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    Wellenreiter: gedämpfte Banken - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 23.05.03 08:12:48 von
    neuester Beitrag 23.05.03 10:29:20 von
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      schrieb am 23.05.03 08:12:48
      Beitrag Nr. 1 ()

      Freitag, den 23. Mai 2003

      Guten Morgen!

      Die Bullen liessen gestern keinen Zweifel an Ihrer Absicht, den Markt nach oben zu treiben. Sie taten dies mit durchschnittlichem Volumen, aber guter Marktbreite. Als Beobachter sucht man nach Anzeichen, ob dies der „Real Deal“ war oder lediglich die Ruhe vor dem Absturz-Sturm. Gold fiel. Der Dollar konnte sich leicht erholen. Hausbauer und Biotechs setzten ihre Aufwärtsbewegungen unvermindert fort. Ein Haar in der bullischen Suppe waren die Banken und Broker. Sie endeten leicht im Minus. Wichtige Index-Komponenten wie Microsoft, General Electric oder General Motors konnten nur geringfügig zulegen. Heute ist ein Zeitprojektionstag. Montag ist ein Feiertag in den USA.

      -----------

      Ende der 90er Jahre haben viele Unternehmen in Erwartung goldener Zeiten überinvestiert. Sie bauten ihre Produktionskapazitäten aus, schufen Arbeitsplätze, investierten EDV und Telekommunikation und legten überschüssiges Geld in Aktien an. Zur Finanzierung wurden beachtliche Kredite aufgenommen, die Verschuldung stieg. Als die Blase platzte, ging die Endverbrauchernachfrage zurück, die Überkapazität blieb.

      Abbildung: Erstellt von Comstock Partners

      Es entstand ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Dies resultiert in einem Nachlassen in der Möglichkeit, Preise zu gestalten („mangelnde Pricing Power“). Um die Kundennachfrage dennoch konstant zu halten, wird die Währung abgewertet – wie aktuell der US-Dollar. US-Unternehmen erhalten dadurch im Ausland einen Wettbewerbsvorteil. Im Inland werden ausländische Produkte teuerer.

      Da beispielsweise die deutschen Autobauer das Wegbrechen des Absatzmarktes USA unmöglich tolerieren können, entsteht ein Abwertungswettlauf. Europa und Asien müssen versuchen, ihre Währungen gegenüber dem Dollar möglichst konstant zu halten. Eine der monetären Massnahmen ist die Senkung der Zinsen im Euroland. Ein Schritt um 50 Basispunkte wird bereits diskutiert. Japans Zinsen sind bereits gleich null. Eine zweite Möglichkeit ist die Einführung protektionistischer Massnahmen wie Erhebung von Zöllen auf z.B. US-Exporte. Globalisierung ade.

      Da die „Pricing Power“ jetzt gegenseitig unterlaufen wird – die Preise der Produkte fallen jetzt weltweit – können Unternehmen ihre Kreditlinien nicht mehr bedienen. Fabriken werden geschlossen, die Zahl der Insolvenzen explodiert. Erst wenn die Überkapazitäten komplett aus dem Markt sind kehrt die „Pricing Power“ zurück und der Zyklus beginnt von vorn.

      -----------

      Zu den Märkten.

      1,45 Mrd. Aktien wechselten gestern an der NYSE den Besitzer. Das Aufwärtsvolumen betrug 1,11 Mrd., das Abwärtsvolumen 320 Mio. gehandelte Aktien. Das Aufwärtsvolumen erreichte 78% vom Gesamtvolumen. Der Tag geht eindeutig an die Bullen.

      Der Dow schloss mit 8594,02 Punkten um 78 Zähler höher als am Vortag. Er schaffte diesen Wert innerhalb der ersten Handelsstunde, um dann seitwärts zu driften.

      Der S&P 500 stieg um 8 auf 931,87 Punkte. Die Nasdaq schloss mit 1507,55 Punkten 1,2% höher. Die Halbleiter endeten 1,5% im Plus.

      Der Transport-Index stieg um 0,4% auf 2366,78 Punkte. Ein erstes Plus nach 7 Handelstagen im Minus.

      Grösste Gewinner: Hausbau, Biotech; Grösste Verlierer: Goldaktien

      Der T-Bond Future endete bei 121,05 Punkten, was einer Rendite von 4,29% entspricht.

      Crude Öl notierte gegen 22:00h in New York bei 28,85 Dollar.

      Der Dollar Index stieg auf 93,71 Punkte. Größere Unterstützung an dieser Stelle.

      Der Goldpreis notiert aktuell bei 368,1 Dollar/Unze.

      Silber notiert zum gleichen Zeitpunkt bei 4,66 Dollar.

      Der Gold Bugs Index HUI fiel um 2,3% auf 140,04 Punkte. Der Gold/Silber Index XAU verlor ebenfalls 2,3%; er endete bei 73,83 Punkten. Newmont Mining verlor 41 Cents und endete bei 29,59 Dollar.

      Zeitprojektionen: Heute und am 28. Mai.

      Dow Jones Zeitprojektionschart

      Die Indikatoren? Der Volatilitätsindex (VIX) fiel um 6,9% auf 21,62 Punkte. Der VXN fiel um 2,5% auf 30,11 Zähler. Das Put/Call-Verhältnis endete bei 1,19 Punkten. Der bullische Prozentsatz des Nasdaq 100 schloß bei 78%. Der McClellan Oszillator endete bei plus 5,89 Punkten.

      Absacker

      Aus der gestrigen Financial Times zum Thema USA, Irak und Öl: “Many Americans may wonder why the US should not simply grab the oil, even if that was not the real purpose of the war. After all, what could be wrong with receiving some recompense for toppling Mr Hussein? The answer is the threat to US democracy itself, as well as to world peace. The US already has a money-drenched political system, in which cronies secure political favours via campaign contributions and move seamlessly between industry, the Pentagon and State Department and the White House. It is a short step from there to naked imperialism, a system in which public outlays for military adventures are motivated by the private accumulation of wealth and the blood of the poor is shed for private gain. Unless the US does more to tackle the question of Iraqi oil, many observers may conclude that it has already crossed the line.” Jeffrey Sachs, Director Earth Institute, Columbia University

      Was genau ist Deflation? Ein Primer der Financial Times

      http://news.ft.com/servlet/ContentServer?pagename=FT.com/StoryFT/FullStory&c=StoryFT&cid=1051390107734

      Bis morgen
      Ihr Robert Rethfeld

      robert@rethfeld.de
      www.wellenreiter-invest.de

      Autor: Robert Rethfeld (© wallstreet:online AG),08:11 23.05.2003

      Avatar
      schrieb am 23.05.03 10:29:20
      Beitrag Nr. 2 ()
      Meine Prognose bis zum 30.05.03:

      Dow Jones unter 8000 Punkte!


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