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    es gibt keinen markt - oder: die, die den markt bewegen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 26.10.01 17:10:22 von
    neuester Beitrag 07.11.01 16:37:40 von
    Beiträge: 16
    ID: 494.939
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      Avatar
      schrieb am 26.10.01 17:10:22
      Beitrag Nr. 1 ()
      @all

      der ist-zustand:
      schlechte zahlen.
      noch schlechtere ausblicke.
      einziger lichtblick-billiges geld.
      börsenkurse haussieren.

      die behauptung:
      die börse ist seit der spürbaren existenz von hedgefonds und shortselling kein unmanipulierbares medium.

      die fakten:
      an steigenden kursen partizipieren alle - private und institutionelle
      an sinkenden kursen partitzipieren bedingt durch masse hauptsächlich institutionelle.
      geld läßt sich in beiden richtungen verdienen.
      man muß nur wissen, wann welche richtung eingeschlagen wird.

      nach oben hin scheint die grenze der zumutbarkeit utopischer kgv bei ca 35im dow und 70-80 im nasdaq zu liegen. danach kommt der warnende finger der FED.
      nach unten hin scheint, egal wie die bewertungen liegen, bei dow 8000pkte eine schmerzgrenze zu liegen, die das auf börse basierende amerikanische gesellschaftswunder bei unterschreiten ins wanken bringen könnte. hier erfolgt ebenfalls die notbremse in form von markteingriffen von staatswegen.
      eingriffe sind zinssenkungen, steuersenkungen, o.a. ganz im detail, untersagen von shortselling aus politisch-taktischen gründen.

      demnach verzeichnen wir eine ökonomisch vertretbare schwankungsbreite im dow von 8000 bis etwa 13000pkte.
      in dieser spanne haben es sich die global-player und von jeher grauen emminenzen eines jeden staates bequem gemacht.

      womit jedoch geld verdienen, wenn die obere spanne erreicht wird?
      mit fallenden kursen!

      hedgefonds borgen sich aktien.
      von banken und fondsgesellschaften.
      diese verzichten damit auf performance. hä? plemmplemm oder was?!
      nein, die fondsgesellschaften gehören zu banken.
      banken sind beteiligt an hedgefonds.

      aha, in die fonds aller länder fließen die regelmäßigen beiträge der anleger.
      dieses geld gilt es zu erobern.
      durch shorten, wie praktisch.
      bares geld wird in buchgeld umgewandelt, buchverluste führen bei ausübung zu realen verlusten und schon ist das geld weg.
      man kann auch aussitzen.
      im märz2000 stand der dow bei 12000, möglicherweise tut er es auch im jahr 2002. in der zwischenzeit flossen erhebliche mengen an feld in die fonds.
      aber die anleger haben im durchschnitt nicht einen dollar mehr auf der haben-seite, obwohl sie 2jahre eingezahlt haben.

      dieses geld haben sich zwischendurch die shorties, also die hedgefunds, also die banken abgeholt.

      in letzter zeit gab es mittelabflüsse an den us-börsen.
      mittelabflüsse bringen die arithmetik der veranstaltung ins kippen, weil das frische geld fehlt.
      der staat gibt billiges, er senkt die steuern, bares ist wahres und ist da.
      eine hausse muß her, um den anleger bei laune zu halten.
      vorsorglich wird shortselling gekappt, damit ist ein eventuelles abrutschen der märkte durch ungehorsame ausgeschlossen.
      das verknappte angebot befeuert mit dem vielen geld die kurse und plötzlich ist die hausse da und ommas letztes sparschwein wird mit auf den markt geworfen, vom anleger, der endlich wieder nach gewinn lechzt.

      es ist egal, ob die meldungen gruselig sind, milzbrand beim präsidenten spielt keine rolle.
      politisch darf die börse nicht unter 8000pkte.
      banktechnisch gesehen muß neues geld ins system, daß heißt, der weltweite anleger soll sein arbeitsentgeld wieder an der börse investieren, statt die reste vormaliger depots abzuholen.

