in Hannover gegen Vorstände der Firma ermittelt - wegen des Verdachts auf Insiderhandel, Kursmanipulation und Anlegerbetrug.

      MBX> Die Staatsanwaltschaft Hannover hielt es jedoch keineswegs für notwendig, die Firma selbst davon in Kenntnis zu setzen. Das Auskunftsersuchen anonymer Journalisten geht wohl über das schützenswerte Recht des Unternehmens und seiner Organe. Im Übrigen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen jeden beliebigen Bürger dieses Landes, sofern nur eine vage Anzeige vorliegt.<MBX

      Es geht um großartige Erfolgsmeldungen über noch großartigere Bestellungen - denen dann aber keine konkreten Umsätze folgten. Und es geht um das mögliche Abkassieren von Insidern nach Jubel-News und Kursexplosionen.

      MBX> Darum geht es eben nicht. Es geht um Pflichtmitteilungen durch den Vorstand der Met@box AG. Pflichtmitteilungen haben die Eigenschaft, dass sie nicht nach Gutdünken der Unternehmen veranlasst werden dürfen, sondern ausschließlich nach Maßgabe des Wertpapier-Handelsgesetzes. Sofern dessen Vorschriften greifen, MUSS eine Pflichtmitteilung erfolgen. Dass das Unternehmen hier in allen Fällen pflichtmäßig veröffentlicht hat, wurde inzwischen aus den angeforderten Ermittlungsakten deutlich, in dem die Behörden die Mitteilungspflicht bejahten.<MBX

      Die Unterlagen des Handelsregisters spielen bei der Arbeit der Strafverfolger eine besondere Rolle. Aus den Papieren ergibt sich der Verdacht, Metabox könne ein Selbstbedienungsladen für Eingeweihte sein. Immer wieder haben sich Vorstände, Aufsichtsräte und befreundete Firmen bei Metabox zu Vorzugspreisen mit neuen Aktien eingedeckt - renommierte institutionelle Investoren sind bei den neun Kapitalerhöhungen kaum zu entdecken.

      MBX> Dies entspricht der Unkenntnis des Autors über die technische Abwicklung von Kapitalerhöhungen. Zur Erklärung: bei jedem Börsengang verpflichten sich Altaktionäre, den Banken eigene Aktien leihweise zur Verfügung zu stellen, die diese dann im Rahmen des „greenshoe“ platzieren. Die Altaktionäre haben entsprechend dem Wertpapierleihe- Vertrag den Anspruch auf Rücklieferung der gleichen Anzahl von Aktien, die Altaktionäre kaufen also nicht und verkaufen nicht, sie leihen und erhalten zurück. Genau auf diesem Wege wurden im Frühjahr 2000 und Ende 2000 / Anfang 2001 Kapitalerhöhungen vorgenommen und die Aktien bei externen Investoren platziert. Notwendig wird dieser Aufwand übrigens nur, weil die Durchführung einer Kapitalerhöhung, also die Ausgabe neuer Aktien, in Deutschland durch die Arbeitsweise der Handelsregister und der Deutschen Börse AG bis zu einem halben Jahr dauert, Investoren jedoch direkt bei Zahlung an die Unternehmen die Aktien übernehmen müssen. Diese zeitliche Lücke überbrücken die Unternehmen mit Hilfe der Altaktionäre.<MBX

      Es waren Ingenieure und Manager der Computerfirma Amiga Technologies, die 1996 beschlossen, an der Technik für Zukunftsfernsehen zu arbeiten. Aus ihrer Pios Computer AG wurde Metabox, und die ging im Juli 1999 an die Börse. Das Unternehmen setzt auf die Entwicklung eines TV-Zusatzgeräts namens "Metabox 1000" oder "Phoenix", mit dem Fernsehzuschauer DVDs und CDs spielen, Spielfilme bestellen und im Internet surfen können.
      Bei so viel Vision griffen die Führungskräfte bei Kapitalerhöhungen gern zu. Anfang April 2000 gab die finanzhungrige Metabox AG 100 000 neue Aktien heraus, die nach einem Aktiensplit im September derzeit 500 000 Stück entsprechen. MBX> Kommentar siehe unten (*) <MBX Der damalige Vertriebsvorstand Rainer Kochan räumte ab: Er bekam nach heutigem Stand 300 000 Stück zum Vorzugspreis von 0,20 Euro. Der bereinigte Marktkurs lag bei über 6 Euro, die Aktien waren also 30-mal so viel wert. Auch Hans Ullrich Sinner und Franz Jakob Simais, beide Manager der Konzerntochter Amstrad, erhielten - auf heutige Werte umgerechnet - 5000 beziehungsweise 95 000 Exemplare zum Niedrigpreis. Die Firma VKA AG strich mehr als 16 000 Aktien für je 0,20 Euro ein - hinter dem Kürzel verbirgt sich etwa Metabox-Aufsichtsratschef Manfred Drung, einst Mitgründer des Unternehmens. Metabox selbst hatte sich an VKA beteiligt und ist mit ihr über eine gemeinsame Immobilienfirma verbunden.

