Mal eine Frage an die Experten aus der Landwirtschaft??? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 19.07.01 17:39:34 von
neuester Beitrag 19.07.01 18:12:18 von
neuester Beitrag 19.07.01 18:12:18 von
Beiträge: 10
ID: 441.182
ID: 441.182
Aufrufe heute: 0
Gesamt: 298
Gesamt: 298
Aktive User: 0
Top-Diskussionen
Titel | letzter Beitrag | Aufrufe |
---|---|---|
gestern 18:41 | 191 | |
22.06.20, 20:50 | 148 | |
heute 00:26 | 142 | |
gestern 23:55 | 125 | |
gestern 22:49 | 86 | |
04.02.24, 15:01 | 74 | |
vor 1 Stunde | 70 | |
gestern 23:37 | 64 |
Meistdiskutierte Wertpapiere
Platz | vorher | Wertpapier | Kurs | Perf. % | Anzahl | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | 1. | 18.002,02 | -1,44 | 264 | |||
2. | 2. | 26,58 | -0,63 | 137 | |||
3. | 3. | 178,01 | -2,44 | 77 | |||
4. | Neu! | 479,00 | -5,71 | 69 | |||
5. | 6. | 0,1855 | -1,85 | 67 | |||
6. | 15. | 17,550 | -4,10 | 63 | |||
7. | 5. | 131,88 | +1,75 | 48 | |||
8. | 18. | 5,2900 | -1,89 | 43 |
Gibt eine Milchkuh eigentlich gleich Milch oder muss die Kuh erst
einmal zum Bullen und ein Kalb zur Welt bringen??? um die Milchproduktion anzuregen???
Wer kann Helfen?
mfg
Breule
einmal zum Bullen und ein Kalb zur Welt bringen??? um die Milchproduktion anzuregen???
Wer kann Helfen?
mfg
Breule
![]( http://www.plauder-smilies.de/happy/xyxwave.gif )
Frau_Breule, Frau_Breule, ohne Kalb keine Milch.
tina,
die mit Landwirtschaft nichts am Hut hat.
tina,
die mit Landwirtschaft nichts am Hut hat.
tina
und du bist dir da ganz sicher?
Breule
und du bist dir da ganz sicher?
Breule
liebe frau breule,
sie geben ja auch erst milch wenn sie eine geburt hintersich gebracht haben.
oder sind sie in solch einem fall eine ausnahme?
sie geben ja auch erst milch wenn sie eine geburt hintersich gebracht haben.
oder sind sie in solch einem fall eine ausnahme?
die erste milch ist aber ungenießbar und gelb - bloß
nicht trinken (bitter)
nicht trinken (bitter)
Milch oder nicht Milch.
Was hat das mit den Versagern aus Schalke zu tun.![:confused:](//img.wallstreet-online.de/smilies/confused.gif)
Gruß aus Bayern
amnesia
Was hat das mit den Versagern aus Schalke zu tun.
![:confused:](http://img.wallstreet-online.de/smilies/confused.gif)
Gruß aus Bayern
amnesia
sollte man auch mal gehört haben:
Mehr Milch pro Kuh ist aktiver
Klimaschutz / Weniger Methan
aus derLandwirtschaft dank
Zuchtfortschritten und
optimaler Fütterung
Bonn (ots) - Anlässlich der Weltklimakonferenz vom
16. bis 27. Juli 2001 in Bonn wird auch über die Rolle
der klimarelevanten Gase aus der Landwirtschaft
diskutiert. Methan (CH4) beispielsweise ist laut
Erhebungen von Klimaforschern zu 15 % am
Treibhauseffekt beteiligt; die Landwirtschaft trägt
weltweit 25 % zu den CH4-Emissionen bei. Dieser
Anteil lässt sich jedoch z.B. über die gezielte Fütterung
und Leistungssteigerungen je Tier verringern. Die
Gewinnung und energetische Nutzung von Biogas aus
Gülle oder Mist schlägt darüber hinaus ebenfalls positiv zu Buche, da so weniger fossile
Energieträger benötigt werden. Etwa 16 % der globalen Methan-Emissionen stammen
aus der Nutztierhaltung, weitere 9 % aus dem Reisanbau. Demgegenüber tragen
Wildtiere mit 4 % und Feuchtgebiete mit 32 % zu den Gesamt-Emissionen bei. Weitere
39 % entstehen bei der Verbrennung von Biomasse, in Müllhalden und bei der
Verarbeitung und Verbrennung fossiler Energieträger (vgl. beiliegende Abbildung).