      also im klartext,
      sechs jahre hausse brachten den banken und fonds fette gewinne. mehr ging nicht, die blase war schon überdehnt.
      um geld zu verdienen mußte es also wieder herunter, womit sich ebenfalls trefflich verdienen läßt, nur nicht ganz so viel. wenn es dann unten ist, sollte es wieder hoch, soweit wie die dehnkraft der blase es zuläßt.
      egal wo die konjunktur, ähm, ich meine die rezession steht.

      das spiel machen immer dieselben: die banken mit ihren vehikeln für fallende und steigende märkte.
      und weil die ganze pracht amerikas auf einer starken börse basiert, ist es staatsdoktrin. zwangsläufig. denn wer aus den finanzministerien saß nicht schon zeitweilig in den türmen der banken in anstellung!

      die finanzoligarchen amerikas und ihre sich andienenden kollegen aus übersee besitzen die macht und die freiheit, um die börse dahin zu bewegen, wo sie ihrem ermessen nach hinsoll.
      nochmals, egal, wo die konjunktur gerade verweilt.

      es ist jetzt die frage, wann ist die dehnung der neuen blase an einer stelle angelangt, wo neuerliche kgv-berechnungen mehr für humor, jux und dallerei den für nachdenken sorgen? reicht der citigroup und deutschen bank ein stand von 11000 oder läßt man die shorties schon bei 10000 wieder ran.
      nicht vergessen, bei 8000 ist schon schluß nach unten, da wird die börse einfach zugeschlossen! denn sonst kippt in usa nicht nur der dow, sondern die ganze nationale herrlichkeit, gerade jetzt, wo china anfängt wach zu werden.........

      egal, was jetzt passiert, ob saddam hussein die atombombe wirft, ob giftgas durch new york wabert, ob rezession noch drei jahre noch viel schlimmer anhält - der markt wird nach oben bewegt.
      antizyklisches handeln ist unangebracht.
      wie in der letzten hausse bis 2000 oder seitdem in der baisse bis jetzt.
      wer glaubt, dieses herrliche perpeduum mobile zur fröhlichen geldvermehrung namens börse läuft zufällig oder frei nach dem markt - der liegt komplett verkehrt!

      the trend is your friend - die einzig gültige regel an der börse.
      alles fundamentale, alle charttechnik ist schall und rauch, wenn andere für die richtung sorgen.

      nur mal so meine gedanken zur gegenwart.

      ci
      bin übers wochenende weg.
      deshalb erfolgt auch kein up-date in meinen index-threads.
      wäre auch belanglos, da sich an der überkauften lage aller systeme eh nichts geändert hat.
      das eingegangene short-positionen dick im minus liegen, brauche ich nicht herauszustreichen.
      ich halte sie trotzdem, weil ich dem, der mir gleich anschließend zu obigen etwas von verschwörungstheorie erzählt, gerne glaube.
      aber eigentlich weiß ich es besser....................
      Avatar
      schrieb am 26.10.01 17:21:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      @content-inside

      Starker Beitrag !!!!
      Avatar
      schrieb am 26.10.01 17:28:14
      Beitrag Nr. 3 ()
      Sehr guter Beitrag finde ich, jedoch fehlt mir eines:

      Nicht die Wirtschaft bestimmt die Börse sondern die Börse die Wirtschaft. Die Rezession kam durch die schwache Investitionstätigkeit zu Stande und nicht die schwache Investitionstätigkeit durch die Börse.

      Bin eigentlich fast immer bullish........was mich auch sehr viel Geld gekostet hat, nur spüre ich in den letzten Tagen durchaus wieder mehr Freude daran, dass Geld, dass man an der Börse verdient hat auch wieder auszugeben und so machen es die Amis. Und genau deshalb wird bei einer steigenden Börse die Konjunktur auch wieder anziehen, nur weiss dann keiner wann und warum der Konsum und die Investitionen wieder plötzlich eingestellt werden.

      Das Ganze bewegt sich wie die sogenannte "selffulfilling prophecy"

      Gruß

      Dee
      Avatar
      schrieb am 27.10.01 14:50:50
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo!