      MBX> Wie den Aktionären auf der Hauptversammlung 2000 erläutert worden ist, sind die Amstrad GmbH und die Secom GmbH vollständig übernommen worden, und zwar überwiegend gegen die Gewährung von Aktien der Met@box AG. Diese Aktien sind den Herren Kochan, Simais und Sinner hier vertragsgetreu verschafft worden. Der Autor hat also wieder einmal zu unprofessionell und oberflächlich recherchiert. Jedwede Unterstellung, den Herren Kochan, Simais und Sinner wären hier Vorteile gegenüber anderen Aktionären eingeräumt worden, entbehren jeder Grundlage. <MBX

      Vorstandschef Stefan Domeyer zahlte Anfang April für 3150 Stück jeweils 3,90 Euro. Zu diesem Preis erlangten auch Aufsichtsrat Geerd-Ulrich Ebeling, Manager Peter White und Ex-Fußball-Bundesliga-Schiedsrichter Wolf-Günter Wiesel Aktienpakete. Der Sportsfreund ist bei Metabox für besondere Aufgaben zuständig.

      MBX> Rufschädigend und verleumderisch. Wie durch die HV 1999 genehmigt und der HV 2000 vorgestellt, hat die Met@box AG allen Mitarbeitern Aktien auf Basis einer Kapitalerhöhung zum Preis von 19,50 Euro angeboten. Der Preis hat den Börsenkurs nicht wesentlich unterschritten, die Unterschreitung mussten alle Mitarbeiter als geldwerten Vorteil versteuern. Der Autor greift sich willkürlich einige Namen heraus, wohl um diese prominent anzuprangern. Tatsächlich besteht die Namensliste aus mehr als 100 Mitarbeitern. Einen Rundungsbetrag von 3.200 Aktien hat im übrigen die VKA übernommen, um diese denjenigen Mitarbeitern anzubieten, die erst kurz nach der Kapitalerhöhung in das Unternehmen eintraten.<MBX

      Kurz danach kamen gute News. Es gebe eine "strategische Allianz" mit einem ausländischen Unternehmen, hieß es in der Ad-hoc-Mitteilung vom 10. April. 500 000 Boxen seien verkauft. Der Jahresumsatz steige auf stolze 200 Millionen Mark, trommelte Metabox 24 Stunden später.
      Das trieb den Kurs innerhalb kurzer Zeit um über 100 Prozent. Chef Domeyer, der unter anderem von einem britischen Investor geredet hatte, deckte sich Ende Mai - bereinigt - noch mal mit 500 000 Aktien ein, diesmal für 0,20 Euro. Der Börsenkurs lag da schon bei rund 17 Euro.

