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    Überlegungen zur Schwarzarbeit - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.07.04 17:06:39 von
    neuester Beitrag 29.07.04 23:03:32 von
    Beiträge: 46
    ID: 885.377
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      Avatar
      schrieb am 27.07.04 17:06:39
      Beitrag Nr. 1 ()
      So richtig tief habe ich mich damit nicht beschäftigt. Aber ein paar Ideen habe ich.

      Typischerweise halte ich Schwarzarbeit für ein Kavelliersdelikt. :look: Darf man das sagen, ohne gleich festgenommen zu werden?

      Wenn ich Schwarzarbeit so betrachte, dann kann ich natürlich unter anderen gesellschaftlichen Verhältnissen, die man vielleicht mit Sozialismus bezeichnen könnte, nicht herkommen und Schwarzarbeit verurteilen.

      Eher im Gegenteil.

      Schließlich gibt es unterschiedliche Menschen! Der eine will nach Feierabend eher in die Eckkneipe, der andere liest lieber, andere lernen vielleicht und wiederum andere wollen unbedingt und möglichst bald ein Eigenheim haben. Wer viel arbeitet, soll auch mehr bekommen. Wer also nach Feierabend weiterarbeitet, der soll auch mehr bekommen.

      Unterstellt, daß wir eine produzierende Gesellschaft haben, dann werden die Gesundheitskosten z. B. durch die Betriebe finanziert werden. Und solange sich niemand der produktiven Tätigkeit entzieht, warum sollte er dann, wenn er es wünscht und will, nicht am Feierabend weiterarbeiten. Das wäre sogar eine Entlastung für die Beschäftigten in der Dienstleistungsbranche, die auch einen geregelten Arbeitstag haben wollen. Entsprechend könnten schlicht Listen ausgelegt werden, wer entsprechende Arbeiten machen will. Zugleich könnte die Rahmenbedingungen - Stichwort Verbraucherschutz - geregelt sein.

      Darüber hinaus könnte auch eine schlichte gegenseitige Vereinbarung getroffen werden zur wechselseitigen Unterstützung z. B.

      Insgesamt genügt es, wenn die Gesellschaft ein Auge darauf hat, daß sich niemand der produktiven Tätigkeit im weitesten Sinn entzieht oder wieder versucht, Lohnarbeit und Ausbeutung zu etablieren.

      Insgesamt stellt auch die Dienstleistung eine sinnvolle Tätigkeit dar, und ob sie jetzt von Betrieben oder Einzelpersonen ausgeführt werden, sehe ich keinen großen Unterschied und muß keine "staatliche" Angelegenheit sein.
      Avatar
      schrieb am 27.07.04 17:26:29
      Beitrag Nr. 2 ()
      So richtig tief habe ich mich damit nicht beschäftigt. Aber ein paar Ideen habe ich.

      Wenigstens mal ein Thread-Eröffner, der ehrlich ist. bettner, du gefällst mir.

      ;
      Avatar
      schrieb am 27.07.04 17:37:39
      Beitrag Nr. 3 ()
      bettner,

      soweit mir bekannt ist fällt z.B. Nachbarschaftshilfe nicht unter Schwarzarbeit. [beim Hausbau z.B., Installationen)
      Avatar
      schrieb am 27.07.04 19:05:43
      Beitrag Nr. 4 ()
      Schwarzarbeit - Was ist das?

      Wo die Grenzen verlaufen
      Einen Vorteil hat der Begriff Schwarzarbeit auf alle Fälle: Er ist ungenau. Was er umschreibt ist eigentlich eine ganze Ansammlung von Rechtsverstößen. Was am treffendsten noch das Schlagwort Illegale Beschäftigung beschreibt, erstreckt sich auf sechs verschiedene Verstöße gegen geltendes Recht.





      Tatbestände gemäß des Gesetzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit

      Ein Großteil der Gesellschaft stellt sich unter einem Schwarzarbeiter jemanden vor, der für seine Einkünfte aus selbstständiger Arbeit keine Steuern bezahlt. Falsch ist diese Vorstellung nicht. Doch nach dem Gesetz zur Bekämpfung der Schwarzarbeit sind hier verschiedene Tatbestände zu unterscheiden:

      Erwerbstätigkeit eines Beziehers von Sozialleistungen (Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Krankengeld, Rente) ohne Unterrichtung von Arbeitsamt, Sozialamt, Krankenkasse und Rentenversicherung
      Selbstständiger Betrieb eines Gewerbes ohne Erfüllung der in der Gewerbeordnung vorgeschriebenen Vorraussetzungen: Anzeigepflicht bei einem Gewerbeamt (§ 14 GewO) bzw. Anzeigen eines Reisegewerbes (§ 55 GewO)
      Selbstständige Ausübung eines Handwerks ohne Eintragung in die Handwerksrolle (§ 1 HwO)
      Unerlaubte Handwerksausübung

      Eine unerlaubte Handwerksausübung liegt immer dann vor, wenn gewerbsmäßig Arbeiten eines Handwerks bzw. wesentliche Tätigkeiten davon ausgeführt werden, ohne damit in die Handwerksrolle eingetragen zu sein. In der Anlage A zur Handwerksordnung werden 94 Handwerke aufgeführt, für die eine zwingende Eintragungspflicht in die Handwerksrolle besteht. Zu unterscheiden ist zwischen der Eintragung in die Handwerksrolle und der Eintragung in das Verzeichnis der handwerksähnlichen Gewerbe, welches ebenfalls bei der Handwerkskammer geführt wird. Zur Eintragung in die Handwerksrolle berechtigt grundsätzlich die Ablegung einer Meisterprüfung, es führen aber auch andere Befähigungsnachweise zu einem Rolleneintrag (z. B. Diplomprüfungen, Technikerprüfung, Industriemeister).


