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    Und noch ein Trading-System: - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.08.03 01:00:20 von
    neuester Beitrag 11.08.03 21:45:28 von
    Beiträge: 16
    ID: 763.055
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      schrieb am 09.08.03 01:00:20
      Beitrag Nr. 1 ()
      Also, kurze Vorgeschichte:

      Ich habe bei der letzten WM an einer `Fußballbörse` teilgenommen. Dies war enorm lehrreich, was das Anlegerverhalten betrifft, da der fundamentale Wert der Aktien (=Fußballmannschaften) ziemlich leicht einzuschätzen war. Dabei habe ich ein Tradingsystem entwickelt, daß es mir erlaubte mit 0 Risiko garantierte Gewinne einzufahren. Leider läßt sich dieses System natürlich nicht 1:1 auf die echte Börse übertragen.

      Und so hat es funktioniert:
      Gehandelt wurden Fußballmannschaften. Flog eine Mannschaft aus dem Turnier, gab es einen garantierten Rückkaufswert für diese Aktie. Der Rückkaufswert hing von der Position der Mannschaft beim Turnierabgang ab.
      Beispiel Vorrunde:

      Vorrundengruppen 1. = 100 Spieldollars
      Vorrundengruppen 2. = 70 Spieldollars
      Vorrundengruppen 3. = 55 Spieldollars
      Vorrundengruppen 4. = 50 Spieldollars

      Mit Fortschreiten des Turniers, gab es natürlich Spiele, bei denen 100% sicher war: Der Gewinner des Spieles wird Gruppenerster, der Verlierer des Spieles Gruppenzweiter. Daraus folgt nun, daß ein faires Pricing dieser beiden Mannschaften A und B im Schnitt hätte 85 Spieldollars sein müssen (= Durchschnitt beider Mannschaften = (100 + 70) / 2). Dem war aber nicht so ! Waren die Mannschaften A und B `beliebte` Mannschaften (z.B. Deutschland/Irland) so waren ihre Kurse vor Spielbeginn z.B. 96 und 93. Also ein enorm schlechtes Chance/Risiko-Verhältnis, da man für den Verlierer nur 70 $ bekam und für den Gewinner 100 $ (es sei denn er kam dann noch im Viertelfinale weiter).
      UMGEKEHRT: Stellte sich eine solche Situation z.B. mit den unbeachteteren Mannschaften Türkei und Micronesien ein, dann gab es z.B. vor dem entscheidendem Spiel Türkei 82 und Micronesien 76. Der Witz war nun: man kann einfach beide Mannschaften kaufen und wird garantiert Gewinn machen, weil man ja 100% weiß, daß man in der Summe anschliessend mehr für diese beiden Mannschaften bekommen wird.

      Feststellung: Der Markt ist nicht effizient, sobald Plus und Minus ins Spiel kommt ;).

      So, nun versuche ich, an der echten Börse ähnliche Situationen zu finden, die mir zwar keinen "garantierten" Gewinn (sowas gibts leider nicht;)), aber zumindest eine sehr gute Chance auf einen Gewinn bieten.

      Vergleichbare Situationen wären:

      - Aufstieg/Abstieg in einen Index z.B. Dax. Wohl die beste Wahl. Man kauft einfach alle Aufstiegskandidaten (und auch die Nachrückerkandidaten im nächst niedrigen Index z.B. MDax), weil sie vor der Bekanntgabe alle steigen. Kurz vor der definitiven Entscheidung durch die Börse alle verkaufen. Oder man shortet alle Aufstiegskandidaten, da ja nur einer aufsteigt, die restlichen aber in der Regel fallen und gewinnt in der Summe unabhängig davon, wer nun wirklich aufsteigt.