In Deutschland und in Ländern mit vergleichbaren Rinderbeständen resultieren ca. 75 %
des landwirtschaftlichen Methan-Ausstoßes aus der Rinderhaltung. Das CH4 wird von
den Pansenmikroben beim Abbau der Cellulose-Bestandteile des Futters als
Stoffwechselprodukt erzeugt und ist damit direkt abhängig von der Menge und
Zusammensetzung des Futters. Dabei entstehen die Emissionen unabhängig von der
Haltungsform und der geographischen Verteilung: Die Gase werden sowohl im Stall als
auch auf der Weide in die Atmosphäre freigesetzt.
Die tägliche Methan-Emission je Rind ist abhängig von der Nutzungsart: Milchkühe
produzieren mehr (200-400 g) Methan als Mastrinder (80-220 g). Zum Vergleich: Ein
Elefant erzeugt etwa 2.400 g Methan pro Tag. Die Freisetzung beim Rind resultiert zu
ca. 70 % aus dem Erhaltungsumsatz. Mit steigender Leistung - z.B. Milch oder
Fleischzuwachs - sinkt jedoch bei gleicher Körpermasse der Anteil der Methanbildung
pro kg erzeugtem Produkt. So ergibt sich für Milch rechnerisch folgende Beispiel-Bilanz:
Bei einer täglichen Milchleistung von 10 l werden je kg Milch bis zu 40 g Methan
(Erhaltungsumsatz eingerechnet) gebildet. Die gleiche Kuh setzt jedoch bei einer
Tagesleistung von 30 l Milch weniger als 15 g Methan je Liter frei.
Die Produktivitätssteigerung in der Milchviehhaltung führt damit zu einer Verbesserung
der Methanbilanz.
Quelle: Kirchgeßner, M., Roth, F.X., Windisch, W., 1992: Vortragsmanuskript.
Verminderung der Stickstoff- und Methanausscheidung von Schwein und Rind durch die
Fütterung. Der vollständige Beitrag kann beim ilu angefordert werden.
Globale Methanquellen (nach CRUTZEN et al., 1986, und CRUTZEN, 1991)
Ein Diagramm (xls-Format) kann beim ilu angefordert werden.
ots Originaltext: INSTITUT FÜR LANDWIRTSCHAFT UND UMWELT Im Internet
recherchierbar: http://www.presseportal.de Rückfragen bitte an das INSTITUT FÜR
LANDWIRTSCHAFT UND UMWELT Konstantinstraße 90 53179 Bonn
Fax (0228) 9 79 93 40 e-Mail ilu@fnl.de http://www.fnl.de//ilu/iluindex.html Abdruck
kostenlos unter Quellenangabe, verantwortlich: Dr. Andreas Frangenberg und Dorothe
Heidemann
Mehr Milch pro Kuh ist aktiver
Klimaschutz / Weniger Methan
aus derLandwirtschaft dank
Zuchtfortschritten und
optimaler Fütterung
Bonn (ots) - Anlässlich der Weltklimakonferenz vom
16. bis 27. Juli 2001 in Bonn wird auch über die Rolle
der klimarelevanten Gase aus der Landwirtschaft
diskutiert. Methan (CH4) beispielsweise ist laut
Erhebungen von Klimaforschern zu 15 % am
Treibhauseffekt beteiligt; die Landwirtschaft trägt
weltweit 25 % zu den CH4-Emissionen bei. Dieser
Anteil lässt sich jedoch z.B. über die gezielte Fütterung
und Leistungssteigerungen je Tier verringern. Die
Gewinnung und energetische Nutzung von Biogas aus
Gülle oder Mist schlägt darüber hinaus ebenfalls positiv zu Buche, da so weniger fossile
Energieträger benötigt werden. Etwa 16 % der globalen Methan-Emissionen stammen
aus der Nutztierhaltung, weitere 9 % aus dem Reisanbau. Demgegenüber tragen
Wildtiere mit 4 % und Feuchtgebiete mit 32 % zu den Gesamt-Emissionen bei. Weitere
39 % entstehen bei der Verbrennung von Biomasse, in Müllhalden und bei der
Verarbeitung und Verbrennung fossiler Energieträger (vgl. beiliegende Abbildung).
In Deutschland und in Ländern mit vergleichbaren Rinderbeständen resultieren ca. 75 %
des landwirtschaftlichen Methan-Ausstoßes aus der Rinderhaltung. Das CH4 wird von
den Pansenmikroben beim Abbau der Cellulose-Bestandteile des Futters als
Stoffwechselprodukt erzeugt und ist damit direkt abhängig von der Menge und
Zusammensetzung des Futters. Dabei entstehen die Emissionen unabhängig von der
Haltungsform und der geographischen Verteilung: Die Gase werden sowohl im Stall als
auch auf der Weide in die Atmosphäre freigesetzt.
