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    Die Lügen um das Dschungelcamp - Schmuddelsender RTL - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.01.04 21:03:36 von
    neuester Beitrag 18.02.04 13:27:38 von
    Beiträge: 35
    ID: 812.263
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      Avatar
      schrieb am 20.01.04 21:03:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Gleich kommt in Frontal / ZDF ein Bericht über diesen vorläufigen Höhepunkt des medialen Voyeurismus.
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 21:07:59
      Beitrag Nr. 2 ()
      :confused: hasben die öffentlichrechtlichen sender eigentlich nix anderes zu tun als sich darüber zu ereifern?

      ich schaue mir das gerne an

      und die promis machen alel freiwillig mit udn haben spassdaran

      es kostet den gebührenzahler keinen cent

      also was zum geier regen sich alle darüber auf und fordern zensur

      typisch deutsches gutmenschentum
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 21:13:51
      Beitrag Nr. 3 ()
      Netter Artikel zum Thema:

      http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,druck-28164…

      titanyum, mein Beileid.
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 21:18:16
      Beitrag Nr. 4 ()
      So, Bericht beginnt.

      KRITIK AN DSCHUNGELSHOW

      RTL wehrt sich gegen Foltervorwurf

      Die Kritiker sehen den Untergang des Abendlandes kommen, seit allabendlich B-Promis im australischen Dschungel gequält werden. Ein Medienwissenschaftler spricht gar von "Foltermethoden". Doch jetzt wehrt sich RTL gegen die Vorwürfe - und verweist darauf, dass die Stars sehr gut wussten, was ihnen im Urwald blüht.

      Küblböck im "Terror-Aquarium": "Todesangst" im Gesicht
      Frankfurt am Main - Der 18-jährige Daniel Küblböck hatte in der Sendung von gestern Abend bei seiner Mutprobe eine Angstattacke erlitten. Um für das Team die Essenration zu erspielen, musste er seinen Kopf in einen Glasbehälter stecken, Luft holen sollte er über einen Schnorchel. Dann wurde das "Terror-Aquarium" mit Wasser geflutet - auch "einige Überraschungen", so hatte es "Hol mich hier raus - Ich bin ein Star"-Moderator Dirk Bach angekündigt, wurden in das Gefäß gespült. Die "Überraschung" waren zunächst Goldfische, dann eine Wasserspinne. In Panik riss der Sänger den Kopf aus dem Glascontainer, heulte Rotz und Wasser und rannte in den Urwald. Nach RTL-Angaben verfolgten gestern Nacht 5,48 Millionen Zuschauer die Show (Marktanteil: 37,7 Prozent).

      Dschungelkampf zu gemein? Diskutieren Sie mit anderen SPIEGEL-ONLINE-Usern!

      Inzwischen hat sich die zuständige Niedersächsische Landesmedienanstalt in Hannover entschlossen, die Sendung zum Thema zu machen. Das Format verletze möglicherweise Persönlichkeitsrechte und die Menschenwürde, sagte Uta Spies, Pressesprecherin heute in Hannover. Am Mittwoch werde sich die Niedersächsische Landesmedienanstalt mit dem Format beschäftigen. Im Februar solle es bei der bundesweiten Gemeinsamen Stelle für Programm und Werbung thematisiert werden. Dann entscheiden die Medienwächter, ob die Sendung zu beanstanden ist.



      RTL
      Show-Kandidaten: "Menschenwürde ist im Fernsehen schwer zu verletzen"
      Allerdings schätzt die Pressefrau die Chancen auf eine offizielle Beanstandung der Sendung als relativ gering ein. "Wir haben durch `Big Brother` gelernt, dass Menschenwürde und Persönlichkeitsrechte im Fernsehen schwer zu verletzen sind", sagte sie. Zudem handele es sich bei den Kandidaten der RTL-Dschungelshow nicht um Normalbürger, die besonderen Schutz genießen, sondern um Menschen, die auch sonst in der Öffentlichkeit stünden und wüssten, wie man mit Medien umgehe.
      Sollte es nach der Abstimmung auf Bundesebene dennoch zu einer Beanstandung kommen, die eine weitere Ausstrahlung des Formats in der jetzigen Form verbieten oder ein Bußgeld ermöglichen würde, könnte der Sender RTL gegen die Entscheidung vorgehen. Eine gerichtliche Auseinandersetzung sei erfahrungsgemäß aber "sehr langwierig", sagte Spies. Selbst bei einer Beanstandung wären die aktuellen Folgen in keinem Fall betroffen.

      Dementsprechend gelassen sieht RTL einer möglichen Beanstandung entgegen: "Wir schauen uns eine Überprüfung gelassen an - zumal alle beteiligten Stars vorab über die Art der Show informiert waren", sagt RTL-Pressesprecher Christoph Körfer.

      Alle Promis haben demnach eine Staffel der englischen Ausgabe der Sendung gesehen - RTL hat das Format aus Großbritannien adaptiert. "Wir haben ihnen Videos geschickt, auf denen ähnliche oder vergleichbare Prüfungen zu sehen waren, bevor irgendwelche Verträge unterschrieben wurden", so Körfer.



      DPA/ RTL
      Küblböck im Kakerlakenbad: "Erpresserische Methoden"
      Dass man die Sendung beim Europäischen Medieninstitut in Düsseldorf mit Entsetzen betrachtet, bringt Körfer ebenfalls nicht aus der Ruhe. Der Generaldirektor, Jo Groebel, hatte gesagt, das die Dschungelprüfungen, die Daniel Küblböck durchleiden musste, "an Foltermethoden erinnern". Küblböck habe bei der Wasseraufgabe "Todesangst" im Gesicht gestanden. So könne man nicht mit Menschen umgehen, sagte Groebel. Dass die Stars im Fall, dass die Prüfung verweigert würde, nichts zu essen bekämen, bezeichnete er als erpresserische Methode: "Das ist von der Konstruktion schon ziemlich perfide." Der Medienwissenschaftler sagte, er sei "baff, dass RTL, ein Sender, der sich ein gutes Image aufgebaut hat, so etwas macht".
      Körfer kritisierte seinerseits Groebel für dessen Vergleich: "Folter ist ein derart schreckliches Verbrechen, dass man es nicht durch einen Vergleich mit Mutproben im Dschungel banalisieren sollte." Die Zuschauer liebten die Sendung - nach Körfers Meinung übrigens nicht nur aus reiner Sensationsgier. Mit Blick auf die luxusfernen Promis glaubt der RTL-Pressemann auch, dass die "Wahrhaftigkeit" des Formats an der guten Quote beteiligt sei.