      Selbsthilfe - Nachbarschaftshilfe - Gefälligkeit

      Wenn Leistungen aus Gefälligkeit, Nachbarschafts- oder Selbsthilfe erbracht werden, ist der Tatbestand der Schwarzarbeit nicht gegeben, dann kann also nicht von einer unerlaubten Handwerksausübung gesprochen werden. Von einer Gefälligkeit darf insbesondere dann ausgegangen werden, wenn eine Dienstleistung aus einer Notlage heraus erbracht wird. Bei einer Pannenhilfe ist das offensichtlich der Fall, oder wenn ein Schaden nur provisorisch behoben wird. Aber auch persönliches Entgegenkommen im Rahmen üblicher gesellschaftlicher Gepflogenheiten kann den feinen Unterschied ausmachen. Im Regelfall müssen diese Leistungen unentgeltlich erbracht werden, um nicht mit der Rechtslage zu kollidieren.

      Nachbarschaftshilfe stellt die gegenseitige Unterstützung zwischen Nachbarn oder Personen dar, die sich näher stehen als dies üblicherweise der Fall ist. Der Begriff der Nachbarschaft ist jedoch nicht auf die unmittelbar angrenzenden Wohnnachbarn begrenzt, sondern kann sich durchaus auf einen räumlich darüber hinaus ansässigen Personenkreis erstrecken. Auch diese Hilfeleistungen setzen die Unentgeltlichkeit voraus.

      Zur Selbsthilfe zählen Arbeitsleistungen, die zur Durchführung eines Bauvorhabens vom Bauherrn oder vom Bewerber selbst, von seinen Angehörigen oder von anderen Personen unenentgeltlich oder auf Gegenseitigkeit erbracht werden. So lautet die gängige Rechtsauffassung in Anlehnung an § 36 Abs. 2 und 4 des zweiten Wohnungsbaugesetzes. Die Begriffe Unentgeltlichkeit und Gegenseitigkeit sind hierbei sehr eng auszulegen.

      Nach § 2 des Gesetzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit stellen Dienst- und Werkleistungen nicht nur dann einen Verstoß dar, wenn sie von eienm Betrieb erbracht werden, der nicht in die Handwerksrolle eingetragen ist. Unzulässig ist es auch, Personen mit handwerklichen Dienst- und Werkleistungen zu beauftragen, die nicht in die Rolle eingetragen sind (§ 2 des Gesetzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit).

      Ein weiterer Tatbestand nach dem Gesetz zur Bekämpfung der Schwarzarbeit ist die unlautere Werbung. Diese liegt dann vor, wenn für die selbstständige Erbringung handwerklicher Dienst- oder Werkleistungen durch Anzeigen in Zeitungen, Zeitschriften, anderen Medien oder auf andere Weise geworben wird, ohne einen entsprechenden Eintragung in der Handwerksrolle zu besitzen.
      Avatar
      schrieb am 27.07.04 20:28:06
      Beitrag Nr. 5 ()
      Typischerweise halten genau die Leute Schwarzarbeit für ein Kavaliersdelikt, die sich an anderer Stelle über den Abbau des Sozialstaats beklagen bzw. jederzeit bereit sind, finster entschlossen den ihnen zustehenden Anteil an den Sozialleistungen einzuklagen. Ist doch merkwürdig, nicht wahr? Aber nehmen wir ruhig ein Lieblingswort der Altstalinisten: das ist ein unauflösbarer Antagonismus.

      Ein Zusammenhang läßt sich hingegen logisch zwingend und empirisch belegbar formulieren: Je geringer die Lohnnebenkosten, desto vernachlässigbarer die Schwarzarbeit. Siehe USA, Schweiz, UK - sie lohnt sich dort einfach nicht!

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      Avatar
      schrieb am 27.07.04 20:36:54
      Beitrag Nr. 6 ()
      Nr. 5 trifft den Nagel auf den Kopf.

      Schwarzarbeit bedeutet letztlich, "brutto = netto" und die Abgaben zahlen die doofen anderen. Die Abgaben, von denen Krankenversicherung, Sozialhilfe und Arbeitslosenversicherung bezahlt werden....

      Dass ausgerechnet jemand, der hier den Abbau des Sozialstaates brandmarkt, diesen Thread eröffnet, ist schon von besonderer Qualität (allerdings wenig überraschend, ich hab schon woanders geschrieben, dass die Anti-Hartz-Demonstrationen wohl nur einen Bruchteil der Teilnehmer gehabt hätten, wenn nur diejenigen hätten teilnehmen dürfen, die keine Schwarzarbeit leisten und keine Schwarzarbeiter beschäftigen).
      Avatar
      schrieb am 27.07.04 21:30:34
      Beitrag Nr. 7 ()
      mittlerweile ist es ja schon so weit,daß ganze objekte in anzeigen für schwarzarbeiterkolonnen ausgeschrieben werden.
      zoll und bg sehen darüber hinweg oder sind einfach nur blöd.:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.07.04 21:40:16
      Beitrag Nr. 8 ()
      Schwarzarbeit ist nur die Antwort auf eine eigennützig auf Vorteilsnahme ausgerichtete Politik.
      Moralisch gesehen ist sie vollkommen in Ordnung.

      Basta!!;)
      Avatar
      schrieb am 27.07.04 22:34:16
      Beitrag Nr. 9 ()
      Etliche Genossen dürfen Posting Nr. 1 noch einmal lesen.


      Natürlich bin ich dagegen, wenn irgendwelche Profithaie ausländische Arbeiter fürn Appel und ein Ei malochen lassen. Anders sieht es aus, wenn einer nebenher sich was zuverdient.

      Beinahe unverständlich, daß unsere Oberkapitalisten die persönliche Initiative des dummen Arbeiters nicht zu schätzen wissen. So einen Menschen, der sich engagiert, tät ich doch einstellen wollen; eher als einen schlecht gelaunten vom Arbeitsamt verdonnerten!