      - In einem Nischenmarkt sind zwei grosse Konkurrenten, beide fallen wg. Konjunkturschwäche und laufen Gefahr Pleite zu gehen. Spekulation: einer von beiden geht inssolvent, der übriggebliebene besitzt dann mit einem Schlag eine starke monopolartige Marktführerschaft (beide kaufen, weil vermutlich einer von beiden massiv unterbewertet). Beispiel: Lucent/Nortel, SAP/Oracle/Peoplesoft [<= Ich wette die Summe der Kurse dieser drei Aktien ist während der kürzlichen Diskussionen gestiegen].

      - Übernahmegerüchte: Man kauft beide, da insgesamt Geld in beide Aktien fliessen wird [habe ich aber nicht verifiziert]. Spekulation: Nimmt man die Summe beider Aktien, so steigt diese durch die Übernahme (?).

      Natürlich muss man zusätzlich gegen Gesamtmarktschwankungen mit geeigneten Turbos hedgen, damit man nicht durch irgendwelche Gesamtmarktschwankungen Geld verliert.

      Hat sich schon mal jemand mit dem Verhalten von Kursen während Übernahmespekulationen/Indexaufnahmespekulationen eingehender beschäftigt ?

      Hat jemand noch eine Idee, wo an der Börse ähnliche Situationen wie die oben beschriebene auftreten ?

      Nebenbei: An der Fußballbörse lernt man auch über Überbewertungen: Frankreich war im letzten Spiel vor dem Ausscheiden aus der Vorrunde (sie hätten glaub` 5:0 gewinnen müssen und ausserdem hätten die anderen beiden Gruppenmitglieder unentschieden spielen müssen) noch bewertet als ob sie schon das Halbfinale erreicht hätten. Absurd schlechtes Chance/Risiko Profil ! Jeder auch nur ansatzweise denkende Mensch hätte sehen müssen das diese Aktie überbewertet war.
      Avatar
      schrieb am 09.08.03 07:52:56
      Beitrag Nr. 2 ()
      Das nennt sich Arbitrage.Einige Marktteilnehmer,
      zB Hedge -Fonds,haben sich auf solche Techniken
      spezialisiert.Für Privatanleger selten anwendbar,da
      Gebühren>Gewinn(e).
      Gib mal die fetten Buchstaben in eine Suchmaschine.
      Avatar
      schrieb am 09.08.03 09:45:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      Zukünftige Gesetztesänderungen bzw. Verschärfungen...Aktuell Waldbrände. Das könnte z.B. zu erhöhten Forderungen an Campingzubehör etc. führen...War mal in den USA der Fall, BlueRhino hat davon provitiert. Aber auch ROTGRÜN hatte einiges zu bieten, unsere Heizungsbauer hat es gefreut.

      Avatar
      schrieb am 09.08.03 10:36:36
      Beitrag Nr. 4 ()
      @ 3

      Was hat das mit #1 zu tun?
      Avatar
      schrieb am 09.08.03 14:03:15
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hi,

      klingt prinzipiell sehr interessant. Aufgrund der hohen Effizienz der Aktienmärkte wird dies jedoch in der Regel für Privatanwender nicht möglich sein (zu hohe Gebühren).

      Bzgl. der Übernahmegerüchte: Wenn Du Käufer und Verkäufer meinst, wirst Du sehen daß in vielen Fällen der Kurs der Käufers eher fällt.

      Horstfriedrich

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      Kennen wir bei East Africa bislang nur die Spitze des Goldberges?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 10.08.03 00:05:30
      Beitrag Nr. 6 ()
      #3
      Was du beschreibst wäre eher eine `normale` Zukunftsspekulation (wenn auch eine interessante). Du bist bei dieser Art von Speku immer darauf angewiesen, daß genügend Leute ähnliches denken (möglichst nachdem du eingestiegen bist ;) ). Kann aber auch sein daß du ewig auf die (nicht-)erfüllung deiner Spekulation warten musst.

      #2
      Unter Arbitrage versteht man meines Wissens das Ausnutzen von Marktineffizienten z.B. verschiedene Kurse Futures/Underlying oder verschiedene Kurse an verschiednen Börsen. Das kann in der Tat kein Privatanleger mit gewinn betreiben.

