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    Das Volk vermisst vor allem "soziale Gerechtigkeit"! Nur knappe Mehrheit für Neuwahl! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.05.03 20:10:41 von
    neuester Beitrag 02.06.03 15:33:03 von
    Beiträge: 47
    ID: 738.027
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      schrieb am 30.05.03 20:10:41
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der aktuellen Emnid-Umfrage zufolge, sehen immer noch 49 Prozent der Bevölkerung keine Veranlassung für einen Regierungswechsel.
      Damit bestätigt, vermutlich zur großen Erleichterung der Berliner Regierungsparteien, nahezu die Mehrheit der Bevölkerung, dass die Regierungsparteien mit ihrem Kurs richtig oder zumindest nicht falsch liegen. Lediglich 51 Prozent haben in der aktuellen Emnid-Befragung sich für Neuwahlen ausgesprochen und den Regierenden Ideenlosigkeit vorgeworfen.

      Hauptursache dieser 51 prozentigen Quasi-Minderheit für diesen Vorwurf ist jedoch nicht die anhaltende durch nahezu an anarchistische Zustände erinnernde sich täglich ablösenden neuen konfusen Absichtserklärungen der einzelnen Vertreter der Regierungsparteien, wie sie die Wirtschaftskraft des Landes weiter lähmen und selbst die hoffnungsvollsten Investoren noch von jeglichen Investitionen abschrecken könnten, sondern schlicht und ergreifend die Tatsache, dass die Regierungspartei in ihren Augen die Kernkompetenz über die „soziale Gerechtigkeit“ verloren habe. Eine Abfrage bei den Befragten, ob sie denn wissen, was „soziale Gerechtigkeit“ bedeute, bzw. ob es „soziale Gerechtigkeit“ überhaupt gibt, wurde laut Emnid, wie bei Meinungsumfragen über tagespolitisch relevanten Themen üblich, nicht vorgenommen.

      Fest steht, so Emnid, dass immerhin noch 16 Prozent der SPD die Kompetenz der „sozialen Gerechtigkeit“ zusprechen, wohl aber 79 Prozent diese den anderen Parteien. Was mit den restlichen 5 Prozent nach dieser Umfrage geschah, wusste auch Emnid nicht.


      Daraus ergenben sich folgende Fragen:
      1) Nachdem derzeit fast alle keinen Macht-Wechsel will, und die überwältigende Mehrheit zwar die Regierung kritisiert, aber dies mit der fehlenden "Kernkompetenz" in Fragen wie „sozialer Gerechtigkeit“ der SPD in Verbindung bringen,
      was will die Mehrheit?

      2) Kann ein Experte, der hier ja schon einmal zu 16 + 79 Prozent vorhanden sein muß, mir beantworten, was „soziale Gerechtigkeit“ ist?

      ;
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 20:13:03
      Beitrag Nr. 2 ()
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 20:23:51
      Beitrag Nr. 3 ()
      die breite mehrheit will nur liebgewohnenes nicht mehr hergeben. in zeiten in denen es uns wirtschaftlich blenden ging, wurde der fehler gemacht immer mehr verpflichtungen in unsere soziale sicherungssysteme aufzunehmen. damals konnten wir uns das leisten. jetzt nicht mehr, vorallem bedingt durch die alterstrucktur. und es wird immer schlimmer. nur das sieht die breite öffentlichheit nicht. augen zu und auf liebgewonnenes bestehen und nicht verzichten wollen. aber so geht es nicht weiter. entweder ein ende mit schrecken also schrecken ohne ende. und wenn das die gewerkschaftschef die auf ihrem posten thronen nicht kapieren dann sieht es besch.... für unsere zukunft aus !!!!
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 20:26:29
      Beitrag Nr. 4 ()
      wenigsten da haben zumindest einige teile der spd kapiert.

      und schaut euch an was eichel jetzt macht, genau das was er mitte der 90er jahre mit bundesratmehrheit über jahre blockiert hat. schuld am stillstand im deutschland hatte die spd mit ihrer bundesratsmehrheit , wobei sicher auch fehler in der regierung kohl zu suchen sind. wer zu lange auf posten sitzt wird satt und starrt nur mehr auf die nächste wiederwahl statt reformen anzugehn!!
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 20:38:02
      Beitrag Nr. 5 ()
      # 1

      "Der aktuellen Emnid-Umfrage zufolge, sehen immer noch 49 Prozent der Bevölkerung keine Veranlassung für einen Regierungswechsel.
      Damit bestätigt, vermutlich zur großen Erleichterung der Berliner Regierungsparteien, nahezu die Mehrheit der Bevölkerung, dass die Regierungsparteien mit ihrem Kurs richtig oder zumindest nicht falsch liegen. Lediglich 51 Prozent haben in der aktuellen Emnid-Befragung sich für Neuwahlen ausgesprochen und den Regierenden Ideenlosigkeit vorgeworfen."

      Schon der erste Satz ist höchst manipulativ und bewusst
      irreführend.

      Richtig ist, dass 51 % für sofortige Neuwahlen sind.
      Daraus zu schließen, 49 % seien mit der jetzigen Regierung
      zufrieden, ist ein übler Taschenspielertrick.
      Es gibt nämlich sehr wohl Gründe, gegen Neuwahlen zu sein,
      auch wenn man mit der Regierung keinesfalls einverstanden ist.

      Außerdem gibt es eindeutige Zahlen, was die Zu- bzw. Nicht-
      Zustimmung mit der Regierungsarbeit angeht.

      Also spar dir in Zukunft derartige Verarschungsversuche!

      Hauptursache dieser 51 prozentigen Quasi-Minderheit
      ????????????????????????????????????????????????????????
      Sogar mathematische Gesetze werden zum Zweck der Manipulation
      und Propaganda ausgehebelt.

