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    Unreflektierte Sympathie des Westens für Arafat dient dem Islamismus - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.04.02 16:32:28 von
    neuester Beitrag 19.05.02 16:35:01 von
    Beiträge: 218
    ID: 579.267
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      schrieb am 21.04.02 16:32:28
      Beitrag Nr. 1 ()
      Überzogene Kritik an Israel und Idealisierung der PLO




      Von Hans-Peter Raddatz
      Die jüngste Eskalation der Gewalt im Nahen Osten wird von vielen politischen Verantwortlichen in Europa mit zunehmend anti-israelischen Tönen begleitet. Die Berichterstattung vieler Medien, die seit langem auf Seiten der "Sache Palästinas" steht, nimmt zuweilen propagandistische Züge an. Immer mehr erscheint Israel als "Terrorstaat", der eine "Vernichtungsstrategie" betreibe und Unschuldige nicht verschone. Zur Besonnenheit mahnende Analysen, die Todesfälle von Kindern als zynische Propaganda enttarnen, welche von den Palästinensern selbst inszeniert und von Arafat unterstützt wurde, werden beiseite geschoben. Nicht den israelischen, sondern nur den palästinensischen Opfern galt die Aufmerksamkeit.
      Um Ostern herum trat diese Entwicklung aus der verbalen in die aktive Handlungsphase. Frankreich mit seinen großen jüdischen und muslimischen Gemeinden schälte sich als idealer Kampfplatz von Stellvertreterkriegen für die Sache Palästinas heraus. Eine Welle konzertierter Gewalt, in der Synagogen und Schulbusse in Flammen aufgingen, überzog das Land. In England wurden Signale gesetzt, indem die ehrwürdige Oxford-Universität den New Yorker Scharfmacher J. Massad zu einer Vorlesung über "Zionismus und Jüdische Vorherrschaft" lud, in der Israel als "rassistischer Staat" dargestellt wurde, der "kein Recht auf Existenz" habe.
      Was Deutschland betrifft, so gibt es hier eine lange Tradition der Solidarität mit der Sache Palästinas, in der sich nicht nur die Vermischung von Anti-Zionismus und Kapitalismus-Kritik, sondern auch ein gestörtes Verhältnis zur Gewalt zeigt. So ist bis heute weit gehend unreflektiert geblieben, dass die deutschen Terroristen von der "Rote Armee Fraktion" enge Verbindungen zur Terrorszene der PLO unterhielten und dass RAF-Sympathisanten in den 70er und 80er Jahren für die PLO auf die Straße gingen. Auch ist in Deutschland kaum bekannt, dass Jassir Arafat mit der im Jahre 1964 gegründeten PLO zwei Jahrzehnte später - mehrheitlich aus Schutzgelderpressung sowie Drogen- und Waffenhandel - ein Vermögen "erwirtschaftete", das Kapitalerträge von rund 500 Millionen US-Dollar abwarf, also bei 5 Milliarden Dollar lag. Der Umsatz dieses Konzerns politisierter Kriminalität wurde von der renommierten Rand-Corporation zum Ende der 80er Jahre auf 6 Milliarden US-Dollar geschätzt, zum Ende der 90er Jahre auf 10 Milliarden.
      In den stehenden Ovationen, die die UNO-Delegierten dem PLO-Führer schon 1974 - in Ansehen zahlreicher Attentate und Flugzeugentführungen - zollten, spiegelten sich sowohl pragmatischer "Respekt" vor einer Organisation wachsenden Einflusses, als auch das schlechte Gewissen, schon bei der Gründung Israels Konzepte der Friedenssicherung versäumt zu haben. Hier war eine Kraft herangereift, die von der überaus komplexen Spannung zwischen Islam und westlicher Welt in zweierlei Hinsicht profitieren konnte. Zum einen spielte Arafat die westlichen Politiker und Kirchenleute - er ist eine der am häufigsten empfangenen Persönlichkeiten im Vatikan - gegeneinander aus, indem er sie mit der latenten Terrordrohung in einen surrealen Wettbewerb um "Toleranz und Frieden" zwang. Zum anderen bot sich ihm in Gestalt der islamischen Gewaltregimes ein williges Spielmaterial, das sich Arafats ständigen Finanzforderungen beugte, weil die "Sache Palästinas" nahezu unbeschränkten Propagandaraum eröffnete.
      Die PLO konnte sich zu einem kriminellen Politkonzern entwickeln, weil sie wichtigen Zwecken dieser beider Machtebenen dient. Je klarer sich die militärische Überlegenheit Israels zeigte, desto ungenierter konnte Arafat mit der ideologischen Zuneigung des Westens und dessen Faszination durch die Gewalt kokettieren, desto sicherer waren ihm auch die Sympathien der islamischen Despoten. Denn diese konnten ihre Probleme an der eigenen Heimatfront umso komfortabler lösen, je weiter sich die Lösung der Palästinafrage in eine diffuse Zukunft verschob: Was auch immer den Mächtigen des Islam vorgeworfen wurde - Schuld waren jedes Mal der israelische "Feind" oder seine "Agenten", die es zu bekämpfen galt und deren Existenz die Entwicklung des eigenen Landes angeblich behinderte.
      Eine möglichst menschenunwürdige Existenzform der Palästinenser ist also im Sinne der Mächtigen. Der PLO-Terror hat sich von Beginn an auch nach innen gerichtet, gegen die Entwicklung politisch-rechtsstaatlicher Strukturen und damit gegen jeden, der "Säkularismus und Demokratie" (die nominellen Gründungsziele der Organisation) anstrebte. Zwischen 1965 und 1990 hat dieser gegen die eigenen Leute gerichtete Terror, an dem natürlich auch Abspaltungen wie Hamas und Dschihad teilnahmen, etwa 35.000 Palästinenser das Leben gekostet.
      Obwohl all dies in Deutschland ignoriert worden ist, kam es hier bisher noch nicht zu jenen Ausbrüchen des unverhüllten Antisemitismus, wie sie nun in Frankreich und England erkennbar geworden sind. Gleichwohl: entgegen bestehenden Verträgen werden Waffenlieferungen an Israel blockiert, und der FDP-Politiker Jürgen Möllemann, nebenbei Vorsitzender der Deutsch-Arabischen Gesellschaft, hat im Nahost-Blatt Sharq al-Ausat am 14. April erklärt, Israel verübe Staatsterror gegen die Palästinenser und er empfehle, alle wirtschaftliche und militärische Unterstützung einzustellen.
      Zu dieser unreflektiert proislamischen Haltung passt, dass seit dem 11. September der "Zentralrat der Muslime" in der Öffentlichkeit als allein authentische Repräsentation des Islam in Deutschland gilt. Dabei ist diese Organisation bislang den Beweis schuldig geblieben, dass sie mehr als 2 Prozent der hier lebenden Muslime vertritt und keine Kontakte zu jenen radikalen Kräften unterhält, welche auf die enormen Finanzmittel der Islamische Weltliga aus dem orthodoxen Petro-Islam zurückgreifen und mit der "Islamischen Legion" in Verbindung stehen. Hierbei handelt es sich um das globale Terrornetz, das sich als neue Gesamtheit islamistischer Organisationen um den Globus legt - mit Deutschland als bevorzugtem Raum der Terror-Vorbereitung.
      Die Al Kaida des Osama Bin Laden, die nach wie vor in aller Munde ist, bildet hierbei lediglich ein geeignetes Objekt öffentlicher Ablenkung, das den Blick auf das eigentliche Problem versperrt: ein Netz islamischer Aktivisten, dessen hocheffiziente und jederzeit an jedem Ort aktivierbare Teilnehmerzahl von Experten auf mindestens 200.000 geschätzt wird - als zwangläufiges, hartnäckig verharmlostes Ergebnis von inzwischen 20-jähriger Ausbildungsarbeit in den Terrorstaaten. Der Islam, der laut westlichem Proislamismus "tolerant und vom Islamismus zu trennen" ist, entwickelt sich zum globalen Problem, indem er im Begriff ist, der wirtschaftlichen Globalisierung nun eine terrorfähige Substruktur einzuweben. Wer jetzt nicht bereit ist, in die deutsche Verantwortung für Israel einzutreten, enthüllt ein halbes Jahrhundert intensiver Schulddiskussion als leeres Gerede, das schon unter der ersten ernsthaften Belastungsprobe versagt.
      Hans-Peter Raddatz ist Orientalist und Volkswirt. Er ist Ko-Autor der "Encyclopaedia of Islam". Zuletzt erschien sein Buch "Von Gott zu Allah? Christentum und Islam in der liberalen Fortschrittsgesellschaft" (Herbig)
      http://www.welt.de/daten/2002/04/20/0420ku327255.htx
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 16:55:47
      Beitrag Nr. 2 ()
      .....wir haben es in Nahost mit ner komplizierten, vielschichtigen Problematik zu tun.

      den bekannten Ultra-Spinner Raddatz als Kronzeugen anzuführen - es ist bezeichnend für den geistigen Tunnelblick.
      ne ernsthafte Diskussion auf der Grundlage eines solchen Pamphlets (Raddatz ist einer der grössten Scharfmacher seit Julius Streicher) kann es nicht geben.

      für die israelfreundliche Seite ist ne Berufung auf diesen geistigen Umweltverschmutzer im Grunde kontraproduktiv.

      Eddy, du läufst Gefahr, so in die Spinnerecke abgeschoben zu werden.
      welche Meinung du hast, nimmt dir keiner übel. wie du deine Meinung äusserst, kann ich dir ne Menge Feuer versprechen - und das zu Recht.
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 17:20:37
      Beitrag Nr. 3 ()
      @Ritter

      Durch ständiges wiederholen der plumpen Formel,pro Israel=
      Nazi wird diese auch nicht wahrer.
      Raddatz mit Streicher zu vergleichen empfinde ich als Frech-
      heit.
      Deine Art Leute kenne ich durchaus.Merke:Hunde die bellen
      ,beissen nicht
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 17:36:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      eddy,

      bitte genau lesen.

      die Formel nazi=proIsrael hab ich noch nie gehört, ist Nonsens, lasse ich mir auch nicht unterstellen.

      ich habe Raddatz nicht mit Streicher verglichen !!!

      Brandt hat damals Geißler (wegen seines Auschwitz-Pazifismus-Zitats) als grössten Demagogen seit Goebbels bezeichnet - und musste die Kritik nicht zurücknehmen. so, und schau dir noch mal meine Formulierung an !
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 18:05:25
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ritter

      Jetzt zieh mal nicht den Schwantz ein.

      Die Formel stammt ja auch von mir,somit ist diese bisher auch nicht Allgemeingut.

      "Raddatz ist einer der grössten Scharfmacher seit Julius Streicher",so deine Aussage.

      Daraus lässt sich ohne Probleme die so gerne benutzte Formel pro Israel = Nazi ableiten.

      Damit die Gleichung auch richtig aufgeht,solltest Du dich
      ganz einfach an die Fakten halten.

      Und bitte nicht wieder die Variablen innerhalb der Gleichung
      vertauschen.

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      Avatar
      schrieb am 21.04.02 18:15:07
      Beitrag Nr. 6 ()
      Das könnte heiß werden...


      Eine Kuehe reicht, oder???


      KR
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 18:53:07
      Beitrag Nr. 7 ()
      eddy,

      im Duell-Thread: Kein Titel für Thread 5481830027067379800560807864602622516987 von @tompilz gibts ne Wahl zum friedfertigsten User (ist kein Quatsch, ist wirklich so). klick dich da rein und stimme ab :
      3 P. : Kubanisch_Rauchen
      2 P. : Kubanisch_Rauchen
      1 P. : Kubanisch_Rauchen

      wenn du s gemacht hast, können wir deinen interessanten Diskussionsansatz weiter verfolgen

      bis denne
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 20:03:43
      Beitrag Nr. 8 ()
      lieber radfreund,

      "Damit die Gleichung auch richtig aufgeht,solltest Du dich
      ganz einfach an die Fakten halten."

      würde sich die gleichung tatsächlich ableiten lassen, dann
      wäre ihre gleichung natürlich richtig. sie lässt sich aber
      nicht aus dem satz `Raddatz ist einer der grössten
      Scharfmacher seit Julius Streicher` ableiten.

      auch wenn ich nicht wüsste, wer julius streicher ist, weiss
      ich, dass hier kein vergleich mit ihm angestellt wird,
      sondern einer mit allen scharfmachern nach ihm, da
      hier das schlüsselwort `seit` verwendung findet.

      der satz `Raddatz ist einer der grössten Scharfmacher seit
      Julius Streicher` sagt also aus, dass von allen
      scharfmachern, die es nach streicher gab, raddatz einer der
      grössten ist; nicht mehr und nicht weniger, womit die
      gleichung pro israel=nazi sich nicht aus der oben
      genannten behauptung ableiten liesse.

      wenn sie mir ihre deduktion darlegen, lasse ich mich gern
      eines besseren belehren.

      mfg,
      Cole_T
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 20:31:36
      Beitrag Nr. 9 ()
      Danke für die Belehrung Herr Oberlehrer!

      Willst Du mich jetzt siezen oder duzen? :D
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 20:35:45
      Beitrag Nr. 10 ()
      eddy,

      bevor ich mich wieder inhaltlich melde : was ist mit der Stimmabgabe ?

      einfach in den ang. Thread kopieren
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 21:08:36
      Beitrag Nr. 11 ()
      ich werde sie weiterhin siezen.
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 21:16:46
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Eddy die Wade,

      stimm doch bitte für mich...ja?:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 21:19:50
      Beitrag Nr. 13 ()
      Cole, Eddy

      die Sache mit der Wahl im Duellthread ist keine Verarsche.

      Stimmensammeln ist für den Kubaner und mich angesagt.

      nach folgendem Schema :

      3 Punkte :-----
      2 Punkte :-----
      1 Punkt :-----

      es können auch alle Punkte einem User zugute kommen.

      ist wirklich keine unzumutbare story - hoffe, dass ihr die Stimmen dem Kubaner und mir gebt.

      danke, und nach eurem Wählen hier auf ein Neues !
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 21:39:43
      Beitrag Nr. 14 ()
      moment,

      muss mir erstmal die kandidaten genauer anschauen!
      :D
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 21:48:05
      Beitrag Nr. 15 ()
      Cole, Eddy,

      mache auch auf meinen "Wahlkampf"Thread: Kein Titel für Thread 5771120027067305140261378260425 aufmerksam.....

      Stimmabgabe aber im obigen Duell-Thread !
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 22:14:35
      Beitrag Nr. 16 ()
      Cole,

      DANKE !! wird nicht vergessen !!

      aber : Eddy, sich zieren gilt nicht - sonst kommst du an den
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 23:36:01
      Beitrag Nr. 17 ()
      Cole,

      siehst es logisch richtig : "seit" hat chronologische Bedeutung - und sonst keine !!

      es ist ein klares Zeichen geistiger Insolvenz, Eddy, da nen vergleichenden Zusammenhang zu sehen.
      Schwachkopfbingo
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 01:05:49
      Beitrag Nr. 18 ()
      @ Eddy_Merckx 

      Ich poste hier nicht, um für einen der beiden Kontrahenten im Nahost-Konflikt Partei zu ergreifen, sondern um meine Meinung zu dem Text in #1 zu äußern.

      Es müßte doch jedem, der ihn sorgfältig liest, auffallen, daß er von Sachlichkeit, Objektivität und Ausgewogenheit so weit entfernt ist
      wie ein Statement von Müntefering von der Bergpredigt :) .

      Grundsätzlich ist mir jede Stellungnahme suspekt, die an der "Gegenseite" nicht ein gutes Haar läßt.


      Hier aber mal ein paar Einzelbeispiele, an denen die Parteilichkeit des Autors sehr deutlich wird; man muß nur - wie gesagt - sorgfältig lesen:

      In den stehenden Ovationen, die die UNO-Delegierten dem PLO-Führer schon 1974 - in Ansehen zahlreicher Attentate und Flugzeugentführungen - zollten, spiegelten sich sowohl pragmatischer "Respekt" vor einer Organisation wachsenden Einflusses, als auch das schlechte Gewissen, schon bei der Gründung Israels Konzepte der Friedenssicherung versäumt zu haben.
      Das sind Behauptungen bzw. Interpretationen, die Raddatz einfach mal so aufstellt; Beweisführung Fehlanzeige (nur eine von vielen Stellen, auf die das zutrifft).
      Übrigens - warum hat er wohl die bildkräftige Darstellung "stehende Ovationen" und nicht einfach "Beifall" oder "Zustimmung" gewählt? Es ist doch klar, welches Szenario hier entworfen wird?

      ...und der FDP-Politiker Jürgen Möllemann, nebenbei Vorsitzender der Deutsch-Arabischen Gesellschaft, hat im Nahost-Blatt Sharq al-Ausat am 14. April erklärt, Israel verübe Staatsterror gegen die Palästinenser und er empfehle, alle wirtschaftliche und militärische Unterstützung einzustellen.
      Zu dieser unreflektiert proislamischen Haltung passt...

      Eine einfach mal so vorgenommene Gleichsetzung: Israelkritik = proislamische (proislamische!) Haltung. Natürlich "unreflektiert": Derlei Kritik sei, so suggeriert der Autor, bestenfalls ein Produkt von mangelndem Denkvermögen, schlimmstenfalls...
      Und: Warum wird nur ein "Nahost-Blatt" erwähnt (merkwürdiger Begriff...) und kein westliches Medium, keine Talkshow, kein Interview dort? Suggestion einer Kumpanei Möllemanns mit den Arabern und damit Diskreditierung - ein geschickt eingearbeiteter "Subtext"!

      Wer jetzt nicht bereit ist, in die deutsche Verantwortung für Israel einzutreten, enthüllt ein halbes Jahrhundert intensiver Schulddiskussion als leeres Gerede, das schon unter der ersten ernsthaften Belastungsprobe versagt.
      Man kann nur staunen, wieviel Stimmungsmache unterschwellig in diesem Satz steckt:
      Erstens die Gleichsetzung "deutsche Verantwortung" für Israel = auf seiten Israels stehen (man darf vermuten, wie weitgehend das gemeint ist: wohl bedingungslos); zweitens die unausgesprochene, aber logisch zu folgernde Forderung, als (ein?) anzustrebendes Ergebnis eines "halben Jahrhunderts intensiver Schulddiskussion" habe diese Parteinahme für Israel zu stehen (!!), drittens die "Drohung" mit der moralischen Verurteilung, falls die "Angesprochenen" etwa "knieweich" werden sollten, viertens, obwohl nur als Möglichkeit formuliert, bereits die Suggestion, die ganze Holocaustdiskussion sei "leeres Gerede" gewesen, d.h. nie in hinreichendem Maße mit dem notwendigen Willen zu wirklicher Einsicht, schonungsloser Ehrlichkeit sich selbst gegenüber und (natürlich) mit den gewünschten Konsequenzen, Israel betreffend, geführt worden usw. usw.
      Ich finde diesen Satz anmaßend und ärgerlich, aber er ist beileibe nicht der einzige seiner Art.

      Reichen diese Beispiele? Ich finde, derartige Polemik ist der Zeitung "Die Welt" unwürdig.

      P.S.: Nochmal: Es ging mir nicht um eine Stellungnahme pro Palästinenser oder pro Israelis, sondern um die kritische Einschätzung des geposteten Textes.

      DerMusiker
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 09:29:56
      Beitrag Nr. 19 ()
      Du solltest auch die Tatsachen würdigen.:)
      Kannst aber trotzdem deinen Senf weiter dazu geben.:D
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 16:51:45
      Beitrag Nr. 20 ()
      Musiker,

      du wirfst Perlen vor die Säue.....

      lass dich bloss nicht auf den geistigen Schwachmaten ein.

      ich respektiere jedermanns Meinung, auch ne Polemik, aber :

      den Stil von Raddatz hat man seit Streicher nur selten erlebt :mad:

      damit disqualifiziert sich der geistige Umweltverschmutzer selbst !!
      Avatar
      schrieb am 23.04.02 00:34:34
      Beitrag Nr. 21 ()
      Sonntag, 21. April 2002
      Nach Bombenanschlägen
      Notstand auf Philippinen

      Nach einer Serie von Bombenanschlägen auf den Philippinen will die Regierung jetzt den Kampf gegen den Terrorismus weiter verstärken. Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo rief für die Stadt General Santos den Notstand aus.

      "Wir wollen nicht, dass die Welt glaubt, die gesamten Philippinen hätten ein Friedensproblem", sagte die Politikerin.

      Am Sonntag hatte eine Bombe vor einem Kaufhaus in General Santos mindestens 14 Menschen getötet. Bei drei weiteren Anschlägen - darunter einer auf einem Fischerboot in der Nähe der Stadt - kam niemand zu Schaden. Ein anonymer Anrufer hatte gegenüber einer Radiostation erklärt, in der Stadt würden insgesamt 18 Bomben hochgehen. Er bezeichnete sich als Vertreter der Rebellenorganisation Abu Sayyaf.

      Nach Polizeiangaben befinden sich zwei Verdächtige in Gewahrsam.

      General Santos ist hauptsächlich von Christen bewohnt. Die Stadt ist etwa 220 Kilometer von der Insel Basilan entfernt, wo zurzeit etwa 160 US-amerikanische Elitesoldaten die philippinischen Truppen für den Kampf gegen den Terrorismus schulen.

      n-tv
      Avatar
      schrieb am 23.04.02 00:43:46
      Beitrag Nr. 22 ()
      Sonntag, 21. April 2002
      Nach Bombenanschlägen
      Notstand auf Philippinen

      Nach einer Serie von Bombenanschlägen auf den Philippinen will die Regierung jetzt den Kampf gegen den Terrorismus weiter verstärken. Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo rief für die Stadt General Santos den Notstand aus.

      "Wir wollen nicht, dass die Welt glaubt, die gesamten Philippinen hätten ein Friedensproblem", sagte die Politikerin.

      Am Sonntag hatte eine Bombe vor einem Kaufhaus in General Santos mindestens 14 Menschen getötet. Bei drei weiteren Anschlägen - darunter einer auf einem Fischerboot in der Nähe der Stadt - kam niemand zu Schaden. Ein anonymer Anrufer hatte gegenüber einer Radiostation erklärt, in der Stadt würden insgesamt 18 Bomben hochgehen. Er bezeichnete sich als Vertreter der Rebellenorganisation Abu Sayyaf.

      Nach Polizeiangaben befinden sich zwei Verdächtige in Gewahrsam.

      General Santos ist hauptsächlich von Christen bewohnt. Die Stadt ist etwa 220 Kilometer von der Insel Basilan entfernt, wo zurzeit etwa 160 US-amerikanische Elitesoldaten die philippinischen Truppen für den Kampf gegen den Terrorismus schulen.

      n-tv
      Avatar
      schrieb am 23.04.02 00:43:54
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hi Eddy - schönen Dank für die Stimmabgabe ... :)
      Vorbildlich ! Erst informiert und dann abgestimmt ! :)

      Hi Blacky, schönen Dank für deine Mühe mit dem Wahlkampf,
      nun brauch ich ja gar nix mehr machen, als abwarten, wen
      du so alles für dich einvernehmen möchtest ... :D
      Avatar
      schrieb am 23.04.02 00:48:23
      Beitrag Nr. 24 ()
      Ehrensache. :)
      Avatar
      schrieb am 23.04.02 18:03:35
      Beitrag Nr. 25 ()
      GI,

      kannst stolz sein auf das geistige Pantoffeltierchen....

      du hast geerntet, wo du nicht gesät hast....:mad:
      Avatar
      schrieb am 23.04.02 22:57:02
      Beitrag Nr. 26 ()
      @Ritter

      Du verlierst ja schon wieder die Contenance. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.04.02 11:21:25
      Beitrag Nr. 27 ()
      Kontakte zu Mohammed Atta
      Festnahme in Madrid

      Die spanische Polizei hat in Madrid ein mutmaßliches ranghohes Mitglied des Terrornetzwerks El Kaida gefasst. Es handelt sich um Mohammed Galeb Kalaje Suaidi, auch bekannt als "Abu Talha". Er soll Kontakte nach Deutschland zu Mohammed Atta gehabt haben, einem der Selbstmord-Piloten vom 11. September.

      Der gebürtige Syrer mit spanischem Pass soll eine Schlüsselfigur bei der Finanzierung von Terroroperationen gewesen sein und große Summen von Geld in die USA, nach Saudi-Arabien, Belgien, China, in die Türkei, nach Jordanien, Syrien und in die palästinensischen Gebiete überwiesen haben. Bislang wurden seit dem 11. September in Spanien 16 mutmaßliche muslimische Extremisten festgenommen.

      El Kaida kann Atombombe bauen

      Das Terrornetzwerk El Kaida verfügt offenbar über die notwendigen Kenntnisse zum Bau einer Atombombe. Abu Zubaydah, ein führender Kommandeur der Organisation habe dies im Verhör erklärt, sagte am Montag ein US-Regierungsbeamter in Washington.

      Dabei gehe es um eine "schmutzige Bombe" mit der Fähigkeit zur Verstrahlung großer Gebiete. Der Sprengkörper, der in die USA geschmuggelt werden sollte, hätte mit Hilfe konventioneller Waffen radioaktives Material verbreitet. Der in Pakistan gefangen genommene und im März den US-Behörden überstellte Häftling machte keine Angaben, ob eine solche Waffe tatsächlich schon entwickelt wurde.

      Die US-Behörden können nach Angaben des Informanten noch nicht einschätzen, ob die Aussagen Abu Zubaydahs zuverlässig sind. Es könne sein, dass er die Möglichkeiten der El Kaida absichtlich übertrieben darstelle, hieß es in Washington. Allerdings ist eine solche Waffe nach Expertenangaben relativ leicht zu bauen. Schwierig sei nur die Beschaffung einer ausreichenden Menge radioaktiven Materials.

      Moussaoui droht Todesstrafe

      Unterdessen sagte der wegen terroristischer Verschwörung angeklagte Zacarias Moussaoui während einer gerichtlichen Anordnung, er bete für die Zerstörung der USA und Israels. Moussaoui, dem die Vorbereitung der Terroranschläge vom 11. September zur Last gelegt wird, erklärte am Montag in Alexandria, dass er den ihm zugeteilten Verteidiger ablehne. Der französische Staatsbürger forderte die Hilfe eines muslimischen Anwalts. Bezirksrichterin Leonie Brinkema sagte Moussaoui, dass er bei einem Schuldspruch mit der Todesstrafe rechnen müsse.

      n-tv
      Avatar
      schrieb am 24.04.02 15:18:02
      Beitrag Nr. 28 ()
      @Eddy_Merckx

      Habe mir gerade Dein Thread durchgelesen. Ich kombiniere daraus Eddy Merckx = Penner. Es lohnt sich überhaupt nicht mit Dir zu diskutieren, da Du unbelehrbar bist.
      Avatar
      schrieb am 24.04.02 15:43:46
      Beitrag Nr. 29 ()
      azwa,

      hast vollkommen recht. dein Posting ist allerdings unvollständig.

      du bist hilfsbereit. warum gibst du ihm nicht die Adresse eines guten Arztes ? :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.04.02 22:55:33
      Beitrag Nr. 30 ()
      @azwa

      Danke für`s durchlesen,wäre nicht nötig gewesen.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.04.02 23:33:06
      Beitrag Nr. 31 ()
      Kollaborateure in Hebron. Ein Augenzeugenbericht

      Von Robert Fisk

      Hebron - Der erste Körper hing verkehrt herum, ein grauer linker Fuß war mit Draht an dem Strommast befestigt, sein rechtes Bein stand in einem obszönen Winkel ab, sein Kopf baumelte über dem, was von seinem schwarzen Hemd übrig geblieben war. Das war Moussa Arjoub aus dem Dorf Dura. Der zweite Körper war unendlich schlimmer zugerichtet, eine Metzgerarbeit. Auch er hing an seinem rechten Bein. Aber diesmal war der fast nackte Torso zerrissen von Stichwunden. Zehn oder zwölf Jahre alte palästinensische Jungs stachen in die Wunden und jaulten dabei vor Freude. Dass war Zuheir al-Mukhtaseb. Sein Kopf war vom Rest des Körpers fast abgetrennt, leicht wiegte er sich im Wind, bärtig, das Gesicht immer noch verzerrt vor Entsetzen.

      Auf merkwürdige Weise erinnerte er mich an jenes fürchterliche Bildnis vom Martyrium des heiligen Sebastian, voller Pfeile, voller Wunden. Aber Zuheir al-Mukhtaseb wurde geschmäht, nicht geehrt, schreiende Kinder und palästinensische Männer, die vor Vergnügen johlten, als Steine den blutigen Körper des Kollaborateurs trafen.

      "Dies ist eine Lektion für alle." Ich drehte mich um und erblickte einen beleibten Mann mittleren Alters mit einem großen braunen Bart, der auf einen weiteren Fleischklumpen hinter mir wies. "Das war Mohamed Debebsi. Es ist eine Lektion für die Leute. Jeder sollte dies hier sehen." Als ich hinschaute, sah ich wie eine Gruppe von jungen Männern, die die Leiche mit einem Grinsen im Gesicht auf einen Mülllaster warfen. Was kann man tun, wenn ein Volk verrückt wird vor Freunde angesichts eines solchen Gemetzels. Zuerst konnte ich, was ich da gesehen hatte, nicht in mein Notizbuch schreiben, statt dessen machte ich Skizzen, die mich an das Gesehene erinnern sollte. "Allahu Akbar" - "Gott ist groß", brüllte die entsetzliche Masse. Auf den Dächern saßen Mädchen, junge Männer im Anzug begafften die Leichen aus ein paar Meter Entfernung, Jungen warfen Steine, um die Enthauptung von Zuheir al-Mukhtaseb zu vollenden. Und die Straße, in der diese - wollen wir es beim Namen nennen - Pornografie stattfand? "Sharia Salam" - die Straße des Friedens. Die drei Männer waren wegen Kollaboration mit den israelischen Besatzungstruppen in das örtliche Gefängnis gesperrt worden - vor so langer Zeit verurteilt, dass viele aus der Menschenmenge sich nicht mehr an das Datum erinnern.

      Ahnten sie ihr Schicksal ein paar Stunden zuvor, als sie hörten, wie israelische Apache-Hubschrauber ihre vier Raketen abfeuerten. Einen knappen Kilometer entfernt, in dem palästinensischen Gefängnis war die Explosion klar und deutlich zu hören. Die Israelis sandten eines ihrer Helikopter-Todeskommandos los, um Marwan Zalum, einen der Führer der Al-Aksa-Brigaden in Hebron, zu elimieren. Die vier Raketen (nach den von mir gefundenen Resten zu schließen, gefertigt von Lockheed Martin in Florida) verwandelten seinen Mitsubishi in einen Feuerball. Zalum, 43 Jahre alt, verheiratet, eine kleine Tochter namens Saja, starb auf der Stelle - was einen Chor des Entzückens seitens der israelischen Armee auslöste. Er war, wie sie sagten, "das Äquivalent einer ganzen bewaffneten Miliz" - eine lächerliche Übertreibung. Sie verwiesen außerdem auf Selbstmordattentate, die Zalums Männer organisiert hatten, und "Hunderte von Feuerattacken", die unter anderem den Tod von Shalhevat Pas - des jüdischen Jungen, der von palästinensischen Scharfschützen im März vergangenen Jahres erschossen worden war und eines jüdischen Zivilisten (eines Siedlers), der drei Monate später erschossen worden war, zur Folge hatten.

      Dreimal sprach das Todeskommando der israelischen Armee von "Jüdischen Gemeinden", wenn sie jüdische Siedlungen meinte, die illegal auf arabischem Land errichtet worden waren. Und bezeichnend genug für die Moral solcher Aussagen, vergaßen sie zu erwähnen, dass Samir abu-Rajab, ein Freund Zalums, mit ihm zusammen von den israelischen Raketen getötet worden war. Was soll`s. Gestern früh gegen 9.30 Uhr, beschlossen die Al-Aksa-Brigaden und wahrscheinlich Hamas und ohne Zweifel ein großer Pöbel palästinensischer Jugendlicher, sich zu rächen, indem sie Israels drei palästinensische Kollaborateure, die wehrlos in dem Gefängnis der Autonomiebehörde saßen, abschlachteten.

      So feierten die Bürger der entstehenden palästinensischen Nation gestern in Wut und Zorn und grausamem Vergnügen die Rache an Israel für die Tötung von Zakum und abu-Rajab. Und auf dem Rückweg nach Jerusalem kann man sich die Reaktion der Bewohner jener illegalen jüdischen Sielungen mit ihren hübschen roten Dächern und Sprinkleranlagen gut vorstellen. Und natürlich weiß man auch, was die Palästinenser dachten. Diese drei Männer arbeiteten für Israel, für das Land, das ihr Gebiet seit 35 Jahren besetzt hält.


      Robert Fisk ist ein hoch dekorierter britischer Auslandskorrespondent. Sein Spezialgebiet ist der Nahe und Mittlere Osten, wo er die letzten 25 Jahre gelebt hat. Gegenwärtig arbeitet der 56-Jährige in Beirut für den "Indepedent"

      welt
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 00:35:49
      Beitrag Nr. 32 ()
      das erinnert an die antisemiten, die behauptet haben, die
      juden würden das blut ihrer kinder trinken, etc....
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 00:43:24
      Beitrag Nr. 33 ()
      @Cole

      Deine destruktive Art kommt mal wieder ausgezeichnet zum
      Vorschein.
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 17:20:30
      Beitrag Nr. 34 ()
      Cole, :D

      lass dich vom Schwachkopfbingo nicht provozieren.

      der kriegt im Wahlthread noch ein hübsches Andenken von mir....:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 22:48:04
      Beitrag Nr. 35 ()
      @dsR,

      auch provozieren will gelernt sein ;).


      lieber radfreund,

      es ist halt genauso wie mit der palästinensischen propaganda
      mit den bildern von zerfetzten babies und frauen und
      männern, nur dass es hier subtiler, nämlich ohne bilder
      geschieht. das macht es nicht besser.

      mfg,
      Cole_T
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 22:59:36
      Beitrag Nr. 36 ()
      ritter,wenn es dir nur gut tut. :)

      Anscheinend kriegt er´s nicht auf die Reihe,dass ich für
      Guerilla Investor bei diesem Gealbere votiert habe.:laugh:

      Jetzt läuft er mir nach wie ein kleines Kind und kann von
      mir nicht mehr ablassen.:(

      Sein Andenken im Wahlthread interessiert mich nicht im ge-
      ringsten.:cool:
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 23:04:06
      Beitrag Nr. 37 ()
      cole,es war ernst gemeint.
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 23:25:38
      Beitrag Nr. 38 ()
      Zwischenbilanz zu Al Tawhid
      Neun Haftbefehle

      Nach den bundesweiten Anti-Terror-Razzien gegen Al Tawhid zog Generalbundesanwalt Kay Nehm heute eine erste Zwischenbilanz. Demnach wurden gegen neun mutmaßliche Terroristen Haftbefehle erlassen. Den Männern wird die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Die Gruppe soll Anschläge in Deutschland vorbereitet haben. Konkrete Ziele habe es jedoch nicht gegeben, sagte Nehm.

      BKA: "Keine Splitterbombe"

      Das Bundeskriminalamt dementierte einen Bericht der "Bild"-Zeitung, wonach die Festgenommenen den Bau einer Splitterbombe geplant hätten. Bei den im Zusammenhang mit den Festnahmen durchgeführten Wohnungsdurchsuchungen seien weder auffällige Mengen an Nägeln noch Sprengstoff gefunden worden, teilte ein BKA-Sprecher mit.

      Die "Bild"-Zeitung hatte berichtet, bei den Razzien sei eine außerordentlich große Zahl an Nägeln sichergestellt worden. "Ein klares Indiz, dass die Gruppe an einer Art Splitterbombe gebastelt hat", wurde ein Beamter des BKA zitiert: Darüber hinaus hätten Mitglieder der Gruppe in den vergangenen Wochen in mehreren deutschen Städten versucht, Chemikalien zu kaufen, berichtete das Blatt weiter.

      Al Tawhid

      Wie Nehm auf Anfrage von n-tv erklärte, handelt es sich bei der Al-Tawhid-Gruppe um eine lose organisierte Vereinigung um den spirituellen Führer Abu Katadah. Der Jordanier palästinensischer Herkunft wurde im Jahr 2000 in Abwesenheit von einem Militärgericht in Jordanien verurteilt - wegen der Planung von Anschlägen auf US-amerikanische und israelische Ziele. Nach Informationen britischer Anti-Terror-Experten ist er untergetaucht.

      Zentrale Figur der Terrorzelle in Deutschland ist den Angaben zufolge der 36-jährige Palästinenser Yaser H. aus Essen.

      n-tv
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 23:28:47
      Beitrag Nr. 39 ()
      was meinen sie mit `ernst gemeint`?
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 00:06:24
      Beitrag Nr. 40 ()
      Eddy, # 31
      da gibts ja keinen Unterschied zwischen dem palästinensischem Mob und dem aktuellem Terrorismus eines Sharon.


      aus der nzz:

      Scharfe Verurteilung Israels durch den Europarat

      uth. Strassburg, 25. April

      Die parlamentarische Versammlung des Europarats hat die von der israelischen Armee in den Palästinensergebieten ergriffenen Massnahmen als unangemessen bezeichnet und den willkürlichen und unverhältnismässigen Einsatz von Gewalt scharf verurteilt. Die Versammlung beschloss, die Kontakte mit Israel, das im Europarat einen Beobachterstatus geniesst, bis auf weiteres ausschliesslich auf Fragen des Friedensprozesses zu beschränken, weil Israel das humanitäre Völkerrecht nicht respektiere. Als nächste Schritte auf dem Weg zu einer Friedenslösung müsse Israel den Bau von neuen Siedlungen in den besetzten Gebieten einstellen und die bestehenden beseitigen. Als in keiner Weise hinnehmbar wird die systematische Zerstörung der palästinensischen Infrastruktur durch die israelischen Streitkräfte bezeichnet, die nicht nur den Hass gegen Israel weiter schürten, sondern den palästinensischen Autonomiebehörden auch das Regieren und das Verhindern weiterer Attentate unmöglich machten. Mit einem Rechtsstaat unvereinbar sei ferner das Töten von mutmasslichen Terroristen ohne einen Prozess.

      Die 306 Abgeordneten aus den Parlamenten der 44 Mitgliedstaaten verurteilten aber auch die Selbstmordanschläge palästinensischer Terroristen sowie die Ermordung israelischer Beamter durch Palästinenser und die an palästinensischen Kollaborateuren begangene Lynchjustiz. Umstritten in der Entschliessung war eine Passage, die Arafat die uneingeschränkte Unterstützung des Europarats zusichern sollte. Stattdessen wurde eine Formulierung angenommen, in der die lange hinausgezögerte Verurteilung der terroristischen Akte, insbesondere der Selbstmordattentate, durch Arafat bedauert wurde. Sein Status als Führer der Palästinenser wurde darin jedoch bekräfti
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 00:24:18
      Beitrag Nr. 41 ()
      Die regierungsnahe saudi-arabische Zeitung Al-Riyadh über die `schrecklichen Gebräuche der Juden` zum Purim- und Passah-Fest.



      In der regierungsnahen saudischen Zeitung Al-Riyadh veröffentlichte die Kolumnistin Dr. Umayma Ahmad Ahmad Al-Jalahma von der King Faysal University in Al-Damman einen Artikel über das "jüdische Purimfest". Es folgen Auszüge aus ihrem Artikel, der am 10. März 2002 erschien:

      "Ich möchte heute vom Purimfest erzählen, da es mit dem Monat März verbunden ist. Zu diesem Fest gibt es gefährliche Bräuche, die Sie ohne Zweifel erschrecken werden. Ich entschuldige mich im Voraus, falls sich einige Leser durch das folgende verletzt fühlen.
      Während dieses Feiertages muss jeder Jude ein besonderes Gebäck vorbereiten, dessen Füllung nicht nur teuer, sondern auch so selten ist, dass man es weder auf lokalen noch auf internationalen Märkten findet.
      Leider kann auf diese Füllung nicht verzichtet werden und es gibt es auch keine Alternative. Das jüdische Volk ist verpflichtet, für dieses Fest Menschenblut aufzutreiben, damit ihre Geistlichen dieses Gebäck für die Feiertage vorbereiten können. Mit anderen Worten, diese Gebräuche können nicht wie vorgeschrieben durchgeführt werden, ohne dass Menschenblut vergossen wird!
      Bevor ich auf Einzelheiten eingehe, würde ich gerne klarstellen, dass das Vergießen von menschlichem Blut durch die Juden zwecks Vorbereitung von Gebäck für ihre Feiertage eine Tatsache ist, die sich durch die ganze Geschichte hinweg historisch und juristisch belegen lässt. Dies war nämlich einer der Hauptgründe für die Verfolgung und die Verbannung der Juden zu verschiedenen Zeiten in Europa und Asien.
      Dieses Fest [Purim] beginnt am 13. März mit einem Fastentag, so wie es die Jüdin Esther eingeführt hatte. Das Fest geht am 14. März weiter, an diesem Tag verkleiden und maskieren sich die Juden. Sie trinken übermäßig Alkohol, gehen zu Prostituierten und begehen Ehebruch. Islamische Historiker nennen diesen Tag das `Maskenfest`. [...]
      Heute möchte ich Ihnen gerne erzählen, wie das menschliche Blut vergossen wird, um es für das Feiertagsgebäck zu benutzen. Das Opfer muss ein reifer Junge sein, natürlich kein Jude, sondern ein Muslim oder Christ. Sein Blut wird benutzt und zu Granulat verarbeitet. Der Geistliche vermengt die Körner dann mit dem Teig für das Gebäck, welches auch für das nächste Fest aufbewahrt werden kann. Für das Schlachten zum Pessachfest hingegen braucht man das Blut von christlichen und muslimischen Kindern, die nicht älter als zehn Jahre sein dürfen, wobei das Blut flüssig oder getrocknet in den Teig gemischt werden kann.
      Und nun wollen wir untersuchen, wie das Blut der Opfer gewonnen wird. Man verwendet dafür ein von innen mit Nadeln gespicktes Fass, ungefähr von der Größe eines Menschen. Die Nadeln sind extrem spitz und von allen Seiten eingesetzt. Sobald der Körper des Opfers in das Fass gepfercht wird, stechen sie in sein Fleisch.
      Die Nadeln erledigen die Arbeit und das Blut tropft sehr langsam herunter. Dadurch erleidet das Opfer schreckliche Qualen - Qualen, die den jüdischen Vampiren große Freude bereiten, während sie genau jedes Detail des Blutvergießens mit einer Freude und einer Liebe kontrollieren, die nur schwer nachvollziehbar sind.
      Nach diesem barbarischen Schaustück sammeln die Juden, dass herausgeronnene Blut in einer Flasche, die in dem Boden des Fasses eingelassen ist. Der jüdische Geistliche macht seine Mitfeiernden vollkommen glücklich, wenn er ihnen zu diesem Feiertag das mit menschlichem Blut vermischte Gebäck servieren kann.
      Es gibt noch einen anderen Weg das Blut zu gewinnen: das Opfer kann wie ein Schaf geschlachtet werden, wobei das Blut in einem Eimer gesammelt wird. Oder die Adern des Opfers können an verschiedenen Stellen aufgeschnitten werden, um ihn ausbluten zu lassen.
      Dieses Blut wird, wie ich schon beschrieben habe, sehr sorgfältig vom ‚Rabbi`, dem jüdischen Geistlichen gesammelt - dem Koch, der sich auf die Zubereitung dieser besonderen Art des Gebäcks spezialisiert hat."



      Übersetzung aus dem Englischen von Herbert Eiteneier
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 06:25:29
      Beitrag Nr. 42 ()
      ja ja, jetzt ist es der Purim, im Mittelalter und in der späteren Neuzeit waren es noch die Passah-tage, wo "die Juden in ihre Mazze das Blut christlicher Babys" nineinbuken - was viele viele hingeschlachtete Juden immer wieder zur Folge hatte...
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 06:57:13
      Beitrag Nr. 43 ()
      @peaceboxer: #40:

      hier einige der Gründe für den von dir so gebrandmarkten "Staatsterror" Istaels:


      Der Missbrauch von Frauen und Kindern zum Terror




      - Der Missbrauch von Frauen für Terrorismus

      - Der Missbrauch und die Ausbeutung von Minderjährigen zur Ausführung von Terroranschlägen





      DER MISSBRAUCH VON FRAUEN FÜR TERRORISMUS

      Seit dem Ausbruch der derzeitigen Welle des Palästinensischen Terrors im September 2000, gab es neun nennenswerte aktenkundige Fälle, in denen Frauen für Terroranschläge gegen Israel ausgenutzt wurden.

      Der Höhepunkt wurde zwischen Januar und April 2002 in Jerusalem erreicht, als vier Selbstmordattentate von Frauen ausgeführt wurden. Die israelischen Sicherheitskräfte schätzen, dass die Terrororganisationen die Absicht haben, diese Methode einzuführen und weitere Palästinensische Frauen zur Ausführung von Terrorattacken verwenden werden. Daraus resultiert, dass die Sicherheitssysteme erhöhte Aufmerksamkeit auf verdächtige Frauen richten werden müssen und sorgfältig überprüfen müssen, trotz der größeren Belastung und die Unannehmlichkeiten, die daraus resultieren.

      Acht der neun betreffenden Fälle, einschließlich der Selbstmordattentate in Jerusalem, wurden von Mitgliedern der Fatah in Judäa und Samaria geleitet, einer von der Hamas.

      Die Terrororganisationen, die diese Attacken ausführen, hoffen den Vorteil von Frauen ausnutzen zu können um Terroranschläge vor allem innerhalb der „Grünen Linie“ ausführen zu können. Dies beruht auf der palästinensischen Annahme, dass Frauen weniger Verdacht erregen als Männer, wenn sie auf dem Weg zur Grünen Grenze sind und innerhalb der Grünen Linie. Dies manifestiert sich in der Praxis in einer gewissen Laxheit bei der Inspektion.

      Die bemerkenswertesten Fälle in diesem Phänomen, ist der Fall der Terroristin Wafa Idris, eine Einwohnerin von Ramallah, die am 21. Januar 2002 einen Selbstmordanschlag in Jerusalem verübte, und der Fall der Terroristin Darin Abu-Aisha aus Beit Wazan in Samaria, die sich selbst am 27. Februar 2002 in der Nähe der Maccabim Straßensperre in die Luft sprengte, und zwei israelische Polizisten verletzte.

      Ein anderer Fall eines weiblichen Selbstmordattentäters ist der von Ayat Alaharas, 18 Jahre alt, aus dem Flüchtlingslager Dehaisha in der Nähe von Bethlehem, die am 29. März 2002 einen Selbstmordanschlag in einem Supermarkt in Kiryat Hayovel in der Nachbarschaft von Jerusalem verübte und zwei Israelis tötete und 20 verletzte.

      Der letzte Selbstmordanschlag wurde am 12. April 2002 verübt. Die Terroristin, Andalib Suleiman, eine 21jährige Tanzim-Funktionärin von Bethlehem, die sich selbst auf dem Mahane Yehuda Markt in Jerusalem in die Luft sprengte. Bei diesem Anschlag wurden sechs Menschen ermordet und über 60 verletzt. Unter diesen waren zwei Arbeiter aus China.

      Außerdem gab es noch zwei weitere Fälle in denen palästinensische Frauen einen Anschlag planten. Shefa’a Alkudsi, eine 26jährige Tanzim Funktionärin, geschieden und Mutter einer kleinen Tochter, wurde in der Wohnung ihrer Eltern gefunden. Sie plante einen Terroranschlag in Israel, getarnt als schwangere Frau.

      Als die IDF in Bethlehem einmarschierte, während der Operation „Schutzwall“, wurde Shiriz Rabiya, 15 Jahre, aufgehalten und befragt wobei sie zugab, dass sie von ihrem Onkel angeheuert wurde, ein Tanzim Funktionär, um ein Terrorattentat in Israel auszuführen.

      Das waren nicht die einzigen Terrorattentate, bei denen Palästinensische Frauen involviert waren:

      Am 17. Januar 2002 wurde der Israelische Teenager Ofir Rahum entführt und ermordet, mit der Hilfe von Amna’a Mouna, Journalistin und Fatah-Aktivistin aus Ramallah.

      Am 9. August 2002 gab es einen Anschlag im Restaurant Sbarro im Herzen Jerusalems. Der Selbstmordattentäter wurde von Ahlam Tamimi dorthin gebracht, ebenfalls eine Journalistin, ursprünglich aus Jordanien, die in Ramallah lebte. Sie war vor dem Attentat auch in die Sammlung von operativen Nachrichten involviert. Außerdem war Ahlam auch für die Bombe in einer Bierdose, in einem Supermarkt, am 30. Juli 2001, verantwortlich

      Am 3.August 2001 versuchte Iman Asha, eine Frau aus Nablus, eine Sprengfalle im Zentralbusbahnhof Tel-Avivs einzuschleusen.

      Am 31.August 2001 explodierte eine Sprengfalle auf dem Weg von Tulkarim nach Nablus, transportiert von Abir Hamdan, Bewohnerin aus Nablus, offensichtlich das Resultat eines „Arbeitsunfalls“ während den Vorbereitungen für einen Anschlag in einem Restaurant in Hadera.

      In all diesen Fällen war es den Terroristen klar, dass sie sich verkleiden müssen, um in das israelische Straßenbild zu passen. Sie versuchten israelisch auszusehen inklusive westlicher Kleidung, wie kurzen Röcken, Umstandskleider und modernen Accessoires. Ahlam Tamimi hatte sogar einen Fotoapparat bei sich und sprach mit ihrem Partner Englisch, der Terrorist, der sich im Restaurant Sbarro selbst in die Luft sprengte; sie wollten als unschuldige Touristen erscheinen.

      In den meisten Fällen kamen die Frauen aus zwei extremen Gruppen der Palästinensischen Gesellschaft, und passten nicht in das „anerkannte“ Bild einer durchschnittlichen Palästinenserin.

      Waffa Idris, zum Beispiel, Akademikerin und Krankenschwerster, wurde geschieden, da sie keine Kinder bekommen konnte. Abir Hamdan war als eine junge Frau mit „schlechtem Ruf“ bekannt wegen ihren zahlreichen Männerbekanntschaften.

      Unter diesen Frauen waren gebildete Frauen mit angesehenen Berufen genau so, wie einfache junge Frauen mit keiner höheren Ausbildung. In allen Fällen standen die Frauen unter schwerer „persönlicher Belastung“.

      Zusätzlich zu dem oben erwähnten, ist bekannt, dass die älteren Mitglieder der Palästinensischen Terrororganisationen, inklusive der Hamas, die Beteiligung von Frauen an Terrororganisationen als Teil der „umfassenden Palästinensischen Kriegsanstrengungen“ unterstützen. Scheich Ahmed Yassin, der Führer der Hamas, sagte, daß jeder an der „maßgeblichen Stufe gegen die Israelische Okkupation teilnehmen soll, ohne Ausnahme“. Hassan Khalil, einer der Führer der Hamas in Judea, Samaria und dem Gaza-Streifen, sagte auch nach dem Anschlag am 27. Januar 2002, bei dem sich Waffe Idris selbst in die Luft sprengte, daß es „kein Gesetz gibt das eine Muslimische Frau davon abhalten kann, gegen eine Okkupation Widerstand zu leisten“.

      In der derzeitigen Intifada, gibt es eine wachsende Zahl von palästinensischen Frauen, die bereit sind und freiwillige Arbeiten leisten bei der Ausführung von Selbstmordattentaten, in Hinblick der Zustimmung der Muslimischen religiösen Führer und der Palästinensischen Terrororganisationen bezüglich der Anteilnahme von Frauen im Kampf gegen Israel und hinsichtlich der Bedeutung, daß zum ersten Mal Frauen in bewaffneten Operationen teilnehmen können und nicht nur in unbewaffneten Aktivitäten. Während dem Begräbnis von Waffa Idris, sagte eine Palästinensische Frau aus dem Flüchtlingslager Tulkarm , daß „diese Frau nicht die letzte sein wird; Wir werden alle unsere Körper mit Sprengfallen versehen und werden uns alle vor dem Gesicht der Juden in die Luft sprengen.“

      Sicherlich werden die Palästinensische Terrororganisationen weiterhin den Vorteil nutzen, daß Frauen harmlos erscheinen um Terrorattacken auszuführen, und daß, um sie in den Tod zu schicken.

      ***

      DER MISSBRAUCH UND DIE AUSBEUTUNG VON MINDERJÄHRIGEN ZUR AUSFÜHRUNG VON TERRORANSCHLÄGEN

      Palästinensische Terrororganisationen setzen mehr und mehr Kinder und Minderjährige ein, die Terroranschläge und Selbstmordattentate ausführen. In den letzten neun Monaten waren mehr als 13 Palästinensische Minderjährige in Selbstmordattentaten involviert. Dadurch werden unschuldige Jugendliche von den Palästinensischen Terrororganisationen schamlos für abscheuliche Zwecke ausgebeutet, und verletzen universale Rechte der Kinder. Die Palästinensische Autonomiebehörde hat diesem Phänomen bisher noch keine Bedeutung beigemessen.

      Die Terrororganisationen verletzen weiterhin auf grobe Weise Menschen, - und Bürgerrechte, dieses Mal gegenüber ihrer eigenen Bevölkerung. Erst kürzlich haben wir gesehen, daß die Terrororganisationen auf zynische Weise Frauen für ihre terroristischen Zwecke nutzen, die ihre weiblichen Qualitäten einsetzen um Verdacht zu vermeiden.

      Es stellte sich nun heraus, daß die Terrororganisationen, um ihre Terrorattentate zu erleichtern, nicht davor zurückschrecken auch Kinder auszubeuten.

      In den letzten Monaten wurden 13 Selbstmordattentate entdeckt, die von Minderjährigen unter 18 entweder ausgeführt oder geplant wurden. In all diesen Fällen wurden die jungen Menschen von den Terrororganisationen rekrutiert.

      Kinder, deren unschuldige Escheinung keinen Verdacht erwecken, sind ein „ideales“ Reservoir für die Rekrutierung durch Terrororganisationen, um Terrorattacken auszuführen.

      Anschließend finden sie Beispiel von Attentaten bei denen Palästinensische Minderjährige beteiligt waren:

      · Jamil Hamid, 16 Jahre alt aus Bethlehem, wurde von der Fatah rekrutiert, und sprengte sich selber am 31. März 2002 in die Luft, neben einer Klinik in Efrat, und verletzte dabei 6 Israelische Bürger.

      · Ein anderes Beispiel für dieses schreckliche Phänomen ist Shiriz Rabiya, ein 15 Jahre altes Mädchen, das für eine Befragung verhaftet wurde, als die IDF in Bethlehem einmarschierte und zugab, daß sie von ihrem Onkel angeheuert wurde, ein Senior-Tanzim Mitarbeiter in dem Gebiet, um einen Selbstmordanschlag in Israel zu verüben.

      · Anwar Hamad, ein 17 Jahre alter Jugendliche aus Rafah, wurde ausgesandt um einen Konvoi von Lastwägen anzugreifen, der IDF-Soldaten im Gaza-Streifen transportierte. Vor seiner Rekrutierung durch die Fatah, war Anwar, ein Jugendlicher mit keiner Ausbildung, der nicht einmal lesen und schreiben kann, in den Drogenhandel involviert und konsumierte selber Drogen.

      Die Geschichte dieses Minderjährigen soll noch einmal den schmählichen und zynischen Gebrauch von Jugendlichen und sozial Schwachen für schwere Angriffe gegen Israel durch palästinensische Terrororganisationen deutlich machen.

      Die Palästinensische Autonomiebehörde versucht nicht einmal diesem Phänomen entgegenzutreten and ignoriert die Tatsache, dass palästinensische Kinder zu Opfern werden, angeblich im Interesse der gesamten Palästinensischen Gesellschaft.

      Die Einhaltung der Rechte dieser Kinder, wie es in den Normen und Prinzipien des Internationalen Rechtes festgelegt ist, ist im universalen Interesse der Menschheit, und es sollte alles mögliche unternommen werden um zu verhindern, daß Kinder zu Kanonenfutter für terroristische Organisationen werden.

      Es ist traurig zu sehen, dass es im 21. Jahrhundert unschuldige und schwache Kinder in der Palästinensischen Autonomie gibt, die in einer Umgebung des Hasses gegen andere Menschen erzogen werden und aufwachsen, und die von Terrororganisationen ausgenutzt werden um tödliche Selbstmordattentate auszuführen.
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      und weiter:



      Beteiligung Arafats an Terrorakten - Befragung Jihiye Subeidis

      Jihiye Mahmoud Subeidi, ein Aktivist des militärischen Flügels der Tanzim, der im Rahmen der Operation Schutzwall verhaftet wurde, sagte bei seiner Befragung aus, dass er und weitere Aktivisten – mit Genehmigung Arafats - finanzielle Entschädigungen von $ 1000 pro Person erhalten haben, nachdem sie bei der vorzeitigen Explosion von Sprengsätzen, die sie auf der Straße zum Ort Ganim plazieren wollten.

      Subeidi berichtete, dass er und drei weitere Aktivisten sich im Mai/Juni 2001 zu der Straße begeben hatten, die nach Ganim führt, bei der Vorbereitung der Sprengsätze diese hochgingen und alle vier verletzten. Infolge der Verwundung wandte sich Kadura Muss, der Tanzim-Chef in Jenin, an Arafat mit der Bitte für die vier Männern finanzielle Hilfe und Entschädigungen zu bekommen. Auf die Anfrage hin erhielt jeder der vier Männer $ 1000.

      Subeidi fügte bei seiner Befragung hinzu, das er vor seiner Verwundung beim Anbringen von Bomben, bei bewaffneten Überfällen sowie beim Werfen von Handgranaten auf einen IDF-Jeep bei Ganim im März 2002 beteiligt war; einige Male sei er mit dem Vorsatz zur Durchführung von Anschlägen losgezogen, aber aufgrund der Präsenz von IDF-Kräften unverrichteter Dinge zurückgekehrt.

      Aus der Befragung geht eindeutig hervor, dass der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, Yasser Arafat, an der Finanzierung von Terrorakten gegen israelische Ziele beteiligt ist. Die Aussage unterstützt Dokumente, die im Rahmen der Operation Schutzwall beschlagnahmt wurden, und die eindeutig auf Arafats Beteiligung bei der Finanzierung des Terrors hinweisen.
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      und noch mehr:


      Zur Bekämpfung von palästinensischen Terroristen - Hintergrund

      Jeder Staat hat die Pflicht, ihre Bürger vor Bedrohungen ihres Lebens zu schützen. Kein Staat würde zulassen, dass ihre Bürger mit der Bedrohung täglicher Terroranschläge leben müssen. Israel ist da keine Ausnahme.

      Die oft wiederholte Behauptung, Israel würde übermäßige Maßnahmen gegen unschuldige palästinensische Zivilisten einsetzen, ist eine Verzerrung der Wahrheit. Israelische Frauen und Kinder sind Dutzenden von organisierten, gewalttätigen und lebensbedrohlichen Angriffen seitens der Palästinenser ausgesetzt, über die die Medien nur zu einem Bruchteil berichten. Diese Angriffe umfassen den Beschuss von Wohngebieten mit Maschinengewehren, Brandbomben, Angriffe und Messerstiche auf offener Straße, Mörsergranatenbeschuss, Selbstmordattentate und Autobomben in überfüllten Einkaufszentren. Infolge dieser Gewalt wurden mehr als einhundert Israelis getötet und viele hundert verletzt. Unter diesen schwierigen Bedingungen sind die israelischen Streitkräfte mit der größtmöglichen Zurückhaltung vorgegangen und haben sorgfältig darauf geachtet, nur diejenigen zu treffen, die für die Gewalt verantwortlich sind. Sie tun auch weiterhin ihr Möglichstes, um zu verhindern, dass Zivilisten verletzt werden und ums Leben kommen.

      Israel hat kein Interesse an einer Eskalation der Gewalt. Im Gegenteil: Israel ist der Ansicht, dass es unbedingt notwendig ist, der Gewalt ein Ende zu setzen, damit beide Parteien zu konstruktiven Verhandlungen zurückkehren können. Israel ist der Meinung, dass eine gerechte und nachhaltige Lösung nur durch den Dialog, nicht durch Waffengewalt erreicht werden kann. Solange die Gewalt anhält, trägt Israel jedoch unbestreitbar die Verantwortung dafür, das Leben seiner Bürger zu schützen.

      Die israelische Regierung bedauert jeden Todesfall, ob auf jüdischer oder arabischer Seite, in der gegenwärtigen Welle der Gewalt. Letztendlich liegt die Verantwortung für diese Todesfälle jedoch bei der palästinensischen Autonomiebehörde, die diese Gewalt initiiert hat und sich hartnäckig weigert, ihr ein Ende zu setzen.

      Zur Zeit befindet sich Israel in einer Situation, die am besten als bewaffneter Konflikt definiert werden kann. Das Völkerrecht im allgemeinen und das Gesetz des bewaffneten Konflikts im besonderen erkennen an, dass Einzelpersonen, die sich direkt an den Feindseligkeiten beteiligen, keine Immunität vor Angriffen oder Schutz als unschuldige Zivilisten beanspruchen können. Diese Personen haben sich durch ihre eigenen Handlungen, indem sie an bewaffneten Angriffen gegen israelische Zivilisten oder Sicherheitsbedienstete teilnahmen, als Kämpfer im Konflikt ausgezeichnet und daher diesen Rechtsschutz verwirkt.

      Die Untätigkeit der palästinensischen Autonomiebehörde angesichts des weit verbreiteten Terrors in den von ihr kontrollierten Gebieten (Listen mit Namen von Hamas-Terroristen wurden der PA übergeben), zusammen mit der stillschweigenden Unterstützung dieser Gewalt seitens der palästinensischen Autonomiebehörde, lassen Israel keine andere Möglichkeit, als selbst die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um fortgesetzte Anschläge zu verhindern. Daher muss Israel vorbeugende, genau definierte Aktionen durchführen, die ein Ende dieser eindeutig tödlichen Bedrohungen mit sich bringen.

      Wenn möglich, konzentrieren sich die israelischen Maßnahmen auf die Festnahme von Terroristen und ihren Komplizen. In den letzten Monaten wurden mehr als hunderte Terroristen von den israelischen Streitkräften festgenommen und vor Gericht gebracht. In einer kleinen Minderheit der Fälle, wenn Festnahmen unmöglich sind und wenn eine eindeutige, spezifische und unmittelbare terroristische Bedrohung vorliegt, ist Israel gezwungen, andere Arten der vorbeugenden Maßnahmen zu ergreifen. Alle zivilisierten Nationen würden ähnlich handeln.

      Israel billigt bzw. beteiligt sich an keinen „Hinrichtungen“ oder „Morden ohne Gerichtsverfahren“. Diese Begriffe werden der palästinensichen Agitation entnommen, und können nicht verwendet werden, um die Maßnahmen Israels gegen Terroristen zu beschreiben. Die rechtliche Realität wird damit nicht widergespiegelt.

      Israel respektiert die rechtlichen Gepflogenheiten des bewaffneten Konflikts. Israel bemüht sich, zu verhindern, dass unschuldige Zivilisten betroffen sind. Es wird nur unter solchen Umständen eingegriffen, unter denen die Untätigkeit Israels dazu führen würde, dass weitere unschuldige Menschen ums Leben kommen.

      --------------------------------------------------

      und falls du des Englischen mächtig sein solltest, last but not least zu den "friedfertigen Opfern des Jeninmassakers":

      Jenin

      The Capital of the Palestinian Suicide Terrorists
      In Jenin, and especially in the refugee camp in its outskirts, an extensive infrastructure of various terrorist organizations existed prior to the IDF Defensive Wall Operation. These organizations cooperated in "exporting" killing and suicide attacks to Israel. An expression of this can be found in the following excerpt from an internal Fatah document: "(Jenin refugee camp) is characterized by an exceptional presence of fighting men who take the initiative (on behalf of) the national activity. Nothing will beat them and nothing worries them. Therefore, they are ready for self-sacrifice with all the means. And therefore, it is not strange, that Jenin (has been termed) the suiciders capital" (A`simat Al-Istashidin, in Arabic).
      (From a report of the Fatah movement in Jenin refugee camp addressed to Marwan Barghouti, 25 September 2001)


      Jenin, "the suiciders capital" "exported during the violent confrontation 28 suicide attacks (most were implemented and some were foiled), and many more terrorist attacks. This terrorism, perpetrated by the Palestinian Islamic Jihad (PIJ), Fatah and Hamas, resulted in the death of many dozens of Israelis and the wounding of hundreds.

      "The Suiciders Capital" "Industry"




      An explosives laboratory found in Jenin refugee camp which produced improvised explosives charges. Pipe charges, chemical materials for producing the charges and ball bearings for increasing the lethality of the impact can be seen in the photo.





      Jenin - "The Suiciders Capital"

      General Characteristics of the Terror Infrastructure in Jenin
      1. The town of Jenin, its refugee camp, and the surrounding villages is an area with a long history of violence and terror. In the past, this area already dispatched to Israel murderous terrorist squads (the Fatah "Black Panther" squads during the first Intifada). About 14,000 people live in Jenin refugee camp, mostly Arab refugees who fled in 1948 from the Galilee. Amongst this human infrastructure, the various terrorist organizations, and the PIJ leadership in Damascus find youths with high motivation to perpetrate terrorist attacks.











      Jenin Refugee Camp



      2. Previous to the IDF Defensive Wall Operation, terror infrastructures of various organizations were concentrated in Jenin, mainly in its refugee camp. Below are general characteristics of the infrastructures of the three leading terrorist organizations:

      a. Hamas - In Jenin and the surrounding villages, a Hamas network operated which was responsible for the perpetration of a number of lethal suicide attacks inside Israel (the most recent in Haifa on 31 March 2002 in which 15 Israelis were killed). The Jenin network operated in cooperation with many and diverse operational elements in the Hamas movement, as well as with the leadership abroad. This network was severely damaged following IDF activity in Tubas (on 5 April) in which 6 major operational activists from the Hamas were killed, including Qis Adwan (head of the Hamas infrastructure in Jenin who directed suicide attacks in Israel in which dozens of Israelis were killed, and Sa`ed Awad (head of the QASSAM-2 rocket project in Samaria, whose death impaired the rocket production infrastructure in Samaria). At the same time, additional senior activists such as Nasser Jerar (involved in the planning of spectacular attacks in Israel and the West Bank) and Jamal Abu Al Hija (head of Hamas in Jenin who directs terror activities and is involved is the transfer of money for financing such activities), are still at large and are active.

      b. PIJ - Until the IDF operation, the PIJ infrastructure in Jenin was the strongest in the PA territories, mostly due to the massive financial aid it received for its activities from the PIJ leadership in Syria (according to captured documents). The PIJ infrastructure suffered a severe blow with the death of the head of the military infrastructure in Jenin, Mahmud Tu`albe (involved in the perpetration of terrorist attacks, including inside Israel), and the arrest of senior operational activists. Amongst the senior activists arrested, the most prominent are Ali Safuri (involved in the direction of a large number of terrorist attacks, including suicide and killing attacks inside Israel) and Thabet Mardawi (directed a large number of terrorist attacks, including suicide and killing attacks inside Israel).



      c. Fatah/Al Aqsa Brigades/Tanzim - The Fatah network in Jenin (with all its names) served as a central terror focus. Local Fatah activists who according to captured documents were in close contact with Marwan Barghouti, perpetrated many shooting and explosive charges attacks in the West Bank and inside Israel, against the IDF and Israeli civilians. The last of these attacks was the suicide attack in a coffee shop in Tel Aviv on 30 March 2002 (One Israeli civilian killed and 45 wounded). Amongst the senior Fatah activists, the most notable are Jamal Hawil (responsible for direction of lethal terrorist attacks, arrested by the IDF) and Ita Abu Ramila (Fatah and Preventive Security Apparatus activist in Jenin).

      3. Expressions of the scope and power of the terror infrastructures in the Jenin refugee camp, in Jenin and in the nearby villages (Qabatiyah and Tubas for example) can be found during Operation Defensive Wall: The intense fighting in the refugee camps which exacted a heavy price from the IDF, the large quantities of arms and explosives laboratories captured (see Appendix A) and the high number of senior and junior terrorist activists arrested or killed - all these are evidence of the depth of the terror infrastructure in the Jenin region.