      www.spiegel.de/panorama/0,1518,281654,000.html
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 21:18:16
      Beitrag Nr. 5 ()
      @Viccob

      nein im Ernst ich schätze deine Beiträge sehr und teile deine Meinung in den allermeisten Fällen

      doch die RTL Show finde ich harmlos

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      Avatar
      schrieb am 20.01.04 21:26:07
      Beitrag Nr. 6 ()
      Auch ausländische Sender drehen solche von kranken Gehirnen ersonnen Perversitäten.

      Dies ist nichts weiter als die Dokumentation der moralischen Verrottung einer ganzen Epoche.

      Wie krank und pervers müssen Menschenhirne sein, sich so etwas auszudenken.

      Wie können Menschen sich selbst so erniedrigen, Ekelproben mit Ratten und anderes Ungeziefer zu machen.

      Zuschauer unterstützen diesen Mist auch noch durch Einschaltquoten.

      Man müsste eine derartige perverse Menschenverachtung mit "Stumpf und Stiel" aus dem Antlitz dieser Erde tilgen.
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 21:28:23
      Beitrag Nr. 7 ()
      falsch

      Zensur und Verbot ist immer falsch

      das reguliert sich alles von selbst

      wie bei bigbrother

      ab der 2-3ten stafel kuckt niemand mehr

      übrigens die show ist auch von

      Endemol erfunden
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 21:29:30
      Beitrag Nr. 8 ()
      Also ich finde, das passt gut in unsere Zeit, die Privaten kämpfen halt hart um Einschaltquoten und der RTL-Thoma ist eh der Beste.
      Brot und Spiele...und ein paar, die sich drüber aufregen.
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 21:31:38
      Beitrag Nr. 9 ()
      @8 savant

      der Thoma ist doch schon längst nicht mehr bei Rtl oder?

      der macht doch jetzt sachen wie Schmidtchens Mobilcom Aktien verkloppen
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 21:38:52
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ich dachte, der macht das noch, der Dschungel-Thoma.
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 21:38:53
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hinter diesem Mist steckt genauso eine perverse Botschaft wie hinter Big-Brother und Superstar...

      Vorsicht vor gezielter geistiger Infektion!
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 21:39:43
      Beitrag Nr. 12 ()
      Thoma:confused:
      in welcher zeit lebt ihr denn:confused: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 21:43:02
      Beitrag Nr. 13 ()
      @12

      Hirni Thoma ist doch noch auf SEndung:rolleyes:


      seh ich doch oft neben dem Jauch stehen:D

      ;)
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 21:47:37
      Beitrag Nr. 14 ()


      Alles Kakerlaken:laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 21:48:45
      Beitrag Nr. 15 ()
      Helmut Thoma wurde am 3. Mai 1939 in Wien geboren. Nach einer Berufsausbildung zum Molkereifacharbeiter holte er die Matura nach und studierte Rechtwissenschaften. Zwischen 1968 und 1973 leitete der promovierte Jurist die Rechtsabteilung des ORF, danach begann seine Karriere bei Radio Télévision Luxembourg (RTL) als Geschäftsführer des Werbezeitenvermarkters IPA, dann als Direktor des deutschen RTL-Radioprogramms. Nach der Gründung des Fernsehsenders RTL plus war Thoma zunächst Programmdirektor, von 1990 bis 1998 alleiniger Geschäftsführer. In seiner „Amtszeit“ avancierte der anfangs belächelte Sender zum Marktführer. Nach Differenzen mit RTL-Eigner Bertelsmann schied Helmut Thoma 1998 aus der Geschäftsführung aus. Zwischen Mai 1999 und November 2002 war er Medienberater des damaligen NRW-Ministerpräsidenten Wolfgang Clement.
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 21:50:12
      Beitrag Nr. 16 ()
      meinte Dieter Thoma
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 21:51:56
      Beitrag Nr. 17 ()
      Durch die ganzen Diskussionen gibt es doch prima kostenfreie Reklame für RTL - das das die Öffentlichen nicht endlich kappieren :cry: :cry: . Btw soll es in ARD oder ZDF demnäxt auch eine Show namens "Überleben/Survival im Schwarzwald" geben - wahrscheinlich mit Tannenbaumschlachten oder ähnlichem. Also was soll das Geheul. Wenn sich diese drittklassigen Promis gerne zum Affen machen, bitteschön. Und die Nächsten (Drews, Schulz....) stehen angeblich schon Schlange :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:

      Lachend Heinerle2
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 21:57:07
      Beitrag Nr. 18 ()
      Waldsperling, mit dieser Wut im Bauch sehe ich das auch. Völlig d´accord.

      titanyum:

      das reguliert sich alles von selbst
      wie bei bigbrother
      Zensur und Verbot ist immer falsch


      Der in meinen Augen niederschmetternde Befund ist nur leider der, daß RTL&Co. auf der nach unten offenen Geschmacksskala immer neue "Rekorde" aufstellen und die Zuschauer "mitziehen". Schau Dir die 20jährige Fernsehgeschichte dieses Senders an, von den Anfängen (tutti frutti, heute fast rührend anzusehen) über die täglichen Talkshows ("Heute sag ich dir die Meinung, du Schlampe" ) bis zu den neuen Formaten der letzten 2 Jahre.

      Und es ist eben nicht so, wie die "Macher" behaupten, daß die Nachfrage das Angebot schafft, sondern umgekehrt, wobei es in der Bevölkerung immer eine gewisse Klientel gibt, die gröhlend darauf einsteigt - und dann den geschmacklichen Eisbrecher macht.