Die tägliche Methan-Emission je Rind ist abhängig von der Nutzungsart: Milchkühe
produzieren mehr (200-400 g) Methan als Mastrinder (80-220 g). Zum Vergleich: Ein
Elefant erzeugt etwa 2.400 g Methan pro Tag. Die Freisetzung beim Rind resultiert zu
ca. 70 % aus dem Erhaltungsumsatz. Mit steigender Leistung - z.B. Milch oder
Fleischzuwachs - sinkt jedoch bei gleicher Körpermasse der Anteil der Methanbildung
pro kg erzeugtem Produkt. So ergibt sich für Milch rechnerisch folgende Beispiel-Bilanz:
Bei einer täglichen Milchleistung von 10 l werden je kg Milch bis zu 40 g Methan
(Erhaltungsumsatz eingerechnet) gebildet. Die gleiche Kuh setzt jedoch bei einer
Tagesleistung von 30 l Milch weniger als 15 g Methan je Liter frei.
Die Produktivitätssteigerung in der Milchviehhaltung führt damit zu einer Verbesserung
der Methanbilanz.
Quelle: Kirchgeßner, M., Roth, F.X., Windisch, W., 1992: Vortragsmanuskript.
Verminderung der Stickstoff- und Methanausscheidung von Schwein und Rind durch die
Fütterung. Der vollständige Beitrag kann beim ilu angefordert werden.
Globale Methanquellen (nach CRUTZEN et al., 1986, und CRUTZEN, 1991)
Ein Diagramm (xls-Format) kann beim ilu angefordert werden.
ots Originaltext: INSTITUT FÜR LANDWIRTSCHAFT UND UMWELT Im Internet
recherchierbar: http://www.presseportal.de Rückfragen bitte an das INSTITUT FÜR
LANDWIRTSCHAFT UND UMWELT Konstantinstraße 90 53179 Bonn
Fax (0228) 9 79 93 40 e-Mail ilu@fnl.de http://www.fnl.de//ilu/iluindex.html Abdruck
kostenlos unter Quellenangabe, verantwortlich: Dr. Andreas Frangenberg und Dorothe
Heidemann
und noch was spaßiges hinterher:
Die Kuh
Eine Ferienbetrachtung von Hans Konrad Sonderegger
Wir nehmen Ruecksicht auf die ruhebeduerftigen Leser, welche waehrend der Ferien koerperliche und geistige Anstrengungen
vermeiden wollen, und veroeffentlichen daher eine leichtverstaendliche Arbeit unseres tierkundigen Mitarbeiters ueber das
nuetzliche Haustier.
Die Kuh ist das wichtigste Geschoepf der schweizer Volkswirtschaft und Kultur. Sie kommt in der Landwirtschaft, in der
Statistik und bei den Radio-Sendungen fuer die Auslandschweizer vor. Sie besteht aus einer Haut, welche mit Fleisch, Knochen
und aehnlichen Dingen ausgefuellt ist und verschiedene Farben hat. Bei 665 297 Kuehen ist die Haut braun, bei 814 359 hat sie
rote und bei 30 757 schwarze Flecken. Sie hat einen friedlichen und seelenvollen Blick und tut alles, was man von ihr verlangt.
Trotzdem wird sie im Stall vorn mit einer Kette und hinten mit einr Schwanzschnur an der Decke befestigt. Wenn sie auf der
Wiese herumspringt und nicht tut wie die andern, haengt man ihr einen Pruegel an den Hals; dann wird sie brav. Die Kuh treibt
keine Politik; sonst waere sie buergerlich.
Der wichtigste Teil der Kuh ist ein an der unteren Seite befestigter Beutel mit vier Saugventilen, der Euter genannt wird. Fehlt
ein Ventil oder sind sie verstopft, so macht der Bauer den Handel rueckgaengig, wenn er noch kann. Vorn ist eine Oeffnung,
durch welche Gras oder Heu eingefuehrt wird, worauf sich im Euter die landwirtschaftlichen Produkte Milch, Butter und Koese
ansammeln. Jede nach der Hoehe des Zolles frisst die Kuch auch auslaendische Futtermittel; doch will ihr der Bundesrat das
abgewoehnen, da es nicht zur Schweizerwoche passt. Durch die Ventile werden die landwirtschaftlichen Produkte taeglich
zweimal abgezogen. Leider ist es noch nicht gelungen, diese Produkte ohne Kuh herzustellen. Hinten ist auch noch eine
Oeffnung. Trinkt die Kuh zuviel Wasser, so kommt der Bauer vor das Stafgericht.