      In einer Gesellschaft, in der alle produktiv sind, sehe ich überhaupt wenig Anlaß, reglementierend eingreifen zu müssen. Da die Unternehmen für die Sozialleistungen aufkommen (werden), sind durch die allgemeine Arbeit diese eben gewährleistet! Und wenn Vermögen, Einkommen und Erbschaft progressiv dynamisch versteuert werden, so daß erst hohe Beträge erfaßt werden, steht der persönlichen Initiative wenig im Weg, ohne daß die soziale Gerechtigkeit leiden müßte.

      Aber das hatte ich ja auch so mal irgendwie im Posting 1 geschrieben. Von daher will mir scheinen, daß es sich um ein "kapitalistisches" Problem handelt!
      Avatar
      schrieb am 27.07.04 22:44:21
      Beitrag Nr. 10 ()
      Schwarzarbeit ist mit Steuerhinterziehung für Kapitaleinkünfte auf eine Stufe zu setzen.

      Ein Hinterzieher schadet in erster Linie ALLEN, die Ihre Steuer bezahlen. Würde es keine Hinterzieher geben, so könnte der gleiche Steuerbetrag mit niedrigerern Steuersätzen erhoben werden.
      Die Hinterzieher von Arbeits- und Kapitaleinkommenssteuern sind schuld an der hohen Steuer für diese Posten.

      Im übrigen gilt das auch für Unternehmen, die Umsatzsteuerbetrug vornehmen.
      Ein Schicht oder Filialleiter des Burgerkings Frankfurt/Main nähe Zeil sagte mir vor ein paar Tagen, daß er nicht wisse, daß er eine 9%ige Steuerhinterziehung vollgeht, wenn er statt Außerhaus, In-Haus drückt. (Die machen das dort sehr oft wenn ich dort esse) Von einer ehemaligen MC Donalds Mitarbeiterin habe ich mir sagen lassen, daß es Anweisungen zum Umsatzsteuerbetrug durch Drücken der falschen Summentaste gibt.


      Steuerhinterzieher sind Sozialverbrecher! Die Strafen hierfür oft viel zu niedrig! Wobei seltsammerweise Steuer und Abgabenhinterziehung beim Arbeitseinkommen (Schwarzarbeit) im Vergleich sehr stark bestraft wird. Schwarzkapitaleinkommen müssten im exakt gleichen Maße bestraft werden.

      BM
      Avatar
      schrieb am 27.07.04 22:48:40
      Beitrag Nr. 11 ()
      Und kurz bevor wir zu Bette gehen, singen wir: Blüh im Glanze dieses Glückes....

      :laugh::laugh:

      Da trieft es ja vor staatstragenden Gedanken! Erstaunlich, welche Rollenwechsel so wechseln!

      :):)
      Avatar
      schrieb am 27.07.04 22:58:38
      Beitrag Nr. 12 ()
      Wie kann ein Bodenseemann nur bei Mc Donald´s essen?

      Das ist ja Landesverrat!!!:cry:
      Avatar
      schrieb am 27.07.04 23:05:05
      Beitrag Nr. 13 ()
      @ wellen

      Tja, jeder hat so seine kleine Sünden. ;)

      BM
      Avatar
      schrieb am 27.07.04 23:10:19
      Beitrag Nr. 14 ()
      :laugh::laugh:

      Kenne zufällig eine Frau die vom Bodensee stammt.;)

      Ein Prachtstück - nicht schön - aber fleißig.
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 16:02:48
      Beitrag Nr. 15 ()
      :rolleyes::laugh:...wellen und bettner beweisen hier tatsächlich, dass sie echte "Steinzeit-Sozialisten" sind.

      Für den Sozialstaat sollen gefälligst die Reichen bezahlen, der Arbeiter zahlt keine Abgaben und kriegt im Falle von Krankheit, Arbeitslosigkeit oder notorischer Faulheit staatliche Rundumversorgung.....:laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 16:11:51
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ich wußte gar nicht, daß es in der steinzeit schon Sozialisten gab. Aber wenn der Arbeiter lt. Xylophon jetzt gar keine Abgaben mehr zahlt und dafür staatliche Rundumversorgung bekommt, dann ist ja wieder alles ok.(typen gibts, da kannste nur noch mit dem kopf wackeln,nee,nee):laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 17:10:57
      Beitrag Nr. 17 ()
      Wie man´s eben macht, man macht´s verkehrt!

      Denkt man, presch mal vor und bringe ein paar kurze Überlegungen aufs Papier und schon ist die Schelte da!

      In einer Gesellschaft, in der alle produktiv in einem sehr weiten Sinn sind, könnte es so sein, daß die Kosten für die Gesundheitsversorgung) natürlich von den (vergesellschafteten) Betrieben zu entrichten sind. Und solange die allgemeine Produktivität aller Mitglieder gewährleistet ist, soll doch der eine mehr arbeiten wie der andere, wenn er will und entsprechend dafür bedacht werden!

      In diesem Sinn wird deutlich, daß dann immer weniger Staat nötig ist und eigentlich überhaupt kein Sozialstaat!

      Panik! Kein Staat? Das wird manchem auch nicht gefallen!
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 17:18:44
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hallo, Ihr tollen Wirtschaftskenner!

      Schwarzarbeit ist der einzige Motor, der Deutschland zurzeit noch gerade über Wasser hält, denn ohne sie hätten die Leute überhaupt kein Geld mehr um noch irgendwas zu konsumieren! Und ohne diesen durch Schwarzarbeit bezahlten Konsum hätten die Unternehmen überhaupt keinen Umsatz mehr und müssten Insolvenz anmelden!

      Wenn man seitens des Staates diesen blühenden Ableger auch noch ausrottet, dann ist Deutschland wirklich platt!