      Den Verantwortlichen sind die Langzeitwirkungen völlig schnuppe - aber das weiß ja jeder. Nur schade, daß kaum jemand diese Leute so benennt, wie sie es verdienen: als Medienhuren.


      Ach ja, Savant: Solche Kommentare kennt man von Dir aus diversen Threads - immer noch ein kleines zynisches Schmankerl oben drauf setzen. Unser kleiner Board-Broder.
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 21:59:09
      Beitrag Nr. 19 ()
      Ich brauche nur Brot und Spiele
      :O
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 22:01:31
      Beitrag Nr. 20 ()


      Wer ist denn dies:confused::laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 22:25:57
      Beitrag Nr. 21 ()
      Der Telepromter ist runtergefallen:laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.01.04 23:30:58
      Beitrag Nr. 22 ()
      Die " Überraschung" waren zunächst Goldfische, dann eine Wasserspinne.

      :eek: also ich fand die sache mit den kakerlaken schon abartig...aber das?!!

      gut, dass HiFi kein fernsehen hat.:D

      HiFi
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 02:07:48
      Beitrag Nr. 23 ()
      Während einige noch über das "Wort zum Sonntag" sinnieren, fühlen sich 6 Mio unterhalten, und haben Spass...Danke RTL...

      Und Danke "Frontal", mit deinem wirklich diskussionswürdigem Moderator, dass du Interesse an der Sendung geweckt hast, und wir aufgrund der (Final)einschaltquoten hoffentlich bald die 2.Staffel sehen:)
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 09:08:38
      Beitrag Nr. 24 ()
      Wann packt endlich die Schwuchtl Bach den Küblböck im tropischen Regenguß? Das müsste doch interessanter sein als ein paar Kakerlaken, die über Kübelböcks Fratze laufen.
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 09:31:56
      Beitrag Nr. 25 ()
      Ich krieg hier echt das Kotzen.

      Schon wieder sind unsere Moralapostel unterwegs.

      Anstatt über die Folgen einer solchen Sendung zu similieren solttet ihr lieber mal über die Folgen eures Geschwaffels nachdenken.
      Erst verbietet ihr Sendungen wie Hilfe ich bin ein Star... oder Big Brother. Dann macht ihr den "Nachmittagstalk" platt. Danach wird der Playboy verboten, und die Bildzeitung ist schon lange fällig usw. usw..
      Danach verbieten wir die Lehren des Darwinismus und zum guten Schluß heben wir wieder den rechten Arm zum Gruß.

      :mad: :mad: :mad:

      Es zwingt euch keiner diesen Mist anzugucken, also laßt jedem das Seine.
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 09:44:07
      Beitrag Nr. 26 ()
      Na, die Sendung ist der Aufregung doch gar nicht wert.
      Ich finde es bescheuter als Promi da reinzugehen - aber amüsant dabei zuzusehen:look: ;)

      Also locker Kaffee geschlüft:
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 11:54:52
      Beitrag Nr. 27 ()
      #25

      schon mal running man gesehen ?

      manchmal fragt man sich ob man die menschen vor sich selbst schützen muss...

      wo ziehst du die grenze - wenn ein teilnehmer wirklich sterben kann ? was machst du wenn die mitspieler sagen "mir doch egal, das ist mir das risiko wert"

      lass uns doch ne show machen bei der die teilnehmer, sagen wir mal - 1 mio gewinnen können. reicht nicht ? na gut dann 2 oder 3. das ganze muss dann natürlich richtig gefährlich sein, ohne netz und doppelten boden für die teilnehmer - das steigert die einschaltquoten.
      wenn jemand dabei draufgeht ? na um so besser, das bringt die show in die medien und steigert auch die einschaltquoten und ausserdem - hey, wat solls der wollte da doch mitmachen...

      dpunkt
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 12:22:39
      Beitrag Nr. 28 ()
      Warum soll ich Grenzen ziehen.
      Das einzige Kriterium das gelten darf ist, ob die Person Alt genug ist, versteht worum es geht und ob er unbeteiligte gefährdet.
      Ist der Tod nicht häufig nervenkitzel bei Fernsehsendungen?
      Was ist mit Autorennsport?
      Was mit Bungee-jumping, Fallschirmspringen, Skispringen, Extremtieftauchen, freeclimbing, Boxen, etc. etc. immer geht derjenige der es betreibt ein Lebensrisiko ein deswegen macht er es ja.
      Muss man alles verbieten, weil könnt ja jemand zu schaden kommen.
      Natürlich guckst du dir Filme wie James Bond, Terminator, Rambo oder allgemein Actionfilme oder Hororfilme an und denkst darüber nach das gerade wieder ein Stuntmen sein Leben lies. Kommt doch häufig genung vor das im Abspann ein "In Memory of" steht
      Und das in dem Film gerade 100 Komunisten o.ä. niedergemetzelt wurden, nimmst du in dem Moment natürlich ganz bewust war.
      Ich sage:
      Wenn einer in freiwilliger Entscheidung für Geld sein Leben riskiert, dann soll er doch.
      Wenn jemand sich in freiwilliger Entscheidung für Geld auszieht und rumbumst, dann soll er doch
      Genauso würde ich Zwergenweitwurf legalisieren.
      Sichergestellt sollte nur sein das derjenige der sich das anschaut auch alt genug dafür ist
      Avatar
      schrieb am 21.01.04 12:37:44
      Beitrag Nr. 29 ()
      bei den alten römer wär die show noch nicht mal im kinderprogramm gesendet worden,da viel zulangweilig:laugh:
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 26.01.04 19:02:10
      Beitrag Nr. 30 ()
      @supergroby1999 und andere:

      Kaum gepostete - schon überholt: Das Karussel dreht sich immer schneller:

      http://www.spiegel.de/sptv/magazin/0,1518,druck-283626,00.ht…

      Ekel-TV

      Schweinefleisch aus dem Piranha-Tank

      Kakerlaken-Dusche, Schleimbad und Monsterspinnen - das war erst der Anfang. Schon im März soll "Fear Factor" starten, eine neue Fernsehshow, die mit der Todesangst der Kandidaten spielt. Die schlimmsten Horror-Shows werden indes übers Internet verkauft.