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      Avatar
      schrieb am 30.05.03 20:38:05
      Beitrag Nr. 6 ()
      @xtcnt, (3)
      da kann ich Dir nur zustimmen, isb. mit dem "liebgewonnenen" usw.,

      aber mich wundert dabei immer nur eines:
      Jetzt sieht doch jeder Beschäftigte, in dem er Brutto mit Netto vergleicht schon seit Jahrzehnten, was ihn die sogenannte "soziale Gerechtigkeit" (was auch immer damit gemeint ist) kostet und immer noch ist dies das Hauptthema jeglicher politischen Betrachtung.

      Für Brutto 3 Prozent mehr gehen Leute streikend auf die Straße und riskieren das Betriebsklima und beschimpfen ihre Brötchengeber als kapitalistische Unmenschen, aber daß sie dann problemlos ohne Aufschrei die Hälfte (50 Prozent) für die "soziale Gerechtigkeit" abdrücken, das will ich nicht verstehen.

      ;
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 20:58:19
      Beitrag Nr. 7 ()
      @makaflo

      Schön, daß Du "mitdenkst".

      Von Dir häte ich auch nicht anderes erwartet.
      Wer kann einen wie Dich schon hinters Licht führen?

      Es benötigt in diesem Board schon einem aufklärerischen makaflo, der feststellen muß, daß 51% die Mehrheit ist und nichts anderes, jawollll.
      Alles andere ist klar, so maklaflo: reine Vera...... , die zu unterlassen ist.

      Nachdem Du nun die "manipulativen" Bestandteile meines Beitrags genauestens auseinandergenommen hast, wäre ich doch noch an einer weniger aggressiven Aufbereitung Deinerseits des Themas interessiert.

      Bedenke aber auch die Wortwahl. Es soll Leute geben, die Worte die mit A.... beginnen, auch in deren Verlaufsformen, nicht ausstehen können.

      ;
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 20:59:34
      Beitrag Nr. 8 ()
      alles was von den sozialen sicherungssystemen gwollt wird, muss bezahlt werden. als im endeffekt zahlt es alos jeder selber.
      leistugnen im sozialsystem müssen ausgemistet werden.
      schlimme krankheiten (tumor etc)und nicht verschuldete unfälle müssen weite bezahlt werden.
      riskosportarten müssen selber bezahlt/versichert werden.

      die soziasystme werdena ausgenützt, die kosten steigen und die mentalität lautet dann ich zahl ja so viel die anderen nützen es auch aus, also nütze ich es auch aus. damit muss schluss sein. mit einem sehr geringen selbstbehalt könnten kosten gesenkt werden (alte mütterchen die jeden tag zu nem anderen arzt laufen weil es zu hause langweilig ist, hypochonder ....).es gibt viel wo man sparen könnte, nur dazu muss man mut haben.

      die moderne medizin kann immer mehr aber kostet auch entsprechen. ca 40% der krankenkassenbeiträge fleißen in krankenhäuser.moderne technik kostet!!

      schröder muss isch mal hinstellen und sagen:

      es gibt 2 möglichkeiten:
      1) entweder wir machen so weiter wie bisher, dann bleibt in zukunft vom brutto noch weniger netto übrig da die kosten immer weiter steigen.
      oder
      2) wir schränken die leistungen ein dafür haben wir aber auch in zukunft ein sozial system das bei schweren krankheiten und ausfällen anderer art leistungen erbringen kann. aber nicht jedes kleine hüsterchen wird bezahlt. einen kamillen tee kann jeder selber machen, bzw sich ein aspirin aus der apotheke bezahlen.
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 21:05:17
      Beitrag Nr. 9 ()
      Was "soziale Gerechtigkeit" ist?

      Ein Schlagwort.
      Einfach nur ein Schlagwort.
      Ohne jegliche Bedeutung.

      Wird aber gern verwendet,
      um diejenigen, die etwas haben/leisten,
      zugunsten derjenigen, die nichts haben/leisten,
      abzukassieren.

      "Soziale Gerechtigkeit" gehört zum
      Standardvokabular aller Weltverbesserer,
      die "Gleichheit" anstreben aber nicht
      begreifen wollen, dass es
      keine GLEICHHEIT gibt.
      Nicht geben kann.
      Nicht geben darf.
      Denn "Gleichheit" ist wider die Natur.

      Dazu auch ein Auszug aus einem Aufsatz
      von Elisabeth Noelle-Neumann:
      Eine Schlüsselbedeutung erhielt
      dabei ein Vortrag, den der Mitbegründer
      der Frankfurter Schule, der Philosoph
      Max Horkheimer, Anfang der 70er-Jahre
      in Zürich hielt. In diesem Vortrag
      stand der Satz: "Je mehr Freiheit,
      desto weniger Gleichheit; je mehr
      Gleichheit, desto weniger Freiheit."
      Mit diesem Satz wurde die Parole
      der französischen Revolution:
      "Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit"
      gleichsam zerrissen, aber das war
      nicht das erste Mal. Goethe hatte
      schon wenige Jahrzehnte nach der
      französischen Revolution festgestellt:
      "Gesetzgeber oder Revolutionäre, die
      Gleichheit und Freiheit zugleich versprechen,
      sind entweder Phantasten oder Charlatane."
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 21:10:03
      Beitrag Nr. 10 ()
      So so, Semikolon ist also empfindlich
      und stößt sich an meiner Wortwahl?!

      Auch eine Methode von der Kritik an den simplen Manipulationsversuchen
      abzulenken.

