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    Sind Bush und Blair wirklich so dumm ??? ... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.02.03 11:32:50 von
    neuester Beitrag 12.02.03 18:14:15 von
    Beiträge: 28
    ID: 694.513
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      schrieb am 11.02.03 11:32:50
      Beitrag Nr. 1 ()
      ... wie es hier immer beschrieben wird, insb. bezogen auf Bush? Wenn ja, dürfte ihm auf jeden Fall die Intelligenz fehlen, uns in aller Öffentlichkeit irgendeinen Müll zu erzählen, sprich: Es ist nahe an der Wahrheit! :rolleyes: Oder ist der "gemeine" (Achtung: zweideutig!) Amerikaner dazu geboren? Kann natürlich auch sein ... ;)

      Und wieso legt der Irak auf einmal mit Dokumenten nach, obwohl schon einmal ALLES veröffentlicht wurde? :rolleyes: Naja, hamse wahrscheinlich vergessen!! :laugh:

      Ist eine pauschale Verneinung eines Krieges ala Schröder wirklich richtig? Was, wenn im Irak B- oder C-Waffen gefunden werden (sogar von den Inspekteuren! :eek: ) ? Wäre Schröder im 2. Weltkrieg amerikanischer Präsident gewesen, hätte er auch pauschal einen Angriffskrieg verneint?

      Was - reine Theorie meinerseits ;) -, wenn Bush schon seit Amtsantritt vorhatte, in den Irak einzumarschieren (wg. Verletzung der UN-Auflagen), der Irak davon Wind bekommen hat und als Ausgleich gewisse "nicht-Amerika-freundliche" Gruppierungen zum Munteren "durch-die-Gegend-fliegen" durch Geldmittel motiviert hat?

      Kurze Rede, schwacher Sinn: Natürlich geht es denn Amerikaner ums Öl, und das schlimme: Auch wir werden davon profitieren!! :cry: Aber der Irak scheint ja auch nur gute Absichten zu haben ... nach Einmarsch im Iran, nach Einmarsch in den Kuwait ... :rolleyes: Hussein hat gelernt, besser zu werden, Amerika leider nicht ... :D

      Ich - und jetzt mal ernsthaft - kann mir zu der Situation keine abschließende Meinung bilden, Fakt ist: Es gibt dort Öl! Fakt ist: Hussein ist ein Tyrann und der westlichen Welt, insb. Amerika natürlich, nicht unbedingt freundlich gesonnen ...

      Hans
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 11:44:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      Schwere Kost? :rolleyes::D
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 11:47:04
      Beitrag Nr. 3 ()
      hallo hans,

      da will ich nicht widersprechen.
      saddam muss weg und natuerlich ist eine drohgebaerde ja auch nuetzlich, nur stellen sich viele die fragen:

      -wieso so ploetzlich der irak soooo schlimm ist :D ?
      -irak eben nichts (!) mit der el quaida zu tun hat und ide usa es mit schlechten beweisen versucht ?

      natuerlich ist hier nicht schwarz und weiss - das gibt s nirgendswo. leider sieht eben das bush so und das spueren derzeit D,F,B ganz deutlich.
      die nato wird durch die USA gespalten, nicht umgekehrt. siehe dazu auch meinen thread: rumsfeld, bush & co.....http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…



      :)
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 11:48:41
      Beitrag Nr. 4 ()
      Endlich kommt hier auch mal einer auf das
      Thema Irak zu sprechen!
      Wurde auch Zeit!
      Ich dachte schon ich bin der einzige der sich dafür interesiert! :D
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 11:49:51
      Beitrag Nr. 5 ()
      :) Guten Tag Hans!

      Das Bemerkenswerte an der ganzen Angelegenheit ist ja, daß sowohl die USA als auch Europa genau in dem Sinne handeln, wie es der Irak sich nur wünschen kann. Saddam sitzt in seinem Palast und lacht sich eins in´s Fäustchen. Man muß nicht unbedingt Bomben einsetzen, um schmerzhafte Wunden zu hinterlassen. Es genügt, und hier sind wir ja auf dem besten Wege, die Keile tiefer und tiefer zwischen die seit Jahrzehnten so mühsam gekitteten Beziehungen zu treiben.

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      Avatar
      schrieb am 11.02.03 11:49:51
      Beitrag Nr. 6 ()
      @niko

      Ich glaube, ab und zu werden Personen benötigt, die mal nur schwarz oder nur weiss sehen, denn ansonsten dürfte die Möglichkeit zu Veränderungen nur sehr gering sein ... Was nicht heissen soll, daß ich einen Krieg befürworte! Ich kann in allerdings auch nicht pauschal ablehnen, siehe oben! ;)

      Hans
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 11:50:41
      Beitrag Nr. 7 ()
      Also ich höre immer es geht den Amis nur ums Öl!!
      Die USA beziehen bis zu 80% Ihrers Ölbedarfes nicht
      aus dem Irak. Das Öl ist also sicherlich kein ausschlaggebender Punkt, sicher es spielt eine Rolle aber nicht die wichtigeste. Eher man muss sein neues Kriegsspielzeug ausprobieren. Aber was ist wenn der Irak wirklich Chemische und biologische Waffen besitzt und in zwei drei Jahren sterben 100.000 Menschen, was ist dann, dann wird man sagen der böse Ami hats ja gewusst und nichts unternommen. Mann muss alles von zwei Seiten sehen...
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 11:56:31
      Beitrag Nr. 8 ()
      @DerKurs

      Gerade der letzte Satz ist genau DER PUNKT, den ich andeuten wollte: Jede Medaille hat zwei Seiten!