      Section of Drawing of the Jenin Area (from a captured document)

      4. During the fighting, a large number of gunmen in small squads operated in the Jenin refugee camp from inside civilian buildings. Unlike in other towns, senior PIJ activists remained in the camp, stubbornly fighting against the IDF. The instructions they received were clear: There must be no surrender and you must spill as much as blood as possible from the IDF soldiers. Contrary to the Palestinian claims of a massacre ostensibly carried out by IDF soldiers in the camp, in which framework 500-600 innocent civilians were killed, in practice, according to IDF reports (correct for 16 April), 46 bodies were found in the refugee camps, 44 bodies of gunmen/fighters and 2 bodies of civilians).

      5. It is important to emphasize that the terror activists who transformed the refugee camp into their "fortress" made cynical use of the local civilian population:

      a. They operated from inside populated houses, knowing that this would restrict the IDF reaction and with the hidden hope that severe casualties to civilians will damage Israel`s image and lead to international pressure on it. (according to a press report, there were 1,500 civilians in Jenin refugee camp during the fighting and they did not leave the camp.

      b. They activated explosive charges whose detonation caused the destruction of homes and property of civilians. Thabet Mardawi, a senior PIJ activist from Jenin, admitted during his interrogation that during the battle with IDF soldiers in Jenin refugee camp, he exploded gas cylinders which destroyed homes in which civilians lived.









      Characteristics of the Terror Infrastructure in Jenin and its Refugee Camp According to Captured Documents

      6. The captured documents unveil the extensive scope of the terror infrastructures of the various organizations and the terrorist attacks originating from the Jenin area, and principally from Jenin refugee camp. Below are the main characteristics of this terror infrastructure according to captured documents examined so far:

      a. The depth of the human terror infrastructure in Jenin. In a Fatah report from Jenin refugee camp addressed to Marwan Barghouti, it is written that from all the districts, Jenin district is "overflowing with fighters of tremendous quality and quantity" who belong to Fatah and the other national and Islamic movements. The report states that Israel defines Jenin as a "hornet`s nest" and this name is indeed correct since there are many youths in Jenin who are willing to sacrifice themselves, and therefore Jenin has been called the "Suiciders Capital" (and indeed many suicide and killing attacks which resulted in the deaths of dozens of Israelis and the wounding of hundreds were ""exported" to Israel by the terror infrastructure in Jenin. For details see Appendices B and C).

      b. The mention of terrorist attacks, including killing and suicide attacks which were directed and perpetrated by the terror infrastructure in Jenin in order to weaken Israel. The captured documents mention attacks carried out against soldiers and civilians which originated in Jenin and the names of the organizations and terrorists who planned them. For example:

      1) Thabet Azmi Mardawi, a senior activist in the PIJ military arm, of whom it is written that he "participated in the preparation of a few suicide acts" (Mardawi is now under arrest in Israel. He is responsible for a large number of terrorist attacks, including suicide attacks inside Israel such as the suicide attack in Binyamina [16 July 2001] and the bus explosion in Wadi Ara [20 March 2002]).

      2) Ali Suleyman Al-Safuri, a senior activist in the PIJ military arm, of whom it is written that he "has a prominent role in the preparation of explosive belts and charges" (Al-Safuri is under arrest in Israel. He is responsible, amongst other things, for the suicide attacks in Binyamina [16 July 2001] and Hadera (28 October 2001).

      3) Muhammad Salah Salim Yassin, a senior activist in the PIJ military arm, of whom it is written that he "participated in the perpetration of a few suicide acts" (Yassin was killed by the IDF on 7 March 2002 and was indeed involved in killing attacks inside Israel).

      4) Wa`el Ahmad Jalamnah from the PIJ (he is known to have driven his partner to the suicide attack in "Paris Square" in Haifa [26 February 2002] and succeeded in escaping to Jenin refugee camp). According to a captured document, the two activists departed from Jenin refugee camp. According to the document, Jalamnah succeeded in fleeing to Jenin (after the attack in Haifa was foiled and his partner was arrested).

      5) A captured document mentions the "murder of a settler" and the wounding of 20 others during activity of the Al Aqsa Martyrs Brigades originating from Jenin.


      6) A captured document mentions the implementation of the "Umm Al Fahm act" in "Israel`s depth" which was perpetrated by the Al Aqsa Martyrs Brigades (the intention is to the firing carried out on 28 April 2001 at a car in Umm Al Fahm. An Israeli civilian was killed in the attack and another was wounded).

      7) An additional captured document mentions a suicide attack in Afula in which PA intelligence apparatus activists from Jenin were involved together with the PIJ (the intention is to the killing attack in Afula on 27 November 2001 perpetrated by the PIJ and Al Aqsa Martyrs Brigades).

      c. The existence of a strong terror infrastructure which was built by the PIJ and Hamas, which depends, amongst other things, on intensive use of its financial resources. According to the documents, the large amounts of money flowing to Jenin from Damascus (see below) enable PIJ and Hamas to recruit to their ranks youths with motivation, provide them with a monthly salary and solve their financial problems (while posing a challenge to Fatah which does not have such large financial resources and whose members, as reported in one document, receive financial aid from PIJ). The strength of their financial sources enabled these organizations, inter alia, to penetrate the ranks of the Palestinian intelligence apparatuses, bribe senior commanders of apparatuses in the Jenin area and receive assistance from them in operational activity and in protection against expected PA moves.

      d. The existence in Jenin of a terror infrastructure of the Fatah and Al Aqsa Martyrs Brigades/Tanzim which is in contact with Marwan Barghouti, who provides them with money and budgets, and which competes with PIJ and Hamas. A captured document states that Jenin "refugee camp" is considered to be a Fatah "fortress" in the (Jenin) district and the Al Aqsa Martyrs Brigades in the camp are those "who consolidated Fatah`s presence and operational capabilities". According to a captured document from May 2001, there are 63 Al Aqsa Martyrs Brigades fighters in the Jenin district divided into four military units (it is assumed that their number has since risen). Their activity, it is written "focuses on the weakening of the Israeli enemy" and the defense of the refugee camp (in cooperation with other elements). The main constraint which blocked their progress (at least in the first half of 2001) was the financial constraint, and the Fatah activists in Jenin expected Marwan Barghouti to assist them in overcoming this problem.

      e. Trans-organizational operational cooperation expressed by joint terrorist attacks in Israel and joint preparations to defend Jenin. There are a few expressions of this cooperation in the captured documents:

      1) The existence of joint frameworks for all the terrorist organizations. The documents mention the "combined force" which apparently operates in the context of a defense plan for Jenin and whose men belong to all the organizations operating there (it is possible that the units operating in this framework are called "guard units". One document mentions a joint operations room in Jenin.

      2) The existence of inter-organizational operational cooperation in the perpetration of terrorist attacks inside Israel. One document notes that the commander of the Al Aqsa Martyrs Brigades in the Jenin area recruited one of the terrorists who took part in the suicide attack in Afula (on 27 November 2001 in which 2 Israeli civilians were killed and approx. 50 wounded). The responsibility for this attack was indeed jointly claimed by the PIJ and Al Aqsa Martyrs Brigades. We are familiar with additional cases of inter-organizational cooperation (Fatah and PIJ) in perpetration of terrorist attacks inside Israel which originated in the Jenin area (see Appendices B and C).

      3) Cooperation in various realms between Fatah and local PA intelligence apparatuses and the PIJ and Hamas. This is expressed not only in joint terrorist attacks but also in warnings of expected activities by the PA which were transferred to the PIJ by the Deputy Chief of the Preventive Security Directorate in Jenin; in early reporting of expected arrests and names of wanted persons by the PA, in the procurement of arms by Preventive Security officers for the PIJ and Hamas in the Jenin area. One captured document states that the Deputy Head of the Preventive Security Directorate supplied Hamas and PIJ with weapons from "the arms depot in northern Palestine whose contents were stolen" (the intention is to the arms stolen from Kibbutz Manara, some of which, according to a press report was found by the IDF in Jenin).

      f. The direction of the PIJ terror infrastructure in the Jenin area by the organization`s headquarters in Damascus. In this framework, one document states that Dr. Ramadan Shalach, the PIJ secretary, transfers large sums of money to PIJ activists in Jenin, for financial aid to the families of martyrs and also for payment of expenses for suicide and killing attacks. According to this document, he transferred a large sum of money for the suicide and killing attacks in Afula (27 November 2001), whose "sundry expenses" was a sum of $31,000. In addition, a sum of $127,000 is mentioned as aid to support the families of martyrs and activists under arrest (these sums of money also constituted a source for corruption and internal strife amongst PIJ members in Jenin.

      g. One captured document indicates ties between senior activists in the Jenin terror infrastructure and Israeli Arabs, while exploiting the fact that the refugees living in the Jenin area originate from the Galilee. The document notes that Bassam Ragheb Al Sa`adi, a senior PIJ activist in Jenin who deals in money transfers, conducts "extensive ties with people inside the green line (areas)". (Bassam Sa`adi is known to be a PIJ senior activist in Jenin who is responsible for the perpetration of a few bomb attacks inside Israel including in Hadera (25 May 2001) and Netanya (30 January 2001).
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 10:08:33
      Beitrag Nr. 44 ()
      #41 Hi Eddy M.
      jetzt gehst Du langsam dazu über Berichte aus dem
      "Völkischen Beobachter" zu paste+copien. Hat schon echten
      Unterhaltungswert auch mal die alten Kammeraden aus dem "Stürmer" wiederzusehen.
      Als ich vor langer Zeit den Film 2001 Odyssee im Weltraum sah, stellte ich mir vor dass 2001 die Welt stromlinienförmig wäre. Dass ich aber 2002 immer noch ernsthaft deutscher Folklore aus den 30er Jahren begegnen
      würde, hätte ich mir nicht denken können. Die Hölle ist ewig. Hat etwas von ner Stephen King Story . -> Die Juden fressen (Ihre/unsere Kinder), mit sowas bin ich grossgeworden und amüsierte mich schon spätestens seit der Pubertät darüber.
      Soso, dann seid "Ihr" jetzt intellektuell soweit wie "wir"
      1933. Na dann mal viel Spass für die kommenden Jahren.
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 12:13:02
      Beitrag Nr. 45 ()
      #41:

      endlich mal ein vernünftiger beitrag vom radler.

      es ist tatsache, dass hitler`s "Mein Kampf" eine gern
      gelesene lektüre unter den moslemischen fanatikern ist, um
      ihren hass auf `die juden` zu `berechtigen`.

      mfg,
      Cole_T
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 12:35:39
      Beitrag Nr. 46 ()
      Palästinensische Frauen als Selbstmordattentäter - das ist für mich ein Symptom für die Verzweiflung des palästinensischen Volkes. Eine Begründung für den Staatsterrorismus kann das wohl kaum liefern, eher sollte eine gewissen Nachdenklichkeit bei den israelischen Betonköpfen beginnen.

      Im übrigen finde ich es überhaupt nicht gut, daß jetzt die Israel-Freunde in Ermangelung eigener Argumente dazu übergehen, das Board mit israelischer bwz. zionistischer Proapagande voll zu müllen. Dabei kann man die gleichen Artikel in verschiedenen Threads immer wieder lesen, eine Diskussion darüber findet eigentlich nicht mehr statt.

      Einige sind sogar so unkreativ, Texte aus einem Thread in einen anderen zu kopieren. Das ist alles was sie können.

      Bei Euch ist schon lange ein bißchen Nachdenken angesagt!
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 12:43:11
      Beitrag Nr. 47 ()
      was erwarten sie von leuten, die belegbare fakten als lügen
      beschreien :D?

      mfg,
      Cole_T
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 12:53:30
      Beitrag Nr. 48 ()
      #46 bei aller Lieb Menachem, aber diese Nachdenklichkeit könnte man doch zuerst einmal von der palästinensichen Frau
      als Selbstmordattentäterin verlangen, oder ? Eine weiter Nachdenklichkeit wäre auch von den "palästinensichen" Betonköpfen wünschenswert. Wenn man alle Deine Forderungen und Wünsche umdreht, hört es sich sogar noch plausibler an.
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 13:55:03
      Beitrag Nr. 49 ()
      #46 von menacher:
      also wenn ich dich richtig verstanden habe, so ist das Reinstellen von öffentlich bekannten und nicht widerlegbaren Fakten "israelische Propaganda"???
      Oder ist nur das Reinstellen von solchen Zeitungsberichten erlaubt, die die arabischen Propagandalügen nachplappern???
      Das wären in deinen Augen dann wohl die wahren Fakten...
      Alles klar mit dir....
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 15:51:19
      Beitrag Nr. 50 ()
      SAUDI-ARABIEN: Erneut christliche Gastarbeiter verhaftet
      idea - Die saudi-arabische Religionspolizei hat erneut zwei christliche Gastarbeiter festgenommen. Die beiden Filipinos Benjamin P. Diaz und Danilo L. de Guzman seien bereits am 10. April in der Nähe von Jeddah verhaftet worden. Sie wurden zu je 150 Peitschenhieben und anschließender Abschiebung in ihr Heimatland verurteilt. Die genaue Anklage sei bislang nicht bekannt. Christen zu terrorisieren, ist realer Bestandteil des Lebens in Saudi-Arabien geworden. Sie fürchten sich gemeinsam zu beten und wagen es immer weniger, sich zu treffen. 26.04.2002
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 17:07:39
      Beitrag Nr. 51 ()
      @genya

      Du kannst reinstellen was Du willst. Allerdings halte ich es nicht für sinnvoll, solche langen Beiträge zu bringen, weil sie die vorhergehende Diskussion abwürgen. Hier würde doch auch ein Link auf die entsprechende Seite genügen.

      Speziell bei Deinen Beiträgen fehlt häufig die Quellenangabe. Warum verschweigst Du sie? Zeitungsberichte mit palästinensischer Propaganda gibt es hier sehr selten, wenn überhaupt. Außer du betrachtest den Spiegel als solche.
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 18:17:18
      Beitrag Nr. 52 ()
      menacher,Du altes Schlitzohr!

      Du kannst auch reinstellen was Du willst,ist ja schließlich
      mein Thread. :lick:
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 18:32:45
      Beitrag Nr. 53 ()
      Danke Eddie ;)
      Avatar
      schrieb am 27.04.02 09:01:41
      Beitrag Nr. 54 ()
      @menacher:
      die meisten der von mir reingestellten Artikel stammen aus der deutschen Presse ("Spiegel", "Zeit", "Welt",
      "FAZ" ), viele sind meldungen der DPA, einige sind deutsche Übersetzungen (nicht von mir) aus der amerikanischen und der linken (!) israelischen Presse, z.B. "Haaretz".
      Zufrieden?
      Avatar
      schrieb am 27.04.02 21:30:34
      Beitrag Nr. 55 ()
      Nicht ganz.

      Erstens fände ich es gut, wenn Du Datum und Quelle angeben würdest, daß kann doch nicht so schwer sein. Dann kann Dir niemand mehr vorwerfen, überwiegend aus offiziellen israelischen Quellen zu zitieren.

      Zweitens würde ich es begrüßen, wenn Du weniger Artikel rein stellen und manchmal zur Möglichkeit greifen würdest, statt dessen zu verlinken. Du könntest ja vorher einen Hinweis oder eine kurze Zusammenfassung des Links geben.

      Denn schließlich kannst Du nicht erwarten, daß man diese Menge liest und dann auch noch darüber diskutiert. Eher setzt Du Dich dem Verdacht aus, die vorherige Diskussion abzuwürgen. Du hast ja stattdessen die Möglichkeit, einen neuen Thread zu beginnen.

      Du solltest einmal daran denken, daß die meisten User auf eine solche Art von Posting verzichten. Du bist ja nicht der einzige, der Zeitung liest. Für mich wäre es ein leichtes, die gleiche Menge von Artikeln hier reinzustellen, die mehr meine Meinung unterstützen. Gerade auf Rücksicht auf andere User tue ich das nicht.
      Avatar
      schrieb am 27.04.02 22:31:18
      Beitrag Nr. 56 ()
      ich finde es auch scheisse, das es manchen zu schwer ist zu verlinken..... in der presse gibt es immer zwei seiten und wenn jeder hier seine zitate aus seiner "hauszeitung" hieneinkopieren würde hätten wir nur noch endlosthreads, bzw. den "abwürgungseffekt", weil man keine lust hat hier ellenlange zeitungstexte zu lesen....

      p.s. wer rechtschreibfehler findet kann sie behalten !!
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 00:07:59
      Beitrag Nr. 57 ()
      manchmal ist es eben schwer zu verlinken - vor allem, wenn man folgende Passagen liest:



      Arafat`s Reden

      ... oder warum die EU Regierungschefs und andere im Nahostfriedensprozess involvierte Personen arabisch lernen sollten. Immer wieder ist festzustellen, daß die Aussagen Arafat`s in Englischer Sprache in keiner Weise mit den Reden in Arabischer Sprache übereinstimmen.

      Nachfolgend einige Beispiele, übersetzt aus dem Arabischen.

      Über den Kirchen Jerusalems soll übrigens "die Fahne der Revolution mit Allah`s Hilfe gehißt werden" - und wem es nicht passt "der solle eben das Wasser des Toten Meeres trinken".

      Übrigens: Das Wasser des Toten Meeres bringt ihnen innerhalb einer Stunde den sicheren Tod - der Wunsch und die Empfehlung des `Friedens`-nobelpreisträgers Jassir Arafat an Alle, die sich seinem Weg des Terrors wiedersetzen....





      Aus einer Rede Arafats vor einer Delegation der „Volkskampagne für die Verteidigung des nationalen Projekts“; Palästinensisches Fernsehen (7.2.2002)

      Meine Brüder und Schwestern, Angehörige dieses großen Volkes, das sich jetzt nicht zur Verteidigung Palästinas erhebt, sondern zur Verteidigung der gesamten arabischen Nation. ... Ja meine Brüder, wenn wir uns erheben, tun wir das nicht zu unserer eigenen Verteidigung, sondern zur Verteidigung unserer arabischen Nation. Dieses Volk kämpft schon seit 104 Jahren, Generation für Generation. Ein Kampf folgt auf den andern; auf einen Dschihad folgt der nächste und dies seit 1897, als der Zionistenkongress in Basel zusammentrat. Dort wurde gesagt: „Ein Land ohne Volk für ein Volk ohne Land.“ So sind wir, wir und sie und der Kampf dauert lange.(?) Seit Jahren führen wir diesen Kampf. Golda Meir stand in unverschämter Weise und hochmütig am Suezkanal. Wem galt ihre Überheblichkeit? Wem? Uns? Unserem Volk am Suezkanal? Sie wurde gefragt: Wo befindet sich das palästinensische Volk? Bei ihnen in Palästina. Die Stimme des palästinensischen Volkes erhebt sich jetzt nicht nur gegen die Kräfte der israelischen Arroganz, sondern auch gegen die, welche die Welt beschützen. Wir sind ein Teil dieser Welt. Meine Brüder, dies ist eine Prüfung unserer Leidensfähigkeit. Wir werden diesen historischen, rechtlichen, nationalen Kampf um unsere heiligen Stätten führen. Es ist ein heiliger Verteidigungskrieg. Wir sind stolz auf unsere palästinensische Frau, welche unsere mutigen Kämpfer, unsere Helden gebar. Sie ist es, die unseren Faris Uda zur Welt brachte, der sich mit einem palästinensischen Stein in der Hand einem israelischen Tank entgegengestellt hat. Deshalb sind wir bereit, uns mit Faris Udas und den palästinensischen Steinen den israelischen Tanks entgegenzustellen. (Er wiederholt das dreimal). Brüder und Weggefährten, welche die arabische Erde in einem heiligen Verteidigungskrieg beschützen. Wir verteidigen unsere gesamte arabische Nation und dies ist für uns eine Quelle des Stolzes und des Ruhmes. In Beirut haben wir 88 Tage lang gekämpft und unsere geliebten Verbündeten von der libanesischen Nationalbewegung standen uns zur Seite. Tanks schüchtern uns nicht ein, Flugzeuge schüchtern uns nicht ein. Stellt eure Kanonen nicht nur vor meinem Hauptquartier auf, sondern neben meiner Schlafzimmertür. Willkommen! Am 6.2.2002 haben die Flugzeuge Nablus bombardiert und die Gefangenen dort getroffen. Wir hatten 19 Verletzte, doch dies hat keines unserer Kinder, keinen unserer Gefangenen, keinen unserer Helden und keinen unserer Verletzten abgeschreckt und auch in Zukunft werden sie sich davon nicht abschrecken lassen. Das ist ein großes Volk, welches seinen Marsch fortsetzen wird, bis von den Mauern, den Moscheen und den Kirchen Jerusalems die palästinensische Fahne weht. Brüder, wir werden diesen Kampf fortsetzen, und wenn wir den Märtyrertod sterben sollen, dann werden wir dies tun. Doch, so Allah will, werden wir diesen Kampf um das Heilige Jerusalem weiterführen und mit Allahs Hilfe wird Jerusalem die Hauptstadt des palästinensischen Staates sein. Wer immer dies will, soll es wollen und wer immer sich widersetzt, soll sich widersetzen. Und wem dies nicht gefällt, soll das Wasser des Toten Meeres trinken. Und deshalb sagen wir: Brüder, wir marschieren nach Jerusalem, mit Millionen von Opfern. Wir werden unsere Abgesandten schicken und diejenigen, welche an das Leben auf dieser Welt geglaubt haben und am Tag, an dem sich die Opfer aufrichten werden. Dieses Volk vollbringt jeden Tag, jeden Augenblick, jede Woche, jeden Monat und jedes Jahr ein Wunder in seinem Kampf, ein Wunder in seinem Dschihad um die heilige Erde in Palästina und zusammen werden wir nach Jerusalem gelangen. Das palästinensische Volk wird unter dem Druck dieser Militäraktionen nicht kapitulieren und nicht besiegt werden, sondern eines unserer Kinder, unserer Blüten, wird die palästinensische Fahne auf den Mauern, den Moscheen und den Kirchen Jerusalems hissen. Wir begnügen uns damit, dass wir Helden wie das Opfer Faris Uda haben, der sich einem israelischen Tank mit einem palästinensischen Stein in der Hand entgegengestellt hat, um seine Ehre, seine Heimat, sein arabisches [Bewusstsein] und die gesamte arabische Nation zu verteidigen. Wir verteidigen nicht nur uns selbst, sondern die gesamte arabische Nation. Wir verteidigen die heiligen Stätten des Christentums und des Islam. Wir verteidigen die heiligen Stätten des Islam. Und dies ist die Botschaft, die wir der ganzen Welt verkünden: Das ist ein großes Volk, dass vor keiner Kanone, keinem Tank und keinem Flugzeug weicht, sondern seinen Kampf um die heilige Erde mit standhaft fortsetzt. Der Prophet Allahs wurde gefragt: „Wo sind sie und wer sind sie?“ Und er antwortete: In Jerusalem und in der Umgebung Jerusalems. Und sie werden bis zum Tag des Jüngsten Gerichts einen heiligen Verteidigungskrieg führen.“



      Aus einer Rede Arafats vor einer Volksdelegation aus Kalkylia. (Palästinensisches Fernsehen, 6.2.2002)

      Im Namen Allahs des Gnädigen und des Barmherzigen werden wir unserem Propheten und denen, die sowohl an diese Welt als auch an das Jüngste Gericht geglaubt haben, einen Sieg bereiten. Meine geliebten Freunde, die ihre Seele an vorderster Front opfern, Kämpfer für die Verteidigung der Heiligen Erde, für Jerusalem, dem drittheiligsten Ort im Islam und der Stadt, der sich die Muslime in ihrem Gebet zuerst zugewandt haben, der Stadt, in die der Prophet Mohammed seine Nachtreise unternahm und wo sich die Wiege unseres Herrn Jesus befindet. Und ich sage euch: Steht Schulter an Schulter, bis einer unserer Helden, eine Blüte aus unseren Reihen, die palästinensische Fahne auf den Mauern Jerusalems, seinen Moscheen und seinen Kirchen hissen wird. Ja, meine Brüder, ihr werdet ohne Zweifel erleben, dass Jerusalem Hauptstadt eines palästinensischen Staates sein wird. Wer immer das will, soll es wollen und wer sich dem widersetzt, soll sich widersetzen. Und wem dies nicht gefällt, soll das Wasser des Toten Meeres trinken. Meine Brüder, schon vor 104 Jahren haben sie auf dem Zionistenkongress in Basel behauptet, dass es sich hier um ein Land ohne Volk und ein Volk ohne Land handelt. Heute können wir sagen, dass dies ein großes Volk ist. Seit jener Zeit folgte eine Generation auf die andere, es gab unzählige Opfer, beharrlich wurde eine Schlacht nach der anderen geschlagen. Und dieses heldenhafte Volk verteidigt weiterhin standhaft seine heilige Erde. Wir schreiten nach Jerusalem mit Millionen von Opfern (wiederholt diesen Satz acht Mal), welche fest auf der heiligen Erde stehen. . Ich sage euch jetzt, was ich bereits in der Vergangenheit gesagt habe: Wir werden auf der heiligen Erde die arabischen nationalen Bestrebungen verwirklichen. Dieser heilige Verteidigungskrieg wird bis zum Tag des Jüngsten Gerichts geführt. Ein Opfer im Kampf um Jerusalem entspricht 70 anderen Opfern. Der Prophet Allahs wurde gefragt: „Wo sind sie und wer sind sie?“ Und er antwortete: In Jerusalem und in der Umgebung Jerusalems. Und sie werden bis zum Tag des Jüngsten Gerichts einen heiligen Verteidigungskrieg führen.“ Das ist unser Schicksal, das uns Allah bestimmt hat. Mit seiner Gnade werden wir diese Prüfungen bestehen. Wer ist das große Volk? Ihr seid das große Volk. Unser Held ist Faris Uda, der sich mit einem palästinensischen Stein in der Hand einem Tank entgegengestellt hat. ...Das palästinensische Volk verteidigt die heilige Erde und die heiligen Stätten des Christentums und des Islam gegen die Juden, die den Lauf der Geschichte ändern wollen, aber den Lauf der Geschichte kann man nicht ändern. Ein Zionistenkongress kann die historische Gleichung nicht ändern. Wir bleiben standhaft. Meine Brüder, wir haben mit meinem Kollegen und Partner Rabin einen Frieden der Mutigen geschlossen, doch haben diese Extremisten ihn umgebracht. Wir werden jedoch diese Erde des Friedens, diese heilige Erde, diese Erde, auf der wir dem Frieden entgegenschreiten, mit unserem Geist und unserem Blut befreien. Wir werden sie mit unseren Opfern und unserem Farid Uda und all denen, die in seinen Fußstapfen gehen, verteidigen. Deshalb, meine Brüder verteidigen wir nicht uns selbst, sondern, die gesamte arabische Nation. Wir verteidigen die heiligen Stätten auf dieser heiligen Erde. Wir sind für diese Erde da, wir sind für diese Erde da, wir sind für diese Erde da.“



      Aus einer Rede Arafats vor einer palästinensischen Delegation des Bezirks Jerusalem. (Palästinensische Nachrichtenagentur, 3.2.2001):

      Unser Volk im heiligen Jerusalem ist stärker als alle Mauern und wird weiterhin seine heiligen Stätten verteidigen. ... Sie versuchen, um euch herum eine „Berliner Mauer“ zu errichten. Ihr seid jedoch stärker als jede Mauer, stärker als alle Tanks, alle Bomben und alle Flugzeuge. Ihr verteidigt Jerusalem und die heiligen Stätten. Unser Volk ist ein Volk der Standfestigkeit, ein großes Volk, das sich bis zum Tag des Jüngsten Gerichts in einem heiligen Verteidigungskrieg befindet, einem Krieg für die Stadt, der sich die Muslime beim Gebet zuerst zugewandt haben und für die drittheiligste Stadt nach Mekka und Medina, für die Stadt, in die unser Prophet Mohammed seine Nachtreise unternahm und wo sich die Wiege unseres Herrn Jesus befindet. Arafat betont, dass weder Tanks noch Flugzeuge und Raketen dieses Volk, das sich in einem heiligen Verteidigungskrieg befindet, von hier entfernen werden: „Unser Volk schreitet von Sieg zu Sieg und befindet sich in einem heiligen Verteidigungskrieg, der solange dauern wird, bis die palästinensische Fahne auf den Mauern Jerusalems, den Moscheen und den Kirchen der Stadt weht. ...Solange dieses Volk diese Helden hat, wird es siegen.“ „...Ein Opfer des Kampfes um Jerusalem entspricht 70 andern Opfern. Das ist das Geschenk, das uns Allah dafür gemacht hat, dass wir uns bis zum Tag des Jüngsten Gerichts in einem heiligen Verteidigungskrieg befinden. Das große Volk eilt von Sieg zu Sieg, erleidet einen Märtyrertod nach dem andern. Auf einen heiligen Verteidigungskrieg folgt der nächste. Dies wird solange dauern, bis ein Held aus unseren Reihen die palästinensische Fahne auf den Moscheen und den Kirchen Jerusalems hissen wird.



      Rede Arafats vor palästinensischen Delegationen, die ihm gegenüber von Neuem ihre Loyalität bezeugten. (Palästinensische Nachrichtenagentur, 26.1.2002)

      Im Namen Allahs des Gnädigen und des Barmherzigen, meine lieben Brüder, großes Volk. Ich möchte etwas berichtigen. Der Führer des palästinensischen Volkes ist das heldenhafte Opfer Faris Udah. Zusammen mit diesem großen Volk fordere ich alle israelischen Tanks heraus. Aus diesem Volk werden die Kinder hervorgehen, welche die palästinensische Fahne auf den Mauern, Moscheen und Kirchen Jerusalems hissen werden. Möge Allah, der Herr der Welt, mich zu den Märtyrern Jerusalems gehören lassen. Dieses große Volk verteidigt nicht nur die Erde Palästinas, sondern die gesamte arabische Erde. Dieses große Volk steht an vorderster Front, zusammen mit den Helden der arabischen Nation und verteidigt diese arabische Erde, die Erde der heiligen Stätten, Jerusalem, die Stadt, der sich die Muslime beim Gebet zuerst zugewandt haben, die drittwichtigste Stadt im Islam und der Ort, an den der Prophet seine nächtliche Reise unternahm..“



      Rede Arafats in Ramallah vor Kulturschaffenden, Schriftstellern und Journalisten, die ihm gegenüber ihre Unterstützung zum Ausdruck brachten (Radio „Stimme Palästinas“ - 21.01.2002)

      Dieses gesegnete Publikum vertritt ein großes Volk. ... Unsere Menschen befinden sich bis zum Tag des Jüngsten Gerichts in einem heiligen Verteidigungskrieg. Ein Opfer im Kampf um Jerusalem entspricht 70 anderen Opfern. Das ist die Gnade, die Allah den Opfern im Kampf um Jerusalem erwiesen hat. Als man mich beim Verlassen von Beirut fragte, wohin mein Weg führt, antwortete ich: Nach Palästina. Wenn man mich heute fragt, wohin mein Weg nach dieser Belagerung führt, antworte ich: Nach Jerusalem, der heiligen Stadt. Mit Allahs Hilfe werdet ihr mich dort sehen. Unser palästinensisches Volk kennt den Begriff „Rückzug“ nicht. Es kennt nur den Vormarsch. Mit Allahs Hilfe wird eines unserer Kinder die palästinensische Fahne auf den Mauern Jerusalems, unseren Moscheen und den Kirchen der Stadt hissen. Das ist der Weg, der uns bevorsteht und das ist der Dschihad, den wir führen. Wir sind ein großes Volk, das diese heiligen Stätten und die Erde des Friedens verteidigt, die heilige Erde, die in der ganzen Welt als „Terra Santa“ bekannt ist. Wir werden uns nie zurückziehen. Wir haben unsere Hand zu einem Frieden der Mutigen ausgestreckt. Mein verstorbener Partner, Jitzchak Rabin, hat sein Leben für diesen Frieden geopfert. Und jetzt erhebt diese extremistische Politik in Israel ihre Stimme und tötet alle, die diesen Frieden der Mutigen schaffen wollen. ... Wir werden das all denen zum Trotz tun, die es nicht wollen und wem es nicht gefällt, soll das Wasser des Meeres in Gaza trinken. Es wird ein palästinensischer Staat mit der heiligen Hauptstadt Jerusalem entstehen. Ich werde dies noch zu meinen Lebzeiten oder nach meinem Märtyrertod erleben. Ich bete zu Allah, dass er mir diesen Märtyrertod als Kämpfer im heiligen Verteidigungskrieg um Jerusalem gönne. Das ist nicht das erste und auch nicht das letzte Mal, dass israelische Tanks uns umzingeln. Das letzte Mal war in Beirut und jetzt sind wir hier. Kein Wind wird den Berg von der Stelle bewegen.



      Rede Arafats in Ramallah vor Hunderten von Menschen aus Jerusalem, die den Präsidentensitz in Ramallah aufsuchten, um Arafat von Neuem ihre Loyalität zu bezeugen und ihm ihre Wünsche zum Opferfest zu übermitteln. (Nachrichtenagentur Wafa, 18.12.2001):

      „...Die Standfestigkeit, die Standfestigkeit, die Beharrlichkeit, die Beharrlichkeit. Wir sagen der Welt, dass niemand uns von dieser heiligen Erde entfernen, uns von hier vertreiben kann, da wir ein großes Volk, ein großes Volk sind. Wir befinden uns jetzt in einer historischen Phase und ihr verteidigt in erster Linie die Stadt, der sich die Muslime beim Gebet zuerst zugewandt haben, die drittheiligste Stadt nach Mekka und Medina, die Stadt, in die der Prophet Mohammed seine Nachtreise unternahm und wo sich die Wiege unseres seligen Herrn Jesus befindet. Eure Standfestigkeit ist nicht nur für die Palästinenser und nicht nur für arabische Nation von Bedeutung, sondern auch für die Christen und die Muslime in der Welt. ...Ihr seid es, die sich in der Schlacht um Jerusalem in vorderster Front befinden. Glücklich seid ihr, die ihr in dieser Region und in dieser Stadt lebt, der sich die Muslime beim Gebet zuerst zugewandt haben, die drittheiligste Stadt nach Mekka und Medina, die Stadt, in die der Prophet Mohammed seine Nachtreise unternahm und wo sich die Wiege unseres seligen Herrn Jesus befindet. Ihr vertritt diejenigen, die mit Willensstärke, zielgerichtet und von den allerbesten Bestrebungen angetrieben den heiligen Verteidigungskrieg führen. ...Ihr befindet euch also im heiligen Verteidigungskrieg. Ich befehle Euch, am heiligen Verteidigungskrieg teilzunehmen. Doch vor allem gilt der Befehl mir. Ich rufe Euch zur Teilnahme auf, aber der Ruf gilt vor allem mir. Ich wende mich an euch, doch wende ich mich vor allem an mich selbst. Wir stellen uns diesem Kampf. Wir stellen uns diesem Kampf. Der Wind wird den Berg nicht von der Stelle bewegen. . Mit Allahs Hilfe wende ich mich wieder an euch. Niemand kann 104 Jahre nach dem Ersten Zionistenkongress in Basel über dieses große Volk herrschen. Auf diesem Kongress wurde gesagt, dass es sich bei unserem Land um „ein Land ohne Volk“ handle, das für ein „Volk ohne Land“ bestimmt sei. Als Golda Meir damals gefragt wurde, sagte sie, dass die Palästinenser nicht existierten. Das Opfer Mahmud Aldara spricht jetzt zu Euch aus dem Paradies, so wie es unsere andern Opfer tun, die uns sagen, dass wir ein großes Volk sind und uns in einem heiligen Verteidigungskrieg befinden. ... Diese kleine Geliebte gehört zu unseren ersten Soldaten. Wir müssen uns mit einem Plan zur Judaisierung Jerusalems auseinandersetzen. Solange ihr jedoch Vorkämpfer in diesem Verteidigungskrieg um die heilige Erde seid, kann niemand diese Erde und eure Willenskraft treffen. Wer seinen Willen mit Allahs Hilfe durchsetzen wird, ist dieses große Volk, dieses große Volk. Einer unserer Helden, eine unserer Blüten, wird die palästinensische Fahne auf den Mauern Jerusalem, seinen Moscheen und Kirchen hissen, ob sie das wollen oder nicht. Und wem das nicht gefällt, soll vom Wasser des Toten Meeres trinken. Wir stehen zusammen, Schulter an Schulter, der Junge, das Mädchen, der Mann, die Frau, Jung und Alt, wir geben alle unser Leben für diese Stätten, die dem Islam und dem Christentum heilig sind. Wir werden sie verteidigen und ihren Status festigen, denn das ist unser Schicksal. Wir befinden uns bis zum Tag des Jüngsten Gerichts in einem heiligen Verteidigungskrieg. Jedes Opfer in diesem Krieg entspricht 70 andern Opfer, da wir uns auf der heiligen Erde befinden. Es ist kein Zufall, dass nach 104 Jahren und angesichts aller dieser Machenschaften und des Blutes, das geflossen ist, unser Volk weiterhin aufrecht geht. Mit Allahs Hilfe wird die Fahne unserer Revolution in Jerusalem von einer unserer Blüten, einem unserer Helden, auf den Mauern Jerusalems, seinen Moscheen und seinen Kirchen gehisst. Wir sind standfest und beharrlich. Wir sagen der Welt, dass uns niemand von dieser heiligen Erde entfernen, uns niemand von hier vertreiben kann, da wir ein großes Volk sind.
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 00:16:43
      Beitrag Nr. 58 ()
      Es ist schwer zu verlinken, weil Du keinen Link hast, stimmts? Du bekommst die Sachen irgendwie angeliefert, per Email vielleicht?
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 00:37:48
      Beitrag Nr. 59 ()
      @menacher: "per email angeliefert" direkt für dich - zum Durchlesen und Nachdenken -



      "Solidarität mit Palästina" - so nicht!
      Zum Antisemitismus in der deutschen Linken
      Ziel dieses Textes ist es ausdrücklich nicht, eine eigene Position zum Nahost-Konflikt zu formulieren, sondern eine Kritik an dem Umgang der hiesigen Linken mit dem Konflikt. Unser Thema sind Antizionismus und Antisemitismus in der aktuellen Palästina-Solidarität.

      Eine Kritik am Antisemitismus löst in der deutschen Linken meist ähnlich heftige Reaktionen aus, wie die Kritik an Rassismus in der bürgerlichen Öffentlichkeit. So wie in unzähligen Talkshows zu hören ist, es habe ja nichts mit "Fremdenfeindlichkeit" zu tun, "einmal offen darüber zu sprechen, wie viele Ausländer dieses Land verträgt", so lautet die reflexhafte Antwort auf die Kritik antisemitischer Denkweisen in bestimmten Positionen zum Nahost-Konflikt meist, mensch "müsse ja wohl noch Israel kritisieren dürfen" und das habe "nichts mit Antisemitismus zu tun".

      So wird der Vorwurf konstruiert, "jede Kritik an Israel sei antisemitisch" [1]. Das klingt dann so absurd, dass auf die eigentliche Kritik gar nicht mehr eingegangen werden muss - ein geradezu idealer Abwehrmechanismus. Seit 1945 versteckt sich der Antisemitismus in Deutschland hinter der Behauptung, "man dürfe ja nichts mehr gegen Juden sagen". Diese Strategie, real überhaupt nicht existierende "Denkverbote" herbeizureden und diese angeblichen Tabus dann mutig zu brechen, wird auch unter Linken immer beliebter. Nicht nur auf Indymedia wehren sich inzwischen Linke dagegen, dass sie Israel "nicht kritisieren dürfen", nur weil sie Deutsche seien - ein Ausdruck deutschen Opferwahns?

      Die jüngsten Debatten zeigen vor allem, dass es hierzulande immer noch an einer Auseinandersetzung damit fehlt, was Antisemitismus ist [2]. Der Begriff Antisemitismus ist eng mit dem Holocaust verknüpft, lässt sich aber nicht darauf reduzieren. Es gab Antisemitismus lange vor Auschwitz, es gab ihn danach und gibt ihn heute - in unterschiedlicher Form und Intensität. Antisemitismus ist - stark verkürzt - die Verbreitung von Vorurteilen gegen Jüdinnen und Juden. Gerade der mit den kapitalistischen Nationalstaaten entstandene moderne Antisemitismus ist mehr als eine spezifische, antijüdische Form des Rassismus. Thomas Haury schreibt dazu: "Rassismus projiziert auf die als "die andere Rasse" [bzw. "Kultur"] - Definierten eine idealisierte Natur, triebhafte Sexualität und starke Körper, dazu Faulheit, Leistungsunfähigkeit und -unwilligkeit, eine niedrigere Intelligenz und ungehemmte Emotionalität, schliesslich Irrationalität und Kriminalität. [...] "Der Jude" dagegen symbolisiert die andere Seite. Er steht für Kapital, abstrakte Herrschaft und künstliche Zivilisation; ihm werden eine hohe, aber verschlagene Intelligenz, sagenhafte Macht und kalte Berechnung zugeschrieben." [3] Der Antisemitismus birgt damit noch über den Rassismus hinaus Potential für eine in sich geschlossene Weltanschauung, in der eine bestimmte Gruppe - "die Juden" - für sämtliche verunsichernden Aspekte des modernen Lebens verantwortlich gemacht wird.

      Nach 1945 entwickelte sich der "sekundäre Antisemitismus" - nicht trotz, sondern wegen Auschwitz. Jeder Jude und jede Jüdin bedeutet Erinnerung an die deutsche Untat und Anklage zugleich und steht dem ersehnten "Schlussstrich" im Wege. Eine spezifisch linke Form dieses sekundären Antisemitismus, der sich stets gegen Israel als "kollektiven Juden" richtete, drückt sich im Antizionismus aus.

      Die Struktur der aktuellen Palästina-Solidarität ist in diesem Antizionismus angelegt, auch wenn die Äußerungen in Deutschland sehr viel zurückhaltender geworden sind. In den 70er-Jahren wurde noch sehr deutlich auf Israels Charakter als "Judenstaat" Bezug genommen. Heute ist meist scheinbar neutral von "Israelis" die Rede. Doch Israel ist nach wie vor - sowohl nach seinem Selbstverständnis wie auch in der Fremdwahrnehmung - ein jüdischer Staat. Das heißt keineswegs, dass jede antiisraelische Äußerung automatisch antisemitisch ist. Aber gerade aufgrund des tradierten und gerade in Deutschland völlig "normalen" Antisemitismus sollte für Sensibilität sorgen: Nicht um die Frage, ob Kritik an Israel erlaubt ist, geht es, sondern darum, wie sie artikuliert wird und mit welchem Ziel sie legitim ist.

      Antizionismus und Pali-Solidarität
      Unter Antizionismus verstehen wir im Folgenden nicht jegliche [historische] Kritik am Projekt des Zionismus, sondern eine bestimmte Strömung der Linken, in der das Wort "zionistisch" als Synonym für "jüdisch" fungiert und anstatt von Juden von "Zionisten" die Rede ist. Der Begriff Antizionismus wurde zunächst in der Sowjetunion verwendet, um eine Verbindung des tradierten Antisemitismus mit der marxistisch-leninistischen Ideologie zu erreichen. Auch in der westeuropäischen antiimperialistischen Linken galt "der Zionismus" als Quelle des Imperialismus. Die Haltung vieler Linker zum Nahostkonflikt ist noch heute von diesem Denken geprägt [3].

      Neben der Wiederbelebung traditioneller antisemitischer Klischees, wie dem der Juden als "Kindesmörder" lebt der Antizionismus vor allem von der Gleichsetzung der israelischen Politik mit der nationalsozialistischen Judenvernichtung. In den 70er Jahren war es unter deutschen Linken gang und gäbe, sich mit dem "Befreiungskampf der Palästinenser" zu identifizieren und zu behaupten, "die Juden" würden "den PalästinenserInnen genau das antun, was die Nazis ihnen angetan" hätten. Die Logik, mit der Fischer und Scharping 1999 die Bomben auf Belgrad begründeten, hatte hier ihre Geburtsstunde. Damals hieß es, "gerade wir Deutschen" hätten eine besondere Verantwortung für "das Schicksal der PalästinenserInnen". Die Rede vom "faschistischen Israel" und von der "Endlösung der Palästinenserfrage" war weit verbreitet und keineswegs zufällig: Sie entsprang den Drang, die eigenen Schuldgefühle loswerden und endlich wieder zu "den Guten" gehören zu wollen. Viele AntizionistInnen sahen und sehen sich selbst in der Tradition antifaschistischer WiderstandskämpferInnen. Dieter Kunzelmann schrieb zu jener Zeit: "Wenn wir endlich gelernt haben, die faschistische Ideologie ›Zionismus‹ zu begreifen, werden wir nicht mehr zögern, unseren simplen Philosemitismus zu ersetzen durch eindeutige Solidarität mit AL FATAH, die im Nahen Osten den Kampf gegen das Dritte Reich von Gestern und Heute und seine Folgen aufgenommen hat". [4]

      Aus diesem Selbstverständnis heraus kam es zu fatalen Aktionen. Erinnert sei an die Beteiligung der Revolutionären Zellen (RZ) an einer Flugzeugentführung 1976 nach Entebbe, bei der jüdische von nichtjüdischen Passagieren selektiert wurden. [5] Ein Jahr später verwiesen die RZ auf die angebliche Rolle des Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Westberlins, Heinz Galinski, "für die Verbrechen des Zionismus" [6]. Schon Jahre zuvor, am 9. November [!] 1969 hatte die Spontigruppe "Tupamaros Westberlin" einen Brandanschlag auf das jüdische Gemeindezentrum in Westberlin verübt [7].

      Bereits in den 70er Jahren wurde jeglicher Zusammenhang von Antizionismus und Antisemitismus heftigst bestritten. Doch auch wenn die AntizionistInnen sich nicht bewusst antisemitisch äußern zeigen allein schon die oben genannten Aktionen, die scheinbar selbstverständliche Verbindung jüdischer Deutscher mit der israelischen Politik, das der Hintergrund des Antizionismus allzu häufig ein antisemitischer ist. Antizionismus wendet sich häufig eben nicht gegen die konkrete Politik einer israelischen Regierung, sondern unter dem Deckmantel des "Zionismus" gegen die Existenz des jüdischen Staates an sich. In den 70er Jahren wurde dies noch deutlicher ausgesprochen: Häufig wurde Israel in Anführungszeichen gesetzt [wie die DDR bei Springer] und zur "Lösung des Konflikts" die "Zerschlagung Israels" gefordert.

      Auch wenn sich heute kaum noch deutsche Linke mit dem "palästinensischen Befreiungskampf" identifizieren und sich selbst als AntizionistInnen bezeichnen, erleben viele antizionistische Denkweisen seit dem Beginn der sogenannten al-Aqsa-Intifada im Herbst 2000 eine geradezu erschreckende Renaissance. Wie in den 70er Jahren verfolgt die deutsche Linke den Nahostkonflikt mit einem Interesse, wie sonst keinen vergleichbaren Konflikt - für die internationale Öffentlichkeit gilt dies mit der Ausnahme Ex-Jugoslawiens. Das Interesse gilt weniger der Situation und den Anliegen der PalästinenserInnen als vielmehr einer Kritik an Israel. Die Lebensbedingungen von PalästinenserInnen in den arabischen Staaten werden dagegen fast nie erwähnt [8].

      Auf die Fresse für "Solidarität mit Israel"
      Seit der erneuten Eskalation des Nahostkonfliktes artikulieren sich auch in der hiesigen Linken immer offener antisemitische Denkweisen - bis hin zur offenen Gewalt. Einigen Linken scheint es legitim zu sein, andere Linke, die - aus welchen Gründen und in welchem Ausmaß auch immer - für Israel Partei ergreifen, als "Zionistenschweine" zu beschimpfen und sie auch körperlich anzugreifen. Inzwischen gab es in mehreren deutschen Städten Übergriffe auf Personen oder Gruppen, die Parolen wie "Solidarität mit Israel" oder "Lang lebe Israel" unterstützen. Trauriger Höhepunkt ist der bewaffnete Überfall auf eine proisraelische Veranstaltung in Berlin am 10. April 2002 [9]. Bei aller Eindeutigkeit dieser Tat gibt es in der hiesigen Linken eine Tendenz, den Konflikt als einen Clash zweier gleich durchgeknallter Gruppen - "Antiimps" und "Antideutschen" - zu sehen, in dem es eigentlich um nichts geht - ähnlich wie bürgerliche Medien von "Extremisten von links uns rechts" schwafeln, wenn sich Antifas mal wieder einer NPD-Demo in den Weg stellen. Die Gewalt wird beiden Seiten zugeschrieben, die jeweiligen politischen Positionen und Argumente spielen dabei keine Rolle mehr.

      Was die Angegriffenen mit der Parole "Solidarität mit Israel" meinen, scheint keinerlei Diskussion wert zu sein, sondern als Eintreten für "einen imperialistischen Staat" interpretiert sowie eine pauschale Identifikation mit jeglichem Handeln Sharons und/oder des israelischen Militärs unterstellt. Keine Chance für den Gedanken, dass die Existenz Israels eine direkte Konsequenz der Vernichtung des europäischen Judentums durch die Deutschen ist und dass die Verteidigung der eines stabilen und wehrhaften jüdischen Staates als Zufluchtsstätte vor dem auch heutzutage weltweit grassierenden Antisemitismus ein zentraler Bezugspunkt linker Politik nach Auschwitz sein sollte. In diesem Sinne bedeutet "Solidarität mit Israel" in der Tat etwas ganz anderes, als eine unbedingte Übereinstimmung mit jeglichen Aktionen der jeweiligen israelischen Regierung oder der israelischen Armee. "Uneingeschränkte Solidarität" - komme sie nun von Schröder oder von der Bahamas - ist immer eine sehr zweifelhafte Angelegenheit.

      Angesichts solcher (meist wohl recht folgenloser) Solidaritätsbekundungen völlig auszurasten, Leute zu beschimpfen, sie tätlich anzugreifen oder sogar zusammenzuschlagen, verweist auf tiefsitzende Ressentiments. Wenn jegliche Solidarisierung mit Israel solchen Hass auslöst, kann mit der Kritik nur Israel als Ganzes gemeint sein. Dieser Antisemitismus zeigt sich auch in der Idee eines Boykotts israelischer Produkte. Als Begründung dient die Politik Sharons, ein Schelm, wer dabei an die Judenboykotte der Nazis denkt. Doch warum liegt die Idee so nahe? Wer käme etwa auf die Idee, wegen der Politik Schröders [deutsche Waffenexporte und Kriegseinsätze, Deutschlands Rolle in EU, NATO etc., staatlich geduldete "national befreite Zonen"] einen Boykott deutscher Waren zu fordern? [10] Spätestens vor dem Hintergrund solcher Kampagnen ist die Behauptung, "man dürfe ja nichts gegen Israel sagen", nicht nur ad absurdum geführt, sondern auch faktisch widerlegt.

      Die Palästina-Demo am 13. April 2002
      Das aktuellste und erschreckendste Beispiel für Antisemitismus in der Linken ist die vom "Solidaritätsbündnis für Palästina" organisierte Palästina-Solidaritäts-Demo am 13.04.2002. In diesem sehr heterogenen Bündnis sind neben der "Vereinigten Palästinensischen Gemeinde" Berlins weitere palästinensische, iranische und deutsche Gruppen vertreten, vom "Arbeitskreis Nahost" und der "Friedensinitiative Wilmersdorf" über das "Gegeninformationsbüro" [GIB], die Gruppen "Libertad!" und "Mücadele" bis hin zu "Linksruck".

      Die Demo-Motti variieren zwischen "Solidarität mit Palästina", "Freiheit für Palästina" und "Palästina muss leben!" [11] Der Bezugspunkt ist stets "Palästina", nicht die Menschen, die dort leben. Aber was ist damit gemeint? Ein "Volk"? Ein Staat? In welchen Grenzen? Dies bleibt unbestimmt.

      Ein Aufruf vom Solibündnis steht unter der Überschrift "Schluss mit der Besatzung!" [12]. Doch es gibt keinen expliziten Hinweis darauf, dass damit die israelische Besetzung des Gazastreifens und der Westbank 1967 gemeint ist. Statt dessen wird immer wieder auf ein "Palästina" Bezug genommen, welches das gesamte Staatsgebiet Israels mit einschließt. So heißt es in dem Aufruf, die PLO habe in den Osloer Verträgen "auf 78% des palästinensischen Gebietes" verzichtet. Mit anderen Worten: Es ist reine Großzügigkeit der PLO, wenn sie nur die 1967 besetzten Gebiete beansprucht. Schon die bloße Existenz des Staates Israels ist für die unterzeichnenden Gruppen also ein Kompromiss. In einem weiteren Aufruf des Bündnisses heißt es explizit: "1948 besetzten die Israelis ca. 78% Palästinas" [13]. Indem sowohl im Kontext von 1948 als auch von 1967 vom "geraubten Territorium" geredet wird, wird der Begriff der "Besatzung" bewusst unklar gehalten. An keiner Stelle wird deutlich gemacht, dass sich die Forderungen nur auf das "Palästina" in den Grenzen von 1967 beziehen. Das Existenzrecht Israels wird in dem Aufruf an keiner Stelle unmissverständlich bejaht, was angesichts der Argumentation nicht unbedingt als selbstverständlich vorausgesetzt werden kann.

      Schuld ist Israel
      Für das Scheitern des Osloer Friedensprozesses macht das Solibündnis ausschließlich Israel verantwortlich. In der Kritik einer angeblich "kolonialistischen und rassistischen Politik [...] in den nunmehr 54 Jahren seit seiner Staatsgründung" [12] verschwindet jegliche Unterscheidung zwischen verschiedenen Regierungen, politischen Strategien, Verhandlungs- oder Kriegsphasen in der israelischen Politik. Mit anderen Worten: Das Problem ist schlichtweg Israel. Deshalb findet sich in dem Aufruf auch kein Wort über die Ablehnung sämtlicher Friedenspläne durch Arafat, über seine Unterstützung für antisemitische Selbstmordattentate [14], die offen antisemitische Propaganda der palästinensischen Autonomiebehörde [15], über die Stärke derjenigen palästinensischen Gruppen, die offen zur Vernichtung Israels aufrufen und ihrer Absicht so oft es geht durch Mordanschläge auf israelische ZivilistInnen praktisch Nachdruck verleihen. In einem Redebeitrag des Solibündnisses zur jüngsten israelischen Militäroffensive [16] setzt sich diese einseitige Sichtweise fort: Mit keinem Wort wird darauf eingegangen, dass die Autonomieregierung sich beständig weigert, gegen palästinensische Terroristen und ihre Strukturen vorzugehen und sie statt dessen deckt und mitfinanziert. "Tausende von Zivilisten" würden "grundlos [sic!] verhaftet" und Hunderte "schuldloser Zivilisten" ermordet. Kein Wort von der Verhaftung lang gesuchter Terroristen, kein Wort von Schusswechseln mit nicht-uniformierten palästinensischen Kämpfern. Um es noch einmal zu betonen: Es geht nicht darum, Kritik am israelischen Vorgehen an sich zu delegitimieren. Unsere Kritik richtet sich aber klar gegen eine Darstellung, nach der das einzige Ziel Israels die Verhaftung und Ermordung möglichst vieler Unschuldiger sei. Dass dabei nicht selten uralte antisemitische Stereotype aufgewärmt werden, zeigt die Behauptung, während der jüngsten Militäroffensive würden "Moscheen und Kirchen geschändet" [1].

      Die Forderungen der Solibewegung
      Mit seinen Forderungen strebt das Solibündnis - entgegen dem Presseecho nach dem 13.4. - keineswegs eine friedliche Lösung des Nahostkonfliktes an. Ausgerechnet die deutsche Bundesregierung wird aufgefordert, "Druck auf die israelische Regierung auszuüben". Spätestens seit Schröders Äußerungen über einen Bundeswehreinsatz im Nahen Osten ist klar, was damit gemeint sein kann. Peinlich für Gruppen wie das Gegeninformationsbüro [GIB], dass im Protest gegen den Kosovokrieg entstand. Auch der PDS-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Gehrke, der noch vor Kurzem mit der Parole "Krieg löst keine Probleme" gegen den Krieg in Afghanistan mobilisierte, befürwortet nun in einem Redebeitrag einen Militäreinsatz im Nahen Osten - mit deutscher Beteiligung! Mit der Forderung, die "Waffenlieferungen an Israel sofort einzustellen" rennt das Solibündnis ebenfalls offene Türen ein. Wie jüngst bekannt wurde, gibt es seit einigen Wochen einen de-facto-Stop für militärische Exporte nach Israel. Dennoch wird in einem Redebeitrag behauptet, die BRD betreibe in der EU "die Linie der bedingungslosen Unterstützung Israels" [16].

      Eine weitere Forderung ist die "Auflösung der Siedlungen". Gemeint sind wahrscheinlich die jüdischen Siedlungen in den 1967 besetzten Gebieten - gesagt wird dies nicht. In dieser Formulierung - ohne jegliche Einschränkung - bedeutet dies im Klartext die Forderung nach einer judenfreien Westbank - eine Forderung, die noch nicht einmal die PLO in den Verhandlungen vertreten hat.

      Eine zentrale Forderung ist die "Anerkennung des Rückkehrrechts der palästinensischen Flüchtlinge". Zum Hintergrund: 1948 sind mehrere hunderttausend PalästinenserInnen aus Israel geflüchtet. Ebenfalls Hunderttausende Jüdinnen und Juden flüchteten aus den arabischen Staaten nach Israel. In einem Aufruf [13] heißt es: "1948 wurden Hunderttausende von Palästinensern aus ihrer Heimat vertrieben", die Israelis hätten "systematisch ethnische Säuberung" betrieben. Doch schon ein paar Sätze später heißt es: "Seit über 50 Jahren leben ca. 4 Millionen Palästinenser als Flüchtlinge in der Diaspora". Nicht umsonst ist in dem Redebeitrag vom "Rückkehrrecht der Vertriebenen" [16] die Rede. Denn die wundersame Vermehrung von ein paar Hunderttausend auf "Millionen vertriebener Palästinenser" ist nur über die Vererbung des Flüchtlingsstatus von Generation zu Generation möglich, wie sie auch die deutschen "Heimatvertriebenen" propagieren.

      Das Flüchtlingsproblem war immer wieder Thema in den Friedensverhandlungen nach Oslo. Die platte Formulierung des Aufrufs fällt jedoch weit hinter den Verhandlungsstand zurück. Hier wird - wiederum ohne Einschränkungen - auf dem Recht für über fünf Millionen PalästinenserInnen bestanden, in das israelische Kernland "zurückzukehren". Bei einer Zahl von knapp fünf Millionen jüdischen (und gut einer Million moslemischer und christlicher) Israelis wäre diese "Rückkehr" gleichbedeutend mit dem Ende Israels als jüdischem Staat. Die undifferenzierte Forderung nach einem "Rückkehrrechts" ist vor diesem Hintergrund kein Vorschlag zur Lösung des Flüchtlingsproblems im Nahen Osten zu sehen sondern ein politischer Kampfbegriff, der in letzter Konsequenz darauf zielt, die Existenz Israels als jüdischem Staat zu beenden. Das geringe Interesse an der Situation der Flüchtlinge zeigt die mangelnde Kritik an der Politik der arabischen Staaten und der palästinensischen Autonomiebehörde.

      Pauschal ist auch die Forderung nach einer "Freilassung der politischen Gefangenen". Es wird also auch die Freilassung von Verantwortlichen für Selbstmordattentate auf israelische ZivilistInnen gefordert. Bei der Forderung nach einem "Ende der Liquidierungen" wird allerdings unterschieden. Explizit soll "gezielte Ermordung palästinensischer Aktivisten" beendet werden [12]. Von der Ermordung israelischer ZivilistInnen ist keine Rede - sie wird weiterhin als legitimer Teil des politischen Kampfes begriffen. Im Redebeitrag heißt es lapidar: "Es ist eine Lüge, dass die Palästinenser Terroristen seien" [16].

      Ein antisemitischer Aufmarsch
      Einer der beliebtesten Sprechchöre am 13.4., wie schon auf den Pali-Solidemos zuvor, lautete: "Stoppt den Krieg - Intifada bis zum Sieg!" - mit anderen Worten: Israel soll seine Armee zurückziehen, aber die Attentate sollen weitergehen! Deutlicher kann mensch nicht zum Ausdruck bringen, worum es geht: Um den Kampf gegen Israel!

      Auf der Demo wimmelte es von Palästinaflaggen. Sie waren das verbindende Element zwischen palästinensischen Familien, Islamisten, Antiimperialisten, deutschen "Friedensfreunden" und auch einigen anwesenden Neonazis. Der gemeinsame Bezugspunkt der meisten DemonstrantInnen war "das palästinensische Volk". Die Forderung nach einem Selbstbestimmungsrecht für ein Volk und nicht für einzelne Menschen ist gefährlich nah sowohl an den NGOs des rotgrünen Milieus (z.B. der "Gesellschaft für bedrohte Völker"), als auch an der deutschen Außenpolitik, die stets danach strebte, Europa in kleine "ethnisch homogene" Häppchen zu zerteilen, die nicht in der Lage sind, sich deutschen Interessen in den Weg zu stellen.

      Nicht nur in einzelnen Blöcken, sondern in der gesamten Demo fanden sich Symbole der antisemitischen Organisationen Hisbollah, Hamas, Palästinensischer Islamischer Djihad und der Al-Aqsa-Brigaden. Mit Fotos, Sprengstoffattrappen und unzähligen Märtyrer-Stirnbändern wurden die "Märtyrer des palästinensischen Volkes" gefeiert und somit der heilige Krieg gegen die Juden bejubelt. Wiederholt wurden Israelflaggen verbrannt - eine eindeutige Symbolik. Zwar versuchten OrdnerInnen immer wieder, die schlimmsten Auswüchse des antisemitischen Wahns zu unterbinden, dennoch kam es - gerade in Sichtweite der proisraelischen Gegenkundgebung - des öfteren zu Hitlergrüßen, Rufen wie "Judenschweine" und Versuchen, die Gegenkundgebung trotz massiver Bullenpräsenz anzugreifen [17]. Sprechchöre wie "Sharon ist ein Mörder und Faschist!" oder "Israel Kindermörder - Israel Frauenmörder!" waren ebenfalls auf der gesamten Demo zu hören.

      Schon auf den vorangegangenen Palästina-Solidemos konnten VertreterInnen des "heiligen Djihad" gegen die Juden ungestört ihre antisemitische Hetze propagieren. Seit der Demo am 16.03.02 hat es weder von einzelnen beteiligten Gruppen noch vom Solibündnis insgesamt eine öffentliche Abgrenzung von offen antisemitisch agierenden Gruppen wie der Hamas oder der angeblich linken PFLP (die bis heute den Oslo-Friedensprozess und jegliche Anerkennung oder Verhandlung mit dem Staat Israel ablehnt) gegeben. Auch wenn es zaghafte Versuche gab, auf die Formulierung der Parolen und Transparente einzuwirken, wurden die offenen Antisemiten letztlich überall auf der Demo geduldet - dies gilt auch für einen Block deutscher Linker am Ende der Demo.

      Ein neuer Holocaust?
      Die Gleichsetzung der israelischen Politik mit dem Nationalsozialismus ist gerade in Deutschland nichts neues [s.o.]. Neu ist allerdings, dass diese Sichtweise die nicht nur von deutschen Linken vertreten wird, sondern auch von CDU-Mitgliedern. In Anschluss an Norbert Blüm rief das "Bündnis Solidarität mit Palästina in Düsseldorf" zu einer Demonstration "Stoppt den Vernichtungskrieg gegen Palästina" auf [18]. Der Begriff "Vernichtungskrieg", der bisher das Vorgehen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg beschrieb, wurde nicht etwa unbewusst gewählt. Im Aufruf heißt es, die Medienberichte "erlauben keine andere Beschreibung". Auch in Berlin wurden am 13.4. zahlreiche Transparente gezeigt, die von einem "Vernichtungskrieg", einem "Völkermord" oder gar einem "Holocaust" in Palästina sprachen. In diversen Flugblättern wird diese Position ausgebreitet. Die Föderation der Arbeitsmigrant/innen in Deutschland [AGIF] spricht von der "Auslöschung des palästinensischen Volkes". In gänzlich unverhülltem Antisemitismus heißt es weiter: "Der israelische Zionismus badet regelrecht mit dem Blut des palästinensischen Volkes" [19]. In einem Aufruf vom Solibündnis wird Israel vorgeworfen, sich "wie eine Kolonialmacht des 19. Jahrhunderts" zu gebärden. Als sei dies noch nicht schlimm genug, heißt es weiter, der "Drang nach Lebensraum im Osten" sei "israelischer Alltag" [13]. Der an sich richtige Hinweis, dass der Holocaust nicht zur Rechtfertigung anderer Verbrechen dienen darf, wird hier durch die Gleichsetzung der israelischen Politik mit dem Holocaust auf infame Weise pervertiert. Die antiimperialistische Koordination Wien [AIK] spricht schlicht von einem "Vernichtungsfeldzug" gegen die PalästinenserInnen: "Israel benutzt den Völkermord an den Juden durch den deutschen Faschismus, um die systematische Vertreibung, Unterwerfung und Vernichtung [sic!] der Palästinenser als Nation zu rechtfertigen", schreibt die [1].

      Antisemitismus ist für die AIK vorrangig eine "Rechtfertigung des Kolonialprojektes Israel", die zionistische Bewegung wird gar eine Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten unterstellt! Der Kampf gegen das zionistische Israel wird so zum antifaschistischen Widerstand: "Die palästinensische Intifada ist nichts anderes als der moderne Nachfolger des antifaschistischen Widerstands der osteuropäischen Völker" - die Konsequenz der AIK lautet: "Alle demokratischen und antifaschistischen Kräfte müssen die israelische Okkupation genauso verurteilen und bekämpfen, wie sie dem deutschen Faschismus entgegentraten" [1].

      Mit dieser Argumentation werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Wenn die Israelis die neuen Nazis sind, ist erstens jede Form des Widerstandes legitim - auch das hinterhältigste Attentat. Ausdrücklich fordert die AGIF zur Solidarität mit dem palästinensischen Volk "in allen Bereichen" auf [19]. Zweitens kann, wenn die Juden sich jetzt selber wie die Nazis benehmen, der Holocaust ja so schlimm nicht gewesen sein - Walser, Möllemann und alle anderen anständigen Deutschen können endlich wieder in Ruhe fernsehen.

      Wie weiter?
      Noch einmal: Mit diesem Text wollen wir keine Bewertung des Nahostkonfliktes vornehmen - es geht uns nicht darum, einer Seite die alleinige Verantwortung für den Konflikt zuzuschreiben. Grundsätzlich finden wir es auch mehr als fraglich, ob ausgerechnet Deutsche sich an der vermeintlichen Lösung dieses Konflikts aktiv beteiligen sollten. Absolute Zurückhaltung ist jedoch angesagt bei der Kritik Israels - jedenfalls solange, wie sie sich immer wieder mit dem permanenten Wunsch nach Entsorgung der eigenen NS-Vergangenheit, mit romantisierenden Vorstellungen vom "palästinensischen Volk" und mit allzu häufig als Antizionismus getarnten antisemitischen Ressentiments vermischt und argumentativ davon bestimmt wird.

      Fest steht für uns ferner: Eine Identifizierung oder auch nur Solidarisierung mit dem derzeitigen "palästinensischen Befreiungskampf" ist aus linker Perspektive untragbar! Bei allem Verständnis für Widerstand gegen die miserablen Lebensbedingungen im Gazastreifen und der Westbank ist sogenannte al-Aqsa-Intifada mitnichten ein sozialrevolutionäres Projekt. Ihre Hauptakteure stellen vielmehr eine antisemitische Guerilla dar, deren Ziel es ist, den Feind zu vernichten, d.h. die Existenz Israels zu beenden und zu diesem Zweck so viele Juden wie möglich zu ermorden. Nicht nur deshalb sollte es linke Palästina-Freunde stutzig machen, wenn die NPD heutzutage in "Pali-Tüchern" durch die Straßen läuft und "Lang lebe Palästina" skandiert.