Auf ihrem Ruecken traegt die Kuh die Viehverpfaendung, das Bauernsekretariat und die landwirtschaftlichen
Genossenschaften. Die Viehpfaendung macht aus der Kuh eine Hinterlage fuer die Bank. Sie ist notwendig, weil die
Liegenschaft auch verpfaendet ist. Dann hat die Kuh zwei Eigentuemer: einen, der sie fuettert, und einen, der sie melkt. Aber
die Bank laesst auch das melken durch die Bauern besorgen, weil das einfacher ist. Sie begnuegt sich damit, dass ihr die Milch
abgeliefert wird. Doch ist dieser Vorgang umstaendlich und schwer zu beschreiben, weil die Bank die aus dem Euter
kommende Milch nicht unmittelbar bezieht. In diesem Fall heissen sie Zins. Die Kuh ist das beste Zinstier. Kapitalismus ohne
Kuh ist wie ein Abstinent ohne Wasser; leider haben das die Sozialisten noch nicht eingesehen. In der Schweiz werden 9
Milliarden Franken von 1 637 748 Kuehen, Rindern und Ochsen verzinst. Bei den Kaelbern, Rindern und Ochsen kommt der
Zins selbtstverstaendlich nicht aus dem Euter; sie tragen ihre eigene Haut samt Inhalt auf den Markt und liefern dadurch ihren
Beitrag an den Zins. Was dem Bauern von der Milch noch uebrigbleibt, heisst Kaffee; er waechst in Brasilien und den
Zichorienfabriken. Dieser Ueberschuss begleitet den Kleinbauern auf seinem Wege zum Wohlstand.
Das Bauernsekretariat und die landwirtschaftlichen Genossenschaften sorgen fuer das Wohlergehen der Kuh, der Bauern und
der Hypothekarglaeubiger. Doch muss die Behauptung, dass auf 100 Kuehe ein landwirtschaftlicher Sekretaer oder
Geschaeftsfuehrer komme zurueckgewiesen werden. Denn die Ziegen, Schweine und Kaninchen muessen, um gerecht zu sein,
mitgezaehlt werden. Auch beruht die Kaese-Union nicht auf der Kuh, sondern nur auf dem Kaese, der ueberhaupt eine grosse
politische Rolle spielt; denn aus dem Kaese werden durch geeignete Behandlung Kaesnudeln, Nachspeise und Wahlgelder
gemacht. Das Bauernsekretariat vermittelt zwischen der Kuh und dem Staat, der jedes Jahr an die Landwirtschaft 100
Millionen Franken bezahlt. Diese Subvention wird gerecht verteilt; die grossen Bauern erhalten mehr und die kleinen weniger.
Die Kuh schenkt dem Menschen jeden Tag Milch, jedes Jahr ein Kalb und alle paar Jahre eine Wirtschaftskrise. Die Milch
wird getrunken oder verarbeitet, und der groesste Teil der Kaelber wird geschlachtet, da es sonst deren zuviel gaebe. Die
Kaelber gelten als dumm, obwohl sie die Marktpreise machen. Die Schuld der Kuh an der Wirtschaftskrise ist durch
wissenschaftliche Untersuchungen festgestellt. Das sonst harmlose und gezaehmte Tier raecht sich am Menschen, indem es von
Zeit zu Zeit eine Milchschwemme macht. Eine Milchschwemme ist ein Ueberfluss an Milch, von dem die armen Leute nichts
merken. Wie man sie richtig bezeichnen soll, wissen die Gelehrten noch nicht genau; die einen nennen sie Ueberproduktion, die
anderen Unterkonsumation. Die Tatsache selbst steht fest; warum die Kuh ploetzlich zuviel Milch gibt, ist psychologisch noch
nicht ergruendet. Bei der Milchschwemme sinkt der Milchpreis. Weil er sinkt, sinkt auch der Kaesepreis und der Butterpreis.