      Kaum ist Costa Cordalis zurück in Deutschland, singt er schon wieder den Dschungelsong. Noch am Flughafen gibt er das Lied aus dem Busch zum Besten. "Oops, we are in the jungle/in jungle from 9 to 9/oops, we are in the jungle/in the jungle it`s very fine". Gar so sehr hat die RTL-Dschungelshow "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" offenbar nicht an ihm genagt, und auch seine Mitspieler wirken fidel - kein Wunder, angesichts des Erfolgs, den sie mit ihrer Dschungelshow hatten.
      "Wenn die Zeiten draußen ungemütlich sind, wenn Krieg ist, wenn Unsicherheit ist, dann wollen die Leute gemütliches ruhiges Fernsehen sehen", erklärt Boris Brandt von der Produktionsfirma Endemol ("Big Brother") den Erfolg des Urwaldcamps. "Wenn man sich an das Chaos draußen gewöhnt hat, dann sind die Menschen bereit für ein bisschen mehr kontroverse Themen."

      Damit es davon etwas mehr gibt, lassen sich die Show-Macher eine Menge einfallen. Schadenfreude ist das Konzept der Sendung, so machte es die britische Produktionsfirma Granada Media beim Original "I`m a celebrity - get me out of here!" vor. Und das funktioniert: Zu Spitzenzeiten hockten mehr als 17 Millionen Briten vor dem Fernseher und verfolgten die Sendung. Für eine gute Mischung mit möglichst hohem Ekelfaktor, so hatten die Produzenten sich im Vorfeld überlegt, nehme man: "creepy, crawly, horrible things, that we would hate". Erprobt und für gut befunden: eine Dusche aus Schleim, Maden und Würmern - das wirkte auch beim deutschen Publikum. Allabendlich jubelte RTL über Rekordeinschaltquoten.



      DPA/ RTL
      Küblböck und die Kakerlaken: "Creepy, crawly, horrible"
      Die Zuschauer in den USA sind da weit Schlimmeres gewohnt. Die Sendung "Fear Factor" etwa spielt mit der Todesangst der Kandidaten: Da müssen Mitspieler, die unter Höhenangst leiden, schon mal von einem Hochhaus springen. Oder Schweine-Nieren aus einem mit Piranhas gefüllten Tank fischen, natürlich mit dem Mund.
      Für neue Konzepte solcher Shows geben große amerikanische Sender Millionensummen aus, viele haben eigene Entwicklungsabteilungen. Matt Kunitz, Produzent beim US-Fernsehsender NBC, sagt: "Kein Sender kann es sich leisten, auf Reality TV zu verzichten. Schauen Sie sich die phänomenalen Quoten an! Jeder Sender wäre verrückt, keine Reality-Show zu haben." Für die haarsträubenden Mutproben von "Fear Factor" melden sich die Kandidaten immerhin noch freiwillig. Zu sehen in Deutschland: voraussichtlich ab März auf RTL.

      Ein anderes US-Format namens "Scare Tactics" überrumpelt nichtsahnende Menschen mit Extremsituationen - und natürlich wird der beinahe zu Tode Erschreckte dabei aus allen Winkeln gefilmt. Ein Szenario: Eine Gruppe Jugendlicher hat einen Anhalter mitgenommen, der im Verlauf der Fahrt immer unheimlicher wird. Das Auto ist komplett mit winzigen Kameras zugepflastert, aber nur der Fahrer ist eingeweiht.

      Als sich der Fremde zum Pinkeln in die Büsche verzieht, schauen die neugierigen Jugendlichen in dessen Bowlingtasche - und finden dort einen abgehackten menschlichen Kopf. Die Jugendlichen halten das Ganze für blutigen Ernst und versuchen voller Panik, lebend aus der Situation herauszukommen. "Die Reaktion des Kandidaten ist hundertprozentig echt", schwärmt "Scare Tactics"-Produzent Scott Hallock.

      "Endemol"-Kollege Brandt ist da skeptischer: "`Scare Tactics` geht sicher einen Schritt zu weit", findet er - die Lizenz für "Fear Factor" bekam der US-Fernsehsender NBC allerdings von "Endemol".

      Jenseits aller Grenzen befindet sich die US-Erfindung "Bumfights" (auf Deutsch: Pennerkämpfe). In dieser Underground-"Show" verprügeln sich Menschen, die augenscheinlich nichts zu verlieren haben, oftmals Obdachlose oder Drogenabhängige. Für Geld brechen sich Menschen gegenseitig die Knochen oder verstümmeln sich selbst. Erhältlich sind die "Bumfights" auf Video, für 19,95 Dollar pro Stück. Ausstrahlen wollte sie bislang keiner der großen Sender, die Macher mussten sich wegen der brutalen Szenen bereits vor Gericht verantworten. Sie wurden zu drei Jahren auf Bewährung verurteilt und sollen ihre Sozialstunden in der Arbeit mit Obdachlosen ableisten. Inzwischen verkaufen sie den zweiten Teil von "Bumfights" übers Internet.

      Produzent Ty Beeson findet den Inhalt der Videos halb so schlimm. Das sei durchaus mit Reality-Shows zu vergleichen, "in denen die Leute ekelhafte Sachen essen", sagt er. "Dabei machen wir doch nur, was alle machen: Wir schocken. Nur mehr als andere."