      @Star

      Ja, vermutlich schon! Aber nicht mehr, wenn Bush einmarschiert! ;)

      ------------

      Was mich tierisch nervt ist der PAUSCHALE Antiamerikanismus, da wird von "Burgerfressern" gesprochen usw. usw. ... WIR sind es doch, die den Amis alles nachmachen, mit McDoof und Co ... Ok, keiner mag das Essen, aber jeder geht hin!!! :laugh: Genausowenig sind die Iraker als solche gefährlich, hier kann man nur Saddam nennen!! Aber Schuld und Nichtschuld eines gesamten Volkes ist ein anderes Thema, siehe zweiter Weltkrieg ... :(

      Hans
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 12:02:34
      Beitrag Nr. 9 ()
      Irak-Konflikt

      Das Pentagon- Puzzle

      Hortet der Irak Terrorwaffen? Amerika präsentiert neue Indizien. Geschichte einer krampfhaften Suche

      Von Thomas Kleine-Brockhoff

      Washington/Berlin

      Alle Welt redet also nun von „Beweisen“ und hofft, den „rauchenden Colt“ zu sehen, den Saddam Hussein noch tatwarm in der Hand hält. In diesen komplizierten Zeiten wäre das ja auch wunderbar unzweideutig: Die Amerikaner präsentieren Fakten, unwiderlegbar und gerichtsfest, wonach der Diktator aus Bagdad schuldig im Sinne der Anklage von George Bush ist. Und schon entwirrt sich die verschlungene Diskussion um die Legitimität eines Krieges gegen den Irak.

      Doch, ach, von dieser Welt ist nur der Wunsch und nicht die Wirklichkeit. Denn George Bush hat niemals „Beweise“ versprochen, wie es landauf, landab geschrieben steht. In seiner Rede zur Lage der Nation kündigte er, viel bescheidener, „Geheimdienstinformationen“ an – ein wichtiger Unterschied. Denn nichts, was aus der Welt der Schlapphüte kommt, ist automatisch wasserdicht, stoßfest, idiotensicher. Im Gegenteil: Es ist „voller Ungewissheit und voller Unbestimmheit“, wie Bruce Berkowitz, ein Wissenschaftler der konservativen Hoover-Institution, am Wochenende schrieb. Der Mann wird es wissen, denn er begann seine Karriere als Agent bei der CIA. Weshalb er zu dem vernünftigen Schluss kommt, eine demokratische Gesellschaft solle die Frage von Krieg oder Frieden nicht allein „aufgrund von Geheimdienstinformationen entscheiden“.

      So viel also zur Einordnung. Nun zu dem, was die Amerikaner seit Anfang der Woche bruchstückhaft veröffentlichen (und was Außenminister Colin Powell der Welt am Mittwoch – wenige Stunden nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe – als multimediales Gesamtkunstwerk präsentieren wollte). Es ist ein Mosaik aus Berichten von Überläufern und verhafteten Terrorverdächtigen, von Satellitenbildern und von abgehörten Gesprächen.

      Es soll beweisen:

      –dass Saddam Husseins Regime enge Kontakte zur Terrorgruppe al-Qaida unterhält

      –dass der Irak verbotene Massenvernichtungswaffen vor UN-Inspektoren versteckt

      –dass der Irak nicht nur alte Massenvernichtungswaffen hortet, sondern auch neue herstellt.

      Die Labors für Biowaffen sollen beweglich und im Notfall auf Rädern durchs Land rollbar sein. Sie befänden sich, heißt es, in jenen vom Irak gekauften Renault-Lastwagen, über deren Zweck schon seit Monaten öffentlich spekuliert wird. Das klingt wie ein guter Beleg. Allerdings stammen die Informationen von drei Überläufern, wie Präsident Bush in seiner Rede zur Lage der Nation preisgab, und sie datieren aus der Zeit vor 1999. Heute sind die Lastwagen für die Amerikaner offenbar schwer zu lokalisieren. „Ich fände es prima, wenn die Labors in der Wüste rumführen. Dann könnten wir sie leicht erkennen und zerstören“, sagte am Wochenende Richard Armitage, der stellvertretende Außenminister. „Wir glauben aber, dass die Dinger in einem dieser vielen Tunnels oder unterirdischen Lagerhallen stehen, vielleicht auch in Garagen.“ Die Iraker behaupten übrigens, dass die Lastwagen im Einsatz sind, um Lebensmittel und Getreide vor Pilz- und Schimmelbefall zu schützen. Wenn das stimmt, stellt sich die Frage, warum die Iraker ihre mobilen Schädlingsbekämpfungs-Stationen noch nicht den UN-Waffeninspektoren gezeigt haben.