      Außerdem ist es in Deutschland nur deshalb relativ ruhig, weil die Leute zu ihrem Arbeitslosengeld und zu ihrer Sozialhilfe noch ein kleinen Zubrot "schwarz" verdienen können, um so wenigsten ein klein wenig menschlich überleben zu können! Wenn die Schwarzarbeit total unterbunden wird, dann wird es zu krawallartigen Auschreitungen kommen!
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 19:10:59
      Beitrag Nr. 19 ()
      Die öffentliche Diskussion um die Schwarzarbeit hat, so wird es immer deutlicher, hauptsächlich ein Ziel: Die Diffamierung der Arbeitslosen.

      Jede Politik, auf welche Ideologie sie sich sonst auch berufen mag, ist verlogen, wenn sie die Tatsache nicht anerkennt, dass es keine Vollbeschäftigung für alle mehr geben kann, und dass die Lohnarbeit nicht länger der Schwerpunkt des Lebens, ja nicht einmal die hauptsächlichste Tätigkeit eines jeden bleiben kann.

      Die Politik hat das Ziel aus den Augen verloren, die Verdoppelung ihrer Anstrengungen kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch diese Vertreter des Arbeitswahns
      bald arbeitslos werden.
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 20:28:26
      Beitrag Nr. 20 ()
      ....Schwarzarbeit kombiniert mit Sozialhilfe oder Arbeitslosenunterstützung ist das asozialste überhaupt...:mad:

      Man lebt davon, dass andere ehrlich ihre Beiträge zahlen (Steuer und Sozialversicherung) und selbst leistet man nicht einmal den kleinsten Beitrag.


      Und Schlafmütze, Du solltest vielleicht fürs Lesen mal die Augen einen Spalt öffnen. Derzeit zahlt der Arbeiter durchaus Abgaben. Der Schwarzarbeiter allerdings eben nicht. Und nach der Wunschvorstellung von bettner, wellen und Co. soll es ja am besten nur noch Schwarzarbeiter geben.....und vergesellschaftete Betriebe.:rolleyes: Fast wie in der DDR, dem Erfolgsmodell schlechthin.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 20:37:39
      Beitrag Nr. 21 ()
      bettner,

      xylophon und QCOM meinen doch nur, die fleißigen Maler,
      Maurer oder Schreiner, die sich nach Feierabend
      etwas hinzuverdienen wollen sollen doch einfach nur die
      Formalitäten einhalten.

      Das heißt, für diese selbständige Tätigkeit ein Gewerbe
      anmelden, Berufsgenossenschaft, Finanzamt und die Sozi-
      alversicherungsträger informieren und die entsprechenden
      Abgaben leisten. Und selbstverständlich einen Steuerbe-
      rater hinzuziehen, weil der normale Maler, Maurer, Schreiner
      sonst hoffnungslos überfordert wäre.

      Leider haben die Moralansprüche der eingangs genannten
      Herren zwei Haken. Ersten fressen die vorganannten Auf-
      lagen und Abgaben einen geringen Zuverdienst völlig auf
      und zweitens bekommen die ja alle gar keine Gewerbeer-
      laubnis weil wir in diesem schönen Lande immer noch einen
      Meisterzwang haben.

      Womit die Möglichkeit des legalen Zuverdienstes für die
      meisten Handwerksberufe ad absurdum geführt ist. Oder
      besser formuliert, unsere Gesetze dulden keinen legalen
      Zuverdienst.

      Was für mich glatte Anstiftung zur Schwarz-
      arbeit ist.
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 20:47:13
      Beitrag Nr. 22 ()
      Hauptsache denen, die hunderte Schwarzarbeiter z.B. am Bau beschäftigen passiert nichts.

      Beim Bau der Berliner Ministerien und Ämter sollens ja tausende gewesen sein.

      Die lächerlichen Strafen werden aus der Portokasse bezahlt oder man hat eben den einen oder anderen Spezi im Rathaus oder sonstwo sitzen.:D

      Aber der Maurer, der wegen der Schwarzarbeiter gekündigt wurde weil die ja billiger sind, wird verfolgt wenn er sich ein paar Euro dazu verdient.:laugh:


      Geiles Land!
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 20:53:51
      Beitrag Nr. 23 ()
      xylophon
      .....und vergesellschaftete Betriebe - Unternehmen die ohne staatliche Subvention, und sei es nur durch einen Hartz IV-Empfänger der für zwei oder drei Euro beschäftigt werden kann, nicht leben können, die sollte man vergesellschaften.
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 21:02:22
      Beitrag Nr. 24 ()
      davon gibt es ja wie Sand am Meer, von solchen Betrieben.

      Manchmal hab ich das Gefühl, dass die Gewerkschaften selbst solche Stellenangebote aufgeben oder ein Mittelsmann, damit sie wieder ein Horror-Beispiel haben....

      Kein seriöser Geschäftsmann bietet doch solche Bezahlung an, und schon gar nicht über das Arbeitsamt.



      Schnauzevoll: da hast Du Recht, genau deshalb sollte Schwarzarbeit ja auch Straftat werden, wegen solcher Fälle, nicht wegen des Mauerers nach Feierabend.
      Und der Zoll ist kräftig unterwegs auf den Baustellen und die Bußen sind alles andere als niedrig....
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 21:10:47
      Beitrag Nr. 25 ()
      xylophon,

      "....Schwarzarbeit kombiniert mit Sozialhilfe oder Arbeitslosenunterstützung ist das asozialste überhaupt..."

      Ja gar keine Frage! Beifall von allen Seiten!

      Aber jetzt mal praktisch. Ich meine, so wie im richtigen
      Leben.

      Was macht der 52-jährige Gas- und Wasser-Installateur denn,
      der arbeitslos wurde weil der Betrieb in dem er arbeitete
      Pleite ging und den nun niemand mehr haben will? Wenn der
      irgendwo eine Gas-Etagenheizung einbauen kann, dann wird
      der das tuen um sich etwas nebenher zu verdienen.

      Und jetzt die flehentliche Bitte um deine Hilfe. Wie le-
      galisiert der das?
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 21:11:10
      Beitrag Nr. 26 ()
      Xylo,

      die armen Schweine aus der Ukraine, Russland, Polen oder sonstwoher kann ich noch eher verstehen, wenn die für ein paar Euro sich abschuften um zuhause Ihre Familien zu ernähren.

