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    FJH - Wat is´nu ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.11.03 18:29:27 von
    neuester Beitrag 24.11.03 16:54:31 von
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      schrieb am 21.11.03 18:29:27
      Beitrag Nr. 1 ()
      So,

      jetzt schepperts gerade mal wieder bei FJH, aber man hört (natürlich?) nix..., wollten die nicht diese Woche alles brutalstmöglich aufklären ?

      Wenn die so weitermachen, können die sich nächste Woche in FDH umbennen.

      Bei der Konsequenz mit der die arbeiten ist es auch kein Wunder, dass der Ordner mit den Forderungen immer größer wird.

      Bei den Vorkommnissen werden Erinnerungen an die alten (noch nicht so lang hinter uns liegenden) Neuer-Markt Halbweltszeiten wach... .

      Schade, daß der NEMWAX inzwischen eingestellt wurde, die hätten sich sofort mit der "Sau der Woche" schmücken können, das wäre ein Spaß geworden... .
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 22:45:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      Vor wenigen Tagen deutete sich mit dem Fall des Softwareunternehmens FJH ein nächster Bilanzskandal für die deutsche Börsenlandschaft an.

      Einige Finanzmedien berichteten in kurzer Form darüber, dass die Staatsanwaltschaft, aufgeweckt durch eine anonyme Anzeige, tätig geworden sei. Die Anschuldigungen der Anzeige wiegen schwer. Die Rede ist von Bilanzfälschung durch Buchung von Umsätzen, die gar nicht existieren.
      traders:briefing hat sich die Bilanz des Unternehmens genauer angeschaut und versucht Fakten von Gerüchten zu trennen.

      Wie immer in solchen Fällen war der Vorstand des Unternehmens dabei keine große Hilfe. Trotz mehrfacher Interviewanfragen unsererseits war der Vorstand nicht zum Gespräch bereit.
      Ebenso verhielt es sich mit dem Wirtschaftsprüfer, der Kanzlei Jürgen Risse, Rechtsanwalt Wirtschaftsprüfer. Hier war man nicht einmal zur Beantwortung solch simpler Fragen wie "Wie viele Mitarbeiter arbeiten in Ihrem Hause" bereit.

      Kommen wir aber zu den Fakten.
      Der Vorwurf, der sich gegen das Unternehmen richtet, lässt sich in einer ganz einfachen Frage formulieren:

      Hat das Unternehmen Umsätze ausgewiesen, für die keine Aufträge vorlagen und deshalb auch nicht mit einer Bezahlung zu rechnen ist?

      Betrachtet man die Bilanz des Unternehmens genauer, so fällt auf, dass die Gewinne anscheinend kontinuierlich gestiegen sind. Der Cashbestand des Unternehmens hat jedoch gleichzeitig abgenommen.

      Tabelle 1 Entwicklung liquide Mittel

      31.12.2001 31.12.2002 31.03.2003 30.06.2003 30.09.2003
      liquide Mittel 7.729.585 8.448.997 7.142.000 3.321.000 5.675.000
      Wertpapiere des Umlaufvermögens 35.232.241 25.651.903 24.194.000 24.129.000 24.036.000
      Summe 42.961.826 34.100.900 31.336.00 27.450.000 29.711.00


      Der Anstieg der liquiden Mittel zum 30.09.2003 ist vermutlich auf die Konsolidierung der Heubeck AG zurückzuführen.

      Die Summe der offenen Forderungen ist inzwischen auf fast 90 Mio. Euro angestiegen.



      Tabelle 2 Entwicklung Forderungen

      31.12.2001 31.12.2002 31.03.2003 30.06.2003 30.09.2003
      in Rechnung gestellte Forderungen 26.135.266 16.585.741 15.950.000 15.168.000 16.538.000
      nicht fakturierte Forderungen keine 54.194.468 60.777.000 68.800.000 73.279.000
      Vorräte 22.383.581 keine keine keine keine
      Summe 48.518.847 70.780.209 76.727.000 83.968.000 89.817.000


      Vor allem die Summe der "nicht fakturierten Forderungen" fällt ins Auge.
      "Nicht fakturiert" bedeutet, dass für diese Forderungen keine Rechnungen vom Unternehmen an die jeweiligen Kunden geschrieben wurden.
      Nicht nachzuvollziehen ist an dieser Stelle, ob das Unternehmen jemals eine Rechnung für diese Leistungen schreiben kann. Möglich wäre dies nur, wenn dazu ein Vertrag mit einem Kunden vorliegt und die vertraglichen Leistungen auch erfüllt werden, also eine Abnahme der Lieferung und Leistung durch den Auftraggeber erfolgt. Gerade daran bestehen aber erhebliche Zweifel, wenn man den kontinuierlichen Anstieg der Forderungen betrachtet.

      Normalerweise werden bei größeren Softwareprojekten Zwischenabnahmen mit jeweiligen Zahlungszielen festgesetzt. Der Kunde zahlt dabei je nach Fortgang des Projektes eine vorher festgelegte Summe. Dies scheint jedoch bei FJH nicht der Fall zu sein, denn dann könnten die erbrachten Leistungen unter der Bilanzposition "in Rechnung gestellte Forderungen" verbucht werden.

