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    Spannende Zeiten - zwei Monate Wallstreet-Village Depots - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.02.00 13:18:25 von
    neuester Beitrag 04.02.00 11:48:31 von
    Beiträge: 2
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      schrieb am 03.02.00 13:18:25
      Beitrag Nr. 1 ()
      von Dr. Max

      Vor zwei Monaten sind wir – Wolfgang Werminghausen (LeoWolfgang), Christian Merkl (Chris.M) und ich angetreten, um mit unseren strategisch ausgerichteten Depots nachzuweisen, daß sich langfristige eine buy-and-hold-Strategie (Meister, Könige oder Revolutionäre) oder eine mechanische Strategie (Kaufleute) lohnt.

      Zur Erinnerung:

      Bei den Meistern investieren wir in Unternehmen, die auch Tante Emma kaufen könnte, selbst wenn sie gar nichts von Aktien versteht.

      Bei den Königen investieren wir in die besten Großunternehmen der Welt.

      Bei den Revolutionären investieren wir in junge, wettbewerbsstarke Wachstumsunternehmen, die das Potential haben, den Wirtschaftsprozeß radikal zu verändern.

      Bei den Kaufleuten investieren wir in unterbewertete Unternehmen des DAX.

      So, wie haben Sie sich denn entwickelt, unsere Portfolios:

      Könige: + 24,75% in 2 Monaten!

      Revolutionäre: + 21,93% in 2 Monaten!

      Kaufleute: – 3,35%

      Studentisches Portfolio: - 6,92%.

      Im Moment liegt also Dr. Max mit seinen Königs- und Revoluzzerportfolios weit vorne. 20% und mehr in 2 Monaten, das sind weit mehr als 300% in einem Jahr... Aber leider funktioniert es ja mit dem Weiterrechnen so nicht. Und meine Portfolios sind ja auch die „riskantesten“, indem ich auf „hoch“ bewertete Wachstumswerte setze.

      Zum Jahreswechsel gab es mal einen Einbruch. Meine Porfolios sackten empfindlich ab. Und das Kaufleute Portfolio stand zum Jahreswechsel mit 10% im Plus. Eine gute Depotmischung sollte also immer ein Drittel bis 50% Kaufleute oder Meister dabei haben.

      Verliert Chris M. auch nur eine Sekunde Schlaf, weil DaimlerChrysler im Moment bei mehr 13,29% Minus steht? Bestimmt nicht!

      Er hat seine Position von acht DaimlerChrysler Aktien voll bezahlt. Was soll ihm also passieren. Und von 40 Automobilherstellern im Jahren 1960 sind heute nur ein gutes Dutzend übrig. Man erwartet, daß dieser Kreis auf ein halbes Dutzend zusammenschrumpft. DaimlerChrysler, Ford, und vielleicht Honda und General Motors sind dabei. Was heißt das für DaimlerChrysler: Marktausweitung. Und Consors kommt aus Nürnberg, gerade vor der Haustür von Chris. Er kann die Entwicklung des Unternehmens verfolgen und wird ihm auch weiter treu bleiben.

      Und nochwas: ChrisM ist gerade mal "um die 20". Er hat also mit seinem Depot von 1250 Euro einen unschätzbaren Vorteil gegenüber mir und LeoW - die Zeit. Sie arbeite für ihn. Da können wir nichts mehr dran machen.

      LeoWolfgang hat es mit seinen Kaufleuten im Moment auch nicht so gut getroffen. Das Portfolio ist mit gut 3% im Minus. Wachsen ihm deswegen graue Haare (außer denen, die er schon hat)? Wohl kaum!

      LeoW weiß, daß die Kaufleute-Strategie eine mechanische Strategie ist und wird sie weiterverfolgen, weil sie sich in der Vergangenheit erwiesenermaßen bewährt hat. Außerdem hat er die notwendige emotionale Reife, sich von den beiden Gefühlen, welche die Börse dominieren – Gier und Angst – abzukoppeln und seiner Strategie treu zu bleiben.

      Und was gibt es zum Etappensieger Dr. Max zu sagen? Erstmal, daß sich die Renditeverhältnisse jederzeit umdrehen können. Ein user hatte mir zu Anfang gemailt, daß es „unverantwortlich“ sei, die Leute in hoch bewertete Unternehmen wie Yahoo oder AOL zu treiben.