      Aber kein überzeugender.
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 21:13:56
      Beitrag Nr. 11 ()
      # 9

      Vollste Zustimmung, Willy!

      Ich hab` das verlogene Wort "Chancengleichheit", das die
      68er wie eine Fahne vor sich hertragen, schon immer als
      Betrugsversuch gesehen.
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 21:22:27
      Beitrag Nr. 12 ()
      @xtcnt
      Exakt, mit jedem Deiner Punkte gehe ich konform.

      Insbesondere der Feststellung, daß jeder die vom Sozialstaat geforderten Leistungen selber bezahlen muß. Außer natürlich die Leute die nur bekommen und nie bezahlen. Dies können aber nie die 79 und 16 Prozent sein, für die die "soziale Gerechtigkeit" so wichtig ist.

      @cyberwilly

      Danke für Dein erklärendes Statement.

      Der Gedanke, daß sich Freiheit und Gleichheit ausschließt, hatte ich aber schon irgendwo in Tedxten, die vor den 70er Jahren stammten, wissenschaftlich fundiert gelesen. Bei Gelegenheit nenne ich Dir mal die Quelle. Aber Dein Horkheimer hat auf jeden Fall recht. Wir scheinen dann wohl zu den 5 % zugehören, die auf die Emnid- Frage nach der Bedeutung der "sozialen Gerechtigkeit" bei einzelnen Parteien für uns keine richtige Antwort wüßten, habe ich zumindest den Eindruck.

      ;
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 21:23:29
      Beitrag Nr. 13 ()
      Ja ja maka,

      die 68er haben ganz schön gesponnen.
      Ich weiß das ganz genau, weil ich
      damals voller Begeisterung mitgesponnen habe :laugh:

      Dummerweise sind viele der alten Kämpen
      nicht geläutert, sondern heute in
      Schlüsselpositionen (vorzugsweise
      als Staatsbedienstete).

      Ich sage immer:

      Keine Zeit (inklusive NS-Zeit) hat
      im vergangenen Jahrhundert solche
      gesellschaftlichen Veränderungen
      in D bewirkt, wie diese scheinbar
      kurze Epoche der 68er.
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 21:31:20
      Beitrag Nr. 14 ()
      Noch ist der deutsche Michel zufrieden,weil ja alles mit Neuschulden abgedeckt wird.Das da auch mal was schief gehen könnte soweit denkt er nicht. Heute solls mir gutgehen....
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 21:57:32
      Beitrag Nr. 15 ()
      @Hellwig
      Da ist ebenfalls zutreffend;
      man ist sich der Tragweite der eigenen Wünsche, Forderungen an den Staat nicht bewußt, glaubt wohl hauptsahe alles ist "sozial friedlich", etc. daß der Staat sich das sozial friedliche Niveau ohne Neuverschuldung nicht leisten kann, und schon längst hätte umsteuern müssen, wird nicht erkannt.

      @makaflo (10)

      "Auch eine Methode von der Kritik an den simplen Manipulationsversuchen
      abzulenken."

      Hast Du meine von Dir so vehement kritisierten Satz beginnend mit "Hauptursache dieser 51 prozentigen ..." in voller Gänze durchgelesen? Oder hast Du nach dem Wort Quasi-Minderheit schon amöbenhaft abgeschaltet? Sei bitte ehrlich.

      Sag an, benötigst Du eine Interpretation des Autors von 1 über Teile des Inhalts und daraus folgender Intention seines Textes?

      ;
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 22:53:57
      Beitrag Nr. 16 ()
      Da sieht man nur mal wie dumm die Masse doch eigentlich ist.
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 22:56:55
      Beitrag Nr. 17 ()
      #cyberwilly

      Ich sage immer:

      Keine Zeit (inklusive NS-Zeit) hat
      im vergangenen Jahrhundert solche
      gesellschaftlichen Veränderungen
      in D bewirkt, wie diese scheinbar
      kurze Epoche der 68er.


      Soso, das sagst du also immer! Dadurch wird dieser Satz aber auch keinen Deut wahrer. Denn eine ständig wiederholte Dummheit summiert sich in ihrer Anhäufung ja nicht zur ewigen Weisheit, sondern beweist nur, dass du "cyberwilly" deinen Kopf nicht zum Denken benutzen kannst.
      Ach so, du hast ja angeblich damals (68) ganz schön "mitgesponnen", sogar "mit Begeisterung"? Das merkt man, denn während die meisten "Alt-68er" wieder auf den Teppich gekommen sind, scheinst du Willy immer noch in deinem extrem gedankenarmen Cyberspace endlos gegen Gummiwände zu rennen.
      Also ehrlich, was dümmeres als obigen Satz habe ich noch nie gelesen!
      MfG.
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 23:05:38
      Beitrag Nr. 18 ()
      Nr.1
      Viele , so auch ich , wollen , dass die Rot/Grünen uns wieder aus dem Loch herauszuholen,
      in das sie uns mit ihrer miserablen Politik geführt haben. Die Rot/Grünen sollen schön bis 2006 regieren, denn
      das wahre Schlamassel , in dem Deutschland steckt , wird wohl erst den Leuten in den nächsten Jahren bewußt, wenn es wirklich an das Eingemachte geht. Wir leben immer noch weit über unsere Verhältnisse, das heißt auf Pump.
      Jede Woche wird von irgend einem SPD Politiker eine neue Steuersau durchs Dorf getrieben (jetzt die Umsatzerhöhung durch Frau Simonis) und so glauben die rot/grünen Chaoten
      könnte man durch ständige Abzockerei der Bürger die Probleme in Deutschland lösen kann!!!
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 23:13:16
      Beitrag Nr. 19 ()
      @Xncnt:

      Es stimmt, dass sich die Zeiten geändert haben.