      In der palästinensischen Gesellschaft gibt es derzeit keine nennenswerten politischen Kräfte, die eine abstrakte positive Bezugnahme, wie sie in der Parole "Solidarität mit Palästina" zum Ausdruck kommt, rechtfertigen. Die Positionen, die für einen Dialog und für ein Zusammenleben mit dem jüdischen Staat Israel und für die Verbesserung der Lebensverhältnisse in den palästinensischen Autonomiegebieten eintreten, sind in der palästinensischen Gesellschaft derzeit bestenfalls marginalisiert. Zur Legitimation ihrer Position beziehen sich Palästina-FreundInnen derzeit stark auf die israelische Friedensbewegung - nicht ohne Grund: In der palästinensischen Gesellschaft ist eine so sichtbar im Widerspruch zur herrschenden Politik stehende, den Frieden mit dem Feind propagierende politische Bewegung derzeit schlicht undenkbar [allein schon aufgrund der ungleich stärkeren Repression].

      Unsere Konsequenz: "Solidarität mit Palästina" in einer so unbestimmten Form ist für uns vor diesem Hintergrund indiskutabel. Solange nicht konkretisiert wird, welchen Menschen, welchen politischen Gruppen und Forderungen die Solidarität gelten soll und welchen ausdrücklich nicht, gibt es für uns als Linke keinen Grund, den palästinensischen Volksbefreiungskampf zu unterstützen. So wie sie gerade propagiert wird - ohne Abgrenzung gegen völkische und antisemitische Ressentiments - kann die Antwort der Linken nur heißen:
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 00:41:01
      Beitrag Nr. 60 ()
      und jetzt die andere Seite:



      Demonstration von arabischen Studenten und Neonazis

      Odin-hu-Akbar ?

      Nach einer Pressemitteilung der NPD Greifswald demonstrierte am 19. April die arabische Studentenschaft in Greifswald gegen Israel. Laut NPD nahm diese mit Genehmigung der Versammlungsleitung an dem Aufmarsch teil.

      Die NPD brüstet sich in ihrer Mitteilung damit, daß die Veranstaltungsleitung die Neonazis trotz gegenteiliger Aufforderungen nicht diskriminiert hätte. So fanden denn deutsche und arabische Antisemiten sich unter den bei Solidaritätsdemonstrationen für Palästina üblichen demagogischen Parolen zusammen.

      Begrüßt wird eine solche Zusammenarbeit arabischer und deutscher Nationalisten nicht nur von der NPD Greifswald. Auch die Anti-Antifa Internetseite `Die Kommenden` veröffentlichte die Presseerklärung und schreibt in einem Artikel, der mit `Reichstreue Antiimperialistische Revolution` betitelt ist: "Die vom Westen abhängigen Regimes der islamischen Welt zu beseitigen und durch islamistische und/oder links- säkularistische zu ersetzen, stellt angesichts der globalen Kräfteverhältnisse den entscheidenden Schritt zur Niederwerfung des Imperialismus durch die antiimperialistischen Kräfte dar. Das Symbol für diesen Sieg ist die Befreiung Jerusalems von der "römischen"(amerikanisch-zionistischen) Herrschaft."

      Weiter heißt es auf der Nazi-Seite: "Wie in Palästina von der linken Volksfront bis zu den islamischen Hamas und Djihad und jenen Kräften der zentristischen Fatah, die sich der Intifada angeschlossen haben, alle relevanten Kräfte gemeinsam für einen Nationalstaat Palästina kämpfen, müssen die antiimperialistischen und islamischen Kräfte gemeinsam für die Selbstbestimmung der Völker dieser Welt gegen die Globalisierung kämpfen (...)"

      Betrachtet man sich die Verlautbarungen und Aktionen von Teilen der deutschen Linken, so scheinen solche `antiimperialistischen Bündnisse` zumindest in ideologischer Form nicht völlig absurd. So liefen denn auf der Berliner Solidaritätsdemonstration für Palästina neben deutschen Linken auch Neonazis mit und eine linke Veranstaltung, die sich mit Israel solidarisierte wurde `Antiimperialisten und PFLP-Mitgliedern angegriffen. Hierbei gab es nicht nur Verletzte unter den Zuhörern, es fielen auch Parolen wie `Juden raus` und ähnliches.

      Der zur Zeit wieder erstarkende Antisemitismus, gerade auch unter arabischen Jugendlichen ist, und dieser Aspekt wird in der Regel ausgeblendet, auch ein Produkt der deutschen Gesellschaft in welcher diese Jugendlichen aufgewachsen sind.
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 00:48:21
      Beitrag Nr. 61 ()
      und weil es in Deutschland so friedlich zugeht, wollen uns noch mehr Moslems mit ihrem "Besuch" beehren:

      Al Qaida plant Attentate
      Terror in Deutschland
      Berlin lac/jk - Erstmals liegt der Polizei ein Geständnis über die Planung eines islamistisch motivierten Terroranschlags in der Bundesrepublik vor. Eines der am Mittwoch verhafteten Al-Tawhid-Mitglieder hat zugegeben, zusammen mit den anderen Inhaftierten den Auftrag gehabt zu haben, geeignete jüdische und israelische Ziele auszusuchen. Ein weiteres Kommando aus dem Ausland habe das Attentat ausführen sollen, berichtet der "Spiegel".

      Nach Informationen von WELT am SONNTAG drängen Al-Qaida-Kämpfer, die sich in Afghanistan vor den Amerikanern retten konnten, nach Deutschland und in die Nachbarländer. Die Kämpfer kommen aus dem direkten Umfeld von Osma bin Laden. Sie ließen sich auch von den Verhaftungen in Deutschland nicht abschrecken. Diese Männer seien in der Lage, Mordkommandos zu führen: "Die haben nichts anderes gelernt, als zu kämpfen", sagen Ermittler
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 00:53:40
      Beitrag Nr. 62 ()
      @genya

      Du gibst es also zu, denn Deine NPD-Meldung findet sich auf keiner Internet-Seite.

      Du bekommst Deine Informationen von einem Unterstützer-Netzwerk, wie ja schon einige Leute hier vermutet haben.

      Von palästinenscher Seite wurde schon mehrmals behauptet, daß die Aktivitäten der Israel-Freunde in den verschiedenen Foren koordiniert sind. Jetzt glaube ich auch, daß da eine Organisation dahinter steckt.

      Du kannst mich noch wiederlegen und den Link reinstellen!
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 11:58:39
      Beitrag Nr. 63 ()
      @menacher#62:

      http://klick-nach-rechts.de/gegen-rechts/2002/04/greifswald.…

      zufrieden?
      kein netzwerk, keine Organisation - nur gezielte Nachrichtensuche
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 12:02:45
      Beitrag Nr. 64 ()
      übrigens kann die "palästinensische seite" behaupten was sie will, mann braucht kein "Israel-Freund" zu sein, um die Wahrheit zu erkennen - nur ein einfacher aufrechter Mensch mit einer aversion gegenüber dem Unrecht ( gilt auch für das Unrecht gegenüber den Palästinensern)
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 12:23:41
      Beitrag Nr. 65 ()
      Die Islamisierung Bethlehems durch Arafat
      12.01.02 Seit die Geburtsstadt Jesu 1995 der palästinensischen Autonomiebehörde übergeben wurde, hat Arafat eine konsequente Islamisierung der Stadt vorangetrieben:
      Arafat erweiterte 1995 die Stadtgrenzen Bethlehems um die Nachbarstädte Beth Jallah und Beth Sahur. Diese waren gehörten zu den letzten christlichen Enklaven in der "Westbank". Arafat änderte die dortige Demographie (Bevölkerungsstruktur) stark, indem er zu den 65`000 Einwohnern 30`000 Moslems inkorporierte aus drei benachbarten Flüchtlingslagern (Dehaishesh, Al-Ayda` und El-Azah) sowie Tausende von benachbarten Beduinen zur Bevölkerung Bethlehems hinzufügte. Außerdem ermutigte er moslemische Immigration von Hebron und bewirkte durch Unterdrückung eine massive Auswanderung von Christen. Dies bewirkte, dass heute eine Minderheit von 20% Christen dort leben (1990 war es eine Mehrheit von 60% Christen). In Belize in Zentralamerika leben inzwischen mehr ehemalige Einwohner aus Beth Jallah, als in Beth Jallah selbst übriggeblieben sind! Die Christen in Ramallah erlebten einen ähnlichen Prozess.
      Ebenfalls 1995 ersetzte Arafat den christlichen Bürgermeister durch einen Moslem aus Hebron, Muhammed Rashad A-Jabari. Er setze den Stadtrat ab (9 Christen und 2 Moslems) und ersetze ihn mit einem Stadtrat im 50%:50% -Verhältnis. Die gesamte höhere Garde der Stadtverwaltung wurde von Christen "gesäubert", auch viele der unteren Etagen.
      Der Lehrplan christlicher Schulen wurde geändert, islamische Studien wurden hinzugefügt und christliche Studien reduziert.
      Christliche Friedhöfe, Kirchen und Klöster wurden entweiht, ihr Personal eingeschüchtert und das Land konfisziert.
      Moslemische Scharfschützen, die von Beith Jallah auf das jüdische Gilo schossen, haben bewusst christliche Häuser, Hotels und Kirchen als ihre Ausgangsbasis benutzt, damit diese durch Verteidigungsschläge Israels zerstört und ihrer Wirtschaft geschadet würde.
      Dieser Prozess erinnert an die Unterdrückung der Christen durch die PLO im Libanon. Ähnlich wie dort werden nun christliche Frauen eingeschüchtert unter der Anklage, westliche Kleidung zu tragen, und einige von ihnen wurden durch Moslems vergewaltigt, wie es auch im Libanon vorgekommen war.
      Christen, die es wagen, sich gegen die Unterdrückung durch die PLO zu wehren, werden der Kollaboration mit Israel verdächtigt und müssen mit der Todesstrafe rechnen.
      Zeugnis des ehemaligen US-Senators Connie Mack: "[Der palästinensische Christ] wurde in Haft genommen und [von der PLO] angeklagt, Land an Juden verkauft zu haben. Er beteuerte seine Unschuld, da er gar kein Land besaß. Er wurde geschlagen , und an seinen Händen an der Decke für mehrere Stunden aufgehängt. Nach zwei Wochen wurde er in ein größeres Gefängnis verlegt und dort 8 Monate ohne Gerichtsverfahren festgehalten." (Quelle: Rede vor dem Senat am 3.3.2000, www.senate.gov)
      Seit der Vertragsunterzeichnung in Oslo 1993 hatten palästinensische Christen Israel gebeten, die Stadt nicht der PLO zu übergeben, sondern an Jerusalem anzugliedern. Der letzte christliche Bürgermeister, Elias Frej, warnte, dass Bethlehem eine Stadt mit Kirchen und ohne Christen werde. Später sagte er: "Jetzt ist es vorbei mit Jesus an Weihnachten, jetzt heisst es "Arafat an Weihnachten".
      (Quelle: gamla ) Vgl. auch den Bericht über ein Massaker in einem christlichen Dorf im Libanon (englisch. Mit dem Ruf "Allah ist gross, lasst uns Mohammed einen Holocaust darbringen," stürmen die PLO-Kämpfer ins Dorf, ermorden jeden, der ihnen in den Weg kommt, reissen die Gräber auf und verstreuen die Knochen auf den Strassen. Lokale islamische Geistliche dazu: "Wir können nichts dagegen tun, Arafat ist dahinter") und den Artikel in Maariv: Christen leiden unter Palästinensischer Autonomie


      aus:http://www.christliche-freunde-israels.de/israel/news/n_02arafatbethlehem.htm" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.christliche-freunde-israels.de/israel/news/n_02arafatbethlehem.htm

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      24.04.2002, Islamisten-Anführer Mardawi: Nicht Dutzende Leichen in Jenin
      JENIN (inn) – Erstmals hat ein bekannter palästinensischer Milizenführer Behauptungen über ein angebliches Massaker im Flüchtlingslager Jenin entkräftet – "Es war ein harter Kampf, bei dem beide Seiten Verluste erlitten", sagte Tabaat Mardawi dem US-Nachrichtensender "CNN".
      Er sprach aus einem israelischen Gefängnis, nachdem er bei den Kämpfen in Jenin festgenommen worden war. Israel wirft ihm Planung und Ausführung zahlreicher Terroranschläge vor. Er habe "keine Dutzende" getötete Palästinenser gesehen, sagte Mardawi, der zur Gruppe Jihad al-Islami gehört.
      Er zeigte sich erstaunt, daß Israel das Lager nicht aus der Luft angegriffen, sondern Bodentruppen geschickt habe. Mardawi: "Es war, als ob wir einen Preis gewonnen hätten. Ich konnte es kaum glauben als ich die Soldaten sah. Die Israelis wußten, daß jeder Soldat, der sich ins Lager wagen würde, in der Gefahr stand, getötet zu werden."
      "Jahrelang" habe er auf diesen Moment gewartet, sagte Mardawi. Insgesamt kamen 23 Israelis bei den Kämpfen ums Leben. Die Zahl der gefallenen Palästinenser liegt bei rund 50 – und nicht bei 500, wie zunächst von der PLO behauptet.
      Gefragt nach "Massakern" antwortete Mardawi: "Nach meinen eigenen Standards war es ein Massaker. Aber wenn Sie fragen, ob ich Dutzende Leichen gesehen habe, muß ich offen sagen: Nein." In seiner Gruppe seien drei Kämpfer getötet worden. Später habe er zerstörte Häuser und Leichengeruch wahrgenommen.
      Er bestätigte ferner israelische Angaben, daß zahlreiche Häuser in der einen Hektar großen Hauptkampffläche im Stadtzentrum von den Verteidigern vermint worden seien.

      Quelle:
      aus:http://www.christliche-freunde-israels.de/israel/news

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      aus:
      http://www.idea.de/template/idea/news/aktuell.cfm?id=308&ini…



      Wie zwei evangelische Journalisten in Jerusalem die Lage einschätzen
      Was soll bloß aus Israel werden?


      Die Welt blickt ratlos und mit Bangen auf die Ausweitung der Gewalt im Nahen Osten zum Flächenbrand. Die Serie palästinensischer Selbstmordattentate reißt nicht ab. Israel reagiert – für die einen genau richtig, für die anderen zu hart. Die Region steht am Rande des Abgrundes. idea bat zwei aus Deutschland stammende evangelische Journalisten in Jerusalem um eine Einschätzung der Lage: den Korrespondenten des Christlichen Medienverbundes KEP, Johannes Gerloff, und den Herausgeber des Informationsdienstes „Nachrichten aus Israel“, Ludwig Schneider.

      s.u.

      „Keine Einsicht der Araber in ihre Mitschuld“

      Johannes Gerloff

      Frieden im Lande, das wünschen sich alle Menschen guten Willens. Und manche wünschen es nicht nur, sondern glauben sogar, etwas dafür zu tun. Wie etwa die Gruppe von Palästinenserfreunden, die das Verbot der israelischen Regierung, eine gesperrte militärische Zone zu betreten, übertrat, die Warnschüsse israelischer Soldaten einfach ignorierte, um vor den Augen einer erstaunten Welt „ihren“ Yassir Arafat zu umarmen und zu küssen, darunter eine israelische Jüdin. Vertreter deutscher Kirchen und Gemeinden erscheinen im Heiligen Land zu Solidaritätsbesuchen, die ausdrücklich ausschließlich den Palästinensern gelten.

      Barak: „Ich würde viel härter durchgreifen“

      Israelfreunde sorgen sich derweil um ihre Sicherheit (sollten sie rein hypothetisch gesehen (!) Israel besuchen), und darum, wie es um ihre Objektivität steht, wenn sie sich klar zum jüdischen Volk bekennen. Heiß wird diskutiert, ob man die Politik eines Ariel Sharon unterstützen könne – und vergisst darüber, dass der alte General der einzige demokratisch gewählte Regierungschef im Nahen Osten ist. Die Kritik seines Vorgängers Ehud Barak, „Ich würde viel härter durchgreifen“, verklingt ungehört. Die Bilder des täglichen Terrors und seiner Folgen kennt jeder. Sie werden allabendlich von den Massenmedien in jedes Wohnzimmer getragen. Ungeniert stellen Palästinenser ihre Leiden zur Schau und machen israelischen „Staatsterrorismus“ und „die Besatzung“ dafür verantwortlich. Reumütig schlagen sich linke Israelis an die Brust und gestehen die Schuld ihrer Regierung ein. Nur die der Propaganda verdächtigten Vertreter der israelischen Regierung dürfen darauf verweisen, dass Israel seinen Krieg gegen den Terror führen muss.

      Was die Medien nicht zeigen

      Was die Medien nicht zeigen, sind Palästinenser, die gegen den Terror aus ihren eigenen Reihen demonstrieren. Es gibt sie nicht! Nicht erwähnt wird die monatelange Zurückhaltung der israelischen Armee, während der palästinensische Terror unvermindert weiterging. Denn das ist nicht mehr aktuell. Ungenannt bleiben historische Hintergründe des Nahostkonflikts, weil sie das so liebevoll gepflegte Schwarz-Weiß-Bild durcheinander bringen könnten. Tatsache bleibt aber, dass der einzige Grund für die Besatzung der Palästinensergebiete die mangelnde Friedensbereitschaft der Araber ist und nicht etwa israelische Träume von einem Großisrael. Tatsache ist auch der tief sitzende arabische Antisemitismus, dem vor weniger als 100 Jahren, noch vor der Staatsgründung Israels, Jahrtausende alte jüdische Gemeinden, z.B. in Hebron, zum Opfer fielen. Die allseits geforderte ethnische Säuberung von mehr als 200.000 jüdischen „Siedlern“, mutet angesichts dieser Fakten geradezu unverschämt an. Solange auf Seiten der Araber nicht die geringste Einsicht zu verzeichnen ist, dass auch bei ihnen ein Großteil der Schuld an diesem Konflikt liegt, ist eine Lösung undenkbar. Wahrscheinlich wird wirklich erst Frieden werden, wenn der, der einmal unscheinbar auf einem Esel durch die Straßen von Jerusalem ritt, den Völkern Frieden gebieten wird (Sacharja 9,9-10). Ob das dann aber liebevoll, diplomatisch und mit Zustimmung der UNO geschehen wird, bleibt abzuwarten.

      „Gott wird in Israel eingreifen“

      Ludwig Schneider

      Unter ein und derselben Sonne wird der Lehm hart und die Butter schmilzt. Die einen erkennen in dem derzeitigen Säbelrasseln in Israel die in der Bibel vorgezeichneten Endzeitereignisse, und die anderen sehen darin den Untergang eines selbstherrlichen Judenstaates und nennen Israels Selbstverteidigung Staatsterrorismus. Allein im Monat März kamen 125 israelische Zivilisten durch palästinensische Selbstmordterroristen ums Leben. Moslems sprengten sich in israelischen Restaurants, Pizzerien, Hotels und Passah-Feiern in den Tod, nur um durch die Vernichtung von Juden Märtyrer für Allah zu werden. Das ist kein Krieg im herkömmlichen Sinn, bei dem die Fronten klar erkennbar sind, sondern ein Krieg, der wie Metastasen das gesamte Land befallen hat und jede traditionelle Verteidigung unsinnig erscheinen lässt. Weil man den Feind direkt nicht ausmachen kann, bleiben nur zwei Wege offen: Entweder man kapituliert und lässt die Terrormetastasen weiter wuchern, oder man schlägt breitflächig zurück in der Hoffnung, dadurch die Infrastruktur des Terrors zu zerstören, wodurch leider unbeabsichtigt auch Unschuldige mit getroffen werden. Hier aber sollte man berücksichtigen, dass die Terroristen nicht aus Versehen Unschuldige umbringen, sondern sie gezielt töten. Wie man sich dagegen auch verteidigt, man findet immer Kritiker, die von der Ferne alles besser wissen.

      Das sind Geburtswehen

      Weil die Sache nach menschlichem Ermessen kaum zu lösen ist, da alle gut gemeinten Versuche ausländischer Politiker bisher den Knoten des israelisch-palästinensichen Konflikts nur fester zurrten, sucht man in dieser auswegslosen Lage in den biblischen Verheißungen Zuflucht, wo diese Notlage als Geburtswehen bezeichnet wird. Das heißt: Am Ende wird nicht der Tod, sondern das freudige Ereignis triumphieren. So ist und bleibt die Lösung dieses Problems Chefsache. Es gehört zur ewigen Regel, dass nach neun Monaten Schwangerschaft, kurz vor dem freudigen Ereignis die Wehen einsetzen, die die werdende Mutter in Panik versetzen. Und genau das ist Israels Situation heute. Ob die Geburtswehen kurz oder lange dauern, weiß niemand, doch dass sie schon eingesetzt haben, sollte uns in allem Leid und trotz aller Panik Hoffnung machen. Das ist nicht ohnmächtiger Fatalismus, sondern der Glaube, dass am Ende alles – wie verheißen – gut werden wird, weil nach dem leidvollen Kreuz die freudige Auferstehung folgt. Das gilt für Israelis genauso wie für Palästinenser. Erwarten wir daher nicht zuviel von den Politikern, sondern mehr von Gottes Eingreifen.

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      Christin verliert bei Terroranschlage Auge und fühlt sich Israel um so mehr verbunden
      25.03.02 (Jerusalem Post) Eine Christin, die als Touristin beim Selbstmordattentat im Hotel Eschel HaSchomron (Ariel/Samaria) diesen Monat schwer verletzt wurde, ist den Israelis für ihre "überwältigenden Liebeserweise" dankbar, die sie während ihres Krankenhausaufenthaltes erhielt. Die Frau, die bei diesem Anschlag ihr rechtes Auge verlor, sagte: "Nun bin ich eine Tochter Zions. Ich habe eine besondere Beziehung zu ihnen, denn ich habe etwas, das mir Zeit meines Lebens bleibt." Sie gehörte zu einer Reisegruppe aus den USA, die das Heilige Land bereist. Sie bringen seit 1982 Studenten nach Israel. Der Gründer der Gruppe sagte: "Israel ist ein Teil von uns, obwohl wir in Amerika sind. Es ist eine Sache zu sagen, wir lieben Israel. Etwas anderes ist es, nach Israel zu gehen, sie zu umarmen und ihnen zu sagen: Heh! Halte durch." Die unverzagte Pilgerin und ihre Tochter sagen, sie wollen, dass "die Juden wissen, dass wir für den Frieden in Israel beten".

      Walisischer Erzbischof warnt vor antijüdischer Theologie
      22.03.02 (inn) – Kritik an einer immer stärker um sich greifenden und antijüdisch motivierten "Ersatztheologie" in den christlichen Kirchen hat der anglikanische Erzbischof von Wales, Rowan Williams, geübt. Das verstärkte Wiederaufleben dieser gefährlichen Theologie liege im aktuellen Nahost-Konflikt begründet.
      Dies sagte der Erzbischof dem ältesten britischen Nachrichtenmagazin, dem 1818 gegründeten "Spectator" (London). Hinter der sogenannten Ersatz- oder Ablösungstheologie steht die in christlichen Kreisen verbreitete Auffassung, daß es "zwei Bünde Gottes gibt, die aufeinander folgen". Ihr zufolge wird Israel als Gottes Partner im "Alten Bund" angesehen, der jedoch nicht mehr bestehe. Alle Verheißungen für Israel seien auf die Christen übergangen, sagen die Anhänger dieser theologischen Richtung – auch die für das Land.
      Kritik an Israels Politik richte sich allzu oft gegen das Judentum. "Wenn ich nur den verallgemeinernden Begriff `Die Juden` höre, läuft es mir eiskalt den Rücken herunter – und ich habe diesen Begriff in letzter Zeit zu oft gehört", sagte Erzbischof Williams. Die Zeitung der (anglikanischen) Kirche Englands werde jedesmal mit einer Fülle von negativen Leserbriefen überschwemmt, sobald positive Berichte über Israel erschienen.
      Palästinensische christliche Theologen hätten maßgeblich zum Wiederaufleben der Ablösungstheologie beigetragen, schreibt "The Spectator".
      Hintergrund: Die Begriffe Alter und Neuer Bund treffen auf jüdischen Widerspruch. Der jüdische Philosoph und Bibelübersetzer Martin Buber (1878-1965) stellte in seinem bekannten Zwiegespräch mit dem protestantischen Bonner Exegeten Karl Ludwig Schmidt im Januar 1933 in Stuttgart zur Bundesfrage fest: "Gekündigt ist uns nicht worden!" Dem Bekenntnis Bubers konnte Schmidt nichts entgegensetzen. Er hatte zuvor gesagt, die Bestimmung des Judentums sei es, einzugehen "in die Kirche, die sich als das von Gott in Jesus Christus berufene Volk, als das wahre, geistliche Israel versteht."

      Israelisches Außenministerum verteilt Film über palästinensische Erziehung zum Hass
      22.03.02 (nai) Das israelische Außenministerium veröffentlichte kürzlich einen neuen Film auf CD-Rom, der sich mit den antiisraelischen Erziehungsmethoden in den palästinensischen Autonomiegebieten auseinandersetzt. Zuerst wurde der Film, der den Namen „Samen des Hasses“ trägt, an die über 100 israelischen Botschaften im Ausland verteilt. Der Film zeigt, wie die palästinensische Autonomieführung unter Arafat die palästinensischen Schulkinder in der ersten Klasse zum Hass gegen Israel programmiert. Palästinenserkinder werden als palästinensische Selbstmordkinder verherrlicht, da sie sich zu Terroranschlägen zur Verfügung stellen. Ferner werden mit dramatischem Soundtrack Bilder von blutrüstigen Israelis neben trainierenden Palästinensern gezeigt, zu der eine Stimme die palästinensischen Kinder vor der israelischen Gefahr warnt. „Wir wollen der Welt zeigen, was von den Medien oft verschwiegen wird, aber dennoch die Wahrheit ist“, sagte Ilan Stuhlman vom israelischen Außenministerium. „Die palästinensische Autonomieführung hat bis heute nichts zu einer Erziehung zum Frieden mit Israel beigetragen“, so Stuhlman. Versuchen Sie den Film über die israelische Botschaft in Berlin zu erhalten.

      aus:
      http://www.christliche-freunde-israels.de/israel/news

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      aus:http://www.nai-israel.com/aktuelles.asp

      Sonntag, 28. April 2002 16. Ijjar 5762


      Neuer Terroranschlag
      Palästinensische Terroristen drangen als israelische Soldaten verkleidet, gegen neun Uhr am gestrigen Schabbatmorgen in die jüdische Siedlung Adora nordöstlich von Hebron gelegen, ein und töteten mit ihren M-16 und Kalaschnikow-Gewehren vier Israelis. Sie stürmten in das erste Haus und erschossen ein noch im Bett liegendes fünfjähriges Mädchen (Danielle Shefi, im Bild) und verletzten die Mutter und ihre anderen zwei Kinder. In einem anderen Haus schossen sie auf ein schlafendes Ehepaar, die Frau starb sofort und der Mann wurde schwer verletzt. Der Sohn des Paares wurde auch im Schlaf verletzt. Aus der Synagoge zu Hilfe eilende Einwohner schossen auf die Terroristen, wobei zwei der Einwohner erschossen wurden. Insgesamt wurden in der etwa eine Viertelstunde dauernden Terroraktion vier Israelis getötet und sieben verwundet, einer schwebt noch in Lebensgefahr. Die zwei Terroristen flohen nach Hebron ins palästinensische Autonomiegebiet. Einer von ihnen wurde auf der Flucht von israelischen Soldaten erschossen
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 12:27:17
      Beitrag Nr. 66 ()
      @menacher: alle quellenangaben sind übrigens echt und authentisch - was wird die "palästinensische Seite" wohl jetzt behaupten???
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 12:44:29
      Beitrag Nr. 67 ()
      :mad::mad::mad:

      Was kümmern Dich die freundlich vorgetragenen Wünsche anderer User, was, genya?

      P.S.:
       #54  von genya   27.04.02 09:01:41  
      @menacher:
      die meisten der von mir reingestellten Artikel stammen aus der deutschen Presse ("Spiegel", "Zeit", "Welt",
      "FAZ" ), viele sind meldungen der DPA, einige sind deutsche Übersetzungen (nicht von mir) aus der amerikanischen und der linken (!) israelischen Presse, z.B. "Haaretz".
      Zufrieden?


      Spiegel, Welt & Co.?
      # 63: http://klick-nach-rechts.de/gegen-rechts/2002/04/greifswald.…
      # 65: http://www.christliche-freunde-israels.de/israel/news/n_02ar…
      http://www.idea.de/template/idea/news/aktuell.cfm?id=308&ini…
      http://www.nai-israel.com/aktuelles.asp

      Wohl eher Marketingabteilung Israel Corp. !

      DM
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 13:26:01
      Beitrag Nr. 68 ()
      Menachem
      viele Dinge hier haben echt einen satirischen Zungenschlag.
      Ich mein das wirklich nicht böse, aber wenn ich so etwas
      wie "Unterstützernetzwerk" lese, dann muss ich an die alten
      Bondfilme denken, wo geheime Organisationen (schauder) und
      Netzwerke -> SPECTRE , ihr Unwesen trieben.
      Was ist in bezug auf Printmedien ein Unterstützernetzwerk ?
      Der Zugang zu einer öffentlichen Bibliothek ?
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 13:27:36
      Beitrag Nr. 69 ()
      shit, jetzt hab ich zu früh auf die Absendentaste gedrückt,
      dabei wollte ich auf zurück, ich war noch gar nicht fertig.
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 13:58:27
      Beitrag Nr. 70 ()
      #62 Menacher
      nichts für ungut, aber du machst heute satiremässig voll
      ein Fass auf. Genya und "Seinen/Ihren" Aktivitäten,
      koordiniertes Vorgehen vorzuwerfen ist echt der Brüller. Ich muss wirklich lachen. Denn wie denkst Du haben die gelehrigen Herren Bahaji, Binalshibh,Zammar und
      Atta ihre Kommunikation wohl betrieben ? Über ein Rauchzeichennetzwerk ? ...Und war das kein koordiniertes Vorgehen ? In bezug auf die Anzahl der Toten und Verdichtung von umbauten Hohlräumen war das doch auch recht effektiv.
      "Unterstützernetzwerk" klingt nach Kalle Blomquist:
      das Netzwerk der "weissen Rose" auf der Suche nach dem Grossmummerich. Wichtig, wichtig...
      Wenn ich mit einigen Kumpels chate,hab ich dann auch ein "Unterstützernetzwerk" ?
      :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 17:03:54
      Beitrag Nr. 71 ()
      @wolaufensie:
      unser "Freund" Menacher wittert eben überall die "böse judische Weltverschwörung")

      @musikfreund: "Marketingabteilung Israel Corp."?
      Nur der letzte Link war eine israelische Quelle, die anderen
      drei wohl nicht...
      Und, mal anders ausgesprochen, warum auch nicht israelische Quellen? Fürchtest du eine "judisch-zionistische Einflussnahme" etwa? Sei unbesorgt - deinem rechtschaffenen
      Propalästinagehirn ist eh nicht beizukommen...
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 21:35:51
      Beitrag Nr. 72 ()
      Wenn jemand dauernd Texte hier reinstellt, ohne dabei Quellen und Datum anzugeben, dann sind kritische Fragen wohl angebracht. Wenn ich die vier letzten Artikel so anschaue, war meine Kritik durchaus berechtigt. Sie sind schon mehrere Monate alt und sie stammen alle vier aus israel-freundlichen Quellen. Das bedeutet natürlich nicht, daß sie falsch sein müssen. Sind jedenfalls nicht aus dem Spiegel oder der FAZ. Außerdem veraltet und schon mal gepostet, zumindest einer.

      Ein Unterstützernetzwerk kann es troztdem geben. Wo kommen denn die Übersetzungen von Reden Arafats aus dem Arabischen her? Außerdem sollte man in ein solches Wort nicht allzu viel hinein interpretieren. Solche Netzwerke gibt es bei vielen politischen und weltanschaulichen Gruppen. Dazu kommt, daß ich lediglich eine Hypothese aufgestellt habe. Immerhin kenne ich jetzt Deine Hauptquelle: hagalil.com. Ist ja eine Art von Netzwerk.

      Mit der großen jüdischen Weltverschwörung habe ich @genya auf jeden Fall nicht in Beziehung gebracht. Größenwahn?:D

      @wol*, aus Deinem Posting werde ich nicht recht schlau. Du meinst also, diese Texte könnte man einer öffentlichen Bibliothek bekommen, sogar digital? Schätze, du hast Deine Füße noch in keine Bibliothek gestellt, sonst würdest Du sowas nicht behaupten.

      Dafür wieder einen Ausflug in die Welt des islamischen Terrors, auch wenn es mit der Sache nichts zu tun hat. Aber man kann auch hier einem Verrückten in die Hände fallen, wie Du siehst. Aber der war ja der erste deutsche Selbstmordattentäter, eine Art Krypto-Palästinenser. Damit wäre Deine Welt wieder in Ordnung und wohlige Schauer der Angst können über Deinen Rücken jagen.
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 22:02:44
      Beitrag Nr. 73 ()
      Zur "Anerkennung" Israels und einem moslemischen "Friedensplan":


      Interview mit dem Generalsekretär der Hizbollah (aus Al-Hikma)
      20.Oktober 2000 - ABC Nachrichten " Ted Koppel interviewt den Generalsekretär der Hizbollah Scheich Hasan Nasrullah. Folgende Auszüge wurden nicht in der Nightline-Sendung mitgezeigt.

      TED KOPPEL: Nun ist zu uns geschaltet aus dem Lebanon, Scheich Hasan Nasrallah, der Generalsekretär der Hizbollah, oder Partei Gottes. SCHEICH HASAN NASRALLAH, es kommt nicht so oft vor, daß Sie oder ein Vorsitzender der Hizbollah, mit einem amerikanischen Journalisten spricht, ich frage, um damit zu beginnen, daß Sie mir erzählen, warum Sie dieses Interview akzeptiert haben?

      NASRALLAH [durch Dolmetscher]: Es ist nicht das erste Mal, daß ich mit amerikanische Journalisten spreche. Ich hatte Begegnungen mit viele verschiedene Zeitungen und Stationen, und ich habe nie Probleme gehabt, mich mit amerikanische Journalisten zu treffen. Deshalb ist das hier nichts neues. Aber es ist eine gute Gelegenheit mit Ihnen zu sprechen.

      KOPPEL: Meine Frage ist, obwohl ich verstanden habe, daß Sie in der Vergangenheit schon mit amerikanischen Jornalisten gesprochen haben, ob es jetzt das richtige Timing ist, ich frage mich, ob Sie eine bestimmte Tageslosung haben?

      NASRALLAH [durch Dolmetscher]: Sicherlich, in der jetzigen Zeit, ist die Lage in der Region sehr wichtig und sehr sensibel, und ich bin bereit mit Ihnen über alles zu diskutieren.

      KOPPEL: Wo stehen Sie, was ist Ihre Meinung zur Existenz des Staates Israel? Ich habe einige Ihrer Reden gehört und für mich sieht es so aus, als ob Sie glauben, daß Israel keine Rechte in der Region hätte. Ist das wirklich so?

      NASRALLAH [durch Dolmetscher]: Ich frage, wo war Israel vor dem Jahr 1948, im ersten Weltkrieg und im zweiten Weltkrieg? Nach dem ersten Weltkrieg gab es Libanon, Palästina, Syrien, Ägypten. Es waren zwei Mandate, ein britisches, und ein fransösisches. Es gab keinen Staat, der Israel hieß. Es gab etwas, was Palästina und die palästinensische Bevölkerung hieß. Zwischen ihnen waren Muslime, Christen und Juden, die zusammen gelebt haben. Aber es kamen dann gewalttätige Organisationen nach Palästina und brachten viele große Bevölkerungsgruppen aus verschiedenen Teilen der Welt mit sich. Sie besetzten das Land der Anderen, vertrieben die palästinensische Bevölkerung und übten Massakern in Deir Jassin und in andere Orten aus. Deshalb ist dieser Staat auf der Basis von Besatzung gegründet. Wenn Sie mich nach meiner Meinung fragen, ich sage, daß dieser Staat auf Besatzung basiert, der sich die Rechte von Anderen wiederrichtlich angeeignet hat.

      KOPPEL: Meine Frage an Sie war doch simpler. Meine Frage war: Glauben Sie, daß der Staat Israel, in irgend einer Form, ob in reduzierte Version, oder sonstwie, ein Recht hat, zu existieren?

      NASRALLAH [durch Dolmetscher]: Ich glaube, daß Palästina ein besetztes Land ist, vom Mittelmeer bis zum Jordan-Fluss. Dieses Land ist das Recht der gesammten palästinensischen Bevölkerung. Auf diesem Land könnten Muslime, Christen und Juden zusammen existieren, wie sie die letzten hunderte von Jahren taten, und zwar im Rahmen eines demokratischen Staates. Wie auch immer, es gibt keinen legalen und legitimen Staat, der Israel heißt.

      KOPPEL: So ist nach Vorstellung der Hizbollah, das einzige, was dann zu verhandeln wäre, wie der Staat Israel abgerissen werden kann, nicht wahr?

      NASRALLAH [durch Dolmetscher]: Wir möchten nicht über den Abriss des Staates sprechen. Wir möchten lieber über die Rückgabe des Landes an das Volk sprechen, dessen Recht es ist.

      KOPPEL: Ich verstehe

      NASRALLAH [durch Dolmetscher]: - und es ist ein Land, worauf viele Menschen leben können.

      KOPPEL: Wir sprechen nicht in diesem Moment darüber, wem es erlaubt war, wo zu leben. Der Staat Israel existiert jetzt schon seit 52 Jahren und meine Frage ist, ob Hizbollah irgend etwas geringeres als dem Abriss des Staates Israel akzeptiert?

      NASRALLAH [durch Dolmetscher]: Es ist klar, daß ich nicht an einen legalen Staat Israels glaube, weil er auf Besatzung gegründet ist. Würden Sie einer Gruppe von Menschen erlauben, von Andereswo zu kommen, und ein Teil der Vereinigten Staaten zu besetzen und dann einen unabhängigen Staat einzurichten, und nach 50 Jahren ist es Ihnen nicht mehr möglich in diesem Land zu verbleiben? Der Anfangspunkt ist: Ob es ihnen erlaubt ist dieses Land zu besetzen oder nicht? Was illegal ist, kann nicht legal werden, nur weil es seit 50 Jahren besteht. Besatzung bleibt Besatzung, auch nach hunderten von Jahren.

      KOPPEL: Sie haben die Frage der Vereinten Staaten erhoben. Ich möchte mit Ihnen nicht über Geschichte debattieren, aber eigentlich gibt es Teile dieses Landes, die anderen Nationen und anderen Menschen gehörten, und dieses Land wurde ohnehin auf diesem Territorium gegründet, und hat jetzt für mehrere hunderte von Jahren überlebt. Wenn Sie also pragmatisch sind, werde ich Ihnen erläutern, daß der Staat Israel jetzt vielleicht für immer da ist.

      NASRALLAH [durch Dolmetscher]: Ich akzeptiere dieses Ergebnis nicht. Israel bleibt einen Fremdkörper in diesem weiten Gebiet, und es hat bewiesen, daß er nicht fähig ist, in dieser Umgebung zu koexistieren, weil der Umfang seiner verübten Massakern es ihm nicht erlaubt zu koexistieren. In den letzten 50 Jahren hat der Staat Israel bewiesen, daß es ein nach Ausweitung strebender Staat ist, der die ganze Region dominieren will, und nicht zufrieden ist mit dem, was er schon hat. Er mischt sich immer hn die Angelegenheiten von anderen Staaten in dieser Region ein, wie es im Libanon geschehen ist. Ich glaube nicht - seit dem ersten Tag -, daß Israel ein Friedenskanditat in dieser Region ist.

      KOPPEL: Wenn ich ein israelischer Anführer wäre, und Ihnen jetzt zuhören würde, würde ich sagen: Nasrallah, Sie fordern mich auf, über meiner Kapitulation zu verhandeln, über meinen Selbstmord. Warum sollte ich gerade mit Ihnen weiter reden, oder jemand anderem, der die Palästinenser repräsentiert, wenn all das, was Sie letztendlich tun wollen, mich zu vernichten ist?

      NASRALLAH [durch Dolmetscher]: Es ist natürlich für jeden israelischen Anführer so zu denken, weil jeder, der ein besetztes Land regiert so denken wird. Das Problem unserer Uneinigkeit ist über den Ursprung. Ist es ein besetztes Land oder nicht? Das ist mehrere Male in der Geschichte des Menschens geschehen, und die Anführer der Besatzer hielten fest an dem Land, das sie besetzten. Die Menschen kämpfen um ihr Land zu befreien. Aber letztendlich führt der Wille der Menschen zum Sieg.

      KOPPEL: Geben Sie mir ein Gefühl, wenn Sie können, was geschehen wird im Verlauf der nächsten fünf Monate, und was geschehen würde, wenn zum Beispiel Arafat und die Israelis eine dauerhafte Übereinkunft erreicht hätten. Würde das für Sie akzeptabel sein?

      NASRALLAH [durch Dolmetscher]: Es hängt von dieser Übereinkunft ab. Auch diejenigen, die Oslo unterstützt haben, sind jetzt frustriert. Ich will Ihnen etwas offen sagen: Dieser jetzige Aufstand ist nicht von Hamas oder dem islamischen Jihad, sodern es ist von Fatah zusammen mit dem islamischen Jihad, Hamas und den Rest der palästinensischen Bevölkerung. Diejenigen, die verhandelt hatten, sind jetzt an der Frontlinie dieses Aufstands, weil sie gesehen haben, daß diese Verhandlungen ihnen nicht einmal ein Minimum ihrer Rechte gegeben hat. Sie können sich die West-Bank betrachten. Die Städte sind wie Gefängnisse. Diese können rasch von israelischen Truppen abgeriegelt werden, und alles in dieser Städte wird gestoppt. Das ist das Resultat von Oslo. Alles was Arafat und die Israelis abschließen, beeinflusst den Verlauf der Geschehnisse. Der Gipfel von Scharm-el-Scheich produzierte keine Vereinbarung. Dieses war ein Fehler. Sie brachten sie zusammen, um ihnen nur zu sagen, hört auf zu kämpfen. Die Palästinenser müssten aufhören, Steine zu werfen, und die Israelis müssten aufhören Rakete zu feuern. Und nach Ansicht des Scharm-el-Scheich-Gipfels, sind Raketen gleich Steinen. Dennoch, Sie haben das, was zu dieser Lage geführt hat, nicht behandelt. Ich glaube, daß die Lage in den palästinensischen Gebieten immer explosionsartig ist, weil die gleichen Verhältnisse noch immer bestehen.

      KOPPEL: Glauben Sie, daß der Wille der Menschen in z.B. Saudi Arabien, in Ägypten, in Jordanien, ihre Anführer dazu bringen könnte, ihre Meinung zu ändern, oder möglicherweise ihre Anführer sogar gestürzt werden könnten?

      NASRALLAH [durch Dolmetscher]: Ich kann über diesen Standpunkt nichts genaues sagen, aber ich kann über den Zorn der Menschen sprechen, wobei wir nicht wissen, wohin dieser führen könnte.

      KOPPEL: Wo möchten Sie gerne, daß dieser hinführt?

      NASRALLAH [durch Dolmetscher]: Eigentlich sprechen wir nicht über Krieg. Was wir sagen möchten ist, daß die Besatzer zurückgehen, woher sie gekommen sind, zum Beispiel, die Flaschas von Äthiopien könnten zurückgehen, woher sie gekommen sind. Allein diese kamen erst vor wenigen Jahren nach Palästina. Menschen aus Palästina sind dagegen ausgewiesen. Sie sind im Libanon, in Jordanien und in Syrien. Inzwischen wollen sie weitere Flaschas von Äthiopien nach Palästina bringen. Die, die aus Rußland kamen, könnten genauso nach Rußland zurückgehen. Wenn das Land den Menschen zurückgeben wird, dann wird es keinen Krieg - oder keine Kriege - geben. Sie würden sagen, daß die Sache nicht so einfach ist, das weiße ich. Aber diese Region kann keine Besatzung akzeptieren, und die Bevölkerung dieser Region ist eine sehr alte Bevölkerung, sie haben geschichtliche Bindungen und eine alte Zivilationen. Sie können ihnen ihr Heiligtum, das, was sie für heilig halten, nicht so einfach wegnehmen. Ich glaube die Besatzer Palästinas sollten aus dem Beispiel der Kreuzfahrer, die auch hierher kamen, eine Lehre ziehen. Palästina war Gegenstand der Angriffe der Kreuzfahrer 200 Jahre lang, und nicht nur fünfzig. Schließlich kann kein fremder Körper hier weiterbestehen und überleben. So können wir dies beenden, ohne Blutvegießen auf beiden Seiten.

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      Nightline: Koppel on the Middle East

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      und weiter:


      2. Rede der Freitagsansprache am Freitag, den 5. April 2002 / 1380.01.16 H.S. / 21. Moharram 1423 H.Q. in Teheran

      Im Namen Allahs, der Erbarmers, des Barmherzigen

      Das Problem, das ich heute in den zweiten Ansprache erörtern möchte, ist die sehr wichtige Angelegenheit Palästinas und die Tragödien, die in diesen Tage in den von Palästinenser bewohnten Gebieten in dem lieben islamischen Land Palästina stattfindet. Bevor die Diskussion darüber beginnt, ermahne ich erneut alle an die göttliche Tugend. In dieser Diskussion erinnern wir uns alle an Gott, was ist unsere Pflicht? Das, was wir mit der Zunge sagen, (müssen wir) in die Tat umzusetzen.

      Das, was heute in den palästinensisch bewohnten Gebieten stattfindet, ist eine seltene menschliche Tragödie. Selbst in der Geschichte Palästinas finden wir nicht ähnliches, mit solch einer Härte; mit solch einer Brutalität; mit solch einer Ruchlosigkeit. Die Verbrechen, die im Palästina stattfinden, sind wahrlich bewegend. Die illegale Regierung des Zionismus ist unter Anwendung der militärischen Möglichkeiten mit Soldaten und Panzern - ich hörte, dass es ca. 30´000 Mann und hunderte Panzer seien - in die Städten und Straßen eingedrungen und schaffen Tragödien. Die Städte Ramallah, Nablus, Gaza, Khan Yunis, Bethlehem, Rafah und andere palästinensisch bewohnte Gebiete sind von der Plage betroffen. Sie handeln derart, dass wir keinen Vergleich in der uns nahen Vergangenheit finden. Sie zerstören die Häuser; mit Panzern und Bulldozern vergehen sie sich an den kleinen Häusern der Palästinenser. Ob in diesen Städten oder in den Flüchtlingslagern, sie vertreiben die Familien. Wenn eine Frau oder ein Mann denen in die Quere kommt, (Wörtlich: in deren Klinge hinein läuft) töten sie sie; sie nehmen überhaupt keine Rücksicht. Ich hörte, dass sie junge Männer von 13 Jahren und (erwachsene) Männer bis 50 Jahren verhaften und einige Männer der Familien, insbesondere die Jugendlichen verschleppen, wobei man nicht weiß, wo dieser Ort ist. Die Informationen, die aus den Internierungslagern spärlich heraus kamen, welche in der Presse der Welt Echo fanden, besagen, dass sie gefoltert und gequält werden. Selbst in den Internierungslagern sind sie gefesselt. Sie attackieren die Moscheen und Kirchen in Bethlehem. Sie verhindern, dass Krankenwagen, Lebensmittel und Medikamente die Verletzten erreicht. Sie beschießen die Krankenwagen. So wie berichtet wurde, sind viele der Verwundeten durch Verbluten und Mangel an Medikamenten gestorben und zum Märtyrer geworden. Selbst Krankenhäuser und Apotheken sind attackiert worden. Sie plündern die Geschäfte und Zentren in denen Lebensmittel sind. Die Menschen in Ramallah und andere Städte wagen sich nicht mehr aus ihren Häusern. Frauen, Kinder, diese Familien sind vertrieben und müssen zu den Häusern der Verwandten und anderen ziehen, weil die Decke ihres Hauses herunter gekommen ist (das Haus ist zerstört). Gott weiß in welcher Katastrophe, in welcher Härte sie leben. In manchen Städten ist Wasser und Strom abgestellt. Die Dreistigkeit ist so weit getrieben, dass sie Ramallah den Sitz des Chefs der Autonomieregierung (Arafat) attackiert und dort besetzt haben. Das heißt, jene Regierung, die sie selbst anerkannt haben, selbst den Vertrag unterzeichnet haben. Sie haben eine merkwürdige Situation geschaffen und die Welt aufgebracht. Politiker, die wegen der Hemmung vor den Zionisten nicht bereit waren (je) ein Wort gegen die zionistische Regierung zu sagen, protestieren jetzt deutlich. Die moslemischen Völker sind überall wütend und kochen. Wenn die Regierungen der muslimischen Völker und arabischen Völker diese nicht daran hindern würde, so hätte man sehen können, was die eine Milliarde Muslime getan hätten und was sie tun können. Das Symbol der Blutrünstigkeit, Tyrannei, Brutalität und Gleichgültigkeit gegenüber allen humanen Maßstäbe, Menschenrechte und humanen Werte auf der einen Seite, was die zionistischen Soldaten sind, und das Symbol des heldenhaften und wehrlosen Widerstands auf der anderen Seite, was die Palästinenser sind, stehen sich heute gegenüber. Ich bitte das Gewissen der Welt um einen Urteil und Schiedsrichten. Alle Aussagen, die als politische Analysen, Lösungsweg und Ratschlag gesagt werden, sind in Bezug auf die gegebene Realität nur ein Märchen und Aberglaube. Realität ist folgendes: Ein Volk wird im eigenen Haus erniedrigt, verhaftet, getötet, dessen Jugend wird genommen, die Sicherheit für Leben, Eigentum und Haus ist durch den selben Usurpatoren bedroht. Jetzt soll das Gewissen der Welt entscheiden! Wer ist hier im Recht? Was ist die Pflicht der Menschen? Wir brauchen kein anderes Medium; setzt Euch diese Wahrheit vor Augen und seht was passiert!? Als am Anfang, 54 Jahre vorher, diese Zionisten an der Macht kamen, haben sie dafür gesorgt, dass die Welt nicht erfährt, welche Verbrechen sie begannen. Aber heute sieht die Welt das. Natürlich können Fernseher und Kameras nicht die Wahrheit zeigen. Sie zeigen nur ein Teil der Wahrheit; (nur) ein Bild, (nur) einen Eindruck der Wahrheit. Die Wahrheit ist viel mehr und viel bitterer als diese. Die Wahrheit sollen sie mit Hilfe der Filme - falls sie gezeigt werden - beurteilen. Natürlich erlauben die Zionisten nicht, dass die Wahrheit bekannt wird, da viele der Kommunikationsmedien und Pressen in deren Hand bzw. unter deren Einfluss ist oder denen gehört. Aber die Leute sollen nachforschen. Die Völker der Welt sollen nachforschen. Dieses ist die Realität der Sachlage. Das ist eine Angelegenheit, die in diesen Tagen stattfindet. Es gehört nicht der Geschichte der Vergangenheit an. Sie gehört unserer Zeit an, in der wir miteinander sprechen.

      Sie greifen die Kirchen an. Die Christen sollen wenigstens den Pfarrer verteidigen, der in den vergangenen Tagen während der religiösen Zeremonie getötet wurde. Der, der während der Belagerung der Kirche in Bethlehem und der Attacken der Zionisten auf die Kirche und die Leute, die dort Schutz gesucht haben, sein Leben verloren hat. Diese Angelegenheit ist keine islamische Angelegenheit. Es ist eine menschliche Angelegenheit. Es ist eine Angelegenheit der Menschheit. Hier ist das Maß der Beurteilung des "Mensch-Seins" und des "Verstehens" der menschlichen Werte. Nun, das ist die Realität. Natürlich haben einige europäische und nicht europäische Regierungen Position bezogen. Nun, es war zwar schwach, aber schließlich haben sie eine Position ergriffen. Sie zeigten ein leichtes Verziehen der Augenbrauen gegenüber der Zionisten. Aber die Position der USA: USA hat in dieser Sache die schlechteste Position ergriffen. Noch schlimmer geht es nicht. In den letzten 7, 8, 10 Tagen, in denen die Ereignisse derart extrem verschärft wurden, hat der Präsident der USA 2, 3 Mal Reden gehalten, deren letzte gestern Morgen war, die sehr lang war. Fast durchweg war sie eine Unterstützung der Taten und Operationen Israels. Um nicht einseitig zu erscheinen (frei übersetzt), fügte er während seiner Rede und (während) vieler Unterstützungen für die zionistischen Verbrecher hinzu, dass die Regierung Israels keine jüdische Siedlungen mehr in den palästinensisch bewohnte Gebiete bauen solle. Nun, er selbst weiß es; ganze Welt weiß es, dass diese Ermahnung eine Lüge, Show und Fassade ist. Seit Jahren haben die internationalen Gremien beschlossen und internationale Machtzentren und Politik haben gesagt, dass sie kein Recht haben in den palästinensisch bewohnten Gebieten jüdische Siedlungen zu errichten. Dieses Raubtier, der heute im besetzten Palästina an der Spitze der Macht ist, diese Person war damals Bauminister und hat gegen diese (Beschlüsse) gestanden und sagte "ich baue" und baute auch, was bis heute andauert. Wer hört denn zu? Er (Bush) weiß auch, dass sie nicht zuhören. Durchweg erfolgt die Unterstützung der Zionisten und das auch noch mit schwachen Begründungen, mit falschen und für die Menschen der Welt unakzeptablen Begründungen. Dieser derzeitige Präsident der USA hat leider seit der Zeit seiner Amtsübernahme bis jetzt mit jeder Rede und Handlung einen Schlag gegen den Frieden und die globale Sicherheit zugefügt. Die Entscheidungen, die er traf, waren alle gegen den Frieden und die globalen Sicherheit. Er trat aus dem Umweltabkommen von Kyoto aus, das der vorherige Präsident unterzeichnet hatte. Er trat aus dem Abkommen der Begrenzung des Anti-Raketen-Programms aus und hat seine atomaren Projekte und Aktivität der atomaren Aufrüstung erweitert und verkündet (auch) noch dies öffentlich und direkt. Jedes Mal nach dem Ereignis von 20. Shahriwar (11. September), wenn er eine Rede gehalten hat, hat er entweder die Welt bedroht, oder die Völker erniedrigt, oder das Volk der USA und (andere) westliche Völker zum Hass gegen Muslime und allgemein gegen die Östlichen (Länder) aufgerufen, oder er berichtet über seine zukünftigen Angriffe dieses oder jenes Ortes, oder bedroht die Länder mit einem nuklearem Angriff. Seine Aussagen und Positionsbekundungen sind genau das Gegenteilige zum Frieden und die globalen Sicherheit.

      Wer lenkt diese Leute? Es ist zu überlegen! Wer dirigiert diesen in der Politik Neuling und Machtbesessenen und fern von Moralwerten in dieser Situation, die vorangetrieben wird? Es ist sehr zu überlegen! Er verteidigt die Taten des usurpatorischen Regimes Israels und sagt Israel verteidige sich. Israel begeht diese Massaker und er sagt Israel verteidige sich und nennt dessen Werk Kampf gegen den Terrorismus. Ist denn das Töten von Frauen, Kindern, Jugendlichen und Zerstören von Lehmhäusern der Palästinenser mit Bulldozern Selbstverteidigung? Der, der sich selbst verteidigt, ist das Volk Palästinas. Der, der bedingt durch Unterdrückung und Unrecht des Besatzers zum Handeln bedrängt ist, sind diese palästinensische Frauen und Kinder, die zum Handeln gedrängt sind, und die die Kraft zum Erdulden verloren haben und den Ausweg darin sehen heraus zu kommen. Wer möchte seinen Jugendlichen losschicken, (wohl wissend, dass) er in einem blutigen Zwischenfall eine Stunde später getötet wird? Dass eine Mutter sein Jungendliches in die Arme nimmt, küsst, aber nicht weint (und) sagt, ich schicke ihn; seht was ihr mit dieser Mutter gemacht habt! Seht, was ihr mit diesem Volk gemacht habt, dass sie bereitwillig ist ihre Jugendlichen in den Arena zu schicken und (auch noch) sagt, wenn ich noch 100 Jugendliche hätte, so hätte ich sie ebenfalls geschickt, damit sie auf dieser Weise sterben; was habt ihr mit diesem Volk angestellt, dass ein 17, 18 jähriges Mädchen bereit ist sich eine Bombe umzubinden und in Mitten der Zionisten zu gehen und sich zu tötet, damit diese (Feinde) sterben. Ihr habt alle Wege für sie versperrt! Dann sagt er (Bush) die Regierung Israels verteidige sich. Ist das Verteidigung? Ist diese Aussage vernünftig? Ist diese Aussage eines Präsidenten würdig? Ist das die würdige Aussage einer Regierung, die sich als Führer der Welt sieht und meint alle müssen ihr gehorsam leisten?

      Die Bevölkerung der Welt soll dieser unvernünftigen Beweisführung und dieser schwachen Begründung folgen und gehorchen? Ihr habt ein Volk erniedrigt; mit List und Gewalt seines Hauses beraubt; sein Leben zerstört; täglich werden sie erniedrigt; von einer Stadt in die andere wandert es aus; muss (aber) in seinem Haus, in seinem Land von Fremden kontrolliert werden. Wenn sie mal angreifen und einen töten, (dann) hält ihre Regierung eine Kabinettsitzung und beschließt, wo (immer man) diese Leute finde, mögen sie getötet werden. Wo kennt die Welt etwas Vergleichbares, außer bei diesen Zionisten? Dann wird dieses Volk Terrorist genannt und den scharmlosen, räuberischen und ehrlosen Terroristen wird Selbstverteidigung zugeschrieben. Kann denn die US-Regierung eine schlechtere Position als diese ergreifen? Die Handlungen Israels haben mit diesen Bestätigungen der USA begonnen. Wenn die USA nicht bestätigt hätten, wenn sie nicht grünes Licht gegeben hätten, wenn sie nicht versprochen hätten zu unterstützen, so hätten sie nicht gewagt derart einzumarschieren. Sie fühlen sich durch die Unterstützungen der USA wohl, deshalb begehen sie so viele Verbrechen. Folglich ist die USA an allen Verbrechen, die in Palästina stattfindet beteiligt. Sie ist Mittäter. Beachtet dies!

      Die Intifada des palästinensischen Volkes ist der Aufstand eines Volkes. Das Volk Palästinas hat die Hände aus den Taschen geholt. Beschuldigt nicht diesen oder jenen. Ein Volk begeht einen Aufstand. Seine Ehre, seine Würde, seine Identität und sein Erwachen hat es in die Arena gezogen. Nun nennt ihr diese Terroristen. Sind diese Terroristen? Wenn die Regierung Israels behauptet, dass sie mit wenigen Terroristen zu tun hat, wieso geht sie in die Häuser der Leute hinein? Wieso zerstören sie die Häuser? Wieso begehen sie soviel Verbrechen in den Gassen und Bazaren? Geht und begegnet dieser Gruppe. Was für eine Schuld tragen die Frauen und Kinder der Leute? Die Logik ist Fehler über Fehler; die Vorbereitung (war) falsch; die Schlussfolgerung (ist) falsch. Und das sagt ein Präsident in der Weltöffentlichkeit. Damit die Aussagen dieses und jenes Staates nicht hohl klingen, beschuldigen sie die Regierung der islamischen Republik (Iran), Irak und Syrien und andere. Dieses macht die USA gegenüber der Weltbevölkerung verächtlich. Sie beachten das nicht.

      Heute ist in der islamischen Welt keine Regierung verachteter als die Regierung der USA. Dieser Präsident sagte in einer Rede, als sie Afghanistan angreifen wollten, an die eigene Bevölkerung, dass einige sie verachten. Jawohl, das galt nicht (nur) für die Bevölkerung Afghanistans. Sie haben selber später Statistiken erstellt und (die Leute) befragt und auch in der Presse veröffentlicht, so dass es klar wurde, dass in allen islamischen und arabischen Ländern die Mehrheit der Menschen die USA verachten. Aber diese Verachtung ist im Gegensatz zu der Behauptung, die dieser (Bush) aufstellte nicht die Verachtung der Wissenschaft (und) nicht die Verachtung der Kultur. Er sagt diese (Muslime) seien gegen Kultur; sie seien gegen Wissenschaften. Nein! Entweder hast du es falsch verstanden, oder du sagst nicht die Wahrheit. Die Menschen verachten nicht die Wissenschaft und die Kultur. Die Menschen in den islamischen Ländern verachten auch nicht die Menschen in den USA. Die Verachtung gilt dem Machtsystem der USA, dem Präsidenten und denjenigen, die hinter ihm (stehend) die Politik der USA organisieren. Die Menschen verachten diese. Die Logik der USA heute ist, dass man die Welt mit Gewalt kontrollieren muss. Sie sagen, wir haben Kraft, wir haben die Waffen, die Welt zu zwingen das zu akzeptieren und zu tun, was wir wollen. Aber sie irren sich. Es geht nicht. So etwas ist nicht möglich. Solche Personen (gab es) in der Geschichte der Welt und auch in unserer Zeit, die glaubten unverletzbar zu sein, glaubten mit Gewalt und Bajonetten über das eigene Volk und fremde Völker regieren und ausnutzen (wörtlich: sie reiten) zu können. Die Welt hat die Hitlers gesehen. Die Welt hat die Anfänge der Sowjetunion gesehen. Die Welt hat andere Mächte vorher und danach gesehen. Sie alle haben verloren. Die Amerikaner haben (sogar) selber diese Erfahrung in Vietnam gemacht. An dem Tag, an dem nach dem Herausgehen der Franzosen aus Vietnam die Amerikaner rein kamen, zweifelten die Mächtigen und Politiker der USA nicht daran, dass sie siegreich heraus kommen werden. So haben sie 7, 8, 10 Jahre mit oberflächlichem Machtgetue die Menschen getötet, gepeinigt und die Felder vernichtet. Zum Schluss sind sie im Jahre 1975 mit Scharm und Schande niedergeschlagen aus Vietnam abgezogen. Die ganze Welt sagte und akzeptierte das, nämlich, dass sie die Niederlage erlitten hatten. Vietnam ist vollständig in der Hand der Bürger Vietnams geblieben und sie mussten dort hinausgehen.

      Sie wissen nicht, dass es eine Macht gibt stärker als Waffen und das ist die Macht der Völker, die Macht der Menschen. Jedes Volk, das einen Ursprung, eine Logik und eine Basis der gedanklichen Überzeugung hat und mit standhaften Willen für seine Logik eintritt, kann keine Macht, sei sie atomar, stärker oder schwächer als atomar, dieses Volk unterwerfen. Das ist die Macht der Völker und Macht des erhabenen Gottes, die hinter dem Willen der Völker steht. Sie haben sie unterschätzt. "Ihnen allen, diesen und jenen, gewähren Wir die Gabe deines Herrn." (Sure 17, Vers 20). Jede Gruppe, die sich für irgendwelche Ziele, an die sie glaubt, einsetzt, der erhabene Gott wird sie unterstützen. Wenn sie dann noch von Gott überzeugt sind, dann wird die Auseinandersetzung und das Besiegen 10-mal so schwer. Ist es denn leicht? Wer sich gegen diese Macht, die Macht der Völker und Menschen stellt, wird zerstört. Die USA wird ebenfalls zerstört. Sie wollen den Widerstand des palästinensischen Volkes brechen. Sie können es nicht. Was passiert nun?

      Das, was heute passiert ist, hat eine oberflächliche und eine tiefsinnige (Dimension). Oberflächig ist es das, was wir (bereits) erwähnten: Eine Gruppe attackiert mit Gewalt, Bajonetten, Gewehren, Panzern und mit der Unterstützung der USA die Frauen, Männer, alte Frauen, Kinder und andere. Sie töten sie, sie zerstören deren Häuser, sie legen deren Hände in Handschellen, sie erniedrigen sie mit dem Rausschmiss aus ihren Häusern, indem sie sie beleidigen und sie vertreiben die Familien. Dies ist das Oberflächige der Angelegenheit. Aber das Tiefsinnige der Angelegenheit ist, dass diese äußerlich kontrollierende Macht innerlich zerfällt, innerlich zerschmilzt. Das Volk Palästinas hat beschlossen, die kämpfenden Organisationen, sei es die PLO, Hamas-Organisation, Nationale Front, Dschihad, Hizbollah und andere, sie haben sich Hand in Hand verbunden und beschlossen; sie haben alle eine Schlussfolgerung gezogen und den Weg der Opferbereitschaft gefunden; sie haben verstanden, dass der Feind gegenüber Martyrium, Martyriumssehnsucht und Angstlosigkeit vor dem Tode schwach ist. Yassir Arafat, hat auch verkündet, dass er bereit sei Märtyrer zu werden. Das ist eine gute Entscheidung. Ich hoffe, dass er nicht diese Entscheidung revidiert und sich selbst treu bleibt. Der, der im Wege Gottes Märtyrer wird, der verbleibt. Seine Gedanke, seine Persönlichkeit verbleiben. Der, der nicht für seine Hoffnung den Weg der Opferbereitschaft geht, kann möglicherweise für kurze Zeit seinen Körper am Leben erhalten, aber seine Persönlichkeit und Identität wird vernichtet. Das Martyrium haben die Bürger Palästinas entdeckt. Ich hoffe, dass die Verantwortlichen der Autonomieregierung - wie gesagt - ihren Worten treu bleiben und ihr Volk auf diesem Wege begleiten (und) nicht kapitulieren. Der Feind wird täglich schwächer. Alle radikalen Zionisten hatten ihre Hoffnung auf diesem Raubtier, das jetzt an der Spitze der Macht, an der Spitze der Regierung, jener illegalen und erlogenen Regierung, ist, geknüpft, damit er mit eisernem Stiefel, stählender Faust und Bajonetten die Bürger Palästinas, die sich erhoben haben, niederschmettert und die Intifada löscht. Aber seit dieser da ist, lodern die Flammen der Intifada stärker. Dies war deren letzte Hoffnung. Intern gibt es nun zwischen denen Differenzen. Diejenigen, die aus der Ferne kamen, um in dem usurpierten Gebiet, in dem usurpierten Land in Sicherheit zu leben, kehren nun zurück. Viele von denen kehren zurück und wagen nicht zu kommen. Sie sind demoralisiert und fühlen Schwäche und sie haben interne Differenzen. Sie sind unzuversichtlich über ihre Zukunft. Sie sehen für ihre Zukunft keinen klaren Horizont. Diese Zionisten sind aufgeregt und eilig und deren Aussagen und Taten zeigen das. Wenn diese Ereignisse für das palästinensisches Volk traurig und bitter ist, so ist es für deren Feind auch bitter.

      Wie klar sagt der geehrter Vers des Korans: "Wenn ihr (unter den Beschwerden des Krieges) zu leiden habt, so hat er (ebenso darunter) zu leiden wie ihr. Ihr aber habt von Seiten Gottes etwas zu erhoffen, was er nicht zu hoffen hat" (Sure 4, Vers104).

      Wenn ihr Schmerz und Leid habt, so erlebt der Feind ebenfalls Schmerz und Leid. Wenn ihr verwundet werdet, so wird der Feind auch verwundet, (und zwar) schlimmer als ihr. Der Unterschied ist, dass das palästinensische Volk einem klaren Horizont entgegen sieht, aber die usurpatorischen Zionisten keinen klaren Horizont sehen. Das palästinensische Volk hat einen klaren Horizont (vor sich) und kann es erreichen mit der Bemühung, der Anstrengung und dem Versuch, die alle machen (müssen).