      Seit die Inspektoren wieder im Lande sind, überwacht die National Security Agency (NSA) elektronisch, was im Irak gesprochen wird. Das Ohr Amerikas hat offenbar aufgeschnappt, wie ein ganzes Team von Staatsbediensteten Hans Blix und seine Truppe an der Nase herumführt. Jene, die schon Mitschnitte gehört haben, berichten im Magazin Newsweek davon, wie sich die Betrüger im Staatsdienst ihrer Taten brüsten. „Verlegt das!“, soll jemand rufen. Ein anderer gebe Anweisung: „Berichte darüber nicht!“ Und wieder ein anderer: „Ha, können Sie glauben, dass die das nicht gefunden haben?“ Auch bei diesem Indiz bleibt manches unklar. Was die Iraker zu verstecken scheinen, muss nicht unbedingt eine Waffe sein. Es könnten Vorläuferstoffe sein oder auch Dokumente und CD-ROMs. Sie zu verbergen wäre allerdings in jedem Falle illegal; es würde auf den Willen zum Betrug an der Weltgemeinschaft hindeuten.

      Besonders wichtig ist der amerikanischen Regierung der Nachweis, dass Husseins Regime stärker mit der Terrororganisation al-Qaida zusammenarbeitet als bisher bekannt. Der Verbindungsmann soll der Jordanier Abu Mussab al-Zarqawi sein. Er ist einer der Anführer der Terrorzelle al-Tawhid, einer Art Tochtergesellschaft des verzweigten Terrorkonzerns al-Qaida. Seine Spezialität scheint Giftmischerei aller Art zu sein. Bevor er im vergangenen Jahr in den Nordirak ging, hat er sich offenbar in einem Bagdader Krankhaus behandeln lassen. Er soll nämlich bei den Kämpfen mit den Amerikanern in Afghanistan verwundet worden sein. Al-Zarqawi, so heißt es, habe im vergangenen Oktober in Jordanien einen Mordanschlag auf einen amerikanischen Diplomaten organisiert. So jedenfalls hätten es die beiden mutmaßlichen Attentäter den jordanischen Behörden nach ihrer Verhaftung gestanden. Allerdings: dass irakische Behörden bei dem Mordkomplott mit al-Qaida konspirierten, haben die Amerikaner bis Dienstag nicht behauptet.

      Gelänge es, eine Verbindung zur Regierung in Badgad nachzuzeichnen – dann wäre der entschiedendste Teil von Washingtons Kriegspartei dort, wo er seit dem 11. September 2001 hinwill: Ein Angriff auf den Irak müsste nicht mehr als Präventivschlag gelten, sondern wäre als Selbstverteidigungskrieg gegen al-Qaida zu rechtfertigen. Dass der Herrscher von Bagdad hinter dem Anschlag auf das World Trade Center steckt, ist den wackeren Saddam-Feinden im Pentagon schon am Morgen des 11. September 2001 zur unumstößlichen Überzeugung geworden. Ihre eigene Gewissheit zu beweisen, gilt seither all ihr Trachten.

      Zuerst sollte die CIA Husseins Fingerabdruck aus dem Schutt des World Trade Center herausfischen. Doch es fand sich keine Spur. Was den Pentagon-Berater Richard Perle zu der Bemerkung veranlasste, die CIA sei „im Hinblick auf den Irak unfähig“. Richtig daran war immerhin, dass die US-Spione die Gefahr des Saddam-Regimes jahrelang unterschätzt hatten. Sie übersahen bis zum Golfkrieg 1991 Iraks komplettes Atomprogramm. Ebenso das Biowaffenprogramm, das 1995 ein Überläufer sowie die UN-Inspektoren entdeckten.

      Also umging das Pentagon die CIA und beauftragte Jim Woolsey mit einer Privatermittlung. Der Mann war zwar einst CIA-Direktor, gilt den neokonservativen Falken aber als Parteigänger. Woolsey beharrte sogar noch auf der „Irak-Connection“, als der tschechische Präsident Václav Havel das wichtigste Indiz zur Fehlinformation erklärte: die Vermutung nämlich, dass der New-York-Attentäter Mohammed Atta in Prag einen irakischen Agenten getroffen haben könnte.

      Aus Frustration gründete die Kriegspartei ihren eigenen kleinen Geheimdienst mitten in ihrer Bastion, im Pentagon. Seit Herbst 2001 tagt im fünften Stock eine fünfköpfige Arbeitsgruppe unter Führung eines ideologisch sattelfesten Neokonservativen. Sie arbeitet die Rohdaten der CIA täglich neu auf. Als die Geheimgruppe im Herbst 2002 durch Zufall bekannt wurde, musste das Pentagon einräumen, es gehe allein darum, Nachweise über die Verbindung des Irak zu al-Qaida zu suchen – eine Verbindung, die Tausende CIA-Analysten angeblich seit Jahren hartnäckig übersehen. „Die Linse, durch die man schaut, beinflusst, wonach man sucht“, sagte Pentagon-Vize Paul Wolfowitz.

      Die kleine Einheit ist offenbar in der ganzen Geheimdienstgemeinde verhasst. Das berichtet jedenfalls – anonym – ein Schlapphut. Die Gruppe sei ein Symbol für den politischen Missbrauch von Geheiminformationen. Tatsächlich erinnert die Irak-Zelle an die Bemühungen des ehemaligen CIA-Chefs William Casey, der 1981 versuchte, dem damaligen „Reich des Bösen“ den Anschlag auf den Papst anzuhängen: „Die Ersten, die Indizien sowjetischer Beteiligung finden, werden befördert“, rief er damals. Am Ende setzte es Beförderungen zuhauf, den gewünschten Tatnachweis fand niemand.