      Die müßten alle straffrei bleiben.

      Aber die, die es Ihnen ermöglichen, die sollten hart bestraft werden. Und da passiert zuwenig.

      Alles was privat für ein paar Euro abläuft ist doch pippifax und verursacht bei Ausforschung mehr Kosten als es nützt.
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 21:35:51
      Beitrag Nr. 27 ()
      26: die Strafen für die Schwarzarbeiter sind deutlich niedriger als die für die Unternehmer.

      25:
      "Beifall von allen Seiten" - bin ich mir nicht so sicher, ob bettner und wellen da applaudieren würden...

      Was der macht?? Normalerweise ist es nach meiner Kenntnis mit abgeschlossener Ausbildung und Berufserfahrung nicht so schwer, eine neue Stelle zu finden, etwa indem man zB zunächst über eine Zeitarbeitsfirma wieder einen Einstieg findet. Die Chancen sollten mit Hartz IV im übrigen steigen (und ich gehe davon aus, dass sie das auch tun)(Am Rande: in vielen Bereichen wurde der Meisterzwang ja gerade abgeschafft. Dass man aber nicht jeden Willi an Gasleitungen arbeiten lässt, ist ja wohl klar.)


      Letztlich geht es darum - auch bei Hartz IV - die Sozialabgabenlast zu senken und damit im Vergleich Schwarzarbeit unattraktiver werden zu lassen. Mit dem erhöhten Verfolgungsdruck und sinkenden Kosten kann das durchaus gelingen.
      Und dann werden sich einige wundern, woher die ganzen Stellen kommen.
      Genau aus dem Bereich "Schattenwirtschaft". Da funktioniert der Kapitalismus allerdings mit aller Härte. Und wenn einer tot vom Dach fällt, dann gibt es ein Problem. Aber dann ist es zu spät.

      So sollte jeder wissen, worauf er sich einlässt. Und wie viel ihm der Sozialstaat wert ist.
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 21:38:42
      Beitrag Nr. 28 ()
      Asozial sind Verhältnisse, die Millionen Menschen von der produktiven Arbeit ausschließen und zum Elend verdammen. Asozial sind Unternehmen, die in blinder Profitgier ausländische Arbeiter einstellen und verheizen. Asozial sind Unternehmen, die Überstunden fahren anstatt einzustellen. (Die Fabrik gehört ihnen trotzdem noch!).

      Wenn wir uns schon über asoziales Verhalten unterhalten wollen, dann sollten wir es aber auch richtig tun und nicht wie etliche scheinheilige Brüder hier!

      Wie gesagt, wer sich mit Stütze + Schwarzarbeit durchs Leben schlägt, den tät ich als Unternehmer nehmen und einstellen, weil das eine fitte Person ist.

      Und asozial ist, Buchverluste in Milliardenhöhe mit Gewinnen zu verrechnen und sich zu verabschieden. Nicht vielleicht nach dem Gesetz, aber nach dem Rechtsempfinden.
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 21:45:06
      Beitrag Nr. 29 ()
      #27 Clement, ähhh, Verzeighung, xylophon,


      ich wollte kein politikertypisches Blabla sondern eine ver-
      nünftige Antwort auf meine Frage.

      Und die Frage war doch nicht schwer. Sie lautete:"Wie le-
      galisiert der von mir strapazierte, schwarzarbeitende, er-
      fahrene Facharbeiter seine Schwarzarbeit?"

      Dein wortreiches Drumherumgerede sagt mir, du weiß es
      auch nicht. Und das sagt mir, daß er es nicht kann. Das
      Gesetz verdammt ihn zur Illegalität.

      Und das ist eben Anstiftung zur Schwarzarbeit.
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 22:49:38
      Beitrag Nr. 30 ()
      Hallo goldless,
      ein Bekannter von mir errichtet Häuser oder klinkert diese.

      Alles legal, angemeldet, mit Rechnungen und den dazugehörigen Zipp
      und Zapp.

      Um das Problem der rechtzeitigen Aufstellung eines Gerüst zu umgehen
      hatte er sich eins gekauft und bei Bedarf aufgestellt.

      Deshalb hat er nun richtig Ärger mit den Behörden und der Steuerfahndung.

      Die Anklage lautet auf Ausübung eines nicht angemeldeten Gewerbes.

      Anmelden kann er das Gewerbe nicht. Er ist Maurermeister und kein
      Gerüstbaumeister. Die angedrohte Strafe hat mich schaudern lassen.

      Seine Meinung über diesen Staat kann ich nicht wiedergeben.

      Die Mod würden sich beim sperren überschlagen.

      Fast vergessen. Das aufstellen des Gerüst war anscheinend
      Schwarzarbeit. Vielleicht weil es auf der Kalkulation
      für den Bauherren exakt ausgewiesen wurde.

      Hurra Deutschland!
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 23:16:58
      Beitrag Nr. 31 ()
      Hallo aekschonaer,

      genau das meine ich doch. Die Reglementierung in diesem Land
      würgt alles ab und macht aus fleissigen Leuten Illegale.

      Das ist nicht o.k..

      Und wenn ich dann in #27 Passagen finde wie:

      " Normalerweise ist es nach meiner Kenntnis mit abgeschlossener Ausbildung und Berufserfahrung nicht so schwer, eine neue Stelle zu finden, etwa indem man zB zunächst über eine Zeitarbeitsfirma wieder einen Einstieg findet."

      dann packe ich mir einfach an die Birne und frage mich in
      welch heiler Welt dieser Poster eigentlich lebt.

      Wenn du vor einigen Monaten auf den Seiten des Arbeitsamtes
      einen Elektriker gesucht hast, dann gab es rd. 1.200 An-
      gebote. An arbeitslosen Elektrikern. Heute sind es 100. Es
      sind in allen Berufen nur noch hundert Angebote.