      © SPIEGEL ONLINE 2004
      Avatar
      schrieb am 27.01.04 09:30:20
      Beitrag Nr. 31 ()
      ist schon eine seltsame welt, in der wir leben.
      die geistige haltung, die durch aufklärung und humanismus über jahrhunderte gesellschaftlich gesetzt ist,
      wird durch solche trends ernsthaft in frage gestellt.
      was bisher nur im untergrund (siehe `bumfights`) konsumiert wurde, wird nun einer breiten öffentlichkeit präsentiert.
      damit meine ich nicht `holt mich star hier raus!`, das ist wirklich nur der eventuelle beginn.

      gehen wir doch mal ein paar jahre in die zukunft.
      was wird uns bzgl. medialer unterhaltung erwarten?
      eigentlich gibts tatsächlich nur 2 möglichkeiten:

      das ekel-gewalt-karussel dreht sich weiter und schneller,
      alles, was mal akzeptiert ist, muss natürlich gesteigert werden.
      leute fressen dann vor laufenden kameras scheisse und lassen
      sich gliedmassen abhacken, alles selbstverständlich freiwillig und für `gutes` geld.

      die andere möglichkeit, die vermutlich erst dann einsetzen wird, wenn die stimmung letztendlich kippt,
      ist ein grosses umdenken, neue werte müssen entdeckt werden, die den spass an leid und ekel in den hintergrund drängen.

      ich persönlich hielt bisher wirklich nicht viel von zensur und hab mir den jungle-quatsch auch ganz gerne angeguckt,
      ich finde nur, so was sollte nicht gänzlich unreflektiert passieren.

      wir werden sehen!

      °
      Avatar
      schrieb am 01.02.04 12:05:28
      Beitrag Nr. 32 ()
      Gerade gibt es wieder einen neuen Spiegel-Artikel zum Gebaren von RTL. Schaut Euch mal die von mir gefetteten Stellen an - so viel Chuzpe und Scheinheiligkeit, aber auch unfreiwillige Selbstentblößung sind schon bemerkenswert. Das, was dieser mediale Miniaturmephisto von sich gibt (da ist /war Thoma doch noch ein anderes Kaliber), ist ein kleiner Offenbarungseid der eigenen degenerierten Denke.

      Übrigens - so ganz pflegeleicht waren die Spiegel-Fragen nicht - zum Glück.

      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,284478,00.html

      "Geht das Abendland unter?"

      RTL-Chef Gerhard Zeiler, 48, über die öffentlichen Debatten zu seinem umstrittenen TV-Experiment "Ich bin ein Star -- Holt mich hier raus!", den neuen Hang zum Trash-Fernsehen und die Grenzen der Unterhaltung

      SPIEGEL: Herr Zeiler, mit zwölf Tagen Dschungel-TV und den Nachklapp-Talksendungen aus dem komfortablen RTL-"Extra"-Studio in der vorigen Woche haben Sie den ganzen Januar über Quoten, Schlagzeilen und die öffentliche Debatte bestimmt. Nur einer hat bislang zum Thema geschwiegen: Sie. Aus Scham?

      Zeiler: Wofür sollte ich mich schämen? RTL hat dank "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" gerade einen sensationell erfolgreichen Januar verbucht.

      SPIEGEL: Wie man`s nimmt. Die Medienwächter haben die Show für grenzwertig befunden, und laut einer aktuellen Studie haben Kakerlaken, Spinnen und Hackebeil dem Image von RTL als Familiensender schweren Schaden zugefügt.

      Zeiler: Nun ja, über derlei Studien kann man sicher ebenso diskutieren wie über "Ich bin ein Star ...". Wir jedenfalls sind der festen Überzeugung, dass die Sendung RTL genützt hat. Und Sie glauben doch nicht wirklich, dass solche Formate bei RTL einfach so passieren. Wir diskutieren das mit allen potenziellen Vor- und Nachteilen vorher durch. Und natürlich gab es auch Stimmen dagegen.

      SPIEGEL: Das heißt, Sie haben es gegen interne Widerstände durchgesetzt?

      Zeiler: Es gab keine Widerstände. Unsere Strategie war, gleich Anfang des Jahres mal zu demonstrieren, wo RTL wirklich steht :laugh: . Es gab in den letzten Monaten vor allem in der veröffentlichten Meinung eine Tendenz, die sagte, wir würden uns auf unserer Marktführerschaft ausruhen und schwächeln. Mit "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" wollten wir allen zeigen, dass RTL der Sender in Deutschland ist, der Events schafft, über die man spricht. Und das ist gelungen.

      SPIEGEL: Der öffentliche Aufschrei über Ekel-TV, Menschenhatz und Folter-TV war also von vornherein kalkuliert?

      Zeiler: Bei solchen Begriffen hört für mich der Spaß auf. Wir foltern niemanden. Und wer behauptet, wir hätten einen römischen Unterhaltungsbegriff, dem kann ich nur sagen: Lernen Sie Geschichte! In den Arenen ging es um Leben oder Tod. Das kann man doch wirklich nicht vergleichen, und das sollte man auch nicht tun.

      SPIEGEL: Es scheint aber so, als würden Sie RTL programmlich gerade ein Niveau tiefer legen: Man denke an den Zickenterror von "Bachelor", dem bei Ihren ehemaligen ORF-Kollegen in Österreich schon die Absetzung drohte, und aktuell die feuchten "Schulmädchen"-Träume.

      Zeiler: Beides ist pure Unterhaltung. Beides hat Erfolg. Beides ist hochglanzverpackt und durchaus selbstironisch :laugh: . Und RTL hat ja nicht nur das. Wir entwickeln viele Fiction-Programme. Mit der Produktionsfirma "teamworx" bringen wir noch im Frühjahr die weekly Dramaserie "Verschollen" ins Programm. Gemeinsam arbeiten wir an einem Event-Zweiteiler über die Sturmflut von 1962. Wir entwickeln zurzeit mehr als 20 Sitcoms. RTL ist der Sender von "Bachelor" wie von "Abschnitt 40", von Peter Kloeppel und "Gute Zeiten, schlechte Zeiten". Unser Programm heißt Vielschichtigkeit. Und was Kritik anbelangt - um es plakativ zu sagen: RTL ist das Bayern München des Fernsehens :laugh::laugh::laugh: . Als Nummer eins sind wir der Reibebaum der Kritik. Ich zerfließe da nicht in Selbstmitleid. Im Gegenteil: []Darauf können wir sogar stolz sein[/b] :eek: . Sorgen müssten wir uns eher machen, wenn über uns nicht mehr geredet werden würde. Erfolgreich zu sein und dafür auch noch von allen geliebt werden - das geht nun mal nicht :cry: .