      #5

      Das mit den Gebühren ist nicht unbedingt wahr. Klar steigen die Gebühren, da man mehrere Aktien/Zertifikate für "einen" Trade handeln muß, andererseits kann man durch entsprechende Hebel die Gebühren einigermassen senken, sodacß aus einem 3% Anstieg ein 15% Anstieg wird. Dann tun auch 3% Verluste durch Gebühren nicht weh.

      > Übernahmen
      Normalerweise verliert der Küfer und es gewinnt der Gekaufte. Wie aber verhält sich die Summe beider Kurse, ich rede ja davon, beide zu kaufen und mit einem Indexzertifikat zu hedgen.

      Nicht mehr aktuelles Bsp.:
      Long auf SAP, Oracle, Peoplesoft. Short auf Nasdaq zum hedgen von Marktschwankungen. Alles mit Hebeln >= 5.

      Wirklich interessant erscheint mir die Spekulation auf Indexaufnahme. Die Dt. Börse veröffentlicht regelmäßig Ranglisten. Kauft man die drei besten Aufstiegskandidaten schon 1-2 Monate vor der Entscheidung, so dürfte man in der Summe regelmäßig Gewinne einstreichen (natürlich auch hier Dax-Bewegungen hedgen), wenn man kurz vor Entscheidung verkauft (weil alle Kandidaten Hoffnungsträger sind, und deshalb steigen).
      Avatar
      schrieb am 10.08.03 11:38:45
      Beitrag Nr. 7 ()
      @mutant996

      Unter Arbitrage versteht man meines Wissens das Ausnutzen von Marktineffizienten ...

      Richtig.Und genau diese Situation beschreibst Du in #1.
      Oder verstehe ich dich falsch?
      Avatar
      schrieb am 10.08.03 12:35:52
      Beitrag Nr. 8 ()
      #8
      Nein. Was ich meine ist, daß der Markt zu ineffizienzen neigt, wenn man die Summe mehrerer Kurse betrachtet. Gibt es z.B. 3 Aufstiegskandidaten für den Dax, so steigen im Vorfeld alle 3, auch wenn klar ist, daß nur einer das Rennen machen wird. Betrachtet man die Summe der Kurse der Einzelkandidaten, so wird man feststellen (natürlich immer alles relativ zum Gesamtmarkt), daß die Summe im Vorfeld ansteigt und nach der Entscheidungsbekanntgabe immer fällt. Ist allerdings nur eine Mutmassung, müßte anhand konkreter Kurse untermauert werden.
      Avatar
      schrieb am 10.08.03 12:52:34
      Beitrag Nr. 9 ()
      z.B. haben Teles (TecDax Kandidat), Continental (Dax Kandidat) und T-Online (auch Dax Kandidat) die letzten 1-3 Monate den Dax deutlich outperformed. Inbesondere im letzten Monat ist dies meiner Meinung nach zu einem guten Teil auf die potentielle Indexaufnahme zurückzuführen.
      Avatar
      schrieb am 10.08.03 13:14:04
      Beitrag Nr. 10 ()
      SAP, Peoplesoft und Oracle haben alle 3 in letzter Zeit underperformed (wg. der Oracle/Peoplesoft Übernahme).
      Ist wohl ein Spezialfall, da die Fusion weder für Peoplesoft noch für Oracle vorteilhaft ist. Nur SAP könnte davon profitieren. Trotzdem Käse, daß alle drei relativ zur Nasdaq underperformen, oder ?

      - Oracle/Peoplesoft verlieren, weil man befürchtet daß Peoplesoft Kunden an SAP verliert.
      - SAP fällt, weil sie einen neuen, größeren Konkurrenten bekommen.

      Die Befürchtungen sind aber gegenläufig, es kann nur eins von beiden Szenarien eintreffen.