      Ein ungeeignetes Argument ist aber, dass wir uns einen gewissen Standard nicht mehr leisten können, weil die Ausgaben dafür zu hoch sind. Gleichgewicht in der Kasse entsteht durch ausgewogene Einnahmen und Ausgaben; nur die Ausgaben senken zu wollen ist eine Methode, um den Kapitalverbrauch zu stoppen. Die anderen wären ·Effizienz und ·Wirtschaftlichkeit, mit denen Geld verdient werden kann.

      Angesichts unserer Bürokratieinflation (wie zB der 100.000 Wörter langen Einfuhrregelung zum Import von Karamelbonbons) können die fortschreitenden Senkungen zur Steuereinnahmenprognose kaum überraschen.


      Mir fällt da ein Witz ein, den ich einmal bei Schandmännchen gelesen habe:

      ----------------------------------------------------------------
      Da geht`s lang !!

      Nach langem Ringen hat die CDU am Wochenende eine "Göttinger Erklärung" verabschiedet, in der sie einen Kurswechsel für Deutschland fordert: Spitzensteuersatz, Sozialabgaben und Staatsquote sollen jeweils auf unter 40% gesenkt werden. Weiter verlangt die Union den Abbau der Bürokratie und die Deregulierung des Wirtschafts- und Arbeitslebens.

      Und jetzt die gute Nachricht: Wir müssen deshalb nicht extra wählen gehen.
      In der Regierung sitzt niemand, der das nicht unterschreiben würde.


      Kommentar:
      Zur Umsetzung bedarf es zunächst eines zuständigen Ausschusses und einem ausreichend dimensioniertem Verschlankungsministerium - samt Verschlankungssteuer und Einsparungsabgabe. Eine neue Behörde überwacht den Abbau der Bürokratie und das Amt für Deregulierung klärt die schwierigen Fragen über die Vereinfachung der Importvorschriften für Karamelbonbons.

      ----------------------------------------------------------------

      ++++



      Grüße,
      ±þ±
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 23:14:43
      Beitrag Nr. 20 ()
      Soziale Gerechtigkeit = Leben auf Kosten anderer.

      Die Menschen vermissen es auf Kosten anderer Leben zu können.
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 23:32:59
      Beitrag Nr. 21 ()
      @harengus,

      Auch wenn ich mit Dir in Deiner Kritik an cyberwillys 68er- Glorifizierung irgendwie übereinstimmen möge, isb. darin, daß diese Zeit kaum in Deutschland so viel bewirkt hat, wie cw andeutet. Im Grunde sind die Menschen in Deutschland und anderswo immer dieselben Amöben geblieben und sie werden es auch immer sein. Wenn Du die Verhaltensmuster von Amöben mit denen der Menschen vergleichst, kommst Du sicher auf dieselben Ergebnisse wie ich.

      Warum Du aber so verbal scharf user cyberwilly hier angreifst, ist mir völlig schleierhaft. Was hat er denn hier geagt, daß Du so verbal-exzessiv reagieren mußt?

      Wo sind Deine besseren statt "dümmeren" Beiträge?

      @LauraGerhard

      Ich sehe, Du hast meinen Beitrag schon verstanden,
      Danke für die Interpretation.

      Es ging mir jedoch auch darum, nicht die Regierung
      "anzugreifen", sondern das Volk selbst, das m. E. immer noch absolut nichts begriffen hat. Nicht die jeweilige Regierung trägt ide Verantwortung,
      sondern das nach Entmachtung und "sozialer Gerechtigkeit" schreiende Volk selbst.

      ;
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 00:00:19
      Beitrag Nr. 22 ()
      Semikolon
      Das Problem besteht darin, dass das Volk zum Thema "soziale Gerechtigkeit" völlig diffuse Vorstellungen hat. Viele haben die Vorstellung, dass der Staat dafür zuständig ist, dass man von der Wiege bis zur Bahre vom Staat eine Rundumversorgung erhält, ohne das man selbst viel dazu beitragen muß. Wenn z.B.das Arbeitslosengeld von 30 Monate auf 18 Monate reduziert wird, dann ist das für viele schon ein sozialer Kahlschlag, weil sie sich nun nicht mehr so lange zukünftig in der sozialen Hängematte aufhalten können....., ist dieses Denken sozial ??? Da habe ich so meine Zweifel !!!
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 00:02:59
      Beitrag Nr. 23 ()
      Vielleicht sollte man mal Ursachenforschung betreiben.

      Mit 1968 scheint man wohl etwas zu kurz und irgendwie in die falsche Richtung zu springen.

      Der Erfinder der sozialen Marktwirtschaft, der Überbegriff der sozialen Gerechtigkeit, war schliesslich Ludwig Erhard (CDU), damals noch Wirtschaftminister unter Kanzler Adenauer (auch CDU) und von Kapitalismus mit menschlichem Antlitz war damals oft die Rede.

      Damals galt auch noch der Grundsatz in der deutschen Wirtschaft, dass im gleichen Unternehmen der Chef max. das 20-fache seines geringsten Mitarbeiters verdienen sollte. Diesen Grundsatz hatte wohl schon mal Aristoteles, der alte Grieche, als vernünftiges Mass angesehen.

      Dass Vorstände sich heutzutage auch in schlechten Unternehmenszeiten kräftige Zuschläge beim Einkommen und fürstliche Übergangsregelungen genehmigen, aber andererseits Mitarbeiter zu Tausenden auf die Strasse schicken, stört mittlerweile schon nicht mehr so viele.
      Tut sich hier etwa eine Gerechtigkeitslücke in der Gesellschaft auf?
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 01:28:14
      Beitrag Nr. 24 ()
      Wie gut dass ihr nicht diesem dummen Volk angehört,
      ihr souveränen Individuen.
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 02:35:14
      Beitrag Nr. 25 ()
      #22

      Sehr richtig! Aufgabe des Staates ist zunächst Chancengleichheit herzustellen, und dafür zu sorgen, dass jeder seine Anlagen auch zum Einsatz bringen kann.