Deshalb sinkt der Preis aller landwirtschaftlichen Produkte, so dass die Kuh nur noch Zins fuer die Bank gibt und nichts mehr
fuer den Bauern. Das geht soweit, dass sie nicht einmal mehr genug Zins fuer die Bank gibt. Diesen Zustand nennt man
landwirtschaftliche Sanierung, weil der Staat eingreift, damit die Bank ihren Zins wieder erhaelt. Weil aber der Preis aller
landwirtshhaftlichen Produkte infolge der Ueberproduktion sinkt, sinkt auch der Preis der anderen Waren. Die Maschinen
erklaeren sich mit der Kuh solidarisch und treiben auch Ueberproduktion. So entsteht die Krise. Deshalb ist die Krise im
Gunde genommen ein Kampf zwischen dem Staat und der Kuh. Der Staat kann nicht dulden, dass die Kuh zuviel Milch gibt. Er
muss einschreiten; er schreibt dem Bauern vor, wieviel Kuehe er halten darf. Er schreibt der Kuh vor, wieviel Milch sie geben
darf. Da aber die Kuh so tut, als ob sie die bundesraetlichen Verordnungen nicht lesen koenne, haelt sich der Staat an die
Bauern, welche lesen koennen und gehorsamer sind als die Kuh. Er setzt ihnen die Zoelle herauf und schreibt vor, wieviele
Ferkel jedes Muttterschwein werfen darf. So bekaempft er die Bosheit der Kuh. Denn wenn es weniger Schweine gibt, muss
mehr Rind- und Ochsenfleisch gegessen werden, zu welchem Zwecke die alten Kuehe geschlachtet werden. Gibt es aber
weniger Kuehe, so gibt es weniger Milch. Gibt es weniger Milch, so gibt es keine Milchschwemme mehr. Verschwindet die
Milchschwemme, so hoert der Preisdruck auf, und wenn dieser aufhoert, so erhaelt die Bank wieder ihren Zins und die Krise
geht vorueber, sofern sie nicht aus Amerika neu eingefuehrt wird. Die Rechnung ist einwandfrei und ueberzeugend; sie hat nur
einen Fehler, dass sie niemals stimmt. Den Grund dafuer haben die Sachverstaendigen noch nicht herausgebracht, werden ihn
aber nach der naechsten oder uebernaechsten Krise sicher noch herausbringen. Unterdessen gibt es noch ein anderes Mittel zur
Bekaempfung der Ueberproduktion. Wenn die Milchschwemme zu gross wird, tritt die Maul- und Klauenseuche auf. Dann
machen die Tieraerzte und Metzger einen sogenannten Seuchenzug; die Kuehe werden geschlachtet, und die Ueberproduktion
hoert auf. Dabei zeigt es sich wieder, wie nuetzlich die Kuh ist; in gesunden Tagen ernaehrt sie die Banken und die
Milchverbaende, in kranken Tagen die Tieraerzte. So bildet sie im eigentlichen Sinne die Grundlage der Volkswirtschaft.
Einmal im Jahr fuehrt der Bauer seine Kuh an eine Schoenheitskonkurrenz. Es buerstet ihr Fell, bis es glaenzt, kratzt an den
Hinterbeinen den Stallschmutz ab, haengt ihr eine Glocke um den Hals und stellt sie auf der Ausstellungswiese in die Reihe.
Dann stehen die Sachverstaendigen um sie herum, besehen sich den Hinterteil, greifen an die Schwanzwurzel und machen
Zahlen in ein schwarzes Buechlein. Nachher werden die vom Staat geschenkten Schoenheitspreise verteilt, wobei es wieder
gerecht zugeht wie bei der Subvention: die grossen Bauern erhalten mehr und die kleinen weniger. Frueher wurde auch der
Milchertrag ausgezeichnet. Aber seitdem man den Zusammenhang zwischen der Kuh und der Wirtschaftskrise entdeckt hat,
muss man in dieser Hinsicht zurueckhaltend sein; man darf eine Kuh, die zuviel Milch gibt, nicht auszeichnen, sonst gibt sie in
ihrer Ueberhebung noch mehr Milch. Das muss vermieden werden; schliesslich koennte eine einzige Kuh den Anstoss zu einer
allgemeinen Milchschwemme geben.
Deshalb schaut man auch hier auf eine gesunde Mittelmaessigkeit, wie in der ganzen schweizerischen Politik. Es ist daher nicht
zuviel gesagt, wenn man die Kuh nicht nur als Grundlage unserer Volkswirtschaft, sondern auch als Sinnbild unserer Kultur
bezeichnet. In ihrem seelenvollen Blick spiegelt sich der geruhsame Friede unseres Daseins wieder.
Juli 1938 (!)
Aus: Hans Konrad Sonderegger, Erbe und Verpflichtung, Curia-Verlag, 1969 (Vergriffen)
H. K. Sonderegger, Jahrgang 1891 war Pfarrer, Rechtsanwalt und ab 1939 Nationalrat in Baselland.
Die Kuh
Eine Ferienbetrachtung von Hans Konrad Sonderegger
Wir nehmen Ruecksicht auf die ruhebeduerftigen Leser, welche waehrend der Ferien koerperliche und geistige Anstrengungen
vermeiden wollen, und veroeffentlichen daher eine leichtverstaendliche Arbeit unseres tierkundigen Mitarbeiters ueber das
nuetzliche Haustier.