      Nun was ist der Lösungsweg? Wir haben Lösung für dieses Problem. Die Lösungen, die (bisher) angeboten werden, sind keine (echte) Lösungen. Palästina war in den letzten 50 Jahren eine wichtige Angelegenheit der Welt und des Nahen Ostens. Für diese wichtige Angelegenheit und dieses große Problem, sind zwei Lösungen angeboten worden: Eine falsche und eine richtige. Die falsche Lösung ist mit diesen Usurpatoren, die keinen humanen Wert akzeptieren, keine der internationalen Gesetze (und) keine der Beschlüsse der internationalen Organisationen respektiert (und diese falsche Lösung ist) Verhandlungen zu führen und mit diesen in einem Punkt Übereinkunft zu treffen. Diese Lösung ist eine falsche Lösung. Diese - (unabhängig davon) in welcher Form sie auftritt - ist falsch. Israel hat gezeigt, dass er sich an keine seiner Unterschriften hält. Wenn er eine Übereinkunft trifft, auch unterschreibt, (wird) er sich nicht daran halten. Der beste und stärkste Beweis dafür ist die heutige Situation in Ramallah. Nun, sie selber saßen in Oslo und hatten unterschrieben. Sie hatten die Autonomieregierung anerkannt. Na bitte schön! Das ist das Verhalten, das sie gegenüber der Autonomieregierung und ihrem Verhandlungspartner, das heißt Jassir Arafat, zeigen. Sie halten sich nicht an ihre Unterschrift. Egal, welche Unterschrift die Gegenseite denen geben würde, sie würden es mit Füßen treten und machen einen Schritt weiter. Das ist ihre Natur. Diese Lösung ist keine richtige Lösung. Die Aussagen, die ich mache, sind nicht gerichtet an Personen, die um jeden Preis dieses Krebsgeschwür schützen wollen. Sie akzeptieren diese Aussagen nicht. Das wissen wir. Meine Aussagen sind gerichtet an die arabischen Regierungen, islamischen Regierungen, islamischen Völker und alle wachen Gewissen in der ganzen Welt. Mit denen spreche ich. Dieser Lösungsweg, den sie (Unterstützer Israels) als ein Happen in den Mund der Besatzer werfen, um sie fetter zu machen, damit sie den nächsten Schritt machen können, ist kein Lösungsweg. Dies ist die 50 jährige Erfahrung Palästinas. In der UNO sind Resolutionen beschlossen und obwohl die USA Unterstützer der Zionisten ist, haben sie zum Schein diese Resolutionen unterzeichnet. Aber dieser Usurpator hat diese Resolutionen nicht umgesetzt und keiner hat etwas gesagt. Mit so einer Regierung, mit so Einem; was soll man verhandeln? Dieser Weg ist ein falscher Lösungsweg. Diese ist kein richtiger Lösungsweg.

      Aber für dieses Problem gibt es ein Lösungsweg. Der vernünftige Lösungsweg, der für alle wache Gewissen und alle, die die Werte der heutigen Welt akzeptieren, müssen ihn annehmen. (Dieser Lösungsweg) ist jener, den wir vor 1,5 Jahren vorgeschlagen haben; die Regierung der islamischen Republik häufig in den interlateralen Gespräche und Versammlungen wiederholt hat. Auch jetzt sagen wir dieses und bestehen darauf. Der Lösungsweg ist die Befragung der Bürger Palästinas; all diejenigen, die vertrieben wurden -natürlich jener, die in das Gebiet Palästinas und ihre Häuser zurückkehren wollen. Dies ist eine vernünftige Tatsache. Diejenigen, die in Libanon, Jordanien, Kuwait, Ägypten und anderen arabischen Ländern herum irren. Natürlich die, die wollen, sollen in das Land Palästina und ihr Haus zurückkehren. Wir sagen nicht, dass sie mit Gewalt zurück gebracht werden sollen. Diejenigen sollen befragt werden, die vor 1948, als die illegale Regierung aufgebaut wurde, dort wohnten, seien es Muslime, seien es Christen, seien es Juden. Sie sollen in eine allgemeine Befragung über das zu herrschende Regime entscheiden. Das ist Demokratie. Wieso ist Demokratie (nach Angaben des Westens) für alle gut, aber nicht für das palästinensische Volk? Wieso dürfen alle Völker der Welt in ihr Schicksal einwirken, aber das palästinensische Volk darf es nicht? Niemand bezweifelt, dass das Regime, das heute in Palästina regiert, mit Gewalt, Tricks, List und Druck an die Macht kamen. Das bezweifelt keiner. Die Zionisten sind nicht friedlich an der Macht gekommen. Ein wenig mit List und List, ein wenig mit Druck und Gewalt der Waffen. Folglich ist dieses Regime ein aufgezwungenes Regime. Nun gut, die Bürger Palästinas sollen sich versammeln und wählen. Sie sollen das zu herrschende Regime auswählen. Jenes Regime, jene Regierung soll gebildet werden und diese soll (dann) über diejenigen, die nach 1948 kamen, entscheiden. Was (immer) sie auch entscheiden, wenn sie entscheiden, dass sie bleiben sollen, dann sollen sie bleiben. Wenn sie entscheiden, dass sie gehen müssen, dann sollen sie gehen. Es ist sowohl die Stimme der Bürger, als auch Demokratie, als auch Menschenrecht, als auch kompatibel mit der derzeitigen Logik der Welt. Das ist die Lösung. Nun dieser Lösungsweg muss in die Tat umgesetzt werden. Die Usurpatoren werden nicht mit freundlichen Worten diesen Lösungsweg akzeptieren. So müssen alle Beteiligten in dieser Angelegenheit sich verantwortlich fühlen. Sowohl die arabischen Regierungen, als auch die islamischen Regierungen, als auch die islamischen Völker in aller Welt, insbesondere das palästinensische Volk, als auch die internationalen Organe, jeder hat eine Verantwortung, um (darauf) zu beharren, dass diese logische Lösung vollzogen wird.

      Manche sollen nicht sagen, Herr (Khamenei) das geht doch nicht. Dies ist doch ein Traum und Wunschdenken. Unmöglich. NEIN! ES GEHT! Die Länder des Baltikums, die mehr als 40 Jahre ein Teil der ehemaligen Sowjetunion waren, sind zurückgekehrt und sind unabhängig. Manche Länder des Kaukasus waren ungefähr 100 Jahre bevor Sowjetunion entstand in der Hand des zaristischen Russlands und kehrten zurück und sind unabhängig. Heute sind Kasachstan, Aserbaidschan, Georgien und andere unabhängig. Sie sind sie selbst. Also es ist möglich. Es ist nicht so, dass es eine unmögliche Sache ist, nein, es ist möglich! Aber es bedarf des Willens. Es bedarf Mut und Heldenhaftigkeit. Wer muss Heldenhaftigkeit zeigen? Die Völker oder die Regierungen? Die Völker sind heldenhaft; die Völker haben keine Angst; die Völker haben gezeigt, dass sie bereit sind. Also haben die Regierungen hier eine Verantwortung und speziell die arabischen Regierungen.

      Die Sitzung der arabischen Liga in Beirut war keine gute Sitzung. Sie hätten bei dieser Tagung sehr großen Nutzen ziehen können. Es wäre nicht nur zu Gunsten der Palästinenser, sondern auch zu Gunsten der arabischen Regierungen. Heute könnten die arabischen Regierungen in dieser Angelegenheit Palästinas Vorreiter werden und die Unterstützung und Beliebtheit ihres Volkes ernten. Wenn eine Regierung, ein Regime die Unterstützung ihres Volkes genießt, so kann die USA dieser Regierung nichts mehr anhaben; sie hat (auch) vor den USA keine Angst; sie braucht nicht mehr USA zu berücksichtigen. In dieser Sache konnten und können die arabische Regierungen sehr viele gute Werke leisten.

      Ich denke mir, dass zu den wichtigen Werken, die die arabische Regierungen tun können - jene, die Ölexporteure sind - das Öl gehört. Die Aussage, die die westlichen (Staaten) in der Welt im Umlauf bringen, nämlich das Öl nicht als Waffe zu benutzen, diese Aussage ist nicht richtig. Das Öl ist Eigentum der Völker und muss zu deren Nutzen verwendet werden. Die Amerikaner verwendeten Weizen und Nahrungsmittel als Waffe (und) benutzen es (immer noch) an vielen Orten der Welt. Warum dürfen die islamischen und arabischen Staaten nicht dieses Recht haben? Einen Monat, nur einen Monat, als Zeichen, als Symbolik (sollen) sie das Öl für die Länder, die gute Beziehung zu Israel haben, sperren. Heute, verdankt die Welt seine Bewegung, das Funktionieren der Fabriken, das Licht, die Energie, den Strom und die Wärme - diesen drei essentiellen Elementen - unserem Öl. Wenn unser Öl denen nicht zur Verfügung stehen würde, würden das funktionieren der Fabriken, das Licht und Wärme zum Stillstand kommen. Ist es denn unbedeutend? Die arabischen Länder sollen für sich etwas tun. Einen Monat, nicht permanent. Sie sollen es einen Monat als Zeichen zur Unterstützung der Bürger und des Volkes Palästinas tun. Die Welt wird beben. Das ist eine der Sachen, welche sie tun können.

      Eine andere Sache, welche sie tun können, ist, dass sie alle ihre politischen und wirtschaftlichen Beziehungen und Verträge mit der zionistischen Regierung annullieren. Sie sollen nicht kooperieren. Die arabischen Völker werden dadurch glücklich. Die arabischen Völker werden hinter einer Regierung stehen, die diesen mutigen Schritt macht.

      Wehe der Regierung dessen Volk erkennt, dass sie hinter deren Rücken mit Israel geheimdienstliche und sicherheitsmäßige Beziehung mit Israel unterhält. Die Völker wollen es nicht. Die islamischen Regierungen sind auch verpflichtet. Deren Verpflichtungen sind nicht geringer als die der arabischen Staaten, weil diese Angelegenheit keine arabische Angelegenheit ist. Diese Angelegenheit ist weit mehr als diese. Sie ist eine islamische und menschliche Angelegenheit. Die islamischen Regierungen, die auch Ölpotential und ähnliches haben, müssen genauso verfahren.

      Die Konferenz der Außenminister, die in Malaysia tagte, war keine gute Konferenz. Natürlich haben sie Position ergriffen (und) ihr Dasein bekundet, aber es war schwach. Sie müssten viel stärker als das agieren. So viele islamische Regierungen, so viele islamische Länder, ihre moslemischen Brüder haben so viele Probleme; sie mussten stärker agieren. Alle Völker können in der Wirkung bei dieser Angelegenheit mitwirken und teilnehmen. Alle moslemischen Völker können helfen. Finanzielle Hilfe an die Palästinenser ist nicht spezifisch für die Regierungen, damit jene Regierung sagt, ich gab 10 Millionen, 20 Millionen, 50 Millionen Dollar. (Dann) ist auch nicht klar wohin sie die Hilfe gaben, wie sie gaben, an wen sie gaben. Heute benötigt das Volk Palästinas Nahrungsmittel, sie brauchen Medikamente. Das palästinensische Volk ist kein Bettler, sondern Würdige, aber sie sind unter der Herrschaft des Feindes. Alle sind verpflichtet ihnen zu helfen. Nehmen wir mal an, die gesamte islamische Welt - unser Land und andere Länder - würden je Person (ungerechnet) 1,30 € bezahlen; seht, was würde passieren. Was für eine Wirkung diese 1,3 Milliarden € auf die Leute Palästinas und deren Leben hätte.

      Jede Familie soll 1,30 € - ein Minimum sollte das sein, wer möchte soll mehr geben - pro Familienmitglied geben und an dieser Tat beteiligt werden und dies an das Volk Palästinas schenken. (Somit) sollen sie Lebensmittel, Medikamente, Möglichkeiten und alles, was sie für den Widerstand brauchen, besorgen und denen schicken. Das können die Völker tun. Damit ist nicht mehr nötig, dass jene Regierung sagt, ich habe soviel (oder so viel) gegeben. Nun wie viel sie schickt, wie sie schickt, ob sie schickt oder nicht schickt, dann wird sie auch noch von irgend einer Macht bedroht, (das alles fällt weg). Nein, die Völker sollen beteiligt werden. Was wollen sie mit den Völkern machen? In unserem Lande, wenn die Bürger dies tun möchten, (dann) können sie in den Zentren des Roten Halbmondes und den Hilfskomitees und Organisationen, die da sind, spenden. Es wird eine kräftige Hilfe, die den Bürgern Palästinas helfen wird.

      Wertvoller als finanzielle Hilfe ist die moralische Hilfe, weil die Palästinenser fühlen werden, dass die Herzen der Völker mit denen sind. Die Demonstrationen, die dieser Tage in der islamischen Welt stattfanden, waren sehr wertvoll. Die Aktion, die ihr heute machen wollt, um bis zum Palästina-Platz (in Teheran), gegenüber der Botschaft Palästinas, aufzumarschieren, ist eine sehr wichtige Sache. Diese Sachen sind sehr wertvoll. Die Nachricht von diesen Sachen wird sich verbreiten. Die Bürger Palästinas werden fühlen, dass die Völker hinter ihnen stehen.

      Lob sei Allah, dass unser Volk nie zu wenig gemacht hat. Jedes mal, wenn es gerufen wurde, ist es erschienen und hat Position bezogen. Und endlich müssen die internationalen Organe und die UNO aktiv werden. Diese Organisationen der Menschenrechte, die immer oder häufig im Dienste der Ziele der (internationale) Arroganz waren, sollen wenigstens einmal gegen die Wünsche der Arroganzmaschinerie zu Gunsten der Völker handeln. Sie sollen die Aufmerksamkeit der Welt auf sich lenken und den Unterdrücker und Aggressor verurteilen und das Volk Palästinas bestätigen. Wenn dieser Druck ausgeübt wird, dann wird jener Plan Irans in der Angelegenheit Palästinas in die Tat umgesetzt. Der Aggressor wird gezwungen. Wenn die arabischen und islamischen Regierungen, moslemische Völker, internationale Organisationen, alle in diesem Wege aktiv werden, wird diese Tat vollbracht. Wer sich in dieser Angelegenheit drückt (wörtlich: zu wenig tut), wird sicher aus der Sicht der Völker, der Geschichte und bedeutender als alles beim erhabenen Gott verantwortlich sein und belangt werden. Wir alle sind verpflichtet!

      Koranrezitation

      (Ende der Freitagsansprache und Freitagsgebet. Im Anschluss an das Freitagsgebet fand eine Großkundgebung zum Palästina-Platz statt)

      Freitag, den 5. April 2002 / 1380.01.16 H.S. / 21. Moharram 1423 H.Q.

      Übersetzt von Seyed Mahdi Hadjizadeh


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      und jetzt zu einigen "Definitionen" nach islamisch-arabischem "Begriffsverständnis":



      Sprache ist immer eine zusätzliche Waffe von Unterdrückern gewesen, ihre Unterdrückung zu vertuschen.

      Im Sprachgebrauch der Nachrichten wird in Bezug auf das Besatzungsregime in Palästina und damit zusammenhängenden Themen immerzu die von Zionisten vorgegebene Begrifflichkeit übernommen, bei dem der Eindruck erweckt wird, daß eine ganz bewusste Verfälschung der Sinngehalte und ihr missbräuchlicher Einsatz erfolgt. Dieses soll an einer Reihe von Beispielen erläutert werden, wobei jeweils ein alternativer der Wahrheit weit mehr entsprechender Begriff vorgeschlagen wird.

      Als Muslime bevorzugen wir nicht die Sprache der Mehrheit, sondern die Sprache der Wahrheit.

      Antisemitismus
      Mit dem Begriff "Antisemit" wird heutzutage jeder belegt, der es wagt, "Israels" brutale menschenverachtende Politik zu kritisieren. Die Kritik richtet sich in den meisten Fällen gegen die Brutalität eines Besatzungsregimes und haben nichts mit Rassismus zu tun. Zudem sind z.B. auch die Araber Semiten, so daß ein Araber dementsprechend kaum Antisemit sein können. Daher ist der Begriff Antizionismus für die berechtigte Verurteilung der Unterdrückung und des zionistischen Rassenwahns angebracht. Der Jude Finkelstein selbst hat sich in seinen Publikationen sehr kritisch gegen zionistische Finanzpraktiken geäußert und muss sich nunmehr selbst gegen den Vorwurf des Antisemitismus erwehren (siehe Berliner Morgenpost 26.4.2000), wie viele andere kritische Juden auch. Aber die Antisemitismus-Keule wird jeden Tag zionistischer Brutalität stumpfer und wirkungsloser, denn die Menschen wachen zunehmen auf - Gott sei Dank.
      Autonomiegebiet
      Die sogenannten palästinensischen Autonomiegebiete sind den Homelands vergleichbar, welche die Ureinwohner Südafrikas von den europäischen Eroberern zugebilligt wurden; inselhafte Minigebiete, in denen die Einheimischen die Müllabfuhr und Straßenreinigung autonom organisieren dürfen. Aber alle entscheidenden und lebenswichtigen Beschlüsse dürfen sie nicht fällen. So sind z.B. Wasserversorgung, Stromversorgung, Landwirtschaft und alle anderen lebensnotwendigen Ressorts unter zionistischer Kontrolle. Auch dürfen und können die Palästinenser nicht irgendwelche Hilfen aus dem Ausland ohne zionistische Kontrolle annehmen, da sie weder die Grenzen kontrollieren noch frei über den eigenen Flughafen oder die Häfen bestimmen dürfen. Daher wäre die Bezeichnung Palästinenserreservate erheblich angebrachter und treffender.
      Demokratie
      Unter Demokratie versteht man vereinfacht, dass die Bevölkerung eines Gebietes durch Wahlen sein eigenes Schicksal bestimmten kann. Obwohl "Israel" immerzu als "Demokratie" bezeichnet wird, ist sie mit keiner Demokratie der Welt vergleichbar. In "Israel" haben alle möglichen Staatsbürger aller Nationen das Wahlrecht, selbst wenn sie gar nicht in Israel wohnen, nur weil sie Juden sind, aber die einheimische christliche und muslimische Bevölkerung wird bis auf geringe Ausnahmen von jeglichen Wahlen abgehalten. Ein Großteil der Bevölkerung wurde zudem Vertrieben und darf gar nicht zurückkommen. So etwas Demokratie zu nennen ist eine böswillige Verniedlichung einer rassistischen Diktatur.
      Wie sehr das System von einer zivilisierten Demokratie entfernt ist, zeigt der Umgangston in deren sogenanntem Parlament: Seit 2001dürfe in Israels Parlament politische Gegner nicht mehr als Heuchler, Nazi oder Idiot beschimpft werden. Wegen der immer rauer werdenden Umgangsformen in der Knesset hat deren sogenannter Ethik- Ausschuss Dutzende Wörter und Schimpfwörter auf eine Schwarze Liste gesetzt. Die Abgeordneten dürfen sich nicht mehr als Anti-Semiten, Faschisten, Dolch-Stoßer oder Brunnen-Vergifter beschimpfen. Aus dem Abgeordneten-Vokabular wurden außerdem Begriffe wie Schwein, Verräter, Tier, Blutsauger, Terrorist und Parasit gestrichen. (dpa-Meldung vom 21. Juni 2001). Wie rassistisch die Verantwortlichen "Israels" öffentlich ungestraft agieren wird immer wieder an verschiedenen Beispielen deutlich: So berichtete die dpa am 3.7.2001 mit Berufung auf den israelischen Armeesender, dass der israelische Tourismus-Minister Rehavam Zeevi illegal in Israel lebende Palästinenser als Ungeziefer beschimpft hat und sagte: "Findet die Läuse und schmeißt sie raus". In jedem anderen Land müsste nach so einer Aussage der Politiker zurücktreten, nicht so aber im rassistischen Israel. Pini Gershon, Trainer des israelischen Basketball-Rekordmeisters und SuproLeague-Siegers Maccabi Tel Aviv, hat mit rassistischen Äußerungen gegen schwarze Spieler sogar im eigenen Land für Empörung gesorgt. «Sie sind dumm und haben die Mentalität von Sklaven», ließ Gershon über die Zeitung Yediot Ahronot wissen. Gershon verbindet die Hauttönung mit der Intelligenz: «Der mokkafarbene Spieler ist cleverer, die dunkleren kommen von der Straße, die schwarzen sind dumm. Sie tun alles, was du ihnen sagst.» (Berliner Morgenpost Sport 2.7.2001) In jedem anderen Land müsste nach so einer Aussage der Trainer zurücktreten, nicht so aber im rassistischen Israel.
      Im rechtlichen Bereich hat Israel eine Zweiklassengesellschaft errichtet, die deutliche Züge eines Apartheidsystems trägt und die Annexion vorwegnimmt. Während die Palästinenser dem "Militärrecht" in den besetzten Gebieten unterstehen, gilt für ihre israelischen Nachbarn in den "Siedlungen" das zivile Recht des israelischen Kernlandes. Selbst auf dem Territorium der palästinensischen "Autonomie" haben die palästinensischen Behörden keinerlei rechtliche Gewalt über israelische "Siedler": Eine Reihe gesetzlicher Regelungen wie Wahlrecht, Staatsbürgerschaft und Steuerrecht inkorporieren die "Siedler" bereits in den israelischen Staat. Die bisherige Nichtannexion (mit Ausnahme Ostjerusalems und der Golanhöhen) hat dabei durchaus Methode, ermöglicht sie doch die pseudolegale Ungleichbehandlung von "Siedlern" und Palästinensern in den besetzten Gebieten. Eine "gesetzlich sanktionierte Diskriminierung" nennt das die israelische Menschenrechtsorganisation B`Tselem (Der Standard, 15. April 2002- Wien).
      Entschädigungszahlung
      Weit über 50 Jahre nach dem 2. Weltkrieg fordern u.a. ein Staat, der damals noch gar nicht existierte, sowie zionistische Organisationen überall in der Welt nach wie vor Entschädigungszahlungen vom deutschen Volk und jedem Steuerzahler in Deutschland und anderen Ländern, obwohl die Zionisten selbst noch nie jegliche Entschädigungszahlungen für ihre Besatzung oder ihre Massaker (z.B. in Kana) gezahlt haben. Die geforderten Entschädigungszahlungen sind eine Form kollektiver Unterdrückung, denn es ist mit keinem Rechtssystem der Welt vereinbar, daß Menschen für etwas büßen und zahlen müssen, das sie selbst gar nicht begangen haben, sondern ihre Eltern oder Großeltern. Sind die Nachkommen nicht zu den Zahlungen bereit, werden eine Reihe von wirtschaftlichen Boykottmaßnahmen angedroht. Diese Art von Zahlungen sollten daher Erpressungsgeld genannt werden.
      Flüchtlinge
      Es gibt nach offiziellen Angaben derzeit 3,5 bis 4 Mio. palästinensische Flüchtlinge aus dem heutigen "Israel". Während die Zionisten ihr angebliches Rückkehrrecht nach Palästina mit einer Vertreibung von vor über 3000 Jahren begründen, erlauben sie den Bewohnern des Landes auch nach 50 Jahren die Rückkehr nicht. Das Wort "Flüchtling" erweckt zudem den Eindruck, daß der Geflohene eine Schuld an seiner Flucht trägt, ohne den Verbrecher zu benennen. Daher ist der Begriff Vertriebene viel angebrachter, denn die Vertriebenen sind von den Massakern zionistischer Terrororganisationen geflohen.
      Friedensprozeß
      Der sogenannte Friedensprozess ist ein Begriff, der nach den Abkommen von Oslo und Wye verwendet wurden. Dieser die Weltöffentlichkeit irreführende Begriff wurde dafür genutzt, die nie aufhörenden Verbrechen der Zionisten zu vertuschen. Tatsächlich wurde während des sogenannten Friedensprozesses dem palästinensischen Volk mindestens genauso viel Unterdrückung zuteil wie vorher. Daher ist die Bezeichnung Unterdrückungsprozess geeigneter.
      Gottesstaat
      Immer, wenn ein muslimischer Staat verunglimpft werden soll, wird der Begriff "Gottesstaat" verwendet. Damit sollen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Zum einen wird eine unsachgemäße Angst vor den Muslimen geschürt und zum anderen wird gleichzeitig der Begriff "Gott" als etwas verächtliches dargestellt, damit die Gläubigen Menschen eine Distanz zu Gott bekommen. Interessanterweise gibt es aber auf der ganzen Welt nur einen einzigen Staat, der seinen Anspruch auf territoriale Grenzen auf eine Religion zurückführt und mit mehrere Tausend Jahre alten Schriften begründet. Daher wäre, wenn überhaupt, dieser missbrauchte Begriff nur für "Israel" anwendbar. Da aber das von Zionismus dominierte "Israel" nicht die göttlichen Gebote befolgt sondern diese vielmehr mit Füßen tritt, erachten wir die Bezeichnung gottesfeindliches System für angebrachter.
      Gummigeschosse
      Die Zionisten schießen auf Steine werfende Kinder mit scharfer Munition und treffen viele Kinder tödlich. Um diese fernsehweit beobachtbare Brutalität weniger brutal erscheinen zu lassen, wird statt des Begriffs "scharfe Munition" der verniedlichende Begriff "Gummigeschosse" verwendet, wobei der Eindruck erweckt wird, daß Gummi ja auch abprallen könnte, wie ein Gummiball. Das eigentliche Ziel der Gummiummantelung der Geschosse liegt aber darin, die Möglichkeit der Genesung eines nicht tödlich Getroffenen erheblich zu erschweren. Während eine Metallkugel bei einem Treffer aus einem weniger gefährdeten Körperteil rückstandslos entfernt werden kann, ohne die Wunde weiträumig aufschneiden zu müssen, ist eine Entfernung aller Geschossteile bei Gummigeschossen erheblich komplizierter. Daher wird die Bezeichnung Verstümmelungsgeschosse als erheblich geeigneter betrachtet.
      IDF - "Israel" Defence Forces ("Israelische" Verteidigungsstreitkräfte)
      Die "israelische" Besatzungsarmee nennt sich "Verteidigungsarmee". In der Regel dient eine Verteidigungsarmee dazu, das eigene Territorium vor Aggressionen fremder Staaten zu schützen und die eigenen Grenzen vor Eindringlingen zu verteidigen. Das ist bei "Israels" Armee gar nicht möglich, da "Israel" seine Grenzen nicht festgelegt hat. Tatsächlich hat sich diese Armee, die aus verschiedenen Terrororganisationen hervorgegangen ist, dadurch ausgezeichnet, daß es alle seine Nachbarn überfallen hat und jedem seiner Nachbarn Territorium widerrechtlich entwendet hat. Darüber hinaus zeichnet sich diese Armee dadurch aus, daß sie vor allem gegen die eigene Bevölkerung auf den selbst beanspruchten Gebieten brutal vorgeht und auch Kinder erschießt und versucht, ihr Staatsgebiet durch brutale Maßnahmen ethnisch zu "säubern". Das sind typische Merkmale einer Besatzungsarmee, daher lautet der Alternativvorschlag: Besatzungsarmee.
      Jüdischer Staat
      Es ist eine extreme Beleidigung an das Judentum (welches im Islam geschützt ist), den Pseudostaat "Israel" als "jüdischen Staat" zu bezeichnen, denn der Begriff lässt den Eindruck zu, daß hier nach jüdischen Gesetzen regiert werden soll, wozu u. a. auch die 10 Gebote Mose gehören. "Israel" ist aber weit davon entfernt und hat auch nie den Anspruch erhoben, die Staatsführung nach einem nachvollziehbaren jüdischen Gesetz zu ordnen. Viel mehr ist das Selbstverständnis des Pseudostaates "Israel" seit seiner Gründung der "Judenstaat", also ein ethnisch "gesäuberter" Staat ausschließlich für Juden. Entsprechend werden die Angehörigen nicht-jüdischer Volksgruppen allesamt unterdrückt. Daher handelt es sich nicht um einen jüdischen Staat, sondern um einen Appartheitsstaat.
      Land für Frieden
      Eines der Prinzipien des sogenannten Friedensprozesses war "Land für Frieden". Dabei boten die Zionisten an, einen Teil des Landes zurückzugeben, welches sie gewaltsam besetzt haben, wenn sie dafür Frieden bekommen und die restlichen widerrechtlich besetzten Gebiete behalten dürfen. Das ist so ähnlich wie wenn ein Raubmörder einen Teil seines Raubgutes zurückzugeben bereit ist, wenn er den Rest behalten darf und für seinen Raubmord nicht belangt wird. Daher ist das Prinzip mit "Raubgut für Raublegitimation" viel besser beschrieben. Wie sehr der okkupierende Zionismus auch durchaus in nicht-israelischen Organisationen propagiert wird, kann man in einem Faltblatt der in Deutschland als gemeinnützig anerkannten "Arbeitsgemeinschaft Christen für Israel e. V." nachlesen, worin mit biblischer Begründung jeder territoriale Kompromiss abgelehnt wird. Darin wird Rabbi Mordechai Scharabi zitiert: "Jede Rückgabe von verheißenem Boden des verheißenen Landes ist ein Frevel vor Gott und wird von ihm nicht ungestraft bleiben."
      Günter Grass sagte zu der Besatzungspolitik Israels in einem Spiegel-Online Interview vom 10.10.2001: Solange Ursachen da sind für diesen nachwachsenden Hass, solange die Wut und die zum Teil berechtigte Empörung nicht beseitigt werden, ändert sich nichts. Dazu gehört auch der Mut, Israel endlich dazu zu bringen, seine Besatzungspolitik aufzugeben, die nun schon über Jahrzehnte geht. Israel muss aber nicht nur besetzte Gebiete räumen. Auch die Besitznahme palästinensischen Bodens und seine israelische Besiedlung ist eine kriminelle Handlung. Das muss nicht nur aufhören, sondern rückgängig gemacht werden. Sonst kehrt dort kein Frieden ein....
      Im Februar 2002 schlug der israelische Justizminister Meir Schitrit vor, Syrien die Golanhöhen abzukaufen, die Israel seit 1967 besetzt hält (siehe Neue Luzerner Zeitung Politik 20.2.2002), damit ist nicht nur bewiesen, wie selbst die Zionisten sich über die Unrechtmäßigkeit Ihrer Besatzung bewusst sind sondern auch der Gedanke offenbar, dass diese Politiker denken, sich von jeder Art von Schuld frei kaufen zu können, während sie das gleiche recht nicht einmal der dritten Generation nach Hitler zubilligen!
      Ministerpräsident "Israels"
      Mit dem Titel eines sogenannten "israelischen" Ministerpräsidenten wird der Eindruck erweckt, als wenn hier eine Person regiert, die aus einer demokratischen Entwicklung heraus Regierungschef und damit den Höhepunkt seiner politischen Karriere erreicht. Tatsächlich aber waren sämtliche Ministerpräsidenten der letzten Zeit wie z.B. Rabin, Netanjahu, Barak und Sharon und alle höchste Generäle der zionistischen Besatzungsarmee, die allesamt aus einem völlig undemokratischen System heraus gemeinsam die absolut gleichen Ziele verfolgt haben. Alternativvorschlag: Oberbefehlshaber der Besatzung.
      Palästinenserstaat
      Obwohl die Zionisten den Palästinensern keinen eigenen Staat mit allen Staatsrechten zubilligen, verwenden sie sogar für den Staat, den sie verhindern wollen, den völlig irreführenden Begriff "Palästinenserstaat". Diese Irreführung wäre vergleichbar der Umbenennung Deutschlands in Deutschenstaat. Damit soll zum einen von der eigenen rassistischen Basis (Judenstaat) abgelenkt werden, da es ja auch einen "Palästinenserstaat" geben könnte, und zum anderen soll auf jeden Fall von dem Begriff "Palästina" abgelenkt werden, denn dann könnte ja auch jemand einmal auf die Idee kommen nachzufragen, wo Palästina vorher war. Der korrekte Begriff für den Staat der Palästinenser, in dem auch Juden mit Staatsrechten leben dürfen, ist schlicht und einfach Palästina.
      Selbstmordattentäter
      Im Libanon aber auch in Palästina stößt die "israelische" Armee immer wieder auf Widerstandskämpfer, die bei ihrem Widerstand gegen die Unterdrücker auch bereit sind, ihr eigenes Leben aufzuopfern, damit andere leben können. Der Begriff "Selbstmordanschlag" oder "Selbstmordattentäter" erweckt den Eindruck, als ob die Tötung des eigenen Lebens das Ziel der Aktion oder ein Teilziel der Aktion sei. Das ist absolut falsch. Das Ziel solcher Aktionen ist in der Regel der Widerstand gegen eine Besatzungsmacht. Der eigene Tod wird dabei als letzte Möglichkeit in Kauf genommen, niemals aber als erstes Ziel angestrebt, denn das angestrebte Ziel ist der Kampf gegen die Unterdrücker. Allerdings sind diese opferbereiten Kämpfer das größte Problem der Besatzer. Denn das Schlimmste, was sie glauben den zu unterdrückenden androhen zu können, ist deren Tod. Hat aber ein mutiger Kämpfer davor keine Angst und ist sogar bereit, diesen in Kauf zu nehmen, bleibt die Unterdrückungswaffe stumpf. Daher versucht man insbesondere diese besonders mutigen Kämpfer zu verunglimpfen. Während jeder tatsächliche Selbstmörder in den eigenen Gesellschaften als jemand umschrieben wird, der den "Freitod" gewählt habe, wird der zielbewusste Freiheitskämpfer verunglimpft. Seine wahre Bezeichnung aber ist: opferbereite Widerstandskämpfer. Dieses gilt, wenn der Widerstand gegen die Besatzungsmacht und seine Streitkräfte erfolgt. Sicherlich ist der Widerstandskampf gegen Besatzungssoldaten und bewaffnete Siedler anders zu beurteilen als ein Anschlag gegen unbewaffnete und unschuldige Zivilisten, Frauen und Kinder, allerdings trägt sicherlich derjenige, der diese unschuldigen Menschen auf besetztes Gebiet bringt bzw. sogar Anreize dafür gibt, auf besetztem Gebiet zu leben, einen erheblichen Teil der Schuld an dieser Verzweiflungstat.
      Sicherheitszone
      Immer wenn "Israel" einen Teil der Nachbarländer besetzt hält und nicht bereit ist, dieses Land zurückzugeben, wird das Gebiet "Sicherheitszone" genannt. "Israel" ist das einzige Land der Erde, das ohne jegliche Sanktionen sogenannte "Sicherheitszonen" in fremden Ländern einrichten konnte. Aber die Bezeichnung Besatzungszone wäre auch gemäß internationalem Recht angebrachter.
      Siedlungen
      Der Begriff "Siedlungen" soll nach friedlicher Idylle klingen. Die sogenannten "Siedlungen" der Zionisten auf fremden Territorien werden seit Gründung des Pseudostaates "Israel" von dem Regime unterstützt und massiv gefördert. Immer wenn die Zionisten ein Gebiet einigermaßen sicher besetzt zu haben glauben, werden unmittelbar darauf sogenannte Siedlungen gebaut und anschließend bewohnt. Diese sogenannten Siedlungen gleichen Militärfestungen, und die Siedler laufen in dem Gebiet , welches sie besetzen, offen mit Waffen herum und schießen auch auf die einheimische Bevölkerung. Die Siedlungen sind in Wirklichkeit getarnte Militärvorposten einer geplanten Annexion. Alle sogenannten Siedlungen sind auf besetztem Gebiet errichtet, was eindeutig gegen internationales Recht verstößt. Das Ausmaß dieses Rechtsverstoßes ist dabei gravierend. Da das Thema "Siedlungen" ein wesentlicher Aspekt der zionistischen Verbrechen ist, wird er hier gesondert beleuchtet: Was sind Siedlungen?
      Auch der jüdische Friedensaktivist Uri Avnery wehrt sich gegen die Siedlungen
      Tempelberg
      Auf dem sogenannten Tempelberg befindet sich weit und breit kein Tempel, und es ist nicht gesichert, ob er jemals wirklich an der Stelle gestanden hat. Wenn er aber an dieser Stelle gestanden haben sollte, dann haben ihn die Römer zerstört und jetzt stehen gleich zwei muslimische Heiligtümer auf dem Berg, die Al-Aqsa-Moschee (Heilige Moschee) und die Qubat-ul-Sakhra (Felsendom). Zionistische Presseorgane versuchen dabei immer den Eindruck zu erwecken, als wenn es sich um ein und dasselbe Gebäude handeln würde. Ein Überblick über die Stadt gibt Aufschluss über die Entfernungen. Dabei ist es das Ziel die Aufmerksamkeit auf ein einziges Gebäude zu lenken, das in den Medien gleich beide Namen erhält. Aufgrund der seit mehreren Jahrhunderten bestehenden Situation sollte der Berg von Muslimen Berg der Himmelfahrt genannt werden.
      Terrorist
      Jeder, der sich gegen die "israelische" Besatzung auflehnt und dabei die für jedes besetzte Land und Volk legitimen Abwehrmaßnahmen gegen den Besatzer anwendet, wird als "Terrorist" bezeichnet. So war z.B. bei der Besatzung des Libanon durch die brutale zionistische Besatzungsarmee immer das sich verteidigende libanesische Volk "Terrorist", nie aber der brutale Besatzer. Als "Oberterrorist" galt die Hizbollah, die den zionistischen Eindringlingen große Verluste zufügte. So konnte der uninformierte Nachrichtenkonsument nicht wissen, daß diese Widerstandskämpfer vom libanesischen Volk getragen sind und sogar im libanesischen Parlament sitzen und über zahlreiche gemeinnützige Einrichtungen wie Krankenhäuser und Schulen verfügen. Während die zionistische Besatzungsarmee immer wieder durch brutalen Terrorismus auffiel (z.B. Bombardierung von Flüchtlingslagern mit Frauen und Kindern), glänzten die Widerstandskämpfer durch einen opferbereiten Widerstand gegen die Unterdrücker. Daher ist die Bezeichnung Widerstandskämpfer wahrlich angebrachter. Auch der jüdische Friedensaktivist Avnery verteidigt die sogenannten Terroranschläge als legitimen Widerstand in einem sehr interessanten Interview.
      Ben Gurion sagte bereits 1938 : "Die Juden in Palästina sollten sich nicht selbst betrügen. Politisch sind wir die Aggressoren und die Araber verteidigen sich. Das Land gehört ihnen; denn sie leben darin, wogegen wir erst kommen und siedeln wollen. In ihren Augen nehmen wir ihnen das Land weg. Hinter dem arabischen Terror steckt eine Bewegung, die zwar primitiv aber nicht ohne Idealismus und Selbstopfer ist" (FAZ v. 27.3.2001).
      Vergeltung
      Jede Aktion im Befreiungskampf der Palästinenser wird als Terrorismus bezeichnet, während jedes Verbrechen der Zionisten als "Vergeltung" tituliert wird. Dabei können die Zionisten und die Weltpresse offensichtlich nicht zählen, denn die Zahl der durch Zionisten ermordeten Palästinenser ist Tausende Male höher als die Zahl getöteter Zionisten. Und die Zahl durch Zionisten abgerissener Häuser, enteigneter Höfe, vertriebener Frauen und Kinder ist Zehntausende Male höher. Darüber hinaus gelten auch nach internationalem Recht die Übergriffe einer Besatzungsmacht immer als Aggression, wohingegen die berechtigten Aktionen gegen den Besatzer als berechtigter Befreiungskampf gewertet werden. Die sogenannten Vergeltungen der Zionisten sind nic
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 22:17:32
      Beitrag Nr. 74 ()
      Ein Satz, den man nicht von der Hand weisen kann:

      Was illegal ist, kann nicht legal werden, nur weil es seit 50 Jahren besteht. Besatzung bleibt Besatzung, auch nach hunderten von Jahren.


      Was willst Du mit solchen Postings eigentlich erreichen? Die Quellen und das Datum fehlen wie üblich. Einen Link kannst Du nicht angeben. Meine Kritik steht.

      siehe Posting #72 und die vorhergehenden.
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 22:29:37
      Beitrag Nr. 75 ()
      ..ob Du das bei den dt. Vertriebenen auch so siehst??

      Ich nicht.
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 22:45:02
      Beitrag Nr. 76 ()
      Nun, der entscheidende Unterschied besteht neben dem verlorenen Krieg in der Tatsache, daß die BRD diese Tatsache inzwischen anerkannt hat.
      Daher macht ein Vergleich wenig Sinn.
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 22:47:07
      Beitrag Nr. 77 ()
      nun, die Palästinenser könnten ja auch für den Frieden mal dazu übergehen, die Existenz Israels anzuerkennen. Willy Brandt hat sich damit auch nicht unbedingt nur Freunde gemacht, ca. 30 Jahre nach dem Krieg.
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 22:54:17
      Beitrag Nr. 78 ()
      @genya

      Palästinensergehirn, ja?

      Und mit diesen Monstertexten geht´s auch wieder los.

      Ich brauche hier keine Verbalinjurien loszulassen; die anderen User wissen mit Sicherheit auch so, was sie von Deinem Auftreten zu halten haben, und nur das ist für mich von Bedeutung.

      Komisch nur, daß Dir nicht der Gedanke kommt, daß Du so niemandes Meinung in Deinem Sinne änderst. Das Gegenteil ist der Fall.

      Von meiner Seite ist das Gespräch hiermit beendet.
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 22:56:55
      Beitrag Nr. 79 ()
      Nun man kanns auch so sehen : zumindest haben "wir" einiges hinter "uns", was "Ihr" anscheinend noch vor "Euch" habt.
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 23:41:29
      Beitrag Nr. 80 ()
      und jetzt noch die passende, wohl etwas "überarbeitete",
      geschichte der Region aus islamischer Sicht:




      (mit freundlicher Genehmigung al-aqsa.de, überarbeitet von Muslim-Markt)

      Palästina stellt geographisch ein Bindeglied zwischen drei Kontinenten dar: Afrika, Asien und Europa. Palästina ist das Herz der arabischen Welt und die Nahtstelle zwischen Ost und West. Die Palästinenser sind Semiten und verkörpern die eigentliche Bevölkerung des Landes Palästina.

      Die Geschichte in Stichworten:

      3500 v. Z. Semitische Stämme wandern aus der Arabischen Halbinsel nach Ägypten, Irak, Syrien, Jordanien Palästina und dem Libanon.
      2500 v. Z. Die Kanaaniten, einer der semitischen Stämme, siedeln sich in Palästina an.
      1220 v. Z. Die Israelis dringen zum ersten Mal unter der Führung des Propheten Moses (Gottes Friede auf ihm) in den damals von Kanaaniten bewohnten Palästina ein. Sie besetzten Teile des Landes. Der Rest bleibt in der Hand der Ureinwohner. Die Israelis flohen aus Ägypten nach Palästina durch die Sinai-Halbinsel von der Gewaltherrschaft des Pharao. Am Anfang kamen die Hebräer in kleinen Zahlen und in friedlicher Form nach Palästina. Später überfielen sie die Ureinwohner mit Waffengewalt. (???)

      (Anm. von mir: die "bösen Zionisten"!!!)

      1020 v. Z. Die Hebräer dominieren in einigen Teilen des Landes Palästina und den östlichen Teil des Jordans. Saul regiert einige Jahre und kommt bei einem der vielen Gefechte zwischen den Ureinwohnern des Landes ums Leben. Prophet David (Gottes Friede auf ihm) regiert nach ihm zwischen 1000 und 961 v. Z. gefolgt vom Propheten Salomon (Gottes Friede auf ihm) der zwischen 961 und 922 v. Z. die Herrschaft des Landes übernahm. Aus dieser Zeit sollen die Tempel stammen, deren Wideraufbau an der Stelle der heutigen Al-Aqsa Moschee die Zionisten anstreben.

      (Anm: von mir: soweit der Weltgeschichte bekannt ist, waren David und Salomo KÖNIGE eines israelischen Staates
      und keine "Propheten". Deren Staat erstreckte sich über ganz "Palästina" (dieses Wort gab es damals gar nicht - es hiess schlichtweg Israel) und nicht, wie hier behauptet wird, "über nur einige Teile des Landes Palästina" - was einer Geschichtsfalsifikation ohne gleichen nahe kommt!
      Saul kam auch nicht in irgendwelchen Gefechten zwischen den
      "Ureinwohnern" des landes ums Leben, sondern im Kampf gegen die Philister, die KEINE Ureinwohner waren, sondern ca. 100 Jahre NACH Josua und den Israeliten den heutigen Gazastreifen BESETZTEN. Philister stammen ursprünglich wohl aus Kreta und kamen über Zypern im Zusammenhang mit der "Seevölker"invasion )

      721 v. Z. Die Assyrer greifen Israel im Norden an und vernichten es. Die Juden werden von den Angreifern in Richtung Osten vertrieben und haben in der späteren Geschichtsschreibung keine Bedeutung.

      ( Anm. von mir: wenn schon richtig, dann nicht die Juden, d.h. die Einwohner des Staates Judäa, der den Assyrern getrotzt hatte, sondern die Einwohner des Staates Israel, die eindeutig nicht zum Stamme Juda gehörten. Dies israelischen Einwohner wurden nach Babylonien, Assyrien und Elam umgesiedelt und vermischten sich später mit den von den Babyloniern deportierten Juden, d.h. den Einwohnern Judäas. Insofern spielten sie auch weiterhin eine "Bedeutung" in der späteren Geschichte! )

      Die Assyrer bevölkern das Land mit anderen Stämmen.

      ( Auch das ist eine Lüge - die Assyrer besiedelten selbst das fast entvölkerte Israel nicht - sollen hier etwa IRAKISCHE Ansprüche zementiert werden??? )

      587 v. Z. König Nebukadnezar, König von Babylon überfällt Judäa südlich der Westbank, und zerstört Jerusalem. Er nimmt viele Einwohner Judäa´s als Gefangene mit nach Babylon.

      ( Eine "Westbank" gab es nicht, und Judäa erstreckte sich fast über die gesamte südliche und zentrale heutige "Westbank" )

      539 v. Z Die Perser versuchen Judäa für die Juden wieder aufzubauen. Der persische König Kosch ist der erste König, der den Juden das Recht auf die Errichtung eines Nationalstaates in Palästina eingeräumt hat.

      ( Wider falsch - Kyros II hat nur den Wiederaufbau des zerstörten tempels und eine Rückkehr der Vertriebenen Juden und Israeliten erlaubt, die perser dachten im Traum nicht daran, den "Juden" die Gründung eines "Nationalstaates" innerhalb ihres eigenen Reiches zu erlauben )

      Die Zahl der Juden, die aus Babylon nach Palästina zurückkehrten war 42.000. Das waren wahrscheinlich nur diejenigen, die in Babylon gescheitert waren. Der Rest bevorzugte den Verbleib in Babylon.

      ( und wieder eine Lüge - vertrieben war nur die Oberschicht - die judäischen bauern blieben die ganze Zeit im Lande. Sie waren gar nicht in Babylon, stellten jedoch die Mehrheit der Bevölkerung dar )

      Im Jahr 515 v. Z. konnten die Juden mit Erlaubnis des Perserkönigs die Stadtmauer in Jerusalem errichten.

      331 v. Z. Der griechische Feldherr Alexander erobert Palästina,

      ( wieder Falsifizierung - die persische Provinz hiess, wie auch die Bewohner, Jahud )

      verschont aber das Land weitgehendst, da das Land auf seinem Weg nach Ägypten lag. Die Juden behielten dadurch ihre Religionsfreiheit.

      300 v. Z. Arabische Stämme (Nabatier) bevölkern das Land Palästina und zerstören die jüdischen Königreiche (Judäa und Sameria). Sie errichten ein Reich in Palästina und Jordanien mit der Stadt Petra als Hauptstadt.

      ( Die Nabatäer waren erstens ethnisch keine Araber und zweitens haben sie ihr Reich ca. 200 Jahre später um Petra im heutigen Südjordanien errichtet, haben jedoch NIEMALS auch nur einen Quadratmeter von "Palästina" beherrscht oder erobert - Judäa und Samaria wurden, wie schon oben dargestellt, ca. 300-400 Jahre früher von Assyrien und Babylon ausgelöscht .Hier soll wohl eindeutig der Versuch starten, einen arabischen Anspruch auf das judische Land zu begründen!!! )

      (Anm. von mir: jetzt aufgepasst, gleich wird es richtig lustig)

      200 v. Z. Ende der griechischen Herrschaft über Palästina und Anfang der Herrschaft der Seldschuken. (???!!!)
      63. v. Z. Ende der Herrschaft der Seldschuken. In diese Zeit fällt auch der große jüdische Aufstand gegen die Seldschuken. Grund für diesen Aufstand war die Plünderung der Schätze König Salomons durch die Seldschuken. (???!!!)

      ( Also so viel Dummheit hätte ich selbst einem islamisch-arabischen Geschichtsfalsifikator nicht zugetraut - da werden doch tatsächlich die griechisch-makedonische Dynastie der Seleukiden mit den türkischen Seldschuken verwechselt, die erst 1300 Jahre(!!!) später in der Region auftauchten. Es waren also die Seleukiden, davor jedoch noch die Ptolemäer, die "griechische" Herrschaft war also keinewegs durch die Ankunft irgendwelcher "Seldschuken" beendet worden, sondern durch den Aufstand der Juden unter den Makkabäern ( Chanukka! ). Die Makkabäer besiegten die Griechen und beherrschten das Land Judäa wirklich bis 63 v.Chr., wo Judäa durch die Römer unter Pompaeus dem Gr. erobert wurde. Der hier fälschlich zitierte Grosse Judische Aufstand fand gegen die Römer erst 66-70 nach Chr. statt )

      40 v. Z. Die nominelle jüdische Herrschaft über Palästina, die sich nach ihrem Aufstand im Jahre 167 v. Z. aufzeigte, ging zu Ende.

      ( völliger Schwachsinn - hier wird wahrscheinlich die Einsetzung des Herodes durch die Römer als König der Juden gemeint - der hatte jedoch mit den makkabäern eigentlich nichts mehr zu tun )

      Der jüdische Staat, der nach der Rückkehr der Juden aus Babylon errichtet wurde, war nie unabhängig. Er war entweder von den Persern oder von den Griechen abhängig. Die Juden haben niemals ganz Palästina unter ihrer Herrschaft gehabt. Ihre Staaten waren immer in einem Teil Palästinas errichtet. Der größte Staat der Juden in Palästina war 120 Meilen lang und 60 Meilen breit. Die anderen Staaten waren wesentlich kleiner. Die Juden sind keine Ureinwohner Palästinas sondern Zugewanderte.

      ( Araber sind natürlich richtige Ureinwohner! Und genau ausgemessen haben sie Judäa auch noch. Der judische Staat der Makkabäer unter Alexander Jannaos erstreckte sich übrigens von Eilat über das ganze heutige Israel und das westliche Jordanien mit Amman bis in das heutige Syrien hineinund beherrschte sogar Damaskus - da sind wohl die "Meilenangaben" etwas zu klein geraten )

      0 Prophet Jesus (der Friede sei mit ihm) erscheint in Jerusalem als letzter Warner für das jüdische Volk. Diese aber akzeptieren den Propheten nicht und nehmen die Festnahme durch die herrschenden Römer tatenlos hin. Die Auflehnung Jesu gegen die Pharisäer führt dazu, dass die jüdische Geistlichkeit sich gegen Jesus stellt. Bereits vorher wollte man die Heilige Maria (der Friede sei mit ihr) wegen Unzucht steinigen, aber ein Wunder Jesu als Säugling rettet ihr das Leben.

      ( Also diese "Neuigkeiten" fehlen sogar in den Evangelien -
      der "grosse" Mohammed muss doch wirklich alles besser gewusst haben - hat er doch sogar die Maria (Mutter Jesu) mit Myriam (Schwester Moses) verwechselt - 1001 Nacht, wohin man nur schaut! )

      Die fehlende Unterstützung Jesu führt dazu, dass die Juden mehrere Jahrhunderte weiterhin unter atheistischer Herrschaft leben müssen.

      ( "Atheistische Herrschaft" ??? "Fehlende Unterstützung Jesu"??? - hier müsste man wirklich bei den "grossen islamischen Religionsgelehrten" nachfragen, was gemeint sein sollte )

      639 Muslime erobern Jerusalem, Anfang der islamischen Herrschaft in Palästina.

      ( Kein Wort über die fast 700 Jahre andauernde römisch-byzantinische Herrschaft, über die christliche Vergangenheit Jerusalems - ganz bewusst - Jerusalem soll islamisiert werden und die Christen und Juden nur als Aggressoren und Eroberer dargestellt werden!!! )

      1099 Anfang der Kreuzzüge und ihrer Angriffe auf islamische Länder. Jerusalem fällt teilweise unter die Herrschaft d. Kreuzfahrer.

      ( Man kann nicht "teilweise fallen" - also war Jerusalem von den christl. Kreuzfahrern erobert oder doch nicht ? )

      1187 Die muslimische Armee unter der Führung von Salah-El-Din El-Ayoubi befreit Jerusalem von der Herrschaft der Kreuzfahrer.
      1517 Die Osmanen erobern Palästina und regieren über das Land bis zum 1. Weltkrieg (1917)

      ( dazwischen kamen natürlich noch die Seldschuken, aber die tauchen ja, wie wir sehen, in der arabisch-moslemischen Geschichtsschreibung Palästinas schon 1300 Jahre früher auf, als Seldschuk gelebt haben soll!!! )

      1897 Die erste internationale zionistische Kongress tagt in Basel in der Schweiz unter der Leitung von Theodor Herzl. Die Kongressteilnehmer beschließen die Gründung eines nationalen jüdischen Heimstätte in Palästina.
      1916 Die Palästinenser beteiligen sich am Aufstand der Araber gegen die Osmanen und schlagen sich auf die Seite der Alliierten im 1. Weltkrieg unter dem Versprechen nach dem Krieg die Unabhängigkeit zu erhalten.

      ( glatte Lüge - gerade die palästinensischen Araber haben sich an dem "Grossen Arabischen Aufstand" gegen die Türken unter Prinz Feisal und E. Lawrence ( "von Arabien") NICHT beteiligt, dafür stand der gesamte judische Jischuw auf Seiten der Engländer, was ja auch die türkischen antijudischen Pogrome erklärt )

      1917 Am 2.11.1917 übergibt Lord Balfour als Außenminister Großbritanniens Lord Rothschild ein Schreiben seiner Regierung in dem die Errichtung eines nationalen jüdischen Heimstätte in Palästina versprochen wird.

      1918 Bis zu diesem Zeitpunkt bildet die jüdische Bevölkerung in Palästina ca. 8% der Gesamtbevölkerung des Landes. Die Juden besaßen damals etwa 2,5% des Bodens in Palästina.
      1923 Palästina wird mit der Zustimmung des Völkerbundes Protektorat des britischen Kolonialmacht.

      ( davon werden jedoch mehr als 70% als Transjordanien herausgetrennt und direkt den Arabern übergeben )

      1917-1948 Die Palästinensische Bevölkerung organisiert Aufstände gegen zionistische Machenschaften und die britische Kolonialpläne in Palästina. Die Engländer schlagen durch Festnahmen zurück.

      ( Also was denn nun - 1917 war der Kampf um Palästina zwischen England und Türkei noch gar nicht zu Ende, sondern gerade erst angefangen - entweder gilt das oben behauptete:
      "1916 Die Palästinenser beteiligen sich am Aufstand der Araber gegen die Osmanen und schlagen sich auf die Seite der Alliierten im 1. Weltkrieg unter dem Versprechen nach dem Krieg die Unabhängigkeit zu erhalten" oder "Die Palästinensische Bevölkerung organisiert Aufstände gegen zionistische Machenschaften und die britische Kolonialpläne in Palästina. Die Engländer schlagen durch Festnahmen zurück" - beides kann wohl nicht gleichzeitig 1916-17 stattgefunden haben, wo doch die Engländer Palästina erst 1918 eroberten??? )

      1919-1948 Der Anteil der jüdischen Bevölkerung steigt auf 33% an und ihr Besitz an Boden steigt auf 5,6%.

      ( da muss es bei den Juden wohl etwas "eng" zugegangen haben )

      1947 Der Sicherheitsrat der UNO beschließt im Oktober die Aufteilung Palästinas.

      1948 Zionistische Terrororganisationen überfallen die palästinensische Zivilbevölkerung und richten große Massaker an.

      ( der geschichtlichen Wahrheit halber waren der Massaker nur EINS - nämlich das von Deir Jassin. Über die Beweggründe der "zionistischen Terrororganisationen" werde ich z.Z. lieber schweigen )

      Die umliegenden arabischen Staaten senden ihre Armeen nach Palästina unter dem Vorwand der Vereitlung der Gründung des Staates Israel. In diesem Krieg erobern die Zionisten 78% des Landes. Am 15. Mai rufen die Zionisten den jüdischen Staat aus. Die zionistischen Eroberungspläne reichen an sich aber viel weiter. Das geplante Gebiet erstreckt sich vom Euphrat bis zum Nil. Die Eroberung reicht jedoch nicht so weit. 1948 ist Palästina in drei Teile aufgeteilt.
      Israel mit 78% der Landesfläche
      Die Westbank mit ca. 20,5% der Landesfläche

      ( kein Palästinenserstaat in der Westbank - Jordaniens Abdullah reisst sich dieses Gebiet unter die Nägel )

      Der Gaza-Streifen mit ca. 1,5% unter ägyptischer Herrschaft.

      Infolge dieser Teilung werden ca. 1 Millionen Palästinenser von ihrer Heimat vertreiben und warten bis heute auf ihre Rückkehr aus Lagern in Jordanien, Syrien, Gaza Libanon und andere Länder.

      1949 Im Juli sind die arabisch-israelischen Kriegsverhandlungen eingestellt worden. Die Israelis besetzen den Westteil von Jerusalem.

      ( Freudscher Fehler - falls die Moslems überhaupt wissen, was es ist - "Kriegsverhandlungen" kann man wohl kaum geführt haben, wohl eher Waffenstillstandsverhandlungen.
      Die Drei berühmten palästinensich-arabischen "Neins" sind auch vergessen worden -
      *Nein zur Teilung
      *Nein zur Anerkennung Israels
      *Nein zum Frieden )

      1956 Am 29.10.1956 beginnen die Aggressionshandlungen Großbritanniens, Frankreichs und Israels, die als Suezkrieg bekannt sind.

      ( dazwischen liegen noch die Terroranschläge der palästinensichen Fedajjin vom Gazastreifen und der ägyptisch beherrschten Sinai (unter den Rädelsführern - Jassir Arafat) gegen israelische Zivilisten )


      1964 Gründung der PLO.
      1967 Israel greift Ägypten, Syrien und Jordanien an. Sie besetzen den Gaza-Streifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen und die Westbank einschließlich des Ostteil Jerusalems.

      ( warum fand dieser 6-Tage Krieg statt??? )

      Infolge des Krieges verlassen 410.000 Palästinenser ihre Heimat im Gaza-Streifen und in der Westbank und werden zu Heimatlosen Flüchtlingen. Dieser Krieg wurde als Sechs-Tage-Krieg bekannt. Am 2.11.1967 beschließt der Sicherheitsrat der UNO die bekannte Resolution Nr. 242, in der Israel zur Rückgabe der im Krieg besetzen Gebiete aufgefordert wird. Israel weigert sich strikt dagegen.

      ( Auch das eine Lüge - die Devise "Land gegen Frieden galt schon damals! )

      Alle bekannten UN-Resolutionen verlangen von Israel die Rückkehr zu den Grenzen vor diesem Krieg.

      1973 Ägyptische und syrische Kampfeinheiten greifen am 6.10.1973 die israelischen Streitkräfte mit bescheidenem Erfolg an und befreien teile des Sinai.
      1978 Unter der Federführung der USA unterzeichnen Ägypten und Israel das Camp-David abkommen, welches ein Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel darstellt.
      1982 Nach drei jähriger Vorbereitung, am 4.6.1982 starten die Israelis ihren massivsten Überfall auf Libanon mit dem Ziel die palästinensische Präsenz im Libanon in Abwesenheit der arabischen Unterstützung zu vernichten. Der dortige Stützpunkt der PLO wird angegriffen und vernichtet.

      ( dass die PLO vom Südlibanon aus israelische Städte und Dörfer mit Massenterror überzogen hat, verschweigt der Autor. Bei einem Überfall palästinensischer "Friedensaktivisten" auf einen israelischen Kindergarten (!!!) wurden an einem Tag 28 Kinder abgeschlachtet ! )

      1985 Im Amman-Abkommen beschließt die PLO mit Jordanien eine Konföderation zur Lösung der Palästinafrage unter dem Motto "Land gegen Frieden" zu bilden.

      1987 Die Intifada beginnt. Palästinensische Jugendliche kämpfen mit Steinen gegen israelische Soldaten.

      1993 Am 13.09.1993 unterschreiben im Weißen Haus Ministerpräsident Rabin und Jassir Arafat, Leiter der PLO, die "Decleration of principles" das auch als Gaza-Jericho Abkommen bekannt ist.

      siehe auch Chronik der Verbrechen

      ( und was kam danach? terror, terror, terror!!! damit haben sie Scharon herbeigebombt - jetzt müssen sie eben mit ihm auskommen ! )

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      Avatar
      schrieb am 29.04.02 00:15:59
      Beitrag Nr. 81 ()
      @musikfreund: #78:
      "Von meiner Seite ist das Gespräch hiermit beendet"

      ich kann mich nicht erinnern, mit dir jemals ein gespräch angefangen zu haben - bist du doch einer der schlimmsten Simplifizierer hier an board.

      Hörst du auch gerne Wagner?
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 00:20:40
      Beitrag Nr. 82 ()
      @menacher: #74

      da DU, wie mir scheint, "gewisse" Schwierigkeiten damit hast, Seiten, die dir sogar nicht in deinen islamischen Kram passen, zu finden - direkt und extra für dich:

      http://www.muslim-markt.de/Palaestina-Spezial

      keine israelisch-zionistische Seite, sondern original-autochton im "Sinne des Propheten"...
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 01:32:27
      Beitrag Nr. 83 ()
      Friede, Freude Eierkuchen für Alle Menschen, auch den Israelis und den Palästinensern.

      @genya,#80
      klaro, dass jeder "Seine" Geschichte hat und seine Sicht der Dinge darstellt.

      Um mich persönlich und sachlich aus meiner friedliebenden Sicht zu informieren, schaue ich meistens bei den Friedensforschern vorbei, da ich bei denen noch so etwas wie Friedenswillen erlesen kann.


      "Palästina
      Geschichte und Politik"

      http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Palaestina/

      Gruß :)
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 03:11:59
      Beitrag Nr. 84 ()
      @ genya #65
      "Christliche Friedhöfe, Kirchen und Klöster wurden entweiht, ihr Personal eingeschüchtert und das Land konfisziert"

      Schuld soll Arafat sein als er in Bethlehem eingezogen ist.

      Sehr schlimm und das entlarvt ihn ja als Terroristen.
      Nur habe ich von kirchlicher Seite keinerlei Protest wahrgenommen, wie ich z.B. Protest gegen Israel wegen dem aktuellem Vorgehen wahrgenommen habe:

      http://www.annadwa.org/

      Granaten auf die Maria von Bethlehem

      Artikel vom 15. März 2002 / Quelle: Blick

      Schweizer Christen empört über israelische Angriffe
      Granaten auf die Maria von Bethlehem

      VON GEORGES WÜTHRICH

      BETHLEHEM/BERN – Ihre Nase ist ab, ihre linke Hand fehlt und ihr Körper ist übersät mit Einschlaglöchern. Eine israelische Panzergranate hat die Jungfrau Maria so übel zugerichtet – und das in Bethlehem. Christen sind empört, besonders in der Schweiz.

      Israelische Panzer drangen gestern in die Geburtsstadt Jesu ein. Nur 300 Meter von der Geburtskirche entfernt gingen sie in Stellung.

      Da passierte es. Bei den Gefechten schlug eine Panzergranate in die 200 Jahre alte Kirche der Heiligen Familie ein. Splitter trafen die Maria-Statue auf dem Dach – aber sie blieb stehen.

      Der Angriff auf Bethlehem empört besonders Christen in der Schweiz. Denn die Israelis zerstörten auch eine Schule, die Berner Protestanten mitfinanziert haben.

      Für die Dar-al-Kalima-Schule hatten Gläubige in den Berner reformierten Kirchen 80 000 Franken gespendet. Die Bildungsstätte ist berühmt für ihre Friedensarbeit.

      Jetzt müssen 240 muslimische und christliche Kinder zu Hause bleiben. Die Spender in der Schweiz sind entrüstet. «Dieser Vandalismus ist unter der Schamgrenze», so Albert Rieger von den reformierten Kirchen Bern-Jura.

      Die Israelis scheuten nicht davor zurück, christliche Symbole zu zerstören. «Das hölzerne Kreuz an der Eingangstüre der Schule wurde heruntergerissen und kaputtgemacht», so Rieger. Die Berner Protestanten schockiert auch, dass in der Schule Kinderzeichnungen von den Wänden gerissen und zertrampelt wurden: «Es sind Zeichnungen, in denen Kinder ihre traumatischen Kriegs-Erlebnisse verarbeitet haben.»

      Der Synodalrat der reformierten Kirchen Bern-Jura protestierte heftig bei Israels Botschafter in Bern. Und von Bundesrat Joseph Deiss wird eine härtere Gangart verlangt: «Schliesslich ist die Schweiz direkt betroffen.»

      Der Aussenminister reagierte prompt: «Ich bin schockiert», erklärte Deiss gegenüber BLICK. «Es ist nun schon das dritte Mal, dass schweizerische Institutionen betroffen sind. Es ist entmutigend, wenn unser humanitärer Einsatz auf diese Weise zunichte gemacht wird.»
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 11:18:49
      Beitrag Nr. 85 ()
      @peace-boxer: so trarig das beispiel auch ist, so muss man sich vergegenwärtigen, dass dort unten Krieg herrscht.
      Keine polizeiliche Aktion, keine Razzia, keine für sich abgeschlossene Strafaktion - sondern regelrechter Krieg.
      Darunter leiden natürlich auch alle gebäude, inkl. der religiösen, wenn sie zum Zwecke des verstecks oder der Tarnung zweckentfremdet werden.
      Egal, wer zuerst angefangen hat - das können weder wir noch irgendjemand anders beantworten - der Friedensprozess ist endgültig tot! Jetzt verfestigt jede einzelne Seite ihre Positionen, aber im ganzen ist es ein Kriegszustand.
      Und hier sollten wir als Europäer uns lediglich um Waffenstillstandsvermittlung bemühen und NICHT versuchen, auf eine bestimmte Seite mit der moralischen Keule draufzuschlagen - das bringt nämlich sowieso nichts, ausser eine weitere Frontverhärtung.
      Mir ist jedes Dialog mit jedem bösartigsten Terroristen lieber als gegenseitiges Abschiessen! Ich weiss jedoch nicht, ob die Gegenseite auch so denkt - da habe ich meine berechtigten Zweifel, die von der Geschichte untermauert werden...
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 12:55:27
      Beitrag Nr. 86 ()
      @genya:
      Endlich mal jemand der die gleiche Meinung vertritt wie ich. Ich bin auch überzeugt das Israel keinen Dialog sucht und lieber Palästinenser abschiesst ;)
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 13:09:45
      Beitrag Nr. 87 ()
      @azwa: meinst du, dass die PA einen Dialog suchen würde?
      Glaube ich nicht - sonst hätten sie sofort hart gegen die eigegen Terroristen durchgegriffen.
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 14:26:31
      Beitrag Nr. 88 ()
      ...bin gerade mal im Palästina Special von Muslin-Markt
      gewesen. Wenn die Moslems auch so fleissig Ihre Integration
      betreiben würden, mit soviel Umfassung, gäbe es auf der
      Welt wahrscheinlich keine Probleme mit ihnen.
      Da ist ja für alles gesorgt wie Parolen in deutschen
      Demos gegen Israel usw. Was für eine Rundumversorgung.
      Wurde auch höchste Zeit, dass sich Schily endlich mal darum
      kümmert. Bis ins i-Tüpfelchen erklärt, wie man hier
      vorgehen muss. Versteht sie das unter Netzwerk ?
      Da spriesst unter der Oberfläche munter die Unterwanderung. Das läuft aber wirklich in Richtung Verschwörung...Und die sprechen von nem jüdisch/israelischen
      Weltherrschaftskomplott oder...was auch immer ? Das was ich
      auf den Seiten gesehen hab spricht aber eine ganz andere Sprache. Es sieht ja nun wirklich nicht gerade nach integrativem Wohlverhalten aus was man dort lesen kann.
      Der Sieg um die Schächtungen wird der letzte gewesen sein.
      Kein Gericht kann es sich mehr leisten, eine Theokratie
      zu ermöglichen . Die katholischen und evangelischen Kirchen haben nur versagt. Immer das falsche getan. Anstatt mal zu lesen was da in unserer Gesellschaft ausgebrütet wird, scheinen sie komplett beschränkt zu sein. Es liegt eventuell auch daran, dass die Schlauen den eigenen Laden übernehmen und BWL studieren, und die Dämlichen Theologie studieren.
      Wer da einseitige Offenheit predigt, ist verantwortungslos.
      Die Kirche schaffts nicht mehr, sie hat nach dem 11.09.2001 keine notwendige Auseinandersetzung mit den Muselmanen begonnen. Sie sollen mit ihrem Geschmalze dem Schily nicht in den Weg kommen.
      Da haben wir ja heute mal wieder was neues und wichtiges
      mitbekommen.
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 15:00:46
      Beitrag Nr. 89 ()
      erschreckend, nicht wahr...
      und was für eine Demagogie!!!
      z.B. das die Parolen auf arabisch ruhig anders sein können als die für die deutschen Ohren betsimmten
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 15:32:30
      Beitrag Nr. 90 ()
      Die Grenzen der Terrorabwehr

      Kann man sich gegen den Terror überhaupt ausreiched schützen? - Kommentar

      Von Ulrich Clauss

      Trotz aller Gegenmaßnahmen sei die nächste terroristische Attacke nur eine Frage des Zeitpunkts, sagt der Vizechef der operativen CIA-Abteilung, James Pavitt. Angesichts der zahlreichen möglichen Ziele und Gegner, die "mehr als zum Sterben bereit" seien, könne eine perfekte Abwehr nicht gewährleistet werden. Ein vollkommener Schutz gegen terroristische Gefahren würde Einschränkungen der US-Bürgerrechte erfordern, die das Land seiner Ansicht nach nicht mehr wert machen würden, es zu verteidigen, so Pavitt weiter.