      MBX> Diese 100.000 Aktien entstammen aus dem zum Börsengang bestehenden genehmigten Kapital, das ursprünglich vom Bankenkonsortium für die Darstellung der Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) gefordert worden war. Leider war die Nord/LB schon im Juli 1999 nicht in der Lage, den Greenshoe endgültig zu übernehmen. Somit hat sich der Vorstand mit Unterstützung der Londoner Investmentbank Williams de Broe auf einer sogenannten Rodshow im Mai 2000 erfolgreich bemüht, diese 100.000 Aktien zu platzieren. Zahlreiche namhafte Fondsgesellschaften in London und Paris haben diese Aktien übernommen. Da, wie oben beschrieben üblich, eine sofortige Belieferung erforderlich war, hat der Vorstandsvorsitzende Domeyer mit Zustimmung der Nord/LB die benötigten Aktien leihweise zur Verfügung gestellt und nach der Kapitalerhöhung mehrere Monate später zurück erhalten. Die genannten Zahlen sind ebenfalls völlig falsch: zum Handelsregister wurden die Aktien mit dem erforderlichen Mindestwert von 1 Euro (für den unwissenden Autor: Aktiensplit am 1.9.2000 im Verhältnis 1:5; 0,20 Euro mal 5 = 1 Euro) angemeldet, der übersteigende Betrag, immerhin 79 Euro pro Aktie, wurden in die Kapitalrücklage gebucht. Wie in all den kritisierten Fällen übrigens, denn stets sind alle aus Aktienplatzierungen geflossenen Gelder zu 100 % in die Gesellschaft geflossen! <MBX

      Und es kam noch schöner. Am 28. Juni explodierte der Kurs auf über 40 Euro. Diesmal war in einer Ad-hoc-Mitteilung vom "Letter of Intend" mit einem skandinavischen Konsortium namens Inter-Nordic die Rede. Der Vertrag über 1,8 Millionen Boxen werde in den nächsten Wochen unterschrieben. Und am 5. Juli wurde ein "Rahmenvertrag" mit der französischen Worldsat über 500 000 Geräte verkündet. In diesen Sommerwochen galt Metabox plötzlich als Segenspender der Kleinaktionäre, als heißer Tipp fürs Reichwerden.

      Ein fataler Irrtum.
      Die Lieferung von 500 000 Boxen aus dem April-Deal ist bis heute nicht vollzogen. Nicht mal der Kundenname ist bekannt, in einem Aktionärsbrief schwadronierte Domeyer vom "Israel-Geschäft". Offenbar ist die israelische Firma Ampa Investments involviert, die Anfang März 2000 - vor dem Aktienhype - einige Prozent am Kapital der Metabox übernommen hat. Ampa hat sich dazu bisher nicht geäußert.

      MBX> Vorsätzliche Falschdarstellung! Offenbar hat doch der Autor das Handelsregister eingesehen. Dann musste er auch feststellen, dass die oben (*) genannten 100.000 nicht, wie behauptet, bei Managern des Unternehmens gelandet sind, sondern von der AMPA Investments gezeichnet worden sind. Der Hauptversammlung wurde dies vorgestellt, der Ausgabepreis lag bei 3,4 Mio EURO entsprechend nicht wesentlich unter dem Börsenpreis.<MBX

      Keinen Abschluss gibt es bis heute über das skandinavische Großprojekt. Im Sommer räumte Metabox-Vorstand Ebeling ein, sein Unternehmen sei mit mindestens zehn Prozent am Kapital des vorgeblichen Käufers Inter-Nordic beteiligt. Es gebe einen Anteil in dieser Höhe nur an einer Meta TV Nordic, heißt es heute.

      MBX> Wo hat Geerd-Ulrich Ebeling gesagt, Met@box sei an Inter-Nordic beteiligt? <MBX

      Auch das Geschäft mit den Franzosen ist nicht perfekt. "Es gibt keinen Vertrag, keine Unterschrift", sagt eine Sprecherin von Worldsat, es gebe noch Gespräche.

      MBX> Wenn die Französisch-Kenntnisse des Autors so mangelhaft sind wie seine betriebswirtschaftlichen, lässt sich diese Falschmeldung sicher erklären. <MBX

      Nun will die Justiz wissen, ob Metabox mit falschen oder ungenauen Angaben den Kurs gepusht hat - und wer mit einem Aktienverkauf womöglich abgesahnt hat. Das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel hat in monatelangen Untersuchungen Indizien für auffällige Käufe und Verkäufe gefunden. Metabox dementiert. Weder er noch seine Vorstandskollegen hätten Aktien veräußert, erklärt Domeyer, es sei nichts Unrechtes passiert.