      Angesichts dieser Vorgeschichte ist nicht erstaunlich, dass Präsident Bush seit seiner jüngsten Bemerkung über die „Irak-Connection“ der al-Qaida energischen Widerspruch von Ermittlern und Agenten erhält. CIA-Analysten beschweren sich, die Regierung übertreibe die Bedeutung einzelner Indizien. Und ein FBI-Ermittler lässt sich in der New York Times mit folgendem Satz zitieren: „Wir haben uns die Sache seit mehr als einem Jahr angeschaut, und wissen Sie was? Wir glauben nicht, dass irgendwas dran ist.“ Damit konfrontiert, musste Vizeaußenminister Richard Armitage am Wochenende einräumen, die Regierung habe ihre Irak-Argumentation „in der Vergangenheit gelegentlich“ auf zweifelhafte Informationen gestützt. Fragt sich, ob die Enthüllungen dieser Woche von der „moderaten“ CIA oder dem „offensiven“ Pentagon stammen.

      Die Seriosität der amerikanischen Argumente zu prüfen wird in Deutschland Aufgabe des Bundesnachrichtendienstes sein. Gerade im Irak unterhält der BND seit Jahren eigene Quellen. Am 13. November 2002 hat BND-Chef August Hanning den Auswärtigen Ausschuss des Bundestages über das, was er wusste, informiert. Er bestätigte einige amerikanische Befürchtungen und reicherte sie mit eigenen Erkenntnissen an. Danach gibt es die rollenden Biowaffenlabors offenbar bis heute. Einzelne Teile seien von deutschen Unternehmen – deklariert als Ausrüstung für die Landwirtschaft – zugeliefert worden. Das Regime besitze unbemannte Drohnen, um Kampfstoffe großflächig zu versprühen. Der BND schätzt, dass Saddam Hussein mehrere hundert Tonnen Kampfstoffe hortet.
      Die Abgeordneten waren schockiert. Was sie erfuhren, ist der Öffentlichkeit bis heute unbekannt geblieben, weil die Parlamentarier im November zum Stillschweigen verpflichtet wurden. Wenn nun die Amerikaner ihre Erkenntnisse präsentiert haben, ist es an der Zeit, dass die Bundesregierung nachzieht und (wenigstens begrenzte) Redefreiheit für ihren Nachrichtendienst gibt. Sie wird den Verdacht vermeiden wollen, Geheimdiensterkenntnisse genauso politisch einzusetzen wie die Kriegspartei in Washington. In Berlin bestände der Missbrauch im Verschweigen.
      Mitarbeit: Bruno Schirra

      (c) DIE ZEIT 07/2003
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 12:05:40
      Beitrag Nr. 10 ()
      @Mieter

      Hmmm... Wenn der Bericht stimmt, ist Schröder ein Lügner und Betrüger, nichts anderes! :( Oder er ist einfach nur dumm ... Die Frage ist: Woher hat die Zeit diese Angaben?

      Hans
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 12:06:46
      Beitrag Nr. 11 ()
      jaja, ... "sie schätzen mehrere hundert Tonnen Kampfstoff" ...

      ich schätze, dass der IRAK nur 1 Tonne besitzt.

      was soll das ?

      wo sind endlich die Beweise !
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 12:08:50
      Beitrag Nr. 12 ()
      #8

      also das stimmt so nicht! Ich zum Beispiel gehe nie zu McDonalds!


      ... schließlich habe ich ja ein Auto :D
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 12:09:02
      Beitrag Nr. 13 ()
      hans,

      bin auch immer wieder hin- und hergerissen und hab noch keine abschliessende meinung.

      ich denke aber die amis haben das ding ganz falsch angepackt. die dauernde kriegsrethorik und das arrogante auftreten von bush, rumsfeld u. co. geht einem doch langsam auf den sack, wen wunderts wenn das widerspruch herausfordert. und es braucht widerspruch, bin ganz froh dass schroeder standhaft bleibt (bin ansonsten ein absoluter schröder-gegner) die zeit für saddam ist vermutlich abgelaufen, aber das haette man bestimmt auch mit weniger schaden fuer die UN und die NATO hingekriegt.

      aber was solls, momentan ist eben die zeit dieser leute. aber es kommen auch wieder andere.
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 12:11:07
      Beitrag Nr. 14 ()
      #13

      Du meinst wirklich, es kommt wieder die Zeit anderer Leute?

      Das gibt mir Hoffnung...

      ... doch noch Schröder und Co loszuwerden :D
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 12:18:17
      Beitrag Nr. 15 ()
      @Boardlilo

      Gegenfrage (ohne Wertung): Wieso kann der Irak auf einmal Informationen "nachlegen" ?