Die Kuh ist das wichtigste Geschoepf der schweizer Volkswirtschaft und Kultur. Sie kommt in der Landwirtschaft, in der
Statistik und bei den Radio-Sendungen fuer die Auslandschweizer vor. Sie besteht aus einer Haut, welche mit Fleisch, Knochen
und aehnlichen Dingen ausgefuellt ist und verschiedene Farben hat. Bei 665 297 Kuehen ist die Haut braun, bei 814 359 hat sie
rote und bei 30 757 schwarze Flecken. Sie hat einen friedlichen und seelenvollen Blick und tut alles, was man von ihr verlangt.
Trotzdem wird sie im Stall vorn mit einer Kette und hinten mit einr Schwanzschnur an der Decke befestigt. Wenn sie auf der
Wiese herumspringt und nicht tut wie die andern, haengt man ihr einen Pruegel an den Hals; dann wird sie brav. Die Kuh treibt
keine Politik; sonst waere sie buergerlich.
Der wichtigste Teil der Kuh ist ein an der unteren Seite befestigter Beutel mit vier Saugventilen, der Euter genannt wird. Fehlt
ein Ventil oder sind sie verstopft, so macht der Bauer den Handel rueckgaengig, wenn er noch kann. Vorn ist eine Oeffnung,
durch welche Gras oder Heu eingefuehrt wird, worauf sich im Euter die landwirtschaftlichen Produkte Milch, Butter und Koese
ansammeln. Jede nach der Hoehe des Zolles frisst die Kuch auch auslaendische Futtermittel; doch will ihr der Bundesrat das
abgewoehnen, da es nicht zur Schweizerwoche passt. Durch die Ventile werden die landwirtschaftlichen Produkte taeglich
zweimal abgezogen. Leider ist es noch nicht gelungen, diese Produkte ohne Kuh herzustellen. Hinten ist auch noch eine
Oeffnung. Trinkt die Kuh zuviel Wasser, so kommt der Bauer vor das Stafgericht.
Auf ihrem Ruecken traegt die Kuh die Viehverpfaendung, das Bauernsekretariat und die landwirtschaftlichen
Genossenschaften. Die Viehpfaendung macht aus der Kuh eine Hinterlage fuer die Bank. Sie ist notwendig, weil die
Liegenschaft auch verpfaendet ist. Dann hat die Kuh zwei Eigentuemer: einen, der sie fuettert, und einen, der sie melkt. Aber
die Bank laesst auch das melken durch die Bauern besorgen, weil das einfacher ist. Sie begnuegt sich damit, dass ihr die Milch
abgeliefert wird. Doch ist dieser Vorgang umstaendlich und schwer zu beschreiben, weil die Bank die aus dem Euter
kommende Milch nicht unmittelbar bezieht. In diesem Fall heissen sie Zins. Die Kuh ist das beste Zinstier. Kapitalismus ohne
Kuh ist wie ein Abstinent ohne Wasser; leider haben das die Sozialisten noch nicht eingesehen. In der Schweiz werden 9
Milliarden Franken von 1 637 748 Kuehen, Rindern und Ochsen verzinst. Bei den Kaelbern, Rindern und Ochsen kommt der
Zins selbtstverstaendlich nicht aus dem Euter; sie tragen ihre eigene Haut samt Inhalt auf den Markt und liefern dadurch ihren
Beitrag an den Zins. Was dem Bauern von der Milch noch uebrigbleibt, heisst Kaffee; er waechst in Brasilien und den
Zichorienfabriken. Dieser Ueberschuss begleitet den Kleinbauern auf seinem Wege zum Wohlstand.
Das Bauernsekretariat und die landwirtschaftlichen Genossenschaften sorgen fuer das Wohlergehen der Kuh, der Bauern und
der Hypothekarglaeubiger. Doch muss die Behauptung, dass auf 100 Kuehe ein landwirtschaftlicher Sekretaer oder
Geschaeftsfuehrer komme zurueckgewiesen werden. Denn die Ziegen, Schweine und Kaninchen muessen, um gerecht zu sein,
mitgezaehlt werden. Auch beruht die Kaese-Union nicht auf der Kuh, sondern nur auf dem Kaese, der ueberhaupt eine grosse
politische Rolle spielt; denn aus dem Kaese werden durch geeignete Behandlung Kaesnudeln, Nachspeise und Wahlgelder
gemacht. Das Bauernsekretariat vermittelt zwischen der Kuh und dem Staat, der jedes Jahr an die Landwirtschaft 100
Millionen Franken bezahlt. Diese Subvention wird gerecht verteilt; die grossen Bauern erhalten mehr und die kleinen weniger.