      MBX> Und dies entspricht auch der Wahrheit, die Behauptung des SPIEGEL ist eine Verleumdung. Außerdem möge man benennen, wer beim BaWH welche Indizien gefunden haben soll. <MBX

      Die Wunder-Box Phoenix war bei aller Euphorie weit weg von der Marktreife. Erst im Dezember 2000 wurde eine Testversion vorgestellt, derzeit werden angeblich "Kleinstmengen" gefertigt, die Serienproduktion laufe im zweiten Quartal an. Das Geld allerdings wird knapp. Im Jahr 2000 setzte Metabox statt erhofften 200 Millionen Mark nur 50 Millionen um, bei 19 Millionen Verlust.
      Alles kein Problem, beruhigte Domeyer immer wieder. "Einige große, bereits heute engagierte Investoren" hätten einen Finanzrahmen von 40 Millionen Mark zugesagt. Doch welche Investoren?

      Der Metabox-Chef wartet jetzt mit einer überraschenden Story auf. Er habe im Herbst mit einer US-Investorengruppe verhandelt, sagt er dem SPIEGEL. Metabox habe kurzfristig frisches Kapital aufnehmen wollen, die Amerikaner hätten im Gegenzug sofort handelbare Aktien gefordert. Deshalb hätten einige Altaktionäre "auf eigenes Risiko" Wertpapiere aus ihren Beständen als Darlehen an die Metabox AG abgegeben, die sie zu "marktnahen Preisen" an die US-Firma weiterverkauft habe. Die geliehenen Aktien seien den Verleihern später wieder per Kapitalerhöhung zugeflossen. Vom Erlös aus dem Aktiendeal habe nur Metabox profitiert, sagt Domeyer. Den amerikanischen Freund will er nicht nennen.

      MBX> Niemals hat das Unternehmen von einem „amerikanischen Freund“ gesprochen. Diese Formulierung soll lediglich wieder einmal jeden diskreditieren, der in Geschäftsbeziehungen zur Met@box AG steht. Investoren sind keine „Freunde“, sondern Kapitalanleger. Und ohne solche funktioniert nun mal kein Unternehmen.<MBX

      Die selbstlosen Altaktionäre - Manager, Aufsichtsräte, Freunde - wurden nach dieser Version bei neuen Kapitalerhöhungen wieder befriedigt. Von den über 25 000 neuen Aktien, die am 27. November gezeichnet wurden, fiel fast die Hälfte an die Manager Simais und Sinner sowie die Pressesprecherin Aenne Schaper.
      Anfang Dezember kamen beim "Wiederholungstäter Metabox" ("Capital") auch dubiose Firmen ins Spiel. So erhielt eine Bond Limited aus Zürich am 5. Dezember mehr als 130 000 Aktien zum Preis von je 4,61 Euro. Dahinter soll nach Aussage eines Ex-Metabox-Manns eine Briefkastenfirma auf den British Virgin Islands stecken, laut Domeyer sei es eine "Schweizer Anlagefirma". In Zürich finden sich jedenfalls weder im Handelsregister noch im Telefonbuch Spuren der Bond Limited.

      MBX> Die Met@box AG hat durch die Investition der Bond Ltd. 600.000 EURO zusätzliches Eigenkapital erhalten. Die Ausgabe erfolgte nicht wesentlich unter dem Börsenpreis. Dies mag de Autor vielleicht persönlich nicht gefallen, aber wer versteht schon, dass sein Blatt von einer GmbH & Co. KG verkauft wird? <MBX

      Am gleichen Tag übernahm die ITG Treuhand GmbH aus Alfeld knapp 390 000 Aktien zum Stückpreis von einem Euro, weit unter Marktwert. Die Firma gehört unter anderem dem Metabox-Aufsichtsrat Siegfried Fleischer. Drei Tage später nahm auch die 100-prozentige ITG-Tochtergesellschaft IBEC AG ein Metabox-Paket ab - 40 000 Stück zu je 4,60 Euro. Bei der IBEC agiert Manfred Drung als Vorstandschef, der Aufsichtsratsvorsitzende von Metabox.
      Der Mann wurde - laut Domeyer - für sein Aktiendarlehen am 29. Januar 2001 entschädigt. "Ich, Manfred Drung, zeichne hiermit 400 000 auf den Inhaber lautende Stückaktien ... zum Ausgabepreis von je Euro 1." Das steht auf dem Zeichnungsschein. Der Vorstand hatte erst am selben Tag die Ausgabe der Aktien beschlossen, "mit Zustimmung des Aufsichtsrats".
      Dies sind die bereits hinlänglich beschriebenen Kapitalanmeldungen zur Rücklieferung von Aktien aus dem Wertpapierleihe-Vertrag.
      Mit dem Dumpingpreis von einem Euro bewegt sich Metabox rechtlich auf dünnem Eis. Bei einer Kapitalerhöhung wie bei Metabox dürfe der Preis der Neuaktien laut Gesetz "nicht mehr als fünf Prozent vom aktuellen Kurs abweichen", erklärt Wirtschaftsprüfer Klaus Schneider von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre.