      @HMHM

      Zu Burger King? :rolleyes:

      @ayguen

      Naja, vielleicht ist das die Taktik von Bush, Stärke zeigen, mit den Säbeln rasseln, um Hussein unter Druck zu setzen! Und dieser Druck wurde nun abgeschwächt durch Europa ... Klar wäre ich da als Bush sauer! ;)

      Hans
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 12:20:08
      Beitrag Nr. 16 ()
      #15

      auch. Aber immer mitm Auto, nie zu Fuß! Und zwar mit nem amerikanischen (echt). :D
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 12:21:29
      Beitrag Nr. 17 ()
      Na ja, um mal auch was amerikakritisches zu sagen, ich finde Bush hat die UNO fahrlässig missbraucht, um die Aufmarschzeit der Truppen zu überbrücken, ansonsten hätten die Geheimdienstinfos auch vorher problemlos gezeigt werden können. Man kann nicht die UNO involvieren, um sie anschliessend komplett zu ignorieren.
      Wenn ich die ganzen Geschehnisse so auf mich einwirken lasse, dann erscheint im Blickwinkel eines Machiavelli mir folgende Intention der Amerikaner am plausibelsten:

      Es geht primär nicht um Saddam oder Giftgas , sondern um Saudi Arabien.
      Die Saudis und die Iraker halten die Hälfte des Erdöls der Welt. Iraks Ölquellen sind durch die Sanktionen fast verschlossen, auch die Förderanlagen veralten zusehens, neue Felder werden nicht entwickelt, so dass die Weltwirtschaft momentan empfindlich von der Saudis abhängig ist. Würde man die Sanktionen gegen den Irak aufheben, würde Saddam mit 100 % Sicherheit da wieder anfangen, wo er 1990 aufgehört hat. Mit den Petromilliarden lässt immer ein Weg finden, effektivere Waffen zu kaufen.

      Oder man entfernt Saddam und entwickelt die Ölfelder. Erst dann könnte man auf Saudi Arabien politisch Druck machen, deren Petrodollars in den meisten Krisenregionen wiederzufinden sind, egal ob Taliban, Tschetchenien, Kaschmir, Sudan, Philippinen, Hamas. Und nicht zuletzt war der Anschlag am 11 September fast ein rein saudisches Kommando.

      Zur Zeit sind die Saudis schlicht unantastbar, denn bei einem Lieferstop käme es nicht nur zu einer Rezession sondern zu einer heftigen Kontraktion der Weltwirtschaft. Dann könnten wir uns mit Arbeitslosenquoten von 8 Millionen und mehr anfreunden.

      Wie man das moralisch oder strategisch bewertet, dass soll jeder für sich selbst beurteilen, allerdings ist die wahabistische Form des Islams in Asien und Afrika deutlich auf dem Vormarsch, zB in Malaysia(selbst dort schon, war während der Asienkrise völlig ausgeschlossen) und Nigeria.
      http://www.zeit.de/2002/40/Politik/200240_saudi-arabien.html
      http://www.nationalreview.com/interrogatory/interrogatory111…

      Gerade in diesem Zusammenhang halte ich die Einbeziehung Irans in die "Achse des Bösens" persönlich für ausgesprochen dämlich, ja allerdings.
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 12:24:44
      Beitrag Nr. 18 ()
      #17

      Dein Ansatz ist durchaus richtig, aber mE nicht richtig zu Ende gedacht.

      Es geht um die Saudis. Aber vor allem will man wohl ihnen den lästigen Sadam vom Hals schaffen. Alleine können Sie es nicht gur machen. Und so sind sie wie die Kuwaitis froh, wenn jemand anderes ihren Spezis entsorgt.

      Ich glaube nämlich kaum, dass Bush so einen Terz machen würde, wenn in Wahrheit die Saudis dagegen wären.
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 12:37:37
      Beitrag Nr. 19 ()
      Wurde die Insassen von Ausschwitz durch Deminstranten befreit? Es waren die Amerikaner die den Arsch hingehalten haben. Und hier halten die Amis wieder mal den Arsch hin - auch für die Europäer. Wer schreit nach den Amis wenn Saddam uns bedroht? Wir sicher doch am lautesten.
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 12:38:43
      Beitrag Nr. 20 ()
      #19

      zwar am lautesten, aber dafür nicht allzu lange :D
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 12:49:18
      Beitrag Nr. 21 ()
      Ein reiner Gedankengang, um auch mal was contra Irak zu sagen:

      Saddam Hussein hatte bekanntlich eine Expansionspolitik betrieben, die letztlich anfang von den Amerikanern finanziert, schließlich jedoch auch die diese unterbunden wurde! Waffenlieferungen sind nun mal auch Geschäft, die Konsequenzen erfährt man immer erst nachher! :( Husseins einzige Möglichkeit, der westlichen Welt nun eins auszuwischen, ist die Förderung von Terrorismus ...

      Ob er was macht, WEISS ICH NICHT!! Es ist zumindest denkbar!!

      Gruß! Hans
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 12:52:26
      Beitrag Nr. 22 ()
      Ein sehr schwieriges Thema.

      Ich verstehe die nicht, die hier angeblich die "echten"
      Motive der USA und der Briten kennen, also "Öl oder
      Bush`s Rache". Die machen es sich etwas einfach.


      „Ein Krieg ums Öl ist ökonomischer Unsinn“

      Das Ende Saddam Husseins würde den Amerikanern wirtschaftlich nicht nützen – ein ZEIT-Gespräch mit dem Wirtschaftsforscher William Nordhaus

      die zeit: Professor Nordhaus, Kritiker in aller Welt behaupten, der amerikanische Präsident George Bush wolle den Irak nur wegen des Öls angreifen.