      Erste Anzeichen von Vollbeschäftigung? Oder peinliches Empfinden
      des Arbeitsamtes, angesichts eines nicht in den Griff zu
      bekommenden Problems?

      Des weiteren lese ich in #27

      "Die Chancen sollten mit Hartz IV im übrigen steigen (und ich gehe davon aus, dass sie das auch tun)"

      Selbstverständlich verschweigt der Poster, warum er von dieser
      gewagten These ausgeht.
      Ich beginne mich zu fragen, ob er überhaupt weiß, was
      Hartz IV überhaupt bedeutet.

      Und dann der Hammer:

      "Und dann werden sich einige wundern, woher die ganzen Stellen kommen"

      Früher hätte man das als Scheißhausparole bezeichnet.
      Aber heute kann ich über solch einen Unfug nicht mehr lachen.
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 23:41:21
      Beitrag Nr. 32 ()
      @goldless,
      wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, dann hat xylophon sich einmal
      dahingehend geäußert, dass er nach seinem Studium den öffentlichen Dienst
      der privaten Wirtschaft vorzog. Die angeführten Gründe sollten hier nicht weiter
      erläutert werden oder zur Debatte stehen.

      Faktisch postet xylophon aus einem Wolkenkuckucksheim das sich Behörde
      nennt. Seine Erklärungen zu allen was nicht mit einer Behörde zu schaffen hat
      lese ich daher aufmerksam bis kritisch.

      Das ihm dabei der reale Bezug zum wirklichen Leben und zu der Wirtschaft verloren
      gegangen ist wird bestimmt nicht nur mir aufgefallen sein.

      Ich stelle dir deshalb die Frage die ich mir auch oft stelle: Lohnt es sich mit User XY
      (das ist nicht xylophon bezogen) zu diskutieren?
      Avatar
      schrieb am 28.07.04 23:49:19
      Beitrag Nr. 33 ()
      Schwarzarbeit wird auf Grund stark steigender Armut nächstes Jahr drastisch zunehmen. Insofern schafft Hartz IV in der Tat neue Arbeitsplätze.

      M.E. wird sich dieser Markt besonders im privaten Bereich etablieren. Grund ist zum einen das steigende Angebot von derartigen Arbeitskräften und zum anderen die immer stärkere Verängstigung der Arbeitnehmer durch die derzeit hier in Deutschland bis zu Perversion betriebene neoliberale Politik.
      Dieser Bereich ist staatlicherseits kaum kontrollierbar, aber bekannt. Steigt dieser Bereich stark an und verschärfen sich dabei zusätzlich noch die Haushaltsprobleme von Staat und Kommunen (was durchaus anzunehmen ist), wird der Staat alles daransetzen, diese Schwarzarbeit unterbinden zu wollen. Das führt dann fast Zwangsläufigerweise zu weiteren, tiefgreifenden Restriktionen und Überwachungen im Privatbereich aller Bürger. Damit besteht die latente Gefahr einer Totalisierung des Systems.
      Durch eine Verschärfung der bestehenden Gesetze lässt sich das auf Grund der Natur des Menschen auch nicht lösen. Vielmehr zeigt sich ein Zusammenhang von persönlichem Gewinn und vor allem wirtschaftlicher Notwendigkeit eines jeden zur Bereitschaft derartiger Handlungen. Die Tabaksteuererhöhung hat das dieses Jahr wieder einmal bewiesen.
      Man kann davon ausgehen, daß dieser Schwarzmarkt durch weitere Steuererhöhungen sogar noch attraktiver wird.
      Nachfolgendes Diagramm zeigt diesen Zusammenhang im Bezug auf die Steuerquote:



      Diese Darstellung ist in [1] unter dem Titel "Die Fortsetzung der Laffer-Gesetzmäßigkeit durch P.M. Gutmann" veröffentlicht. Und dabei ist nicht einmal die Verarmung breiter Bevölkerungsschichten berücksichtigt.
      Auffallend ist daran noch eins: der Anteil der Staatsbediensteten geht ab einer bestimmten Steuerquote wieder zurück. Auf der besagten Internetseite wird außerdem von einer Steuerquote von derzeit etwa 75% in Deutschland berichtet, die auch durch eine Beispielrechnung belegt wird (Link).

      Es ist durchaus auch anzunehmen, daß bestimmte hoheitliche Aufgaben, die heute schon privatisiert sind oder werden, in Zukunft durch Hartz IV verordneten, wesentlich billigeren Zwangsarbeiten durchführen lassen will. Im Rahmen des "Sommerlochs" wurden da auch schon einige Vorschläge seitens der Politik präsentiert.

      Der Ausblick ist mehr als ernüchternd. Das Wirtschaftswachstum Deutschlands beruht derzeit ausschließlich auf dem Export. Die jetzigen Maßnamen und Diskussionen seitens der Politik sorgen dafür, daß das auf absehbare Zeit auch so bleibt. Die Arbeitslosenzahlen steigen seit einigen Jahren kontinuierlich und das wird sich auf Grund der Abwanderungswelle und der weiteren Schließung von Industriearbeitsplätzen, sowie der jetzt begonnenen Arbeitszeitverlängerungen in den nächsten Jahren u.u. sogar noch verschärfen.
      Die Regierung wird, um ihre "Schuldenpolitik" noch halbwegs betreiben zu können, auf weiter Steuererhöhungen zurückgreifen müssen (die Mehrwertsteuer ist schon seit geraumer Zeit im Gespräch). Die unmittelbare Folge davon: noch weiter sinkender Konsum - mit all seinen Konsequenzen.

