Dem AWD droht eine Massenklage - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 04.04.03 12:40:34 von
neuester Beitrag 31.05.03 16:57:35 von
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Anwalt kündigt Schadensersatz-Forderungen von 200 Anlegern wegen Falschberatung bei geschlossenem Immobilienfonds an
Von Daniela Kuhr
München – Die Vermittlung von Anteilen des Dreiländerfonds an rund 14000 Investoren entwickelt sich für den AWD allmählich zum Desaster. Eine Anwaltskooperation um Ex-Bundesinnenminister Gerhart Baum kündigte einen Tag vor der Bilanzpressekonferenz des Finanzdienstleisters am Donnerstag in Köln Schadensersatzklagen in mindestens 200 Fällen an.
Laut einer Pressemitteilung des früheren Bundesinnenministers Gerhart Baum vertreten die Anwälte Anleger, die dem AWD Falschberatung im Zusammenhang mit dem Vertrieb von Anteilen am Dreiländerfonds vorwerfen. Bislang hatte Baum danach eine außergerichtliche Einigung mit dem AWD angestrebt. Jedoch habe der Hannoveraner Finanzdienstleister Zusagen nicht eingelöst und „immer wieder versucht, Verhandlungen zu verschleppen“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. „Jetzt ist die Schonzeit für den AWD abgelaufen und die Gerichte werden entscheiden müssen“, schreibt Baum.
Schon zahlreiche Urteile
Der Dreiländerfonds gilt als einer der größten geschlossenen Immobilienfonds, der jemals in Deutschland aufgelegt wurde. Sein Name stammt daher, dass er in Deutschland, den Vereinigten Staaten und der Schweiz investierte. Er wurde 1994 von der Stuttgarter Fondsgesellschaft Kapital-Consult aufgelegt. Insgesamt sollen rund 20000 Investoren etwa 1,3 Milliarden DM einbezahlt haben. Davon vermittelten AWD-Vertreter laut früheren Angaben des Finanzdienstleisters Anteile im Gesamtwert von rund 700 Millionen DM an etwa 14000 Anleger.
1999 geriet der Fonds in Schwierigkeiten. Sein wichtigstes Investitionsobjekt war das SI-Centrum in Stuttgart mit Musical-Theatern, Hotels und einer Spielbank. Hauptmieter des Objekts war der Musical- Veranstalter Stella, der jedoch im Jahr 1999 zahlungsunfähig wurde. Damit fehlten dem Dreiländerfonds auf einen Schlag Einnahmen in Millionenhöhe. Zahlreiche Investoren forderten ihr Geld zurück. Erst kürzlich hatte der Bremer Anwalt Peter Hahn, der nach eigenen Angaben rund hundert Anleger mit einer Schadenssumme von mehreren Millionen Euro vertritt, dem Finanzdienstleister „massive wirtschaftliche Schwierigkeiten“ prophezeit.
Auf die jetzt angekündigten 200 Klagen reagierte der AWD prompt. „Generelle Vergleiche, wie Herr Rechtsanwalt Baum sie fordert, weisen wir zurück, da die Einzelfälle jeweils individuell geprüft werden müssen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Gleichzeitig weist der Finanzdienstleister darauf hin, dass es bisher „kein rechtskräftiges Urteil gegen den AWD“ gebe, dagegen aber „vier rechtskräftige Urteile zugunsten AWD“. Dabei verschweigen die Hannoveraner allerdings, dass die Mehrheit der Entscheidungen zwar noch nicht rechtskräftig ist, aber zugunsten der Anleger ausfiel. Laut einer Übersicht des Brancheninformationsdiensts kapital-markt intern bejahten die Gerichte bereits in zwölf Fällen Ansprüche von Investoren wegen Falschberatung gegen den AWD oder dessen Vertreter.
Die Urteile stützten sich meist darauf, dass die AWD-Vertreter beim Beratungsgespräch nicht auf negative Presseberichte über den Dreiländerfonds hingewiesen hatten. Teilweise bemängelten die Richter auch, dass die Vermittler sich einfach auf die Angaben im Verkaufsprospekt zum Dreiländerfonds verlassen haben; stattdessen hätten sie dem Anleger „eine eigene Prüfung, Gewichtung und Benennung der wesentlichen Risiken der Anlageform“ aufzeigen müssen, so zum Beispiel das Landgericht Stuttgart (Az.:26 O 396/02). Daneben gibt es noch zahlreiche Fälle, in denen sich der AWD außergerichtlich mit den Anlegern geeinigt, gleichzeitig aber Stillschweigen über die Einigung vereinbart hatte.
Beim AWD gibt man sich dennoch gelassen. „Die von Rechtsanwalt Baum genannten ,Fall-Zahlen‘ können wir nicht nachvollziehen und sind uns gegenüber nicht belegt worden“, heißt es in der Pressemitteilung. Gegenwärtig seien in Sachen Dreiländerfonds 50 Klagen mit einem Gesamtvolumen von weniger als drei Millionen Euro anhängig. „Das Volumen ist seit Mitte letzten Jahres von 4,4 Millionen Euro auf weniger als diese drei Millionen Euro zurückgegangen.“
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artik…
Von Daniela Kuhr
München – Die Vermittlung von Anteilen des Dreiländerfonds an rund 14000 Investoren entwickelt sich für den AWD allmählich zum Desaster. Eine Anwaltskooperation um Ex-Bundesinnenminister Gerhart Baum kündigte einen Tag vor der Bilanzpressekonferenz des Finanzdienstleisters am Donnerstag in Köln Schadensersatzklagen in mindestens 200 Fällen an.