Die Kuh schenkt dem Menschen jeden Tag Milch, jedes Jahr ein Kalb und alle paar Jahre eine Wirtschaftskrise. Die Milch
wird getrunken oder verarbeitet, und der groesste Teil der Kaelber wird geschlachtet, da es sonst deren zuviel gaebe. Die
Kaelber gelten als dumm, obwohl sie die Marktpreise machen. Die Schuld der Kuh an der Wirtschaftskrise ist durch
wissenschaftliche Untersuchungen festgestellt. Das sonst harmlose und gezaehmte Tier raecht sich am Menschen, indem es von
Zeit zu Zeit eine Milchschwemme macht. Eine Milchschwemme ist ein Ueberfluss an Milch, von dem die armen Leute nichts
merken. Wie man sie richtig bezeichnen soll, wissen die Gelehrten noch nicht genau; die einen nennen sie Ueberproduktion, die
anderen Unterkonsumation. Die Tatsache selbst steht fest; warum die Kuh ploetzlich zuviel Milch gibt, ist psychologisch noch
nicht ergruendet. Bei der Milchschwemme sinkt der Milchpreis. Weil er sinkt, sinkt auch der Kaesepreis und der Butterpreis.
Deshalb sinkt der Preis aller landwirtschaftlichen Produkte, so dass die Kuh nur noch Zins fuer die Bank gibt und nichts mehr
fuer den Bauern. Das geht soweit, dass sie nicht einmal mehr genug Zins fuer die Bank gibt. Diesen Zustand nennt man
landwirtschaftliche Sanierung, weil der Staat eingreift, damit die Bank ihren Zins wieder erhaelt. Weil aber der Preis aller
landwirtshhaftlichen Produkte infolge der Ueberproduktion sinkt, sinkt auch der Preis der anderen Waren. Die Maschinen
erklaeren sich mit der Kuh solidarisch und treiben auch Ueberproduktion. So entsteht die Krise. Deshalb ist die Krise im
Gunde genommen ein Kampf zwischen dem Staat und der Kuh. Der Staat kann nicht dulden, dass die Kuh zuviel Milch gibt. Er
muss einschreiten; er schreibt dem Bauern vor, wieviel Kuehe er halten darf. Er schreibt der Kuh vor, wieviel Milch sie geben
darf. Da aber die Kuh so tut, als ob sie die bundesraetlichen Verordnungen nicht lesen koenne, haelt sich der Staat an die
Bauern, welche lesen koennen und gehorsamer sind als die Kuh. Er setzt ihnen die Zoelle herauf und schreibt vor, wieviele
Ferkel jedes Muttterschwein werfen darf. So bekaempft er die Bosheit der Kuh. Denn wenn es weniger Schweine gibt, muss
mehr Rind- und Ochsenfleisch gegessen werden, zu welchem Zwecke die alten Kuehe geschlachtet werden. Gibt es aber
weniger Kuehe, so gibt es weniger Milch. Gibt es weniger Milch, so gibt es keine Milchschwemme mehr. Verschwindet die
Milchschwemme, so hoert der Preisdruck auf, und wenn dieser aufhoert, so erhaelt die Bank wieder ihren Zins und die Krise
geht vorueber, sofern sie nicht aus Amerika neu eingefuehrt wird. Die Rechnung ist einwandfrei und ueberzeugend; sie hat nur
einen Fehler, dass sie niemals stimmt. Den Grund dafuer haben die Sachverstaendigen noch nicht herausgebracht, werden ihn
aber nach der naechsten oder uebernaechsten Krise sicher noch herausbringen. Unterdessen gibt es noch ein anderes Mittel zur
Bekaempfung der Ueberproduktion. Wenn die Milchschwemme zu gross wird, tritt die Maul- und Klauenseuche auf. Dann
machen die Tieraerzte und Metzger einen sogenannten Seuchenzug; die Kuehe werden geschlachtet, und die Ueberproduktion
hoert auf. Dabei zeigt es sich wieder, wie nuetzlich die Kuh ist; in gesunden Tagen ernaehrt sie die Banken und die
Milchverbaende, in kranken Tagen die Tieraerzte. So bildet sie im eigentlichen Sinne die Grundlage der Volkswirtschaft.