      Auch in Europa warnen die Sicherheitsbehörden vor neuen Anschlägen. Geiselnahmen islamistischer Gewalttäter werden erwartet, um die Gefangenen auf Guantanamo Bay auf Kuba frei zu pressen, so ist zu hören. Einmal mehr stellt sich auch hierzulande die Frage: Wie können wir uns schützen? Die Antwort muss auch bei uns zwiespältig ausfallen. Natürlich muss alles Mögliche für unsere Sicherheit getan werden, und da bleibt sicherlich noch einiges zu tun. Aber die Idee von Freiheit, die unsere Welt von den alptraumartigen Visionen der islamistischen Kamerilla unterscheidet, können wir nicht zum Schutz ebendieser Freiheit suspendieren. Die Grenzen der Terrorabwehr verlaufen dort, wo Sicherheitsdenken unserer Gesellschaft die Seele zu nehmen droht. Denn zu unserer Freiheit gehört das Risiko, sie nicht genießen zu können, eben weil man zum Opfer ihrer Gegner wird. Diese Idee wird, nein sie muss auf Dauer stärker sein, als jeder Terror.

      Die Welt
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 16:01:39
      Beitrag Nr. 91 ()
      Die EU soll der PLO die Selbstmordattentate bezahlen

      Palästinenser legen Wunschliste vor, die Union soll 15,5 Millionen US-Dollar für die Familien von "Märtyrern" bereitstellen. Streit um Jenin
      Athen - Die Palästinenser haben den 15 Außenministern der Europäischen Union bei der Anfang dieser Woche in Valencia abgehaltenen Mittelmeerkonferenz eine äußerst bedenkliche Wunschliste eingereicht. Unter den besonders detailliert aufgeschlüsselten, seitenlangen, vertraulichen Geldforderungen in englischer Sprache, in die die WELT Einblick hatte, befindet sich auch ein Posten über "Lebensmittel und Bargeldunterstützung an die Familien von Märtyrern, verletzten Personen und Häftlingen" in Höhe von insgesamt 40,5 Millionen Dollar. Davon soll die EU 15,5 Millionen beisteuern. Als "Märtyrer" werden in der arabischen Öffentlichkeit die Selbstmordattentäter bezeichnet.

      Diese Forderung steht im krassen Widerspruch zu den Behauptungen Jassir Arafats und seiner Behörde, wonach sie die Selbstmordattentäter nicht unterstützen würden. "Es ist ein Skandal, dass die Palästinenser die Frechheit haben, uns diese Forderung in dieser Form einzureichen", sagte ein europäischer Diplomat. Beim Einreichen seiner Wunschliste soll der palästinensische Chefdelegierte Nabil Schaath die Europäer nicht nur wegen der mit 1,944 Milliarden Dollar fast doppelt so hoch wie zunächst erwartet ausgefallenen Geldforderungen vor den Kopf gestoßen haben. Auch die Präsentation der Forderung kam nicht gut an. Dazu ein Diplomat: "Sie haben wohl den Eindruck, dass wir ihnen dieses Geld schulden."

      Einen "denkbar schlechten Eindruck" - so ein Teilnehmer der Konferenz - soll zudem die Tatsache gemacht haben, dass Planungsminister Schaath die Geldforderung nach einer Ausstattung der palästinensischen Polizei mit neuen Waffen (20 Millionen US-Dollar) als absolute Priorität in den Vordergrund gestellt haben soll. Weniger wichtig schienen ihm dagegen Fehlbeträge im Erziehungs- und Gesundheitswesen zu sein. Auffällig hoch ist mit 744 Millionen Dollar der in Rechnung gestellte Pauschalbetrag zur Unterstützung der "Institutionen der Autonomiebehörde". In manchen Geberländern wird die Forderung nach einer genauen Aufschlüsselung dieser Gelder immer lauter. Unklar war zunächst, ob auch der Betrag zur finanziellen Unterstützung der Familien der Selbstmordattentäter bewilligt wurde.

      Die israelische Armee ist nach eigenen Angaben unterdessen erneut in die autonome Palästinenserstadt Kalkilia im Norden des Westjordanlands eingedrungen. Nach Angaben eines Militärsprechers nahmen die Soldaten in Kalkilia und drei weiteren nahe gelegenen Dörfern insgesamt 13 Palästinenser fest, die im Verdacht stehen, sich an Anschlägen beteiligt zu haben. Die israelische Armee hatte sich erst am 9. April aus dem Ort zurückgezogen, den sie im Rahmen ihrer Operation "Schutzwall" besetzt hatte.
      Ungeachtet der israelischen Bedenken halten die Vereinten Nationen an dem Kurs ihrer Untersuchungskommission für das palästinensische Flüchtlingslager Jenin fest. Der Präsident des Sicherheitsrates, Sergei Lawrow (Russland), bekräftigte, dass das Erkundungsteam "vor Ende der Woche" im Nahen Osten eintreffen werde.
      Die israelische Regierung sperrt sich auch deshalb gegen die Kommission, weil die Palästinenser ihrer Meinung nach versuchen, ein Massaker vorzutäuschen: "Die Palästinenser füllen die Gräber mit zusätzlichen Leichen, um die Zahl der Toten zu erhöhen", heißt es in einer Erklärung. e.a.a./DW
      Die Welt
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 07:53:23
      Beitrag Nr. 92 ()
      aus: http://www.diewelt.de/daten/2002/04/29/0429fo329231.htx

      Israel in der Falle von Dschenin

      Dass die Uno eine Untersuchungskommission entsendet, bedeutet für Israel bereits eine Niederlage

      Von Alan Posener


      "Stadt der Bomber" nennt die ägyptische Zeitung Al Ahram stolz das Lager Dschenin. Wie Jassir Arafat auf Englisch vom Frieden spricht, auf Arabisch zum Krieg hetzt, rühmen die Medien in der arabischen Welt die Heldentaten der Kämpfer, die Israels Armee in die Falle Dschenin lockte, während westlichen Medien verzweifelte Menschen präsentiert werden, die mit bloßen Händen in ihren zerstörten Häusern nach getöteten Vätern, Müttern, Kindern graben.

      Diesen Krieg der Bilder kann Israel nicht gewinnen. Mao Zedongs Taktik des Guerillakriegs entfaltet im Fernsehen erst ihre volle Wirkung. Wie ein Fisch im Wasser schwimmt der Kämpfer im Volk. Lebende Zivilisten werden als Schutzschild, tote zynisch als Propaganda benutzt.

      Was hilft es, dass die israelische Armee einen verlustreichen Haus-zu-Haus-Kampf riskiert hat, um die Zahl der zivilen Opfer möglichst gering zu halten? Was helfen die gefunden Rohrbomben und Waffenlabors, die festgenommenen Mörder, die Luftbilder, die das durchaus überschaubare Maß der Zerstörung dokumentieren, die Berichte israelischer Soldaten über den Versuch, unter Lebensgefahr Frauen, Kinder und Alte zu schonen? Es gab natürlich unschuldige Opfer, und die Welt sieht eine bis an die Zähne bewaffnete Besatzungsarmee inmitten von Ruinen, Elend und Tod.

      Dass die Uno eine Untersuchungskommission entsendet, bedeutet für Israel bereits eine Niederlage. Weder zu den Nato-Bomben auf Belgrad noch zum Einsatz der Daisy-Cutter in Afghanistan hat die Uno Aufklärung verlangt. Sie hat die Rolle ihrer eigenen Flüchtlingsorganisation als Aufsichtsbehörde des Lagers Dschenin - wo nach internationalem Statut keine Waffen gelagert oder hergestellt werden dürfen - ebenso so wenig hinterfragt wie etwa ihre Verantwortung für das Massaker von Srebrenica. Israel hatte Recht, darauf zu bestehen, dass Militär- und Antiterrorexperten Teil der Kommission sind; es hatte Recht, darauf hinzuweisen, dass es nicht auf der Anklagebank sitzt und nicht so behandelt werden will. Aber es hilft nicht, Recht zu haben. Die Welt sieht ein Land, das nicht mit der Weltorganisation kooperiert. Das ist fatal. Jassir Arafat wird, wenn er seine Bewegungsfreiheit wieder gewonnen hat, das Meiste daraus zu machen verstehen und die "Bomberstadt" Dschenin zum Mythos eines palästinensichen Massada verklären. Will die Welt die Wahrheit überhaupt noch wissen?
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 10:20:31
      Beitrag Nr. 93 ()
      Zitat aus dem vorherigen Artikel:

      "Diesen Krieg der Bilder kann Israel nicht gewinnen. Mao Zedongs Taktik des Guerillakriegs entfaltet im Fernsehen erst ihre volle Wirkung. Wie ein Fisch im Wasser schwimmt der Kämpfer im Volk. Lebende Zivilisten werden als Schutzschild, tote zynisch als Propaganda benutzt."

      Diesem Zitat möchte man grundsätzlich zustimmen. Allerdings sollte man sich im klaren sein, daß die Palästinenser als menschlichen Schutzschilde von den Israelis in Jenin benutzt wurden, wenn man den ersten Bestandsaufnahmen von Amnesty International glaubt.

      Daß die Israelis mit der UNO nicht zusammenarbeiten wollen, zeigt folgendes Zitat eines Sprechers des israelischen Außenministeriums:

      But Gideon Meir, an Israeli Foreign Ministry official, said in Jerusalem, "Nothing good will come out of the UN ... It`s an anti-Israeli organization"

      Zitat aus: Haaretz

      Also die UNO, die Vertretung der Weltgemeinschaft eine anti-Israelische Organisation. Bald wird sie sich, wie andere Israel-Kritiker auch, in eine antisemitische Organisation verwandeln, so kann man jedenfalls vermuten.
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 11:51:48
      Beitrag Nr. 94 ()
      Nun ist es heraus:

      114 N24.de 30.04.02 11 49:09
      TOP
      NEWS

      Israel lehnt UN-Kommission ab

      Das israelische Sicherheitskabinett
      hat entschieden, derzeit nicht mit
      der UN-Kommission für Dschenin zu-
      sammenzuarbeiten. Die Kommission
      soll palästinensischen Vorwürfen
      nachgehen, dass die israelische
      Armee ein Massaker an der Zivilbe-
      völkerung des Lagers verübt habe.

      Die israelischen Streitkräfte
      sprechen hingegen von regulären
      Kampfhandlungen. Die Delegation
      sollte ursprünglich bereits am
      Samstag mit ihrer Arbeit beginnen.

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      Wer nichts zu verbergen hat, der braucht auch keine Untersuchung zu fürchten. Die Vorwürfe eines Massakers werden immer glaubwürdiger.
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 13:29:38
      Beitrag Nr. 95 ()
      ...ich komme auf http://www.muslim-markt.de/boykott.htm
      nicht mehr drauf. Habs scho x-mal versucht. Liegts an
      meiner Gurke oder ist die Adresse abgezwickt ?
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 13:34:51
      Beitrag Nr. 96 ()
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 13:34:58
      Beitrag Nr. 97 ()
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 13:36:21
      Beitrag Nr. 98 ()
      Also bei mir geht es, nimm meinen Link.
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 13:52:30
      Beitrag Nr. 99 ()
      OK, danke Menacher.
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 13:57:03
      Beitrag Nr. 100 ()
      Ich hoffe, Ihr seht Euch den Spiegel noch mal genau an. Der gehört eindeutig auf die Liste. Und zwar sehr schnell ... schneller.
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 14:17:43
      Beitrag Nr. 101 ()
      Wie siehts mit nem Boykott von WO aus ? So viele despektierliche Ungläubige wie in diesem Board wird man in der Welt sonst kaum auf einem Haufen finden . Und die geben zum Teil auch noch freche,ungläubige Reden von sich, unter Huldigung der schlimmsten Götzen. Da kommt ne Menge Verdammnis auf einen Haufen. Schätze für jeden mindestens
      5 mal Ewigkeit. Wenn das mal nicht abfärbt, dann ist sense mit himmlischen Erleichterungen und zur Hand Gängen.
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 14:25:10
      Beitrag Nr. 102 ()
      Du solltes einmal wirklich unterscheiden zwischen Boykott von israelische Produkten



      und dem Boykott von Produkten, die als anti-islamisch angesehen werden. So viel Fairness sollte sein.

      Avatar
      schrieb am 30.04.02 19:01:16
      Beitrag Nr. 103 ()
      Ist ja nicht zu fassen:

      UNO gibt den Versuch auf, eine Untersuchung in Jenin wegen der Massaker durchzuführen. Das in Genf bereitstehende Team werde aufgelöst. Den Israelis ist es nun gelungen, diese Untersuchung zu verhindern.
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 19:09:57
      Beitrag Nr. 104 ()
      Da können sie sich auch gleich komplett auflösen...
      Avatar
      schrieb am 30.04.02 19:49:50
      Beitrag Nr. 105 ()
      eretz,dein Gedanke wäre eine Überlegung wert.
      Avatar
      schrieb am 01.05.02 03:41:38
      Beitrag Nr. 106 ()
      Die zwei Kriege des Ariel Scharon
      Die Militär-Offensive richtet sich nicht nur gegen Terror, sondern auch gegen die Verträge von Oslo

      Von Thorsten Schmitz

      Israels Regierungschef Ariel Scharon rechtfertigt die Militäroffensive "Schutzwall" mit der Absicht, die palästinensische Infrastruktur des Terrors entwurzeln zu wollen. Das wäre ein legitimes Ziel für einen demokratischen Staat, dessen Bürger getötet werden, weil sie Juden sind und Israel ihre Heimat ist. Palästinenserpräsident Jassir Arafat hatte zuvor jede Chancen verstreichen lassen, seine Sicherheitskräfte zum Einsammeln illegaler Waffen und zur Festnahme palästinensischer Terroristen zu bewegen. Scharon vergleicht seine Militäroffensive mit dem Krieg der USA gegen die Al-Quaida-Terroristen und der Eliminierung des Taliban-Regimes in Afghanistan. Doch der Vergleich hinkt. Die USA haben Afghanistan bombardiert, Städte zerstört, Terroristen festgenommen, auch Zivilisten getötet – aber sie haben die afghanische Bevölkerung nicht alleine gelassen. Amerika und die Alliierten helfen Afghanistan beim Wiederaufbau und bei der Etablierung demokratischer Strukturen. Sie liefern Geld und Zukunft. Israel dagegen hat zwar den Strukturen der palästinensischen Terrorgruppen Hamas, Islamischer Dschihad und Al-Aksa-Brigaden empfindliche Schläge versetzt. Aber die israelische Armee hat dabei nicht nur Terroristen festgenommen und getötet, sie hat auch die zivile Infrastruktur der Palästinensischen Autonomiebehörde funktionsuntüchtig gemacht. Deshalb dürfte es nur eine Frage des "Wann" sein, nicht des "Ob", bis die Terroristen erneut Selbstmordanschläge ausführen und Israelis erschießen. Scharon sagt, er führe einen Krieg gegen palästinensische Terroristen. Tatsächlich aber führt er auch einen Kampf gegen das – legitime – Bestreben der Palästinenser nach einem Ende der Besatzung. Die Autonomiebehörde Arafats ist ein Ergebnis des Friedensvertrags von Oslo.

      Die Vereinbarungen von Oslo betrachten indessen Scharon und die Mehrheit seiner rechten und religiösen Kabinettskollegen als "Fluch". Auch deshalb liegt die Autonomiebehörde jetzt in Trümmern. Scharon verkauft die "Operation Schutzwall" als einen Krieg. In Wahrheit führt er zwei Kriege: Die Militäroffensive ist zugleich der Beginn eines Wahlkampfes: Scharon sucht seiner Klientel weiszumachen, er sei stark und löse sein Wahlversprechen von Schutz und Sicherheit ein. Er will bei den Wahlen im Oktober 2003 noch einmal antreten. Daher sucht er nicht den Ausgleich mit den Palästinensern, er will nur Ruhe haben. Zwar spricht Scharon davon, er sei bereit zu "schmerzhaften Kompromissen". Aber er hat bis heute nicht gesagt, worin diese bestehen sollen. Womöglich gibt es sie gar nicht: Denn Scharon, der fast sein ganzes politisches Leben der Besiedlung von Westjordanland und Gaza-Streifen gewidmet hat, hat erst am Donnerstag zwei entscheidende Richtlinien vorgegeben: Er werde keine einzige Siedlung in Westjordanland auflösen, und den Rückzug Israels auf die Positionen vor Beginn des Sechs-Tage-Kriegs von 1967 könnte Israel "nicht überleben".

      Arafat hat mit seinem desaströsen Nein in Camp David und der von ihm verherrlichten Gewalt gegen Israelis den Schutzmantel für Scharons doppelte Kriegsführung geliefert. Die Selbstmordanschläge und die Tötungen israelischer Siedler legitimieren eine israelische Reaktion. Scharon jedoch nutzt Arafats Terror und den Kampf dagegen, dem Oslo-Vertrag den Todesstoß zu versetzen. Der israelische Schriftsteller Amos Oz sagt, Israel führe derzeit zwei Kriege: Einen legitimen gegen den Terror der Palästinenser und einen ungerechtfertigten und nutzlosen gegen das Bestreben der Palästinenser nach einem eigenen Staat Palästina.

      Die USA müssen ihre wankelmütige Nahost-Haltung korrigieren. Sie müssen Arafat weiter unter Druck setzen und dürfen ihn nicht mit Besuchen von Außenminister Colin Powell belohnen, während dieser sagt, er wolle als Märtyrer sterben. Aber genauso wichtig ist ein amerikanischer Präsident, der die Siedlungen als das verurteilt, was sie sind: gefährlich für Israel.
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      schrieb am 01.05.02 19:18:24
      Beitrag Nr. 107 ()
      INDONESIEN: Zwölf Christen bei Überfall getötet
      idea - Auf den indonesischen Molukken-Inseln sind am 28. April mindestens zwölf Christen getötet worden. Die Täter sind wahrscheinlich moslemische Extremisten. Die Attentäter griffen das christliche Dorf mit Macheten, Gewehren und Bomben an und brannten zehn Häuser sowie die Kirche nieder. Zwei Tage vor dem Überfall hatte die militante Gruppe "Laskar Jihad" ein im Februar zwischen Christen und Moslems geschlossenes Friedensabkommen gekündigt und die Moslems auf den Molukken zum Heiligen Krieg gegen die christliche Bevölkerung aufgerufen. 29.04.2002
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      schrieb am 02.05.02 08:39:16
      Beitrag Nr. 108 ()
      US-Behörden verhaften Vertrauten Bin Ladens

      Leiter einer islamischen Stiftung in Chicago soll Al-Qaida-Terroristen mit Spenden unterstützt haben

      Von Uwe Schmitt

      Washington - US-Bundesstaatsanwälte haben den Direktor der islamischen Stiftung Benevolence International in Chicago unter dem Vorwurf des Meineids verhaften lassen. Enaam Arnaout (39) wird beschuldigt, als Vertrauter Osama Bin Ladens mit Spendengeldern das Al-Qaida-Netzwerk und andere Terrorgruppen über Jahre finanziert und in einem Zivilverfahren diese Verbindungen bestritten zu haben.

      Die "Internationale Stiftung des Wohlwollens" hatte im Januar Klage gegen das US-Justizministerium angestrengt, nachdem bei einer Durchsuchung der Geschäftsräume am 14. Dezember Akten beschlagnahmt und alle Konten gesperrt worden waren. In einer beeideten Aussage hatte Arnaout, ein eingebürgerter Syrer, die Stiftung als "konfessionelle humanitäre Stiftung" beschrieben, die wohltätigen Zwecken in aller Welt verpflichtet sei und niemals terroristische Taten unterstütze. Er habe Bin Laden nie getroffen. Nach aufwendigen Ermittlungen des FBI, die die Durchsuchung von Büros in Bosnien und die ständige "Auswertung" des Mülls der Stiftungszentrale in dem Chicagoer Vorort Palos Hills einschlossen, glauben die US-Behörden, das Gegenteil beweisen zu können.

      Bei einer Haussuchung am 19. März in Bosnien fanden sich nach Angaben des FBI-Agenten Robert Walker Waffen, militärische Handbücher und Fotografien, die Enaam Arnaout und Osama Bin Laden beim Posieren mit "Gewehren, Raketen und Flugabwehrgeschützen" zeigen. Im Abfall der Stiftung wurde ein in Arabisch verfasster Spendenaufruf entdeckt, "euren Mudschahedin-Brüdern in dem Kampf zu helfen, den Angriff der Kreuzzüglerzionisten auf moslemisches Land zurückzuschlagen". Mindestens fünf namentlich nicht genannte Informanten, darunter geständige terroristische Straftäter, sollen Benevolence International schwer belastet haben.

      Mit den Spenden sind nach Angaben des FBI Operationen und Ausbildungslager von Al Qaida in Afghanistan, Pakistan, Tschetschenien, Bosnien, Georgien und auf den Philippinen finanziert worden. Zuletzt seien im April 2000 Stiftungsgelder in Höhe von 685.000 Dollar an islamistische Guerillas in Tschetschenien geflossen. Ein Informant soll ausgesagt haben, Arnaout, unter ständiger FBI-Observation, habe im April die Flucht nach Saudi-Arabien erwogen. Dem widersprach ein Anwalt der Stiftung, Matthew Piers, mit dem Hinweis, sein Mandant habe sich während der ersten Razzia im Dezember im Europa befunden und keine Neigung gezeigt, die Gelegenheit zur Flucht zu nutzen. Er glaube nicht, dass die Beweise des FBI stichhaltig seien. Vielmehr versuche die amerikanische Regierung auf verstörende Weise, "die Inhaftierung vieler Leute als Ersatz für Fahndungserfolge auszugeben". Im Falle eines Schuldspruchs drohen Arnaout, der am Dienstag kurz vor dem Haftrichter erschien und bis zu einer Anhörung in der kommenden Woche inhaftiert bleibt, bis zu zehn Jahre Gefängnis.

      Nicht zu bestreiten ist, dass die Ermittlungen der US-Behörden gegen mutmaßliche Terroristen weit weniger erbracht haben als die Arbeit ihrer Kollegen in Europa. Etwa 600 Männer arabischer Herkunft sind noch immer ohne Anklage interniert, Tausende mehr, meist Studenten, wurden zu "freiwilligen" Befragungen einbestellt. Ohne bekanntes Ergebnis. Stattdessen kommen Rückschläge. Am Dienstag erklärte eine Bundesrichterin in New York, dass die Anwendung eines neuen Anti-Terror-Gesetzes, das die Internierung von Belastungszeugen erlaubt, im Falle eines jordanischen Studenten verfassungswidrig gewesen sei. In sich zusammengebrochen zu sein scheint auch die FBI-Version eines Treffens von Mohammed Atta mit einem irakischen Agenten im April 2000 in Prag, nachdem die tschechischen Behörden ihre Darstellung zurückgezogen haben. Die angebliche Konspiration des Haupttäters des 11. September mit dem Irak war unter US-Politikern eine der entscheidenden Begründungen für einen Feldzug.


      Die Welt
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      schrieb am 02.05.02 08:45:45
      Beitrag Nr. 109 ()
      ai-Journal Mai 2002
      ISRAEL


      Taten statt Worte

      Angesichts der jüngsten Eskalation im Nahen Osten hat amnesty international einen Krisenstab eingerichtet. Die Organisation fordert ein sofortiges Ende der Gewalt und die Entsendung internationaler Beobachter in die Region.


      Seit dem Einmarsch der israelischen Armee in die besetzen Gebiete Ende März hat sich die Menschenrechtssitutation dort drastisch verschlechtert. Das humanitäre Völkerrecht wird von der israelischen Armee systematisch missachtet. Diese Bilanz zog eine Delegation von amnesty international auf einer Pressekonferenz in Jerusalem Anfang April, gemeinsam mit Vertretern von Human Rights Watch und der internationalen Juristenkommission. Palästinenser werden in ihren Häusern eingesperrt und erschossen, wenn sie diese verlassen. Die Bewohner der Städte und Flüchtlingslager haben keinen Zugang mehr zu Strom, Wasser und Lebensmitteln. Hunderte von Zivilisten wurden verletzt oder getötet. Ambulanzen und medizinisches Personal wurden beschossen und daran gehindert, Verwundeten zu helfen. "Es ist sicherer, Patienten in einem Taxi als in einem Krankenwagen zu transportieren", berichtete der Direktor des Roten Halbmonds in Tulkarem der Delegation von amnesty international. Hunderte von Palästinensern wurden willkürlich verhaftet, misshandelt und gedemütigt. Journalisten wurde der Zugang in das Kampfgebiet untersagt. Einige wurden des Landes verwiesen, um zu verhindern, dass Menschenrechtsverletzungen an die Öffentlichkeit gelangen. Palästinensische Menschenrechtsorganisationen klagen über massive Behinderungen ihrer Arbeit und die Zerstörung ihrer Büros durch die israelische Armee. Bei den Maßnahmen handelt es sich nach Einschätzung der Delegation um Kollektivstrafen, die die gesamte palästinensische Bevölkerung demütigen sollen. Kritik übte amnesty international auch an bewaffneten palästinensischen Gruppen, die vorsätzlich Zivilisten zur Zielscheibe ihrer Attentate machen.

      Seit Beginn der zweiten Intifada im September 2000 hat ai bereits neun Mal Experten-Delegationen in die Region entsandt, um zuverlässige Informationen über die Situation zu gewinnen und Verstöße gegen internationale Menschenrechtskonventionen und das humanitäre Völkerrecht auf beiden Seiten zu dokumentieren. Die Organisation hat immer wieder betont, dass Menschenrechtsverstöße der jeweiligen Gegenseite nicht als Rechtfertigung für Verletzungen internationaler Menschenrechtsstandards dienen dürfen.

      amnesty international hat angesichts der neuerlichen Eskalation im Nahen Osten einen Krisenstab eingerichtet und auf verschiedenen Ebenen an die internationale Gemeinschaft appelliert, den Menschenrechten in der Region zu mehr Beachtung zu verhelfen. In einem Brief an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat die internationale Generalsekretärin der Organisation, Irene Khan, die jüngsten Resolutionen begrüßt und Vorschläge zum Schutz der Menschenrechte unterbreitet.

      Anlässlich der Sitzung der UNO-Menschenrechtskommission, die derzeit in Genf stattfindet, forderte amnesty international zum wiederholten Male eine deutliche Verurteilung der schweren Menschenrechtsverletzungen in Israel und den besetzten Gebieten und die sofortige Entsendung internationaler Beobachter in die Region. Forderungen, mit denen die Organisation vor Beginn der Sitzung der UNO-Kommission auch an das Auswärtige Amt und an den Menschenrechtsausschusses des Bundestags herangetreten ist.

      Die Reaktionen der Bundesregierung sind jedoch sehr zurückhaltend. In allen Äußerungen ist eine historisch bedingte Befangenheit spürbar. Zwar wurde eingeräumt, der Nahe Osten sei auf Grund der aktuellen Entwicklungen bei der diesjährigen Sitzung einer der schwierigsten und kritischsten Tagesordnungspunkte, die Bundesregierung lehnte es jedoch – wie bereits in den vergangenen Jahren – ab, eine Resolution zu unterstützen, die die Menschenrechtsverletzungen in Israel und den besetzten Gebieten verurteilt.

      amnesty international hat sich auch an die außenpolitischen Entscheidungsträger der Europäischen Union gewandt, und sie aufgefordert, sich nicht zuletzt bei ihren Begegnungen mit amerikanischen Regierungsvertretern für den Schutz der Menschenrechte im Nahen Osten einzusetzen. "Die Achtung der Menschenrechte muss im Mittelpunkt jedes Gesprächs über den Nahen Osten stehen", fordert ai. Kein Frieden, kein Waffenstillstand wird lange anhalten, wenn nicht gleiche Rechte für alle garantiert werden. Außerdem müssen alle außergerichtlichen Hinrichtungen, von palästinensischer und israelischer Seite, umgehend untersucht und die Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden.

      amnesty international fordert die israelischen Behörden und Sicherheitskräfte auf, unverzüglich Menschenrechtsverletzungen und Verletzungen des humanitären Völkerrechts zu beenden. Dazu zählen: übermäßige Gewaltanwendung, außergerichtliche Hinrichtungen, die Zerstörung palästinensischer Häuser, die Abriegelung von Städten und Gebieten, willkürliche Verhaftungen, Folter und Misshandlungen sowie die Verweigerung des Zugangs für medizinisches Personal, Journalisten und internationale Hilfs- und Menschenrechtsorganistionen. Die bewaffneten palästinensischen Gruppen müssen Übergriffe gegen israelische Zivilisten und außergerichtliche Hinrichtungen beenden. Die palästinensischen Autonomiebehörde wird aufgefordert, alle gegen Zivilpersonen gerichtete Gewalt zu verurteilen und alles zu unternehmen, um diese zu unterbinden.

      Die internationalen Forderungen nach einem Waffenstillstand greifen zu kurz, wenn die Rückkehr zum Friedensprozess nicht mit einem entschiedenen Eintreten für die vorbehaltlose Verwirklichung der Menschenrechte einhergeht. Frieden und Sicherheit sind dauerhaft nur auf der Grundlage der Menschenrechte erreichbar. Eine internationale Beobachtermission mit einem starken, transparenten und öffentlichen Auftrag muss nach Israel und in die besetzten Gebiete entsandt werden. Die Vereinten Nationen und die internationale Staatengemeinschaft müssen Verantwortung in diesem Konflikt übernehmen und ihren Worten Taten folgen lassen.

      Ulrike Peifer
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 08:44:53
      Beitrag Nr. 110 ()
      Los hoch mit dem Ding !
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 10:47:33
      Beitrag Nr. 111 ()
      Al-Qaida-Prozess: Anklage sieht sich bestätigt

      Staatsanwaltschaft glaubt nicht an Version des Algeriers.

      Verwirrung um Aussage eines BKA-Beamten

      Von Peter Scherer
      Frankfurt/Main – Die Bundesanwaltschaft glaubt offenbar nicht, was der unter dem Falschnamen Aeurobi Beandali vor dem Staatsschutzsenat des Frankfurter Oberlandesgerichts angeklagte mutmaßliche islamistische Terrorist über das Ziel eines gemeinsam mit anderen geplanten Anschlages in Straßburg ausgesagt hat. Dass das Attentat nicht einem belebten Platz, sondern angeblich einer menschenleeren Synagoge gegolten haben soll, könne nur schwerlich mit den Ermittlungsergebnissen in Übereinstimmung gebracht werden, sagte Oberstaatsanwalt Volker Brinckmann gestern zur Darstellung des Algeriers. Der Angeklagte hatte in der vergangenen Woche unter Hinweis auf ein von der Polizei sichergestelltes Video erklärt, dieses zeige neben einer Autobahnfahrt von Baden-Baden nach Straßburg deshalb den belebten Weihnachtsmarkt, weil der mit angeklagte Salim Boukhari – er soll den Film aufgenommen haben –, sich nicht richtig ausgekannt habe. Boukhari selbst wollte sich so wie auch alle anderen Angeklagten gestern nicht dazu äußern.

      Dafür äußerte sich Oberstaatsanwalt Brinckmann umso deutlicher. Die Bundesanwaltschaft sei überrascht davon, dass man einen Weihnachtsmarkt mit einer Synagoge verwechseln könne. Insgesamt sehe man sich aber nach den Einlassungen Beandalis in weiten Bereichen der Anklageschrift bestätigt. Die „wesentlichen Abweichungen“ – gemeint ist das Angriffsziel – müssten in der Beweisaufnahme geklärt werden.

      Wie bereits beim Prozessauftakt nutzte der 31-jährige Lamine Maroni, der sich als Wortführer der Angeklagten gab, auch den gestrigen dritten Verhandlungstag, um Gericht und Anwälte zu beschimpfen sowie auf seine Komplizen einzureden. Er wolle „mit diesen Schafen“ nichts zu tun haben, rief er an das Gericht gewandt aus. Er habe nur mit seinem Gott Kontakt, Verteidiger brauche er nicht, dies seien alles Ungläubige und „Hunde“. Im Übrigen sei das Verfahren gegen ihn „ein Verbrechen“, ein „Nürnberger Prozess“. Auf Antrag der Bundesanwaltschaft wurde Maroni schließlich erneut per Gerichtsbeschluss wegen wiederholter Störungen von der weiteren Verhandlung ausgeschlossen und in Handschellen abgeführt.

      Zu einer Blamage für das Bundeskriminalamt, das die Ermittlungen in diesem Fall geführt hat, geriet schließlich die erste Zeugenvernehmung dieses Prozesses. Trotz wiederholter Aufforderungen durch Gericht, Bundesanwälte und Verteidigung blieben die Aussagen des 49-jährigen BKA-Beamten Helmut T. zu dem von ihm erstellten Asservatenverzeichnis konfus. Es handelt sich dabei um die Aufstellung jener Gegenstände, die bei den Angeklagten sichergestellt und in verschiedenen Kartons aufbewahrt wurden.

      Hinsichtlich der Gegenstände, die dem Angeklagten Maroni zugeordnet waren, gab der BKA-Spezialist ständig wechselnde Antworten: Es habe ihm ein Kollege gesagt, dass dies Maronis Sachen seien, an den Namen des Kollegen könne er sich aber nicht mehr erinnern. Nein, korrigierte er sich, es müsse ihm wohl ein Kollege gesagt haben. Ja, das sei dann nur eine Schlussfolgerung. Er selbst sei ja bei den Festnahmen nicht dabei gewesen.

      Die Welt
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 11:10:42
      Beitrag Nr. 112 ()
      Die Vorwürfe gegen ein palästinensischen Terror-Netzwerks lösen sich in Luft auf.

      Da war wieder einmal Hysterie am Werk.

      Artikel aus Heise - Telepolis

      Konkrete Beweise fehlen

      Peter Nowak 02.05.2002
      Der Generalbundesanwalt hat offenbar keine Beweise für Anschlagspläne der festgenommenen Mitglieder der El-Tawhid-Zelle

      Seit der Amokläufer von Erfurt die Medien beherrscht, ist es ruhiger geworden um die islamistischen Terroristen auf deutschem Boden. Noch in der letzten Woche gab es täglich neue Meldungen über festgenommene Islamisten in Deutschland und anderen EU-Ländern sowie über angebliche Attentatspläne, die durch den Zugriff der Polizei gerade noch verhindern worden seien.


      Der Bundesanwaltschaft kann es ganz Recht sein, dass das Thema aus den Schlagzeilen verschwunden ist. Denn langsam begannen sich manche Medien zu fragen, welche Straftaten die Festgenommenen nun wirklich planten und welche Beweise gegen sie vorliegen. Obwohl die Gruppe wohl seit Monaten observiert wurde, fanden sich keine Gegenstände, die auf konkrete Anschlagsplanungen schließen lassen.

      Vorgeworfen wird den Festgenommenen die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung: "Die Zelle in Deutschland war bisher überwiegend mit der Fälschung von Pässen und Reisedokumenten, der Durchführung von Spendensammlungen und Schleusung von `Kämpfern` befasst; die logistische Unterstützung von Afghanistankämpfern stand zunächst im Vordergrund", teilte Generalbundesanwalt Kay Nehm mit und erklärte nur vage, es bestünden Anhaltspunkte dafür, dass die El-Tawhid-Gruppe um den 36jährigen Palästinenser Yasar H. aus Essen das Ziel gehabt habe, "Anschläge in der Bundesrepublik Deutschland zu planen". Das Zielfeld seien israelische und jüdische Einrichtungen gewesen, doch "Planungen mit konkreten Anschlagszielen gab es noch nicht".

      Die Wortwahl des Bundesanwalts dürfte die Juristen aufhorchen lassen. Wenn die Planung von Anschlägen und nicht die konkrete Durchführung das Ziel der Festgenommenen waren dürften die Vorbereitungen auf einer Stufe gewesen sein, die es fraglich erscheinen lassen, ob der Paragraph 129a des Strafgesetzbuches auf diese Gruppe überhaupt anwendbar ist. Danach handelt es sich nur dann um eine terroristische Vereinigung, wenn ganz bestimmte im Gesetz benannte Straftaten konkret vorbereitet worden sind. Dazu zählen unter anderem Mord, Brandstiftung, Geiselnahme oder gefährliche Eingriffe in den Luftverkehr.

      Bisher konnte die Bundesanwaltschaft nicht sagen, welche dieser Delikte den Festgenommenen vorgeworfen werden. Daher gab es auch erste kritische Fragen in der Presse. So hieß es in der Frankfurter Rundschau: "Welche der genannten Straftaten waren geplant? Auf diese Frage gab der Generalbundesanwalt keine Antwort. Den Ermittlungsrichtern am Bundesgerichtshof muss er wohl etwas mehr mitgeteilt haben; denn sonst hätten sie kaum Haftbefehle wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung erlassen."

      Das Vertrauen in die Organe des Rechtsstaats in allen Ehren, doch gerade die Anwendung des Paragraphen 129a stand in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik. Juristen sprachen auch von einem Gummiparagraphen und verwiesen darauf, dass es in den überwiegenden Fällen nicht zu Strafprozessen oder zu Verurteilungen gekommen ist. Es ist zu hoffen, dass das Bedrohungsszenario "islamischer Terrorismus" die Kritiker solcher gesetzlicher Maßnahme nicht zum Schweigen.
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 11:12:28
      Beitrag Nr. 113 ()
      Konfusion, Inkompetenz, Interessenlosigkeit -> Deutschlands
      Justiz. Das hätten Richter und Staatsanwalt auch einfacher und billiger haben können. Sie wären einfach auf eine jetzt laufende kleine Frühlingskirmess gegangen. Dort wären sie innerhalb kürzester Zeit in ähnlicher Weise beschimpft worden (waskucksuu ?). Und hinterher wäre man auch ganz ohne jeglichen Erfolg wieder auseinander gegangen, dafür hätte man sich den Gerichtssal sparen können.
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 11:34:43
      Beitrag Nr. 114 ()
      Achso, die Gruppe war lediglich
      `überwiegend mit der Fälschung von Pässen und Reisedokumenten, der Durchführung von Spendensammlungen und Schleusung von `Kämpfern` befasst; die logistische Unterstützung von Afghanistankämpfern stand zunächst im Vordergrund".`
      Na, wenn´s weiter nichts ist, in dem Fall befürworte ich eine sofortige Erhöhung der Sozialhilfe für die armen Opfer deutscher Polizeiwillkür, als Entschädigung für das erlittene Unrecht und die erduldete Kränkung.
      Sonst binden sie sich womöglich noch ´nen Sprengstoffgürtel um und jagen sich aus lauter Verzweiflung und Perspektivlosigkeit in irgendeiner deutschen Fussgängerzone in die Luft.
      Das wollen wir doch nicht, oder?
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 18:36:27
      Beitrag Nr. 115 ()
      Princess Anne: Volltreffer.

      Im übrigen werden Prozesse nicht in deutschen Zeitungen geführt, sondern in Gerichtssälen. Von daher ist es auch selbstverständlich, daß nicht jedes Ermittlungsergebnis an die Öffentlichkeit weitergegeben wird.
      Wenn eine Reihe von Haftbefehlen erlassen wurde, von Richtern am Bundesgerichtshof, die in der Regel wissen was sie tun, die im übrigen - um gleich entsprechende Antworten auszuschließen - nicht blind unterschrieben haben, weil ja nicht ALLE in Haft genommen wurden, dann wird es wohl ein wenig mehr als heiße Luft gewesen sein, das vorliegt.
      Auch Telefonüberwachung und ähnliches (aus dem Vorfeld) kriegt man nicht ohne konkrete Anhaltspunkte genehmigt.

      Schön, daß endlich was passiert gegen dieses Pack.
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 18:56:23
      Beitrag Nr. 116 ()
      Richter sind nicht blind. Aber einige von ihnen sind inkompetent, halb größenwahnsinnig oder Staatsanwaltschafts-hörig. Immer wieder kommt es vor, daß inhaftierte Beschuldigte wieder freigelassen werden. Dein Glaube an die Bürokraten ist schon bemerkenswert, bist ja selbst einer.

      Wenn man den Beschuldigten weder eine konkrete Tathandlung und noch nicht mal konkrete Tatziele vorwerfen kann, was dann? Oder ist der Staatsanwaltschaft ein Idiot, der solche Worte von sich gibt? Am Ende wird man vielleicht sogar den Vorwurf der Paßfälschung noch fallen lassen müssen.

      Es wird sich erweisen, daß die Beschuldigung heiße Luft ist. Vor allem aber: Die vielfach beschworene Gefahr von palästinensischen Anschlägen besteht bei uns nicht.
      Avatar
      schrieb am 04.05.02 16:17:19
      Beitrag Nr. 117 ()
      Die islamistische Gefahr

      Die politische Weltkarte zeigt, dass die meisten gewaltsamen Konflikte gegenwärtig in moslemischen Ländern oder in Staaten mit starker islamischer Minderheit ausgetragen werden - Editorial

      Von Jacques Schuster

      Vor zwei Gruppen sollte man sich in Acht nehmen: vor Islamisten und Islamwissenschaftlern. Was haben unsere Orientexperten nach dem 11. September nicht alles von sich gegeben. Nach kurzem Trocknen der Tränen zogen sie wie die Kreuzritter zu Felde - nicht gegen Osama Bin Laden oder Saddam Hussein, sondern vor allem gegen Samuel Huntington, der vor sechs Jahren einen "Kampf der Kulturen" voraussagte. Im Anschluss bemühten sich die Wissenschaftler so wortreich wie emsig, den Islam vom Verdacht des Extremismus freizusprechen. Nebenher gaben sie Amerika und Israel eine Mitschuld am Terrorismus, um im Brustton der Überzeugung zu schließen: In Deutschland wären Terrorschläge kaum denkbar. Nur Udo Steinbach vom Deutschen Orient-Institut - der Callboy für Funk und Fernsehen in Sachen Islamismus schlechthin - wollte die Möglichkeit von Attentaten in Deutschland nicht gänzlich beiseite schieben. Allerdings seien, und das sollte wohl beruhigen, vor allem "amerikanische und israelische Ziele" im Visier.

      Der Anschlag von Dscherba müsste den meisten Gelehrten nun die Schamesröte ins Gesicht treiben - wenn sie zur Selbstkritik noch fähig sind. Und auch Huntingtons Thesen sollten sich die Wissenschaftler nochmals zu Gemüte führen. Schließlich warten wir bis heute auf ein mitfühlendes Wort der wichtigsten moslemischen Religionsführer für die Hinterbliebenen der Opfer von Dscherba. Auch eine international verbreitete Verurteilung derjenigen, die den Islam missbrauchen, um einen Heiligen Krieg gegen den Westen zu führen, steht noch aus.

      In der Zwischenzeit sollte man hier zu Lande damit beginnen, einige unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Dazu gehört ein Blick auf die politische Weltkarte. Sie zeigt, dass die meisten gewaltsamen Konflikte gegenwärtig in moslemischen Ländern oder in Staaten mit starker islamischer Minderheit ausgetragen werden. Zudem sind 45 von 51 Staaten, die als unfrei bezeichnet werden, ganz oder teilweise moslemisch. Darüber hinaus ist in all diesen Regimes die Abneigung gegen den Westen geradezu verwurzelt. Ähnlich verhasst wie die westliche Kultur sind dort auch Toleranz und Pazifismus. Überhaupt herrscht in den meisten moslemischen Staaten ein Klima dumpfer Auflehnung und Feindseligkeit allem Andersartigen gegenüber. Gewalt spielt in dieser Atmosphäre eine nicht unbedeutende Rolle und wird grundsätzlich nicht abgelehnt. Der Zweck heiligt eben die Mittel.

      An die Stelle der sowjetischen Bedrohung ist die islamistische Gefahr getreten. Sie wird uns noch lange beschäftigen - und das nicht nur in Afghanistan. Deutschland hat sich von einem Ruheraum zu einem Vorbereitungsraum islamistischer Terroristen gewandelt, in dem es bald selbst zu Anschlägen kommen wird. Das jedenfalls glauben maßgebliche Experten des Bundeskriminalamtes. Auch Selbstmordattentate durch islamistische Terroristen auf deutschem Boden werden von ihnen nicht mehr ausgeschlossen. Zwar seien größere Terrorakte wie die von New York und Washington bislang vor allem deswegen ausgeblieben, weil Amerika die Terrornetze im Krieg gegen Bin Laden maßgeblich schwächen konnte, so der Präsident des Bundesverfassungsschutzes. Mit weniger aufwendigen Anschlägen aber müssten wir mittlerweile überall rechnen.

      Unter diesen Umständen sollten wir doch mehr auf die Sicherheits- und weniger auf die Orientexperten hören. Schließlich wollen wir die Wahrheit wissen.

      Die Welt
      Avatar
      schrieb am 04.05.02 16:59:45
      Beitrag Nr. 118 ()
      Die SPD versucht eine neue Bewertung des Nationalen zu finden. Dazu lädt sie am 8.5.02 zu einer Veranstaltung ein, bei der auch Martin Walser einen Vortrag hält. Dies führte bereits im Vorfeld zu scharfen Protesten der jüdischen Gemeinden in Deutschlande. Dazu später mehr!

      Text von: www.spd.de
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      Nation. Patriotismus. Demokratische Kultur. (8.Mai 2002)



      8. Mai 2002, Willy-Brandt-Haus in Berlin

      Die Demokratie ist lebendiger geworden und die Zivilgesellschaft stärker. Dialog- und Kompromissfähigkeit dominieren. Es gibt wieder eine politische Kultur der Offenheit und der Toleranz in Deutschland. Wir in Deutschland - das sagen wir heute mit Stolz auf unsere Land, selbstkritisch aber auch selbstbewusst patriotisch. Wir wollen erneuern und wir wollen zusammenhalten. Und wir wollen unserer veränderter Rolle in Europa und der Welt gerecht werden. Als eine normale Nation.

      Darüber nachzudenken und darüber zu sprechen lohnt sich. Wir laden ein zum Gespräch über "Nation, Patriotismus, Demokratische Kultur in Deutschland 2002" am 8. Mai im Willy-Brandt-Haus.

      Franz Müntefering
      Generalsekretär der SPD

      Wichtiger Hinweis

      Leider sind bereits alle Karten vergeben. Aufgrund der Räumlichkeiten ist die Zahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen begrenzt. Die Teilnahme ist nur Gästen mit einer Anmeldung möglich. Aufgrund erhöhter Sicherheitsvorkehrungen werden die Gäste gebeten, ihren Personalausweis vorzuweisen. Dafür bitten wir um Verständnis.


      Presseakkreditierung

      Bitte melden Sie sich bis Dienstag, dem 7. Mai, 12.00 Uhr, per Fax: 030 / 280 90 507 oder per E-Mail unter pressestelle@spd.de an. Für die Akkreditierung vor Ort ist die Vorlage des Personal- und Presseausweises erforderlich. Bitte kalkulieren Sie wegen der Sicherheitskontrollen etwas längere Wartezeiten ein.

      Programm

      18 Uhr
      Begrüßung durch Franz Müntefering

      18.10 Uhr
      Über ein Geschichtsgefühl - Martin Walser

      18.30 Uhr
      Nation. Patriotismus. Demokratische Kultur - Gerhard Schröder

      18.50 Uhr

      Gespräch zwischen Gerhard Schröder und Martin Walser, moderiert durch Christoph Dieckmann (Die Zeit)

      20 Uhr
      Empfang



      Veranstaltungsort
      Willy-Brandt-Haus
      Wilhelmstraße 141
      10963 Berlin
      Avatar
      schrieb am 04.05.02 17:10:09
      Beitrag Nr. 119 ()
      Hier der Text des Berliner Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus in wesentlichen Auszügen, das in einem öffentlichen Appell die Absage dieser Veranstaltung fordert. Da kann man nur noch den Kopf schütteln.

      Quelle hagil.com
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      Wir empfinden diese Veranstaltung als skandalös und wollen aus folgenden Gründen dagegen öffentlich protestieren:

      1. Martin Walser hielt 1998 anlässlich der Verleihung des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels eine aggressiv nationalistische und antisemitische Rede. Seine Klage über Auschwitz als „Moralkeule“, die „Instrumentalisierung unserer Schande zu gegenwärtigen Zwecken“ und die „Dauerrepräsentation unserer Schande“ war ein Angriff auf die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus, insbesondere die des Holocausts. Darüber hinaus verharmloste oder leugnete er heutige rechtsradikale Gewalt und hielt ein offensives Plädoyer für ein Selbstverständnis der Deutschen als "ganz normales Volk". Auf die Kritik von Ignatz Bubis hin entstand eine Debatte, in der sich Walser zum geschichtsrevisionistischen Gehalt seiner Rede bekannte.

      2. Bundeskanzler Gerhard Schröder drückte damals sein Einverständnis mit Walsers Rede in der Fernsehsendung „Talk im Turm“ so aus: "Ein Dichter darf so etwas sagen müssen [!]. Ein Bundeskanzler darf das nicht." Diese Hemmung scheint nun gefallen zu sein. Eine konsequente Folge der sogenannten deutschen „Normalisierung“, die erst kürzlich in Schröders Forderung gipfelte, die Bundeswehr in Israel einzusetzen.

      3. Der Moderator Christoph Dieckmann veröffentlichte zum 9. November 2001 einen Aufsatz in der ZEIT, welcher den christlichen Antisemitismus revitalisierte. Er wollte die christliche Religion der jüdischen als überlegen zeigen, und stellte die rhetorische Frage, ob es nicht der »jüdische Volkserwählungsglaube« war, durch den der Nationalsozialismus inspiriert wurde. Darüber hinaus machte Dieckmann Israels „Erwählungshybris“, die ihm als „Fluch“ gilt, für den gesamten israelisch-palästinensischen Konflikt verantwortlich: „War nicht das Volk Israel, dem Gott seine Gebote offenbarte, unterwegs nach einem verheißenen Land, in dem aber längst andere Menschen lebten? Hält nicht Israel bis heute fremde Erde und büßt dafür mit Tod und tötet jeden Tag? Wir registrieren das ohne deutschen Kommentar, als gebiete unsere Geschichte uns zu schweigen, als rechtfertige Auschwitz Israels Palästinapolitik."
      Damit bedient Dieckmann nicht nur einen virulenten Antisemitismus, sondern verschärft mit seiner revisionistischen Argumentation die antisemitisch begründeten Ressentiments gegen Israel.

      4. Der 8. Mai ist der Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus. Noch am 8. Mai 1995 wurde diese Einsicht relativ breit und erfolgreich gegen den geschichtsrevisionistischen Versuch der „Neuen Rechten“ verteidigt, die mit einem Aufruf „Gegen das Vergessen“ versucht hatte , Deutschland und die Deutschen an diesem Tag als Opfer in den Mittelpunkt zu stellen.
      Doch Walsers Friedenspreis-Rede 1998 wurde nicht nur von Rechtsextremisten als „Beginn der Befreiung Deutschlands“ empfunden. Der große Zuspruch für Walser war eine „Befreiung vom eigenen Gewissen“ (Bubis) - der Versuch, sich von der Verantwortung für den Nationalsozialismus und seine Verbrechen zu befreien. Wenn nun der Bundeskanzler zusammen mit Martin Walser am 8. Mai dieses Jahres „Stolz auf unser Land“ predigt und Deutschland zu einer „normalen Nation" erklärt, läuft das darauf hinaus, den 8. Mai zum Tag der "Befreiung von deutscher Verantwortung" umzudeuten.
      Avatar
      schrieb am 04.05.02 17:52:35
      Beitrag Nr. 120 ()
      zu Nr. 119: zu Martin Walsers Rede kann ich ohne Bedenken 90-%ige Zustimmung geben. Es stimmt absolut, daß die ständigen Vergleiche mit Auschwitz letzlich zu einer Relativierung führen, daß nicht jeder dt. Nationalist (bin bestimmt keiner) ein Nazi ist und dass man vorsichtig sein sollte, jeden, der etwas gegen bestimmmte Randgruppen sagt, gleich als "Nazi" zu bezeichnen - damit drängt man manchen erst in eine Ecke, wo er gar nicht hinwollte und hingehört.

      Das "witzigeste" an der Sache ist, daß diese Kritiker in Nr. 119 gerade die beste Bestätigung dessen darstellen, was er gesagt hat. Walser ist das Gegenteil eines Nazis, er hat Auschwitz nie verharmlost, sondern immer wieder seine tiefe Scham hierüber ausgedrückt, obwohl er unmittelbar nichts damit zu tun hatte, nur "Zeitgenosse" war.
      Aber er wird von intoleranten Kreisen in eine Ecke gedrängt, wo für ihn nicht einmal mehr Auftritte ohne Störung durch Trillerpfeifen möglich sind, wo nicht zwischen einem Vollblut-Demokraten wie ihm und einem Frey oder diesen US-Pseudo-Forschern unterschieden wird.

      Diejenigen, die den Aufruf Nr. 119 verfaßt haben, sie sind die weitaus größere Gefahr für die Demokratie. Zum Glück sind es einige wenige (Spinner).

      Das schreibe ich, der das israelische Vorgehen gegen die Palästinenser fast vollständig unterstützt. Insbesondere den Gründen in Nr. 117.
      Avatar
      schrieb am 04.05.02 21:07:08
      Beitrag Nr. 121 ()
      Früchte des Zorns

      Die Intifada entzweit zunehmend jüdische und arabische Israelis

      Sicher wurden die Optimisten, die ein friedliches Zusammenleben zwischen arabischen und israelischen Israelis für einen dauerhaften Zustand hielten, von Kritikern immer schon belächelt.

      Kurz nach Ausbruch der "zweiten Intifada", im Ende September 2000, wurden sie eines Besseren belehrt. Schlagartig geriet das Verhältnis zwischen arabischen Israelis und dem jüdischen Staat in eine schwere Krise. Aus Solidarität mit den Palästinensern im Westjordanland und in Gasa gingen damals in Israel zahlreiche arabische Demonstranten auf die Straße. Bei den zum Teil von gewalttätigen Randalen begleiteten Kundgebungen kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, Konfrontationen zwischen Demonstranten und der Polizei, die auch Schußwaffen einsetzte. Dabei kamen dreizehn arabische Bürger ums Leben. Seitdem sind vergleichbare Ereignissen zwar ausgeblieben. Gleichwohl kann die relative Ruhe nicht darüber hinwegtäuschen, daß es um das jüdisch-arabische Verhältnis dieser Tage nicht zum besten bestellt ist.

      Auf jüdischer Seite ist die Furcht vor einer zunehmenden Radikalisierung der israelischen Araber, die für die israelische Gesellschaft und Politik verheerende Folgen haben kann, keineswegs verschwunden. Auf politischer Ebene werden solche Ängste nicht zuletzt von Knessetabgeordneten der arabischen Parteien geschürt. Nicht nur ergreifen die arabischen Deputierten im israelisch-palästinensischen Konflikt, sei es aus nationalistischen, sei es aus religiösen Beweggründen, Partei für die PNA. Vielmehr fallen sie auch durch ihren provokativen Stil auf. So etwa warfen sie Israel wiederholt eine Politik von Mord, Terrorismus oder auch Apartheid vor Äußerungen, die auch jüdische Kritiker der Regierungspolitik unannehmbar finden.

      Eine weitere Belastung stellt auch die Tatsache dar, daß einzelne israelische Araber palästinensischen Terroristen bei der Vorbereitung von Anschlägen offensichtlich geholfen haben. Mag es sich hierbei auch nur um Ausnahmefälle handeln, so lösen sie unter Juden nicht selten Mißtrauen gegen Araber schlechthin aus. Berichte, denen zufolge palästinensische Terrororganisationen immer wieder Helfer unter der arabischen Bevölkerung in Israel anzuwerben suchen, tragen ebenfalls nicht zur Beruhigung der jüdischen Israelis bei.

      Aber auch unter Arabern machen sich Mißtrauen und Groll breit. Zum einen hält der Zorn über die Ereignisse vom Oktober 2000 an. Argumente der Polizei, ihre Beamten hätten nur zur Lebensrettung auf gewalttätige Demonstranten geschossen, entsprächen, so ein Vorwurf, nicht den Tatsachen. Zudem werde die von einer staatlichen Untersuchungskommission in Angriff genommene Aufklärung der damaligen Vorfälle nicht entschlossen genug betrieben.

      Auch die Solidarität mit Palästinensern in den Gebieten spielt eine wichtige Rolle für das Verhältnis israelischer Araber zu ihrem Staat. Viele beschuldigen die Regierung, durch ihre Politik gegenüber den Palästinensern die entscheidende Schuld an der heutigen Krisensituation und am palästinensischen Terrorismus zu tragen. Daher habe die israelische Regierung die Terrorakte – auch wenn diese an sich abzulehnen seien – letztendlich sich selbst zuzuschreiben. Äußerungen dieser Art sind auch von Arabern zu hören, die sich bisher als Befürworter jüdisch-arabischer Koexistenz einen Namen gemacht haben.

      Um das Zusammenleben ist es ohnehin nicht allzu gut bestellt. Zwar treten Organisationen, die zum Teil bereits seit Jahrzehnten für jüdisch-arabische Verständigung und Zusammenarbeit eintreten, unverändert für Ausgleich und gegenseitiges Kennenlernen ein. Die Aufrufe zu mehr Kontakten verhallen aber größtenteils ungehört: Die Zahl der Menschen, die am jüdisch-arabischen Dialog teilnehmen, ist deutlich niedriger als vor Ausbruch der Konfrontation.

      Je länger sich auf beiden Seiten Furcht, Zorn und Entfremdung aufbauen, um so schwieriger wird in Zukunft eine Wiederannäherung sein. Jetzt schon erscheint zumindest einem Teil der Juden wie der Araber ein Zusammenleben als kaum noch möglich wenn nicht gar unerwünscht. So taucht auf jüdischer Seite verstärkt der Vorschlag auf, arabische Ortschaften im israelischen Kernland im Rahmen einer künftigen Regelung an die Palästinenser abzutreten. Der Idee mag sich auch in gemäßigten Kreisen nicht jedermann verschließen. So regte Verkehrsminister Efraim Sneh, einer der führenden Politiker der Arbeiterpartei, vor einigen Wochen an, grenznahe arabische Ortschaften gegen israelische Souveränität über einen Teil der Siedlungen auszutauschen.

      Das lehnen Vertreter der arabischen Bevölkerung ab. Stattdessen strebt ein Teil von ihnen weitreichende Autonomie innerhalb des israelischen Staatsverbandes an. Ausdruck eines Wunsches nach mehr Gemeinsamkeit der beiden Volksgruppen ist freilich auch diese Vorstellung nicht.




      von Wladimir Struminski , 24. April 2002
      Avatar
      schrieb am 04.05.02 21:23:54
      Beitrag Nr. 122 ()
      "Jassir Arafat geht es nur um Terror, Terror, Terror"

      Israels Ex-Premier Ehud Barak über den Charakter Arafats und Strategien zur Lösung des Nahostkonflikts

      WELT am SONNTAG: Herr Barak, Sie treffen Kanzler Gerhard Schröder zum Abendessen. Was werden Sie mit ihm besprechen?

      Ehud Barak: Wir treffen uns ganz privat. Während meiner Zeit als israelischer Premierminister hatten wir viel miteinander zu tun. Auch unsere Frauen verstehen sich gut. Ich denke, wir werden unsere Ansichten über den Nahostkonflikt und über den Terror in der Welt austauschen.

      WamS: Die israelische Armee hat sich am Mittwoch vom Amtssitz des Palästinenserführers Jassir Arafat in Ramallah zurückgezogen. War das die richtige Entscheidung?

      Barak: Ja, unter diesen Umständen war es die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt. Es stellt sich nämlich die Frage, ob es sinnvoll ist, sich so stark auf die Person Arafat einzuschießen. Es ist wichtiger, den Terror einzudämmen. Und während der Belagerung wurde klar, dass unter seinen Gefährten Mörder sind, nämlich die Mörder von Tourismusminister Seewi.

      WamS: Diese wurden ja nun ausgeliefert?

      Barak: Ja. Und daher konnte die Armee jetzt auch abziehen.

      WamS: Glauben Sie, dass Arafat noch immer der richtige Partner für Verhandlungen ist?

      Barak: Es liegt an den Palästinensern in unserer Nachbarschaft zu entscheiden, wer sie vertritt.

      WamS: Welche Ziele verfolgt Arafat in Ihren Augen?

      Barak: Ich dachte immer, es würde ihm um die Aufhebung der Besetzung in den Autonomiegebieten gehen. Aber leider geht es ihm nur um Terror, Terror, Terror. Das haben auch die Verhandlungen in Camp David gezeigt, wo wir Arafat so viel geboten haben, er aber nicht verhandlungsbereit war.

      WamS:...weil er was wollte?

      Barak:...das konnte nur bedeuten, dass bei ihm eine ganz andere Absicht dahinter steckt. Er hat nicht den gleichen Charakter wie der ehemalige ägyptische Staatschef Anwar al-Saddat. Er kann keinen Frieden schließen. Man könnte sogar vermuten, dass es ein Ziel war, Israel auf lange Sicht von der Landkarte zu eliminieren. Das wäre zumindest passiert, wenn alle Flüchtlinge wie von ihm gewollt, nach Israel hätten zurückkommen können.

      WamS: Wie kann der Konflikt um die Geburtskirche in Bethlehem gelöst werden?

      Barak: Wir müssen weiter verhandeln.

      WamS: Doch die Verhandlungen wurden am Samstagnachmittag erneut abgebrochen.

      Barak: In ein paar Stunden werden sie wieder aufgenommen werden. Die Terroristen in der Geburtskirche müssen jedenfalls ausgeliefert und die Geiseln freigelassen werden.

      WamS: War es richtig von Scharon, die Stadt Dschenin und das angrenzende Flüchtlingslager zu besetzen?

      Barak: Ich glaube nicht, dass Israel einfach so ein Gebiet besetzen will. Aber wenn unsere Leute von Bomben zerfetzt werden, müssen wir handeln. Wir hatten keine Wahl. Wir haben aber versucht, Zivilisten so weit wie möglich zu verschonen.

      WamS: Genau das sollte eine UN-Kommission untersuchen. Wird die Ablehnung dieser Kommission durch Israel nicht zu einem Imageverlust führen?

      Barak: Es gibt keine einfachen Lösungen. Anstelle von Außenminister Schimon Peres hätte ich aber nicht so früh zugesagt.

      WamS: Vorige Woche hat Israel mit dem Bau neuer Siedlungen im Westjordanland begonnen. Ist das das richtige Signal?

      Barak: Ich glaube nicht, dass wir neue Siedlungen bauen.

      WamS: Doch, in Elkanar wird wieder gebaut.

      Barak: Tun wir das? Ich glaube nicht, dass es der richtige Zeitpunkt zum Bau neuer Siedlungen ist.

      WamS: In Ankara soll im Juni eine weitere Konferenz stattfinden, um den Nahostkonflikt zu lösen. Auf welcher Basis sollen die Verhandlungen beginnen? Bei den Vorschlägen von Camp David oder denen von Taba?

      Barak: Am besten auf der Basis von Camp David. Wir müssen im Einklang mit dem Terror am und nach dem 11. September agieren. Wir dürfen Terror nicht honorieren und Arafat daher jetzt nicht einen Millimeter entgegenkommen. Arafat wollte uns Selbstmordattentate als diplomatisches Mittel diktieren. Wir Israeli sollten aber schnell und klar sagen, dass die Tür für Verhandlungen offen steht. Allerdings muss der Terror währenddessen gestoppt werden.

      WamS:...so wie es die Position Scharons seit Monaten ist.

      Barak: Ja, genau so. Aber Arafat muss eine einheitliche Front aus Amerikanern, Europäern und Russen gegenüberstehen und ihn mehr oder weniger an den Verhandlungstisch zwingen. Wenn er Verhandlungen ablehnt, wird man ihn zur Rechenschaft ziehen können.

      WamS: Was kann man gleich tun, um den Konflikt im Nahen Osten zu entschärfen?

      Barak: Wir müssen einen Zaun um alle israelischen Gebiete ziehen, um uns vor Selbstmordattentaten zu schützen.

      WamS: Auch um die einzelnen Siedlungen?

      Barak: Ja, auch um die Siedlungen. In den kommenden zwei, drei Jahren sollten wir aber die meisten Menschen von dort umsiedeln.

      Das Interview führte Waltraud Kaserer.
      Avatar
      schrieb am 04.05.02 22:00:38
      Beitrag Nr. 123 ()
      @xylophon #120

      Ich freue mich, in einem Punkt mit Dir mal einer Meinung zu sein.

      Es ist schon ein starkes Stück, Walser, den Kanzler und die Zeit in die braune Ecke zu stellen.
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 00:14:10
      Beitrag Nr. 124 ()
      @menacher, zu #119

      Ich finde, es wird Zeit, diesen Zumutungen endlich offensiv zu begegnen; angesichts solch abenteuerlicher Verdrehungen und Verfälschungen reicht es nicht, nur sein Unverständnis zu äußern, zu beschwichtigen und zur Besonnenheit aufzurufen.
      Reaktionen dieser Art sind nämlich, wie man seit Jahr und Tag erleben kann, für derlei ideologische Extremisten nur die Einladung zu weiterer Agitation. Um ein Bild zu gebrauchen: Wo sich die eine Front zurücknimmt, buchtet sich die andere aus. Und so tief kann ein moralischer Kotau gar nicht sein, daß diese Leute endlich "zufrieden" wären und ihre Moralkeule in der Tasche ließen.
      Es wäre längst überfällig, einen gesellschaftlichen Konsens darüber herzustellen, welche Äußerungen nicht mehr akzeptabel und deshalb entschieden und mit Würde zurückzuweisen sind.

      Zwei Sätze aus dem Text sollten genügen, um die ganze Absurdität des Denkens deutlich werden zu lassen:
      Martin Walser hielt 1998 anlässlich der Verleihung des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels eine aggressiv nationalistische und antisemitische Rede. ...
      und
      Wenn nun der Bundeskanzler zusammen mit Martin Walser am 8. Mai dieses Jahres „Stolz auf unser Land“ predigt und Deutschland zu einer „normalen Nation" erklärt, läuft das darauf hinaus, den 8. Mai zum Tag der "Befreiung von deutscher Verantwortung" umzudeuten.

      Nein, Deutschland darf nie eine "normale" Nation werden...


      Man stelle sich einmal vor, aus der entgegengesetzten politischen "Ecke" kämen vergleichbar extreme Äußerungen -
      hier wäre der Teufel los!!!


      Gruß, der Musiker
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 00:53:46
      Beitrag Nr. 125 ()
      P.S.: Ich habe vor vielen Jahren in einer Talkshow mal Margarete Mitscherlich, die vor allem durch das mit ihrem Mann zusammen geschriebene Buch "Die Unfähigkeit zu trauern" ( http://www.cybercouch.de/trauer.htm ) bekannt geworden ist, die Meinung vertreten hören, den Deutschen könne nichts Besseres passieren als möglichst viele Ausländer ins Land zu holen, denn dadurch (und jetzt nicht mehr wörtlich, sondern sinngemäß) werde das spezifisch Deutsche in seiner Gefährlichkeit und Gefährdetheit gewissermaßen "verdünnt" und "entschärft".