Laut einer Pressemitteilung des früheren Bundesinnenministers Gerhart Baum vertreten die Anwälte Anleger, die dem AWD Falschberatung im Zusammenhang mit dem Vertrieb von Anteilen am Dreiländerfonds vorwerfen. Bislang hatte Baum danach eine außergerichtliche Einigung mit dem AWD angestrebt. Jedoch habe der Hannoveraner Finanzdienstleister Zusagen nicht eingelöst und „immer wieder versucht, Verhandlungen zu verschleppen“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. „Jetzt ist die Schonzeit für den AWD abgelaufen und die Gerichte werden entscheiden müssen“, schreibt Baum.
Schon zahlreiche Urteile
Der Dreiländerfonds gilt als einer der größten geschlossenen Immobilienfonds, der jemals in Deutschland aufgelegt wurde. Sein Name stammt daher, dass er in Deutschland, den Vereinigten Staaten und der Schweiz investierte. Er wurde 1994 von der Stuttgarter Fondsgesellschaft Kapital-Consult aufgelegt. Insgesamt sollen rund 20000 Investoren etwa 1,3 Milliarden DM einbezahlt haben. Davon vermittelten AWD-Vertreter laut früheren Angaben des Finanzdienstleisters Anteile im Gesamtwert von rund 700 Millionen DM an etwa 14000 Anleger.
1999 geriet der Fonds in Schwierigkeiten. Sein wichtigstes Investitionsobjekt war das SI-Centrum in Stuttgart mit Musical-Theatern, Hotels und einer Spielbank. Hauptmieter des Objekts war der Musical- Veranstalter Stella, der jedoch im Jahr 1999 zahlungsunfähig wurde. Damit fehlten dem Dreiländerfonds auf einen Schlag Einnahmen in Millionenhöhe. Zahlreiche Investoren forderten ihr Geld zurück. Erst kürzlich hatte der Bremer Anwalt Peter Hahn, der nach eigenen Angaben rund hundert Anleger mit einer Schadenssumme von mehreren Millionen Euro vertritt, dem Finanzdienstleister „massive wirtschaftliche Schwierigkeiten“ prophezeit.
Auf die jetzt angekündigten 200 Klagen reagierte der AWD prompt. „Generelle Vergleiche, wie Herr Rechtsanwalt Baum sie fordert, weisen wir zurück, da die Einzelfälle jeweils individuell geprüft werden müssen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Gleichzeitig weist der Finanzdienstleister darauf hin, dass es bisher „kein rechtskräftiges Urteil gegen den AWD“ gebe, dagegen aber „vier rechtskräftige Urteile zugunsten AWD“. Dabei verschweigen die Hannoveraner allerdings, dass die Mehrheit der Entscheidungen zwar noch nicht rechtskräftig ist, aber zugunsten der Anleger ausfiel. Laut einer Übersicht des Brancheninformationsdiensts kapital-markt intern bejahten die Gerichte bereits in zwölf Fällen Ansprüche von Investoren wegen Falschberatung gegen den AWD oder dessen Vertreter.
Die Urteile stützten sich meist darauf, dass die AWD-Vertreter beim Beratungsgespräch nicht auf negative Presseberichte über den Dreiländerfonds hingewiesen hatten. Teilweise bemängelten die Richter auch, dass die Vermittler sich einfach auf die Angaben im Verkaufsprospekt zum Dreiländerfonds verlassen haben; stattdessen hätten sie dem Anleger „eine eigene Prüfung, Gewichtung und Benennung der wesentlichen Risiken der Anlageform“ aufzeigen müssen, so zum Beispiel das Landgericht Stuttgart (Az.:26 O 396/02). Daneben gibt es noch zahlreiche Fälle, in denen sich der AWD außergerichtlich mit den Anlegern geeinigt, gleichzeitig aber Stillschweigen über die Einigung vereinbart hatte.
Beim AWD gibt man sich dennoch gelassen. „Die von Rechtsanwalt Baum genannten ,Fall-Zahlen‘ können wir nicht nachvollziehen und sind uns gegenüber nicht belegt worden“, heißt es in der Pressemitteilung. Gegenwärtig seien in Sachen Dreiländerfonds 50 Klagen mit einem Gesamtvolumen von weniger als drei Millionen Euro anhängig. „Das Volumen ist seit Mitte letzten Jahres von 4,4 Millionen Euro auf weniger als diese drei Millionen Euro zurückgegangen.“
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artik…
Gibt es zu den Klagen einen aktuellen Stand????
Hat hierzu jemand Infos????
Hat hierzu jemand Infos????
Das ist doch eine Aufgabe für dich!
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