      MBX> Es muss bezweifelt werden, dass Herr Schneider als Wirtschaftsprüfer solches erzählt haben soll. Sein vorgebliches Zitat findet sich in keinem deutschen Gesetz. Vielmehr gibt es zahlreiche Kommentare zu der Problematik, welcher Preis „nicht wesentlich unter dem Börsenpreis“ liegt. In den guten alten Zeiten von Vulkan und Mannesmann galt hier eine, wenn auch vage, Regel von 5% unterhalb des Börsenkurses. Da in den letzten Jahren die Volatilität (für den Autor: die kurzfristige Schwankungsbreite von Aktienkursen) besonders auch am Neuen Markt wesentlich höher liegt, ist die von der Met@box AG angesetzte Marke von 10% als angemessen zu betrachten. Diesem hat im übrigen auch die letzte Hauptversammlung ihre Zustimmung gegeben.<MBX

      Das Tohuwabohu ist kaum mehr einzugrenzen. Besorgt um Imageprobleme, hat sich bereits im Sommer 2000 die Nord/LB, die Metabox an die Börse gebracht hatte, als "Designated Sponsor" verabschiedet.

      MBX> Sie hat sich nicht „verabschiedet“. Vielmehr war die Met@box AG äußerst unzufrieden mit den Dienstleistungen der Nord/LB. Nach der fragwürdigen Greenshoe- Leistung hat die Nord/LB als Zentralinstitut der norddeutschen Sparkassen eine mangelhafte Marktpflege betrieben (wie auch bei Salzgitter AG oder MB Software AG zu beobachten war). Offenbar war die Nord/LB mit dem durch den Börsengang verdienten Geld zufrieden und hat sich auf weitere IPOs konzentriert. Der Wechsel zu der Londoner Investmentbank hat gezeigt, wie gut diese Aufgabe erledigt werden kann. Die Trennung erfolgte im "gegenseitigen Einvernehmen". <MBX

      Im Aufsichtsrat nahm der frühere N-tv-Chef Karl-Ulrich Kuhlo im November 2000 nach vier Monaten Reißaus: "Ich fühlte mich schlecht informiert." Auch Wirtschaftsjournalist Manfred Schumacher, früher bei "Focus", legte vor zwei Wochen den Sitz im Kontrollgremium nieder.

      MBX> Herr Schumacher hat bereits vor einem Jahr seine Position im Burda-Verlag verloren, weil eine Aufsichtsratsfunktion angeblich im Interessenkonflikt zu den Aufgaben eines Redakteurs gehöre. Da Herr Schumacher nunmehr wieder eine Position als Journalist anstrebt, sah er sich gezwungen, diesem eventuellen Konflikt auszuweichen durch seinen Rücktritt. Dieser Rücktritt ist im übrigen noch nicht wirksam.<MBX

      Vorstandschef Stefan Domeyer ist Realist, die miese Stimmung ist ihm geläufig. Neukunden von Metabox wollten "wegen des schlechten Rufs des Unternehmens nicht genannt werden", sagt er - erst vergangenen Freitag platzte wieder ein Geschäft.

      MBX> Dies ist in der Tat so, und der hier vorliegende Schmähartikel des SPIEGEL verbessert die Situation nicht. Der Kunde FORSA, eines der führenden Meinungsforschungsinstitute Deutschlands, hat tatsächlich am Freitag unter Bezugnahme auf die Presse die Geschäftsbeziehung beendet, nachdem die Met@box AG bereits für Feldtests umfangreiche Vorleistungen erbracht hatte. Es ging um einige tausend Spezialausführungen der MB 500 mit BOT. <MBX
      BEAT BALZLI, HANS-JÜRGEN JAKOBS