      Hilfe im Notfall (!) wohl auch, unter bestimmten Bedingungen, z.B. dass einer der Geld vom Staat bezieht, dafür auch was für die Gemeinschaft leisten muss. Arbeit die heute nicht getan wird gibt es schliesslich genug.

      Nicht Aufgabe des Staates ist für jeden Versorgung und Vorsorge zu betreiben (Zwangsversicherungen, Rente etc.). Erstaunlich dass es keinen Volksaufstand geben diese Gängelung gibt :confused:

      #23

      Soziale Marktwirtschaft ist gut. Sozialismus wie ihn die SPD laut Parteiprogramm in D umsetzt ist Mist. Mit Bevormundung kommen wir nicht weiter. Lasst endlich die Kräfte des Marktes wirken und beschränkt den Staat auf seine wesentlichen Aufgaben.

      #24

      grossartiger Kommentar :cry:

      Ebro
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 03:46:12
      Beitrag Nr. 26 ()
      Wenn man das alles so liest, könnte man berechtigterweise annehmen, dass die grosse Mehrzahl der hier postenden FDP-Sympatisanten sind.
      Mich interessiert dann nur noch die berechtigte Frage, in welchem Forum die ganzen Rot/Gruen-Anhänger sich so rumtreiben. Ich vermute: im Aktienforum und auf dem "Sofa" :D
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 04:18:54
      Beitrag Nr. 27 ()
      Nein,im Moderatorenforum.
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 10:42:08
      Beitrag Nr. 28 ()
      # 15

      Semikolon,
      es tut mir Leid, dass ich in deinem Eingangsposting keines
      der folgenden Merkmale entdeckt habe.

      Zum Kern der Satire gehört der Angriff. Ursache sind die - nach Meinung des jeweiligen Autors - anklagenswerten Missstände dieser Welt. Mittels Satire können Personen oder Zustände angeprangert, kann an ihnen Kritik geübt werden. Dieser Realitätsbezug ist für die Satire charakteristisch. Gleichzeitig kann sie auch ein Idealbild beinhalten, eine Utopie, wie es sein sollte. Dabei arbeitet die Satire mit Verfremdung. Sie gibt die Objekte ihrer Kritik durch Verzerrung und Übertreibung mit beißender Ironie oder Spott der Lächerlichkeit preis. Um Fehler und Mängel des Angegriffenen deutlich zu machen, schafft der Satiriker ungewohnte Sichtweisen, verbindet, was eigentlich nicht zusammengehört, oder unterzieht sein "Opfer" einer ungewöhnlichen Behandlung. Durch diese indirekte Darstellung, bei der das Gemeinte immer dahinter liegt, entsteht Distanz zum Gegenstand, die Komik von Satire, was sie von schlichter Kritik unterscheidet. Gleichzeitig hebt sie sich durch die Schärfe ihres Angriffs auch von bloßer Komik ab.

      Satire kann außerdem eine Funktion als gesellschaftliches Ventil erfüllen. Indem sie die Moralvorschriften und Tabus der Gesellschaft, die zwar als notwendig akzeptiert sind, oft aber auch als unerträglich beengend empfunden werden, gezielt bricht, kann sich der emotionale Druck für einen Moment mit hämischen Lachen Luft machen.
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 10:44:46
      Beitrag Nr. 29 ()
      # 23

      Damals galt auch noch der Grundsatz in der deutschen Wirtschaft, dass im gleichen Unternehmen der Chef max. das 20-fache seines geringsten Mitarbeiters verdienen sollte. Diesen Grundsatz hatte wohl schon mal Aristoteles, der alte Grieche, als vernünftiges Mass angesehen.

      @ Oddlot,

      könntest du vielleicht eine genauere Quellenangabe zu dieser
      Äußerung Aristoteles` nennen?
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 10:54:31
      Beitrag Nr. 30 ()
      23,:laugh:
      die Ursachenerforschung:laugh:
      diese sind längst erforscht,liegen offen auf der Hand!
      Jeder der sie wissen will,braucht sich nur einmal etwas schlau machen;)

      Es fehlt viel mehr daran,diese Erkenntnisse umzusetzen!
      Bleibt dies so,wird sich jemand finden,der diese für euch umsetzt,ob dies in eurem Sinne sein wird,wage ich zu bezweifeln.
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 10:55:40
      Beitrag Nr. 31 ()
      # 25

      "Sehr richtig! Aufgabe des Staates ist zunächst Chancengleichheit herzustellen, und dafür zu sorgen, dass jeder seine Anlagen auch zum Einsatz bringen kann. "

      Nach meiner Auffassung gibt es keine "Chancen
      gleichheit"
      wenn damit gemeint ist, dass alle Menschen über die gleichen
      Chancen hinsichtlich gesellschaftlicher Anerkennung, Verdienst,
      Zuneigung und Leistungsfähigkeit verfügen sollen.

      Diese Erfahrung machen wir doch alle bereits als Schulkinder,
      wenn wir feststellen, dass andere schneller auffassen und
      lernen, erfolgreicher sind oder einfach sympathischer.