      William D. Nordhaus: Das ist ökonomischer Unsinn. Es dürfte für die USA sehr schwer werden, von diesem Krieg zu profitieren. Im Gegenteil, mit Kriegsbeginn wird wahrscheinlich der Ölpreis weiter steigen, das Konsumentenvertrauen einbrechen, und das wird der amerikanischen Volkswirtschaft schaden. Der europäischen übrigens auch.
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 12:53:36
      Beitrag Nr. 23 ()
      in einem sind sich ja wohl fast alle einig: Saddam sollte schnellstmöglich weg. Möglichst ohne Krieg. Aber durch das dusselige Geschwätz von deutscher Seite ist die Chance, es ohne Krieg zu schaffen um einiges geringer geworden.
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 12:53:38
      Beitrag Nr. 24 ()
      frau schulz,

      nennst du das den arsch hinhalten: tage- oder wochenlange bombardements mit unermesslichem leid fuer die zivilbevölkerung, und wenn alles zusammengebombt ist, unter geringsten verlusten einmarschieren. die zivilisten halten doch den arsch hin.
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 12:56:03
      Beitrag Nr. 25 ()
      @Mieter

      Ein gewisses Öl-Interesse ist vorhanden, aber sicher nicht ausschlaggebend.

      Ich kann mich mit der These anfreunden, daß die Amerikaner ihr starke wirtschaftliche und politische Vormachtstellung zur Zeit nutzen, um im kriselnden Nahen Osten, insb. in Israel ein für alle Mal aufzuräumen! Ob das gelingt, weiss ich nicht ...

      Hans
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 13:03:26
      Beitrag Nr. 26 ()
      @HMHM: Wissen tue natürlich ich nichts, es fällt mir enorm schwer zu glauben, das die Amerikaner den Fakt ignoriert haben, dass 15 Saudis(+VAE) und kein Palästinenser und kein Türke und kein Iraner und kein Iraker in den Todesflugzeugen saßen, und wenn, dann als bedauernswerte Opfer. Und das saudische Königshaus stand bis fast zum Schluss als finanzieller Förderer den Taliban zur Seite. auch wenn man sich offiziell auch vorher (ca 1995) von bin Laden losgesagt haben. Wie gesagt, es wäre wirtschaftlicher Selbstmord, bei den Saudis dafür einen Rechenschaftsbericht zu verlangen. Selbst der Jemen unterstützt die USA kräftiger dabei, die al- Qaida Verknüpfungen aufzudecken.
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 13:45:15
      Beitrag Nr. 27 ()
      Angeblich wurden ja diese Irak-Pläne schon Ende 2001 von Wolfowitz entwickelt. Nach dem nicht gerade erfolgreichen Afghanistan Bombardement (kein einziger Top-Terrorist gefangen) soll dann ein halbes Jahr später auch Bush breitgeklopft worden sein.

      Das Problem - leider hat sich in den anderhalb Jahren reale Situation und "Gefühlslage " geändert:

      - die Terrorismus-Hysterie ist verflogen (keine weiteren Grossanschläge)
      - von "nation building" in Afghanistan kann ja wohl nicht ernsthaft die Rede sein
      - das missionarisch-martialische Auftreten von Rumsfeld und Bush stösst alle ab
      - die dauernd welchselnde Argumentationslinie, warum ausgerechnet Saddam jetzt bombardiert werden soll ist von keinem mehr nachzuvollziehen. Das wird noch durch dilletantisch gefakte "Beweise" wie das Blair Dossier verstärkt.
      - die depperte Idee der Hardliner, auf das Unverständnis mit Beleidigungen und Zurechtweisungen zu reagieren ist gerade dabei noch die Reste der NATO aufzulösen
      - es formieren sich, wie zu Bismarks Zeiten, völlig neue Zweckbündnissse (Frankreich-Deutschland-Russland-China) gegen den Unilateralismus, diesmal den der USA

      Für mich sieht das ganze eher aus wie eine unglückliche Verkettung von Naivität, falschen Beratern, falschem Timing und Holzhammerdiplomatie eines international unerfahrenen Provinzpolitikers.
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 18:14:15
      Beitrag Nr. 28 ()
      Witzig, keine zwei Tage kommt dieser Artikel im Spiegel. Lest den Artikel, auch aus der Sicht eines Artikels.

      Biblischer Reichtum

      Von Lutz C. Kleveman

      Öl-Milliarden für US-Konzerne oder Gotteswahn - was treibt die Amerikaner in den Irak? Die Wahrheit ist: Die Machtpolitiker in Washington wollen die Vorherrschaft der radikalislamischen Saudis und der Opec brechen.

      Hamburg - Das Angenehme an den Amtsträgern, die US-Präsident George W. Bush um sich geschart hat, ist ihre Vorliebe für klare Worte. Larry Lindsey, Ex-Wirtschaftsberater des obersten Amerikaners, drückte das Kriegsziel im vergangenen September so aus: "Wenn es einen Wechsel des Regimes im Irak gibt, kann man das globale Angebot an Rohöl um drei bis fünf Millionen Barrel erhöhen - ein erfolgreicher Krieg wäre also gut für die Wirtschaft."
      Blut für Öl - der Fall scheint klar zu liegen, und die Verbindungen der Bush-Minister zu den Ölkonzernen des Landes machen das Argument noch schlagender. Die Kriegsplaner in Washington wollen den schwarzen Stoff, um ihre Wähler zu beglücken und ihre Freunde zu bereichern. So weit die gern bemühte Theorie.