      Yahoo hatte zwischenzeitlich die 500 $ pro Aktie erreicht. Mittlerweile liegt das Unternehmen wieder bei gut 300 $. Das hat mich aber nicht zu hektischen – rein – raus – Aktivitäten veranlaßt. Anfang des Jahres hatte ich einige Yahoo, Broadvision und Ebay verkauft, um das Portfolio zu diversifizieren. Dann mußte ich auch noch America Online verkaufen, weil AOL weder in die Königs-, noch in die Revoluzzerstrategie passte.

      Yahoo ist immer noch mehr wert als VW, Veba, BASF, METRO und Lufhansa zusammengenommen.

      Und das bei 1,1 Mrd. DM Umsatz und 1100 Mitarbeitern, während die anderen Unternehmen zusammen 327 Mrd, Umsatz bei 563000 Mitarbeitern machen. Trotzdem wird Yahoo nicht verkauft, denn es passt in mein Revolutionärsraster.

      Ebay ist mit 15% im Minus. Wir denken gar nicht daran, weitere Ebay-Aktien zu verkaufen. Wenn e-Commerce funktioniert, dann bei Auktionen. Und Ebay fährt im Gegensatz zu Amazon eine sehr fokussierte Strategie und ist unagefochtener Marktführer.

      Als Kaufentscheidungen kamen Kamps und Celera ins Portfolio. Mit Kamps wollten wir zeigen, daß auch ein Brötchenbäcker revolutionär sein kann. Die ganze Branche befindet sich im Umbruch – von handwerklichen zu industriellen Strukturen. Kamps mischt da vorne mit. Ohne Zweifel ist Kamps ein reifer Revolutionär und wird bald zum Königsanwärter. Aber ich bin mir sicher, daß wir noch unsere Freude daran haben werden. Dies ist keine Empfehlung und ersetzt nicht Ihre eigene Analyse.

      So ist es zum Beispiel bei Celera geschehen, wo ich einer fremden – wenn auch guten – Analyse folgte. Von Anfang an fühlte ich mich mit dem Unternehmen nicht besonders wohl. Ja, Celera bildet das menschliche Genom an, eine wahrhaft revolutionäre Idee. Aber wer damit Geld verdient, Celera oder die Pharmaunternehmen, die aus diesen Basisinformationen Medikamente entwickeln, ist noch völlig offen. Mal schauen, wie es weitergeht.


      Fortsetzung – investieren wie ein institutioneller: das Königsportfolio
      Avatar
      schrieb am 04.02.00 11:48:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo Max,
      hallo Strategen,

      die Entwicklung der Kaufleute läuft planmäßig. Auch wenn das Zwischenergebnis
      nicht so schön aussieht. Die Kaufleute/Dividenden-Strategie versucht
      bekanntlich, die DAX-Werte herauszufiltern, die momentan nicht in sind.
      In Zeiten, wo die Mannesmänner, Telekoms und SAPs hochschießen, hinken die
      Kaufleute natürlich hinterher. In der Regel kommen sie dann nach ca. 1/2 Jahr
      mehr ins Bewußtsein, das heißt dann "Branchenrotation" in der Presse oder "Es
      wird wieder mehr auf die Bewertungen geachtet."

      Mag sein, dass es lukrativere Strategien gibt, als Ausgleich für stark
      wachsende Unternehmen und für den eigenen seelischen Haushalt, ist ein
      Depot-Anteil von Kaufleuten nicht schlecht. Über andere strategische Ansätze
      halte ich selbst auch Nokia, Cisco aber auch Qualcomm oder Yahoo.

      Übrigens die Wachstumswerte, die ich in den beiden Artikeln
      "...Pferderennen..." vorgestellt habe, herausgefiltert nach ihrer
      Kursperformance über 5 Jahre, haben sich seit dem 27.1.00 um 6,95% entwickelt.
      ("geo5-2000" sind: Dell, Sun, Cisco, Nokia, EMC)

      Ich kann auch schon mal vorläufige Zahlen der 5 Kaufleute/Dax-Low5 der letzten
      26 Jahre (!) nennen: Vorläufig, da ich noch überlege, was mit
      Hoechst-->Aventis im letzten Jahr, geschehn soll.):

      Von 1974 bis 1999 hat sich der DAX im Jahresdurchschnitt um 11,8% entwickelt,
      aus 10.000 DM wurden 181.461 DM.
      Und jetzt kommt´s:
      5 Kaufleute sind im Durchschnitt um 19,7% gewachsen, aus 10.000 DM wurden
      1.068.142 DM.

      Gruß
      Wolfgang


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