      Mit deiner zweiten Forderung, nämlich dass "jeder seine Anlagen auch zum Einsatz bringen kann" bin ich voll und ganz einverstanden.
      Nur ist damit noch lange nicht eine "Chancengleichheit"
      nach der o. g. Definition gewährt.
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 11:08:47
      Beitrag Nr. 32 ()
      @maka...Chancengleicheit im Rahmen der Möglichkeiten. Da hast Du vielleicht was falsch verstanden. Momentan ist es doch eher Politik der Roten und der Grünen, unter Hilfe von Kuschelpädagogik Leuten, die eigentlich auf eine Haupt- oder sogar Sonderschule gehören, mit der Gesamtschule zum Abitur zu verhelfen.

      Ebro hat zudem vollkommen recht, was die soziale Marktwirtschaft und ihhre Fähigkeit zur Selbstregulation angeht, wenn man sie sich nur frei entfalten ließe. Der Staat begeht einen Fehler, wenn er ständig in mikroökonomische Bereiche eingreift. Stattdessen muß er sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren. Erlassen und Überwachen von Gesetzes zum Schutz der Bürger und somit Schaffung eines gesunden Wirtschaftsklimas. Darüberhinaus natürlich das Unterstützen der tatsächlich Schwachen, also Kranken, Behinderten oder solchen die sich um einen Angehörigen kümmern müssen.
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 11:21:29
      Beitrag Nr. 33 ()
      moinmoin @ all

      #semi...
      wenn einer behauptet, keine Zeit hätte im letzten Jahrhundert die Gesellschaft so verändert wie die 68er (von wann bis wann genau dauerte die eigentlich?) - entschuldige mal - bei solch ignorantem Gelaber platzt mir der Kragen!

      Zwei Weltkriege mit Abermillionen von Toten, die Judenvernichtung der Nazis, die ersten und bis jetzt einzigen Atombombenabwürfe der Amerikaner, der Koreakrieg, der Vietnamkrieg, die Kubakrise ecc.pp - der Platz hier reicht wohl kaum, um all die gravierenden Ereignisse und Katastrophen des 20. Jahrhunderts aufzuzählen - und dann kommt einer daher und behauptet, die 68er Bewegung hätte die grösste Veränderung der Gesellschaft (und das nur in Deutschland?) bewirkt!

      Und was die hier so heiss, aber meist zu einseitig diskutierte "Soziale Gerechtigkeit" betrifft:
      Es gibt sie nicht! Und deshalb existiert sie nur als Begriff; als Monstranz und als Worthülse, die jeder nach Belieben und Absicht vor sich hertragen und hinter der er sich je nach Bedarf auch verstecken kann.

      Dieser Begriff wird sehr gerne als Keule verwendet, vor allem dann, wenn es gilt, irgend welche Lohn- Gehalts- oder Leistungskürzungen zu fordern "(es ist sozial nicht gerecht, dass A besser als B und mehr als C und weniger als Blablabla...)" - wenn aber "die da unten" sich manchmal auch anzumerken trauen, "die da oben" würden sich vielleicht zu oft und zu Unrecht Privilegien und Vorteile finanzieller und anderer Art verschaffen, antworten "die da oben" mit der Begriffskeule: Neiddiskussion! "(Wir wollen hier aber jetzt keine neue Neiddiskussion [wahlweise auch Neiddebatte] anfangen)!".

      Das kennen wir zur Genüge, das haben wir alle schon zehntausendmal gehört!

      Wer nun an unserem heutigen Dilemma "Schuld" ist - die Rot/Grünen oder deren Vorgänger - diese Diskussion ist müssig! Fünf Millionen Arbeitslose gabs Mitte der 90er auch schon mal bei Schwarz/Gelb, aber davon spricht heute keiner mehr und die damalige Regierung wusste auch nicht, wie sie mit diesem Problem umgehen sollte, ausser die Schulden zu erhöhen. Wohin das führte, sehen wir ja jetzt.

      Nicht, dass hier der Verdacht aufkommt, ich wäre ein Fan von Gerd und seiner Dilettantentruppe - bewahre! Aber ich glaube, dass wir heute im selben Schlamassel stecken würden, wenn die Schwarz/Gelben am Ruder wären.

      Dass wir niemals alle "gleich" sind, oder "gleich" sein werden (was für eine Horrorvorstellung), versteht sich wohl von selbst - aber dass hier einige schon der Gleichheit der Chancen ihre Berechtigung absprechen, erschreckt mich zutiefst! Zumindest die Chancengleichheit sollte doch der "Innere Konsens" sein, der unsere Gesellschaft zusammenhält -und nicht dieser "neoliberale" Sozialdarwinismus, der sich immer breiter macht.
      Die Folgen kann man in den USA studieren, wo die Reichen zu Superreichen werden und die bürgerliche Mittelschicht allmählich aufpassen muss, nicht in die Armut abzugleiten.

      Wollt ihr das etwa auch bei uns? Ja? Na dann, viel Spass! Und passt auf, dass ihr nicht selber unter die Räder kommt!

      MfG
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 11:29:24
      Beitrag Nr. 34 ()
      Ach und dann auch noch das:

      Sigmar Gabriel wird Popkultur-Beauftragter

      Der einstige Hoffnungsträger der SPD und abgewählte niedersächsische Ministerpräsident Sigmar Gabriel hat eine neue Funktion: Das Präsidium ernannte ihn zum Beauftragten für Popkultur und Popdiskurs. Gabriel, der schon vor seiner Zeit als Ministerpräsident Rockkonzerte organisiert hatte, zeigte sich als Wahlkämpfer gern mit Rockern wie Udo Lindenberg oder Peter Maffay. Nun soll er die Szene weiter für die SPD sichern. Unterstützt wird Gabriel, 43, dabei von einem hauptamtlichen Mitarbeiter der SPD-Zentrale, der das Gebiet Popkultur betreut.

      http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,251051,00.html :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 11:35:35
      Beitrag Nr. 35 ()
      @harenguns....Gabriel war ja schon durch das Organisieren von Lagerfeuern für den Jobs des Politikers prädestiniert.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 11:53:45
      Beitrag Nr. 36 ()
      # 33

      "Dass wir niemals alle "gleich" sind, oder "gleich" sein werden (was für eine Horrorvorstellung), versteht sich wohl von selbst - aber dass hier einige schon der Gleichheit der Chancen ihre Berechtigung absprechen, erschreckt mich zutiefst! Zumindest die Chancengleichheit sollte doch der "Innere Konsens" sein, der unsere Gesellschaft zusammenhält -und nicht dieser "neoliberale" Sozialdarwinismus, der sich immer breiter macht."