      An diese Einstellung, die aus einer tiefen Abneigung - meiner Ansicht nach! - gegen das als für das eigene Volk typisch Erachtete gespeist wird, erinnern mich die Behauptungen aus #119.
      Vielleicht muß erst die Kriegsgeneration vollständig "abgetreten" sein, damit es eine Chance gibt, diese Kette aus Traumata, Traumatisierungen und psychischen Schädigungen zu durchbrechen.

      Noch zwei Links zu Mitscherlich:
      http://www.berlinerfestspiele.de/berlinerlektionen/lektionen…
      http://www.ceiberweiber.at/ownpages/engage/mitscherlich.htm

      Übrigens, Menacher, hagil.com funktioniert nicht. Dafür habe ich dies gefunden, Stichwort haGalil: http://www.pharmacon.net/israpharm/phz-hs2.htm

      Grüße und gute Nacht!
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 01:07:16
      Beitrag Nr. 126 ()
      @DerMusiker

      Ja, es ist nicht leicht, ein Deutscher zu sein.

      Du hättest einfach www davor stellen sollen. Ich stell Dir den Link gleich rein:

      http://www.hagalil.com/

      steht links unter "Die patriotische Nation"
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 01:26:25
      Beitrag Nr. 127 ()
      @menacher

      :laugh: nein, nein, Mißverständnis: so ahnungslos bin ich nicht (www.), Du hattest nur statt "hagalil" in #119 "hagil" geschrieben, deshalb klappte es nicht.
      Aber dankeschön für den Link! :)

      Gruß, DM
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 02:48:39
      Beitrag Nr. 128 ()
      Gerade habe ich mal auf hagalil.com nachgesehen - dagegen ist ja selbst israelheute und anderes von Kuehe das reinste Kaffeekränzchen:

      http://www.nahost-politik.de/europa/antisemitismus-2.htm :


      Die Verantwortung Europas

      Kommentar von Ya`ir Sheleg, Ha`aretz, 02.05.2002

      Natürlich kann nicht jede Kritik an Israel als Antisemitismus bezeichnet werden. Doch Europas derzeitige Haltung gegenüber Israel ist so feindlich und einseitig, dass sie einige Erklärungen verlangt, die von der Erforschung der kollektiven Psyche herrühren.

      Mehrere solcher Erklärungen wurden in der Vergangenheit gehört. Z. B. solche über europäische Interessen, die die einheimische moslemische Wählerschaft und die Abhängigkeit von arabischem Öl einschließen. Oder es gibt die Annahme, dass das post-koloniale Europa jeden Konflikt zwischen der Ersten und der Dritten Welt auf der Basis des Kolonialismus betrachtet, auch wenn die Umstände des Konfliktes vollkommen andere sind. Jüdische Gruppen führen außerdem an, der europäische Antisemitismus stamme von der uralten Feindschaft der Christen gegenüber den Juden.

      Außer diesen Erklärungen gibt es auch eine Theorie darüber, dass Europa daran interessiert ist, seine Sünden bezüglich des jüdischen Volkes zu beschönigen. Sünden, die beispielsweise durch die im letzten Jahrzehnt aufgetretene Kritik an Europa bezüglich der Rückgabe von jüdischem Eigentum aus der Shoah-Periode oder anhand neuer Fakten, die über den Grad der Kollaboration der europäischen Nationen mit den Nazis veröffentlicht wurden, verdeutlicht werden.

      Die "Wahrheit" würde, sofern sie ermittelt werden kann, alle diese Erklärungen mit einschließen. Doch in dem komplexen Thema der Beziehung zwischen Europa, den Juden und dem Nahen Osten gibt es einen Aspekt, der normalerweise vergessen wird - Europas indirekte Verantwortung für die Schaffung des palästinensischen Problems. In all den Jahren des Exils hörten die nationalen Instinkte des jüdischen Volkes nicht auf zu existieren. Und gewiss verstärkten sie sich aufgrund der Explosion des Nationalismus im 19. Jahrhundert.

      Nichtsdestoweniger ist es eindeutig, dass es der europäische Antisemitismus war, der der zionistischen Bewegung den entscheidenden Anstoß gab, angefangen von den Pogromen in Russland im Jahr 1881, über den Dreyfus-Prozess, bis hin zur Shoah. Es ist möglicherweise das Gefühl von Schuld, welches eines der versteckten Motive der europäischen Position ist. Doch in diesem Fall tauchen mehrere Fragen auf.

      1. Welche moralische Gültigkeit haben die Strafpredigten, die Europa Israel wegen dessen Haltung gegenüber den Palästinensern hält, wenn Europa selbst die gesamte Verantwortung -selbst wenn sie indirekt ist- für das Elend der Palästinenser trägt?

      2. Wäre es nicht passender für Europa, wenn es zu allererst eine Bindung zu denen, denen es direkt geschadet hat -den Juden- demonstrieren würde anstatt zu denen, denen als Ergebnis dieser schlechten Behandlung indirekt geschadet wurde?

      3. Sollte Europa -als Partei, die für das Leiden beider Seiten verantwortlich ist- nicht seinen Teil zu einer konstruktiven Lösung des Problems beitragen, anstatt seine aggressive anti-israelische Rhetorik überdeutlich zu artikulieren? Es könnte z. B. anbieten, palästinensische Flüchtlinge in seinen reichen Nationen aufzunehmen (zumindest diejenigen Palästinenser, die gehen wollen).

      Wenn dieser Vorschlag Verachtung weckt, so kommt diese von Europas eigenem erfolglosen Versuch (um es milde auszudrücken), moslemische Immigranten aufzunehmen. Experten führen auf, dass die steigende Kriminalität, besonders in Frankreich, hauptsächlich von diesem Versagen bezüglich der Eingliederung herrührt. Doch anstatt das Eingliederungssystem zu verbessern, ziehen die Europäer Lösungen vor wie z. B. die Macht von Rassisten wie Le Pen und Haider zu verstärken und zusätzlich Israel für seine Haltung gegenüber den Palästinensern zu kritisieren.

      Ein weiteres Ereignis aus der jüngeren Zeit hat denjenigen Europäern, die daran interessiert sind, Blutbäder zu untersuchen, die Möglichkeit gegeben, in ihren eigenen Hinterhof zu schauen, nämlich der holländische Bericht über das Massaker in Srebenica im Juli 1995. Er enthüllt kriminelle Fahrlässigkeit auf Seiten der holländischen Streitkräfte, die den Mord von 7000 bosnischen Zivilisten durch die Serben nicht verhinderten.

      Die holländische Regierung trat wegen dieses Berichtes zurück. Doch der Europäer, der aufrichtig an humanitären Fragen interessiert ist, kann immer noch von denen, die diese Affäre umgeben, beunruhigt werden, wie ein Bericht des in Israel geborenen Holländers Dr. Manfred Gerstenfeld zeigt. Wie konnte es passieren, dass die öffentliche Meinung der Holländer nicht von dem Ereignis selbst wachgerüttelt wurde, sondern erst am 5. Jahrestag des Ereignisses? Warum berief die holländische Regierung die Untersuchungskommission erst ein Jahr nach dem Massaker? Warum benötigte die Kommission so viele Jahre, um den Bericht zu schreiben? Und warum wurde im Bericht nicht empfohlen, hinsichtlich der Verantwortung personenbezogene Konsequenzen zu ziehen?

      Solch ein betroffener Humanist wäre sicherlich an einem Vergleich zu Israels Verhalten in der Sabra- und Shatila-Affäre interessiert (als Palästinenser in Flüchtlingslagern im Libanon von libanesischen Christen massakriert wurden und Sharon beschuldigt wurde, dies nicht verhindert zu haben). Damals wurde zwei Wochen nach dem Blutbad eine Untersuchungskommission einberufen (nach stürmischen Massendemonstrationen). Die Kommission schloss ihre Arbeit nach vier Monaten ab und sprach die direkte Empfehlung aus, der damalige Verteidigungsminister Ariel Sharon solle dazu veranlasst werden, sein Amt zu quittieren.



      und http://www.nahost-politik.de/deutschland/konferenz-mai.htm :


      Es geht um Israel

      Internationale Konferenz
      vom 10. bis 12. Mai 2002 in Berlin 

      Audimax der Humboldt-Universität, Unter den Linden 6, Berlin-Mitte.

      Freitag, 10. Mai, Podiumsdiskussion
      19 Uhr Die Juden und Europa 2002

      Der Antisemitismus in Europa hat seit der Terror-Intifada ein Ausmaß erreicht, dass die permanente Bereitschaft zu Pogrom und dessen Duldung in breiten Bevölkerungsschichten hinlänglich beweist. Zugleich wendet sich Europa - und in Europa Deutschland in besonderer Weise - politisch gegen Israel. Über den Kurs vom Appeasement gegenüber dem islamischen Faschismus zum Antizionismus diskutieren Vertreter aus verschiedenen europäischen Ländern.  

      Samstag, 11. Mai: Foren 10.00 - 12.00 Der "ehrbare Antisemitismus": Deutsche Linke, die Juden und Israel

      Warum reagieren deutsche Linke so empfindlich, wenn ihr Antizionismus als Antisemitismus entlarvt wird? Gibt es einen Unterschied zwischen dem Joseph Fischer, der in Algier Arafat zujubelte, und dem Joseph Fischer, den Arafat in Ramallah herzte? Ist es Zufall, dass die Gegner der Globalisierung auch die Gegner Israels sind?  

      12.30 - 14.30 Islamischer Faschismus: Tugendterror und Elendsverwaltung  

      Während mit Israel der einzige bürgerlich-liberal verfasste Staat der Region zur Disposition gestellt wird, gilt die Islamisierung der arabischen Staaten als Wiedergeburt der Tradition in Zeiten der Entwurzelung. Warum wird die Rückbesinnung auf die Gemeinschaft in Deutschland so begeistert aufgenommen? Was sind das eigentlich für Staaten, mit denen die Deutschen einen "kritischen Dialog" führen? Warum fordern Linke ausgerechnet dann Toleranz, wenn die Taliban angegriffen werden? Warum gerät ihre Völkerfreundschaft nicht ins Wanken, wenn die palästinensische Nationalbewegung unverhohlen zum Töten von Schwulen und Juden aufruft?  

      15.30 bis 17.30 Grenzen der Emanzipation: Zionismus und Kommunismus  

      Angesichts des deutschen Faschismus verbündeten sich zuerst in Spanien und später vor allem in Osteuropa zionistische mit kommunistischen Organisationen. Dieses Bündnis wurde seit der Gründung des Staates Israel immer prekärer und zerbrach endgültig mit dem Sechs-Tage-Krieg 1967, als die Linke sich der Solidarität mit den Palästinensern verschrieb. Viele jüdische Kommunisten und Sozialisten gaben angesichts der antisemitischen Wirklichkeit der Sowjetunion ihre Hoffnung auf, dass mit der Weltrevolution der Antisemitismus beseitigt werden würde. Gibt es dennoch verschüttete Verbindungen zwischen Zionismus und Kommunismus?  

      18.00 Es geht um Israel. Abschlussdiskussion über die Perspektiven der Kritik an der deutsch-europäischen Nahostpolitik und der Solidarität mit Israel.

      Sonntag, 12. Mai  

      11.00  - 13.00 Kundgebung vor dem Auswärtigen Amt, Werderscher Markt 1, Berlin-Mitte Solidarität mit Israel! Gegen Antisemitismus, Nationalismus und Antiamerikanismus!

      Auf der Konferenz sprechen unter anderem Joachim Bruhn (Freiburg), Claudia Dantschke (Berlin), Stephan Grigat (Wien), Simone Dinah Hartmann (Wien), Michel Lang (Frankreich), Yossef Levy (Berlin), Benny Morris (Tel Aviv), Thomas von der Osten-Sacken (Berlin), Jeremiah Riemer (USA), Gerhard Scheit (Wien), Ilka Schröder (Brüssel) und Justus Wertmüller (Berlin). Eine vollständige Liste der Referenten und Referentinnen findet sich ab Dienstag, den 7. Mai auf der Homepage zur Konferenz. (http://www.israel-solidaritaet.com)  

      Die Konferenz wird vom Berliner Bündnis gegen IG Farben veranstaltet.

      Es rufen auf: Antifaschistische Aktion Dortmund, AK Antifa Gießen, Antideutsche Kommunisten Berlin, Café Critique (Wien), Revolutionäre AntifaschistInnen (Hamburg), Initiative Verteidigt Israel (Kiel), Basisgruppe Politikwissenschaft (Wien), Redaktion Bahamas, Antifa Duisburg, Antideutscher Zirkel Rudolstadt, Joseph-Mohren-Fraktion (Detmold), Initiative Freundschaft mit Israel (Bremen), Gruppe offene Rechnungen (Berlin), Antideutsche Gruppe Wuppertal, Antideutsche Initiative Herzogenaurach, Antipostfa Recklinghausen, Gruppe Pro Israel (Thüringen), Gruppe Casablanca (Köln), Antinationale Gruppe Bremen, Marburger Bündnis gegen IG Farben, Antinationale Gruppe Leipzig, Les Croquembouches (Frankfurt), Initiative Sozialistisches Forum (Freiburg), Israelitische Kultusgemeinde Dortmund.

      Weitere UnterstützerInnen sind willkommen.

      Die Kundgebung wird vom Berliner Bündnis gegen IG Farben in Kooperation mit Beate Klarsfeld (Les Fils et Filles des Déportés Juifs de France, Paris) veranstaltet.

      Buendnis.gegen.IGF@web.de http://www.israel-solidaritaet.com Tel. 030/623 69 44 Es geht um Israel, PF 62 06 28, 10796 Berlin

      haGalil onLine 03-05-2002



      Die Hervorhebungen sind von mir.

      Ein eingehendes Statement spare ich mir. Jeder hier kann lesen und verstehen. Die Autoren dieser Seiten haben anscheinend so sehr jedes Maß und Ziel verloren, daß sie von der Vereinnahmung ganz Europas im Sinne von "Schuld" und "Sünde" bis zur expliziten politischen Hetze ("permanente Bereitschaft zu Pogrom und dessen Duldung in breiten Bevölkerungsschichten" ) aber auch jeden propagandistischen Giftpfeil einsetzen.

      Wen außer den bedigungslosen "Freunden" Israels soll denn das wohl überzeugen? Es ist im Gegenteil bestens geeignet, alle Ressentiments, Vorurteile und Abneigungen gegenüber Juden bzw. Israelis, seien sie aktueller Art oder verschüttet, (erneut) zu aktivieren.
      Hier erstehen sie wieder, die Klischees vom "Juden", der in unersättlicher Raffgier Besitz zusammenträgt und hortet, der vom einmal Erworbenen bzw. Erbeuteten nicht ein Gran wieder herzugeben bereit ist, sondern lieber stirbt, der analog dazu kompromißlos in Haltung und Denken erscheint und die empfundene und ggfs. tatsächliche Isolation unter den Völkern religiös und ideologisch in theatralischer Manier überhöht und zum weltgeschichtlichen Kerngeschehen übersteigert.

      Solche Hybris und Unversönlichkeit sind wahrhaft tragisch, denn sie legen den Keim zur nächsten Katastrophe - wie immer sie auch aussehen mag. Wer keine Freunde hat, ist in Zeiten der Not ohne Hilfe.


      Der Musiker
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 09:36:43
      Beitrag Nr. 129 ()
      Palästinenser haben genug vom Terror

      Von Ulrich W. Sahm

      Jerusalem - Palästinenserführer Jassir Arafat hat seine Freiheit nach sechs Monaten "Hausarrest" in Ramallah und einem Monat Belagerung durch israelische Panzer teuer erkauft. Die Freude über seine Fähigkeit, den Israelis getrotzt zu haben, ist in Ramallah nicht ungeteilt. Anhänger der Palästinensischen Befreiungsfront (PFLP) äußerten scharfe Kritik an Arafat, dem Druck der Israelis und Amerikaner nachgegeben zu haben, indem er auch ihren Parteichef Ahmed Saadat ohne Gerichtsverfahren nach Jericho in ausländischen Gewahrsam geschickt habe. Mit der Auslieferung der sechs Mörder des Tourismusministers Seewi habe er eingestanden, dass diese "Terroristen" seien und nicht "Freiheitskämpfer". Die "starken Männer" in der Autonomie, die Sicherheitschefs Muhammad Dahlan und Dschibril Radschoub, fordern offen, der Korruption ein Ende zu setzen, die Sicherheitskräfte neu zu organisieren und vor allem die Finanzen durchsichtiger zu gestalten. Es ist von Neuwahlen die Rede. Auf der Straße hört man sogar Ablehnung der Selbstmordattentate.

      Der Neuaufbau der Palästinensischen Autonomiebehörde wird schwierig. Die Israelis haben in den Ministerien Akten und Computerfestplatten mitgehen lassen. Was sie in den Büros entdeckt haben, wird jetzt ausgewertet und sickert an die Öffentlichkeit. Colonel Miri Eisin vom militärischen Aufklärungsdienst liefert gezielt Informationen, die Öl ins Feuer der innerpalästinensischen Diskussionen gießen, und die mit den USA vermittelnden Saudis diskreditieren. Auch die EU wird zur Zielscheibe.

      Etwa 30 Millionen Euro benötige die Palästinenserbehörde für die Bezahlung aller monatlichen Gehälter. Aus Sorge über einen Zusammenbruch von Arafats Regierung überweise die EU etwa zehn Millionen Euro monatlich, ohne Quittungen zu verlangen. Doch aus den entdeckten Akten gehe hervor, dass die Saudis zusätzlich 65 Millionen Euro pro Monat überweisen. "Das ist mehr Geld als notwendig", sagt Colonel Eisin und deutet an, dass die überflüssigen Gelder "für die Finanzierung des Terrors" zweckentfremdet werden könnten. Sie habe Belege dafür, wie die Palästinenser durch fiktive Wechselkurse bis zu 20 Prozent der europäischen Gelder abzwacken. Weiter sagt Colonel Eisin zur WELT am SONNTAG, dass die Saudis den palästinensischen Terror sehr viel intensiver unterstützen, als bisher bekannt war. Neben 25.000 Dollar aus dem Irak erhalte jede Familie von "Märtyrern" von den Saudis 5000 Dollar. "Wir haben eine Namensliste von 108 Empfängern in Dschenin mit Ausweisnummern und Hinweisen zu den Todesumständen. Acht Selbstmordattentäter sind unter ihnen."

      Wie sich herausstellte, waren auch viele Anschläge, Bomben und Selbstmordattentate, die Arafat "verurteilt" hatte und von denen er sich öffentlich auf Druck der Amerikaner "distanziert" hatte, von ihm selber genehmigt und finanziert worden. "Für uns ist jetzt klar, dass letztlich auch Gelder der Europäer über Arafat für die Finanzierung des Terrors missbraucht worden sind," sagt Miri Eisin.

      Die Welt
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      schrieb am 05.05.02 10:07:26
      Beitrag Nr. 130 ()
      Die isralische Regierung und ihr Verhalten gegenüber den Vereinten Nationen

      Friedbert

      Friedbert Meurer im Gespräch mit Avi Primor, ehemaliger Botschafter Israels in Deutschland
      Deutschlandfunk-Interview am Morgen, 02. Mai 2002



      Meurer: Was ist im palästinensischen Flüchtlingslager Dschenin in der Zeit zwischen dem 03. und dem 12. April wirklich passiert? Die Palästinenser behaupten bekanntlich, die israelische Armee hätte ein Massaker angerichtet. Die israelische Regierung streitet das ab. Die Vereinten Nationen wollten eine Untersuchungskommission nach Dschenin schicken, aber UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat nun in einem Brief mitgeteilt, die vorgesehene Kommission wird sich auflösen. Der Sicherheitsrat wird dem mit allergrößter Wahrscheinlichkeit zustimmen. Am Telefon in Tel Aviv begrüße ich nun Avi Primor, einst israelischer Botschafter in Deutschland. Guten Morgen, Herr Primor.


      Primor: Guten Morgen, Herr Meurer.


      Meurer: Begeht Israel einen Fehler, wenn es die Kommission blockiert?


      Primor: Ja, ganz bestimmt. Ich glaube, dass wir schon einen Fehler begangen haben, als wir während der Kämpfe die Firmalisten nicht zugelassen haben. Ich glaube, dass wir einen Fehler begangen haben, dass wir die humanitären Organisationen hinterher nicht ins Lager zugelassen haben, und heute mit der Kommission. Übrigens würde ich sagen: die Regierung hat ja zunächst zugestimmt. Die Regierung war bereit, die Kommission zu akzeptieren, und ich glaube mit Recht, weil wir tatsächlich sehr wenig zu verschleiern haben und es besser wäre, dass jeder die Wahrheit sieht. Aber dann kamen die Streitkräfte und haben diese Sache bestreitet, weil sie davon ausgegangen sind, dass es eigentlich eine Kommission ist, die nicht sehr wohlwollend für uns ist, und dass nun jeder israelische Soldat von einem Rechtsanwalt flankiert werden müsse. Deshalb wollten sie von vornherein nicht in diese Sache reinkommen.


      Meurer: Ist also der Druck der israelischen Sicherheitskräfte, der Armeeführung auf die Regierung der Grund dafür, dass die israelische Regierung ihre Meinung über die Untersuchungskommission geändert hat?


      Primor: Ja. Ich meine, dadurch kam es zu einer Diskussion, und die Regierung musste dann ein wenig zurücktreten. Aber sie hat ja das Prinzip der Kommission akzeptiert, nur wollte sie sicher sein, dass daraus keine Kriminalkommission, keine kriminelle Untersuchung entsteht, dass man aus uns nicht Serbien macht, dass man aus uns keinen Milosevic macht und dass nicht jeder israelische Soldat als Verbrecher betrachtet wird und Angst haben sollte, ins Ausland zu fahren. Das wollten sie im vornherein verhindern.


      Meurer: Gibt es Überlegungen, dass die Kommission vielleicht noch zu einem späteren Zeitpunkt kommen könnte?


      Primor: Ich gehe sowieso davon aus, dass man nichts verstecken und verschleiern kann. Wir sind eine offene Gesellschaft und ein offenes Land. Außerdem werden wir uns aus den palästinensischen Gebieten vollkommen zurückziehen, und insofern werden die Palästinenser ja alles zeigen können. Ich glaube aber, dass man verstehen muss, dass es, wenn wir auch taktische Fehler begangen haben, im Grund genommen gar bis dort in Dschenin weder ein Gemetzel noch ein Massaker gegeben hat. Es leben in diesem Lager 13000 Menschen. Darunter sind - das geben jetzt sogar die Palästinenser zu - weniger als 100 Menschen umgekommen. Darunter 13 israelische Soldaten und Dutzende von israelischen Verletzten. Also, es hat dort eine Schlacht stattgefunden. In dieser Schlacht sind Kämpfer von beiden Seiten umgekommen, bzw. auch irgendwelche Zivilisten, die sich darin befunden haben und wie es leider auch manchmal in einer Schlacht vorkommt. Ein Gemetzel gegen die Bevölkerung gab es nie.


      Meurer: Aber spricht vieles dafür, dass die israelische Armee unverhältnismäßig mit ihren Kampfpanzern und Bulldozern mitten in der Stadt vorgegangen ist?


      Primor: Sie haben dort gekämpft, wo sich die palästinensischen Kämpfer befunden haben und sie haben mit Mitteln gekämpft, wie die Amerikaner es machen, die so weit wie möglich, das Leben der israelischen Soldaten verschonen soll. Dennoch sind so viele israelische Soldaten umgekommen.


      Meurer: Wie schwer wiegt der Vorwurf, den sie selbst angesprochen haben, dass die Armee verhindert hat, dass Rettungstrupps und Sanitäter frühzeitig in die Stadt kommen konnten?


      Primor: Die Armee behauptete, dass es überall noch Minen gab. Das war auch die Wahrheit. Und sie sagte, dass wir vorsichtig sein müssten, keine Zivilisten reinlassen sollten, solange wir das Gelände, das Gebiet nicht von Minen geräumt haben. Das kann ich verstehen. Dennoch glaube ich, dass es ein Fehler war, dass man die Außenwelt nicht hineinließ.


      Meurer: Es heißt ja, dass die beiden Minister der Arbeitspartei, Außenminister Perez und Verteidigungsminister Ben-Elieser kompromissbereiter seien, was die Untersuchungskommission angeht. Warum setzten die beiden Scharon nicht mehr unter Druck?


      Primor: Wenn man von Kompromissen spricht, und da haben sie recht, dann muss man das gesamte Bild sehen. Kompromiss bedeutet, das man ein bisschen nachgibt und auch etwas bekommt. Es gab verschiedene Diskussionen: Was tut man in Bethlehem? Was tut man jetzt in Ramallah mit Arafat? Und wie Sie sehen, haben die Arbeitsparteiminister auch irgendetwas erzielt. Sie haben nicht nur nachgegeben.


      Meurer: Und was haben sie erzielt?


      Primor: Arafat ist jetzt frei. Die Kirche in Bethlehem hat man nicht angegriffen und man verhandelt dort. Also, sie üben schon Druck aus. Um eine gemäßigte Politik in der Regierung durchzusetzen sind sie aber doch in der Minderheit. So viel können sie gar nicht erzielen, aber sie versuchen es, so weit es möglich ist.


      Meurer: Wie wichtig ist es und was bedeutet es, dass die israelische Armee den Amtssitz von Arafat jetzt nicht mehr besetzt und Arafat faktisch wieder frei ist?


      Primor: Ich glaube, dass das eine sehr gute Sache ist. Ich halte zwar Arafat für schuldig. Er hat viele Fehler gemacht: Er hat zum Beispiel die Angebote der israelischen Regierung im Jahr 2000 und sogar die Angebote der amerikanischen Regierung im Jahr 2000 abgelehnt und mit Gewalt erwidert. Heute wissen wir, dass nicht nur die extremistischen Gruppierungen, sondern auch die palästinensischen Behörden und Arafat persönlich hinter dem Terror standen. Also, insofern ist Arafat kein einfacher Friedensgesprächspartner und dennoch ist er gewählter Chef der Palästinenser. Mit ihm müssen wir verhandeln. Und wir müssen mit ihm verhandeln, wenn er frei ist und nicht als Gefangener.


      Meurer: Der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Ari Primor, bei uns im Deutschlandfunk. Herr Primor, herzlichen Dank und auf Wiederhören nach Tel Aviv.


      Zagatta: Vielen Dank für das Gespräch.

      ©Deutschlandfunk 2002
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 10:08:47
      Beitrag Nr. 131 ()
      @eddy

      Diesen Artikel hat Dein Spezi genya gestern abend schon reingestellt (Thread "Geburtskirche").

      Also selbst Du bist nicht in der Lage, die von genya bereitgestellten Mengen an Texten zur Kenntnis zu nehmen.

      Zum Inhalt dieses Artikels: Die Überschrift behauptet zwar, die Palästinenser hätten genug vom Terror, im Text lese ich über andere Dinge, etwa über Zahlungen der Saudis.
      ???
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 10:23:54
      Beitrag Nr. 132 ()
      @DerMusiker #128

      Du siehst, wie die Israel-Freunde auf kritische Postings antworten: Indem sie den Thread einfach mit neuen, teilweise schon geposteten Texten vollmüllen. Zu einer Antwort sind sie intellektuell gar nicht in der Lage.

      Zum Link: Entschuldige, ich hatte mich da vertippt!

      Aus dem Aufruf zur Internationalen Konferenz hast Du ein kleines Highlight noch übersehen, ich zitiere es nochmals:


      11.00 - 13.00 Kundgebung vor dem Auswärtigen Amt, Werderscher Markt 1, Berlin-Mitte Solidarität mit Israel! Gegen Antisemitismus, Nationalismus und Antiamerikanismus!

      Die beteiligten linken Gruppen, vorneweg die anti-deutschen Kommunisten demonstrieren für die USA, die Globalisierung und den Kapitalismus! Aber sich als anti-deutsch zu geben ist voll in Ordnung.

      Solche Leuten haben einen Hirnriß wie man sich das schlimmer gar nicht vorstellen kann.
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 10:37:03
      Beitrag Nr. 133 ()
      A L - Q U A I D A



      Koalition des Terrors

      Al-Qaida: autonome Zellen, stets abrufbereit

      Von Jochen Bittner



      Die Kriegserklärung an die westliche Welt erging am 23. Februar 1998: "Der Befehl, Amerikaner und ihre Verbündeten zu töten - Zivilisten wie Militärangehörige -, ist eine individuelle Pflicht für jeden Muslim in jedem Land, in dem dies möglich ist." Diese Fatwa, unterzeichnet unter anderem von Osama bin Laden, hat als Absender die Organisation Dschihad gegen Juden und Kreuzritter - eine Koalition von sechs großen Terrorgruppen aus Afghanistan, Algerien, Bangladesch, Pakistan und Kaschmir. Ein internationaler Bund für den Heiligen Krieg hatte sich zusammengefunden, unter dem Dach des Mudschaheddin-Netzwerks al-Qaida ("Die Basis").

      Der amerikanische Terrorismusforscher Yonah Alexander schätzt, dass bin Ladens Terrorarmee zwischen 3000 und 5000 Kämpfer stark ist. Etwa ein Drittel von ihnen sollen Veteranen aus dem Afghanistankrieg sein, in dem die Mudschaheddin 1989 die Truppen der Sowjetunion besiegten. "Die wichtigste Erfahrung, die wir Muslime im Afghanistankrieg gemacht haben, bestand darin, dass wir eine Weltmacht zu Fall bringen konnten", sagte bin Laden 1997 dem CNN-Reporter Peter Arnett. Der Saudi bin Laden hatte seit Mitte der achtziger Jahre mitgeholfen, Muslime aus aller Welt in paramilitärischen Trainingslagern ausbilden zu lassen. Sie kamen zu Tausenden aus Ägypten, Algerien, Saudi-Arabien, Pakistan, aber auch aus den Vereinigten Staaten oder Großbritannien. Nach dem Sieg gegen die Sowjetunion gerieten die Vereinigten Staaten ins Visier als "Besatzer der heiligen Stätten", "Demütiger der Araber" und "Diener des Judenstaates", wie es in Erklärungen der Krieger heißt.

      Im November vergangenen Jahres bezifferte der Präsident des Bundeskriminalamts, Ulrich Kersten, die Truppenstärke der weltweit operierenden Terrororganisation. In den Mudschaheddin-Lagern in Afghanistan und anderen Ländern seien bis dato "mindestens 70 000 Kämpfer aus mehr als 50 Staaten ausgebildet worden". Der Terrorexperte Berndt Georg Thamm, der gerade an einem Buch über al-Qaida arbeitet, berichtet, die Ausbildung sei in drei Stufen unterteilt: "Am Anfang wird das Rüstzeug für low intensity warfare, also Guerillakriegsführung vermittelt. Dann gibt es eine Mudschaheddin-Ausbildung an schwereren Waffen. Drittens gibt es die Ausbildung zu Terrorkämpfern - Special Forces, wenn man so will, die später selbst wieder Leute schulen."

      Neben Afghanistan und Pakistan unterhielt bin Laden von 1991 an auch Ausbildungslager im Sudan. Davon soll es nach Angaben des britischen Fachblatts Jane`s Defense Review aus dem Jahr 1998 zwischen 10 und 30 geben. Aus den Basisregionen Afghanistan, Pakistan und Sudan zerstreuten sich die Gotteskrieger nach ihrer Ausbildung in die ganze Welt - als non-aligned Mujahedin (nicht gebundene Mudschaheddin) oder teilten sich als aligned Mujahedin (gebundene Mudschaheddin) in andere Terrorgruppen auf. Terrorexperte Alexander nennt 55 Staaten, in denen ausgebildete Terrorkämpfer in islamistischen Gruppen organisiert sein sollen.

      Die ungebundenen Mudschaheddin sollen über den Balkan vor allem nach Europa eingereist sein, unter anderem nach Albanien, Bosnien, Frankreich, Spanien, Italien, Deutschland, Belgien und Großbritannien. Diese Zellen entscheiden autonom über ihre Anschlagsziele, also, wie das Bundesamt für Verfassungsschutz formuliert, "ohne Rücksprache an entscheidender Stelle". Die fünf Algerier etwa, die jetzt wegen eines geplanten Attentats in Straßburg in Frankfurt am Main vor Gericht stehen, sollen eine solche non-aligned-Zelle gewesen sein - allerdings mit logistischer Unterstützung durch al-Qaida.

      Die Zeit
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 10:40:57
      Beitrag Nr. 134 ()
      Der Text vom Musiker ist doch auch eine Wiederholung, wenn man mal von seinen Hervorhebungen absieht.

      Im übrigen gibt es einfach Text, die sind so idiotisch, daß man darauf nicht zu antworten braucht.
      Daß die Palästinenser genug vom Terror haben steht so im Text, daß am Ende des 1.Absatzes erwähnt wirde, daß Schluß sein soll mit den Selbstmordattentaten.

      Es gibt halt 2 Arten zu reagieren: Eskalation im Sinne von "jetzt erst recht" - oder eben: "oh, die Attentate schaden uns ja auch, mein Haus ist kaputt, damit das aufhört, sollten besser wir auch aufhören, dann verschwinden die Israelis wohl auch wieder.."
      Vielleicht ist der eine oder andere Palätinenser sogar froh, daß die Israelis ein paar Leute eingesackt und mitgenommen haben. Diese glühenden Fanatiker, die alles in Schutt und Asche legen wollen und alle aufhetzen, die sind ja oft auch in der eigenen Umgebung weder besonders tolerant noch besonders friedfertig. Und damit heimlich ziemlich unbeliebt.
      Fragt zB mal hier lebende Kurden, die mit "Pkk-Aktivisten" zu engen Kontakt hatten...und eigentlich nur in Frieden leben wollen und nicht den Kampf mit Schutzgeldern unterstützen oder sich auf Autobahnen anzünden oder Botschaften besetzen und sich dabei erschießen lassen...
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 11:53:11
      Beitrag Nr. 135 ()
      Der Text von Musiker enthält Hervorhebungen und einen kurzen Kommentar. Das halte ich für einen sinnvollen Diskussionsbeitrag! Genauso wie ich Deine Beiträge jedenfalls mit Interesse lese.

      genya und eddy stellen einfach immer wieder nur neue Texte rein. Das ist ihre stupide Antwort auf Diskussionen, die sie offensichtlich verhindern wollen. Das betrifft ja auch schließlich Deine Beiträge, die verschwinden dann ganz weit unten. Du machst Dir aber die Mühe, auf andere User einzugehen und zu antworten. Das ist aber dann sinnlos, wenn einer wieder drei lange Seiten hier reinstellt.

      Dieses Forum sollte Diskussionen ermöglichen und soll nicht zu einer Dokumentation von israel-freundlichen Texten verkommen.

      Der von mir kritisierte Text beschäftigt sich jedenfalls nicht mit dem in der Überschrift angekündigten Thema, auch wenn er es in einem kurzen Nebensatz erwähnt.
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 12:00:29
      Beitrag Nr. 136 ()
      @menacher

      Dich würde ich eher als meinen Spezi bezeichnen.Seltsamer-
      weise klebst Du mir seit meinem Erscheinen bei w:o (15.4)an den Fersen.
      Überschrift hin oder her,lass dir #129 doch einfach auf der
      Zunge zergehen.

      @xylophon

      So ist das nunmal:die Palästinenser wissen nicht mehr wo vorne und hinten ist,sie zerfleischen sich selbst.
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 12:43:41
      Beitrag Nr. 137 ()
      menacher: gut, ich finde auch, daß genya manchmal übertreibt, auf der anderen Seite finde ich aber auch immer wieder sehr interessante Beiträge darunter (zB über dieses Krankenhaus oder manche historische Hintergrundinformation). Und die ich interessant finde, finden vielleicht andere eher uninteressant und dafür anderes interessant.
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 13:10:14
      Beitrag Nr. 138 ()
      @eddy

      Ich soll wohl Dein Copy-Posting lesen und dann schweigen. Denn wenn ich darauf antworte und es gefällt Dir nicht, reagierst Du mit einer neuen Copy-und-Paste-Orgie und sie verschwindet, genauso natürlich auch xylophons Postings, aber das ist Dir ja egal.

      Trotzdem versuch ichs mal:

      Der Text enthält für mich nichts neues. Ich nehme nämlich nicht an, daß Arafat unschuldig ist und mit den Terroranschlägen nichts zu tun. Irgendwo weit unten in diesem Thread könnte diese Meinung schon mal stehen (vielleicht auch in einem anderen).

      Was die Vorwürfe der Korruption angeht, so sind sie seit einigen Jahren bekannt. Es mußten deswegen ja schon Leute der Autonomiebehörde gehen, ich glaube sie wurden sogar verurteilt. Korruption ist auch in Israel verbreitet; gegen Scharon läuft eine Untersuchung, ein Staatspräsident mußte deswegen zurücktreten.

      Was die Unterstützung aus Saudi-Arabien angeht: Das ist vergleichsweise wenig zu den drei Milliarden US-Dollar die Israel jedes Jahr von den USA bekommt. Dazu kommen die Unterstützungszahlungen der jüdischen Gemeinden.

      Was also bleibt in diesem Artikel: Er ist einseitig und schlecht recherchiert, der Autor hat wenig Ahnung.

      Wenn Du meinst ich klebe an Deinen Fersen: Vielleicht haben wir die gleichen Interessen, aber eben ziemlich gegensätzliche Meinungen dazu. Ich erinnere mich an Deine Prophezeiungen, bei denen ja Du mich angesprochen hast! Da meine ich, bist Du mir noch etwas schuldig, aber bitte nicht hier.

      @xylophon

      Ist Deine Aufnahme von Texten nicht oft sehr selektiv? Versuchs mal damit:
      http://hrw.org/reports/2002/israel3/
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 13:11:19
      Beitrag Nr. 139 ()
      Den Satz wiederhole ich sogar noch einmal in einem anderen Licht:

      "Vielleicht ist der eine oder andere Palätinenser sogar froh, daß die Israelis ein paar Leute eingesackt und mitgenommen haben. Diese glühenden Fanatiker, die alles in Schutt und Asche legen wollen und alle aufhetzen, die sind ja oft auch in der eigenen Umgebung weder besonders tolerant noch besonders friedfertig. Und damit heimlich ziemlich unbeliebt".


      Mit diesem Satz verbinde ich nämlich die Hoffnung, daß es DIE Palästinenser genauso wenig gibt wie DIE Juden und DIE Deutschen. Sondern dass ihr Bild in der Welt von einer Horde unbelehrbarer fanatischer geistergestörter Gewaltfetischisten geprägt wird, die durch ihr lautes und zutiefst ekelerregendes Auftreten das Ansehen der großen Zahl (?) friedliebender vernünftiger Landsleute in den Dreck tritt.

      Vielleicht ist es naiv, das zu hoffen; aber die Türken in Deutschland sind ja auch auch ganz überwiegend besser als der Ruf, denen ihnen einige besonders unsympathische Zeitgenossen eingebracht haben, von den Kurden gar nicht zu reden...
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 14:22:27
      Beitrag Nr. 140 ()
      Du zitierst Dich selbst? So gut war er nun auch wieder nicht.

      Allerdings machen wir immer wieder den Fehler, von DEN Palästinensern zu reden, usw. Dabei sind es mit Sicherheit Menschen mit unterschiedlicher Meinung. Einige werden wohl gegen den Terror sein. Da hast Du mit Sicherheit recht.

      Aber dieser Artikel zeigt ja auch, daß Arafat von der PFLP kritisiert wurde, weil er die Attentäter herausgab und nicht genug Härte zeigte.

      Das Interview mit Primor ist ja ganz interessant. Zeigt es uns doch, daß die Armee die Untersuchungskommission verhindert hat. Die wird dafür ihre Gründe gehabt haben.

      Nun muß wohl eine palästinensische Kommission, die von Arafat eingesetzt wurde, die Wahrheit herausfinden. Es wird dann schwer sein, ihre Ergebnisse als Lüge zu bezeichnen.
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 15:25:08
      Beitrag Nr. 141 ()
      @menacher, #132

      Ja, das sehe ich auch so. Ich zähle mich selbst zu denjenigen hier, die sich um Ausgewogenheit und die Anwendung gleicher Maßstäbe nach beiden Seiten bemühen; könnte jetzt anfangen, Postings herauszusuchen, in denen ich mich kritisch zu Aspekten der palästinensischen Seite geäußert, den Terror verurteilt und auf berechtigte Verhaltensweisen Israels hingewiesen habe.
      Es wäre überflüssig, denn es wird von "der anderen Seite" nicht beachtet. Es ist ermüdend und frustrierend (wenn man mit persönlichem Engagement dabei ist) zu erleben, daß genya & Co. stur ihre maximalistische Position durchhalten und, wie angedeutet, Kompromißlinien und ein Modifizieren der eigenen Position nicht kennen.

      Zu dem "Highlight": Wirklich ein Stück aus dem Tollhaus!
      Ich habe mir die Auflistung der Gruppierungen nochmals durchgelesen und sehe, daß ich noch andere Gruppen hätte hervorheben können.
      Bedenklich finde ich, daß sich in solcher "Nachbarschaft" z.B. auch die Israelitische Kultusgemeinde Dortmund findet!!

      @xylophon: Ist der Text tatsächlich eine Wiederholung? Dann tut´s mir leid. Wo steht er denn schon?

      @Eddy_Merckx, #136

      Blöde Bemerkung. Genau so etwas bekommst Du von Menacher und mir eben nicht zu hören.

      DM
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 16:12:30
      Beitrag Nr. 142 ()
      @musiker:
      "Genya und Co" gibt es nicht - ich bin eine Einzelperson. Sollte sich meine Meinung zufällig mit denen Anderer decken, bin ich dafür gewiss nicht verantwortlich.
      Eine "maximalistische Position" wie du schreibst ist mir persönlich unbekannt, dir wohl auch - denn meine position kennst du nicht im Geringsten!
      wenn ich mir jedoch deine Äusserungen zur "Schlussstrichdebatte" durchlese, fällt mir nur der Satz von Max Liebermann ein:
      "ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte!"

      Im gegensatz zu anderen Judenhassern hier an board, die einfach nur dumm sind, bist du einer der gefährlichsten Sorte - denn du bist, wie mir scheint, gebildet. Also weisst du genau, was du tust und was du schreibst. Und bist dir der Wirkung dessen voll bewusst, auch wenn du nach aussen vor dir selbst deinen Antisemitismus leugnest - denn das würdest du dir, als einem "aufgeklärten Menschen", gar nicht eingestehen wollen.
      ich kann dir ein ziemlich gutes Büchlein empfehlen -
      "der ewige Antisemit" von Henryk Broder. sehr lesenswert - deinen typus findest du dort auch.
      Und diese meine Feststellung hat NICHTS mit deinem deutschen Nationalbewusstsein oder etwas Ähnlichem zu tun.
      Also die gleiche kategorie wie ein Martin Walser oder ein Günther Grass ( den ich übrigens persönlich kennengelernt habe und den ich früher, im Gegensatz zu heute, sehr schätzte ).
      Was das betrifft, bin ich mit Xylophon absolut nicht einer Meinung!

      @Menacher: es war nie meine Absicht, eine Diskussion abzuwürgen - wenn eine Diskussion stattfinden würde. Wenn jedoch das Judentum und Israel als seine Personifizierung hier ungeprüft und ungestraft auf übelste weise an den Pranger gestellt werden, kriege ich spitze Ohren.
      man kann über einen Herrn Sharon gewiss manches sagen und denken, auch über andere judische Politiker, aber wenn man anfängt, Juden oder Israelis allgemein für diese "Exponate"
      zu verurteilen, hört für mich der Spass auf.
      auch wenn oft meine texte einen antiarabischen oder antiislamischen Beigeschmack haben sollten, so liegt das daran, dass sich immer wieder die Vertreter dieser beiden Gruppen in den Vordergrund schieben, die es lieber sein sollten, anders ausgedrückt, die friedefertige Mehrheit schweigt, die Brandstifter schreien jedoch am lautesten.
      Im gegensatz zu anderen wäre mir persönlich eine Diskussion mit dir sehr willkommen.
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 16:35:03
      Beitrag Nr. 143 ()
      @genya

      Sorry, aber das ist nicht sinnig, was Du an menacher schreibst. Du willst die Leute an den Pranger stellen, die Juden allgemein bzw. Israeliten für die Politik eines Einzelnen, der ja demokratisch gewählt wurde, verantworlich machen?
      Du machst dasselbe, was Du ja auch selber in dem Abschnitt an menacher schreibst, da Deine Beiträge einen generellen antiarabischen bzw. antiislamischen Beigeschmack haben - wie Du so schön sagst - anstatt auf die Einzelperson einzugehen, die den Beitrag verfasst hat, ihn mit Argumenten sozusagen "auszuschalten". Wenn er denn offenbar antijüdische bzw. antisemitische Hetze betreibt, dann sollte so etwas ja mit einfachsten Mitteln widerlegbar sein.

      Jetzt ist aber Schluß mit der Diskussion über die Art der Diskussion ;).
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 16:35:57
      Beitrag Nr. 144 ()
      @genya:

      "genya und Co." werde ich auch weiterhin schreiben, denn Du, wolaufensie und ein paar andere User hier spielen sich oft munter die Bälle zu und vertreten weitgehend die gleiche Linie, auf die ich unten hingewiesen habe.

      Daß Deine Position maximalistisch ist, habe ich schon oft und in #141 wieder begründet.

      Und: Ja, ich bin jemand von der gefährlichen Sorte - gefährlich für Dich nämlich, oder genauer: Deine Argumentationslinien,
      weil Du mich erstens nicht "packen" kannst: genau die Sätze, die Du so gern von mir sehen möchtest, um mich endlich in die rechte Ecke nageln zu können, gibt es von mir nicht, und es wird sie auch nie geben,
      weil ich zweitens anderen Usern hier Dein propagandistisches Verhalten entlarve
      und weil ich mich drittens von derlei psychologischer Schlickenfängerei wie im mittleren Absatz Deines Postings nicht beeindrucken lasse.
      Die anderen Leser werden schon merken, daß Unterstellungen wie "Und bist dir der Wirkung dessen voll bewusst, auch wenn du nach aussen vor dir selbst deinen Antisemitismus leugnest - denn das würdest du dir, als einem "aufgeklärten Menschen", gar nicht eingestehen wollen" nur der hilflose Versuch sind, mir noch irgendwie am Zeug zu flicken, wenn mir "ad factum" nichts "nachzuweisen" ist.

      Arme(r) genya! Aber versuch´s ruhig weiter...


      DM
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 16:48:12
      Beitrag Nr. 145 ()
      Der größte Katalysator extremistischer Islamisten ist Ariel Scharon. Der Mann ist unfähig zum Frieden, klassischer Kriegspolitiker und nutzt die historisch entstandene Sonderrolle Israels bis zum Erbrechen aus.

      Die Existenzrechte zweier Völker in einem heute von Israel beherrschten Territorium sind zu gewährleisten, durch bilaterale Abkommen, die UN oder wen auch immer.

      Mich nervt die schamlose Ausnutzung der Geschichte. Der Westen betreibt Apeacementpolitik und deckt israelische Hegemonialpolitik. Palästinenser leiden seit Jahrzehnten unter dem Entzug von unveräusserlichen Menschenrechten, da muß eine Lösung her und zwar schnell, bevor sich der Konflikt ausbreitet und die Solidarisierung der islamischen Welt mit Fanatikern zunimmt.

      Scharon spielt mit dem Feuer und das gehört beendet.
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 17:20:51
      Beitrag Nr. 146 ()
      139: nun, ich habe den Satz beim ersten Mal völlig anders verwendet als beim zweiten Mal. Im ersten Text als eine Art Mutmaßung, wie in Frage gestellte Überschrift zu verstehen sein kann.

      Die Wiederholung dagegen wirft die m.E. neue Frage auf, wie eigentlich der Pälästinenser auf der Straße zum Terror steht. Es ist ja wirklich möglich, daß die Leute, die das Bild prägen, ungefähr so repräsentativ sind wie die Krawallmacher vom 1. Mai für den "Berliner" (gut, etwas übertrieben natürlich).
      Aber immerhin hatte wohl vor den Wahlen, die Arafat klar gewann, die Terror-Fraktion zum Wahlboykott aufgerufen, der kaum befolgt wurde - wie ich neulich las. Von daher kann es ja sein, daß wir hier die Palästinenser in einer Weise wahrnehmen, die gar nicht der Realität entspricht.

      genya: Mit Martin Walser hast Du also ein Problem? Wollen wir mal nicht hoffen, daß Du auch zur Trillerpfeifen-Fraktion gehörst, die seine Veranstaltungen stören. Da sehe ich nämlich ein mindestens so großes Defizit an Demokratieverständnis wie bei einigen Rechten. Die Frage würde ich normalerweise nicht stellen, aber der Umgangston ggü Musiker ist aus meiner Sicht äußerst unangemessen.
      Man kann von allen Seiten - kenn ich auch umgekehrt von D.T. ggü Rainer6767 zB - dem anderen unterstellen, er meine etwas ganz anderes als er schreibe. Ist aber kein Stil zu diskutieren, wie ich es verstehe.

      Und nochmals zu Walser zurück: ca. 10 Jahre zurück hat ein Jenninger zurücktreten müssen, als Bundestagspräsident, weil er eine ganz ähnliche Rede gehalten hatte. Mittlerweile hält das jeder für lächerlich und absurd, weil er nur ein paar Wahrheiten ausgesprochen hat, die mittlerweile Allgemeingut sind.
      Nicht, daß die "bösen Juden" an allem schuld sind und sich am Holocaust bereichern wollen und uns unterdrücken wollen, wie es raila und co verbreiten.
      Sondern:
      dass ständige Wiederholungen von den gleichen Vorwürfen zu einer Abstumpfung führen, die letztlich kontraproduktiv ist. Und zum anderen: daß es einen Mißbrauch der Opfer darstellt, sie bei jeder Gelegenheit als "Moralkeule" zu verwenden. Beides sind eigentlich selbstverständliche Wahrheiten. Wer sie ausspricht, ist mit sicherheit weder ein Nazi noch ein Antisemit.
      Ich habe mal Herrn Galinski kennengelernt, für ein paar Stunden. Er hätte vermutlich ähnliches gesagt, wie ich ihn verstanden habe.
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 15:05:07
      Beitrag Nr. 147 ()
      PLO erpresste palästinensische Christen
      KAP - Aus den von den Israelis beschlagnahmten palästinensischen Unterlagen geht hervor, dass wohlhabende Christen in den Autonomiegebieten von palästinensischen Funktionären systematisch erpresst wurden. Immer wieder seien wohlhabende Christen auf die Polizeidirektion in Bethlehem zu "klärenden Gesprächen" eingeladen worden. Man habe sie der "Kollaboration mit Israel" bezichtigt, worauf die Todesstrafe stehe. Gegen die Entrichtung von Summen zwischen 5.000 und 100.000 US-Dollar hätten diese Christen sich jedoch "freikaufen" können.
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 15:20:43
      Beitrag Nr. 148 ()
      Wenn man diese Nachricht nicht als israelische Propaganda ansehen soll, dann solltest Du eine Quelle angeben, am besten mit Link.

      Aber bitte nicht den Propagandadienst "nai".
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 15:27:20
      Beitrag Nr. 149 ()
      Hilfsaktion Märtyrerkirche

      mfG Eddy
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 07:59:30
      Beitrag Nr. 150 ()
      #144 Oh, Danke
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 09:38:29
      Beitrag Nr. 151 ()
      @xylophon: #146
      ich gehöre keiner "Trillerpfeiffenfraktion " an und sonst auch keiner anderen, habe auch mit Antifa nichts am Hut, bin politisch eher rechtsliberal eingestellt.
      Was deren auftritte angeht, sind sie nicht nur peinlich, sondern kontraproduktiv, da sie die Unentschlossenen ehr zur
      "Schlussstrichfraktion" hintreiben. Und genau das darf nicht passieren! Nicht nur Deutschland, sondern auch die gesamte Menschheit (inkl. der Israelischen Rechten ) muss sich immer wieder vergegenwärtigen, was passieren kann, wenn Intoleranz, Rassenwahn undblinder Hass in einem totalitären Staate das Verhalten bestimmen. Also weg mit jeder Schlussstrichparole!
      Ich glaube, Walser so verstanden zu haben, wie er es gemeint hat, und zwar genauso wie Bubis ihn verstanden hat.
      Es ging ihm persönlich nicht um eine eventuelle "Abstumpfung", den rest später...
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 12:16:13
      Beitrag Nr. 152 ()
      hier mal ein sehr schönes Bild von dem Titelhelden Arafat:



      Trifft seinen Charakter doch wirklich gut... :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 18:29:30
      Beitrag Nr. 153 ()
      @#151:

      Ich glaube, Walser so verstanden zu haben, wie er es gemeint hat, und zwar genauso wie Bubis ihn verstanden hat.

      Einen solchen inhaltlichen dreifachen Rittberger soll genya erstmal jemand nachmachen; Respekt, mein lieber Herr Gesangverein!

      Gegen xylophon schießt Du nicht so gern, nicht wahr?

      Gut - was können wir Anderen denn jetzt darunter verstehen?

      - Du verstehst Walser wie Bubis? Sic!
      - Du glaubst ihn damit richtig verstanden zu haben? Wohl!
      - Du bist Dir sicher, Walsers Worte richtig zu deuten, glaubst aber (nur), daß er sie so gemeint hat? Wahrscheinlich!

      Nun denn - rhetorische Nebelkerzen sind zur Abwechslung mal weniger enervierend als das Propagandastaccato der von Dir geposteten Endlostexte.


      @alle Anderen hier:

      Den neuesten Anschlag in Israel empfinde ich merkwürdigerweise viel stärker als die vielen vorangegengenen - ich denke den ganzen Nachmittag über das entsetzliche Sterben der Opfer nach, und es wird mir nachgerade übel bei der Vorstellung der zerfetzten Körper. Hat jemand von Euch mal Fotos von Schwerstverletzten beider Weltkriege gesehen? Solche, die normalerweise nicht veröffentlicht werden? Ich habe sie mal vor Jahren in einem Mediziner-Lexikon gesehen - wer dann nicht Pazifist wird...
      So muß man sich die armen Menschen wohl vorstellen.

      Versuche, mir im Moment mal die mögliche weitere Entwicklung im nahen Osten vorzustellen - habe aber keine Vorstellung...


      DM
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 18:57:59
      Beitrag Nr. 154 ()
      @musiker. ich glaube, ihn richtig verstanden zu haben, genauso, wie Bubis ihn verstanden hat. Ich glaube, auch dich richtig zu verstehen, da du doch derselben Fraktion angehörst.
      Übrigens brauche ich gegen Xylo nicht zu "schiessen", wozu auch, er hat dazu seine Meinung, ich dagegen meine. Man muss ja nicht im Allem übereinstimmen, wo man in Grundsatzfragen doch sonst einer Meinung ist!
      Ich glaube jedoch, dass deine Meinung weit auf der anderen seite steht, auch wenn du hier Mitleid mit den armen toten zerfetzten judischen Körpern hast - wo war dein Mitleid mit ihnen, bevor der Anschlag kam? Ich weiss, du hast NIE offen gehetzt, aber oft genug relativiert und polemisiert, immer den Gutmenschen herauskehrend, nur im Falle Walser hast du dich offen zu dem bekannt, wo du eigentlich stehst. Egal, es ist deine Einstellung und du musst damit leben...
      Ich kann jedoch eins nicht vertehen - du willst Pazifist sein, aber anhand solcher Bilder kann man nicht neutral bleiben - man muss sich zu dem bekennen, woran man glaubt.
      Ich persönlich gebe einen Furz auf einen wie Sharon als mensch, oder auf seine rassistische Einstellung, aber müssen denn immer die Juden die Opfer sein? Gab es von denen nicht schon genug in der Weltgeschichte? Warum akzeptiert die welt die Juden nur in dieser einer Rolle, und ist dagegen sofort entsetzt, wenn Juden mal Täter sind?
      Sind sie nicht auch ein stinknormales Volk wie jedes andere?
      Oder gilt der Spruch vom auserwähltem Volk nur bezüglich ihrer Leidensgeschichte? Was wäre z.B. passiert, was für ein Aufschrei würde durch alle "Gutmenschen" dieser Welt gehen, wenn ein Israeli soch ein gemetzel innerhalb der arabischen Zivilisten Anrichten würde? Schreien doch die Araber bei jedem verlorenen gefecht sofort vom Massaker und und rufen nach UNO-Komissionen...
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 19:30:14
      Beitrag Nr. 155 ()
      Die Debatte zu diesem Thema ist noch nicht beendet.

      aus Spiegel Online 8.5.02
      ------------
      SPD-DEBATTE MIT WALSER

      Spiegels Moralkeule gegen den Kanzler

      Von Severin Weiland

      Martin Walser sprach einst von Auschwitz als "Moralkeule". Jetzt sorgt eine SPD-Veranstaltung, auf der Gerhard Schöder mit dem Schriftsteller diskutieren wird, für Empörung unter den Juden in Deutschland. Der Zentralrats-Vorsitzende Paul Spiegel gab dem Kanzler einen Korb.

      So groß war die Aufmerksamkeit für eine Veranstaltung in der SPD-Zentrale in Berlin schon lange nicht mehr. Wenn der Kanzler am Mittwochabend vor das Willy-Brandt-Haus fährt, erwarten ihn nicht nur Fotografen und Journalisten, sondern allen voran die Anhänger eines "Bündnisses gegen Antisemitismus und Antizionismus".
      Sie demonstrieren gegen eine Zusammenkunft, die ihrer Ansicht nach eigentlich nicht hätte geschehen dürfen: Dass ein Kanzler dieser Republik ausgerechnet am Tag des Kriegsendes vor 57 Jahren zusammen mit Martin Walser auftritt. Jenen Schriftsteller, der einst von Auschwitz als "Moralkeule" sprach und damit eine monatelange Debatte in den Feuilletons auslöste.

      Die Veranstaltung des Kanzlers mit Walser droht das an sich intakte Verhältnis der SPD zu den Juden in Deutschland zu beschädigen. Zwar bemühte sich der Zentralrat der Juden in Deutschland in einer offiziellen Presseerklärung um diplomatische Floskeln, zeigte sich "irritiert und verwundert" über die Einladung Walsers. Erwartungsgemäß deutlicher wurde Anfang der Woche Michel Friedmann, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und erfahrener TV-Talker. Er zweifelte sogleich die "Glaubwürdigkeit" des Kanzlers an und spitzte seine Kritik in einer rhetorischen Frage zu: "Sollen mit dieser Veranstaltung rechtsnationale Wähler angesprochen werden?"

      Schon vor der Veranstaltung am 8. Mai schwante dem Kanzler, dass es Proteste geben würde. So versuchte er telefonisch noch am Freitag vergangener Woche, durch eine Einladung an den Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, die aufgeregten Wogen zu glätten. Vergebens. Spiegel sagte dem Kanzler ab.

      Offiziell begründete der Zentralratspräsident seine Absage mit einem Termin, den er am heutigen Mittwochabend im Rahmen der Jüdischen Kulturtage in Duisburg wahrzunehmen habe. "Würde ich dort nicht aus meinem Buch lesen, dann wäre ich wohl nach Berlin gekommen", versicherte Spiegel gegenüber SPIEGEL ONLINE. Der Hinweis auf seinen vollen Terminkalender scheint Spiegel jedoch höchst gelegen zu kommen. Denn die "Irritationen", von denen Spiegel spricht, sind nur die höfliche Umschreibung für die Empörung, die der Name Martin Walser in der Jüdischen Gemeinde nach wie vor auslöst, seitdem der Schriftsteller 1998 von einer "Instrumentalisierung des Holocaust für gegenwärtige Zwecke" sprach.

      Spiegels Vorgänger Ignatz Bubis nannte Walsers Rede damals einen neuen Versuch, "Auschwitz zwar nicht zu relativieren, aber eine neue Zeitrechnung zu beginnen, nach dem Motto: Alles, was geschehen ist, ist schrecklich, aber nach 50 Jahren ist es an der Zeit, zur `Normalität` überzugehen".

      Genau diese Sehnsucht nach der Rückkehr zur Normalität ist es, was viele Juden hinter der Einladung der SPD vermuten. Zumal Walser und Schröders Zusammentreffen unter dem Titel "Nation. Patriotismus. Demokratische Kultur" angekündigt wurde. Der Streit zwischen einzelnen Repräsentanten der Jüdischen Gemeinde und der SPD ist auf jeden Fall entbrannt. Justizministerin Hertha Däubler-Gmelin warf Michel Friedman vor, er schlage "bewusst eine falsche Kritikrichtung" ein, wenn er Schröders Glaubwürdigkeit in Zweifel ziehe. Der 8. Mai, versuchte sie die Kritiker am Mittwoch zu beruhigen, sei für sie ein Anlass, sich an die von den Deutschen begangenen Verbrechen "zu erinnern, um die Zukunft zu gestalten".
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 20:50:21
      Beitrag Nr. 156 ()
      Verschleierung in Bethlehem


      Führende christliche Geistliche sollen die wahren Ereignisse in der Bethlehemer Geburtskirche verschleiert haben. Dies berichteten die Jerusalem Post und die Los Angeles Times mit Berufung auf einen christlichen Amtsträger, welcher bei den Verhandlungen um eine Lösung der Konfrontation beteiligt war.


      "Es ist nicht wahr, dass alle Geistlichen freiwillig in der Kirche bleiben und das alle gut miteinander auskommen", sagte ein Geistlicher aus Jerusalem. "Doch man hört nur die Propaganda, und dass zum Teil wegen der Verschleierung durch Christen, die es nicht wagen zu sprechen. Sie sind Feiglinge." Er erklärte weiter, dass die Angst vor militanten Muslimen die Geistlichen in der Kirche und ihre Gemeinden dazu bringt, zu schweigen.

      "Sie haben Angst, und bereiten sich auf gute Verhältnisse nach der Belagerung vor, anstatt die Bewaffneten deutlich aufzufordern, mit der Verletzung unserer Heiligen Stätten aufzuhören." Er beschuldigte einige der Geistlichen ebenfalls, die Kirche im geheimen verlassen zu haben, um im Namen der bewaffneten Palästinenser Verhandlungen mit der israelischen Armee zu führen.


      Widersprüchliche Aussagen

      Seit sich Kämpfer der Terrororganisationen Hamas, Islamischer Dschihad und Tanzim am 2. April in der Kirche verschanzt haben, wurden von denen, welche die Kirche verlassen konnten, sowie von Geistlichen, widersprüchliche Aussagen gemacht. Zwar sprachen einige der Geflüchteten von Bedrohungen, Gewalt, Vandalismus und Diebstahl durch die bewaffneten Palästinenser im inneren des Gotteshauses, doch bestreiten führende christliche Amtsträger weiterhin eine Geiselnahme in der Kirche.

      Der Sprecher des lokalen armenischen Patriarchen, Bischoff Aris Shirvanian, erklärte: "Die palästinensischen Kämpfer behandeln unsere Priester mit Respekt. Doch wir möchten, dass die Situation friedlich gelöst wird." Andrew White, Nahost-Unterhändler der anglikanischen Kirche, sagte, dass die Geistlichen freiwillig in der Kirche verbleiben, und gut behandelt werden. Katholische Kirchenführer des lateinischen Patriarchen und des Franziskanerordens in Bethlehem verteidigen die bewaffneten Palästinenser am stärksten, und beschuldigen Israel, die Heilige Stätte nicht zu respektieren.

      Doch ein Bethlehemer Priester bestätigte die Verschleierungsvorwürfe. "Wir (Christen) sind eine kleine Minderheit mit wenigen Rechten die uns geblieben sind, und somit ist es klar, dass man aufpassen muss, was man sagt. Doch ich hätte es eher vorgezogen zu schweigen anstatt zu sagen, dass alles in Ordnung ist. Wir sind schlimmer als Feiglinge - wir lügen." Dabei sprach er von "schrecklichen" Zuständen und "unschönen Zwischenfällen", bestätigte aber auch, dass einige der Franziskaner und Geistlichen freiwillig in der Kirche blieben. Unter ihnen befinden sich auch zwei christlich-arabische Mönche.

      "Ich bin wütend auf die Palästinenser, weil sie die Heilige Stätte ausnutzen und schänden, und ich bin wütend auf die Israelis wegen ihrem militärischen Absolutismus", sagte der selbe Bethlehemer Priester. "Unsere Situation ist nun paradoxerweise gut, und wir ertragen die Schwierigkeiten mit Freuden. Während der Zweiten Intifada beschuldigte die "islamische Strasse" die Christen, gleichgültig und zynisch zu sein. Nun haben wir bewiesen, dass wir echte Palästinenser, und keine Ausländer sind; dass die Kirche mehr als irgendein anderer Ort allen Menschen hilft, ohne Diskriminierung."


      Verschwiegene Flucht

      Demgegenüber stehen die Ereignisse vom 23.4., als drei armenischen Mönchen frühmorgens die Flucht aus der Geburtskirche gelang. Sie flohen durch eine Seitentür, und bedankten sich anschließend bei israelischen Soldaten, welche sie in Sicherheit brachten. Die Soldaten wurden durch die auf Stoff geschriebenen Worte "Please help" aufmerksam, die einer der Mönche bei sich trug, und in ihre Richtung hielt. Die Mönche berichteten, dass sie der Willkür und Brutalität der Bewaffneten ausgeliefert gewesen seien, und um ihr Leben bangten. Einer der Mönche namens Narkiss Korasian erklärte später vor Journalisten: "Sie haben alles gestohlen, sie haben alle Türen geöffnet, eine nach der anderen und haben alles gestohlen... sie haben uns unsere Gebetsbücher gestohlen und vier Kreuze... sie haben uns nichts gelassen." Und an die israelischen Soldaten gerichtet fügte Korasian hinzu: " Danke für Ihre Hilfe, wir werden das nie vergessen." Die Mönche erklärten ebenfalls, die bewaffneten Palästinenser hätten damit begonnen, die Geistlichen zu schlagen.

      Diese Vorkommnisse wurden in der deutschen und europäischen Presse mit keinem Wort erwähnt. Auch die Kirchenführungen kommentierten die Aussagen nicht, welche die geflohenen Mönche vor laufenden Kameras machten.


      Christlich-muslimische Beziehungen in Bethlehem

      Die christlich-muslimischen Beziehungen in Bethlehem erfuhren Ende des Jahres 2000 eine neue Krise, nachdem bewaffnete palästinensische Muslime vom christlichen Vorort Beit Jala aus das Feuer auf den gegenüberliegenden Jerusalemer Vorort Gilo eröffneten - ganz gegen den Willen der christlich-palästinensischen Bevölkerung. Drei Mitglieder des Abayat-Familienklans, welcher für die Angriffe auf Gilo verantwortlich gemacht wird, befinden sich in der Geburtskirche. Alle drei stehen auf israelischen Terror-Fahndungslisten.

      "Wir arbeiten daran, die wenigen Rechte beizubehalten, die uns unter dem arabisch-islamischen Regime geblieben sind", so der Bethlehemer Priester weiter. "Die Christen waren in den letzten 16 Jahrhunderten nie frei in dieser Region. Wir müssen vorsichtig sein, doch dass rechtfertigt es nicht, zu Feiglingen oder Lügnern zu werden".

      Nahost Focus
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 21:08:38
      Beitrag Nr. 157 ()
      ..war doch eigentlich klar. Drecksäcke!! :mad:

      Aber andererseits: wer erwartet von gesuchten Mördern und Terroristen etwas zivilisiertes Verhalten. Und wer erwartet von muslimischen Mördern Respekt vor den Heiligtümern anderer Religionen.... :mad:
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 21:26:59
      Beitrag Nr. 158 ()
      und dann kommen wir noch kurz zu Martin Walser zurück:

      Was hat er gesagt: daß man Auschwitz nicht "instrumentalisieren" soll, das sollte eigentlich jedes Opfer geradezu gutheißen. Denn "instrumentalisieren" verachtet die Opfer und verhöhnt ihr Leid.

      Und die sog. Schlußstrich-Debatte: hat jemand, der seit rund 25 Jahren immer wieder seine Scham und sein persönliches Bedauern ausgedrückt hat, hat so ein Mensch nicht das Recht zu fragen: "Reicht es jetzt langsam? Habe ich es nicht oft genug gesagt. Könnte es nicht sein, daß es nach 25 Jahren nicht mehr von Herzen kommt, sondern nur noch ein Ritual ist, wenn ich mich für etwas entschuldige, das ich nicht getan habe?"