      Doch viele der Verfechter einer zu simplen "Blut-für-Öl"-Erklärung bellen bislang an den falschen Bäumen hoch: So nah die Bush-Regierung der amerikanischen Ölindustrie bekanntermaßen steht - sie würde kaum einen derart aufwändigen Krieg führen, nur um einigen befreundeten Ölbaronen zu guten Geschäften zu verhelfen. Wichtiger sind den Entscheidern in Washington - wie auch in Moskau oder Peking - strategische Überlegungen. Die Bush-Regierung will den Irak zu einem Verbündeten in der Region und Öl-Großversorger für die US-Wirtschaft machen - als Alternative zu Saudi-Arabien.

      Tatsächlich haben die irakischen Ölfelder biblische Ausmaße. Investitionen von etwa 20 Milliarden Dollar würden genügen, um die Ölproduktion des Landes schon in wenigen Jahren von jetzt zwei Millionen auf bis zu sieben Millionen Barrel pro Tag zu steigern - etwa ein Zehntel des weltweiten Verbrauchs. Das satte Angebot würde den Ölpreis kräftig drücken, der nunmehr dauerhaft billige Rohstoff würde die lahmenden westlichen Volkswirtschaften wieder anfeuern.

      Gleich zu Beginn ihrer Amtszeit im Januar 2001 entwarf die Bush-Regierung eine neue nationale Energiepolitik für die USA, wo vier Prozent der Erdbevölkerung mehr als ein Viertel der weltweiten Energie verbrauchen. Anlass waren damals massive Engpässe in der Stromversorgung, die über Monate Hunderttausende Bürger Kaliforniens immer wieder ohne Licht und Wärme ließen. Vize-Präsident Richard Cheney, selbst jahrelang mächtiger Chef des Ölzulieferer-Konzerns Halliburton, traf sich daraufhin mehrfach hinter verschlossenen Türen mit amerikanischen Energie-Magnaten. Ihre Namen sowie die Protokolle der Gespräche hält die US-Regierung bis heute geheim, was sonst nur in Fragen der nationalen Sicherheit üblich ist. Offenbar wollen Cheney und Bush verbergen, was sie mit den "Big Oil"-Wirtschaftsbossen vereinbart haben.

      Globale Öl-Allianzen

      Im Mai 2001 legte Cheney dann einen wegweisenden Kommissions-Bericht vor mit dem Titel: "Wie ist der Erdölbedarf der USA in den nächsten 25 Jahren zu sichern?" Die Autoren des Berichts empfahlen, dass "der Präsident Energiesicherheit zu einer Priorität in unserer Handels- und Außenpolitik" mache.

      Um Ölquellen für den verschwenderischen American way of life zu sichern, plädiert der Cheney-Report für ein globales Engagement der USA an wichtigen Rohstoff-Lagerstätten wie dem Kaspischen Meer, Russland und Westafrika. Das Hauptaugenmerk aber fällt auf die Golfregion: "Die Ölproduzenten des Mittleren Ostens bleiben entscheidend für die Ölversorgung der Welt." Schon heute müssen die USA etwa die Hälfte ihres Brennstoffbedarfs importieren. Da die eigene Rohölproduktion deutlich sinkt, werden die Einfuhren in zwei Jahrzehnten zwei Drittel betragen. Der Mittlere Osten ist dafür nach Kanada und Mexiko die derzeit drittgrößte Bezugsquelle der Amerikaner.

      Die politischen Folgen sind brisant: Seit der Ölkrise von 1973 benutzt das arabisch dominierte Opec-Kartell das Öl als Faustpfand und Druckmittel gegenüber dem Westen. Um ihre Abhängigkeit von den Scheichs zu mindern, verfolgen die USA seit Jahren das Ziel, ihre Ölversorgung zu "diversifizieren". Dabei geht es darum, außerhalb der Opec liegende Ölressourcen wie die des Kaspischen Meers zu erschließen und zu kontrollieren.

      Das Problem ist, dass viele Vorräte wie die der Nordsee inzwischen zur Neige gehen. Gleichzeitig lassen die Boomländer China und Indien den Weltölverbrauch nach Schätzungen der International Energy Agency von jetzt 73 Millionen Barrel pro Tag auf 90 Millionen im Jahr 2020 ansteigen. So baut die Opec ihre Marktführerschaft zwangsläufig weiter aus - und damit ihre politische Macht.

      Besonders der Einfluss Saudi-Arabiens wird wachsen, denn das Land ist bislang als einziges in der Lage, als ein so genannter "Swing supplier" zu handeln und so den Ölpreis zu diktieren. Um weltweit Produktionsausfälle wie etwa wegen der derzeitigen politischen Krise in Venezuela auszugleichen, können die Saudis binnen dreier Monate ihre Fördermenge von acht auf 10,5 Millionen Barrel pro Tag hochfahren - oder es aber sein lassen und den Preis hochtreiben.

      Vielen in Washington behagt die saudische Macht nicht. Spätestens seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001, als fast alle der Todespiloten Saudis waren, erweist sich der Wüstenstaat zunehmend als peinlicher, vielleicht gar gefährlicher Verbündeter. Das Risiko wächst, dass radikalislamische Gruppen das korrupte Saud-Königshaus stürzen und dann den Ölhahn für "Ungläubige" im Westen zudrehen.