      Genau das bezweifle ich, hargenus!
      Du merkst doch selbst jeden Tag in deinem Beruf, an deinem
      Arbeitsplatz, dass nicht jeder die
      gleichen Chancen hat.
      Jeder verfügt über unterschiedliche Fähigkeiten, die in un-
      serer Gesellschaft ganz unterschiedlich bewertet werden.
      Und die wichtigste Maßeinheit dieser Bewertung ist das Geld.

      Wenn einer die Fähigkeit hat, ein Auto möglichst schnell
      auf einem Rundkurs zu bewegen oder einen luftgefüllten
      Lederball oft in ein Tor schießen kann, hat der doch viel
      bessere "Chancen" als einer, der nur die Fähigkeit besitzt,
      Autos zu lackieren oder einen Körper zu massieren.

      Was soll also die Forderung nach Chancengleichheit?

      Übrigens tragen wir durch unser Verhalten, durch unsere
      Entscheidungen täglich dazu bei, dass es eben keine Chan-
      cengleichheit gibt.
      Der Entschluss, heute Abend zum Griechen zu gehen, verbes-
      sert dessen Chancen, verringert aber die Chancen des mit
      ihm konkurrierenden Chinesen nebenan.
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 12:23:35
      Beitrag Nr. 37 ()
      #makaflo
      mit Chancengleichheit ist doch nicht gemeint, dass meinetwegen jeder Mann bei jeder Frau die gleichen Chancen haben soll - das würde ja die individuelle Wahlfreiheit tangieren - sondern mit Chancengleichheit ist unter anderem gemeint, dass jeder zumindest ähnliche Startvoraussetzungen hat, um aus sich und seinen Talenten was zu machen! Wäre dem nicht so, käme das einer irrsinnigen Verschwendung von geistigen Ressourcen gleich, die sich keine Volkswirtschaft leisten kann.
      Man kann sich allerdings darüber streiten, wie diese Chancengleichheit herzustellen ist.
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 12:28:13
      Beitrag Nr. 38 ()
      @ hargenus,

      können wir uns vielleicht darauf einigen, dass der Begriff
      "Chancengleichheit" irreführend bzw. unsinnig ist
      und dass stattdessen das Wort "Chancengerechtigkeit"
      besser beschreibt, was wir meinen?
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 21:28:46
      Beitrag Nr. 39 ()
      So so harengus, du hast also
      noch keinen "dümmeren" Satz als diesen hier gelesen:

      Keine Zeit (inklusive NS-Zeit) hat
      im vergangenen Jahrhundert solche
      gesellschaftlichen Veränderungen
      in D bewirkt, wie diese scheinbar
      kurze Epoche der 68er.


      Tja, vielleicht hast du noch nicht
      allzuviel gelesen :D

      Aber mal Spaß beiseite:

      Natürlich haben die 68er nicht die
      weltpolitische Landkarte verändert,
      Kriege angezettelt, Millionen umgebracht
      oder sonstwie Elend verbreitet.

      Gleichwohl sind die gesellschafts-
      politischen Veränderungen, die in dieser
      Epoche begannen und bis heute wirken
      und nachwirken, bedeutender als die jeder
      anderen Epoche des letzten Jahrhunderts.

      Das ist meine Sichtweise. Ich erwarte nicht,
      dass jeder sie teilt. :)

      Aber ich will trotzdem mal ein bischen
      erläutern, was mich zu dieser Einschätzung
      veranlasst:

      Die gesellschaftlichen/bürgerlichen Wertvorstellungen
      haben sich vor und während der Nazizeit
      sowie auch danach bis in die 60er Jahre hinein
      nicht wesentlich verändert.

      Hierarchien waren intakt, Autorität akzeptiert.
      Institutionen wurden nicht in Frage gestellt.
      Man lehrte den Jungen Respekt vor den Alten.
      Familie war die einzig "normale" Lebensform.

      Es gibt viele weitere Punkte, aber der wesentlichste
      von allen:
      Wer versagte, hatte sich das in den Augen der
      anderen selbst zuzuschreiben - und
      schrieb sich das auch selbst zu.
      Jedenfalls wurde "die Gesellschaft" nicht für
      individuelles Versagen verantwortlich gemacht.
      Das Wort "Asozialer" etwa gehörte zum allgemeinen
      Sprachgebrauch.

      In den 68ern wurden solche Grundwerte
      erstmals massiv in Frage gestellt und
      schließlich immer mehr ausgehöhlt
      (ein Prozess, der noch nicht zu Ende ist).

      Anti-autoritär kommt in Mode. Macht kaputt,
      was euch kaputt macht. Die Gesellschaft
      ist an allem schuld. Sie soll gefälligst auch
      für individuelles Fehlverhalten einstehen.
      Familie ist spießig. Nicht mehr der Schüler muss
      Angst vor dem Lehrer haben, sondern der Lehrer vor dem Schüler.
      Eltern bringen Kinder keine Werte mehr bei,
      weil sie selbst keine der alten Werte mehr
      akzeptieren.