      Und das ist eine VÖLLIG andere Position als die eines Menschen, der NIE seine Verantwortung bekannt hat oder seine Schuld bedauert. Der immer alles von sich gewiesen hat und dann sagt: jetzt muß aber mal langsam Schluß sein mit den Vorwürfen.

      Hätte ein Filbinger, ein Franz-Josef-Strauß, ein Josef Neckermann oder einer dieser ehrenwerten Schweizer Bankiers diese Rede gehalten, ich wäre der erste gewesen, der empört gewesen wäre: so geht es nämlich nicht:
      Vom ersten Tag an alle Schuld bestreiten, sich immer fein rausreden, alles behalten wollen, was man sich zu Unrecht angeeignet hat und dann noch bestimmen wollen, wann die Vorwürfe aufhören müssen.

      Doch umgekehrt: wer sich entschuldigt hat, nach dem Maß seiner persönlichen Verantwortung mehr als überhaupt nötig, wie es scheint; wer sich geschämt hat und die Verantwortung niemals in Abrede gestellt: dieser Mensch verdient Respekt und es ist keine Schande wenn er irgendwann ehrlich zugibt: "Nein, ich fühle langsam nichts mehr dabei, wenn ich mich entschuldige, ich habe es schon zu oft getan. Es wird langsam zum leeren Ritual."

      Martin Walser hat immer auf der Seite der Schwachen und Verfolgten gestanden. Er hat nie eine dt. Großmannssucht gefördert oder Täter des 3.Reiches in Schutz nehmen wollen. Sein Verbrechen war zum einen, daß er kurz zuvor ein Buch geschrieben hatte, wo ein dt. Spießer die Hauptfigur war, was die ihm bis dahin treu ergebene Linke nicht verwinden konnte.
      Und dass er dann eine richtige Rede möglicherweise am falschen Ort gehalten hat, zur falschen Zeit. Ansonsten war es eine hervorragende Rede, von der ich jedes Wort und jeden Satz unterschreiben könnte.

      Es ist widerlich, wie diejenigen, die Auschwitz tatsächlich jeden Monat aufs Neue durch den Dreck ziehen, indem sie es bei jeder sich bietenden Gelegenheit als Synonym verwenden und damit verharmlosen ("Hühner-KZ", "Vernichtungskrieg" gegen Palästinenser, "Völkermord" in Afghanistan, "neues Auschwitz" in ... verhindern, "neuer Hitler" Schill usw...) , als Ankläger auftreten und derjenige, der das Gedenken verteidigt hat, als Angeklagter. Mich kotzt es wirklich an und ich werden immer auf der Seite eines Martin Walser stehen.
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 22:01:40
      Beitrag Nr. 159 ()
      genya,

      nicht daß Du am Ende noch auf den absurden Gedanken kommst, mein Mitgefühl mit den israelischen Opfern hätte irgendetwas mit Dir zu tun?
      Als wäre mir daran gelegen, Deine Meinung über mich ein wenig zum Positiven zu beeinflussen?
      Nichts weniger als das.

      In welche Schublade Du mich nach wie vor steckst, ob Du in mir einen High Society - Nazi siehst, einen "Musiker mit Nagelschuhen" (oder war das Carlo D.?), einen sich maskierenden Rechtsausleger oder was auch immer, ist mir herzlich gleichgültig.

      Aber auf zwei Dinge werde ich Dir eine Antwort geben:
      Ich bin kein Pazifist, sondern Vertreter einer wehrhaften Demokratie, die sich in existenzbedrohenden Situationen verteidigen muß, mit aller Kraft, die sie besitzt.
      Und die Juden, zu denen Du fragst, müssen denn immer die Juden die Opfer sein? Gab es von denen nicht schon genug in der Weltgeschichte? Warum akzeptiert die welt die Juden nur in dieser einer Rolle, und ist dagegen sofort entsetzt, wenn Juden mal Täter sind? Sind sie nicht auch ein stinknormales Volk wie jedes andere?
      Oder gilt der Spruch vom auserwähltem Volk nur bezüglich ihrer Leidensgeschichte?
      , sehe ich nicht als ein Volk wie jedes andere an.
      Die Juden haben in meinen Augen eine singuläre Geschichte, einzigartig in vielerlei Hinsicht, von der Tragik wirklichen historischen Geschehens, dem Leid unzähliger Ermordeter über das Bewußtsein, von ihrem Gott erwählt zu sein - verbunden mit einer ausgeprägten Selbstbezogenheit ("der Elefant und das jüdische Problem" ) - und einem staunenswerten Zusammenhalten, einem ausgeprägten "Wir"-Gefühl, bis hin zu dem Phänomen, überall auf der Welt eminente Begabungen auf allen Gebieten hervorgebracht zu haben, in einer Dichte, die tatsächlich einzigartig ist.
      Ja, jüdisches Leid gab es wahrhaftig mehr als genug, aber die Welt ist empfindlich gegenüber einer Haltung, die übrigens selbst in all den Jahrhunderten der Diaspora nie verloren gegangen ist: Etwas Besonderes zu sein - vor allen Völkern: erwählt, herausgehoben, ausgezeichnet, aber auch besonders hart geprüft, besonderen (religiösen) Pflichten unterworfen etc. .
      WIE Juden, die so empfinden, sich anderen gegenüber verhalten, das ist meiner Ansicht nach das Entscheidende: Es kann ungeheuer positiv sein (Vorbildfunktion, ethische Führerschaft, geistiger und kultureller "Sauerteig" ), aber auch das genaue Gegenteil. Und das erleben wir z.Zt. unter Sharon.

      Und wenn Letzteres der Fall ist, dann reagiert die übrige Welt empfindlicher, wesentlich empfindlicher als gegenüber irgendeiner Diktatur eines Tutti Frutti - Landes.


      DM
      Avatar
      schrieb am 11.05.02 05:03:44
      Beitrag Nr. 160 ()
      @Musiker: also hatte ich recht:
      ein neutraler Mensch behandelt die Juden wie jedes andere Volk auch - mit all den negativen und positiven seiten.
      Du hebst es dagegen hervor, indem du "etwas besonderes" vorschiebst, genauso, wie du dann den Juden gegenüber besondere moralische Werte eiinblähen möchtest - also bist du ein Antisemit, nur willst du das sogar dir selbst gegenüber nicht eingestehen.
      Ich habe übrigens kein Problem damit - du bist nicht der erste und nicht der letzte.
      @Xylo: du unterstellst Walser das, was er nie war.
      Er ist und bleibt der typische Verkörperer der Schlussstrichdebatte, auch bei all seinen früheren Verdiensten. Es ist übrigens ein sehr typisches deutsches phänomen in der letzten Zeit - wir beide können uns gerne ein anderes Mal darüber unterhalten...
      Avatar
      schrieb am 11.05.02 05:54:04
      Beitrag Nr. 161 ()
      Wieder einmal Bekenntniszwang

      Wer in Deutschland Israel kritisiert, entschuldigt die Nazivergangenheit, sagen die einen. Wer Israel bedingungslos unterstützt, zieht die falsche Lehre aus der Geschichte, meinen andere. Und fast alle reden so, als gäbe es diese Debatte dieses Jahr das erste Mal. Notizen zu einem Déjà-vu-Erlebnis
      Von Stefan Reinecke

      Michel Friedman meint, dass gerade in Deutschland Kritik an Israel auf "die Terminologie" achten muss. Wer NS-Begriffe verwende, ob für Scharon oder Arafat, relativiere, was im "Dritten Reich geschehen" sei. Joschka Fischer schreibt, dass "Teile der radikalen deutschen Linken in Palästina ihre verdrängte nationale Identität austragen. Bei uns hat sich um die Frage ,Wie hältst du es mit Israel?` ein wahrer Glaubenskrieg entzündet." Der sei vollkommen unnütz - denn es gehe um Realpolitik, nämlich um die Verständigung zwischen Israel und Palästina. Steile antiisraelische Töne, so Fischer, nützen nur Scharon. Und eine Frankfurter Journalistin fürchtet, dass es eine trübe antiisraelische Einheitsfront aus "FDP-Möllemann, der radikalen Linken und der Mehrheit des deutschen Volkes" gibt.

      Klingt vertraut, doch diese Zitate sind zwanzig Jahre alt. Sie stammen aus dem Frankfurter Spontiblatt Pflasterstrand von 1982. Israel hatte den Libanon besetzt, Joschka Fischer war gerade bei den Grünen eingetreten und genauso unbekannt wie Michel Friedman. Bei dieser kleinen Zeitreise stößt man auf die exakt gleichen Argumente wie heute, sogar auf die gleichen Hauptdarsteller. Auch damals ging es um die heillose Verkettung deutscher Vergangenheitsbewältigung und des Nahostkonfliktes, um das Gestrüpp von sich widersprechenden Loyalitäten. Dieser Konflikt wiederholte sich 1991 beim Golfkrieg, Freundschaften gingen zu Bruch, alles drehte sich um die Frage "Wie hältst du es mit Israel". Die einprägsamste Nazianalogie erfand damals Hans Magnus Enzensberger mit der Parole, dass Saddam Hitlers Widergänger sei.

      1982, 1991, 2002, same procedure as every decade. Die identitätspolitische Aufladung scheint ungebrochen, die Argumente werden so forsch vorgetragen, als wäre es das erste Mal. Die deutsche Israel-Debatte ist eine Diskussion um Historie, die erstaunlich blind für ihre eigene Geschichtlichkeit ist.

      Diese Gedächtnisschwäche scheint die Voraussetzung zu sein, um sich ins Getümmel zu stürzen. Denn würde man gewahr, welche Vergangenheit die eigene Position hat, dann müsste man sich die eigenen Argumente aus der Luft anschauen. Das würde den noch immer freudig angenommenen Bekenntniszwang bremsen. So geht es wieder darum, wer ein guter Deutscher, wer ein verkappter Antisemit ist.

      Diese Frage erzeugt noch immer die alten Tunnelblicke. Norbert Blüm hat die israelische Militäraktion in Palästina einen "hemmungslosen Vernichtungskrieg" genannt. Zwei Worte, drei Fehler. Sachlich ist diese Beschreibung doppelt falsch. Scharons Feldzug ist eine politische Katastrophe, die nicht die "Infrastruktur des Terrors" zerstört, sondern das Gegenteil bewirkt: noch mehr verzweifelte Terroristen, die Israel noch militanter bekämpfen werden. Doch hemmungslos - also jenseits aller Regeln - ist dieser Krieg keineswegs geführt worden. Er ist brutal, aber zeitlich und räumlich begrenzt. Der Gegner soll geschwächt und gedemütigt, aber keineswegs vernichtet werden. Mit dem Begriff Vernichtungskrieg assoziieren wir zudem den Krieg der Naziwehrmacht im Osten. Daraus spricht die Fantasie, dass die Israelis irgendwie auch Nazis sind. So werden die Rollen verkehrt, die moralische Grenze zwischen Tätern und Opfern verschwimmt. (Die Neigung zur schuldentlastenden Projektion ist weder neu noch eine deutsche Erfindung. Im US-Western wurde die Verkehrung der Indianer von Opfern eines Völkermords zu blutrünstigen Aggressoren ein Genrestereotyp.)

      Ist Blüm also ein Antisemit? Nein. Zum Antisemitismus gehört eine feste, diffamierende Vorstellung, was Juden sind. Diese Äußerung ist vielmehr typisch für eine lernresistente, empörungsbereite Israelkritik, die blind für die eigene Geschichte bleibt. Sie ist, in ihrem Moralismus, politikuntauglich, weil sie die Wirklichkeit im Nahen Osten durch den Filter unbewussten Entlastungsinteresses nur verzerrt wahrnehmen kann.

      Auf der anderen Seite sieht es nicht viel besser aus. Hellmuth Karasek verbreitet im Tagesspiegel pars pro toto einen Agit-Prop-Philosemitismus, in dem deutsche Gutmenschen, "die Linke" (wer mag das sein: die Scharon-Freunde in Konkret und Jungle World?) und Neonazis in einem Atemzug genannt werden. In diesem übersichtlichen Weltbild ist Israel gut, Israels Gegner sind allesamt böse. Logisch, dass so gesehen "Al-Aksa- und Al-Qaida-Brigaden" das Gleiche sind: Terroristen. So verschwindet der fundamentale Unterschied - dass al-Aksa mit illegitimen Mitteln für ein legitimes Ziel, einen lebensfähigen palästinesischen Staat kämpft, während al-Qaida illegitime Mittel für ein illegitimes Ziel, die globale Islamisierung, einsetzt. Dieser deutsche Philosemitismus ist nicht nur blind für seine eigene dialektische Verkettung mit seinem Gegenteil. Er ist, in seiner moralischen Dichotomie, politikuntauglich. Wo Unterscheidungs- und Differenzierungsvermögen nötig sind, entwirft er eine Welt in Schwarz und Weiß, ohne Grau.

      Eine neue Facette dieser Haltung hat Patrick Bahners kürzlich in der FAZ skizziert: Die Lehre aus Hitler sei nicht die "Kinderspielplatzmoral" der Entwicklungshilfeministerin Heide Wieczorek-Zeul, die auf der universellen Geltung von Menschenrechten beharrt hatte. Aus Hitler folge für Deutsche nur eines: "unbedingte Solidarität mit Israel". Bahners Zorn gilt der alten, Petra-Kelly-und-Heide-Wieczorek-Zeul-Republik, der Angsthasen-BRD, die als Gespenst im wiedervereinigten Deutschland weiterwest. Ihn stört, was die Bundesrepublik unter anderem zu einem erfreulichen Land macht: eine friedliche, zivile Kultur, die ohne Helden und nationales Pathos auskommt.

      Der militärische Kampf Israels gegen die Selbstmordattentäter hat dagegen etwas Leuchtendes. Da ist ein Hauch von Botho Strauß zu spüren, ein stilles Sehnen nach Agonalem, nach Kampf und Entscheidung, den unser von freundlicher Langeweile geprägter, ziviler bundesrepublikanischer Alltag nicht hergibt.

      Es gibt somit eine Differenz. Die NS-Vergangenheit wird derzeit weitgehend widerspruchslos historisiert. Sie wird nicht verdrängt, aber sie verliert an aktueller Prägekraft. Der Generationskonflikt, der Aufstand der 68er gegen die Väter, ist schon seit längerem vorbei und symbolisch in der Figur von Joschka Fischer stillgelegt. Ein neuer Ton setzt sich in den Vergangenheitsdebatten durch: sachlicher, abwägender, distanzierter.

      Das scheint für das Sprechen über Israel nicht zu gelten. Wer über Israel urteilt, produziert noch immer Selbstdefinitionen und Projektionen. Ein bizarres Beispiel dafür stammt von Gerhard Schröder, der kürzlich die Idee ventilierte, dass deutsche Soldaten in Israel eingesetzt werden sollen. Für und Wider dieses Vorschlags wurden in Kommentaren abgewogen, Stoiber widmete dieser Frage seinen ersten Auftritt als Kanzlerkandidat im Parlament. Dass kein einziges Anzeichen existiert, dass Israel je Ja zu einer internationalen Truppe sagen könnte, betrachtete man allgemein als ein interessantes Detail der Debatte. Diese entlegene Diskussion zeigte zweierlei. Schröder interessiert sich noch immer nicht für deutsche Geschichte. Und: Er ist entschlossen, die außenpolitische Normalisierung Deutschlands, die vom Kosovo über Afghanistan führte, zu Ende zu bringen. Dafür braucht er die Vorstellung, dass deutsche Soldaten als Teil einer internationalen Truppe auch in Israel stationiert werden können. Das ist eine klassische Projektion, in der Israel zum Spiegel eines deutschen Selbstverständnisdiskurses wird.

      So what? Vernünftig wäre es, drei Diskursregeln einzuhalten, die schon vor zwanzig Jahren gefordert wurden:

      1. Deutsche, die Israel kritisieren, müssen Naziassoziationen weiträumig umfahren. Nazivergleiche sind in aller Regel rhetorische Aufrüstungen ohne analytischen Wert - das gilt für Nahost noch mehr als für Kosovo und Irak.

      2. Es ist nicht erlaubt, andere als Antisemiten zu verdächtigen, wenn dies nicht präzise belegt werden kann.

      3. Wer mitredet, sollte überprüfen, ob er nicht selbst Opfer projektiven Denkens ist. Er sollte sich vergegenwärtigen, dass es in Nahost um einen tragischen Kampf zweier Gesellschaften geht, die beide legitime Ansprüche erheben. Unsere Empathie sollte beiden Seiten gelten.

      Hat sich seit 1982 gar nichts verändert? Nach der Unfähigkeit zu trauern die Unfähigkeit zu lernen? Wer die Debatte anschaut, entdeckt auf allen Seiten authentische Empörung. Allerdings ist die Verlaufsform der Diskussion zerstreut. Es gibt kaum direkte Rede und Gegenrede. Die entschlossene Unversöhnlichkeit, die die linken Familienkräche 1982 und 1991 charakterisierte, fehlt. Die Diskussion zieht sich hin, sie hat keinen Fokus, keinen zentralen Text und (außer Möllemanns taz-Interview) keinen handfesten Skandal hervorgebracht.

      Das mag man als Indiz für eine Art halbbewussten Lernens verstehen. Eigentlich wissen die Beteiligten, dass sie in Zitaten sprechen, dass sie eine Schlacht nachspielen, die schon mal geschlagen wurde. Vielleicht gibt es ein historisches Lernen, nicht in Form selbstkritischer Reflexion, sondern durch die Hintertür.
      Avatar
      schrieb am 11.05.02 11:51:50
      Beitrag Nr. 162 ()
      Diesen Artikel, der übrigens aus der taz stammt, wollte ich auch schon mal posten. Er versucht, die Debatte etwas zu versachlichen und stellt drei Regeln der Diskussion auf, die ich allerdings ein bißchen ändern würde.


      1. Wer Israel kritisiert, sollte Naziassoziationen vermeiden. Nazivergleiche sollte man wirklich nur bei extremen Umständen verwenden, ansonsten heizen sie die Diskussion nur negativ auf..

      2. Es ist nicht erlaubt, andere als Antisemiten zu verdächtigen, wenn dies nicht präzise belegt werden kann.

      3. Wer mitredet, sollte überprüfen, ob er nicht selbst Opfer projektiven Denkens ist. Unser Mitgefühl sollte beiden Seiten gelten.


      Zu 1. will ich noch hinzufügen, daß die Inflation von Nazivergleichen die Sache auch nicht trifft. Scharon ist kein Hitler und Jenin ist nicht Ausschwitz. Das ist einfach Blödsinn. Allerdings können Nazi-Vergleiche verwendet werden, wenn es zu rassistischen oder besonders menschenverachtendem Verhalten oder solchen Äußerungen kommt. Da drängen sich die Vergleiche schließlich auf, weil man von Juden eine besondere Sensibilität in solchen Fragen erwartet.

      Zu 2.: Als Antisemiten sollte man wirklich nur solche Personen bezeichnen, die explizit Judenhaß mit Vorstellungen von rassischer Minderwertigkeit verbinden. Andere Formen der negativen Wertung von Juden oder von Israel sollte man als das bezeichnen, was sie wirklich sind: Anti-zionistisch, anti-jüdisch, anti-israelisch oder ganz einfach als Judenhaß. Dabei wäre es sinnvoll, nicht bereits jede Kritik an Israel in eine dieser Kategorien einzureihen.
      Der Oberbegriff all dieser negativen Vorstellungen über Juden ist eben Judenhaß und nicht Antisemitismus, wie einige zu glauben scheinen.

      Zu 3.: Man sollte wirklich Mitgefühl mit beiden Seiten haben, mit israelischen und palästinensischen Opfern. Gerade palästinensische Opfer werden hier am Board oft verhöhnt und es werden ihnen manchmal die abartigsten Motive unterstellt. Hier sollte man seine eigene Menschlichkeit nicht vergessen.


      @genya

      Wenn Du meine Regeln oder auch nur die Regeln in dem von Dir geposteten Artikel verwenden würdest, könntest Du den Musiker nicht als Antisemiten bezeichnen. Du solltest wirklich etwas mehr Zurückhaltung zeigen und vor allem nicht gleich Motive unterstellen und Texte zu arg interpretieren.
      Avatar
      schrieb am 11.05.02 21:32:21
      Beitrag Nr. 163 ()
      @genya:

      Völliger Blödsinn.

      Ich schiebe nichts vor.
      Ich will den Juden nichts eiinblähen (was heißt das überhaupt?).
      Ich leide nicht unter zwanghaftem Verdrängungsverhalten.

      So schwach habe ich Dich noch nie hier "argumentieren" sehen.

      Kasper!


      DM
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 05:46:32
      Beitrag Nr. 164 ()
      @musiker: ich nehme alles zurück - ab jetzt bist du für mich ein Philosemit!
      @menacher: ich bin im Vielen deiner Meinung.
      Aber Antisemitismus bleibt Antisemitismus, ob du es Judophobie oder anders nennst. Solltest du übrigens die Texte des Musikfreunds in seinem Thread lesen, könntest du vielleicht verstehen, was ich meine...
      Nochmal - ich habe persönlich kein Problem damit - er ist nicht der Erste, auch nicht der Letzte...
      Zu Sharon: er ist zwar kein Hitler, aber Rassist. Das kommt auch unter Juden vor. Das beweist für mich ihre "Normalität" unter anderen Völkern.
      Dass Jenin kein Auschwitz ist, war immer meine Meinung. Leider deckt sie sich nicht mit der palästinensischen. Sie haben ja das Leiden z.Z. für sich gepachtet. Ich frage mich nur immer, was wäre, wenn es andersrum wäre? Gäbe es überhaupt noch lebende Juden in Israel, Entschuldigung, Palästina?
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 06:01:50
      Beitrag Nr. 165 ()
      FDP-Parteitag in Mannheim

      Jürgen Möllemann verteidigte auf dem FDP-Parteitag seine massiven antiisraelischen Tendenzen und mit gewohnten einseitigen Thesen gegen Israel und dessen Premierminister Ariel Sharon. Möllemann, der seit 1981 Vorsitzender der Deutsch-Arabischen Gesellschaft ist hatte in den vergangenen Wochen Israel des "Staatsterrorismus" und ist mehrfach mit antiisraelischen Äußerungen an die Öffentlichkeit gegangen. Kein Wort der Kritik in Mannheim von ihm im Übringen an seinem Freund Arafat, keine Kritik am grausamen Morden durch palästinensische Selbstmordterroristen.

      Möllemann machte sich in den vergangenen Wochen für den Parteieintritt des ehemaligen Grünen-Politikers Jamal Karsli stark. Der gebürtige Syrer verglich das Vorgehen der Armee Israels in den Gebieten kürzlich mit Nazi-Methoden und holt gern das alte Vorurteil über die weltweite "zionistische Lobby" hervor, was der FDP-Ehrenvorsitzende Otto Graf Lambsdorff gegenüber der dpa klar als "antisemitische Äußerungen" und die Sprache der Nazis brandmarkte.

      Die Alt-Liberale Hildegard Hamm-Brücher hat inzwischen in einem Brief an den Parteichef Westerwelle damit gedroht die Parteimitgliedschaft zu kündigen, falls die FDP weiterhin mit anti-israelischen Positionen eine "neue Variante von Antisemitismus" salonfähig mache.

      Quelle: dpa, n-tv, Die Welt, Spiegel
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 06:18:38
      Beitrag Nr. 166 ()
      Samstag 11. Mai 2002, 14:34 Uhr

      FDP bleibt bei ihrer Kritik an Israel

      Zusammenfassung

      Mannheim

      Die FDP bleibt bei ihrer Kritik an der Interventions- und Siedlungspolitik Israels, weist aber Gegenvorwürfe des Antisemitismus mit Nachdruck zurück. Die 662 Delegierten des 53. Bundesparteitages im Mannheimer Rosengarten bekräftigten am Samstag den Grundsatz, wonach das Existenzrecht Israels unantastbar bleibe. Parteivize Jürgen Möllemann verzichtete auf ausdrückliche Kritik am palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat.

      Der Parteitag richtete an die Adresse des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon den Appell, alles in seiner Macht Stehende zu tun, den Weg für eine friedliche Lösung des Konflikts freizumachen. Die Siedlungspolitik und die massiven militärischen Aktionen Israels in den autonomen Gebieten drehten die Spirale der Gewalt nur weiter. Die vielen unschuldigen Opfer und die Zerstörung der zivilen palästinensischen Infrastruktur vertieften die Gräben zwischen den Völkern und stießen bei Freunden Israels «zunehmend auf Unverständnis».

      Der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Gerhardt hielt Scharon und Arafat vor, sie hätten nicht den Mut zum ersten Schritt aus dem Dilemma gezeigt: «Arafat darf nicht glauben, mit Terror mehr zu erhalten und Scharon irrt sich, wenn er davon überzeugt ist, mit Panzern weniger geben zu müssen,» erklärte Gerhardt in einer mit viel Beifall aufgenommenen außenpolitischen Grundsatzrede. Gerhardt ist als künftiger Außenminister im Fall eines Regierungswechsels im Herbst im Gespräch.

      Ein Delegierter bemängelte auf dem Parteitag, dass Möllemann seine Kritik zu einseitig auf Scharon konzentriert und zu wenig auf Ausgewogenheit geachtet habe. Möllemann hob in seiner Rede hervor, dass der Oslo-Friedensprozess die Spirale der Gewalt in Nahost wenigstens unterbrochen habe. Scharon jedoch betreibe eine Politik, die «nicht den Ausgleich und die friedliche Einigung in ihrem Mittelpunkt sieht, sondern seine eigenen, sehr nationalen Interessen». Er fügte hinzu: «Ich glaube nicht, dass dieser Mann seinem Volk einen Gefallen tut.»

      Möllemann erwähnte die israelische Weigerung, die Vorgänge im Flüchtlingslager Dschenin im nördlichen Westjordanland von den Vereinten Nationen untersuchen zu lassen. Er nannte auch die Zerstörung der Infrastruktur der palästinensischen Autonomiebehörde, die von der EU und damit auch von Deutschland finanziert worden sei. Dazu gehöre auch die Zerschlagung der Sicherheitsinfrastruktur Arafats, kombiniert mit der israelischen Forderung, Arafat solle Sicherheit vor Terroranschlägen gewährleisten.

      In einem Brief an den FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle warf Hildegard Hamm-Brücher ihrer Partei vor, mit anti-israelischen Positionen eine «neue Variante von Antisemitismus salonfähig» zu machen. Die ehemalige Staatsministerin im Auswärtigen Amt, der der Parteitag in Abwesenheit mit großem Beifall zum 81. Geburtstag gratulierte, drohte ihren Parteiaustritt nach 54 Jahren Mitgliedschaft an, wenn die FDP von diesem Kurs nicht klar und deutlich abrücke.

      Das Hamburger Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» kündigte den Abdruck des Briefes in seiner nächsten Ausgabe an. Hamm-Brücher erklärte darin, sie denke bei ihrem Vorwurf auch an verstorbene Liberale wie den ehemaligen Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis, der «diesen opportunistisch ins rechte Fahrwasser einmündenden Kurs nie und nimmer gebilligt» hätte.

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      Samstag 11. Mai 2002, 15:56 Uhr

      Möllemann verwahrt sich gegen Antisemitismus-Vorwürfe


      Mannheim (dpa) - Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Jürgen Möllemann hat sich erneut nachdrücklich gegen den Vorwurf des Antisemitismus verwahrt. Auf dem FDP-Bundesparteitag in Mannheim sagte Möllemann am Samstag, er bleibe aber dabei, dass der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon eine Politik betreibe, die nicht auf Ausgleich und Einigung im Nahen Osten, sondern auf seine eigenen nationalen Interessen ausgerichtet seien.

      Möllemann, der auch Präsident der deutsch-arabischen Gesellschaft ist, war insbesondere beim Zentralrat der Juden in die Kritik geraten, weil er nicht nur die israelische Politik attackierte, sondern auch Verständnis für die Reaktionen der Palästinenser äußerte. Möllemann betonte, er sei weiterhin der Meinung, dass man Scharons Politik kritisieren dürfe, ohne in die Ecke des Antisemitismus gestellt zu werden. Die FDP sei eine Partei, in der Antisemitismus, Rassenhass oder Diskriminierung gleich welcher Art keinen Boden hätten. Er unterstütze daher nachdrücklich den Beschluss des Parteitages, der das Existenzrecht Israels als unantastbar anerkennt.

      Zur Lage der FDP sagte Möllemann, der fiebernd aus dem Krankenbett kurz auf den Parteitag gekommen war, die Liberalen hätten mit der Strategie 18 Prozent das «Tal der Tränen» verlassen. «Heute blasen wir zum Gipfelsturm.» Besonders der Umstand, dass die Hälfte der Wähler vor der Bundestagswahl noch unentschlossen sei, bedeute Chancen für die FDP. Zum Thema FDP-Kanzlerkandidatur sagte Möllemann, Parteichef Guido Westerwelle habe seine volle Unterstützung und auch die der anderen Landeschefs, egal wie er sich an diesem Sonntag entscheide.

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      Samstag 11. Mai 2002, 18:09 Uhr

      Chirac warnt Israel vor antifranzösischer Kampagne
      Paris (AP)

      Der französische Präsident Jacques Chirac hat sich gegen israelische Versuche verwahrt, Frankreich als antisemitisches Land darzustellen. «Diese Kampagne ist nicht hinnehmbar», sagte er am Samstag in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon. Chirac verwies auf die jüngsten Massendemonstrationen gegen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus in seinem Land. Wenn Israel seine Kampagne nicht einstelle, werde dies Konsequenzen haben, sagte Chirac nach Auskunft seiner Sprecherin Catherine Colonna.

      In Frankreich war es in jüngster Zeit wiederholt zu Angriffen gegen Synagogen und andere jüdische Einrichtungen gekommen. Ausserdem sorgte der Erfolg des französischen Rechtsextremisten Jean-Marie Le Pen bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl für Sorgen in Israel.

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      Samstag 11. Mai 2002, 12:15 Uhr

      Gerhardt verteidigt FDP gegen Antisemitismus-Vorwurf
      (FAZ.NET)

      Es gibt Attribute, die hängen der FDP widerwillig an. Sie rühren aus der Geschichte der Bonner Republik, geraten zwischenzeitlich in Vergessenheit und kommen dann doch wieder an die Oberfläche. Das Etikett Umfallerpartei ist so ein Attribut. Antisemitischer Unterschlupf ist
      ein anderes.

      Als der Düsseldorfer Landtagabgeordnete Jamal Karsli, ein Deutscher syrischer Herkunft, aus Protest gegen die deutsche Nahostpolitik von der Fraktion der Grünen in die der Liberalen wechselte, war das Wort wieder da. Die FDP sei ein „Hort des Antisemitismus“, sagte Außenminister und Grünen-Wahlkämpfer Joschka Fischer. Karsli hatte der israelischen Regierung zuvor „Nazi-Methoden“ vorgeworfen. Nach öffentlicher Kritik entschuldigte er sich. Doch kurz darauf griff er wieder zu belasteten Vokabular, als er von der „zionistischen Lobby“ sprach.

      Beauftragter für Staatsräson

      Eine Diskussion darüber, wie die Partei, der schon in den Gründungsjahren der Republik vorgeworfen wurde, ein Auffangbecken für frühere Nazi-Funktionäre zu sein, zum Staat Israel steht, war schon zuvor durch Äußerungen Jürgen Möllemann losgetreten worden. Der stellvertretende Düsseldorfer Landesvorsitzende hatte Israel „Staatsterrorismus“ vorgeworfen und zu den Selbstmordattentaten gemeint, er würde sich auch verteidigen, wenn sein Land besetzt wäre.

      Die Regisseure des Mannheimer Parteitags hatten Wolfgang Gerhardt, den Vorsitzenden der Bundestagsfraktion, dafür ausgeguckt, Missverständnisse, so nennt die Partei dies wohl, zu klären. Der frühere Parteivorsitzende nutzte seine neue Rolle als Beauftragter für Staatsräson dazu, Position zu beziehen: „Kein Widerstandsrecht der Welt legitimiert jemanden, Selbstmörder zu rekrutieren“, rief er den 650 Delegierten zu, die mit langem Applaus reagierten. Er stellte klar, dass für seine Partei das Existenzrecht Israels und das Recht auf Selbstverteidigung unantastbar seien.

      Doch fügte er auch an, dass es Israels Regierung seinen Freunden verdammt schwer mache: „Seine Siedlungspolitik hat den Oslo-Prozess blockiert.“ Die Fernsehbilder aus dem Flüchtlingslager Dschenin hätten ihn aufgewühlt. „Dass eine Untersuchungskommission nicht gewünscht wird, verstehen wir überhaupt nicht. Eine Demokratie sollte nichts zu verbergen haben.“ Gerhardt plädierte für eine am Helsinki-Prozess orientierte „Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit für den Nahen Osten“. Der Parteitag nahm einen entsprechenden Antrag einstimmig an.

      Drohgebärden im Fall Karsli

      Gerhardt hatte gesprochen. Und alle waren glücklich? Nicht ganz. Der Name Karsli beschäftigt die Delegierten weiterhin. Ehrenvorsitzender Otto Graf Lambsdorff hatte schon am Vortag vom Düsseldorfer Landesverband Klärung darüber gefordert, dass es „nicht auch nur den Hauch von Antisemitismus in der Partei von Ignatz Bubis“ geben könne. Die hessische Landesvorsitzende Ruth Wagner erinnerte daran, dass sie in Wiesbaden schon einmal eine Person aus der Partei ausgeschlossen habe, die sich weniger extrem geäußert habe.

      Auch Hildegard Hamm-Brücher, so berichtet der „Spiegel“, reicht es nicht aus, dass der Beschluss über eine Parteiaufnahme Karslis aufgeschoben wurde. Die große alte Dame der Partei droht mit Austritt. In einem Brief an Westerwelle beklagt Hamm-Brücher: „Zwar werden seitens der Partei immer mal wieder Details dementiert, bisher ist aber niemals eine eindeutige Distanzierung zu Möllemanns Kurs erfolgt.“ So müsse sich der Eindruck verstärken, „dass sich die FDP für Wähler profilieren will, die den auf beiden Seiten grausam geführten Kampf für und gegen das Existenzrecht Israels zum Vorwand nehmen, um ihren mehr oder weniger getarnten Antisemitismus zu rechtfertigen.“

      Sollte Westerwelle die FDP nicht „zu einer unmissverständlichen Kursänderung“ bewegen, werde Hamm-Brücher die FDP, der sie seit 1948 angehöre, verlassen.
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 06:23:05
      Beitrag Nr. 167 ()
      SPIEGEL ONLINE - 11. Mai 2002, 13:05

      Hamas will weiter bomben

      Die Kinder stünden Schlange, um ihr Leben bei einem Selbstmordattentat gegen Israel zu opfern. Der geistige Führer der militanten Hamas, Scheich Jassin, hat wieder einmal gesprochen: An den Aufruf von Palästinenser-Chef Jassir Arafat, die Anschläge einzustellen, werde sich seine Organisation nicht halten.


      Kuwait - Der Gründer der radikalen Palästinenser-Organisation Hamas sagte in einem am Samstag veröffentlichten Interview der kuwaitischen Tageszeitung "al-Kabas", die Selbstmordanschläge seien eine Form des Widerstands gegen den Feind. Hamas habe viele Anfragen von palästinensischen Jugendlichen, darunter auch Mädchen, die Selbstmordanschläge ausführen wollten.

      Zu dem Aufruf von Palästinenser-Präsident Jassir Arafat, weitere Selbstmordanschläge zu unterlassen, sagte Jassin, Hamas habe immer die höheren Interessen des palästinensischen Volkes im Auge. In der Vergangenheit habe man diese Angriffe gestoppt. "Aber sie hörten nicht auf, unsere Leute, unsere Führer, unsere Offiziellen zu töten." Deshalb fühle man sich an frühere Zusagen nicht gebunden. Hamas werde Arafat solange unterstützen, wie dieser ein Diktat Israels oder der USA ablehne und nicht zum Kämpfer gegen die Widerstandsbewegung werde. Hamas ziele nicht gerne auf Zivilisten, aber die Selbstmordanschläge seien die einzige Antwort auf israelische Angriffe gegenüber den Palästinensern, sagte Jassin weiter.

      Der israelische Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser wies die Armee unterdessen an, Pläne für eine mögliche Militäroffensive im Gaza-Streifen zu überdenken. Bei einem Treffen mit der Armeeführung am Freitag sagte Ben-Elieser Medienberichten zufolge, diese Pläne müssten "neu bewertet" werden. Das israelische Fernsehen meldete unterdessen, der Minister habe bereits entschieden, die Aktion zu verschieben.

      Nach dem jüngsten Selbstmordanschlag von Rischon Lezion bei Tel Aviv, bei dem der Täter am Dienstag 15 Israelis mit in den Tod gerissen hatte, hatte das israelische Kabinett eine neue Militäroffensive gebilligt.

      Außenminister Schimon Peres sagte, Israel behalte sich das Recht vor, notfalls die Auslieferung der 13 militanten Palästinenser zu fordern, die gestern nach dem Ende der Belagerung der Geburtskirche nach Zypern ausgeflogen wurden. Das gelte zum Beispiel für den Fall, dass sie in ihren jeweiligen Aufnahmeländern auf freien Fuß gesetzt würden. Wohin die von Israel gesuchten Männer von Zypern aus hingebracht werden sollen, werden die EU-Außenminister voraussichtlich am Montag in Brüssel beraten. Im Gespräch sind unter anderem Italien und Spanien. Peres wie auch Scharon sprachen sich dafür aus, in Italien die geplante Nahost-Konferenz einzuberufen.
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 06:28:24
      Beitrag Nr. 168 ()
      Wachsendes Entsetzen

      Die Nachsicht der Parteiführung gegenüber antiisraelischen Ausfällen hat die Liberalen ins Zwielicht gebracht. Jetzt regt sich Kritik.

      Höchste Zeit für ein klares Wort, fand Otto Graf Lambsdorff. "Einer wie Herr Karsli gehört nicht in unsere Partei, und er gehört nicht in unsere Fraktion", blaffte der FDP-Ehrenvorsitzende und frühere Bundeswirtschaftsminister am vergangenen Donnerstag, als der Vorstand der Liberalen über das Verhältnis zu Israel diskutierte. Die Anwesenden murmelten beifällig, niemand widersprach.

      Der Ausbruch des Grafen unmittelbar vor dem Parteitag der Liberalen war genau kalkuliert. Lambsdorff und andere FDP-Größen sehen mit wachsendem Entsetzen, wie die Partei durch antiisraelische Ausfälle Einzelner ihren außenpolitischen Ruf aufs Spiel setzt - und damit ihren Anspruch auf das Außenministerium nach der Bundestagswahl im September gefährdet.

      Kurz zuvor war im FDP-Präsidium, dem auch Lambsdorff angehört, ein Brandbrief eingegangen, den Hildegard Hamm-Brücher an Parteichef Guido Westerwelle geschrieben hatte. Unverhohlen droht die prominente Liberale, die 1994 als Bundespräsidentin zur Wahl stand, ihren Parteiaustritt für den Fall an, dass die FDP ihren "opportunistisch ins rechte Fahrwasser einmündenden Kurs" in der Nahost-Debatte nicht aufgebe.

      Anstoß waren immer schrillere Wortmeldungen des stellvertretenden Parteichefs Jürgen Möllemann zum Nahost-Konflikt. Dazu kam die Aufnahme des Ex-Grünen Jamal Karsli in die von Möllemann geführte FDP-Fraktion im Düsseldorfer Landtag. Der Deutsch-Syrer Karsli hatte den Israelis in einer Presseerklärung "Nazi-Methoden" vorgeworfen und in einem Interview mit dem rechten Wochenblatt "Junge Freiheit" getönt, "die zionistische Lobby" habe "den größten Teil der Medienmacht in der Welt inne".

      Karsli-Förderer Möllemann tadelte die Tiraden seines neuen Mitstreiters nur milde: Solche Äußerungen könnten in Deutschland als antisemitisch verstanden werden.

      Der wendige Möllemann, der deutsche und ausländische Firmen bei Geschäften mit arabischen Staaten berät, weiß, wovon er spricht: Anfang April hatte er den Kampf der Palästinenser mit den Worten kommentiert: "Ich würde mich auch wehren, und zwar mit Gewalt ... auch im Land des Aggressors." Das verstanden viele als Rechtfertigung für die Selbstmordattentate in Israel.

      Unter den in Deutschland lebenden Juden, die sich seit der Eskalation des Nahost-Konflikts ohnehin vor Übergriffen fürchten, sorgte die Äußerung für Empörung. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, Amtsnachfolger des verstorbenen FDP-Vorstandsmitglieds Ignatz Bubis, sprach von einem "moralischen Bankrott". Möllemann praktiziere den Schulterschluss mit den Antisemiten.

      Neu sind die Israel-feindlichen Ausbrüche Möllemanns nicht. Mehrmals schon hatte der frühere Bundesminister, der seit 1981 als Vorsitzender der Deutsch-Arabischen Gesellschaft amtiert, dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon "Staatsterrorismus" vorgeworfen.

      Parteichef Westerwelle schaute dem heiklen Treiben seines nordrhein-westfälischen Landesverbandes zu. Bewusst vermied er es, den Düsseldorfer Landesvorsitzenden mit einer deutlichen Ansage zu stoppen. Auf die Kritik Spiegels erwiderte Westerwelle hingegen scharf, er verwahre sich gegen "ehrenrührige Unterstellungen".

      Eine öffentliche Auseinandersetzung mit Möllemann will Westerwelle um jeden Preis vermeiden - ein Streit, so die Befürchtung, könnte das Umfragehoch der Liberalen jäh beenden. Der unberechenbare Westfale ließe sich kaum daran hindern, wieder als rollende Kanonenkugel an Bord der Liberalen Schrecken zu verbreiten. Die Erinnerung daran, wie er Westerwelles Vorgänger Wolfgang Gerhardt das Leben schwer machte, ist noch frisch.

      Auch in der Sache selbst ist Westerwelle ambivalent. Er wolle die Jugend vom Zwang befreien, "mit gebeugtem Haupt und gebeugtem Gang" durch das Leben zu gehen, hatte er schon während der Leitkultur-Debatte des vergangenen Jahres im Stil rechter Demagogen getönt.

      Zudem sieht der Chef der umfragegläubigen Liberalen die Demoskopen auf seiner Seite. Nach einer Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen sind FDP-Anhänger Israel-kritischer als die übrigen Bundesbürger. Während 31 Prozent der Gesamtbevölkerung Israel für die Eskalation im Nahen Osten verantwortlich machen, sind es bei den FDP-Wählern 39 Prozent.

      Dennoch wollen viele in der FDP - vor allem aus der Kriegs- und Nachkriegsgeneration - Westerwelles Kurs so nicht mehr mittragen. Hildegard Hamm-Brücher, 81, sprach als Erste offen aus, was viele Ältere in der Parteiführung schon länger dachten. Allerdings schwiegen sie, weil sie Westerwelle im Wahlkampf nicht beschädigen möchten.

      Dafür nahmen sie sogar in Kauf, dass die ganze FDP in den Ruch des Antisemitismus geraten könnte. Schon brachte der Historiker Michael Wolffsohn einen Aufruf zum Wahlboykott der Liberalen ins Gespräch. "Wenn wir Juden als winzige Minderheit in Deutschland `Nein` zur FDP sagen", schrieb der Münchner Hochschullehrer in der "Jüdischen Allgemeinen Wochenzeitung", werde das "den Ausgang der Bundestagswahl gewiss nicht entscheiden". Doch für einen möglichen FDP-Außenminister sei der Widerstand jüdischer Wähler ein "denkbar schlechtes Empfehlungsschreiben", besonders in den USA.

      Die Gefahr wittern inzwischen auch die FDP-Oberen. Deshalb grollte Fraktionschef Gerhardt, der sich Hoffnungen auf den Ministerposten macht, vor dem Parteitag am vergangenen Wochenende: "Niemand darf glauben, dass die FDP eine Heimat für antiisraelische Politik bietet."

      Der öffentliche Wirbel, den der Parteiaustritt der liberalen Grande Dame Hamm-Brücher auslösen würde, brachte schließlich wohl auch den Parteichef zur Räson. Der Aufnahmeantrag des Grünen-Dissidenten Karsli beim Kreisverband Recklinghausen wurde auf Druck von oben erst mal beiseite gelegt. Bis eine Entscheidung fällt, heißt es in der FDP-Spitze plötzlich, "kann es unter Umständen sehr, sehr lange dauern".
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      "Ich schäme mich"

      Der Ärger über die antiisraelischen Ausfälle der Liberalen erreicht einen neuen Höhepunkt: Hildegard Hamm-Brücher, die Grande Dame der FDP, droht mit dem Partei-Austritt. In einem Brief an FDP-Chef Westerwelle beklagt sie sich über eine "neue Variante von Antisemitismus". DER SPIEGEL dokumentiert das Schreiben:

      Sehr geehrter Herr Vorsitzender, lieber Herr Westerwelle,

      es lässt mir keine Ruhe, genauer gesagt: Es beunruhigt mich sehr, dass sich unsere Partei in ihren Äußerungen zur Nahost-Politik mehr und mehr den sattsam bekannten antiisraelischen und einseitig propalästinensischen Positionen des Herrn Möllemann annähert.


      AP

      Hamm-Brücher


      Für viele unserer angestammten Wähler und Mitglieder (zu denen ich mich zähle) wird das nachgerade unerträglich, weil dahinter eine neue Variante von Antisemitismus salonfähig wird. Ich denke dabei auch an verstorbene Liberale wie Ignatz Bubis und Heinz Karry, die diesen opportunistisch ins rechte Fahrwasser einmündenden Kurs nie und nimmer gebilligt hätten.

      Zwar werden seitens der Partei immer mal wieder Details dementiert, bisher ist aber niemals eine eindeutige Distanzierung zu Möllemanns Kurs erfolgt. (Der einzige Widerspruch kam bisher von Frau Leutheusser-Schnarrenberger, wofür ich ihr ausdrücklich danken möchte.) So muss sich der Eindruck verstärken, dass sich die FDP für Wähler profilieren will, die den auf beiden Seiten grausam geführten Kampf für und gegen das Existenzrecht Israels zum Vorwand nehmen, um ihren mehr oder weniger getarnten Antisemitismus zu rechtfertigen. So jedenfalls wird das nicht nur von jüdischen Mitbürgern verstanden. Ich schäme mich für meine Partei, dass dieser Eindruck überhaupt entstehen konnte, und dafür, dass er nicht entschlossen, aufrichtig und glaubwürdig zerstreut wird.

      Bereits am 15. 12. 01 hatte ich mich an Sie mit der Bitte gewandt, den antiisraelischen und einseitig propalästinensischen Äußerungen des Herrn Möllemann entgegenzutreten. Statt einer persönlichen Antwort von Ihnen erhielt ich ein paar halbherzige Pressemeldungen.

      Heute ist dies nun ein neuerlicher (und auch mein letzter) Versuch, Sie, sehr geehrter Herr Westerwelle, zu einer unmissverständlichen Kursänderung zu bewegen. Falls dies nicht geschieht, werde ich die FDP, der ich seit 1948 angehöre, verlassen. Wenn wir nicht wenige Monate vor der Bundestagswahl stünden, würde ich den Schritt, der mir schwer fällt, schon jetzt tun. Noch aber überwiegt ein Rest an Verbundenheit und Rücksicht zu meiner Partei, der ich in einem entscheidenden Wahlkampf, wenn irgend möglich, nicht schaden möchte.

      Jedoch werde ich in diesem Sinne die weiteren Äußerungen und Positionen der Parteiprominenz (auch in ihren Zwischen- und Untertönen) aufmerksam verfolgen. Neuerliche, tendenziell antisemitische und antiisraelische Stellungnahmen würden zu den angekündigten Konsequenzen führen.

      In der Hoffnung, dass diese, meine "ultima ratio" nicht notwendig sein wird, verbleibe ich mit guten Wünschen Ihre (Noch)parteifreundin

      Hildegard Hamm-Brücher
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 06:33:08
      Beitrag Nr. 169 ()
      @menacher:
      sämtliche postings sind ausgesucht aus Spiegel, Die Welt, n-tv, hagalil.com sowie israel.de (offizielle seite der israelischen Botschaft)
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 10:12:17
      Beitrag Nr. 170 ()
      Eine provokante Kolumne

      Am 2.5.2002 erschien in der renomierten US-Tageszeitung "Washington Post" eine Kolumne unter dem Titel: "Endlösung" - Phase 2, von dem bekannten Kolumnisten George F. Will. Der Sohn eines Baptistenpredigers gewann 1977 den Pulitzer-Preis.




      Von George F. Will. Für Nahost-Focus aus dem Englischen Übersetzt von Daniela Marcus



      "Endlösung" - Phase 2

      So groß ist der Reichtum der europäischen Kultur - selbst ihre Dekadenz ist kreativ. Nach 1945 hat sie das wirklich bemerkenswerte Phänomen des "Antisemitismus ohne Juden" produziert. Wie macht Europa das nur? Nun bietet es christlichen Antisemitismus ohne die Christenheit.

      Ein Beispiel hierfür ist die kürzlich in der Zeitung "La Stampa" -eine liberale (!) italienische Zeitung- erschienene Karikatur, die das Jesuskind in einer Krippe zeigt, bedroht von einem israelischen Panzer. Und es sagt: "Sagt bloß, sie wollen mich noch einmal töten." Das erneute Aufgreifen dieser zähen, immerwährenden Behauptung -Juden sind Christusmörder- lässt im zeitgenössischen Italien, in dem die Kultur so säkular wie ein Supermarkt ist, offensichtlich noch immer eine bestimmte Saite anklingen. In Großbritannien ist die Stimmung, die von vielen Intellektuellen, inklusive der Elitepresse, geschaffen wird, so giftig, dass die "Sun", eine Boulevardzeitung, die mehr Leser hat als jede andere britische Zeitung, kürzlich dahin getrieben wurde, einen kontrapunktischen Leitartikel anzubieten, der die Überschrift trug: "Der jüdische Glaube ist keine böse Religion". Entgegen dem, was die Europäer verstärkt denken. Und Ron Rosenbaum, der Autor des brillanten Buches "Explaining Hitler", bemerkt beißend den Skandal, dass europäische Führer das "Rückkehrrecht" der Palästinenser unterstützen - das Recht, den Staat, der in Erwiderung auf den europäischen Genozid geschaffen wurde, zu überschwemmen und zu eliminieren - "obwohl so viele Europäer noch immer in Häusern leben, die sie von den Juden, an deren Mord sie beteiligt waren, gestohlen haben".

      Es ist Zeit, einer widerlichen Tatsache ins Gesicht zu blicken, die heutzutage sehr viel offensichtlicher ist als noch vor elf Jahren, als Ruth R. Wisse sie festgestellt hat. Sie argumentierte in einem düsteren und brillanten Essay im "Commentary Magazine", dass sich der Antisemitismus als "die dauerhafteste und erfolgreichste" Ideologie des ideologie-trunkenen 20. Jahrhunderts erwiesen hat.

      Erfolgreich? Hat nicht Hitler, der führende Initiator des Antisemitismus, versagt? Nein, das hat er nicht. Es stimmt, dass sein tausendjähriges Reich 988 Jahre zu früh fiel. Doch die vornehmliche Aufgabe war zum größten Teil getan. Hitlers oberstes Ziel, das er in Worten und Taten deutlich ausgedrückt hat, war die Zerstörung des europäischen Judentums. Wisse war 1991 Professor für Jiddische Literatur an der McGill-Universität. Nun ist sie in Harvard. Sie vermerkte, dass im 19. Jahrhundert viele kämpferische Glaubensrichtungen, inklusive des Sozialismus und Kommunismus, entstanden sind, um die Probleme der modernen Gesellschaft zu erklären und zu lösen. Bald folgte auch der Faschismus. Indessen ist der Kommunismus ein kalter, intellektueller Leichnam. Der Sozialismus, der in Frankreich geboren und aufgewachsen ist, wirkt nicht einmal auf die freizügigen Franzosen überzeugend: Der sozialistische Präsidentschaftskandidat erlitt eine entwürdigende Niederlage, weil er es nicht schaffte, sich für den entscheidenden Wahldurchgang zu qualifizieren, sondern sich vor einem antisemitischen "Populisten", der wässerigen Faschismus predigt, geschlagen geben musste.

      Mittlerweile ist der Antisemitismus zu einer stärkeren Kraft in der Welt geworden, als er es jemals war, seit er nach der Befreiung der Vernichtungslager der Nazis im Jahr 1945 für kurze Zeit in der Finsternis verschwunden war. Die Vereinten Nationen, angeblich eine Verkörperung der Lektionen, die man in dem 1945 beendeten Krieg gelernt hat, sind nun das Instrument, das dem antisemitischen Krieg gegen den jüdischen Staat, der von den Überlebenden des damaligen Krieges gegründet worden war, die unrechtmäßige Legitimation erteilt.

      Die bösartige Macht des Antisemitismus rührt von dessen Einfachheit, oder -tatsächlich- von dessen Dummheit. Wisse schrieb, Antisemitismus ist eine Primitivität, die mit ihrer Robustheit das wett macht, was ihr an philosophischer Größe fehlt, und zwar genau aus dem Grund, weil sie "außer der Eliminierung eines Teiles der Gesellschaft keine Verordnung für die Verbesserung der Gesellschaft hat". In diesem Gebrüll der Negation liegt genauso wenig an bejahendem Inhalt wie in dem Kreischen des Flugzeuges, das den Hudson hinunterraste und auf das World Trade Center zusteuerte. Heute sagen viele Leute, dass die Araber und ihr europäisches Echo besänftigt werden würden, wenn Israel sein Verhalten änderte. Die Leute, die das sagen, verstehen die Zentralisierung des Antisemitismus in der gegenwärtigen Krise nicht. Diese Krise ist zur zweiten -und letzten?- Phase des Kampfes um eine "Endlösung der jüdischen Frage" geworden. Wie Wisse es vor elf Jahren sagte und wie es nicht oft genug gesagt werden kann, ist Antisemitismus nicht gegen das Verhalten der Juden sondern gegen die Existenz der Juden gerichtet.

      Wenn man den Prozentsatz der jüdischen Weltbevölkerung zur Zeit des römischen Imperiums auf heute übertragen würde, müsste es 200 Millionen Juden geben. Tatsächlich sind es 13 Millionen. Fünf Millionen von ihnen sind an einem umkämpften Punkt am Ostufer des Mittelmeeres zusammengeschart, an dem sie mehreren hundertmillionen Feinden gegenüberstehen. Ron Rosenbaum schreibt: "Die Konzentration so vieler Juden an einem Ort -und ich benutze das Wort "Konzentration" bewusst- gibt der Welt die Möglichkeit, die Juden erneut scharenweise zu töten."

      Israels Bevölkerung beträgt nur ein eintausendstel der Weltbevölkerung. Doch in Israel sind alle Hoffnungen auf die Fortsetzung des jüdischen Experiments als ein Teil der menschlichen Geschichte enthalten. Wird Israel beständiger sein als der Antisemitismus? Nur wenige Dinge sind es gewesen.

      Nahost-Focus
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 18:17:32
      Beitrag Nr. 171 ()
      Fünf Millionen von ihnen sind an einem umkämpften Punkt am Ostufer des Mittelmeeres zusammengeschart, an dem sie mehreren hundertmillionen Feinden gegenüberstehen. Ron Rosenbaum schreibt: "Die Konzentration so vieler Juden an einem Ort -und ich benutze das Wort "Konzentration" bewusst- gibt der Welt die Möglichkeit, die Juden erneut scharenweise zu töten."

      Was ist Antisemitismus? Eine feindselige Einstellung gegenüber Semiten, nicht wahr?
      Antijudaismus? Entsprechendes.
      (Wie schnell wird einer der beiden Vorwürfe erhoben, lange bevor sich jemand so krass äußert, daß er von "Feinden" spricht!)

      Und was ist nun das, wenn man seine Nachbarn (und es sind viele, da von mehreren hundert Millionen die Rede ist) als Feinde bezeichnet?
      ???
      Bitte???
      Ich hör nichts!!!
      Ah ja ...
      richtig, genau das!!!

      An den Autor: Schon mal was von dem einfachen Sprichwort gehört: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus?
      Aber wahrscheinlich würde der noch argumentieren: Israel ist gegenüber seinen Nachbarn keineswegs feindlich eingestellt, wohl aber diese gegenüber Israel...

      Diese Wagenburgmentalität, diese grundsätzliche Abwehrhaltung, dieses permanente "wir allein gegen (immer gegen!) alle" ist eines der entscheidenden Friedenshindernisse.
      NB.: Gerade hat die Likud-Partei gegen einen Palästinenserstaat gestimmt.
      No comment - bzw.: Die Nachricht spricht für sich selbst.

      Ach ja, übrigens:
      "Die Konzentration so vieler Juden an einem Ort -und ich benutze das Wort "Konzentration" bewusst- gibt der Welt die Möglichkeit, die Juden erneut scharenweise zu töten."
      Wie diese "Feinde" das wohl anstellen wollen, da alle internationalen Institute für Militärforschung der israelischen Armee bescheinigen, dem Militär aller arabischen Staaten haushoch überlegen zu sein? Da der "große Bruder" USA in der Not immer helfen würde?
      Wer soll denn diesen Unsinn glauben, diesen bekannte Popanz, der wieder mal aufgebaut wird, um als Argumentationshilfe das israelische Vorgehen in den Palästinensergebieten zu rechtfertigen?

      Zum Kotzen!


      DM
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 21:22:08
      Beitrag Nr. 172 ()
      @Musiker


      Kotz dich ruhig aus,wenn es dir nur dir gut tut.

      Antisemitismus wird immer noch als Judenfeindlichkeit definiert.Der Autor bezeichnet ja den Antisemitismus sinngemäß als die beständigste Ideologie seit Christi Geburt.Wie kann das sein?
      Die "kirchliche" Variante der Judenfeindlichkeit ist eben der Antijudaismus.

      Deine Argumentation scheint immer dieselbe zu sein,vermeintliche Schwachpunkte herausgreifen und auf diesen herumhacken.

      Die von dir angesprochenen Dossiers ,zur angeblich haushohen Überlegenheit der israelischen Armee über die arabischen Nachbarstaaten , würde ich zu gerne einmal sehen.Ein Blick auf die Landkarte dürfte eigentlich genügen,um zu erkennen,dass es militärisch ein Leichtes sein sollte Israel in einem Zug zu überrennen.
      Nur gelang dieses Vorhaben bisher noch nicht,am nötigen militärischen Equipment mangelte es in der Vergangenheit jedenfalls nie.

      mfG
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 22:13:18
      Beitrag Nr. 173 ()
      @Eddy

      Und Du ziehst es vor, Dich zu diesen nicht zu äußern.

      Die von dir angesprochenen Dossiers ,zur angeblich haushohen Überlegenheit der israelischen Armee über die arabischen Nachbarstaaten , würde ich zu gerne einmal sehen.

      Mach Dir doch selbst mal die Mühe, über die Seite http://www.european-prophecies.de/Aktuell01.04.20.htm ("Den Analysen des bekannten Londoner Instituts für strategische Studien (www.iiss.org), und der Analyse des Direktors des Centre for Strategic and International Studies in Washington nach, besteht nicht die Gefahr, dass sich der Konflikt im Nahen Osten zu einem großen Kriege ausweitet. Hauptargument: Israels waffentechnologische Überlegenheit." ) auf die Pages des Londoner Instituts für strategische Studien zu gehen und nachzuschauen!
      Vielleicht genügt auch das:
      http://www.israel-nachrichten.de/buch/israels-armee.htm

      Ein Blick auf die Landkarte dürfte eigentlich genügen,um zu erkennen,dass es militärisch ein Leichtes sein sollte Israel in einem Zug zu überrennen.
      Quatsch, siehe oben!

      Nur gelang dieses Vorhaben bisher noch nicht,am nötigen militärischen Equipment mangelte es in der Vergangenheit jedenfalls nie.
      Zu Anfang des 6 Tage - Krieges war die Situation für Israel mal gefährlich, ja; sie wurde damals durch massive Waffenlieferung der USA an Israel entschärft.
      Inzwischen ist Israel von einer echten Gefährdung durch (inzwischen hoffnungslos veraltetes) militärisches Equipment auf seiten der arabischen Staaten weit entfernt. Nur der Irak hätte eine Bedrohung werden können - hätte! Was vor 11 Jahren geschah, ist ja bekannt.

      DM
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 22:40:57
      Beitrag Nr. 174 ()
      Gut! Prophezeiungen, die sind doch nach Deinem Geschmack, Eddy! :D
      Hoffentlich haben die Autoren die entsprechenden Bibelsprüchen nicht vergessen. :D
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 22:41:59
      Beitrag Nr. 175 ()
      Bevor ich´s vergesse:

      Die Hochrechnung von George F. Will ist auch nicht von schlechten Eltern :laugh::laugh::laugh: ...

      Soso, 200 Millionen Juden müßte es heute geben, wenn man die Bevölkerungszahl des damaligen Israel analog zu derjenigen des römischen Reiches hochrechnen würde?
      Mal schauen: Das römische Reich hatte auf dem Zenit seiner Macht, also im 1.nachchristlichen Jahrhundert, etwa 60 Millionen Einwohner. Manche Schätzungen gehen noch weiter und taxieren die Zahl auf 80, evtl. sogar 100 Millionen.
      Wenn man pi mal Daumen davon ausgeht, daß sich die Bevölkerung auf dem Gebiet des ehemaligen römischen Reiches verachtfacht hat, wobei die zahlenmäßig größten Staaten die Türkei, Ägypten, Italien und Frankreich sind, dann käme Israel, von 200 Millionen zurückgerechnet, auf 25 Millionen.
      Tja, kann wohl nicht sein, oder?

      Immer wieder dasselbe: Schaut man nicht genau hin, wird einem die pure Märchenstunde geboten.

      Gut gekotzt, Eddy :laugh: ?

      DM
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 23:11:56
      Beitrag Nr. 176 ()
      Junge Junge, daß ich das nicht früher gesehen habe :D:D:D :

      Nochmal zu Fünf Millionen von ihnen sind an einem umkämpften Punkt am Ostufer des Mittelmeeres zusammengeschart, an dem sie mehreren hundertmillionen Feinden gegenüberstehen. Ron Rosenbaum schreibt: "Die Konzentration so vieler Juden an einem Ort -und ich benutze das Wort "Konzentration" bewusst- gibt der Welt die Möglichkeit, die Juden erneut scharenweise zu töten." :

      Wer hat angeblich die Möglichkeit, die Juden erneut(!) scharenweise(!) zu töten?
      Die Palästinenser? Nein.
      Die Araber? Nein.
      Wer dann?

      Ja ist es denn.....! DIE WELT!!!

      Wie hab ich´s in #171 beschrieben: grundsätzliche Abwehrhaltung, permanentes "wir allein gegen (immer gegen!) alle"...

      Nennen wir das Kind mal beim Namen: Das ist gefährlicher Unsinn, und es offenbart schon eine gefährliche Paranoia.
      Im zweiten Weltkrieg gab es nach der Niederlage Frankreichs und vor dem deutsch-britischen Luftkrieg ein englisches Plakat, das den heimischen Kampfeswillen stärken sollte und einen coast guard zeigte, der mit der Waffe in der Hand trotzig übers Meer in Richtung Nazideutschland blickte. Aufschrift: "very well - alone!"
      Das war berechtigt, jedenfalls weitestgehend (die USA standen schon insofern halb hinter England, als sie ihnen Kriegsmaterial - "cash and carry" - überließen und sie bei der Sicherung von Schifffahrtsrouten entlasteten), und findet meinen Respekt.
      Was der Publizist da an Theaterdonner verbreitet, ist schlicht neben der Spur.

      DM
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 23:24:29
      Beitrag Nr. 177 ()
      @DerMusiker

      Wusstest Du es noch nicht? Wir befinden uns in der Endzeit. Das heisst die ganze Welt wird sich gegen die Juden richten, aber der Messias wird erscheinen und nur Juden werden überleben!
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 23:26:22
      Beitrag Nr. 178 ()
      Um beim Thema Börse zu bleiben: selffulfilling prophecy?
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 15:04:25
      Beitrag Nr. 179 ()
      @musiker:
      aus deinen Argumenten geht klar hervor - nicht die arabischen Staaten stellen für Israel eine Bedrohung dar, sondern die militärische Macht Israels ist eine Existenzbedrohung für die Araber. Ist zwar eigentlich eine völlige Verkehrung der Realitäten, aber lassen wir es gelten - es ist ja deine "Logik".
      Daraus folgt für mich der absolut logische Schluss, dass nur eine Beseitigung der israelischen Militärmacht und am besten noch eine Eliminierung Israels die "beste Lösung für einen weltweiten Frieden" wäre. Deine Logik!
      Nicht die Antisemiten greifen die Juden an, sondern die Juden stellen für die Antisemiten eine Gefahr dar, die bekämpft und eliminiert werden muss, damit auf der Welt überall Friede und Eierkuchen herrschen.
      "Phänomenale" Erkenntnisse, die meine persönliche Meinung über dich nur bestätigen. Liegt doch deiner Ansicht nach die Rettung des Weltfriedens in einer Entmachtung der Juden
      (in diesem fall in Israel, am besten jedoch überall auf der Welt - beherrschen doch die Juden weltweit die Finanzmärkte, die Presse und Fernsehsender, halten sie doch deiner Ansicht nach die ganze Welt als ihre Geisel in ihrer
      dreckigen Klaue fest und manipulieren sie nach ihrem Gutdünken die Völkermeinungen. Sie waren natürlich auch selbst dafür verantwortlich, dass in D. Hitler an die Macht kam und sie auszulöschen versuchte, und dass jetzt in der ganzen übrigen Welt Religionskonflikte blutig ausgetragen werden ist dieser "Logik" nach zu folgern auch auf die judische Schuld zurückzuführen.
      Und dann regst du dich auf, dass ich dich als Antisemiten bezeichne? Nur Kopfschütteln...
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 15:11:08
      Beitrag Nr. 180 ()
      @musiker: dann passt doch auch die folgende Einstellung genau auf dich zu:

      Stern.de Spezial "Palästina"

      Aufklärer mit klarem Feindbild

      Der neue Stern offeriert dem Leser ein Spezial zum Thema Palästina und bietet einen Abriss durch die Geschichte des jüdischen Volkes. Oder sollte es besser heißen einen Verriss?

      Eine Frage der Historizität

      Zunächst wird festgestellt, dass das "Alte Testament" kein historisches Dokument ist. Ich nehme an, das hat der Leser auch schon vermutet, aber nun hat er wenigstens in dieser Ausgangsposition eine Bestätigung schwarz auf weiß. Wie sollte er dem Autor jetzt noch misstrauen können, der nun beginnt, das "Alte Testament" - auszulegen.

      Antijudaistische Stereotype zur Aufklärung über das Volk Israel

      Anhand zahlreicher Bibelstellen wird erklärt, wie blutgierig das Volk Israel ist und sich dabei immer wieder auf das "Alte Testament" beruft. Auch seine unrechtmäßigen Ansprüche auf das Heilige Land entnimmt dieses Volk natürlich den selben Schriften. Ein Stereotyp folgt auf das andere, beginnend bei dem Wort vom auserwählten Volk bis hin zum biblisch begründeten Ziel, ein Groß-Israel zu errichten, auf "dass sich die Grenzen Israels von dem "großen Strom Ägyptens bis an den großen Strom Euphrat" erstrecken sollten."

      Die Juden die Erfinder der "ethnischen Säuberung"?

      Die Legitimation für ethnische Säuberungen entnehmen die Juden natürlich auch der Bibel und dies wird anhand von Bibeltexten "bewiesen", die kurz vorher noch als nicht historisch galten. Nun, auch der Antijudaismus muss sich irgendwoher nähren, und der Leser ist inzwischen so entsetzt über die Juden, dass er diesen kleinen Schönheitsfehler kaum noch bemerkt. Auch das Fehlverhalten König Davids kommt natürlich zur Sprache, und es wird nicht als eine menschliche Unzulänglichkeit betrachtet, sondern eine volksimmanente Charaktereigenschaft. Das kaschiert auch nicht mehr der kurze Hinweis, dass G-tt König David dafür zürnte.