      Aber auch ohne eine anti-westliche Revolution wie im Iran 1979 - als über Nacht 5,6 Millionen Barrel ausfielen - ist das saudische Petroleum schon heute sozusagen ideologisch vergiftet: In einer Art Ablasshandel finanziert das Regime in Riad nämlich die radikalsunnitische Sekte der Wahhabiten, die etwa die afghanischen Taliban unterstützt haben weltweit zu Terror gegen die USA aufrufen.

      Sie sind eine Gefahr besonders für die Tausenden amerikanischen Soldaten, die seit dem ersten US-Feldzug gegen Hussein vor zwölf Jahren dauerhaft nahe den saudischen Ölquellen stationiert sind. Die militärische Präsenz auf dem für Muslime heiligen Boden, die die US-Steuerzahler jährlich etwa 50 Milliarden Dollar kostet, motiviert die Qaida von Terrorchef Osama Bin Laden maßgeblich zum fanatischen Kampf gegen die USA.

      Solange die USA noch saudisches Öl und Unterstützung für den Irak-Feldzug brauchen, beteuert man in Washington offiziell sein Interesse an guten Beziehungen zum Königreich. Allerdings wächst die Zahl einflussreicher Politiker, die laut darüber nachdenken, den Kampf gegen den Terror gegen Riad auszuweiten und saudische Ölfelder zu besetzen.

      Macht der Opec brechen

      Mittelfristig sucht die US-Regierung einen neuen Verbündeten und Haupt-Öllieferanten im Mittleren Osten, und da kommt der Irak ins Spiel. Sein Anteil von zwölf Prozent an den Weltölreserven macht das Land zur einzigen Alternative als "Swing supplier". Eine von amerikanischen Streitkräften installierte Regierung in Bagdad müsste ohnehin versuchen, das abgewirtschaftete und womöglich von einem Krieg zerstörte Land mit Hilfe maximaler Petro-Einkünfte wieder aufzubauen. Auch die militärische Statthalterverwaltung durch US-Generäle, die das Pentagon für die Zeit nach einem Krieg vorsieht, will sich Washington nach Aussage von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld mit irakischem Öl bezahlen lassen.


      Nicht unwahrscheinlich ist, dass der Irak unter einer neuen pro-amerikanischen Regierung gar aus der Opec austritt, um ausländische Investoren von ärgerlichen Förderlimits zu befreien. Der Block der Nicht-Mitglieder - zu dem auch Russland und die kaspischen Anrainerstaaten gehören - würde ausreichend Rohöl produzieren, so dass die Opec ihre Hochpreis-Absprachen nicht mehr durchsetzen könnte. Die Macht des Kartells und damit Saudi-Arabiens würde gebrochen, und das Öl könnte ungebremst und billig wie nie zuvor in den Westen fließen.

      Ein von US-Militärs eingesetztes neues Regime in Bagdad würde Bohrrechte zweifelsohne bevorzugt an US-Firmen vergeben. Achmed Chalabi, der Führer der dubiosen irakischen Exil-Opposition, hat sich bereits mehrfach mit Managern von ExxonMobil and ChevronTexaco getroffen: "Amerikanische Unternehmen werden einen fetten Anteil am irakischen Öl bekommen", verhieß Chalabi danach. Allerdings ist es eher wahrscheinlich, dass die Ölfelder von internationalen Konsortien mehrerer Konzerne ausgebeutet werden. Diese Praxis, bei der Firmen ihre Investitionen streuen und so Risiken minimieren, setzt sich in der Branche weltweit zunehmend durch.

      Auch ist es keineswegs sicher, dass eine auf Rückhalt im eigenen Volk bedachte Nachkriegsregierung in Bagdad die seit langem verstaatlichte Ölindustrie privatisieren würde. Aus ihrer Sicht könnte es sinnvoller erscheinen, die Ölerträge nicht mit Investoren teilen zu müssen, sondern schlicht westliche Technologie einzukaufen und selbst einzusetzen. So spielt der Wettstreit zwischen den Ölkonzernen der USA und ihren Widersachern in der Irak-Krise nur eine eher unbedeutende Rolle. Wichtiger ist den Polit-Strategen im großen Spiel um Öl und die Macht im Orient, dass das "schwarze Gold" ungehindert fließt.
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      Gefährlicher Reichtum
      Der Irak besitzt mit 112 Milliarden Barrel Rohöl die zweitgrößten Vorkommen der Welt. Mehr liegt nur in Saudi-Arabien mit 262 Milliarden Fass, etwa einem Viertel der globalen Reserven. Derzeit exportiert der Irak, Mitglied des Opec-Kartells, im Rahmen des "Food for oil"-Programms der Uno legal etwa zwei Millionen Barrel am Tag. Dringend notwendige technische Nachrüstungen der Förderanlagen durch ausländische Investoren verhindern die Uno-Sanktionen. Würden sie nach einem Sturz Saddams aufgehoben, könnten sich transnationale Energiekonzerne an die Ausbeutung der Quellen machen. An Interessenten mangelt es nicht: Das leichte, schwefelarme Öl gilt als das beste der Erde. Zudem liegt es in geringer Tiefe und ist verhältnismäßig billig zu fördern.


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      Sind Bush und Blair wirklich so dumm ??? ...