      Viele der alten Werte sind zerstört, aber
      es sind keine neuen Werte definiert worden.
      Jedenfalls keine, die für die Masse des Volkes
      Gültigkeit haben.
      Der ganze Schlamassel zeigt im übrigen
      einmal mehr:
      Zehn, die schreien, bewirken mehr, als
      zehntausend, die`s Maul halten.

      Der Umbau/Abbau eines Wertefundaments verändert
      eine Gesellschaft jedenfalls mehr und vor allem nachhaltiger als etwa ein Krieg.


      Eigentlich eine banale Erkenntnis.

      Und kein Grund den harengus`schen
      Kragen zum Platzen zu bringen. :)
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 22:05:15
      Beitrag Nr. 40 ()
      Cyberwilli, wenn ich mich noch recht erinnere, haben die 68er mehr oder weniger Angst und Schrecken in der Bevölkerung, insbesondere bei den Älteren, erzeugt.
      Auch die Mitglieder der verbrecherischen Rote-Armee-Fraktion sind überwiegend aus diesen Typen hervorgegangen bzw. durch diese inspiriert. Hör mir bloß auf, mit der Verherrlichung dieser Zeit.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 31.05.03 22:15:28
      Beitrag Nr. 41 ()
      Sag mal, Wilbi,

      wo bitte "verherrliche" ich die 68er-Zeit?

      Nichts liegt mir ferner. :)
      Avatar
      schrieb am 01.06.03 21:46:10
      Beitrag Nr. 42 ()
      Cyber, Du warst doch mit Begeisterung dabei. Na schön, wenn Du die Zeit auch als schlimm ansiehst, nehme ich meine Anschuldigung zurück und entschuldige mich.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 01.06.03 22:01:24
      Beitrag Nr. 43 ()
      Wilbi,

      "schlimm" war die Zeit nicht. Ganz im
      Gegenteil :D

      Dem Establishment das Fürchten zu lehren und
      rumzuflippen war geil!

      Als ich dann aber von meiner eigenen Arbeit leben
      musste (meine kapitalistischen Alten wollten
      mein Wirken für die werktätigen Massen :laugh: nicht
      mehr unterstützen), kam ich immer mehr ins Grübeln.

      Inzwischen weiss ich, dass viele Vorstellungen
      der 68er ausgemachter Schwachsinn waren.

      Diese Erfahrung hat mich zu folgender
      Weisheit gebracht:

      Trau keinem unter 30! :D
      Avatar
      schrieb am 01.06.03 23:25:00
      Beitrag Nr. 44 ()
      cyberwilly!
      Der 68er Bewegung eine derartige Nachhaltigkeit zu unterstellen, ist schon sehr vermessen.

      Das erinnert mich an eine Theorie aus den späten 90er Jahren, wonach die Jugend in Ostdeutschland deshalb für den Rechtsradikalismus so empfänglich sei, weil sie in den Kindergärten der DDR zu früh und zu rigide von den Windeln entwöhnt worden war. (Stichwort: gemeinsames Topfsitzen)

      Die gesellschaftlichen/bürgerlichen Wertvorstellungen
      haben sich vor und während der Nazizeit
      sowie auch danach bis in die 60er Jahre hinein
      nicht wesentlich verändert.

      Hierarchien waren intakt, Autorität akzeptiert.
      Institutionen wurden nicht in Frage gestellt.
      Man lehrte den Jungen Respekt vor den Alten.
      Familie war die einzig "normale" Lebensform.


      Genau das war doch die Motivation der damals unzufriedenen
      jungen Intelligenz, diese Verkrustungen aufzubrechen und den alten Nazis, die wieder, oder noch immer in Amt und Würden waren, endlich Feuer unterm Hintern zu machen. (Unter den Talaren, Muff von 1000 Jahren).

      Das kann doch nicht dein Ernst sein, dass du diesen Zeiten nachtrauerst!

      Und was meine Belesenheit betrifft, weiss ich immerhin, dass es heissen muss: "Man lehrte DIE Jungen Respekt... und nicht: DEN Jungen.

      Gute Nacht.:)
      Avatar
      schrieb am 01.06.03 23:46:49
      Beitrag Nr. 45 ()
      harengus

      du schreibst:

      Das kann doch nicht dein Ernst sein, dass du diesen Zeiten nachtrauerst!

      Das kann doch nicht DEIN Ernst sein, dass
      du das im Ernst glaubst! :)

      Ha ha ha

      hast du mich beim Dativ erwischt!
      Oder war`s der Akkusativ?! :D
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 09:49:15
      Beitrag Nr. 46 ()
      cyberwilly
      ja, ich hab DIR erwischt!
      Avatar
      schrieb am 02.06.03 15:33:03
      Beitrag Nr. 47 ()
      # ODDLOT,

      ich warte immer noch auf einen Beleg dafür, dass diese For-
      derung von Aristoteles stammt.

      Zur Erinnerung aus deinem # 23:
      "Damals galt auch noch der Grundsatz in der deutschen Wirtschaft, dass im gleichen Unternehmen der Chef max. das 20-fache seines geringsten Mitarbeiters verdienen sollte. Diesen Grundsatz hatte wohl schon mal Aristoteles, der alte Grieche, als vernünftiges Mass angesehen."

      Aristoteles war meines Wissens ein Verfechter der Sklaverei.
      Darum kann ich mir kaum vorstellen, dass er solch "arbeit-
      nehmerfreundliche" Vorstellungen hatte.


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      Das Volk vermisst vor allem "soziale Gerechtigkeit"! Nur knappe Mehrheit für Neuwahl!