      Abschließend noch eine Bemerkung zu der Darstellung komplexer Vorgänge. Oft wird aus Vereinfachungsgründen eine prinzipielle Darstellung, wie z.B. die oben dargestellte "Gutmannkurve" gewählt. Die "reale" Kurve ist von vielen, durchaus auch verschiedenen Dingen abhängig. Sie muß noch nicht einmal eine Funktion darstellen. Durch verschiedene lokale Effekte können z.B. Sprünge oder Hysteresen auftreten. Derartige Relationen sind auch nicht unbedingt reproduzierbar, hier besteht meiner Meinung nach ein wesentlich größerer fraktaler Einfluss.
      Diese Kurven zeigen aber den grundsätzlich - tendenziellen Verlauf.
      Ich wollte das nur noch einmal klarstellen, weil es hier oft - und das zu recht - kritisiert wird.

      Ronald



      [1] http://www.bwl-bote.de/20030115.htm
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 14:13:28
      Beitrag Nr. 34 ()
      ...ich schreibe es nochmal und vielleicht (vorerst) zum letzten Mal, weil der Urlaub wartet...

      Hartz IV dient vor allem dazu, Schwarzabeit wieder auf den legalen Markt zurückzuholen. Indem Bürokratie abgebaut wurde, Schwarzarbeit stärker bekämpft wird (was zum Teil schn geschehen ist, aber noch fortgesetzt werden muss) und indem legale Arbeit billiger gemacht wird. So dass der Wettbewerbsvorteil der Schwarzarbeit schwindet.

      Für 30 % weniger geht vielleicht mancher nicht mehr das Risiko hoher Bußgelder ein und das vor allem bestehende Risiko, dass man bei Pfusch-Arbeit keinen hat, der dafür haftet.....

      Schwarzarbeit bekämpft man nun mal am besten mit Senkung der Lohnnebenkosten. Und mit Überwachung und Bußgeldern natürlich auch.


      Das Beispiel mit dem Gerüstbauer glaub ich im übrigen sofort, so weit bin ich gar nicht vom "realen Leben" weg. Deshalb bin ich ja auch weiterhin dafür, dass man Bürokratie weiter abbaut. Allerdings ist es leider so, dass fast jede überflüssige Vorschrift, die national abgebaut wird, durch eine neue EU-Regel ersetzt wird. So wird das natürlich nix....
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 14:16:46
      Beitrag Nr. 35 ()
      ..und da sollen die neuen Stellen auch herkommen.

      Aus der Schwarzarbeit.....

      Und zur Not muss man die Schrauben eben noch ein bißchen fester anziehen....Arbeit gibt es ja genug, es gibt nur zu viele, die das Sozialsystem auf der einen Seite gern in Anspruch nehmen, aber auf der anderen Seite nicht gern einzahlen und sich davor drücken.
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 14:25:19
      Beitrag Nr. 36 ()
      schwarzarbeit ist ein legitimer akt ausgleichender gerechtigkeit und gehört zumindest in die nähe von revolutionären heroischen taten.

      schwarzarbeit ist der einzige weg des drangsalierten überkontrollierten unteren drittels dieser gesellschaft es den steuertrixern, den steuerflüchtlingen, den pensionsjägern, den abschreibungskünstlern und den subventionierten gleich zu tun.

      all diese möglichkeiten geld vor dem staat zu retten oder zu ergaunern besitzt dieses drangsalierte untere drittel nicht - nur eben die schwarzarbeit.

      klar das die gesellschaftliche fettschicht hier ran will.

      was solls es ist ein kampf gegen windmühlen - nicht gewinnbar.

      einer art göttliche gerechtigkeit.
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 14:31:21
      Beitrag Nr. 37 ()
      :rolleyes::rolleyes:

      Ach, der eierdieb will auch ein bißchen provozieren...:rolleyes:

      Dann wiederhol ich halt meinen Satz, und der ist im Gegensatz zu der vermeintlichen "göttlichen Gerechtigkeit" richtig.....

      ....Schwarzarbeit kombiniert mit Sozialhilfe oder Arbeitslosenunterstützung ist das asozialste überhaupt...
      Man lebt davon, dass andere ehrlich ihre Beiträge zahlen (Steuer und Sozialversicherung) und selbst leistet man nicht einmal den kleinsten Beitrag.
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 14:40:58
      Beitrag Nr. 38 ()
      xylo wir wissen alle, das du gerne die kammerjägerfunktion erfüllst.

      ständig auf der suche wie man die angeschissenen der gesellschaft noch mehr drangsalieren und kontrollieren kann, damit man in den oberen rängen sich weiter sektsaufend mit minderjährigen vergnügen kann.

      asozial ist die derzeitige politik - eine lobbypolitik der multimillionäre, der gemästeten spitzenbeamten und akademiker, der subventionsbetrüger und der beraterfirmen.

      gut das man dies überall begriffen hat und fröhlich weiter der schwarzarbeit frönt.

      dies ist eine art klassenkampf in dem die überversorgten schichten ihre privilegien retten wollen koste es was es wolle.

      aber das wird auf dauer nichts - das hat auf dauer noch nie geklappt - leider begreift man das in den oberen rängen nicht sondern geht den weg der totalen konfrontation - diese bigotten besitzstandswahrer.
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 15:16:46
      Beitrag Nr. 39 ()
      Natürlich ist Schwarzarbeit in gewissem Maß asozial, weil es die segensreiche Wirkung von Hatz IV mildert. Es ist halt alles eine Frage des Standpunktes.

      :)
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 15:28:50
      Beitrag Nr. 40 ()
      38 da kann ich leider kaum drüber lachen.

      Denn der Punkt ist: gerade der Schwarzarbeiter schädigt das Sozialsystem am meisten. Gerade seine Einnahmen fehlen für die wirklich bedürftigen.
      Wenn die angeblich Unterdrückten es so wollen, kann man gern die Sozialversicherungen abschaffen. Die "bösen Reichen" werden am wenigsten drunter leiden. Die kommen schon klar. Die brauchen keine Sozialversicherungssysteme, keine Sozialarbeiter und keine Mietbeihilfen.