Einmal im Jahr fuehrt der Bauer seine Kuh an eine Schoenheitskonkurrenz. Es buerstet ihr Fell, bis es glaenzt, kratzt an den
Hinterbeinen den Stallschmutz ab, haengt ihr eine Glocke um den Hals und stellt sie auf der Ausstellungswiese in die Reihe.
Dann stehen die Sachverstaendigen um sie herum, besehen sich den Hinterteil, greifen an die Schwanzwurzel und machen
Zahlen in ein schwarzes Buechlein. Nachher werden die vom Staat geschenkten Schoenheitspreise verteilt, wobei es wieder
gerecht zugeht wie bei der Subvention: die grossen Bauern erhalten mehr und die kleinen weniger. Frueher wurde auch der
Milchertrag ausgezeichnet. Aber seitdem man den Zusammenhang zwischen der Kuh und der Wirtschaftskrise entdeckt hat,
muss man in dieser Hinsicht zurueckhaltend sein; man darf eine Kuh, die zuviel Milch gibt, nicht auszeichnen, sonst gibt sie in
ihrer Ueberhebung noch mehr Milch. Das muss vermieden werden; schliesslich koennte eine einzige Kuh den Anstoss zu einer
allgemeinen Milchschwemme geben.
Deshalb schaut man auch hier auf eine gesunde Mittelmaessigkeit, wie in der ganzen schweizerischen Politik. Es ist daher nicht
zuviel gesagt, wenn man die Kuh nicht nur als Grundlage unserer Volkswirtschaft, sondern auch als Sinnbild unserer Kultur
bezeichnet. In ihrem seelenvollen Blick spiegelt sich der geruhsame Friede unseres Daseins wieder.
Juli 1938 (!)
Aus: Hans Konrad Sonderegger, Erbe und Verpflichtung, Curia-Verlag, 1969 (Vergriffen)
H. K. Sonderegger, Jahrgang 1891 war Pfarrer, Rechtsanwalt und ab 1939 Nationalrat in Baselland.
eine kuh die noch nicht gekalbt hat heisst glaube ich "Fährse"
@ amnesia
Bist Du im Rucksack über den Knödelaquator gekommen????
oder hast du Asyl bekommen????
![]( http://www.plauder-smilies.de/sad/confused5.gif )
![]( http://www.plauder-smilies.de/sad/confused5.gif )
![]( http://www.plauder-smilies.de/sad/confused5.gif )
![]( http://www.plauder-smilies.de/sad/confused5.gif )
![]( http://www.plauder-smilies.de/sad/confused5.gif )
![]( http://www.plauder-smilies.de/sad/confused5.gif )
![]( http://www.plauder-smilies.de/sad/confused5.gif )
mfg
Breule
Bist Du im Rucksack über den Knödelaquator gekommen????
![]( http://www.wallstreet-online.de/img/smilies/laugh.gif )
![]( http://www.wallstreet-online.de/img/smilies/laugh.gif )
![]( http://www.wallstreet-online.de/img/smilies/laugh.gif )
![]( http://www.wallstreet-online.de/img/smilies/laugh.gif )
![]( http://www.wallstreet-online.de/img/smilies/laugh.gif )
![]( http://www.wallstreet-online.de/img/smilies/laugh.gif )
![]( http://www.wallstreet-online.de/img/smilies/laugh.gif )
![]( http://www.wallstreet-online.de/img/smilies/laugh.gif )
oder hast du Asyl bekommen????
![]( http://www.plauder-smilies.de/sad/confused5.gif )
![]( http://www.plauder-smilies.de/sad/confused5.gif )
![]( http://www.plauder-smilies.de/sad/confused5.gif )
![]( http://www.plauder-smilies.de/sad/confused5.gif )
![]( http://www.plauder-smilies.de/sad/confused5.gif )
![]( http://www.plauder-smilies.de/sad/confused5.gif )
![]( http://www.plauder-smilies.de/sad/confused5.gif )
![]( http://www.plauder-smilies.de/sad/confused5.gif )
![]( http://www.plauder-smilies.de/sad/confused5.gif )
mfg
Breule
![]( http://www.plauder-smilies.de/happy/xyxwave.gif )
Beitrag zu dieser Diskussion schreiben
Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie eine neue Diskussion.
Meistdiskutiert
Wertpapier | Beiträge | |
---|---|---|
59 | ||
37 | ||
19 | ||
18 | ||
18 | ||
17 | ||
17 | ||
15 | ||
14 | ||
14 |
Wertpapier | Beiträge | |
---|---|---|
13 | ||
12 | ||
12 | ||
11 | ||
11 | ||
11 | ||
11 | ||
10 | ||
10 | ||
10 |