      Herr Jakobs weilt übrigens leider, laut Auskunft seiner Haushälterin, im Wochenendurlaub. Wer das nicht glauben will:Jakobs Hans-Jürgen Dipl.-Volksw. (040) 2 51 87 82
      Hagenau 25, 22089 Hamburg


      aus dem Metabox-Forum, Statement zu dem Spiegelartikel, das wird lustig für den Spiegel



      Gruß

      Wer Zeit hat, und sich über den tollen Artikel bei o. g. Herrn bedanken will, sollte


      1) Evtl. einmal eine Hamburger Tel.-Nr. anrufen
      2) Evt. einmal beim Spiegel anrufen

      3) Kaufen nicht vergessen
      Avatar
      schrieb am 03.03.01 23:46:24
      Beitrag Nr. 18 ()
      Was soll man da noch sagen ?

      Haste Töne !!!!

      Der eine sagt das, der andere widerum was anderes ! Super !
      Déja Vu !

      Nun mal im Ernst, ob wahr oder nicht blabla, das faule Ei ist gelegt worden, und der Zweifel wird leider siegen !
      Das Geld ist futsch ! :(

      .... Ich weiss kein Rat mehr
      Avatar
      schrieb am 04.03.01 00:10:02
      Beitrag Nr. 19 ()
      @relation
      was fifo heißt war mir schon klar. Und bezogen auf mein Beispiel würde das eben bedeuten: steuerfrei.
      Nur, dass das prinzipiell so ist, da bin ich mir immer noch nicht so sicher.
      Mausebiber sieht das zB auch etwas anders.

      @Mausebiber
      Meine Frage ist folgende: wenn Stücke der gleichen WKN zu zwei verschiedenen Zeitpunkten jeweils in der gleichen Anzahl gekauft werden und nach Ablauf der Spekufrist bezogen auf den früheren Kauf aber vor Ablauf der Spekufrist bezogen auf den späteren Kauf die halbe Anzahl wieder verkauft wird (die andere Hälfte bleibt auf absehbare Zeit im Depot) und dabei ein Gewinn entsteht, ist dieser dann zu versteuern?


      Aber ich glaube, ich sollte mich erst mal bemühen, dieses Steuerproblem überhaupt zu bekommen. Falls das klappt kann ich mir anschließend ja immer noch Gedanken ums Finanzamt machen.

      Slartibart


      PS: Je mehr ich heute hier im Board lese, desto spannender find ich die ganze Geschichte (fast schon egal was hinten dabei rauskommt ;))
      Avatar
      schrieb am 04.03.01 00:18:15
      Beitrag Nr. 20 ()
      meine antwort:

      nein, dieser teil ist bereits ausserhalb der spekufrist ---> steuerfrei.

      aber wie du selbst sagst, du hast ja noch zeit.

      r :)
      Avatar
      schrieb am 04.03.01 00:18:20
      Beitrag Nr. 21 ()
      Slartibart 04.03.01 00:10:02

      Nein.

      Du darfst die beiden Käufe steuermässig nicht durcheinander bringen. Jeder Kauf ist getrennt bei der Steuererklärung anzugeben (falls verlangt)

      Beispiel:

      31.3. Kauf 200 Stück
      30.4. Kauf 300 Stück
      31.5. Kauf 100 Stück

      Zusammen also 600 Stück.

      Davon kannst du nächstes Jahr am 1.4 200 Stück steuerfrei verkaufen, am 1.5 weitere 300 Stück, und den Rest am 1.6.

      Da auf den einzelnen Aktien ja kein Kaufdatum steht, ist es egal, welche 200 von deinen 600 Stück du am 1.4. steuerfrei verkaufst.

      Gruss,
      Mausebiber
      Avatar
      schrieb am 04.03.01 00:45:23
      Beitrag Nr. 22 ()
      @Mausebiber & relation

      ok, thx nochmal!

      Slartibart
      Avatar
      schrieb am 04.03.01 05:31:15
      Beitrag Nr. 23 ()
      Montag ist SPIEGEL-Tag !!!


      ...und dann gibt`s ein B L U T B A D bei MBX !


      Kursziel für diese "Kisten-AG" aus Hildesheim :


      unter 1 € ! (auf 1-2 Wochen)


      MET(A)BOX = PENNYSTOX !



      T O T A L V E R L U S T ! ! !


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