      Aber diejenigen, die wirklich bedürftig sind, Alte, Schwache, Behinderte, die werden es dem Schwarzarbeiter zu danken haben, dass er den Hals nicht vollgekriegt hat und von "Sozialkassen plus Schwarzarbeit" gelebt...die Sozialkassen geplündert und nie eingezahlt hat. Bis sie zusammenbrachen....

      Letztlich ist Schwarzarbeit nichts anderes, als Arbeit ohne all die Abgaben, die andere zahlen. Und damit genau das, was den "Reichen" vorgeworden wird, die angeblich keinen Beitrag leisten.....also, warum nicht so konsequent sein und gleich das ganze Sozialsystem abschaffen. Keiner muss mehr einzahlen, aber keiner kriegt auch was raus...ob das den hier vertretenen gesammelten Linken gefallen würde??
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 15:45:09
      Beitrag Nr. 41 ()
      Keiner soll mehr was einzahlen, keiner kriegt mehr was raus....

      genau das wollen doch viele. ;)

      Nur, wohin dann mit den ganzen Bürokraten und Beamten die mit den Steuern und Beiträgen mit durchgefüttert werden?

      Von mir aus können wir das morgen einführen.
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 16:06:29
      Beitrag Nr. 42 ()
      Der größte Asoziale ist der Unternehmer, der hier die Pforten dicht macht und sein Kapital ins Ausland verlegt. Der hier, die Arbeiter erpreßt, wenn sie nicht spuren, wie er will, dann macht er eben zu!

      Wir können uns gerne darüber unterhalten, wer die Asozialen sind! Damit habe ich überhaupt kein Problem.
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 16:08:03
      Beitrag Nr. 43 ()
      Aber ich stelle mich voll und ganz hinter den kleinen Schwarzarbeiter, der seinen Lebensunterhalt mit Schwarzarbeit verbessert!

      Und das muß mal in aller Offenheit und Deutlichkeit zu Papier gebracht werden!
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 16:17:49
      Beitrag Nr. 44 ()
      @xylophon,

      Hartz IV dient vor allem dazu, Schwarzabeit wieder auf den legalen Markt zurückzuholen. Indem Bürokratie abgebaut wurde, Schwarzarbeit stärker bekämpft wird (was zum Teil schn geschehen ist, aber noch fortgesetzt werden muss) und indem legale Arbeit billiger gemacht wird. So dass der Wettbewerbsvorteil der Schwarzarbeit schwindet.

      Sag mal @xylophon, glaubst Du wirklich ernsthaft daran???
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 21:35:04
      Beitrag Nr. 45 ()
      xylophon,

      schade daß du dich nicht in der Lage sahst meine Frage aus
      #25 und #29 zu beantworten. Habe ich aber vorhergesehen.

      Das du stattdessen noch einen draufsetzt, selbstverständlich
      ohne jede Erklärung, zeugt von gesundem Selbstbewußtsein.
      Oder der tiefen Überzeugung: "Alle anderen sind doof."

      "Hartz IV dient vor allem dazu, Schwarzabeit wieder auf den legalen Markt zurückzuholen. Indem Bürokratie abgebaut wurde, Schwarzarbeit stärker bekämpft wird (was zum Teil schn geschehen ist, aber noch fortgesetzt werden muss) und indem legale Arbeit billiger gemacht wird. So dass der Wettbewerbsvorteil der Schwarzarbeit schwindet."

      Hartz IV hat zum Inhalt

      - Senkung der Arbeitslosenhilfe auf Sozialhilfeniveau
      - stärkere Anrechnung von Einkommen von Leuten, die mit
      Arbeitslosen in häuslicher Gemeinschaft leben
      - stärkere Anrechnung von Rücklagen, die der Arbeitslose
      gebildet hat
      - Zumutung von nahezu jeder Arbeit zu jedem Lohn
      - Senkung der Freibeträge für legalen Zuverdienst


      Und das baut Schwarzarbeit ab? Ich roll mich ab! Das fördert
      lediglich die Kreavität bei der Findung neuer Schwarzar-
      beitsstellen.

      Das baut Bürokratie ab? Interessant! Wieviele neue Mitarbeiter
      sind der BA allein zur Bearbeitung der ALG II-Anträge
      zugeführt worden? Ich hab da was von 35.000 im Hinterkopf.

      Und wieviele brauchen wir für die angedachte Betreuung?
      Und für die Überwachung? Abbau von Bürokratie? Ich fass
      es nicht.

      Legale Arbeit muss billiger gemacht werden. Aha. Indem
      Langzeitarbeistlose für einen Euro die Stunde zum Köttel-
      aufsammeln in Parks und auf Spielplätze geschickt werden?

      Das soll die Lösung sein? Das ist Schwachsinn. Und daß ein
      Stoiber sowas von sich gibt, und du das offensichtlich auch
      noch gutheißt, läßt Schlüsse auf euere Fähigkeit, gesamt-
      wirtschaftlich zu denken zu.

      Natürlich ist unser Sozialwesen ein Kardinalproblem. Und
      die Lösung kann nur darin bestehen, daß weniger Leute diese
      Kassen belasten und mehr Leute darin einzahlen.

      Das schaffen wir aber nur, wenn mehr Leute gut bezahlte
      Jobs haben. Die dann mit entsprechenden Abgaben belastet
      sind.

      Der Ein-Euro-Köttelaufsammler zahlt jedenfalls nichts in die
      Sozialkassen. Und trägt damit nichts dazu bei das wirkliche
      Problem zu lösen. Er wird sich so schnell wie möglich krankmelden,
      auf "Lohnfortzahlung" hoffen und das Sozialwesen dadurch
      noch mehr belasten.

      So etwas sind keine Lösungsansätze - so etwas sind Scheißhausideen!
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 23:03:32
      Beitrag Nr. 46 ()
      #45 goldless - bei deinem letzten Satz muß ich ernsthaft widersprechen :D :

      J e d e s Scheißhaus funktioniert besser als die Gesetze und Maßnahmen dieser Regierungspasrtei!


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