      Der Dax steht im Moment knapp über 8000 Punkten, irgendwie ist das schon komisch, daß der Index überhaupt nicht auf die sich in den letzten Monaten erheblich verschlechtert habenden wirtschaftlichen Rahmendaten reagiert hat!

      oh, hupps, ist mir wohl irgendein Fehler unterlaufen...


      Gruß svwm
      Avatar
      schrieb am 27.10.01 15:16:00
      Beitrag Nr. 5 ()
      ci,

      danke für die offenlegung deiner gedankengänge...und natürlich auch für deine bisherigen threads, die ich mittlerweile aufmerksam verfolge.
      sehr gut vorstellbar, dass du mit deiner meinung ins schwarze triffst.

      wollen wir hoffen, dass wir alle noch gelegenheit haben, ein paar schaufeln kohle reinzuholen.

      trix :)

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      Avatar
      schrieb am 27.10.01 19:06:56
      Beitrag Nr. 6 ()
      Du hast deutlich und klar ausgesprochen, was sicher bei vielen von uns bereits im Unbewußten schlummerte.
      Für mich persönlich ist das von dir beschriebene Short-Verbot genau die fehlende Variable in meiner Betrachtung des Börsen-Szenarios, und genau an diesem Punkt hakte bei mir bislang auch die logische Stringenz des seit ein paar Jahren beobachteten Geschehens. Jetzt könnte einiges viel klarer werden.
      Könntest du das vielleicht noch etwas näher erläutern ?
      Wer verbietet das Shortselling und wie geschieht dies ?
      Wie geschieht es in Deutschland ? Läuft es "unter der Hand" ab , oder sind es offizielle und nachvollziehbare politische Anordnungen. Dies würde mich sehr interssieren.

      Danke für diesen absolut guten Beitrag.

      Yngwie
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 09:08:25
      Beitrag Nr. 7 ()
      @all

      gestern bei einer schaltung der telebörse zu r.brichta ans parkett:
      o-ton brichta: "....die rallye der vergangenen tage am neuen markt wird von einigen analysten mit großer skepsis betrachtet. sie gingen davon aus, daß besonders hedgefonds die kurse nach oben trieben mit dem ziel, die privaten anleger wieder in den markt zu ziehen, um ihnen danach wieder das fell über die ohren zu stülpen.........."

      meine rede.

      @yngwie

      in deutschland sind mir keine offiziellen einschränkungen bekannt. in usa gibt(gab) es seitens der börsenaufsicht nach den anschlägen installierte einschränkungen, die das shorten vermindern oder ganz unterbinden sollten.
      ob diese noch wirksam sind, weiß ich nicht.

      @all

      aus taktischer sicht zur marktbewegung an charttechnisch wichtigen marken kann man sich gestern nach der zinsentscheidung so seine gedanken machen.
      erst wurde der markt über tage bei relativ schwachen umsätzen bis an die entscheidende marke im nasdaq bugsiert, gestern dann noch eine stunde unsicherheit nach der zinsentscheidung um dann mit minimal-aufwand in den letzten dreißig minuten den mittelfristigen abwärtstrend im nasdaq zu brechen. sehr gekonnt.

      die ganze angelegenheit wird aber durch die entwicklung anderer märkte völlig konterkariert. wer, wenn nicht die asiatischen tiger würde von der durch die amis in ihren eigenen märkten veranschlagte erholung profitieren?
      schon seit den anschlägen nehmen diese märkte praktisch an der erholung nicht teil, auch heute wieder eher ernüchterung in asien.
      warum nehmen dann die fondsmanager nicht die entscheidenen koreanischen oder singapur-werte in ihre depots, wenn doch allen klar ist, daß ein asiatischer tech-titel wie ein optionsschein auf einen nasdaq-titel ist?

      blasenbasteln ist angesagt in der kinderstube wallstreet, und blasen-platzen-lassen haben die eltern untersagt.
      kein markt.
      dummes gerede vom freien spiel der märkte.

      ci
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 09:15:15
      Beitrag Nr. 8 ()
      Diese Manipuliergeschichten werden immer aufgewärmt, wenn der Markt mal vorübergehend in die falsche Richtung läuft.