      SPIEGEL: In den USA haben Sie kürzlich "Fear Factor" gekauft, das den Kandidaten noch weit widerlichere Mutproben abverlangt und von den Medien dort unisono zerrissen wurde. Wird der Kampf härter?

      Zeiler: Die deutsche Version, die wir selbst produzieren, wird eher sportlichen Charakter haben :laugh:. Aber wir wissen noch nicht einmal, wann und wie wir es genau machen werden.

      SPIEGEL: Erst mal pressen Sie nun weidlich die Dschungel-"Stars" aus. Verdient RTL noch mit, wenn jetzt Dschungel-CDs, -Tagebücher und -Tourneen geplant werden?

      Zeiler: So abgefeimt sind wir nicht. Wir bringen gerade eine CD mit allen zehn Kandidaten auf den Markt. Darüber hinaus gönne ich allen jeden Euro, den sie mit dem Experiment noch verdienen können.

      SPIEGEL: Sind Sie nicht selbst erstaunt, welche Anziehungskraft zehn Semiprominente im Busch-Ambiente entwickelt haben?

      Zeiler: Das Format war in England bereits sehr erfolgreich und gewann dort sogar einige Fernsehpreise. Auch wir haben an den Erfolg geglaubt. Aber dass es in Deutschland derart für Furore sorgen würde, hätte nicht einmal ich gedacht.

      SPIEGEL: Können Sie sich den Erfolg wenigstens im Nachhinein erklären?

      Zeiler: Erster Faktor: die gruppendynamische Versuchsanordnung in einem anderen kulturellen Umfeld - das hatte ja etwas von einem soziologischen Experiment. :laugh::laugh::laugh: Zweitens: die Schlüsselloch-Perspektive :eek: . Drittens: eine gewisse Schadenfreude. Viertens: der Seifenopern-Charakter. Fünftens: die Comedy-Elemente, die bei uns sehr viel stärker waren als im englischen Original.

      SPIEGEL: Sie meinen die Tatsache, dass RTL die Verhöhnung der Kandidaten gleich selbst übernahm?

      Zeiler: Moment, wir haben niemanden zum Abschuss freigegeben. Auch ironische Moderationen sind nichts Neues. :laugh: Und wer sich bei uns am lautesten aufregte, klopfte sich früher bei Harald Schmidt am wildesten auf die Schenkel. :mad::mad::mad: Fast alle unsere Kandidaten kamen mit positiven Sympathiewerten aus dem Dschungel zurück. Alle sind stärker geworden. Ich akzeptiere völlig, wenn jemand sagt: Das ist nicht mein Geschmack. Aber das Format ist nicht radikal, sondern mehrheitsfähig. Sonst hätten wir in der Spitze wohl kaum über zehn Millionen Zuschauer erreicht. Mit extrem hartem Programm könnten Sie das gar nicht schaffen. Das Dschungel-Camp war ganz und gar familientauglich. :mad::mad::mad:

      SPIEGEL: Hätten Sie Ihre siebenjährige Tochter zuschauen lassen?

      Zeiler: Warum nicht, wenn es zu einer anderen Sendezeit käme? :eek: Schauen Sie sich an, was die Kids bei "Jackass" auf MTV sehen. Dagegen sind wir Waisenkinder.
      Aber ich möchte gar nicht über andere sprechen. Wir sind ein Familiensender, aber zur Familientauglichkeit von RTL gehört eben auch, dass wir ab und an Aufreger produzieren. :confused: Das ist zwar nur ein Pfeiler unserer Marke, aber ein wichtiger. Selbstverständlich gibt es bei uns Grenzen, die wir nicht überschreiten dürfen und wollen.

      SPIEGEL: Welche?

      Zeiler: Wir würden nie Shows machen, die lebensgefährlich sind. Wir achten die Menschenwürde. Sicher gab`s auch bei uns schon Dinge, die nicht so liefen, wie wir uns das vorstellten. Aber zu "Ich bin ein Star ..." stehen wir uneingeschränkt.

      SPIEGEL: Werner Böhm kroch wie geteert und gefedert aus einem "Tunnel des Grauens", in dem er mit Spinnen, Kakerlaken und Aalschleim überschüttet wurde. Darf man sich als Sender immer auf das Argument zurückziehen, niemand werde zu solchen Aktionen gezwungen?

      Zeiler: Die Konfrontation mit irgendwelchem Getier gab`s im Fernsehen schon bei "Wünsch Dir was" im öffentlich-rechtlichen Fernsehen vor 30 Jahren. :eek: Das ist gar nicht neu. Und ich hätte zumindest einen Hauch von Verständnis, wenn wir diese Aufgaben "normalen Menschen" zugemutet hätten. Aber unsere Kandidaten sind Medienprofis. Die wussten genau, was sie tun ...

      SPIEGEL: ... nur nicht, wie es vermittelt wird. Moderator Dirk Bach quietschte danach, Böhm sehe aus "wie Bibo in der Mauser"...

      Zeiler: ... und er meinte das durchaus liebevoll. Viele der Kandidaten wurden dafür von den Zuschauern ins Herz geschlossen, dass sie sich in Australien ein bisschen zum Kaschperl gemacht haben.

      SPIEGEL: Gehört die Zukunft Leuten wie dem 18-jährigen Daniel Küblböck, die schon in der Gewissheit aufwachsen, nur dann ein Star zu werden, wenn sie sich regelmäßig zum Affen machen lassen?

      Zeiler: Ach wo! Sie glauben doch nicht im Ernst, dass das Publikum für Lisa Fitz oder Werner Böhm jetzt Eintritt zahlt, weil die irgendwelche Mutproben im Fernsehen hinter sich haben. Wenn die sonst nichts könnten, würden sie nicht schon so lange auf der Bühne stehen.

      SPIEGEL: Küblböck ist ein Prominenten-Produkt aus Ihrem Retorten-Labor "Deutschland sucht den Superstar". Er konnte schon dort nicht singen, macht aber seither fast alles mit, um im Gespräch zu bleiben.