      Vom Mythos David gegen Goliath und seinen Auswirkungen bis heute

      Die Beschreibung der Legende von David und Goliath erfolgt in einer Art, dass es dem Leser nur noch angst und bange werden kann vor dem unerklärlich starken heutigen Israel, das immer noch den Mythos von David heraufbeschwört und damit seine arabischen Nachbarn in Angst und Schrecken versetzt.

      Jüdischer Wohlstand in der Diaspora

      Was natürlich nicht fehlen darf, ist, dass die Juden es in der Diaspora in babylonischer Gefangenschaft schnell zu Wohlstand und Ansehen brachten. Ein Stereotyp, das man an dieser Stelle nicht verschenken darf, bedenkt man, dass die Juden in Babylon mit der Zeit tatsächlich Handel und Wandel betrieben, statt in Lagern zu leben und zu hungern. Dass die Erlaubnis für Juden, sich beruflich zu betätigen, in erster Linie dem Babylonischen Reich zugute kam, bleibt unerwähnt.

      Der Stern ist seiner Zeit immer ein wenig voraus

      Kaum befindet sich das Volk Israel in der Diaspora, wechselt die Terminologie im Sternartikel von Israel und Juda zu "Palästina", obwohl selbst in der Region damals noch niemand diesen Namen benutzte. Er kam erst mit dem Sieg der Römer. Die Erlaubnis des Königs von Persien, die Juden könnten ins eigene Land zurückkehren, wird natürlich wie es der Stern darstellt, vorwiegend von "Eiferern" angenommen.

      Als dann der Hellenismus in "Palästina" Einzug hält, erleben wir durch den Autor einen gravierenden Zeitsprung: Die Orthodoxen - Ihre Entstehungsgeschichte liegt im 19. Jahrhundert n.d.Z. in Europa, und wir befinden uns in der Geschichte gerade im 2. Jh. v.d.Z. im Land Kenaan - sind entsetzt und die Makkabäer werden kurzerhand zu Fundamentalisten erklärt, weil sie sich gegen das Aufstellen griechischer G-tterstatuen im Tempel wehrten.

      Allenthalben Fundamentalisten und Nationalisten

      Kommen wir zu den Zeloten, den Eiferern, wie sie auch im Judentum durchaus genannt werden. Laut Stern stellten die Zeloten eine Gruppe von Nationalisten und religiösen Eiferern dar, kein Wort darüber, dass die Zeloten sich durchaus aus verschiedenen Gruppierungen zusammensetzten, wie z.B. auch aus Leuten, die man heute Sozialrevolutionäre nennen würde.

      Zu guter Letzt noch ein perverser Aufständischer

      Die Beschreibung der Eigenschaften Bar Kochbars kann jetzt getrost negativ ausfallen. Ein Eiferer, ein Fundamentalist, ein perverser Führer seiner Soldaten. Um so legitimer scheint da die detailliert-blutige Schilderung des Untergangs der kämpfenden Juden.

      Es ist erschreckend, mit welcher Selbstverständlichkeit Antijudaismen unter dem Deckmantel der Aufklärung und Aufgeklärtheit verbreitet werden. Fragwürdig wird da für mich vor allem die Aktion "Mut gegen Rechte Gewalt". Der Stern als Initiator dieser Aktion liefert den Antisemiten dieser Welt die "Argumente" frei Haus.
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 15:19:09
      Beitrag Nr. 181 ()
      und hier war auch der Jude selbst eine Bedrohung für den armen Araber, dass er eliminiert werden musste, damit Weltfrieden herrsche:



      PALÄSTINENSISCHER ARBEITER TÖTET SEINEN ISRAELISCHEN CHEF

      Gestern wurde der 43 Jahre alte Nissan Dolinger von einem Arbeiter seines Unternehmens erschossen. Am frühen Nachmittag war Dolinger zu einem Checkpoint in der Nähe von Rafah im südlichen Gazastreifen gefahren, um den Arbeiter abzuholen. Dieser bestieg den Wagen, zog einen Revolver und schoss aus nächster Nähe mehrfach auf seinen langjährigen Arbeitgeber. Der Täter konnte an einer unweiten Straßensperre festgenommen werden.



      Nisan Dolinger gehörte 1988 zu den Gründungsmitgliedern der landwirtschaftlichen Siedlung Pe’at Sadeh im Gush Katif. Seine Ehefrau Eva, die in der Notfallzentrale des Gaza Regional Council arbeitet, empfing die Meldung des Angriffs und alarmierte die Rettungsteams ohne zu realisieren, dass das Opfer ihr Ehemann war. Neben Eva hinterlässt Nisan sechs Kinder.

      alles Musikers Logik...
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 15:20:41
      Beitrag Nr. 182 ()
      Übrigens:

      ARAFAT BESTÄTIGT FINANZIERUNG VON TERROR


      In einem Interview mit Wolf Blitzer auf CNN „Sunday Night“ bestätigte Yasser Arafat die Dokumente unterzeichnet zu haben, die in dem Bericht von Minister Naveh aufgeführt werden: „Yes, I have my financial. I am proud of it, in what all I have signed...“

      Abschrift des Interviews:

      http://www.cnn.com/TRANSCRIPTS/0205/12/snn.03.html

      Die „Akte Arafat“

      http://www.israel.org/mfa/go.asp?MFAH0lom0
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 15:52:18
      Beitrag Nr. 183 ()
      @genya

      Deine Kritik und Nacherzählung der Geschichte aus dem Stern Spezial kommt einem doch ziemlich merkwürdig vor. Ich konnte keinerlei anti-israelische Haltung darin erkennen.

      Stelle man den Link rein. http://www.stern.de/politik/spezial/palaestina/artikel/?id=1…

      Siehst Du Feinde, wo es keine gibt? Bekämpfst Du Aussagen, die keiner gemacht hat? Kommt mir so vor.

      Die Geschichte von Massada z.B. stammt aus einem bekannten historischen Werk von Josephus, der selbst ein Jude war.
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 19:35:59
      Beitrag Nr. 184 ()
      Genya,

      Du begehst immer und immer wieder den selben Fehler:

      Du postest Dein falsches Verständnis meiner Argumente, ziehst von dieser falschen Grundlage ausgehend Deine Schlüsse, die folgerichtig auch falsch sind, und kommst zu einem Endergebnis, das genauso völlig falsch ist.
      Letztes Beispiel:

       #179  von genya   14.05.02 15:04:25  
      @musiker:
      aus deinen Argumenten geht klar hervor - nicht die arabischen Staaten stellen für Israel eine Bedrohung dar, sondern die militärische Macht Israels ist eine Existenzbedrohung für die Araber. Ist zwar eigentlich eine völlige Verkehrung der Realitäten, aber lassen wir es gelten - es ist ja deine "Logik".
      Daraus folgt für mich der absolut logische Schluss, dass nur eine Beseitigung der israelischen Militärmacht und am besten noch eine Eliminierung Israels die "beste Lösung für einen weltweiten Frieden" wäre. Deine Logik!


      Nein, es ist nicht meine Logik, sondern Deine Unlogik. Aus meinen Argumenten geht eben nicht klar hervor.... So willst Du sie verstehen!

      Was geschieht, wenn jemand einer Wegbeschreibung korrekt folgt, aber am Anfang an einer Gabelung falsch geht? Genau, er landet an einem völlig falschen Ziel.

      Also gib´s auf; Du kannst mir keinen Antisemitismus nachweisen, weil´s da nichts nachzuweisen gibt.
      Und wenn ich mich zuletzt gegen zwei durchgeknallte Polemiker gewandt habe, dann ist auch dabei keine Verallgemeinerung bzw. Ausweitung auf "die Juden" intendiert, die Du so gerne erkennen möchtest.

      Warum drängst Du mir immer wieder Holocaust-Fantasien auf, so wie hier?
      Nicht die Antisemiten greifen die Juden an, sondern die Juden stellen für die Antisemiten eine Gefahr dar, die bekämpft und eliminiert werden muss, damit auf der Welt überall Friede und Eierkuchen herrschen.
      "Phänomenale" Erkenntnisse, die meine persönliche Meinung über dich nur bestätigen. Liegt doch deiner Ansicht nach die Rettung des Weltfriedens in einer Entmachtung der Juden (in diesem fall in Israel, am besten jedoch überall auf der Welt - beherrschen doch die Juden weltweit die Finanzmärkte, die Presse und Fernsehsender, halten sie doch deiner Ansicht nach die ganze Welt als ihre Geisel in ihrer
      dreckigen Klaue fest und manipulieren sie nach ihrem Gutdünken die Völkermeinungen. Sie waren natürlich auch selbst dafür verantwortlich, dass in D. Hitler an die Macht kam und sie auszulöschen versuchte, und dass jetzt in der ganzen übrigen Welt Religionskonflikte blutig ausgetragen werden ist dieser "Logik" nach zu folgern auch auf die judische Schuld zurückzuführen.

      Das ist zum Teil ein Sprache wie im "Stürmer"; nichts von alledem habe ich geschrieben.
      Ich bin ein geduldiger Mensch, aber das ist eine handfeste Unverschämtheit. Ich kann nur hoffen, daß die anderen Leser sich ihren eigenen Reim drauf machen und sehr wohl registrieren, wer hier ausfällig wird und wer nicht.
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 19:57:09
      Beitrag Nr. 185 ()
      Zum Stern-Artikel:

      Glosse: "stern" auf den ich schaue ...




      von Christoph A. Zörb

      Es steht im neuen "stern": Mose und das Volk zogen nicht durchs Schilfmeer, statt einem Volk Israel gab es viele. Muß die Geschichte des Nahen Ostens umgeschrieben werden?

      Die Hamburger Illustrierte hat jetzt eine sechsteilige Serie begonnen: "Der Kampf ums Heilige Land". Die "stern"-Redakteure Teja Fiedler und Stefanie Rosenkranz beschreiben darin den andauernden Streit ums Land – von biblischer Zeit bis heute.

      Der "stern" ist ein wichtiges Blatt, das in seiner Geschichte bislang fast immer richtig lag (von Kleinigkeiten wie den Hitler-Tagebüchern abgesehen - als die Geschichte kurzfristig umgeschrieben werden mußte). Warum sollte er jetzt irren?

      Chefredakteur Thomas Osterkorn gibt den Takt vor über den "ewigen Kampf um Palästina". Israel, so schreibt er im Editorial, mache es "seinen Freunden allmählich schwer, Verständnis und Solidarität zu üben". Warum? Weil Israel die Untersuchungskommission der Vereinten Nationen über das "mögliche Massaker im Palästinenserlager Jenin" nicht ins Land ließ. Dem Judenstaat wirft Osterkorn "Völkerrechtsbeugung" vor.

      Wir wissen nicht, was "Völkerrechtsbeugung" ist. Aber der "stern" ist ein unheimlich wichtiges Blatt.

      Im ersten Teil der Serie tischt die "stern"-Redaktion dem Leser allerlei Neues auf, wie man es eben von so einem wichtigen Blatt erwarten darf: "Anders als im Alten Testament geschrieben, war es nicht ein Volk Israel, das etwa um 1250 vor Christus auf Gottes Geheiß unter der Führung des Moses nach Norden zog", weiß der "stern". Nein, "hebräische Stämme" hätten sich vielmehr in "vier Wellen" im Land Kanaan angesiedelt. Die Nomadenstämme seien aus Mesopotamien gekommen.

      Was der "stern" noch weiß: Nur einer der vielen Stämme war der von Mose. Und der Pharao von Ägypten war auch nicht wirklich sauer als die Truppe aus dem Nil-Land auszog. "Es gibt nicht einen Hieroglyphentext, der ihn (den Exodus) auch nur erwähnt." Mose habe aber immerhin den "Ein-Gott- Glauben" nach "Palästina" gebracht.

      Das wirft die Frage auf: Muß die jüdische Religionsgeschichte umgeschrieben werden – denn das Pessachfest macht – derart entmythologisiert – keinen Sinn mehr? Der "stern" ist wirklich ein wichtiges Blatt.

      Insgesamt habe das "Reich Israel" sowieso nur knapp 100 Jahre bestanden – zur Zeit Davids und seines Sohnes Salomo. Kein Wort über die Richterzeit, außer dem Hinweis, daß Samson "einer der bekanntesten Selbstmord-Attenäter" der Geschichte war. Der "stärkste Mann des Alten Testaments, Samson, war auch der gewalttätigste", schreibt der "stern". Und der ist nun einmal ein wichtiges Blatt.

      Mit dem Bar-Kochba-Aufstand im Jahr 135 unserer Zeitrechnung endet nach 16 Seiten die altgeschichtliche Darstellung des "Kampfes ums Heilige Land". In der nächsten Ausgabe kommt Herzl und der Zionismus.

      Zu sagen, hier habe jemand eine Meinung (Israel hat kein Recht aufs Land) und sich dazu passend vermeintliche Fakten herbei recherchiert, verbietet sich. Dafür ist der "stern" einfach ein zu wichtiges Blatt.
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      schrieb am 14.05.02 20:09:45
      Beitrag Nr. 186 ()
      Was soll ein solcher polemischer Artikel von einem Vollidioten, der nun wirklich keine Ahnung hat?

      Die Bibel ist ein Märchen- und Sagenbuch wie das Nibelungenlied oder Homer, mehr nicht. Daß dort keine reale Geschichte erzählt wird, ist ein Ergebnis der Geschichtswissenschaften und seit 400 Jahren bekannt.

      Wie glaubhaft die Bücher Moses sind, kann man auch daran erkennen, daß er selbst seinen Tod erzählt. Überhaupt ist seit Spinoza bekannt, daß die Bibel aus mehreren Erzählsträngen zusammengebastelt wurde.

      Wenn man Kritik an dem Stern-Artikel übt, dann sollt man schon sagen, was falsch ist und warum.
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      schrieb am 14.05.02 21:13:09
      Beitrag Nr. 187 ()
      Das letzte Kapitel im Buch Deuteronomium stammt von Josua
      und nicht von Moses.
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      schrieb am 14.05.02 21:32:14
      Beitrag Nr. 188 ()
      @Eddy

      Daß ist nichts weiter als eine Behauptung von Dir.

      In meiner Bibel steht davon kein Wort und der Tod von Moses wird im letzten Kapitel von Deut. erzählt, ganz klar unter der Autorenschaft von Moses.
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      schrieb am 16.05.02 11:23:41
      Beitrag Nr. 189 ()
      Anti-Semtische Ausschreitungen an der Universität von San Francisco

      Antisemtischen Ausschreitungen sind offensichtlich nicht auf Westeuropa beschränkt, es gibt sie auch in den USA wie der folgende Artikel zeigt. Pro-Israelische Studenten wurden mit der Aussage beschimpft, Hitler hätte seinen Job noch nicht beendet.


      aus: Jerusalem Post
      Anti-Semitic riot at San Francisco State University


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      Melissa Radler May. 16, 2002

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      After being surrounded by a mob of students shouting, "Hitler didn`t finish the job," and "Get out or we`ll kill you," pro-Israel students at San Francisco State University are finally finding an ally against hate.

      The university president is so fed-up with the hate-filled atmosphere on the Bay Area campus that he has asked the local district attorney`s office to help bring pro-Palestinian hate-mongers to justice.

      The May 7 incident received widespread press attention after an e-mail was circulated by Prof. Laurie Zoloth, director of the Jewish studies program at SFSU, describing the virulence of the anti-Semitic rhetoric and the campus`s seeming inability to halt such occurrences.

      More than 100 anti-Semitic incidents, including graffiti, vandalism, hate speech, and violence have occurred on US campuses since January, according to the Anti-Defamation League.

      Zoloth, who attended the campus Hillel`s Peace in the Middle East Rally along with several hundred students, faculty, and members of the community, described how Palestinian supporters descended on a group of 50 students who stayed behind to clean up and conduct a prayer service, after singing Hebrew songs and hearing speeches
      in support of Israel.

      "They screamed at us to `go back to Russia` and they screamed that they would kill us all, and other terrible things," she wrote in the May 8 e-mail.

      "As the counter-demonstrators poured into the plaza, screaming at the Jews to `Get out or we`ll kill you` and `Hitler didn`t finish the job,` I turned to the police and to every administrator I could find and asked them to remove the counter-demonstrators from the plaza, to maintain the separation of 100 feet that we had been promised. The police told me that they had been told not to arrest anyone, and that if they did, `it would start a riot.` I told them that it already was a riot."

      After approaching Dean of Students Penny Saffold, who called the San Francisco Police, pro-Israel demonstrators were marched to the campus Hillel House under police protection and a guard was posted at the door.

      Zoloth also described what life is like for Jewish students and faculty at SFSU, noting her despair at the emergence of posters around campus equating Zionism with racism and Jews with Nazis, and pictures of cans of soup labeled "Canned Palestinian Children Meat, slaughtered according to Jewish rites under American license."

      "This is not civic discourse, this is not free speech, and this is the Weimar Republic with brown shirts it cannot control," she wrote.

      After staying silent for nearly a week, university president Robert Corrigan posted a statement condemning the incident on SFSU`s Web site on Monday. But in a move that Jeffrey Ross, ADL director of campus/higher education affairs, praised as a positive departure from many campuses` public silence on anti-Semitic incidents, Corrigan noted a request to the office of District Attorney Terence Hallinan to assign a member of its hate crimes unit to work with SFSU and consider bringing legal action against certain students.

      "Despite the claims of some, this is not an anti-Semitic campus. But as history shows us, silence and passivity can at times of crisis be very little different from complicity," Corrigan said in the statement.

      In the Bay area, where anti-Israel protests have been the norm on campus for decades, Ross credited the University of California, Berkeley, as being the first school in the area to take legal action against pro-Palestinian demonstrators. Last month, 79 protesters were arrested after taking over a building on campus, and Students for Justice in Palestine was suspended from operating on campus for a month.

      "In both cases, you`ve got administrators who are trying to do the right thing in very difficult circumstances. We`re pleased that they`re working beyond the rhetorical to law enforcement, when law-enforcement is appropriate," Ross said.

      But it remains unclear whether those who have been terrorized will be placated by Corrigan`s vow to crack down on anti-Semitic demonstrators after nearly two years of virulent anti-Israel demonstrations. As Zoloth noted in her e-mail, the anti-Semitic, anti-Israel, and anti-American atmosphere that has pervaded campus extends far beyond the scope of one protest that spun out of control.

      "After nearly seven years as director of Jewish studies, and after nearly two decades of life here as a student, faculty member, and wife of the Hillel rabbi, after years of patient work and difficult civic discourse, I am saddened to see SFSU return to its notoriety as a place that teaches anti-Semitism, hatred for America, and hatred, above all else, for the Jewish State of Israel, a state that I cherish," she wrote.
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      schrieb am 16.05.02 17:48:11
      Beitrag Nr. 190 ()
      @Menacher: ich finde schon, wenn man geschichtliche fakten verdreht, unerwähnt lässt oder andere, noch nicht allgemein anerkannte sachen als allgemeingültige Tatsachen hinstellt, begeht man nicht nur parteilichkeit, sondern bewusste Geschichtfälschung und Diffarmierung - in diesem falle die der Juden oder der israelischen geschichte.
      Und das riecht nach An...
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 18:20:46
      Beitrag Nr. 191 ()
      Deinen allgemeinen Aussagen kann ich (fast) zustimmen, denn Geschichte wird ja immer dazu benutzt, irgendwelche polititsche Positionen zu stützen.
      Den Bericht im Stern habe ich zugegebener maßen nur überflogen, doch Deine Kritik erschien mir reichlich überzogen. Deswegen habe ich ja den Link reingestellt.

      Es kann schon sein, daß der Stern Fehler gemacht hat, allerdings sollte man solche Stellen ganz einfach aufzeigen und sagen, was hier falsch ist.

      Dabei möchte ich nicht mißverstanden werden. In den historischen Berichten der Bibel stehen bestimmt auch Dinge, die einen wahren Hintergrund haben. Aber wenn ich mich über die Geschichte Palästinas in der Zeit v. Chr. und die Geschichte der Juden informieren wollte, würde ich nicht die Bibel benutzen.

      Andererseits ist der Hinweis auf aggressive und blutrünstige Aussagen des AT natürlich richtig, denn sie kommen in großer Zahl vor. Etwa 10% des Textes müßte man in diese Kategorie einordnen und daß ist viel.

      Religionskritik, egal ob am Judentum oder am Christentum ist seit der Aufklärung gestattet. In diesem Rahmen ist auch Kritik am Judentum, die Du vielleicht als anti-jüdisch bezeichnen magst, gerechtfertigt. Aber damit ist keinerlei Haß auf Juden verbunden. Auch das Christentum muß sich mit einer massiven Kritik auseinandersetzen.

      Der Islam wird hier weniger kritisiert. Es gibt aber offensichtlich genügend Gründe, sich auch mit dem Koran kritisch auseinanderzusetzen. Von Ausfällen wie bei Rushdie oder Houellebecq abgesehen, liest man selten davon. Der Grund dafür ist klar: Der Koran ist bei weitem nicht so angreifbar wie die Bibel. Der Islam ist in seiner Grundkonzeption viel rationaler als das Christentum. Mit der Praxis dieser Religion sieht es aber düster aus.
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      schrieb am 17.05.02 08:01:41
      Beitrag Nr. 192 ()
      @Menacher:
      Freud`scher Fehler - es gibt keine wie immer geartete "Geschichte Palästinas v.Chr." - es GAB kein Palästina, sondern Judäa und Israel.
      Es gab jedoch das Land der Philister, die mit den heutigen Filistin nichts, auch rein gar nichts, zu tun haben.
      Palästina wurde die Provinz erst nach 140 nach Chr. umbenannt, damit die systematische Vertreibung der Juden auch dem Namen nach vollzogen werde.
      Ich würde auch nicht behaupten, dass der Islam rationaler ist - ich habe selten soviel Intoleranz und Anfeindungen anderen gegenüber wie im Koran gelesen, von den dort erzälten Märchen ganz abgesehen.
      Deine Kritik am alten Testament in allen Ehren, aber es als blutrünstig zu beschreiben?
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      schrieb am 17.05.02 09:16:09
      Beitrag Nr. 193 ()
      vom 15.05.02:

      IN EINEM ‘GEHEIMEN BRIEF’ RUFT MUBARAK ARAFAT ZUR BEENDIGUNG DES TERRORS AUF
      Wie HA’ARETZ unter Berufung auf palästinensische Quellen berichtet, hat der Vorsitzende Yasser Arafat durch den Chef des ägyptischen Geheimdienstes, Omar Suleiman, einen Brief von Ägyptens Präsident Hosni Mubarak erhalten. Es wird angenommen, dass Mubarak Arafat hier auffordert, Terrorakte gegen Israel einzustellen, um politische Gespräche zu ermöglichen.



      Vor dem Außenausschuss des US-Senats hatte König Abdallah gestern Arafat kritisiert. Dieser würde sein Gebiet nicht kontrollieren und hätte kein Interesse an der Beendigung des Terrors: „Arafat ist eine Enttäuschung sowohl für die Palästinenser als auch für die arabischen Staaten“. (YEDIOTH AHARONOTH)



      Zur der Aussage Arafats bezüglich der Vorschläge vom damaligen US-Präsidenten Bill Clinton, dass bei einer Garantie der palästinensischen Souveränität auf dem Tempelberg eine nachträgliche Zustimmung möglich wäre, sagte Israels Außenminister, dass hierfür Taten und nicht Wort der Test sind. Die Hetze müsse beendet und ein kompromissloser Kampf gegen den Terror geführt werden.



      Israels Außenminister a.d., Shlomo Ben-Amit sagte gestern bei einem Kurzbesuch in Berlin über Arafat: „An seine eigene Rhetorik gefesselt ist Arafat nicht zu einer rationalen Lösung fähig.“ Ben-Ami sprach auf Einladung des Jüdischen Nationalfonds
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 09:30:03
      Beitrag Nr. 194 ()
      Dienstag 14. Mai 2002, 11:31 Uhr
      Sechs von zehn Israelis für palästinensischen Staat - Erste Zusammenfassung


      Jerusalem (AP) Nach der Niederlage des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon gegen Hardliner in der eigenen Partei hat sich eine große Mehrheit der Bevölkerung für einen palästinensischen Staat ausgesprochen. 63 Prozent der Befragten können sich dies als Teil einer umfassenden Friedenslösung vorstellen, wie die am Dienstag von der Zeitung «Jediot Ahronot» veröffentlichten Umfrageergebnisses des Dahaf-Instituts ausweisen.

      Das Zentralkomitee des Likud-Blocks hatte sich am Sonntag mehrheitlich gegen einen palästinensischen Staat ausgesprochen. Es folgte damit der Position des Likud-Politikers Benjamin Netanjahu und stellte sich gegen Scharon. Netanjahu bemüht sich um eine Kandidatur seiner Partei bei der nächsten Ministerpräsidentenwahl, die bis November nächsten Jahres angesetzt werden muss.

      Unterdessen kamen bei einem Vorstoß israelischer Truppen im Westjordanland erneut zwei Palästinenser ums Leben. Die beiden Geheimdienstoffiziere wurden bei einer Schießerei mit Soldaten im ANZEIGE

      Dorf Halhul nördlich von Hebron tödlich getroffen. Sie waren nach israelischer Darstellung für mehrere Angriffe auf jüdische Ziele verantwortlich. Die Soldaten durchsuchten das Dorf nach mutmaßlichen Extremisten und nahmen nach Angaben eines Militärsprechers 13 Personen fest. Auch in zwei Dörfern der Umgebung von Tulkarem wurden mehrere Männer verhaftet.

      Auch nach der Räumung der seit Ende März besetzten Städte befinden sich immer noch 40 Prozent des Westjordanlands in der Hand der israelischen Streitkräfte. Dies geht aus einem am Montagabend veröffentlichten Bericht der israelischen Menschenrechtsorganisation B`Tselem hervor. Demnach wurden seit der Besetzung des Territoriums im Jahr 1967 dort 123 jüdische Siedlungen errichtet. Der Bevölkerung von 1,8 Millionen Palästinensern stehen 198.000 jüdische Siedler gegenüber, deren Wohngebiete das Gebiet nach Darstellung der Organisation zerstückelt haben. B`Tselem warf der Regierung vor, die Errichtung von jüdischen Siedlungen bewusst auf eine Weise geplant zu haben, die einen lebensfähigen palästinensischen Staat praktisch unmöglich macht.

      Ein palästinensischer Journalist der internationalen Nachrichtenagentur Reuters wird seit zwei Wochen von der israelischen Armee im Westjordanland festgehalten. Der 23-jährige Kameramann Dschussri el Dschemal war am 30. April bei Filmaufnahmen vor einem Krankenhaus in Hebron festgenommen worden, wie am Montag in Jerusalem bekannt wurde. Trotz mehrfacher Proteste seines Arbeitgebers und internationaler Journalistenorganisationen wird er weiter festgehalten.
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 09:32:19
      Beitrag Nr. 195 ()
      Dienstag 14. Mai 2002, 17:02 Uhr

      Scharon: Frieden mit Palästinenser-Führung nicht möglich



      Jerusalem (Reuters) - Ohne eine Reform der Palästinenser-Führung wird es nach den Worten des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon keinen Frieden geben.


      Scharon nannte die Palästinenser-Regierung am Dienstag in eine Rede vor dem israelischen Parlament "ein korruptes Terror-Regime" mit diktatorischen Strukturen, mit dem kein Frieden möglich sei.


      "Es muss eine andere Palästinenser-Regierung geben", sagte Scharon. "Erst wenn wir sehen, wie die Palästinenser ihre Gesellschaft und ihre Selbstverwaltung aufbauen und wenn wir sehen, dass sie wirklich nach Frieden streben ... können wir Gespräche mit dem Ziel permanenter Abkommen zwischen uns einleiten," fügte Scharon hinzu.


      Am Sonntag hatte Scharons Likud-Partei für einen Antrag des früheren Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gestimmt, die einen Palästinenser-Staat ausschließt. Scharon hingegen lässt die Möglichkeit einer Gründung nach einer langen Übergangsperiode offen.


      Scharon bezeichnete die jüngste israelische Militäroffensive im Westjordanland als Erfolg. Israel behalte sich auch in Zukunft das Recht vor, bei Razzien im Westjordanland militante Palästinenser festzunehmen, fügte der Ministerpräsident hinzu. "Wir haben unsere Arbeit noch nicht beendet", sagte Scharon. "Unser Kampf gegen den Terror geht weiter." Terroristen und ihre Helfer würden in ihren Verstecken aufgespürt werden.


      Israel hatte im vergangenen Monat alle Städte im Westjordanland besetzt. Als letzte Stadt räumte die Armee am Freitag Bethlehem. Israel begründet sein militärisches Vorgehen in den Palästinenser-Gebieten mit der Zerschlagung "terroristischer Strukturen". Israel betrachtet Anschläge auf die Zivilbevölkerung als Terrorismus.

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      Wo Sharon recht hat, hat er nunmal recht...
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 09:37:01
      Beitrag Nr. 196 ()
      Feindbild Islam

      Wie Medien und Politik am selben Bild stricken.

      Von Riza Baran

      Ist der fundamentalistische Islam auf dem Vormarsch? Schaudernd blicken westliche BeobachterInnen nach Afghanistan, Iran, Algerien und in die Türkei, wo FundamentalistInnen den islamischen Glauben zur politischen Ideologie umdeuten. Berichte über Gewalt und Repression gegenüber Andersdenkenden und menschenverachtende chauvinistische Parolen bestimmen das Bild vom Islam im Ausland und werden unzulässigerweise auf die bundesdeutsche Wirklichkeit übertragen. Der Re-Islamisierungstrend wird als weltweite, gefährliche Form des Extremismus gesichtet. So geraten die 2,7 Millionen in der Bundesrepublik lebenden MuslimInnen ins Kreuzfeuer des öffentlichen Interesses. Dabei wird oft übersehen, daß der Islamismus bundesrepublikanischer MuslimInnen in der bundesdeutschen Gesellschaft entstanden ist und nur in diesem Zusammenhang verstanden werden kann. Darum soll es im Folgenden um die bundesrepublikanische Entwicklung gehen.

      Vor allem die Sozialwissenschaftlerlnnen haben die Bedrohlichkeit des Fundamentalismus in Deutschland zu beweisen versucht. Der Bielefelder Soziologe Wilhelm Heitmeyer warnt in seiner neuesten Studie, daß 68 Prozent der befragten Jugendlichen türkischer Herkunft dem Islam große Bedeutung zumessen. Desintegration verstärke den Glauben an die Überlegenheit des Islam und lege die Akzeptanz religiös begründeter Gewalt nahe. Laut Heitmeyer orientieren sich bereits 33 Prozent der Jugendlichen an der größten islamisch-fundamentalistischen Organisation in der Bundesrepublik, "Milli Görüs". Schon hier ist fraglich, ob Heitmeyer und seine InterpretInnen die Gefahr des fundamentalistischen Islam nicht eher herbeireden als nachweisen. (...)

      Im Falle Milli Görüs allerdings ist die deutsche Einigkeit komplett. Der Verfassungsschutz stuft den Verein als verfassungsfeindlich ein, ohne die Aktivitäten der Gruppe in der Bundesrepublik näher zu bezeichnen. Auch für die Presse ist die Sache klar, hier handelt es sich um gefährliche "Moslem-Extremisten". Weite Teile der Parteien sehen keinen Grund zur Auseinandersetzung mit fundamentalistischen Positionen, wie das jüngste Beispiel aus Berlin, der Fall des Kreuzberger CDU-Politikers Erdan Taskiran zeigt. Er wurde von einer Koalition aus Kreuzberger SPD und Bündnisgrünen zum Rücktritt gezwungen, als seine Mitgliedschaft bei Milli Görüs bekannt wurde.

      Der politische Ausschluß islamistischer PolitikerInnen ignoriert die Beweggründe der 29 400 offiziellen Mitglieder und der SympathisantInnen von Milli Görüs, eines nicht unerheblichen Teils dieser Gesellschaft. Die Aktiven sind keinem religiösen Wahn verfallen, sondern vertreten bisweilen handfeste Interessen türkischer MigrantInnen und artikulieren die Bedenken vieler gläubiger MuslimInnen gegenüber der westlichen modernen Gesellschaft. Sie kritisieren den Zerfall von Familienstrukturen, den Individualismus, die Veränderung traditioneller Werte. Darin stehen die konservativen IslamistInnen den deutschen Konservativen durchaus politisch nah, so daß das Engagement türkischstämmiger MuslimInnen in der CDU eher Ausdruck der Integration ist als Zeichen einer islamischen Verschwörung.

      Aber das Interesse an differenzierter Betrachtung des Islam ist begrenzt. So stricken Medien wie Politik am selben Bild: Islamisten sind feindliche und irrationale FanatikerInnen. Das Urteil "islamisch-extremistisch" genügt offenbar, um einen vielsagenden Assoziationszusammenhang hervorzurufen. Einzelne Phänomene, wie die steigenden Mitgliedszahlen islamischer Vereine, werden von der deutschen Gesellschaft in spezifischer Weise gedeutet: Der muslimische Fundamentalismus gilt als bedrohlicher Gegensatz zur modernen westlichen Demokratie, als Beweis dienen willkürlich hergestellte Zusammenhänge beispielsweise zwischen muslimischen Jugendlichen in der Bundesrepublik und dem politischen Islam im Iran. (...) Die Hinwendung zum Islam hat bisher, im Gegensatz zum Rechtsextremismus Deutscher, niemanden gefährdet.

      Auch die Vorstellung, MuslimInnen in der Bundesrepublik seien in einem vormodernen Weltbild gefangen, sagt wenig aus über die Realität von MuslimInnen, dafür um so mehr über die Wirksamkeit des Feindbilds Islam. Denn seit dem letzten Jahrhundert ist die islamische Welt fester Bestandteil der westlich dominierten Welt, eingebunden in die modernen Entwicklungen von Wissenschaft, Ökonomie und Alltagsleben. Gerade die muslimischen MigrantInnen in der Bundesrepublik haben ihre Modernität bewiesen. Trotzdem war das Feindbild Islam nie aktueller als heute. Die Erklärung dafür findet sich weniger bei den MuslimInnen, als bei der Gesellschaft, die das Feindbild produziert, denn dort erfüllt es seinen Zweck.

      Feindbilder sind keine individuellen Vorurteile, sondern gelten innerhalb einer Gesellschaft als wahr. Sie beschreiben eine andere Gruppe als Gegensatz und Bedrohung der eigenen Gruppe.

      (...) Gerade in modernen Gesellschaften sind Feindbilder wichtig. Denn die Menschen sind nicht mehr durch direkte Sozialbeziehungen miteinander verbunden, sondern müssen ihre Integration in die Gesamtgesellschaft individuell leisten. Diese Integrationsleistung ist kein stabiler Zustand und oft gefährdet. Feindbilder können solche Probleme kompensieren, sie ersetzen das positive Wissen von der eigenen Gesellschaft, die positiven Gefühle für das eigene Kollektiv durch Aggressionen gegenüber einem Gegner. Allen Individuen ist dann zumindest gemeinsam, daß sie von einem Feind bedroht werden. (...)

      Feindbilder können nicht künstlich erzeugt werden, sondern müssen auf tradierte Konfrontationen zurückgreifen. Der aktuelle Anti-Islamismus des Westens hat in dieser Beziehung gute Voraussetzungen: Seit der frühen Neuzeit gilt der Orient den EuropäerInnen als Bereich der Gegen-Vernunft, des gewaltbereiten Wahnsinns und der Bedrohung. Die Bedrohlichkeit ist eine weitere Konstante von Feindbildern. Dem Feind werden Überlegenheit und aggressive Absichten unterstellt. Darum wird nie nur eine innergesellschaftliche Gruppe zum Feind. Die deutsch-türkischen IslamistInnen können nur deshalb wirklich bedrohlich wirken, weil sie in Verbindung mit islamistischen Bewegungen in der Türkei und anderswo auf der Welt gesehen werden.

      Gleichzeitig brauchen die von Feindbildern erzeugten Aggressionen auch ein Objekt. Deshalb werden wehrlose Teile der Bevölkerung als SympathisantInnen eines äußeren Feindes definiert. So ist das Feindbild Islam zwar zunächst durch äußere Kräfte präsent, um die Gefahr aber auch innergesellschaftlich greifbar zu machen, werden die muslimischen MigrantInnen in der Bundesrepublik als Vorhut des Fundamentalismus diskriminiert.

      Innergesellschaftliche Probleme werden dem Feind zugeschrieben: Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot oder Kriminalität - schuld sind die "Ausländer". Jede Kritik kann als versteckte Komplizenschaft mit dem Feind abgewehrt werden.

      Dabei täte eine kritische Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklung im Westen not. Denn nach dem Ende der vierzigjährigen Ost-West-Konfrontation steht auch der liberaldemokratische Wohlfahrtsstaat zur Disposition. Mit dem Wegfall der Systemkonkurrenz fehlt die Motivation, ihn in dieser Form weiter zu finanzieren. Doch statt grundsätzlich die Folgen von Deregulierung und unsozialer Marktwirtschaft zu diskutieren, finden die Gefahren des islamischen Fundamentalismus weit mehr öffentliche Aufmerksamkeit. (...)

      Feindbilder produzieren reale Konflikte, denn schließlich gleichen sich auf beiden Seiten die Verhaltensweisen den Vorstellungen an, die die Gegenseite jeweils in ihrem Feindbild entwirft. Insbesondere die schwächere Partei kann sich dem Sog der Definitionsmacht der Mehrheit nicht entziehen.

      So ist die zunehmende Islamisierung der Menschen aus der Türkei in der Bundesrepublik möglicherweise das Produkt des deutschen Anti-Islamismus. Denn die herrschende öffentliche Meinung in der Bundesrepublik setzt türkische MigrantInnen gleich mit Islam und islamische Gemeinden in Deutschland mit dem politischen Fundamentalismus in islamistischen Staaten. Die Betroffenen werden so ausgegrenzt und in ihrem Selbstwertgefühl verletzt. Paradoxerweise bietet das Feindbild hier einen Ausweg: Denn je mehr sich die TürkInnen selbst nach dem Entwurf begreifen, den das Feindbild ihnen zur Verfügung stellt, desto selbstbewußter können sie gegenüber Deutschen auftreten. Schließlich wissen sie ja nun, daß die Deutschen den Islam als bedrohlich ansehen und sich ihm unterlegen fühlen. Ein attraktives Verhaltensmuster gerade für Jugendliche, die besonders unter Ausgrenzung leiden und noch nicht auf gesellschaftliche Konventionen festgelegt sind.

      Auch Fundamentalismusforscher Heitmeyer wäre zu anderen Ergebnissen gekommen, hätte er diese Zusammenhänge berücksichtigt. Er hat als deutscher Meinungsforscher türkischen Jugendlichen Fragen gestellt, die deutlich auf das zielen, was den Deutschen am Islam am befremdlichsten erscheint. Es ist naheliegend, daß die Jugendlichen in der provozierenden Bestätigung des anti-islamistischen Feindbilds eine Möglichkeit sehen, die Verletzungen ihres Selbstwertgefühls zu kompensieren.


      Riza Baran ist Mitglied der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus. Sein, von uns leicht gekürzter, Text erschien zuerst in Die Brücke - Forum für antirassistische Politik und Kultur, Juli/August 1997
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 09:38:02
      Beitrag Nr. 197 ()
      Kolumne:
      Allah`u akbar
      Cem Özdemir

      Ein Gespenst geht um in Europa. Doch 150 Jahre nach der Veröffentlichung des Kommunistischen Manifestes hat es offenbar sein Gewand gewechselt. Von Hammer und Sichel zum Krummschwert? Diesen Eindruck der Bedrohung durch den Islam muß man unweigerlich bekommen, verfolgt man die Veröffentlichungen in Presse, Publikationen und Programmen, die sich mit der islamischen Religion und ihren Ausprägungen befassen. Da flimmern bärtige Dschihad-Krieger über den Bildschirm, schimmert auf Magazintiteln das Schwert des Islam hinter den Schleiern glutäugiger Schönheiten und tragen selbst betende Moscheegänger zum Unwohlsein des abendländischen Betrachters bei. Die Masse macht`s. Daß der Islam auf dem Vormarsch ist, gilt spätestens seit der iranischen Revolution als ausgemacht - und sein Motor ist der Fundamentalismus. Angefangen bei Khomeini über Gaddhafi hin zu Saddam Hussein reicht die Namensliste der islamischen Bösewichter, die Blutspur des Fundamentalismus führt von der Islamischen Heilsfront in Algerien und den ägyptischen Muslimbrüdern über Steine werfende Jugendliche im Gaza und den iranischen Ayatollahs zu den afghanischen Mudschahedin und Taliban-Milizen - ein Halbmond des Schreckens.

      Was dies alles mit dem Islam, mit der islamischen Welt und dem Fundamentalismus zu tun hat, wurde uns in den letzten Jahren eindrucksvoll durch selbsternannte Nahost-Experten in Bestsellern und TV-Beiträgen vermittelt. Und schnell wurde in unseren Medien ein jeder, der sich zum Islam bekennt, zum verkappten Fundamentalisten. Fürwahr ein wohfeiles Erklärungsmuster für all die undurchschaubaren sozialen und politischen Entwicklungen, die in so fremden und fernen Ländern wie Algerien, Westsumatra oder der Tschetscheno-Inguschen-Republik dem europäischen Publikum verschlossen bleiben. Nein, es hat auch an differenzierten Stimmen nicht gefehlt, doch fielen sie genauso dem kollektiven Kurzzeitgedächtnis zum Opfer, wie die Verweise darauf, daß die Mudschahedin einst als "Freiheitskämpfer" tituliert wurden und ein Saddam Hussein noch "Bollwerk des Westens" gegen den Iran war.

      Der Feindbildwechsel von Marx zu Mohammed scheint unaufhaltsam. Und fällt auf beackerten Boden: Von den "Sarazenen" der Pilgerfahrer, wie sich die Kreuzzügler freundlich nannten, über die meuchelmordenden "Assassinen" und die abendlandbedrohenden "Türken" vor Wien und dem Hadschi Halef Omar, der muslimischen Kontrastfigur zu Karls Mays christlichem Helden Kara Ben Nemsi, zieht sich der Grauschleier der deutschen Erkenntnis über den Islam hin zu den "schiitischen Fundamentalisten" der heutigen Tagesschausprecher. Wie bei jedem Feindbild spiegelt sich auch im Islam-Bild in Deutschland eher die eigene Befindlichkeit als die Realität der Abgebildeten wider. Das Dar al Islam, das Gebiet des Islam, ist noch weithin Terra incognita für die deutsche Bevölkerungsmehrheit. Unkenntnis und ein diffuses Bedrohungsgefühl bestimmen die Vorbehalte gegen den Islam und seine Anhänger. Kein Wunder daher, daß auch hier das Schlagwort des amerikanischen Politologen Samuel P. Huntington vom "Clash of Civilizations" Gehör findet.

      Doch längst droht der Fundamentalismus nicht mehr nur, "wenn hinten, weit in der Türkei, die Völker aufeinanderschlagen", schon tobt der Kulturkampf mitten in Duisburg-Marxloh. Seit der Einwanderung von Muslimen aus der Türkei, aber auch aus Ländern wie Pakistan, Irak und Ägypten, befinden sich Orient und Okzident quasi Tür an Tür. An die 2,7 Millionen Muslime in Deutschland wenden sich gen Mekka, ihre Gotteshäuser verzeichnen einen Zulauf, von dem die christlichen Kirchen nur träumen können. Da wird manchem Gralshüter des christlichen Abendlandes angst und bange. Die Gefahr ist groß und lauert überall: So ziehen konservative Kommunalpolitiker gegen den Bau von Moscheen ins Feld, wehren sich Pfarrer gegen den Ruf des Muezzins in ihrer Nachbarschaft, warnen Lehrer vor den Kopftüchern und dem Hidschab, der züchtigen islamischen Kleidung ihrer Schülerinnen, und Verfassungsschützer vor Moscheevereinen und islamischen Organisationen als Gefahr für die freiheitlich-demokratische Grundordnung. Ob es den schon statistisch kaum ins Gewicht fallenden 30000 Mitgliedern der als grundgesetzfeindlich eingestuften Muslimorganisationen wirklich gelingt, an den Grundfesten unserer Ordnung zu rütteln, scheint zwar auch den Verfassungsschützern fraglich, doch: "Es zeigt sich immer wieder, daß Islamisten sich letzten Endes den Gesetzen nicht anpassen wollen", so Oberverfassungsschützer Peter Frisch. Am Islam stört die hauptberuflichen und vielen ehrenamtlichen Mahner und Warner nicht so sehr was ist, sondern was - vermeintlich - dahintersteckt. Doch dies steckt immer auch in den eigenen Köpfen. So bieten die überwiegend türkisch-islamischen Organisationen und ihr Umfeld in Deutschland reichlich Projektionsfläche für beliebige Spekulationen und tiefsitzende Ängste. Und schnell wird der Muslim von nebenan, der mit dem Gottesstaat so wenig am Hut hat wie der Katholik mit dem Zölibat, in islamisch-fundamentalistische Sippenhaft genommen. "Gefährlich fremd", wie ein Hamburger Nachrichtenmagazin titelte, stehen sich plötzlich Deutsche und ausländische Muslime gegenüber, letztere mal in der Version der fanatischen Fahnenschwenkerin, mal Kopftuch-bedeckt den Koran studierend oder als düster-drohende und waffenstarrende Jugendlichenbande. Ein Schelm, wer da an Feindbilder denkt, wissen die Schreiber doch die Wissenschaft im Rücken: Auch die hat den islamischen Fundamentalismus in Deutschland entdeckt und fand ihn "verlockend". So der Bielefelder Soziologe Wilhelm Heitmeyer. Seither sind unheilverkündene Prozentzahlen von religiös motivierter Gewaltbereitschaft bei türkischen Jugendlichen in aller Munde. Und der vermeintliche islamische Fundamentalismus schiebt sich in der öffentlichen Diskussion um die nachwachsende Einwanderergeneration angesichts sozialarbeiterischer Hilflosigkeit und politischem Versagen erneut als Erklärungsmuster in den Vordergrund.

      Ein Ende der Gespenster-Debatte ist nicht in Sicht. Dies wird es vermutlich auch erst geben, wenn wir uns auf beiden Seiten auf die Suche machen - statt nach dem gefährlich Fremden, nach dem verbindenen Gemeinsamen, mit Neugier anstelle des Gefühls einer Bedrohung. Vielleicht findet dann auch ein - aufgeklärter - Islam seinen Platz im Land der Dichter und Denker: "Wer sich selbst und andere kennt, wird erkennen, Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen", schrieb Goethe in seinem West-östlichen Diwan.
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 09:41:22
      Beitrag Nr. 198 ()
      Islamistische Vereine in Deutschland

      Der Verfassungsschutzbericht 2000 gibt die Zahl der Mitglieder und Anhänger extremistische Ausländerorganisationen mit 58.800 an. Mit 31.450 Personen wird die Mehrzahl islamistischen Organisationen zugerechnet.

      Berlin - In dem Bericht werden zahlreiche islamistische Organisationen aufgelistet:
      Die "Islamische Gemeinschaft Milli Görüs" (IGMG) ist mit 27.000 Mitgliedern und einer nach Zehntausenden zählenden Anhängerschaft die größte Organisation. Die IGMG wurde 1985 in Köln gegründet. Die politischen Ziele beschreibt ein Funktionär wie folgt: "Uns reicht nicht nur unsere eigene Befreiung. Wir setzen uns für die Befreiung der ganzen Menschheit ein und sind die Vertreter einer Gesellschaft, die sich vor keiner Selbstlosigkeit scheut. ... Die Befreiung der Menschheit, ihr Wohl und Glück sind über den Koran möglich."

      Der "Kalifatstaat" in Köln, 1984 gegründet, hat etwa 1100 Mitglieder. Die vom selbsternannten "Emir der Gläubigen und Kalif der Muslime", Metin Kaplan, geführte Organisation strebt die Weltherrschaft des Islam unter der Führung eines einzigen Kalifen an. Der "Kalifatstaat" lehnt Demokratie und Parteienpluralismus als unvereinbar mit dem Islam ab. Der Verfassungsschutz fand auch eindeutige antizionistische und antisemitische Äußerungen: "Die Muslime können es sich auf keinen Fall gefallen lassen, sich von den Ungläubigen falsche Grenzen setzen zu lassen. ... Oh Ihr Muslime! Haltet diese Entwicklung auf! ... bereitet der Herrschaft einer Hand voll stinkender und ängstlicher Juden ein Ende." Das OLG Düsseldorf verurteilte Kaplan am 15. November 2000 wegen der Aufforderung zu einer Straftat zu vier Jahren Haft. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Kaplan zum Mord an einem Widersacher aufgerufen hatte.

      Die "Arabischen Mudschahidin" (Kämpfer für die Sache Allahs) sind in Netzwerken über Europa hinaus organisiert. Sie werden größtenteils von Islamisten arabischer Herkunft gebildet, die als Anhänger des internationalen Dschihad (Heiliger Krieg) an Kampfeinsätzen in Afghanistan, Bosnien, Kaschmir oder Tschetschenien teilgenommen haben. Nach ihrem Verständnis verteidigen sie die muslimische Welt gegen "Ungläubige". Sie lehnen den Westen und seine Werte entschieden ab. Als besonders aggressiv gelten die Anhänger der islamistischen Strömung "Takfir wa`l Hidschra" ein, von der eine Verbindung zu Osama Bin Ladens Organisation "al-Qaida" (Die Basis) reicht.

      Die "Islamische Widerstandsbewegung" (Hamas) ist in Israel und den palästinensischen Autonomiegebiet aktiv. Die in Deutschland lebenden, dem "Islamischen Bund Palästinas" angehörenden Hamas-Anhänger beteiligten sich laut Bericht bundesweit an Veranstaltungen gegen das Vorgehen Israels in den Palästinensergebieten.

      Die "Hisbollah" agiert im Libanon. Die Aktivitäten der unter iranischem Einfluss stehenden Anhänger in Deutschland konzentrierten sich auf Versammlungen in Moscheen und Demonstrationen.

      Die iranischen "Volksmudschadidin" sind in Deutschland durch ihren weltweit agierenden "Nationalen Widerstandsrat" vertreten. Sie wollen den politisch-kulturellen Dialog zwischen Deutschland und Iran stören. Im vergangenen Jahr fielen ihre Anhänger vor allem auf, weil sie den Deutschland-Besuch des iranischen Präsidenten Mohammed Chatami verhindern wollten.
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 19:47:08
      Beitrag Nr. 199 ()
      #197

      Ja Cem,die relativierende Kraft des Humanismus ist mit dir.

      "Sauer ist süß und aus Finsternis wird Licht"
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 20:44:07
      Beitrag Nr. 200 ()
      @Eddy: sei gnädig mit dem Cem - er ist ja nicht nur ein M..., sondern auch ein T...
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 20:56:33
      Beitrag Nr. 201 ()
      Freitag 17. Mai 2002, 18:12 Uhr

      Arafat: Keine freien Wahlen ohne vorherigen Abzug

      Ramallah (Reuters) - Palästinenser-Präsident Jassir Arafat hält nach eigenen Angaben freie Wahlen in den Gebieten der Palästinenser ohne vorherigen Abzug Israels für unmöglich. Mit seinen Äußerungen löste Arafat am Freitag Verwirrung aus, nachdem er zuvor baldige Wahlen in Aussicht gestellt hatte.


      Sein Berater Nabil Schaath stellte später klar, Arafat mache zur Bedingung für die Wahlen, dass sich Israel zuvor auf die Positionen vor Beginn des Palästinenseraufstands im September 2000 zurückziehe.


      Arafat hatte am Mittwoch die international verlangten Kommunal-, Parlaments- und Präsidentenwahlen sowie Reformen angekündigt, allerdings ohne einen Termin zu nennen. Am Freitag wurde er von einem Reporter gefragt, wann es "freie Wahlen für die Palästinenser" geben werde. Arafat antwortete auf Englisch: "So bald wir diese Besetzung unseres Landes beendet haben." Offen blieb zunächst, ob Arafat von seiner Zusage baldiger Wahlen abrücken oder lediglich andeuten wollte, von "freien ANZEIGE

      Wahlen" könne keine Rede sein, solange israelische Soldaten im Gaza-Streifen und Westjordanland stünden.


      Schaath betonte, damit sei als Bedingung für Wahlen genannt, dass sich die israelische Armee aus den Positionen zurück ziehe, die sie seit Beginn des Aufstands vor 19 Monaten bezogen habe. Solange es keine Verbindungen zwischen den palästinensischen Städten gebe und keine Bewegungsfreiheit herrsche, könne es auch keine Wahlen geben, fügte Schaath hinzu.


      ERSTE SCHRITTE SCHON VOR NAHOST-KONFERENZ


      Ein Ausschuss des Palästinenser-Parlaments hatte Arafat aufgefordert, bis spätestens im Frühjahr 2003 Kommunal-, Parlaments- und Präsidentenwahlen abhalten zu lassen. Die letzten Wahlen in den Palästinenser-Gebieten fanden im Januar 1996 statt. Ein Wirtschaftsberater Arafats, Mohammed Raschid, der nach eigenen Angaben mit Vertretern der US-Regierung über für Wahlen und Reformen, beriet, sagte, der erörterte Zeitrahmen sehe Kommunalwahlen im Herbst und Parlaments- sowie Präsidentenwahlen noch vor Jahresende vor.


      Beide Seiten wollten grundlegende Änderungen im politischen Bereich und im Sicherheitsapparat. Das solle noch vor einer internationalen Nahost-Konferenz geschehen, die er für Ende Juni oder Anfang Juli erwarte, sagte Raschid. Teil der Reformen sei die Verkleinerung des Kabinettes auf 16 bis 20 Mitglieder.


      Die Abgeordnete Hanan Aschraui sagte Reuters in Ramallah, in anderthalb Monaten sollte das Kabinett von jetzt 32 auf höchstens 19 Minister verkleinert werden. Es müsse Schluss sein mit doppelten Strukturen und Zuständigkeitsgerangel der verschiedenen Sicherheitsdienste. Zudem müsse eine unabhängige Justiz aufgebaut werden.


      NEUE VORSTÖSSE DER ARMEE


      Die israelische Armee ist am Freitag erneut mit Panzern vorübergehend in das palästinensische Flüchtlingslager Dschenin im Westjordanland vorgedrungen, um nach eigenen Angaben militante Palästinenser festzunehmen. Augenzeugen berichteten, die Soldaten hätten das Haus eines Funktionärs der fundamentalistischen Moslem-Organisation Hamas umstellt und ihn aufgefordert, auf die Straße zu kommen. Es seien aber nur seine Frau und seine Kinder erschienen. Die Soldaten hätten dann Handgranaten in das Haus geworfen und es ihn Brand gesetzt.


      Aus Palästinenserkreisen verlautete, ein 16-Jähriger sei erschossen worden, bevor die Soldaten das Gebiet nach wenigen Stunden wieder verlassen hätten. Bei einem Vorstoß der Armee ins Flüchtlingslager Askar bei Nablus sei ein sieben Jahre alter Junge getötet worden, berichteten Zeugen und Ärzte.
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 21:19:41
      Beitrag Nr. 202 ()
      zu #198 genya

      Dieses Posting zeigt, wie schwierig es ist, zwischen Terror und berechtigtem Widerstand zu unterscheiden. Im Fall der iranischen Volksmudschahedin handelt es sich um eine Gruppe, die das Mullahregime stürzen will und für einen säkularen Staat mit mehr Liberalität eintritt, eine Bewegung also, die wir eigentlich unterstützen sollten.
      Diese Gruppe führt schon seit vielen Jahren einen Untergrundkampf und hatte vorübergehend schon große Erfolge erzielt, ich glaube in den 80iger Jahren.

      Dazu ein Artikel aus der Welt von heute:
      ---------------------
      Nationaler Widerstandsrat Iran: Bereit für die Machtübernahme

      Volksmudschahedin verfügen über ein Exilparlament, eine gewählte "Gegenpräsidentin" zu Chatami und eine eigene Armee im Südirak

      Von Dietrich Alexander

      Berlin - Eine "lamed Duck" nennt Hussein Abedini den iranischen Präsidenten Mohammed Chatami. Der Mann vom Nationalen Widerstandsrat Iran, dem politischen Arm der Volksmudschahedin, kann die wohlwollende Berichterstattung über den "moderaten" Präsidenten in den westlichen Medien nicht verstehen. "Chatami war, ist und bleibt eine Stütze des Mullah-Regimes und nähert sich immer weiter dem Religionsführer Ali Chamenei. Er ist kein wirklicher Reformer", sagt Abedini in einem Gespräch mit der WELT.
      25 000 Exil-Iraner wollen heute in Berlin gegen Chatami und das Teheraner Regime protestieren. Sie wollen mit ihren Demonstrationen auch gegen die deutsche Regierung zu Felde ziehen, die, so Abedini, mit dieser Einladung eine "falsche Politik" betreibe, die das repressive Regime in Teheran unterstütze und zu internationaler Reputation verhelfe.

      "Seit drei Jahren ist Chatami an der Macht, doch er hat keines seiner Wahlversprechen nach mehr Liberalität, Demokratie und Einhaltung der Menschenrechte eingehalten. 22 Zeitungen wurden im Iran geschlossen, noch immer werden völkerrechtswidrige Prozesse geführt, werden Menschen gefoltert und hingerichtet - und Chatami schweigt", sagt Abedini, erwähnt aber nicht, dass der Verfassungsschutz in seinem Bericht von 1999 feststellt, die Organisation selbst weise "ein erhebliches Demokratiedefizit" auf - gepaart mit erhöhter Gewaltbereitschaft. Der Nationale Widerstandsrat fordert den Neubeginn im Iran ohne Kompromisse an die "religiöse Diktatur". Die Organisation verfügt über ein Exilparlament, das eine "Gegenpräsidentin" (Maryam Rajavi) gewählt hat, sowie über eine eigene Armee im Südirak. "Wenn die Zeit gekommen ist, sind wir bereit, gemeinsam mit unseren Verbündeten im Iran die Macht vorübergehend zu übernehmen", ist sich Abedini sicher. "Und dann werden wir unter Aufsicht der Vereinten Nationen wirklich freie Wahlen abhalten unter Beteiligung aller gesellschaftlich relevanten Kräfte."
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 21:49:53
      Beitrag Nr. 203 ()
      ...mit denen habe ich aber auch meine Probleme, weil sie in der Bundesrepublik massive Straftaten begehen und begangen haben, weil ihre Informationen reine Propaganda sind und nichts mit ihren angeblichen Zielen zu tun haben - liberal und weltoffen ist etwas anderes.
      In Köln haben sie zur Finanzierung ihres Kampfes ihre Kinder als Waisen ausgegeben und dann massiv zusätzliche Sozialleistungen kassiert, weil die Kinder ja angeblich im Heim lebten und dafür erhöhte Pflegesätze galten. Der Verein, der das Heim betrieb, leitete das Geld gleich für Waffenkäufe in den Iran weiter, die Kinder wurden massiv indoktriniert und waren mit 14-15 Jahren schon ganz heiß darauf, in den bewaffneten Kampf zu ziehen gegen den Iran.

      Solche Organisationen können noch so tolle Ziele haben: "an ihren Taten sollt ihr sie erkennen". Und damit sind sie für mich nicht unterstützungswürdig.


      Ansonsten zu den beiden GRÜNEN: das ist genau der Punkt, weshalb ich mit dieser Partei immer mehr Probleme habe, diesen September werde ich mich ev. noch einmal überwinden sie zu wählen, aber dann ist Schluß.
      Man will einfach nicht akzeptieren, daß nicht immer "die Deutschen" schuld sind, wenn sich Ausländer nicht integrieren, sondern daß man auch von denen etwas "fordern" darf. Nein, der Ausländer kann machen was er will, er ist per se immer das "Opfer".
      Man ist ihm halt nicht weit genug entgegengekommen.

      Ich sehe das etwas anders: wenn jemand glaubt, sein Kopftuch und seine Blutrache (oder was auch immer die gemeinen Fragen waren, womit man sie in die Ecke gedrängt hat), verteidigen zu müssen, dann soll er das gerne tun. Überall auf der Welt, wo er mit diesen Einstellungen willkommen ist. Aber nicht hier.
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 21:56:35
      Beitrag Nr. 204 ()
      .und zur Unterscheidung zwischen Terror und "Befreiungsbewegung": da sehe ich überhaupt kein Problem.

      Jede Terrorgruppe kann eine Befreiungsbewegung sein. Sie bleibt dann eine Terrorgruppe, egal welche Ziele sie hat, wenn sie Terror ausübt. Das heißt, daß sie bewußt unschuldige Opfer auswählt, um Angst und Schrecken zu verbreiten, ihre Schläge also nicht auf Repräsentanten des bekämpften Systems zielen (Politik, Wirtschaft, Polizei, Justiz, Militär), sondern gegen Zivilisten.
      Damit wird man Hamas oder die ETA oder ähnliche Organisationen STETS als Terrororganisationen bezeichnen müssen. Das galt zB auch für die Faschisten, die vor ca. 20 Jahren den Bahnhof von Bologna in die Luft gejagt haben oder ähnliches Pack. Wer diese Grenze überschreitet, der ist Terrorist. Wie recht er auch mit seinen Zielen haben mag.
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 22:06:14
      Beitrag Nr. 205 ()
      @xylo

      damit wirst Du schon recht haben; wir müssen bei allen Gruppen darauf achten, daß sie sich hier die Gesetze einhalten. Sozialbetrug darf einfach nicht geduldet werden.

      Ich wollte eigentlich nur klar stellen, daß die politischen Ziele dieser Organisation völlig andere sind. Es handelt sich nicht um Islamisten, sondern um Gegner der Mullahs. Allerdings glaube ich auch, daß die derzeitige Iran-Politik die bessere Alternative ist: Einen Ausgleich zu suchen und auf eine Reform von innen hoffen. Schließlich ist der Iran im Prinzip jedenfalls ein demokratisches Land.

      Diese Gruppe würde in das Konzept der Amerikaner passen. Sie könnte einen Ausgangspunkt für einen Angriff auf den Iran bieten und eine ähnliche Rolle spielen wie die Nord-Allianz in Afghanistan, wenn es jemals dazu kommt. Das glaube ich allerdings nicht.

      Warum wählst Du nicht die FDP? :D
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 17:42:21
      Beitrag Nr. 206 ()
      @menacher: "Iran im Prinzip ein demokratischer Staat"???
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 18:42:31
      Beitrag Nr. 207 ()
      Man wird den Iran selbst nach unseren Grundsätzen als demokratisch bezeichnen müssen.
      Er besitzt ein gewähltes Parlament und einen gewählten Präsidenten. Wahlen wurden regelmäßig in den vorgeschriebenen Perioden abgehalten.
      Dazu kommt ein Wächterrat, der die Einhaltung der Gesetze nach islamischen Grundsätzen kontrolliert. Er hat aber noch weitere Rechte. Der Wächterrat besteht zumindest zur Hälfte aus Personen, die vom Parlament gewählt werden, die andere Hälfte glaube ich wurde von Khomeini perönlich ernannt.

      Nur wegen dieses Wächterrats habe ich "im Prinzip" geschrieben, sonst könnte man keine Einschränkung machen.

      Die Mullahs haben einen starken Einfluß auf Politik und öffentliches Leben, der hat aber in letzter Zeit abgenommen. Die Politik der EU ist es daher, die säkularen Kräfte zu stärken. Die Bestrebungen der USA sind dazu kontraproduktiv.

      Die Volksmudschahedin, deren Ziele auch nicht völlig klar sind, kann jedenfalls nicht mit islamischen Gruppen in einen Topf werfen.
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 18:57:01
      Beitrag Nr. 208 ()
      @xylophon,du kleingeistiges etwas kannst noch nicht einmal zwischen Terror und Befreiung unterscheiden. Krieg und Frieden ist für dich bestimmt auch dasselbe.
      Wähle du mal im September die Partei des Steinewerfers.Hoffentlich begreifen die anderen auch eimal was du für einen Müll hier absonderst.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 20:06:21
      Beitrag Nr. 209 ()
      Ein im Prinzip demokratischer Staat, ist der so demokratisch wie ein im Prinzip schwangere Frau schwanger ist ? oder ein im Prinzip geöffneter Fallschirm offen ist ?
      Na mit diesen Logik- und Fantasie-Schöpfungen dürfte
      in der näheren Zukunft im Prinzip ein Literatur-Nobelpreis für ein islamisches Land fällig sein .
      Avatar
      schrieb am 19.05.02 12:44:32
      Beitrag Nr. 210 ()
      @das "Chef"chen:
      palästinensische Sprengstoffattentäter sind für dich also alle Freiheitskämpfer?
      Was sind denn DEINER Definition nach Terroristen? ach ja, habe ich vergeesen, Sharon und seine "Juden" natürlich.
      Na, gerade die sind auch für die 13 toten Deutschen auf Jerba verantwortlich...
      Avatar
      schrieb am 19.05.02 12:48:20
      Beitrag Nr. 211 ()
      @menacher:
      vom Iran als von einem "im Prinzip demokratischen Staat" zu sprechen ist absurd, völlig absurd - genauso könntest du auch Syrien und Iraq als "im Prinzip demokratische Staaten" bezeichnen.
      Es gibt keinen EINZIGEN "im Prinzip demokratischen" muslimischen Staat - da sich Demokratie und der Islam ja bekanntlich gegenseitig ausschliessen und absolut unvereinbar sind!
      Avatar
      schrieb am 19.05.02 13:25:14
      Beitrag Nr. 212 ()
      Deine anti-muslimischen Vorurteile gehen langsam etwas zu weit!

      Ein Land, das sein Parlament und seinen Präsidenten in freien Wahlen innerhalb der Verfassung wählt ist für mich demokratisch.

      Wenn nicht, dann stelle mal hier Deine Definition von Demokratie rein.

      Der Iran ist mindest so demokratisch wie Israel.
      Avatar
      schrieb am 19.05.02 14:47:19
      Beitrag Nr. 213 ()
      "Der Iran ist mindest so demokratisch wie Israel"
      - DAS ist wohl nicht dein Ernst, oder ?!
      Avatar
      schrieb am 19.05.02 14:50:11
      Beitrag Nr. 214 ()
      Naja mit "demokratisch" kann man ein ziemliches politisches Spektrum ausfüllen. Die Deutschen wählten 1933
      ihren Diktator demokratisch. Aber kein Mensch auf der Welt
      würde den Nazistaat deswegen als im Prinzip
      demokratische Regierung bezeichnen . Das ist so
      hintertrieben und bizarr....
      Avatar
      schrieb am 19.05.02 14:56:37
      Beitrag Nr. 215 ()
      Ja wie würdest Du eine Regierung bezeichnen, die durch
      Demokratie an die Macht kommt, um dann als Diktatur
      diese Staatsform abzuschaffen ? Wenn so die moslemische
      Demokratiedefinition aussieht würde mich mal interessieren
      wie die Form der Erde aus moslemischer Sicht aussieht.
      Wahrscheinlich flach......wie immer.
      Avatar
      schrieb am 19.05.02 15:15:18
      Beitrag Nr. 216 ()
      Die Nazis sind demokratisch gewählt worden und haben dann die Demokratie abgeschafft.

      Die Mullahs sind durch Revolution an die Macht gekommen, dabei haben sie ein diktatorisches Regime gestürzt. Dann haben sie eine Verfassung eingeführt und Wahlen abgehalten, wie in solchen Fällen eben üblich.

      Die Wahlen wurden in vorgesehen Fristen wiederholt. Das einzig nicht-demokratische Element in unserem Sinn ist der Wächterrat, dessen Einfluß aber schwindet, weil die Hälfte seiner Mitglieder auch gewählt wird. Aber auch in anderen Ländern haben nicht gewählte Gruppen enormen Einfluß und sie bezeichnen sich doch als Demokratie.

      Es gibt Länder, die entsprechen demokratischen Vorstellungen eben mehr, andere weniger. Aber daraus ein schwarz-weißes Entweder-Oder zu machen, ist falsch.

      Ansonsten würde ich nochmals vorschlagen: Stellt mal Eure Definition von Demokratie hier rein, dann kann man leichter darüber bestimmen, ob ein Land demokratisch ist oder nicht.
      Avatar
      schrieb am 19.05.02 15:26:28
      Beitrag Nr. 217 ()
      Demokratie ist, wenn ich nicht sitzen muss wenn ich nicht hinter einer Regierung stehe.

      :)
      Avatar
      schrieb am 19.05.02 16:35:01
      Beitrag Nr. 218 ()


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