      Wenn er jetzt runterkommt, dann redet ihr nicht mehr davon.

      Das ist zwar menschlich verständlich, aber fachlich nicht korrekt.
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 09:58:46
      Beitrag Nr. 9 ()
      @boardlilo

      er kommt aber nicht herunter.
      das ist das problem.

      ci
      ps: da ich sowohl call- als auch putinvestiert bin, läuft er für mich immer in die richtige richtung.
      nur, die zeiten, an denen man bspw. nach einer solchen zinssenkung rein logisch und fundamental begründet davon ausgehen mußte, daß die zinsverbilligte währung verliert zu anderen, diese zeiten sind vorbei. nach nunmehr zehn zinssenkungen liegt der euro immer noch viel näher an seinen tiefstkursen, als in der zone, wo man erstmal über 1:1 beginnt zu reden.
      zufall?
      bei den aktienmärkten ist es ebenso.
      ich schrieb es hier und in anderen postings: es ist egal, was passiert, die märkte steigen weiter. und so ist es.
      denn ein fallen der märkte hat für die usa viel schwerere auswirkungen als der fall der twin towers.

      auf dieser welt passiert nichts unmanipuliert.
      diesen blick fürs große sollte man sich schon noch wahren.
      höchstens das wetter noch, aber selbst das wird, wenn auch ungewollt manipuliert - und selbst das nutzt jemanden, und das wiederum gewollt................

      ci
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 10:07:32
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hallo CI

      das ist wohl eine Formulierungssache:

      Wenn ich 100 Aktien kaufe ist das normal;
      wenn ein Fonds 10.000 Aktien kauft bewegen sich Kurse

      Dass ein Fonds allein aufgrund seiner Grösse mehr Spuren hinterlässt als ich, ist ja klar.

      Aber ich kann mich informieren und das Volumen überprüfen. Von daher sehe ich den Fonds-Kauf als Bewegung im Markt und nicht als Manipulation im Markt.

      Du hast da sicher mehr Kenntnisse als ich und kannst mir schlüssig andere Beispiele nennen, die ich auch akzeptieren würde. - will da nix schönreden.

      Bei dir denke ich auch nicht, dass du eine Ausrede brauchst - so wie es in manchen Board (nicht bei WO) schon gang und gäbe ist.
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 10:57:59
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hallo content-inside,

      Deine Überlegungen sollten jeden real handelnden Menschen wenigstens mal zu Nachdenken anregen.

      Auf eine Diskussion mit wo: Teilnehmern, die nachweislich " die Hose mit der Kneifzange " anziehen, sich im Tagesthread gegenseitig die Taschen voll hauen, wäre mir an Deiner Stelle eine Diskussion zu schade und vor allem sinnlos.

      Gruß
      kg34
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 11:02:20
      Beitrag Nr. 12 ()
      wieso sinnlos kg ?

      du solltest Missionar werden :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 11:06:59
      Beitrag Nr. 13 ()
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 11:18:07
      Beitrag Nr. 14 ()
      Dann ist "chefstratege" auch ein Manipulateur, der hat nämlich auch nach 11. Sept. kurz und knapp geschrieben "kaufen".

      Siehe seine Threads

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 11:33:15
      Beitrag Nr. 15 ()
      Habe vor einiger Zeit das Buch F.I.A.S.C.O von Frank Partnoy ( ISB N 3-453-16511-X ) gelesen.
      Das Buch hat 380 Seiten und ich habe es an einem Wochenende gelesen.

      Frank Partnoy war Verkäufer und Designer von Derivaten, ähnlich wie unsere Gegenspieler ( Emitenten ) bei Optionscheinen. Er arbeitete bei Morgan Steanly und beschäftigte sich mit sehr komplizierten Derivaten ( Verbindung von Forwards und Options ).
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 16:37:40
      Beitrag Nr. 16 ()
      Danke febu,
      das Buch werde ich mir "reinziehen".


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