      Zeiler: Mag sein, dass es brillantere Sänger gibt. :laugh::laugh::laugh: Andererseits hat er gezeigt, dass er ein außergewöhnlicher Entertainer ist. Vielleicht hat er da eine noch größere Karriere vor sich.

      SPIEGEL: Wäre der Publikumserfolg der Dschungel-Show auch dann so groß gewesen, wenn "Bild" sie nicht zwei Wochen lang mit Schlagzeilen dekoriert hätte?

      Zeiler: Mir geht`s da wie manchen Politikern: Manchmal freu ich mich über die Schlagzeilen, manchmal würde ich das Blatt gern auf den Mond schießen. Wäre die Show schlecht, würde "Bild" jedenfalls nicht einsteigen. Dann brächte auch alle Werbung nichts. Es gibt da keinerlei Vereinbarungen.

      SPIEGEL: Vor der zweiten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" soll es zum Streit gekommen sein: "Bild" wollte angeblich am Hotline-Geschäft mitverdienen. Sie sollen abgelehnt haben. Was ist an den Gerüchten dran?

      Zeiler: Nichts.

      SPIEGEL: Es war zumindest erstaunlich, dass das Blatt die zweite Staffel der Show dann entweder madig machte oder ignorierte, was fast noch schlimmer ist.

      Zeiler: Die Debatte wird jetzt wirklich lustig, weil ich hier den "Bild"-Chefredakteur spielen soll. Für den zählt letztlich nur eins: Die Schlagzeilen zu machen, die ihm am meisten Leser bringen. Im Übrigen ist RTL selbst kampagnenfähig. Wie "Bild" für die Presse sind wir fürs Fernsehen Marktführer auf dem Boulevard. Wenn wir was machen, machen wir`s richtig. Dann ziehen wir so ein Format durch unser komplettes Programm, von "Explosiv" bis "Extra".

      SPIEGEL: Was bringt das Hotline-Geschäft eigentlich?

      Zeiler: Davon können Sie so etwas wie "Ich bin ein Star ..." noch nicht bezahlen. Die Telefon-Abstimmungen steuern einen eher kleinen Beitrag zu den Produktionskosten bei ...

      SPIEGEL: ... die angeblich bei über 600 000 Euro pro Folge lagen. Eine Menge Geld.

      Zeiler: Es war deutlich weniger, aber es war keine billige Show ...

      SPIEGEL: ... was umso riskanter war, weil die Werbewirtschaft nur sehr zögerlich ansprang.

      Zeiler: Hätten wir nur auf die Ökonomie des Formats geschaut, wären wir ja nie im Januar damit rausgekommen, der erfahrungsgemäß einer der werbeschwächsten Monate überhaupt ist. Und was ist passiert? "Ich bin ein Star ..." zog das komplette Programmumfeld nach oben. Das "Nachtjournal" zum Beispiel hatte doppelt so viel Zuschauer wie sonst. Eine gigantische Werbeleistung. Selbst wenn der eine oder andere Kunde auch bei der zweiten Staffel zögern sollte, wird er in die Programme davor oder danach gehen wollen. Wirtschaftlich war die Show das Beste, was uns passieren konnte.

      SPIEGEL: Die großen Show-Ideen - egal ob "Superstar", "Big Brother" oder "Wer wird Millionär?" - kommen fast immer aus dem Ausland. Fällt RTL zu wenig ein?

      Zeiler: Bei uns ist fast alles hausgemacht - Serien, Comedy, Information. Aber bei den Shows gebe ich Ihnen Recht. Das hat damit zu tun, dass andere Länder einfach kreativer sind als Deutschland. Das war immer so und wird auch noch lange so bleiben. Ein Grund dafür ist der entsetzliche Kulturpessimismus hier zu Lande. Dauernd wird schon im Vorfeld gefragt: Darf man das? Ist unsere Wertegesellschaft bedroht? Geht womöglich das Abendland unter? Holländer, Briten und Amerikaner sind da viel offener. Dort traut :eek: man sich auch mehr.

      SPIEGEL: Je verbiesterter eine Gesellschaft, umso langweiliger ihr Programm?

      Zeiler: Andersrum: Je nonkonformistischer eine Gesellschaft, umso kreativer ihr Fernsehen.

      (Mein Kommentar: Da erreicht er fast den Thoma - was Sprache doch alles mit sich machen lassen muß :mad: )

      SPIEGEL: Bei Ihrem Mutterkonzern Bertelsmann ist immer viel von Ethik und sozialer Verantwortung die Rede. Hat Sie seit dem Geschrei um "Ich bin ein Star..." schon Kritik aus Gütersloh erreicht?

      Zeiler: Die Eigentümerfamilie Mohn transferiert einen Großteil ihrer Gewinne, zu denen wir einiges beisteuern, in die Bertelsmann-Stiftung, um dort gesellschaftspolitische Projekte anzustoßen. Da ist es wohl legitim, von sozialer Verantwortung und Ethik zu reden. Dass man sich in Gütersloh nicht über jede Zeitungskritik zum RTL-Programm freut, ist verständlich. Aber meine Standortbestimmung für RTL kennt man dort. Und dazu gehört auch gelegentliche Provokation.

      SPIEGEL: Wegen ihres Einsatzes im Dschungel-Camp flog Lisa Fitz beim Saarländischen Rundfunk raus und soll nun bei Ihnen aufgenommen werden. Was will RTL mit einer Kabarettistin?

      Zeiler: Wir sind kein Sozialwerk. Aber wir lassen auch keinen einfach so fallen. Und Lisa Fitz hat vielfältige Talente. Stellen Sie sich nur mal "Eine schrecklich nette Familie" auf Deutsch vor: Werner Böhm als Al Bundy, Lisa Fitz als Mutter Peg, Dustin Semmelrogge als Sohn. Wir bräuchten nur noch eine Tochter.

      SPIEGEL: Das RTL-Gewächs Jeanette Biedermann als "Dumpfbacke"?

      Zeiler: Sie müssen zugeben: So eine Comedy-Serie könnte ein Kracher werden.