      (Nach meiner obigen Theorie hätten sie alle 3 outperformen müssen :D, naja sehe ich mal als Spezialfall an ;) ).
      Avatar
      schrieb am 10.08.03 13:43:29
      Beitrag Nr. 11 ()
      Szenario 1:
      Die Übernahme klappt.

      - Peoplesoft würde auf 19,50 (höhe des Übernahmeangebots) steigen (ca. 20%).
      - Oracle würde wohl vermutlich fallen (aber bestimmt nicht 20%)
      - SAP schwer zu sagen, vermutl. kruzfristig fallen, mittelfristig steigen, da SAP eigentlich von der Übernahme profitieren sollte. Der Merger wird Peoplesoft Kunden kosten.

      Szenario 2:
      Die Übernahme scheitert:
      - Peoplesoft würde leicht steigen (wieviel ist unklar)
      - Oracle würde vermutl. leicht steigen, könnte aber auch fallen, da das `Scheitern` an sich negativ bewertet wird.
      - SAP würde verm. leicht anziehen

      Siebel würde vermutlich in beiden Szenarien fallen.
      [ mit Steigen/Fallen meine ich immer relativ zum Gesamtmarkt ]

      Fazit:
      2 Peoplesoft Long, 1 Siebel short, 1 Oracle long, 2 SAP long, 4 Nasdaq Short (=Hedge)

      Gibt zwar keine Mega-Rendite, aber hat deutlich mehr Aufwärts- als Abwärtsrisiko. Ist leider shcon etwas zu spät für diese Speku, werde aber mal ein Musterdepot mit dieser posi anlegen. Mal sehn` wo die am 20. Spetember Stehen. Man könnte die Verteilung noch ein bischen in Richtung "erfolgreiche Übernahme"-Szenario verstärken, da dies IMHO wahrscheinlicher ist.
      Avatar
      schrieb am 10.08.03 20:56:49
      Beitrag Nr. 12 ()
      @mutant996

      Mit Theorie kommt man da nicht allzu weit. Die zugrundeliegenden Überlegungen sind auch zum großen Teil richtig, leider sehen dass nur zu viele Marktteilnehmer so, und deshalb funktioniert das alles letztlich nicht oder kaum. So weit trägt die Markteffizienz dann doch.

      Zwei potentielle Ausnahmen sehe ich: Die erste ist die Indexaufnahmespekulation. Hier vermute ich einen möglichen Grund allerdings eher darin, dass Aufsteiger prinzipiell eher Outperformer sind, Absteiger eher Underperformer, sonst würden die einen wohl auch kaum auf- und die anderen wohl kaum absteigen.

      Die zweite Ausnahme ist die Übernahmespekulation: Hier scheint, wenn mich eben dieser Schein nicht trügt, der Kurs des Käufers eher zu sinken, der des Aufgekauften eher zu steigen. Auch hier gilt allerdings zu hinterfragen, wie sich die Kurse nach einer ersten heftigen Reaktion bewegen, und ob damit noch Geld zu verdienen ist.

      Ein anderes Verhalten scheint statistisch tatsächlich belegt zu sein, und das ist das Verhalten nach Gewinnüberaschungen und -warnungen. Unerwartet gut ausgefallene Unternehmensgewinne führen statistisch betrachtet wohl tatsächlich zu einer Outperformance eines Unternehmens gegenüber seinem Vergleichsindex, Gewinnwarnungen zu einer Underperformance (vgl. Shefrin: Börsenerfolg mit Behavioural Finance). Allerdings stellt sich auch hier die Frage, ob diese Strategie für einen engagierten und vermögenden Privatanleger effektiv umsetzbar ist.
      Avatar
      schrieb am 10.08.03 21:06:27
      Beitrag Nr. 13 ()
      Noch etwas: Ich halte es persönlich, damit kann ich allerdings auch falsch liegen, für eher wahrscheinlich, dass die Peoplesoft-Übernahme scheitert, da Peoplesoft dank des J.D.Edwards-Kaufs und einiger Marketingaktionen, d.h. einer Rücknahmegarantie der Software für den Fall einer Übernahme, das Angebot für Oracle eigentlich in betriebswirtschaftlich unsinnige Regionen getrieben hat. Da Herr Ellison nicht zwangsläufig rational zu handeln scheint, kann ich damit auch gut daneben liegen. Ich würde jedenfalls auf keinen Fall in eine mechanische Strategie, und um die geht es hier letztlich, emotionale Elemente einfließen lassen, d.h. ich würde die Strategie nicht in Richtung des einen oder anderen Szenarios verstärken. Außerdem: Wenn es einmal gut oder schief geht, heißt das nicht viel. Ich will eine Outperformance nicht ausschließen, aber diese bezieht sich naturgemäß nur auf eine Vielzahl von Geschäften, nicht auf die einzelne Transaktion.
      Avatar
      schrieb am 10.08.03 21:34:49
      Beitrag Nr. 14 ()
      @stromgegner