      Es drängt sich also der Verdacht auf, dass bei diesen Projekten keine Teilabnahmen erfolgen, weil gar keine Beauftragungen von Kundenseite vorliegen. Trifft dies zu, so ist auch äußerst unwahrscheinlich, dass jemals Rechnungen über diese Leistungen geschrieben werden können.

      Nachprüfen kann man diesen Verdacht allerdings nur durch den Abgleich der tatsächlichen Unternehmensunterlagen, die Aufschluss über die vorliegenden Verträge geben. Im schlimmsten Fall müsste der Anleger damit rechnen, dass das Unternehmen irgendwann die Position "noch nicht fakturierte Forderungen" komplett, also um aktuell über 70 Mio. Euro wertberichtigt. Dazu wäre das Unternehmen auch nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften gezwungen, sollte sich herausstellen, dass für die erbrachten Leistungen keine rechtsverbindlichen Aufträge von Kundenseite vorliegen.

      Bei den momentan in der Presse erhobenen Vorwürfen sollte man annehmen, dass das Unternehmen einiges daran setzen müsste, diese schnell und effizient zu entkräften.
      Und tatsächlich wäre dies auch durch einige wenige Sätze ohne Weiteres möglich. So könnte der Vorstand des Unternehmens beispielsweise erklären:

      "Die noch nicht in Rechnung gestellten Leistungen haben wir im Rahmen von Kundenprojekten für die Firmen xxxx erbracht. Es liegen uns dazu rechtsverbindliche Aufträge vor.
      Die Rechnungsstellung wird nach Projektabschluss am yyyy erfolgen."

      Aber gerade diese Aussage von Seiten des Unternehmens gibt es nicht!


      traders:briefing hat bei der Lektüre der Bilanz noch weitere Merkwürdigkeiten entdeckt:

      1.Im Anhang zum Jahresabschluss 2002 erläutert die Gesellschaft, dass die "unfertigen Aufträge" zu den Verkaufserlösen fakturiert wurden. Noch ein Jahr zuvor wurden sie allerdings zu den niedrigeren "Herstellungskosten" bewertet und bilanziell in Ansatz gebracht. Auch durch dieses Verfahren wurde die Bilanz zusätzlich �verschönert�. Das Unternehmen beziffert den Bilanzeffekt jedoch lediglich mit 750.000 Euro. Auch der Ertrag der Gesellschaft wurde dadurch um mindestens diese Größe, durch den Wechsel der Bilanzierungswahlrechte, künstlich erhöht.

      2.Die Abschreibungsdauer des Anlagevermögens wurde im Geschäftsjahr 2003 um ein Jahr verlängert. Auch dies wirkt sich positiv auf die Ertragslage des Unternehmens aus, und kann ebenfalls als �Kosmetik� bezeichnet werden.

      3.Die Verbuchung der Umsätze weist keine Unterscheidungen z.B. nach Software-
      verkauf, Dienstleistung, Wartung, Beratung etc auf. Es ist daher für Außenstehende nicht einsehbar, durch welche Produkte / Dienstleistungen welche Erlöse erzielt werden. Ein entsprechender Branchenvergleich bzw. eine Einschätzung der zukünftigen Entwicklung der Umsätze wird daher fast unmöglich.

      4.Im Geschäftsjahr 2003 erfolgte die Übernahme der Heubeck AG. Zur Übernahme wurde anscheinend keine - wie sonst üblich - sogenannte Pro Forma GuV erstellt, um die Unterschiede zum bisherigen Zahlenwerk herauszustellen, zumindest wurde diese im 9-Monatsbericht der Gesellschaft nicht veröffentlicht. Der FJH Aktionär hat dadurch keine Möglichkeit, den Vergleich mit dem Vorjahreszahlenwerk durchzuführen. Informationen betreffend der übernommenen Firma finden sich lediglich vereinzelt in verschiedenen Bereichen des letzten Quartalsberichtes. Beispielhaft wird in der Segmentberichterstattung knapp erwähnt, dass die Heubeck AG einen positiven Beitrag zum Betriebsergebnis von knapp 100 Tsd. Euro leistet. Der Umstz belief sich auf 1,9 Mio. Euro. Des Weiteren wird festgehalten, dass das Ergebnis aufgrund saisonaler Effekte im Quartal schwächer ausgefallen ist.



      Betrachtet man das Branchenumfeld der FJH, so fällt auf, dass alle Wettbewerber erhebliche Probleme aufweisen. Der direkte Wettbewerber COR AG, ein börsennotiertes Unternehmen, musste im ersten Halbjahr 2003 einen Umsatzrückgang von über 27 Position und eine Verdoppelung der Verluste hinnehmen.
      FJH ist hingegen anscheinend weiterhin bei Umsatz und Ergebnis gewachsen.