      SPIEGEL: Herr Zeiler, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

      Das Gespräch führten die Redakteure Marcel Rosenbach und Thomas Tuma.
      Avatar
      schrieb am 04.02.04 19:03:23
      Beitrag Nr. 33 ()
      Auch so eine Sumpfblüte des Voyeurfernsehens der Privaten:


      http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,284903,00.html

      FALL "LISA LOCH"

      Raab zu 70.000 Euro Schadenersatz verurteilt

      Derbe Witze auf Kosten einer Schülerin kommen "TV Total"-Moderator Raab teuer zu stehen: Er hatte den Namen der 16-jährigen Lisa Loch wiederholt für anzügliche Wortspiele missbraucht. Wegen Verletzung der Persönlichkeitsrechte der jungen Frau wurde Raab heute zu Schadenersatz in Höhe von 70.000 Euro verurteilt.

      Hamm - An Beleidigungsklagen wegen verletzender Äußerungen in seiner Sendung ist Stefan Raab gewöhnt. Doch diesmal müssen er und seine Produzenten wegen eines Falls tiefer als sonst in die Tasche greifen: 70.000 Euro Schadenersatz müssen Raab, der Sender Pro Sieben und die beiden Produktionsfirmen von "TV Total" zahlen. So urteilte heute das Oberlandesgericht Hamm.
      Der Moderator hatte in den Jahren 2001 und 2002 mehrfach einen Fernsehausschnitt verwendet, in dem die damals 16-jährige Lisa Loch bei der Wahl zur "Miss Rhein-Ruhr" zu sehen war. Einen Fernsehspot, in dem sich die Klägerin mit den Worten "Mein Name ist Lisa Loch und ich bin 16 Jahre alt" für einen anderen Schönheitswettbewerb vorstellte, zog Raab kräftig durch den Kakao. In "TV Total" veröffentlichte der Moderator unter anderem ein Wahlplakat der fiktiven "Lisa-Loch-Partei", auf dem ein kopulierendes Paar abgebildet war.

      Die Schülerin sagte vor Gericht, sie habe nach Ausstrahlung der Sendungen erheblich unter den Hänseleien gelitten. In der Öffentlichkeit sei auf sie gezeigt worden. Außerdem habe sie obszöne Anrufe erhalten und sei auf offener Straße beleidigt und mit Spottgesängen verhöhnt worden. Die junge Frau sagte, sie habe deshalb sogar eine Psychotherapie machen müssen.

      Das Gericht urteilte, Raab habe durch die öffentliche Verunglimpfung der Schülerin ihr Persönlichkeitsrecht schwer verletzt. Satire könne einen beachtlichen Freiraum beanspruchen, dürfe eine Person aber im Kernbereich nicht verletzen, hieß es. Dabei sei vor allem zu berücksichtigen gewesen, dass die Klägerin bei der Ausstrahlung der Sendungen noch minderjährig war.

      Der Richterspruch soll generell abschreckend wirken. Nach Ansicht des Gerichts seien massive Persönlichkeitsrechtsverletzungen auch dann nicht zulässig, wenn die betroffene Person nicht prominent ist. "Für alle Nichtprominenten, die Medienopfer geworden sind oder noch werden könnten, ist das eine richtungweisende Entscheidung", sagte der Anwalt der Klägerin, Frank Roeser. Der Fall Lisa Loch stelle klar, dass es keine Zwei-Klassen-Justiz gebe.

      Lisa Loch hatte Stefan Raab, die Produzenten und den Sender auf Schadensersatz in Höhe von 300.000 Euro verklagt. Das Landgericht Essen hatte der Frau in erster Instanz 22.000 Euro Schadenersatz zugesprochen, wonach beide Parteien in Revision gingen. Das heutige Urteil über 70.000 Euro wurde in zweiter Instanz gesprochen.
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 13:23:37
      Beitrag Nr. 34 ()
      Ein Zufall nur - aber wie´s manchmal so kommt...

      Gestern zappte ich ein bißchen herum -

      und landete bei diesem Film, BR 3:

      23.50-01.15
      Mein Leben in Rosarot
      Spielfilm, B/F/GB 1997
      Regie: Alain Berliner

      Der siebenjährige Ludovic lebt mit seinen Eltern und drei älteren Geschwistern in einem ruhigen Viertel der Stadt. Ludovic ist ein Junge, der davon träumt, ein Mädchen zu sein. Er muss jedoch schnell erfahren, dass das, was für ihn normal ist, von Eltern und Nachbarn missbilligt wird.

      Mit Michele Laroque, Jean-Philippe
      Ecoffey, Georges du Fresne und anderen


      Schon nach wenigen Minuten des Sehens war deutlich: welch ein Unterschied zu vielen amerikanischen Filmen!
      Da wird das Problem eines kleinen Jungen ganz ungekünstelt, warmherzig und liebevoll gezeichnet, ohne daß dem Zuschauer jede beabsichtigte Reaktion gleich mehrfach, in Mimik, Gestik, Worten und Musik, vorgekaut wird. Da fehlen hollywoodsche Lautheit, Grellheit, Einfachheit und das auf mehreren Ebenen mitlaufende "product placement" des amarican way of life, vor allem in Form von geradezu überbordendem "human touch".

      Eine Wohltat: Väter sind keine "Überväter", die den Sohn in Terminator-Manier auch noch aus den vertracktesten Situationen heraushauen, Mütter reagieren bemerkenswert "lebensklug", phantasievoll und selbstbewußt auf große und kleine Herausforderungen des ganz alltäglichen Lebens, Kinder zanken und streiten sich und haben doch erkennbar Verbindung zur kindlichen Märchenwelt, in der am Ende alles gut wird.

      Keine schnellen Schnitte, kein übertriebenes Sounddesign, einfach nur wohltuend "normal".

      Solche Filme "berühren" die Zuschauer, lassen an vielen Stellen Interpretationsspielraum, haben oft Kontakt zur Erlebniswelt der Zuschauer.

      Schön, daß es auch noch und immer wieder gibt...


      Vicco
      Avatar
      schrieb am 18.02.04 13:27:38
      Beitrag Nr. 35 ()
      Pardon, es muß heißen


      Schön, daß es sie auch noch und immer wieder gibt...


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