      >Die erste ist die Indexaufnahmespekulation. Hier vermute
      >ich einen möglichen Grund allerdings eher darin, dass
      >Aufsteiger prinzipiell eher Outperformer sind, Absteiger
      >eher Underperformer, sonst würden die einen wohl auch
      >kaum auf- und die anderen wohl kaum absteigen.

      Das stimmt natürlich, trotzdem sind kurz vor der Börsenentscheidung (ab ca. 2-4 Wochen) noch mal signifikante Bewegungen (3-8%) zu bobachten. Schon alleine weil u.U. auch ein Interesse der BigBoys oder der Unternehmen selbst an der Indexaufnahme besteht. Vor diesem Hintergrund ist z.B. die gezielte Indiskretion von Teles zu sehen: Durch die (unerlaubte) Meldung, man werde in den TecDax aufsteigen, stieg die Marktkapitalisierung nicht unerheblich (allerdings nur sehr kurzfristig, aber vielleicht war das der Stichtag für die Rangliste der Dt. Börse ;) ).

      >Die zweite Ausnahme ist die Übernahmespekulation: Hier
      >scheint, wenn mich eben dieser Schein nicht trügt, der
      >Kurs des Käufers eher zu sinken, der des Aufgekauften
      >eher zu steigen. Auch hier gilt allerdings zu
      >hinterfragen, wie sich die Kurse nach einer ersten
      >heftigen Reaktion bewegen, und ob damit noch Geld zu
      >verdienen ist.

      Naja, ich versuche ja quasi mit dem Ereignis an sich Geld zu verdienen, nicht mit dem Ausgang des Ereignisses ;).
      Entscheidend ist halt, ob die Summe der beiden Aktien tendenziell steigt oder fällt, also steigt der Aufgekaufte genausoviel, wie der Käufer fällt ?.

      >Ein anderes Verhalten scheint statistisch tatsächlich
      >belegt zu sein, und das ist das Verhalten nach
      >Gewinnüberaschungen und -warnungen. Unerwartet gut
      >ausgefallene Unternehmensgewinne führen statistisch
      >betrachtet wohl tatsächlich zu einer Outperformance eines
      >Unternehmens gegenüber seinem Vergleichsindex,
      >Gewinnwarnungen zu einer Underperformance (vgl. Shefrin:
      >Börsenerfolg mit Behavioural Finance). Allerdings stellt
      >sich auch hier die Frage, ob diese Strategie für einen
      >engagierten und vermögenden Privatanleger effektiv
      >umsetzbar ist.

      Leider kenne ich die Meldung nicht im Vorraus ;). Allerdings gäbe es einen kleinen Sonderfall, wenn zwei große dominierende Konkurrenten hintereinander Zahlen melden. Meldet der erste schlechte Zahlen, fallen in der Regel beide Aktien. Es kann natürlich sein, daß ihre Branche schlecht läuft, ist dies aber nicht der Fall, könnte es heissen das Firma B tendenziell positiv überrascht, weil sie A Marktanteile abgenommen haben. Meistens ziehen schlechte Zahlen immer die ganze Branche mit runter, selbst wenn diese schwachen Zahlen nicht auf das konjunkturelle Umfeld zurückzuführen sind. (historisches Beispiel Intel/AMD).