      Die Position der "nicht fakturierten Forderungen" beläuft sich bei FJH inzwischen auf über 50 Prozent der Bilanzsumme. Im ersten Halbjahr 2003 wurden über 24 Prozent der Umsätze über diese Bilanzposition verbucht und diese Bilanzposition damit weiter aufgebläht, obwohl der Vorstand bereits 2002 in Aussicht gestellt, hatte die Position zu verringern.

      Bereinigt man die Bilanz um die Position "nicht fakturierte Forderungen", so schmilzt das Eigenkapital der Gesellschaft auf nur noch 4,50 Euro je Aktie.

      Weitere Korrekturen in der Bilanz könnten nötig werden, wenn sich der Kaufpreis für die Übernahme der Heubeck AG als zu hoch erweisen sollte. Aufgrund der geringen Gewinne dieser Gesellschaft deutet einiges darauf hin. In diesem Falle wäre eine zusätzliche Wertberichtigung notwendig.

      Weitere Gefahr droht durch eine Patronatserklärung, die die FJH gegenüber ihrer US Tochtergesellschaft im Jahre 2002 abgegeben hat. Die Höhe der Patronatserklärung beläuft sich auf eine Summe von 3,5 Mio. Euro und läuft bis Ende 2003. Nach den uns vorliegenden Informationen ist die US-Tochter bereits seit 2000 überschuldet und wird nur durch die Patronatserklärung der FJH sowie einem bereits 2001 gewährten Forderungsverzicht der FJH künstlich am Leben gehalten.


      Fazit:
      FJH ist in einem Branchenumfeld tätig, das seit weit über einem Jahr von einem starken Umsatz- und Margenrückgang betroffen ist.

      Eine definitive Bilanzfälschung lässt sich bei FJH nur nachweisen, wenn das Unternehmen die bestehenden Verträge mit Kunden sowie die Kalkulationen, welche zu den Bewertungsansätzen führen, offen legt. Nur dann lässt sich prüfen, ob Leistungen als Umsatz fakturiert wurden, ohne dass es dafür eine Rechtsgrundlage gab.
      Dieses Verhalten wäre ganz klar eine Bilanzfälschung.
      Nach IAS dürfen zwar Leistungen als Umsätze und auch als Gewinne gebucht werden, obwohl sie noch nicht vollständig fertiggestellt sind, jedoch ist dafür unabdingbar auch eine Beauftragung durch den Kunden notwendig.

      Neben der gigantisch hohen Summe der "nicht fakturierten Forderungen" fällt auf, dass das Unternehmen vereinzelte Maßnahmen unternommen hat, um das Ergebnis künstlich zu verschönern.

      Weitere Bilanzrisiken könnten sich durch die Bewertungsansätze der Heubeck AG sowie der US Tochtergesellschaft ergeben.

      Die Informationspolitik des Unternehmens ist ungenügend und alles andere als aktionärsfreundlich.
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 23:50:46
      Beitrag Nr. 3 ()
      was tun ?? da gibst doch nur eine antwort:
      verkaufen, verkaufen, verkaufen. bevor sich die gerüchte bestätigen, dann ist die aktie bei null bzw. delisted.

      jazzmusik
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 07:50:22
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ganz schnell:

      Habe z.zt keine POS in FJA, stehe der Firma wegen aber eigentlich positiv gegenüber, weil das Geschäftsfeld Zukunft hat. (BAV, Hebeck Tafeln sind ein Standard, etc.)

      Wer den Glauben ans Mgmgt nicht mehr hat, geht vom Super-GAU aus:

      Buchung im Kopf wie folgt:

      a/o Aufwand an Nicht-fakturierte Forderungen.


      Natürlich keine Cash-flow Auswirkung, scheint mir aber konservativ.

      Dann schau `mer mal, was die auf den wertberichtigten Forderungsbestand wider Erwarten als Cashflow `reinholen können.

      Der Ball ist jetzt eh im Feld des Forderungs-Mgmgts und der Vertrauensvorschuß ist, glaub ich, aufzehrt.

      Das Mgmgt war, wie die Amis sagen : Asleep at the switch.

      Jetzt zählt für das Management frei nach Schwarzenegger nur noch eines: Äction, äction, äction.

      Zeit zum Aufwachen also. Bergab geht`s oft ziemlich schnell.

      Wer glaubt noch an eine Dividende nächstes Jahr, wenn die nicht-fakturierten Forderungen in den Aufwand gebucht werden sollten.

      FJH ist eine heiße Kiste geworden. Schade drum. Aber Kopf in sand hilft dem Aktionär nicht. Insbesondere wenn das mgmgt glaubt, die Sache auszsitzen zu können, anstatt proactiv aufzuräumen.

      Das Kind liegt eh im Brunnen.

      An was liegt`s denn?
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 15:36:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      Am 12.12. läuft der erste Put von Sal.Opp. aus. Bis dahin gibts noch jede mögliche Unterstützung.

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      Avatar
      schrieb am 24.11.03 16:54:31
      Beitrag Nr. 6 ()
      Gibt es Neuigkeiten oder warum schmieren die gerade so ab.


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