      >Da Herr Ellison nicht zwangsläufig rational zu handeln
      >scheint, kann ich damit auch gut daneben liegen.

      Herr Ellison wird PeopleSoft übernehmen, koste es was es wolle ;). Hicks.

      >Ich würde jedenfalls auf keinen Fall in eine mechanische
      >Strategie, und um die geht es hier letztlich, emotionale
      >Elemente einfließen lassen, d.h. ich würde die Strategie
      >nicht in Richtung des einen oder anderen Szenarios
      >verstärken.

      Warum ? Letzlich versuche ich eine vom Verlauf der Zukunft unabhängige Strategie, halte ich aber ein Szenario für wahrscheinlicher, kann ich es übergewichten. Falls ich mich irre ist dan trotzdem mein Verlust gering bzw. mein Gewinn geringer.

      >Außerdem: Wenn es einmal gut oder schief geht, heißt das
      >nicht viel. Ich will eine Outperformance nicht
      >ausschließen, aber diese bezieht sich naturgemäß nur auf
      >eine Vielzahl von Geschäften, nicht auf die einzelne
      >Transaktion.

      Klar, eigentlich müsste man jede Menge historischge Daten + historische Meldungen haben, um so eine Idee statistisch zu untersuchen. Gibt es hierzu Software oder einen Dienst ?
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 15:45:05
      Beitrag Nr. 15 ()
      Gesucht und gefunden:

      Gerke, Wolfgang/ Arneth, Stefan/ Fleischer, Jörg (2001), Kursgewinne bei Aufnahmen in den DAX 100, Verluste bei Entnahmen: Indexeffekt am deutschen Kapitalmarkt, in: Zeitschrift für Betriebswirtschaft (ZfB), 71. Jg., Nr. 1, S. 45-66.

      Zusammenfassung:

      Wer zutreffend die Aufnahme eines Unternehmens in einen Aktienindex prognostiziert, kann damit nachhaltig Gewinne erzielen. Dieser in den USA bereits intensiv untersuchte Kurseffekt wird nach Vorliegen ausreichender Fallzahlen jetzt auch in Deutschland für den DAX 100 nachgewiesen. Dabei werden für einen relativ effizienten Kapitalmarkt erstaunlich hohe kumulierte Überrenditen von über 9% ermittelt. Der Effekt hat sich nach Einführung eines eigenständigen Midcap-Index (MDAX) sogar noch verstärkt.
      Ein großer Teil des beobachteten Kursanstiegs läßt sich auf die Spekulation im Vorfeld der Bekanntgabe der Indexumstellung zurückführen. Aber auch nachdem die Information, welche Werte neu in den Index aufgenommen werden, öffentlich verfügbar ist, lassen sich Überrenditen in Höhe von 5% nachweisen.
      Bei Unternehmen, die aus dem DAX 100 herausgenommen werden, ist der Indexeffekt in etwa gleich hoch, jedoch mit negativem Vorzeichen. Die Ergebnisse zeigen somit, daß die Zugehörigkeit von Unternehmen zum DAX 100 bzw. MDAX einen positiven Effekt auf die Kursentwicklung der im Index enthaltenen Gesellschaften hat.


      Zum Herunterladen braucht man ein Passwort.:mad:
      Kannst ja mal nach den oben erwähnten Ami-Studien suchen.
      Avatar
      schrieb am 11.08.03 21:45:28
      Beitrag Nr. 16 ()
      Danke !
      Wenn eine zutreffende Prognose eines Indexkandidaten eine solche Outperformance verspricht, dann deutet dies ja stark darauf hin, daß alle Kandidaten im Vorfeld der Entscheidung steigen. So würden gemäß der Fussballbörsentheorie etwa zwei aussichtsreiche Kandidaten beide überdurchschnittlich ansteigen.


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